Am 2. Advent-Sonntag (2010) fand in Mehrow der nunmehr bereits vierte „Mehrower Plätzchenmarkt“ statt. Angekündigt war er wie in den Vorjahren „zwischen Kirche und Mehrower Hof“ - aber in Anbetracht der bitteren Kälte, des vielen Schnees und des unter der Schneelast eingestürzten Pavillons vor der Gaststätte haben die Veranstalter gern das Angebot des Wirtes angenommen, die Plätzchenbäckerei, die Verkaufsstände und die Lese-Ecke kurzfristig in den Saal des Mehrower Hofes zu verlegen - die Bastelei sollte eh wie immer in der gut geheizten Dorfkirche stattfinden.
Schnell war der Saal zum Schutz des Fußbodens mit Filz ausgelegt und darauf all das platziert, was eigentlich im Pavillon Platz finden sollte. Die Beteiligten hat es gefreut - brauchten sie doch dieses Mal nicht frierend im Mantel 'rum stehen.
Pünktlich um 13 Uhr hat die Pfarrerin, Martina Sieder, die (zu diesem Zeitpunkt noch recht spärlichen) Besucher begrüßt und Johannes, der gerade ein Praktikum in der Kirchengemeinde absolviert) hat auf der Trompete zu ein paar Weihnachtsliedern aufgespielt, was auch ein paar Gaststättenbesucher in die Runde gelockt hat.
Dann ging es gemeinsam rüber zur Dorfkirche - mangels „Himmelsleiter“ in diesem Jahr einmal rings um das Grundstück. Trotz der klirrenden Kälte wurde vor der Kirchentür Halt gemacht, um gemeinsam mit Trompeten-Begleitung noch ein paar Lieder zu singen.
Die Pfarrerin Martina Sieder (ganz links) und unsere Ortsvorsteherin, Dr. Beate Unger (Mitte rechts), haben dann den Markt offiziell eröffnet und bei dieser Gelegenheit schon mal Kay Herrmann (rechts), dem Wirt des Mehrower Hofes, für seine Beteiligung am Markt und für die Bereitstellung des Saales gedankt.
Johannes hat ungeachtet der Vereisungsgefahr des Instrumentes und ohne Angst vor angefrorenen Lippen den Gesang der kleinen Truppe begleitet und hätte das womöglich bis zum Abend fortgesetzt, wenn ihn nicht die fröstelnden Sänger in die Kirche getrieben hätten.
In der gut geheizten und schon etwas weihnachtlich geschmückten Dorfkirche gab es als Auftakt des Markttages eine kurze Andacht rings um die von Gabriele Bormeister kindgerecht vorgetragene Weihnachtsgeschichte - und natürlich wurde auch wieder gesungen, nunmehr mit Paul Plume's Orgel-Begleitung.
In der Kirche waren wieder einige Bankreihen so umgestellt worden, dass im Altarraum eine große, von beheizten Sitz­gelegenheiten umgebene Fläche entstanden ist, die viel Platz für die verschiedensten Basteien bot. Auf den Tischen verteilt lag das Bastelmaterial und wartete nur auf eifrige Kinder- und Erwachsenenhände, um daraus Weihnachts­schmuck und kleine Geschenke entstehen zu lassen. Die aus dem Mehrower Hof mit herüber gekommenen Gäste haben fasziniert geschaut, was da alles im Angebot war.
Noch waren kaum Kinder da, was den Erwachsenen die Möglichkeit bot, alles ganz in Ruhe auszuprobieren und schon ein bisschen Vorarbeit zu leisten. Manche Kinder wollen zu Weihnachten so viele liebe Menschen beschenken, dass ein Bastel­nachmittag gar nicht ausreicht, alle Geschenke selbst zu basteln. Die Kinder sind dann ganz froh, wenn sie schon halb bemalte Engelchen und Weihnachts­männer vorfinden.
Im Saal war derweil schon die Plätzchenbäckerei in vollem Gange. Rings um einen großen Tisch hatten sich Kinder eingefunden, um aus dem Plätzchenteig, den Frau Thiele und Frau Eckelt vorbereitet hatten, Plätzchen auszustechen und zu verzieren. Das Gelingen setzt aber voraus, dass der Teig ordentlich ausgerollt wird, was gar nicht so einfach ist, wie es aussieht. Da ist schon etwas Kraft und Geschick­lichkeit gefordert, weshalb den Kindern dabei die Hilfe von Bärbel Prötzsch (rechts) sehr gelegen kam.
In dieses Gewimmel der kleinen Bäcker platzte der MOZ-Reporter, der am Wochenende seine Runde über die Weihnachts- und Adventsmärkte der Region drehte, um darüber am folgenden Montag zu berichten. So kam es dazu, dass auch unser Markt im Barnim-Echo der MOZ mit einem Bild gewürdigt wurde.
An den Marktständen hatten sich schnell Interessenten eingefunden und die von der Kirchengemeinde angebote­nen, handgefertigten Keramiken wurden bald Mangelware. Wie am „Eine Welt-Stand“, der für fairen Handel warb und sehr leckere Sachen im Angebot hatte, konnte man auch hier mit dem Kauf einer Kleinigkeit gleich was Gutes tun.
Den bunt gekleideten Pfiffi, der mit Herrchen und Frauchen gekommen war und sehr brav und andächtig das Markt­geschehen beobachtete, hat aber ganz sicher das bunte Pfefferkuchenhaus auf dem Tisch mehr interessiert, als Vasen, Kaffee und Tee.
Aber weder er, noch andere durften an diesem von Helma Thiele gefertigten Kunstwerk (oben links) knabbern. Das war für die Kinder und Jugendlichen der Wohngemeinschaft „Tannenzweige“ in Wittstock bestimmt - einer Einrichtung für betreutes Wohnen, zu der die Kirchengemeinde Ahrensfelde enge, freundschaftliche Beziehungen unterhält.
