Der 31.12.2010 – Silvester
Jahresrückblick des Chronisten im OT Ahrensfelde

Paul Plume, Ortschronist in Ahrensfelde.

Wie in jedem Jahr trete ich am 31.12., nun also in 2010 , vormittags meinen Rundgang als Chronist des Ortsteiles Ahrensfelde an.
Es ist 9:30 Uhr, wir haben + 2 Grad Celsius. Der Schnee taut nur wenig weg. Wir hatten den ganzen Dezember über Schnee und es wurde mehr und mehr. Die Schneehaufen haben hier und da die Höhe von 1,5 bis fast 2 m erreicht. Jetzt pappt der Schnee an den Schuhen und ich mache mich auf den Weg.

Die hohe Luftfeuchtigkeit trägt mir Regen-Staub in das Gesicht. Ich höre ein Flugzeug, ich höre Flaschen klappern. Die gelben Säcke werden gerade abgeholt, ein Böller kracht in der Ferne.
Der Himmel ist grau, silbern.
Unsere Nebenstraße ist nur für eine Fahrspur geräumt und dabei auch noch huckelig. Sie funktioniert wie ein Eisenbahngleis und zwangsläufig übersteige ich die „Weiche“. Hier, wo sich der Wind mehr entfalten kann, ist der Schnee verharscht und knirscht unter den Schuhsohlen. Die in den Grundstücken abgestellten Autos tragen dicke Schneehauben. Ein Flugzeug brummt am Himmel. Heute kann man in die leeren Straßenachsen schauen – vielleicht sind ja die Autos schon vorsorglich auf die Grundstücke gestellt worden, weil die abendliche Silvesterknallerei so manchen Lackschaden bescheren mag.
Auch die Thuja-Hecken tragen eine schwere Schneelast, die sie nach unten drückt.
Die Straße hinter der alten Post (die fußläufige Verbindung zwischen der Dorfstraße und dem Kutschersteig) verbirgt ihr neues Pflaster unter der Schneedecke. Auf dem rechts liegenden Hinterhof ist wohl seit 1989 auch nichts mehr passiert – mal sehen, was die kommenden Jahre bringen. Der Discounter REWE weiter hinten hat ja auch aufgegeben und neue Ideen werden diskutiert. Eben empfange ich den ersten freundlichen Gruß eines Mannes, der seinen Pudel spazieren führt.

Im alten – jetzt auffällig blau-grün angestrichenen – Posthaus an der Dorfstraße gibt es auch wieder mal Bewegung. Ich bin an der Kreuzung zur Feldstraße angekommen. Im Moment gibt es mäßigen Fahrzeug-Verkehr, ja einen Moment sehe ich auf der Dorfstraße überhaupt kein Auto. Die Straße ist nass und es spritzt. Hier verschwindet die weiße Pracht bereits und die Schneehaufen sind braun-grau verschmutzt. Mein Blick streift das Doppel-Haus von Jauerts – der alte Herr ist unlängst verstorben. Ich erinnere mich an ihn als ein selbstbewusstes Mitglied des lokalen Schützenvereines, bei dem er sich einige Verdienste erworben hat. Nun übernimmt die nächste Generation diese Tradition. Sie sitzen im Gastraum und grüßen freundlich winkend von innen. An den Südseiten der Häuser hängen hier und da lange Eiszapfen. Bis zu einem Meter Länge schätze ich.
Am Dorfplatz hat die evangelische Kirchengemeinde ihren neuen Schaukasten aufgestellt. Maria und Joseph erinnern an das gewesene Weihnachtsfest mit den vier Christ-Vespern.

