Am 7. Dezember 2014 fand der inzwischen achte
„Mehrower Plätzchenmarkt am Zweiten Advent“ statt - wie in den Vorjahren in den Räumlichkeiten der Feuerwehr.
Der Saal war bereits am Tag zuvor von vielen fleißigen Helfern weihnachtlich hergerichtet und mit Back- und Basteltischen, Verkaufsstand und „Fotostudio“ ausgestattet worden. So waren am Sonntag vor dem Beginn um 13 Uhr nur noch wenige Handgriffe erforderlich.
Den Anfang machte wie immer das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern, wobei Paul Plume's Gitarrenspiel und die verteilten Liederheftchen sehr hilfreich waren. Für die erste Strophe hat man ja oft noch den Text parat, aber ohne Liederheft ist für den Rest meist Summen angesagt ...
Vervollkommnet wurden die weihnachtlichen Klänge durch das „Glockenspiel“ der kleinen Gäste, die erst etwas zaghaft, aber dann vernehmbar mit kleinen Glöckchen bimmelten.
Während in den Vorjahren um 13 Uhr die Helfer meist noch unter sich waren, kamen in diesem Jahr doch einige Gäste nicht erst zur Kaffeezeit, sondern gleich zum Anfang.
Wer schlau war, hat sich schon beim Singen einen der begehrten Plätze am großen Tisch in der „Backstube“ gesichert und sich schon mal eine Teigrolle zurechtgelegt. Die Plätze am Backtisch sollten bald besetzt sein und wer dann erst kam, musste warten, bis die erste Runde fertig war.
Während einige Kinder gleich in die Massenproduktion einstiegen, haben andere erst mal genüsslich den Teig probiert und viel Aufwand bei der Dekorierung ihrer Plätzchen betrieben.
Frau Eckelt, Frau Prötzsch und viele hilfsbereite Eltern und Großeltern gaben bei Bedarf Unterstützung.
Dass die Basteltische nicht gleich überfüllt waren, lag nur daran, dass es davon so viele gab, die in einem großen „U“ aufgestellt waren, das den halben Saal einnahm.
Auf einer Seite wurden Gläser bemalt, auf den anderen Seiten konnte man u. a. in Serviettentechnik hübsche Anhänger fertigen und Geschenkverpackungen verzieren.
An Hunger und Durst war auch gedacht. Die Fahrzeughalle war ringsum festlich dekoriert und mit Tischen und Bänken versehen. Außerdem war da der Kuchenstand platziert.
Frau Huth, Frau Schmidt und Frau Gappa brachten da neben ordentlichem Kaffee und ganz frischgebackenen, leckeren Quarkbällchen die wunderbarsten Kuchen unters Volk, die sie teils selbst gebacken, teils von anderen Mehrowern bereitgestellt bekommen haben. Einfach köstlich!
Grillwürste und Getränke wurden in diesem Jahr erstmals an einem Getränkewagen vor der Halle zubereitet und ausgeschenkt, was sich als sehr vorteilhaft erwiesen hat.
Für die Leute hinterm Tresen war das deutlich angenehmer und die Fahrzeughalle blieb so frei von Qualmwolken und denen, die nur mal schnell ein Bierchen zischen wollten.
Für die Kinder hatten Quarkbällchen und Grillwurst aber bei weitem nicht die gleich Anziehungskraft wie Plätzchen. Bei deren Produktion konnte man Kraft (Ausrollen), Geschick (Ausstechen), Geduld (beim Backen warten) und Kunst­fertigkeit (Dekorieren) voll zum Einsatz bringen.
Darum, dass sich niemand an den Herden die Finger verbrennt, hat unter anderem Frau Wollermann gesorgt, die sich zu den Betreuern gesellt hat, als der Andrang besonders groß war. Dank ihrer Aufsicht hat sich niemand wehgetan. Auch die Zahl der etwas dunkel gewordenen Plätzchen hat sich dadurch sehr in Grenzen gehalten.
Dank zweier Herde und vieler Kuchenbleche mussten die Kinder nicht lange warten, bis die von ihnen ausgestochenen goldgelben Plätzchen knusprig gebacken waren und fertig dekoriert werden konnten.
Manche haben auch die Prozedur leicht abgeändert und die Plätzchen fertig dekoriert zum Backen gegeben.
Beim Basteln haben es viele Kinder genossen, mit ihren Mamas und Papas oder großen Geschwistern gemeinsam etwas zu gestalten und sich dabei ein paar Tricks abzuschauen.
Manuela Spiering und Patrizia Eckelt haben viel Zeit und Mühe investiert, um Bastelmaterial heranzuschaffen und die erdachten Basteleien auszuprobieren.
Zusammen mit Christopher Geßler und Frau Bahlo nebst Tochter haben sie den Kindern geholfen, hübsche kleine Geschenke bzw. Geschenkverpackungen zu basteln.
Der Stand mit Keramik und anderen Kunstgewerbeartikeln, den Frau Steinhäuser mit ihren Freundinnen aufgebaut hatte, war wieder ein Hingucker und ebenso wie ihre Bilder ringsum (die noch bis Ende Januar immer samstags besichtigt werden können) eine schöne Dekoration des Raumes.
Für wenig Geld konnte man sich hier unter anderem mit hübschen Figuren, Räucherhäuschen, Vogeltränken für Haus und Garten eindecken oder heimlich Ideen für eigene Kunstwerke sammeln.
Es ist zu hoffen, dass die Damen trotz des bescheidenen Umsatzes auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sind.