Der Stand mit Seifen und anderen kleinen Geschenken sowie der Postkarten-Stand von Familie Hein haben auch wieder schöne Angebote gehabt und Käufer angelockt - wobei der Umsatz aber ganz sicher nicht zum Reichwerden gereicht hat.
Der Besuch des MOZ-Reporters war ein guter Anlass, zusammen mit diesem wieder rüber in die Kirche zu gehen und zu schauen, was sich da tut. Hinter der Tür, die von Frau Schure mit einem hübschen Kranz aus Tannengrün geschmückt worden war, herrschte inzwischen auch ziemlicher Trubel.
An allen Tischen saßen Kinder, um allein oder zusammen mit ihren Eltern hübsche Kleinigkeiten zu basteln.
Die Betreuerinnen der verschiedenen Basteltische (darunter Dr. Beate Unger, Manuela Spiering, Patrizia Eckelt) waren den Kindern meist schon aus der Mehrower Kinderrunde bekannt und wurden bei Bedarf gern um Hilfe gebeten.
Auch Katrin aus Ahrensfelde, bei der man Brettchen mit dem Lötkolben verzieren konnten, war vielen bekannt.
Der MOZ-Reporter, der ganz erstaunt war, wie viel hier in der Kirche los ist, fand auch hier reichlich Motive für seinen Fotoapparat. Er konnte nur nicht lange bleiben, weil an diesem Tag noch einige andere Märkte um Besucher warben, darunter auch ein Markt rings um das Ahrensfelder Rathaus.
Dem guten Mann ist dadurch an diesem Tag ein ganz besonderes Ereignis entgangen: Der Auftritt der Blumberger Bläser, die nach Mehrow gekommen waren, um zur weihnachtlichen Atmosphäre unseres Marktes beizutragen.
So schön wie gesungene Weihnachtslieder mit oder ohne Orgel-Begleitung sind - von einem Blasorchester vorgetragen, sind sie doch ganz besonders stimmungsvoll. Nicht umsonst hat der Weihnachtsmann (wenn überhaupt) auf seinem Rentier-Schlitten eine Trompete dabei, aber keine Orgel ...
Und das Schöne an diesem kleinen Konzert war, dass man der Musik lauschen und gleichzeitig weiter basteln oder sogar ganz leise weiter schwatzen konnte. Das hat allen gut gefallen, weshalb es für die Bläser auch reichlich Beifall gab.
Da ja nur eine Hälfte des Marktes in der Kirche stattfand, mussten die Bläser noch ein zweites kleines Konzert im Saal des Mehrower Hofes geben, was sie auch sehr bereitwillig taten. Hier sah es ähnlich aus: alle lauschten mit Freude der Musik und gingen dabei weiter ihrer Beschäftigung nach.
So gab es in der Mehrower Plätzchenbäckerei auch während des Konzerts keinen Produktionsausfall. Die Drohgebärden von Olaf Tittmann mit dem Nudelholz waren also völlig überflüssig.
Bärbel Prötzsch hat nur einmal kurz Luft geholt und Helma Thiele am stets hungrigen Herd konnte eh keine Pause machen.
Emilian Hein, der von seiner Oma in die Geheimnisse des Plätzchenstechens eingeführt wurde, hat nur einmal kurz den Kopf gehoben, als da ein Man mit langem weißen Bart und rotem Kapuzenmantel erschien und sich mit seinem großen Geschenke-Sack neben der Tür postierte. Der Weihnachtsmann! (alias Herr Giese aus Blumberg)
Der Weihnachtsmann war auch in den vorigen Jahren auf dem Mehrower Plätzchenmarkt, aber daran konnte sich Emilian bestimmt nicht mehr erinnern.
Weil auch der Weihnachtsmann mal das Verlangen hat, eine nette Weihnachtsgeschichte zu hören, hat er sich erstmal zu Olaf Tittmann in die Leseecke begeben.
Aber lange konnte der gute Mann da nicht verweilen, denn so ein Weihnachtsmann hat natürlich vor dem Fest ordentlich zu tun. Da sind Süßigkeiten an die ganz Kleinen und geistige Getränke an die ganz Großen zu verteilen und zwischendurch müssen noch bei den Schulkindern Weihnachtsgedichte abgefragt werden.
Und dann gab es da immer noch Leute, die unbedingt mit dem Weihnachtsmann fotografiert werden wollten oder wie im vorliegenden Fall dazu überredet oder gar gezwungen wurden. Seit der Bürgermeister Wilfried Gehrke hier im Vorjahr ein selbst gemaltes Nikolaus-Bild hinterlassen hat, ist er erpressbar: Ein Foto, oder das Bild wird veröffentlicht!
Martina Sieder, die Initiatorin und stets unermüdliche Organisatorin des Mehrower Plätzchenmarktes, zeigte sich am Abend sehr zufrieden über den Verlauf des Tages und dankt allen Beteiligten ganz, ganz herzlich für ihr Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung des nun schon vierten Plätzchenmarktes.
Nicht alle konnten hier erwähnt sein, deshalb sei noch mal betont, dass bei solchen Veranstaltungen jeder noch so kleine Einsatz, dankend angenommen wird.
Einen besonderer Dank verdient Kay Herrmann (rechts),
der die Räumlichkeiten im Mehrower Hof zur Verfügung gestellt und zusammen mit seinem Team (unten) für die Bewirtung der Besucher gesorgt hat.

Berichte von Plätzchenmärkten anderer Jahre: 2007, 2008, 2009, 2010, 2011.