Es tropft von den Bäumen, aber die Schneeberge weichen nicht so schnell, gerade mal eben schauen die Köpfe der Poller aus ihnen hervor. Und auf den Dächern lauern noch bedrohliche Schneelawinen. Mal abgesehen von dem Flugzeug am Himmel sind hier nur zwei Menschen unterwegs, das Kind ganz in pink. In die Wuhle kann ich durch ein Fenster im Eis hinein schauen, sie ist gut gefüllt und fließt munter dahin. Eher lustlos hängen die Werbe-Flaggen verschiedener Firmen hier, manchmal am letzten Faden …
Von der Bäckerei Regenberg strömt ein verlockender Duft frischer Pfannkuchen herüber. Auf meiner Seite versuche ich mir noch einmal die alte „Gemeinde“ vorzustellen. Das Haus wurde unlängst abgetragen und nun ist nur noch eine Freifläche zum Feuerwehrhof hin übrig. Lange Jahre war hier zu DDR-Zeiten der Bürgermeister tätig mit den Angestellten der Gemeinde Ahrensfelde (heute OT Ahrensfelde).
Hier hatten zu DDR-Zeiten alle einmal etwas zu tun. Ich erinnere mich an Herrn Streich und an Frau Lange als Bürgermeister. Wohnungsangelegenheiten waren damals das Thema und die Unterstützung kinderreicher Familien. Mit Frau Lange haben wir die 600-Jahr-Feier von Ahrensfelde organisiert und die Zerstörungen am Elektro-Netz durch den schrecklichen Sturm 1967 beseitigt (Dankes-Feier im Gasthof Kienscherf, gegenüber dem Dorfplatz). Übrigens war im Keller der „Gemeinde“ ein Karzer der Roten Armee. Die jungen Soldaten hatten sich mit Bleistift auf den mit Stahlblech bezogenen Türen verewigt. Später lagerten dort Archivbestände der Verwaltung, die dem Chronisten auszugsweise noch heute eine wichtige Quelle sind. Vorher lagerten die Bestände im Dachgeschoss der Gemeindeverwaltung. Dieses Objekt war vormals als Polytechnische Oberschule Ahrensfelde genutzt worden, ursprünglich aber die Gaststätte Dubick gewesen. Nach dem Umzug der Verwaltung in das Rathaus stand es eine Weile leer und erhält gerade jetzt neue Fenster und eine neue wärmedämmende Fassade. Eine Dachlawine wartet im Moment auf den Absturz!

Indem ich diese Situation mustere, stellt mir ein Mitmensch die Frage : „Habe ich etwa die Parkzeit überschritten ?“ – ich bin wohl zu nahe an sein Auto heran getreten – „Nein, keineswegs, ich bin der Chronist …“. Wir tauschen ein paar freundliche Worte und ich betrachte die nächste immer noch nicht fertig gestellte Fassade. Dann freut mich aber bei einem der nächsten alten Häuschen die wunderschöne weihnachtliche Fensterdekoration. Da passt alles zusammen: Fassade und Vorgarten in der Dorfstraße 46.
Wieder einmal erfreuen mich die meistens gut geräumten Gehwege in der Dorfstraße. Beim „Inder“ biege ich in die Mehrower Straße ein. Könnte man doch Graffitti-Schmierereien einfach weg-hexen! Eben so , wie man überflüssige Pfunde mit „Hypoxi“ wegbringen kann, das Figurzentrum verspricht es!
„Na, Herr Plume, schreiben Sie wieder den Bericht ?“ fragen mich drei nette Mitbürger, nach ein paar guten Wünschen gehe ich weiter. Dem Installateurmeister, Herrn Joachim Berg, rufe ich gute Wünsche zum neuen Jahr zu und er antwortet freundlich. Ein paar Häuser weiter verfällt das alte Haus immer noch – die Mehrower Straße 9 steht seit langem zum Verkauf!

Nun bin ich am Ortsausgang angelangt und schaue nach Eiche und in Richtung Mehrow hinüber. Hier ist kein rechtes Weiterkommen, denn den Fuß-Radweg (nach Mehrow) gibt es noch nicht, und die Fahrbahn ist durch die Schneemassen eingeengt. Also kehre ich um und überquere die Straße. Der Wind weht hier kräftiger und hat an mancher alten Stein-Fassade eine dicke Reifschicht aufgetragen. Ein wenig lockt es mich doch „ins freie Feld“ und vorsichtig folge ich einem Trampelpfad im Tiefschnee Richtung Osten (so zwischen Eicher Siedlung Rehwiese und Blumberg). Eine fast unendliche weiße Landschaft empfängt mich, nur ein schmaler grauer Horizont trennt Himmel und Erde, weiß von weiß. Aber es ist nicht dieses sterile Weiß, sondern es variiert zwischen silberweiß, hellgrau, grau, weiß, noch weißer und als Kontrast: Schwarz – das sind die Gebüsche dort hinten. Aus dem Tiefschnee ragen nur einzelne Halme über die Schneedecke. Das täuscht, wie ich merke, denn ein Schritt neben den Pfad und ich versinke knöcheltief und mehr im Schnee (15 – 20 cm) – also „keine Experimente“. Irgendwo im Nirgendwo noch eine Hasenspur (wie mag es denen jetzt gehen?) und ich kehre besser um, denn die letzte Spur würde mich zur Rehwiese (das ist auch noch OT Ahrensfelde!) führen, ich will aber zurück zur B 158.