Ganz bestimmt sind die beiden Kleinen links auf den Bildern beim nächsten Mal wieder mit dabei.
Am Stand von Familie Hein (Fotostudio Hein), die wieder Kinder- und Familienfotos mit und ohne Weihnachtsmann anbot, gab es in diesem Jahr schöne Klapp-Kalender mit Mehrower Motiven zu kaufen.
Ganz schlau waren die Geschwister, bei denen einer gebacken und der andere „Transportbehälter“ gebastelt hat. Die konnten sich dann eine ordentliche Portion Plätzchen zum Naschen mit nachhause nehmen oder für Oma und Opa als Geschenk einpacken.
Zur Kaffeezeit war es dann richtig voll, drinnen an den Back- und Basteltischen und draußen rings um den Bierwagen. Da noch einmal richtig schönes Herbstwetter herrschte, waren die Stehtische vor der Feuerwache begehrter als die Biertischgarnituren drinnen.
Um 15.30 Uhr schallten Posaunenklänge über den Festplatz an der Feuerwache: der Blumberger Posaunenchor hatte Aufstellung genommen, um die Besucher des Plätzchen­marktes mit Advents- und Weihnachtsmusik zu erfreuen.
Unter den Besuchern war wie schon in den Vorjahren der Altlandsberger Nachtwächter alias Horst Hildenbrand.
Da bei uns alles friedlich und gesittet verlief, musste er nicht einschreiten, sondern konnte sich ganz den Marktbesucher widmen, die sich gern in ein Gespräch verwickeln ließen.
Wie ein paar (wenige) Andere folgte der Nachtwächter dem Posaunenchor in unsere gut geheizte Dorfkirche, wo es noch ein kleines Konzert gab und mit Posaunen-Begleitung gemeinsam Weihnachtslieder gesungen wurden.
Als langjähriges Mitglied im Neuenhagener Männerchor hat er da ordentlich mitträllern können.
Zurück im Saal traute man seinen Augen nicht:
Viele neue Gesichter lachten einen an und während der inzwischen eingetroffene Weihnachtsmann bei den Kindern Gedichte abfragte, tanzten da Frauen zur Musik eines unermüdlichen Akkordeon-Spielers. Langeweile und Traurigkeit waren hier wirklich nirgendwo zu bemerken.
Während des Posaunen­konzerts gab es im Saal eine „Wachablösung“ und die neu hinzugekommenen Kinder haben sich erfolgreich bemüht, alles bisher Verpasste nachzuholen.
Ratz-fatz waren die zuvor unendlich erscheinenden Teigvorräte aufgebraucht und die Herde bald arbeitslos.
Ohne Interesse am Backen und Basteln war nur Finn, unser derzeit jüngster Mehrower - der gerade mal eine Woche alt ist ...
Willkommen in Mehrow!
Unbemerkt von vielen Besuchern im Saal hat Frau Holle (alias Frau Hesse) fast den ganzen Nachmittag über im „Dachstübchen“ der Feuerwache den Kindern deren und ihre eigenen Lieblingsgeschichten vorgelesen.
Stets saß eine zwar kleine, aber Geschichten-hungrige Schar neben ihr, um ihr bei leise klingender Spieluhr zu lauschen.
Nach Fünf kam der Weihnachtsmann ins Schwitzen. Er traf immer wieder auf Kinder, die noch nicht nach Gedichten befragt und mit Süßigkeiten belohnt wurden, oder die noch kein Bild zusammen mit ihm haben machen lassen.
Als er dann Feierabend machte, musste der Fotograf nochmal ran, um ihn nebst Kollegen abzulichten.
Dann ging es mit ganz vorschriftsmäßig ausschließlich elektrisch betrieben Laternen unter Führung des Nachtwächters durchs Dorf - wie beantragt und genehmigt entgegen dem Uhzeigersinn um den Dorfteich herum.
Es könnte sein, dass jener, der stets bei Dorffesten bei der GEMA anfragt, ob denn die Gebühren für die Musik bezahlt wurden, irgendwo in einem Laubhaufen sitzt und aufpasst, dass die vorgeschriebene Laufrichtung eingehalten wird.
Für die Kinder und ihre Eltern war das ein langer, erlebnis­reicher Tag und so haben leider nur wenige um 18 Uhr den Weg in die Dorfkirche gefunden, wo der Gemischte Chor Blumberg ein Konzert mit Weihnachtliedern gegeben hat.
Mit 27 Mitwirkenden war der Chor gegenüber den Zuhörern deutlich in der Überzahl. Schade, denn es war schön ...
Mit dem Konzert ging ein sehr angenehmer Tag zu ende. Die Vorbereitung und die Durch­führung unseres kleinen Plätzchenmarktes haben prima geklappt und waren völlig streßfrei. Die meisten Besucher wissen inzwischen, was sie hier erwartet und worauf sie bei uns verzichten müssen. So hat sich die Zahl der Enttäuschten hoffentlich in Grenzen gehalten.
Die nach einigen wetterbedingten Pannen getroffene Entscheidung, sich auf die Räum­lichkeiten der Feuerwehr zu beschränken, war goldrichtig - ebenso wie die Festlegung, außer etwas Kunstgewerbe den Kommerz auszuklammern und dem Plätzchenmarkt eine familiäre Atmosphäre zu verpassen. Von vielen der zahlreichen Helfer war zu hören, dass es großen Spaß gemacht hat, ohne Hektik etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen.
Das ist ein Grund, sich schon auf das nächste Fest im Dorf zu freuen.

Berichte von Plätzchenmärkten anderer Jahre: 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015.