In diesem Jahr (2009) gab es am zweiten Advent in Mehrow zwischen Kirche und „Mehrower Hof“ den nunmehr dritten Plätzchenmarkt. Wie in den Vorjahren sollte es ein kleiner, beschaulicher Markt werden, bei dem das Plätzchenbacken und viele andere Angebote für Kinder die Hauptrolle spielen. Neu war nur, dass die Marktzeit etwas nach hinten verschoben wurde und die ganze Zeit über in der Kirche und in den Pavillons vor'm Mehrower Hof Programm stattfand.
Bevor es losgehen konnte, waren aber viele Handgriffe erforderlich, um den Markt aufzubauen und auszustatten. Der Großteil der Arbeiten wurde am Sonnabend erledigt und ging ganz flott von statten, denn neben der üblichen Helferschar aus Mehrow und von der Ahrensfelder Kirchengemeinde hatte sich Steven Rahlf mit einem stattlichen Trupp Feuerwehrkameraden eingefunden und den Aufbau der Pavillons komplett übernommen.
Aber auch am Sonntag Vormittag gab es noch eine Menge zu tun, vor allem von denen, die einen Stand betrieben - das sind hier allerdings immer nicht viele, denn einerseits soll der Markt ja gar nicht so sehr vom Kommerz geprägt sein und andererseits ist bei der kleinen Besucherschar für die Händler auch nicht viel Umsatz zu machen.
Die Karussells und anderen Spielgeräte waren kaum aufgebaut, da wurden sie auch schon von den Kindern in Beschlag genommen. Da es vormittags noch kräftig regnete, ist möglichst viel von den Spielgeräten in den Pavillons aufgebaut worden.
Zur Markteröffnung war Annika Hein mit einer munteren Schar Sängerinnen erschienen, welche die ersten Marktbesucher mit ein paar schönen Weihnachtsliedern erfreuten. Unsere Ortsvorsteherin, Frau Dr. Unger, und die Pfarrerin, Martina Sieder, haben mit kleinen Ansprachen die Gäste herzlich begrüßt und den Markt eröffnet.
Dann haben die sangesfreudigen Mädchen (Jungs haben sich wohl nicht getraut) ein wohlverdientes kleines Weihnachtsgeschenk bekommen und sich noch zu einem Gruppenbild (unten rechts) aufgestellt: Josefine, „Tante Anni“, Celine, Amira, Johanna, Norea, Emma und Meike. (Laura fehlt, sie musste schnell nach Hause.)
Kaum war der erste Bedarf an geistigen Genüssen gestillt, haben sich die ersten Besucher auf das leckere Angebot des Mehrower Hofes gestürzt. Kaffee, Bratwurst vom Holzkohlengrill und ordentlicher Glühwein waren gut geeignet, aufsteigender Kälte zu begegnen.
Pünktlich zum Marktbeginn hatte es zwar aufgehört zu regnen, aber richtig freundlich ist das Wetter trotzdem nicht geworden - permanent blies kalter Wind über den Markt.
Am Eine-Welt-Stand der Kirchengemeinde hatten Katharina und Familie Sohn viele Leckereien zu bieten, mit deren Kauf man gleich noch etwas Gutes tun konnte.
Am weihnachtlichen Seifenstand gegenüber konnte man noch ein paar hübsche und wohlriechende Kleinigkeiten für's Fest kaufen und Familie Hein hatte eine neue Kollektion Weihnachtskarten mit Mehrower Motiven zu bieten.
Wer ganz persönliche Weihnachtskarten haben wollte, der konnte sich solche gleich vor Orts drucken lassen. Eigene Kinder oder Enkelkinder waren für die Aufnahmen mitzubringen - der echte Weihnachtsmann oder in Spitzenzeiten dessen hölzerner Kollege wurden gestellt. Gelegentlichen Wartezeiten ließen sich mit Tee und Süßigkeiten oder einer ersten Plätzchenteigprobe gut überbrücken.
Heiß begehrt waren bei den Kindern die Plätze am großen Tisch in der Plätzchenbäckerei, wo die Kinder allein oder mit Hilfe der „Großen“ ihre eigenen Plätzchen formen und backen konnten. Dort gab es Unmengen Teig, den Frau Thiele vorbereitet hatte, reichlich Ausstechformen und die verschiedensten Materialien zur Verzierung der Plätzchen. Mehl war auch so reichlich vorhanden, dass die Kinder nicht nur die Plätzchen, sondern auch sich selbst von oben bis unten einpudern konnten.
Wer dann vom Backen erschöpft war, der konnte sich in der gemütlich eingerichteten Leseecke niederlassen und lauschen, was denn die Erwachsenen als Lieblings-Weihnachtsgeschichte haben. Frau Doktor Unger schwärmt für die „Weihnachtsgans Auguste“, Herrn Gehrke hat es ein Igel angetan, dem sich die Stachel kringeln, wenn er im Wald auf eine Hexe trifft, und Frau Sieder hatte ebenfalls Amüsantes und Nachdenkliches beizutragen.
Wem nicht so sehr nach Stillesitzen war, der konnte sich zwischen den Pavillons sportlich betätigen, seine Geschicklichkeit testen oder die Eltern in Trab bringen - wie immer mit hübschem, ideenreich gestaltetem, stabilen Holzspielzeug.
Aber egal, womit die Kinder gerade beschäftigt waren, die Ankunft des Weihnachtsmannes (der übrigens hinter der Kirchhofsmauer „Nikolaus“ hieß) haben alle mitbekommen. Von den Erwachsenen waren allerdings manche ganz verwundert, dass es bei diesem Herren keinerlei Promi-Bonus gab. Ohne Gedicht ging hier grundsätzlich nichts!