Im Werkstatthof von André Hackbarth erinnert mich der alte Wartburg-Tourist an unsere Vergangenheit mit Korrosionsschutz (Elaskon) und Lichtmaschinen (Kohlebürsten wechseln und die viel zu schwache Spann-Spange für den Keilriemen) an drei Zündkontakte hinter dem Front-Nummernschild schlecht zu erreichen, die mussten immer mal eingestellt werden, und an das Anlasser-Relais. Das konnte man bei Frost entweder mit Heiß-Wasser oder mit Batteriestrom zum Arbeiten bewegen! In unserer Trabant-Vergangenheit kannten wir ähnliche Aufgabenstellungen. Hier lag die Dose der Zündkontakte hinter dem rechten Vorderrad (das Rad einschlagen, auf Knien arbeiten, schon waren die beiden Zylinder bedient!). Heute kann ich an meinem Renault nicht einmal die Lampen der Fahrscheinwerfer wechseln, das geht nur in der Werkstatt für 20 € !
So wechseln die Techniken, wie die Windfahne steht! Diese hier von 1892 befindet sich auf der Scheune des Anwesens Dorfstraße 41!
Man könnte ja auch wieder mehr mit dem Fahrrad fahren. Gute Radwege gibt es mittlerweile, vor allem den nach Blumberg! Heute ist er zwar geschleppt, aber mit dem Rad nicht benutzbar.

Zum Laufen geht es ganz gut. Die Werbetafel für das Baugebiet Rosenstraße wird dann optisch realisiert durch einen Blick von der B 158 aus: Die sehr farbigen Fassaden leuchten wie bunte Smarties über das schneeweiße Feld herüber. Ich denke zurück an die Zeit, wo hier die Umsiedlerfamilie Knispel im Chaussee-Haus wohnte. Östlich von Poznan in der Nähe von Konin mussten sie ihre Wirtschaft verlassen. Angekommen sind sie in einem Neubauernhof in Trappenfelde (OT Mehrow) und haben mit viel Fleiß sich wieder eine kleinbäuerliche Existenz aufgebaut. Mit ihnen kamen viele andere Umsiedler in unsere Gegend. Sie haben die Bevölkerungsstruktur der Dörfer nach 1945 geändert. Nun gab es nach den alten Bauern-Familien (Dorfstraße und Mehrower Straße) , den eingesessenen Handwerkern und Händlern , den Siedlern (ab 1928) in den „Blöcken A, B, C, D) die Umsiedler. Hinzu kamen die Ausgebombten aus Berlin. Otto Knispel und seine Frau kannten sich aus im Überleben: Er baute abenteuerliche Traktoren zusammen und beide bewirtschafteten, als ob sich dies auch in aller Zukunft nie ändern würde, ihre Flächen. Früher als alle anderen wurde aufgestanden und der Tag endete, wenn die Arbeit gemacht war. An diese einfache und klare Lebensführung erinnert mich noch ihr alter Birnbaum mitten im Feld: Wie ein Holzschnitt steht heute dieses Schwarz-Weiß-Bild mir vor Augen, traditionell das schwarze Holz, neu der Schnee. Im Frühling wird er wieder blühen und im Spätsommer wieder viele Früchte bringen – so war es immer und das ist auch gut so!

Hier ist schon fast freie Landschaft und der Wind weht mir frisch in mein Papier, es braucht einige Geschicklichkeit mit dem Bleistift Notizen zu machen. Auch der Verkehr ist wieder da: Autos, ein Flugzeug und ein ferner Ton des ODEG (11:20 Uhr). Und einer ist hier von der Straße abgekommen bei der vielen Glätte: Tiefe Radspuren haben sich in den Straßengraben gewühlt, na hoffentlich ist den Menschen nichts passiert.
Übrigens „unser“ Meilenstein auf der Ostseite der Straße steht immer noch ein wenig schief dort im Schnee! Jetzt treibt der Wind von Westen her graue Wolken heran, gleich wird es noch einmal glatt werden im Grund. Ich biege durch die Schranke in die Straße am Walde ab.

