In diesem Jahr (2011) gab es in Mehrow den nun schon 5. „Mehrower Plätzchenmarkt“ - wie es bereits Tradition ist, am zweiten Adventsonntag. Bisher fand der immer auf dem Gelände des Mehrower Hofes statt, mal im Zirkuszelt, dann in Pavillons auf der Terrasse und zuletzt im Saal des Gasthofes. In diesem Jahr wollten es die Organisatoren mal mit einem Markt in und am Gemeindezentrum versuchen - und wie am Zuspruch und an den Kommentaren abzulesen war, ist das bei den Helfern und Besuchern gut angekommen.
Am Tag zuvor kamen so viele Helfer, dass es kaum eine Stunde gedauert hat, bis der Saal hergerichtet war und die Stände auf dem Platz standen.
Am Sonntag-Vormittag war eigentlich nur noch die Dekoration der Stände angesagt, aber es waren zunächst ein paar Sturm­schäden vom Vortag zu beseitigen und eingefallene Stände zu reparieren und wieder aufzubauen.
Viel Zeit war nicht, denn mittags rückten die Händler an, um ihre Stände zu be­stücken - mit einem ängst­lichen Blick zum Himmel und Angst vor neuen Sturmböen. Viele Schnüre und Gewichte waren nötig, um alles sturmsicher zu machen.
Aber dank der vielen Helfer war auch das alles schnell erledigt und pünktlich um 13 Uhr konnte der Plätzchenmarkt mit ein paar Grußworten der Ortsvorsteherin und gemein­sam gesungenen Weihnachtsliedern eröffnet werden.

Wie nicht anders erwartet, war gleich zum Beginn noch nicht viel los, weil einige vermutlich noch beim Mittag saßen und andere noch ein Schläfchen machen mussten. Eine gute Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee oder Glühwein zu ver­schnaufen und in aller Ruhe den Grill mit der Bratwurst in Gang zu setzen.
Aber die, welche zeitig kamen, haben sich die besten der im Laufe des Tages stets heiß begehrten Plätze am großen Backtisch sichern können. Der wird von Jahr zu Jahr größer und war auch in diesem Jahr nicht groß genug.
Noch konnte man sich auch an den Basteltischen Plätze aussuchen - auch das sollte sich im Laufe des Tages ändern. Es war noch gar nicht alles ausgepackt und bereitgelegt, da haben die ersten Bastelwütigen damit losgelegt, hübschen Christbaumschmuck zu basteln und weihnachtliche Gipsfiguren zu bemalen.
Auf dem Marktplatz war noch Ruhe, aber die ersten Waffeln brutzelten schon am Stand von Sandra Wollny (ganz links), die uns sonst zu allen Festen mit leckerem Eis aus ihrem Eismobil versorgt. Und nebenan gab's auch noch keinen Stress.
An den Basteltischen, die von Manuela Spiering (links), Franziska Unger (Mitte) und Patrizia Eckelt (rechts) betreut wurden, setzten schon bald die ersten Verdrängungswett­bewerbe ein. Die Kinder hatten mitunter Mühe, ihre Plätze und Bastelutensilien gegen die eigenen Eltern, insbeson­dere die (zum Glück) bastelwütigen Väter zu verteidigen.
In der Backstube gab es bald den ersten Schichtwechsel. Schon längst hatte sich leckerer Plätzchenduft aus den beiden Backöfen im Saal verteilt. Frau Prötzsch (oben), Frau Thiele und Frau Eckelt, welche die Backstube beaufsichtigten, hatten alle Hände voll damit zu tun, den Kindern immer wieder neuen Teig vorzulegen.
Während die Kinder angestrengt und ohne Pause bastelten, malten oder backten, haben ein paar Erwachsene draußen schon mal am Stand von Familie Rahlf den leckeren Eierlikör probiert. Klaus hat dabei die Leitung der Qualitätskontrolle übernommen.