Der gute Mann hat eher mal bei den Kindern ein Auge zugedrückt oder ihnen einen Spickzettel mit einem Gedicht zugesteckt. So kam es dann, dass zum Beispiel Robert Unger in den prall mit Süßigkeiten gefüllten Sack greifen durfte, aber seine Mutter leer ausging und auch Herr Gehrke und Frau zuschauen musste.
Die Frau Pfarrer, für die das natürlich nicht der Weihnachtsmann, sondern der Heilige Nikolaus war (schließlich war der 6. Dezember, also Nikolaus-Tag), hat es ganz clever auf die Kollegen-Tour gemacht und so ganz erfolgreich ihrem Amtsbruder ohne Gedicht ein paar Süßigkeiten abgeschwatzt. Beziehungen muss man haben!
Zwar hatten wir leider keinen Elch und kein Rentier zu bieten, aber ein echtes Weihnachtspferd. Das drehte mit angehängter Kutsche und Dieter Klopsteg auf dem Bock trotz Nieselregen unermüdlich seine Runden um den Teich.
Und auch die ganz kleinen Gäste hatten ihren Spaß: Beim Plausch mit dem Weihnachtsmann, auf dem Karussell oder wie Pia einfach auf Mamas Schoß.
Zur besten Kaffeezeit gab es dann ein kleines Konzert der Blumberger Bläser, die an der Kirche Aufstellung nahmen und die ganze Palette eingängiger Weihnachtslieder spielten. Das sollte ein Signal an jene sein, die noch nicht den Weg über die Himmelsleiter auf den Kirchhof und hinein in unsere Dorfkirche gefunden hatten.
In der Kirche gab es unter Anleitung von Frau Spiering (links) und Frau Bormeister den ganzen Nachmittag die Möglichkeit zu Basteln. Zwei Wochen vorher waren in der „Bunten Kinderrunde“ Unmengen an Salzgebäck-Plätzchen ausgestochen worden, die jetzt nach dem Trocknen anzumalen und zu Christbaumschmuck zu machen waren.
Das Basteln hat nicht nur den Kindern einen riesigen Spaß gemacht, sondern auch Antonia aus Brasilien (oben links), die gerade als Austauschschülerin zu Gast in Ahrensfelde ist. Und auch manchen Eltern hat es in den Fingern gejuckt, beim Basteln mitzumachen, weshalb auch hier zeitweise ziemliches Gedränge herrschte.
Zwischendurch wurden auch hier Weihnachtsgeschichten vorgelesen, mitunter ganz spontan wie von Frau Gehrke, die eine ganz niedliche Geschichte von einem Floh im Ohr des Christkindes ausgesucht hatte. Als Dankeschön durfte sie dann auch noch einen Nikolaus malen - wobei sich ihr Gatte nicht lumpen ließ und auch ein Gemälde ablieferte.
Franka Bree (auf dem Bild rechts) und ihre Freundin waren derweil so in ihre eigenen künstlerischen Arbeiten vertieft, dass sie bestimmt nicht mitbekommen haben, was um sie herum passiert.
Hätten alle die Kirche verlassen und leise die Kirchentür abgeschlossen - die Beiden hätte man nach ein paar Tagen in gleicher Pose wiedergefunden:
voll damit beschäftigt, den allerschönsten Weihnachtsbaumanhänger zu gestalten!
Frau Pfarrer, die auch nicht einfach nur herumsitzen kann, sondern immer was zu tun haben muss, hat sich dann auch noch mal das Buch mit den Weihnachtsgeschichten gegriffen und daraus vorgelesen. Ein paar Besucher haben immer die Gelegenheit genutzt, für ein paar Minuten dem (wenn auch sehr bescheidenen) Markttreiben zu entschwinden und in der Kirche etwas Ruhe zu finden.
Diese Besucher haben es gern angenommen, dass ihnen etwas vorgelesen oder von Herrn Plume die Geschichte und Gegenwart der Mehrower Kirche und der hiesigen Kirchengemeinde vorgestellt wird. Einen besseren Erklärer findet man auch nicht so schnell.
Herr Plume (links), der viele Jahre Kirchenältester in Ahrensfelde war, aber nicht nur hinter vorgehaltener Hand gesteht, dass es ihn schon immer nach Mehrow zog, hat auch auf der Orgel und mit der Gitarre für die musikalische Umrahmung des Nachmittags in der Kirche gesorgt und damit viel für die angenehme Adventsstimmung getan.
Rings um die Feuerwannen, die am späten Nachmittag in Gang gesetzt wurden, und an denen die Feuerwehrkameraden mal selber kokeln durften, ist der schöne Tag dann langsam ausgeklungen. Gemeinsames Singen und der Segen der Frau Pfarrer bildeten gegen 19 Uhr den offiziellen Abschluss des dritten Mehrower Plätzchenmarktes.
Dank der vielen fleißigen Hände ging das Abbauen des Marktes dann genau so schnell vonstatten wie der Aufbau. Den eifrigen Helfern und auch den Organisatoren sei ganz herzlich Danke gesagt - ebenso den Besuchern und vorallem den vielen Kindern, die gekommen sind, um mitzumachen. Sie alle haben dazu beigetragen, dass unser kleiner, gemütlicher Plätzchenmarkt wieder ein schönes Erlebnis war.

Berichte von Weihnachts-/Plätzchenmärkten anderer Jahre: 2007, 2008, 2009, 2010.