Mit jedem Meter ebbt der Verkehrslärm ab, zum Beginn der Betonmauer (ehemaliges Stasi-Objekt) ist es fast still geworden. Man hört wieder das Rauschen des Windes und mit Beginn der Wohnhäuser ist auch wieder geräumt (das ist heute ganz wichtig für mich!). An der Veilchenstraße der Wegweiser zur „Sauna im Grünen“ – da ist es jetzt auch weiß!
An den Hallenfassaden und den Fallrohren rechts hängen Eis-Wasserfälle und -Zapfen von enormer Länge, hoffentlich fällt das nicht mal jemandem auf den Kopf!
Hier ist es jetzt so still, dass man die fallenden Tropfen des Tauwassers von den Bäumen im Schnee hört. Auch vereinzelte Vogelstimmen sind endlich zu vernehmen, wiet-wiet-wiet …
Ich sehe Meisen und freue mich, dass es sie in dieser Winterlandschaft dennoch gibt. Und wieder über mir das „unvermeidliche“ Flugzeug. Irgendwann wird es mal Schluss sein mit der Einflugschneise über uns nach Tegel, dann haben andere Mitmenschen das Erleben!

An der Ginsterstraße wird gerade ein Dach vom Schnee beräumt, um Schlimmeres zu vermeiden. „Denn bis morgen, Uwe, rutsch gut rin. Seid ihr hier?“ „Ja“, „Na denn…“ so höre ich die Männer und als ich den fort gehenden Uwe sehe, reiche ich ihm die Hand und wünsche auch für morgen ein gutes Neues Jahr !

Das Schneeräumen am Bahnhof Nord hat gut geklappt. Dicker Schnee liegt nur noch auf den Ästen der Bäume. Das sieht aus wie ein doppelt belichtetes Bild mit Negativ-Schatten.
Ich schaue noch einmal das Gleis entlang: Zwei schwarze Stahl-Striche im Schnee laufen in die Perspektive hinein.

Die Bahnstraße wird 2011 befestigt – so sieht es der Plan vor. Während ich wieder den Fußweg im Schnee suche und einem Papa mit Kleinstkind zulächle, kommt ein Polizei-PKW die Bahnstraße entlang. Wir kennen uns und plaudern einen Moment über die wiederholten Einbrüche in den Häusern der Bahnstraße. Die Polizistin ist aus dem Bereich Panketal und fährt heute mal bei uns mit. Auch ihnen gelten die guten Wünsche zum Neuen Jahr verbunden mit dem eigenen Wunsch, dass sie 2011 wirksam die Einbrecher von uns fern halten!
Wieder rauscht der Zug um 11:20 Uhr vorbei. Ich denke: „Die ODEG ist wenigstens pünktlich!“

Jetzt kommt auch ein Jogger vorbei, ganz auf sich bezogen, kein Seitenblick – so federt er vorbei. Und wieder ein Flugzeug! Und ganz irdisch stehen die gelben Säcke draußen, zum Glück klappt die Abholung ganz gut! Hier, an der Ecke Asternweg/Bahnstraße stehen zwei neue Häuser im Bau. Damit rundet sich Ahrensfelde immer mehr ab, der Bauboom ist vorbei und so langsam füllen sich die letzten Lücken. Und noch ein Jogger (Verhalten siehe oben!).

„Herzlich willkommen, Klingel am Hau !“ verkündet ein lustiges und buntes Schild in einem Grundstück. Den ebenso lustigen Gedanken, einfach dies mal auszuprobieren, was passiert, wenn ich mich „willkommen fühlen“ würde und einfach mal klingele, verscheuche ich mit preußischer Korrektheit – das macht man doch nicht, oder? Die Bahnstraßendiebe fallen mir nochmals ein, aber die werden wiederum nicht klingeln … Schlussendlich beschließe ich, dass diese nette Einladung von sehr netten Leuten ausgeht!