Überhaupt gab es am Stand von Familie Rahlf herrliche Leckereien, ganz besonders für alle, die gern natürlich und ein bisschen deftig essen: Schinken und Wurst aus eigener Produktion, Eier, Schmalz und vieles mehr. Und neben dem Eierlikör auch noch köstlichen Gelee. Und das alles zu sehr moderaten Preisen und mit stets freundlicher Bedienung.
Da ist es ein Wunder, dass der Stand genau so wie der lecker riechende Kaffee- und Süßigkeiten-Stand von Frau Wollny stets gut besucht war.
Aber auch die anderen Stände, an denen Keramik, hübsche Aquarelle, exotische Seifen sowie Postkarten und Kalender mit Mehrower Motiven zu haben waren, sind gut ange­nommen worden und haben den Markt sehr bereichert. Die Händler wussten vorher, dass hier nicht mit einer riesigen Besucherzahl zu rechnen ist und dass sich folglich die Umsätze in ganz engen Grenzen halten werden. Um so mehr Lob und Dank für ihr Kommen gebührt den geduldigen Händlern, die stundenlang bei Kälte und recht üblem Wind ausgehalten haben und den Besuchern schöne Dinge zum Anschauen und Kaufen sowie nette Gespräche boten.
Die Kinder im Saal konnten oder wollten es sich nicht leisten, Pause zu machen. Die haben an den Bastel- und Backtischen geackert, als wäre noch am gleichen Tage Heiligabend und noch kein Geschenk beschafft (so was soll vorkommen!).
Da die ursprünglich so bastelwütigen Väter inzwischen schlapp gemacht haben und ein Pause einlegen mussten, konnten die Kinder nun endlich richtig loslegen, ohne stets den Bastelkram und den Pinsel mit Papa teilen zu müssen. Die Herren haben sich mit Plätzchen eingedeckt und einen Aussichtspunkt gesucht, von dem aus sie die Szenerie in aller Ruhe verfolgen konnten.
Und plötzlich steht ein Mann mit rotem Mantel und langem silbernen Bart in der Tür.



Die Kinder hatten ihn erst zu Weihnachten erwartet - der muss sich vertan haben.
Während die Kinder trotzdem bereitwillig ihre Weihnachtsgedichte aufsagten und dafür mit Schokolade belohnt wurden, sträubten sich offenbar einige Erwachsene, wie das Bild links (Herr Hein) vermuten lässt. Unser Bürgermeister, Herr Gehrke, der wie jedes Jahr zusammen mit seiner Frau den Markt besucht hat und von Frau Spiering (ganz rechts) durch den Saal geführt wurde, hat sich das amüsiert angeschaut.
Während des ganzen Tages gab es auch in der Mehrower Kirche ein Programm - besonders für jene, die so kurz vor Weihnachten ein bisschen Besinnung und Ruhe suchten.
Frau Bormeister (li.) und unsere Pfarrerin, Frau Sieder (re.) waren vor Ort und standen den Besuchern für Gespräche zur Verfügung. Ebenso wir Herr Plume, der bei Bedarf musizierte und durch die Kirche führte. Leider haben den Tag über nicht so sehr viele davon Gebrauch gemacht. Unsere Kirche liegt zwar wunderschön in der Mitte des Dorfes, aber es trennt sie doch immer eine Mauer oder gar die Straße von den Plätzen, die sich zum Feiern anbieten.
Um 15 Uhr wurde es dann aber vor und in der Kirche turbulent: Der Blumberger Posaunenchor unter Leitung von Frau Pfeiffer kam zu Besuch und gab zunächst auf dem Kirchhof ein Ständchen und dann in der Kirche ein kleines Konzert mit weihnachtlichen Liedern. Das war ein schöner Kontrast zu den Liedern „aus der Konserve“ auf dem Markt.
