In dem Teil des Nachlasses unserer letzten Gutsbesitzer, den uns Hans Müller aus Nordhorn zur Verfügung gestellt hat, findet sich auch ein Ordner, der mit "Mehrow. Aus politischer Zeit" beschriftet ist und diverse Zeitungsartikel über Mehrow enthält.

Titel des im Nachlaß von Frau Bothe gefundenen Ordners mit Zeitungsausschnitten
Darin finden wir aufschlußreiche Beiträge über das Leben in Mehrow zum Beginn der 20er Jahre und Erklärungen zu einigen Bildern, die uns bereits vorlagen,
z.B. über das Erntefest 1920, den Arbeitskampf in Mehrow (dem das Erntefest 1921 zum Opfer fiel) und das in scheinbarer Eintracht wieder stattgefundene Erntefest 1922.

Diese Beiträge und deren Quellen lassen schon mal keinen Zweifel an der nationen Einstellung unseres letzten Gutsbesitzers, Max Bothe. Noch deutlicher wird diese durch die Berichte über ein Treffen des "Verbandes nationalgesinnter Soldaten" (1920), deren Ehrenvorsitzender Max Bothe in Mehrow war, ein Treffen des "Stahlhelm" (1924) und über "Die Reiter von Mehrow" (1925), die für Hindenburg Wahlkampf gemacht haben.

Gut passend dazu sind die Berichte über "Waffenfunde in Mehrow" (1920/22), die von mehr als 2000 auf dem Gut versteckten Waffen und kompletten Militärausrüstungen für über 70 Männer berichten. Ein großer Freund der Weimarer Republik ist Max wohl nicht gewesen ...

Dazwischen befinden sich auch noch Artikel wie der über den "tüchtigen Amtsvorsteher" in Ahrensfelde, die wir nicht verheimlichen wollen.

Der Titel der Mappe ("Aus politischer Zeit") und der Umstand, daß die Artikelsammlung 1925 abreißt, lassen vermuten, daß sich Max Bothe Ende der 20er Jahre aus dem politischen "Geschäft" zurückgezogen und nachfolgend mehr der Entwicklung des Gutes gewidmet hat - später häufen sich nämlich die Berichte über ein mit technischen Rafinessen ausgestaltetes Rittergut Mehrow, worüber in Kürze berichtet wird.