In die Wilhelm-Külz-Straße schaue ich hinein und erinnere mich an Frau Jegoszis, die dort in dem kleinsten Haus rechts wohnte. Wir waren Kollegen gewesen und so habe ich ihre freundliche Mitteilsamkeit erlebt, aber auch ihren sehr langen Arbeitsweg nach Berlin Mitte, Schlegelstraße 9, bemerkt. Manchmal fuhren wir dann im Auto heim. Ihr Mann arbeitete auch beim „VEB Starkstrom-Anlagenbau Berlin“. Als er verstarb, war sie noch lange Zeit im Dienst und ging dann in die Rente. Ein Frauenschicksal „Made in DDR“, aber nicht zum Schlechten, eben nur spezifisch!
Jetzt, auf dem engen „Bürgersteig“ in der Bahnstraße schaue ich wegen der Schneelast in den Bäumen skeptisch nach oben – mal schnell drunter durch, ehe sich die Äste ausschütten!

Zum Bahnhof Friedhof schaue ich herüber. Ist das ein Bild: „ Ein einsamer Mensch steht auf dem einsamen Bahnhof“ . Da könnte man glatt eine Geschichte draus machen …

Nachdem ich die Gleise an der Barriere überquerte (ein „Pfui“ den Graffiti-Sprühern an der Friedhofsmauer!) schaue ich in die Friedhofs-Allee hinein. Alles ist geschleppt, der Schnee türmt sich mächtig auf und etwa 5 Besucher-Autos stehen hier. Abschied vom Jahr und Abschied von Menschen, das mögen so die Gedanken sein.

Der Lindenhof hat auf und auch im Club „Gerhard Hesse“ sind Leute zugange. Während der Zug 11:40 Uhr nach Blumberg rauscht, betrachte ich die deutsche Flagge am letzten Bungalow.
Zwar ist lange keiner da gewesen (es fehlen Fußspuren im Schnee!) aber unsere Flagge weht noch. Was mag das für Gründe haben?

Noch einen Blick in die Ulmenallee hinein. Dort hinten rechts gab es mal den Konsum Ulmenallee, mager ausgestattet und wenig verlockend. Nur das Nötigste bekam man. Nun ist er lange weg und wir gehen in die Kaufhallen. Noch weiter hinten würde man jetzt das Sportlerheim im fast fertigen Umbau-Zustand sehen. Richtfest war schon und wir freuen uns auf die Fertigstellung. Hoffentlich ist der Bau gut durch den Winter gekommen und wird dann intensiv genutzt. Das hatten wir ja auch von dem Jugendclub an der Ecke Lindenberger Strasse erhofft, mal sehen wie es damit weiter geht!

Zurück über die Lindenberger nehme ich im kleinen Ahrensfelder Dreieck noch den Weg hinter den Häusern parallel zur Bahn. Die Hundehalter haben ihn schon getreten und ihre Hunde die Marker gesetzt. Man geht auf eigene Gefahr, dafür ist es wieder ganz still – wieder weiß – wieder sehr hell – wieder ein Flugzeug. Und zum Glück: Wieder ein paar Vögel. Bei den Eichen krächzt ein Eichelhäher und ich biege zum Graben hin, der viel Wasser führt. Mit seiner brauen Farbe weist es auf Raseneisenerz hin.

Gerne gehe ich die letzten Schritte. Hier in Ahrensfelde bin ich seit Jahrzehnten zu Hause, hier habe ich neue Nachbarn bekommen, hier wohnen wir einträchtig bei einander. Die Lebenslinien gehen auf und ab wie meine Wege durch den Ortsteil. Möge uns allen ein friedliches und gesegnetes Neues Jahr beschieden sein – unseren Teil sollten wir selber dazu beitragen durch Freundlichkeit und Sorgsamkeit, kluges Mitwirken und Engagement im Sinne des Dialoges:

„Denn bis morgen, liebe Nachbarn, rutscht gut rin. Seid ihr hier ?“ – „Ja“ – „Na denn …“

Ihr Chronist des Ortsteiles Ahrensfelde, Paul Plume


Der Beitrag wurde uns freundlicherweise von Paul Plume, Ortschronist in Ahrensfelde, zur Verfügung gestellt.
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