Während des Posaunen-Konzerts hatte sich auf dem Markt noch eine wichtige und hier sehr gern gesehene Person einge­funden. Nicht „der Jäger“ wie die Kinder erst annahmen, sondern der Altlandsberger Nachtwächter - oder genauer: dessen Vertretung, da der „richtige“ im Krankenhaus liegt.

Jetzt fehlte eigentlich nur noch der Nikolaus und alle schauten gespannt auf die Kutsche, die da plötzlich vorfuhr (für einen Schlitten fehlte der Schnee ...), aber auf dem Kutschbock saß Dieter Klopsteg, der Markt­besucher durch den Ort fuhr.
Im Saal war alles beim Alten: Es wurde gebastelt und gebacken, als wäre das auf Jahre die letzte Gelegenheit. Ein paar neue Kinder waren inzwischen dazu gekommen, so dass immer wieder andere Gesichter vor der Kamera auftauchten - erfreulicherweise nicht nur aus Mehrow, sondern auch aus den Nachbarorten, vor allem aus Eiche.
Herr Dr. Stephan aus Altlandsberg hat nicht schlecht gestaunt, was in so einem kleinen Dorf an Menschen zum Feiern zusammen kommt - obwohl ja gerade Altlandsberg das ganze Jahr über durch viele schöne, gut besuchte Feste besticht. Er hat freundlicherweise die Vertretung für den ehrenamtlichen Nachtwächter dieser hübschen Stadt, Horst Hildenbrand, übernommen, der uns schon mitten im Jahr seinen Besuch zugesagt hatte, aber nun frisch operiert keine Hellebarde schleppen konnte.
Herrn Dr. Stephan und seiner Frau sei herzlicher Dank für ihr Kommen gesagt und Herrn Hildebrand wünschen wir eine baldige Genesung!
Am großen Tisch im Saal gesellten sich jetzt zu den Bäckern immer mehr Nasch-Katzen, denn der Plätzchen­duft in der Luft war einfach verlockend. Wer schlau war, hat sich auch noch ein Tütchen für Zuhause einpacken lassen.
Im Freien wurde es nun leider ungemütlich. Die dicken Regenwolken, die schon den ganzen Tag über Mehrow hinweg zogen, konnten ihre Last nicht mehr tragen und ließen es jetzt permanent tröpfeln. Die Marktbesucher haben es gelassen gesehen und sich samt Suppentopf (leckere Kürbissuppe!) in den Pavillon zurückgezogen.
Für die Händler war es natürlich ärgerlich, dass nun auch noch die Schaulustigen rar wurden. Aber sie haben das mit Fassung getragen und ihre Teilnahme am Markt hoffentlich nicht bereut.
Es war schön, dass sie mit­gemacht haben! Danke!
Im trocknen Saal war nun Fotografieren angesagt - jeder mit jedem und am liebsten mit dem Weihnachts­mann, dem auch ein herz­licher Dank gesagt sei.
Während ein paar Kinder, die erst etwas spät kommen konnten, noch schnell loslegten, um ihr Bastelsoll zu erfüllen, oder wenigstens ein paar selbst gemachte Plätzchen auf das Kuchenblech zu bekommen, folgten andere dem Rufen und Glockenschlagen des Nacht­wächters, der zum Konzert in die Dorfkirche einlud.
Den Abschluss des Tages bildete nämlich ein Konzert des „duo tonale“. Silke Rougk (Violine) und Gesine Conrad (Cello) spielten bei Kerzenschein in barocken Kleidern weihnachtliche Musik von Vivaldi, Bach, Mozart und anderen Komponisten. Das war ein wirklicher Höhepunkt des Tages und hat die Besucher durchweg begeistert.
Allen Akteuren und stillen Helfern, aber auch allen Besuchern des Marktes und der Veranstaltungen in der Dorfkirche sei ein herzliches Dankeschön für ihre Mitwirkung an einem weiteren gelungenen Plätzchenmarkt gesagt. Bis zum nächsten Jahr!

Berichte von Plätzchenmärkten anderer Jahre: 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012.