![]() |
Wenn man (z.B. vom Soldatenfriedhof in Sissonne kommend) die A26 nördlich von Reims in Richtung Paris überquert, trifft man unweigerlich an fast jeder Straßenkreuzung auf Weg weiser, die auf den „Chemin des Dames“ verweisen.
Dieser Kammweg bildete im ersten Weltkrieg über lange Zeit die Grenzlinie zwischen deutschen und alliierten Truppen und war heftig umkämpft. Zigtausende Soldaten haben hier in einem zermürbenden Stellungskrieg ihr Leben verloren und
entsprechend groß ist die Anzahl der Kriegsgräber beidseits dieses Kammweges, auf dem die Departement-Straße D18 verläuft, die als „Chemin des Dames“ gekennzeichnet ist..
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Die Kämpfe des Ersten Weltkrieges waren aber längst nicht die ersten und einzigen, die hier ausgefochten wurden. | ![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Eigentlich ist die Höhle ganz gut besucht, aber es kommen offenbar selten Deutsche und so war auch dieses Mal wieder keine deutsche Führung zu haben.
Da konnte man sich nur wiederholt an dem Ausblick erfreuen, den am von der Terrasse aus hat.
Von der Höhle aus kommt man geradwegs nach Cerny, wo wir vor zwei Jahren schon mal waren.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Wir wenden uns erst mal dem deutschen Friedhof zu, wo wir nach dem Grab von Willy Maskiewitz aus Ahrensfelde, der als Zwanzigjähriger im letzten Kriegsjahr in dieser Gegend gefallen ist. |
![]() |
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Am Eingang findet sich eine Stele, die verrät, dass allein auf diesem Friedhof 11.079 deutsche Gefallene des ersten Weltkrieges liegen.
Knapp 6000 davon liegen in einem als Hochbeet angelegten Gemeinschaftsgrab.
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() Beide waren Kanoniere, nähere Angaben zu Ihrer Einheit haben wir leider nicht.
|
![]() |
![]() |
Nur durch eine lockere Baumreihe getrennt, schließt sich der französische Soldatenfriedhof „Soupir 1“ an den deutschen an. Mit seinen schlanken, sandfarbenen Kreuzen ist er sofort erkennbar. Je zwei Kreuze stehen Rücken an Rücken. | ![]() |
So wie auf den deutschen Soldatenfriedhöfen die Gräber der jüdischen Soldaten statt des Kreuzes einen Grabstein mit dem Davidstern aufweisen,
sind auf den französischen Friedhöfen die Gräber der arabischen und asiatischen Soldaten mit Grabsteinen statt -kreuzen versehen.
Erstere (auf dem Bild rechts) sehen orientalisch aus und sind mit arabischen Schriftzeichen versehen.
Letztere (auf dem Bild links) sind dagegen ganz schmucklos. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Wie bereits erwähnt ist der nächste französische Friedhof schon auf der anderen Straßenseite zu finden: „Soupir 2“. Auf der einen Hälfte liegen Gefallene des ersten Weltkrieges, auf der anderen Hälfte solche des zweiten Weltkrieges.
1940 war diese Gegend erneut Kriegsschauplatz ... |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Aber das sind noch lange nicht alle Kriegsgräber im Gemeindegebiet von Soupir.
An der Kirche des damals völlig zerstörten 300-Seelen-Dorfes, die im Gegensatz zum Schloss wieder aufgebaut wurde, und nun hinter „Soupir 1“ stets zu sehen ist, finden sich weitere Kriegsgräber.
Bei diesen Gräbern auf dem umfriedeten Kirchhof (weiter unten rechts) handelt es sich um solche von Soldaten aus den Commonwealth-Staaten, die im ersten Weltkrieg auf Seiten der Franzosen gekämpft haben.
Auf solche Kriegsgräber, mitten auf Kirchhöfen oder kommunalen Friedhöfen trifft man (nicht nur) in Frankreich öfters.
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Fährt man von Soupir auf der D88 in Richtung Westen, findet man am dort, wo die Straße auf die nach Soissons führende D925 trifft, einen weiteren Friedhof - den für italienische Gefallene des ersten Weltkrieges.
Etwa 40.000 Italiener haben ab Anfang 1918 auf der Seite der Franzosen gekämpft und bei der Eroberung des „Chemin des Dames“ im Herbst 1918 große Verluste erlitten.
Die gefallenen Italiener wurden u.a. auf diesem Friedhof an der Straßenkreuzung beigesetzt.
![]() |
Obwohl der italienische Soldatenfriedhof von der Anlage her mit den deutschen und französischen Soldatenfriedhöfen vergleichbar ist, weist er doch ein paar Eigentümlichkeiten auf, die ihn irgendwie außergewöhnlich machen:
Da ist der kleine Sockel unter den Kreuzen, die Postierung der Kreuze auf Betonstreifen, der Wechsel von Rasen und Schotter usw.
|
![]() |
![]() |
Möge diese Fürsorge weitere hundert Jahre anhalten!
|
Nachtrag vom Mai 2014: Wie sich nunmehr herausgestellt hat, liegt auf diesem Friedhof auch ein Soldat aus Lindenberg (jetzt wie Mehrow ein Ortsteil von Ahrensfelde): Sergt. Ernst Kordus, geb. 9.5.1890, gest. 28.5.1918 (Block 1, Grab 1478) |
Nachtrag vom Juni 2019: Vermutlich liegt auf diesem Friedhof auch der Reservist Karl Friedrich Bolle aus Lindenberg, geb. 8.12.1887, gest. 30.10.1914, der in Kämpfen bei Ostel gefallen ist. (Block 3, Grab 344) |