Kurt Berg im August 2001 vor der Mehrower Kirche
In wenigen Wochen (am 25.11.2001) ist in Mehrow wieder Wahl zum Gemeindekirchenrat. Einer, der viele Jahre in diesem Gremium aktiv war, ist Kurt Berg. Da er mit seinen 75 Jahren bereits über der Altersgrenze (70 Jahre) liegt, steht er leider auch bei der diesjährigen Wahl nicht mehr als Kandidat zur Verfügung.
Wie man den Gemeinderatsprotokollen entnehmen kann, engagiert er sich schon sein vielen Jahren für die Dorf- und Kirchengemeinde und machte in der Vergangenheit auch immer wieder den Mund auf, wenn Übereifrige im Dorf es mit der sozialistischen Umgestaltung übertreiben wollten.

Herr Berg ist die "treueste Seele" der Kirchenemeinde. Ihm ist es zu verdanken, daß die Kirche stets sauber und im Winter geheizt ist und daß der Altar zu den Gottesdiensten immer mit frischen Blumen geschmückt ist.
Zum Erntedankfest, das dieses Jahr in Mehrow bereits am 23. September gefeiert wurde, kommen dann noch Früchte vom Feld und aus dem Garten hinzu.

Erntedankfest 2001 in Mehrow - Blick von der Empore Erntedankfest 2001 in Mehrow - Altarraum Erntedankfest in Mehrow - Herr Berg (rechts) mit Herrn und Frau Plume aus Ahrensfelde

Er hält auch den Kontakt zum Ahrensfelder Gemeindekirchenrat, aus dessen Reihen Herr Plume (auf dem Bild rechts mit seiner Gattin und Herrn Berg) zu fast jedem Gottesdienst nach Mehrow kommt.

Wenn Herr Berg mal krank ist, oder wie in den letzten Wochen nach einer Operation etwas gehandicapt ist, dann kann man das im ganzen Ort hören, denn niemand versteht es wie er, der Glocke im Kirchtum harmonische Töne zu entlocken - richtig Glockenläuten ist hat mehr, als einfach nur "an der Strippe ziehen". Da hilft auch kein guter Wille, sondern nur reichlich Erfahrung ...

Daß es mal eine Zeit in Mehrow gab, wo man trotz aller Läute-Kunst den Glocken nur "jämmerliche Töne" entlocken konnten, kann man in unserem Artikel "Wie die Kirche 1828 zu neuen Glocken gelangt ist" nachlesen, der auf Recherchen von Herrn Plume basiert.

Kurt Berg beim Friedhofsputz Kurt Berg sorgt aber auch dafür, daß um die Kirche herum alles möglichst sauber und ordentlich ist. Gerade jetzt im Herbst kann man ihn samstags oft dabei beobachten, wie er mit Harke und Laubbesen dem Blattwerk auf Weg und Rasen zu Leibe rückt.

Auch daß die Firma, die jetzt mit ABM-Kräften die Friedhofsmauer restauriert (siehe "Aktuelles" vom Oktober 2001), überhaupt etwas zum Restaurieren vorgefunden hat, ist ihm mit zu verdanken. Immer wenn wieder ein Stück vom Einsturz bedroht war, oder wenn in der Gemeinde "Subotnik" angesagt war, hat er sich allein oder mit wenigen Mitstreitern daran gemacht, das Mauerwerk zu flicken.

Kurt Berg kam 1952 nach Mehrow und war hier zunächst als selbständiger Fuhrunternehmer tätig. 1967 ist er dann in die LPG eingetreten und ab 1973 hat er in der Mehrower Mühle als Schlosser gearbeitet.
Bei einem Blick in die Mühle tränt ihm sicher das Auge, wenn er sieht, wie die unter vielen Mühen instand gehaltenen Anlagen jetzt langsam verrotten.

Es bleibt zu hoffen, daß sich bald jemand findet, der sich Immobilie widmet und das Innenleben als technisches Denkmal erhält. Wir stellen die Mühle und ihr Innenleben in einem separaten Beitrag vor.
Die Mehrower Mühle