Herausragende, weil vom üblichen Ablauf abweichende Tagesordnungspunkte der Gemeindevertretersitzung an 6. März 2003 waren die Vorstellung des neuen Revierpolizisten, Herrn Lemke, und der Bericht des Leiters unserer Freiwilligen Feuerwehr, André Reinkober,

Herr Lemke, der zuvor Revierpolizist in Oranienburg war, ist seit dem 1. Januar diesen Jahres für unseren Bereich zuständig. Er ist jeden Dienstag im Amtszimmer in Ahrensfelde (im Hofgebäude des Amtes) erreichbar, ansonsten telefonisch über die Polizeiwache Bernau. Er versteht sich als "Polizist zu Anfassen" und bemüht sich nach eigenem Bekunden um einen engen Kontakt zu den Menschen im Amtsbereich. Er gab der Gemeindevertretung folgenden Bericht über die Kriminalitätsentwicklung im Amtsbereich:

  • Die Anzahl der Verkehrsunfälle im Amtsbereich ist 2002 gegenüber dem Vorjahr von 772 auf 680 gesunken. Der Trend entspricht der Entwicklung im gesamten Kreisgebiet, wo die Anzahl Verkehrsunfälle um 10% auf 6354 gesunken ist.
    Allerdings ist die Anzahl der Verkehrstoten im Kreisgebiet von 15 im Jahre 2001 auf 27 im letzten Jahr gestiegen.

  • Mehrow ist nicht als Unfallschwerpunkt anzusehen. Hier gab es im letzten Jahr 15 Verkehrsunfälle, wobei zum Glück nur 3 mit Verletzten endeten.

  • Die Anzahl der Straftaten im Amtsbereich ist von 2001 zu 2002 von 846 auf 1042 gestiegen, wobei alle Arten von Straftaten einen Zuwachs hatten. In Mehrow gab es im letzten Jahr 35 Straftaten, von denen 9 aufgeklärt werden konnten, 2001 waren es 19 Straftaten, von denen 6 aufgeklärt wurden. Als Trost bei dieser negativen Entwicklung mag gelten, dass bei keiner der (aufgeklärten) Straftaten Jugendliche beteiligt waren und kein Rauschgiftdelikt zu verzeichnen war. 24, also 2/3 der Straftaten in Mehrow waren Diebstahlsdelikte.

André Reinkober, der Leiter der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, dankte einleitend der Gemeindevertretung, für die Traditionsfahne, welche die Wehr anlässlich der 675-Jahr-Feier im Mai 2002 überreicht bekommen hat und für die damit entgegengebrachte Anerkennung ihrer Tätigkeit im Ort. Er schätzt ein, dass sich das Ansehen der Freiwilligen Feuerwehr im Dorf gebessert hat, nicht zuletzt durch Hilfeleistungen im privaten Bereich und Aktionen wie das Aufstellen eines (leider im Vorjahr ungenutzten) Storchennestes am Blumberger Weg.

  • Derzeit hat die Freiwillige Feuerwehr Mehrow 31 aktive Mitglieder. Die Qualität der Ausbildung ist deutlich besser geworden - 12 Kameraden haben sogar an mehreren Wochenenden an einer Ausbildung auf Kreisebene teilgenommen.

  • Im vergangenen Jahr hatte die Freiwillige Feuerwehr Mehrow 22 Einsätze, wovon 7 technische Hilfe waren, 2 bei Verkehrsunfällen erfolgten und 13 Einsätze Brände betrafen. Letztere beschränkten sich zum Glück auf abgestellte Fahrzeuge und Brände auf den Feldern.

  • Die Kameraden haben im letzten Jahr zudem die Fahrzeuge und Gebäude der Wehr instand gesetzt sowie Halle und Schulungsraum renoviert und in der Fahrzeughalle eine Lüftung installiert. Den Zustand der Technik schätzt André Reinkober als gut ein.

  • In diesem Jahr will man sich auf die Ausbildung zur Höhenrettung konzentrieren. Ein sogenannter Höhenrettungssatz wurde im Vorjahr angeschafft und soll in diesem Jahr erweitert werden. [Anm.: Wolkenkratzer zum "in die Höhe gehen" haben wir zwar nicht im Amtsgebiet, aber was zur Höhenrettung taugt, ist auch geeignet, Verunglückte aus Gruben, Schächten usw. zu bergen, wofür hier schon Bedarf zu erkennen ist.]

  • Die Jugendfeuerwehr umfasst derzeit 11 Kameraden. Der bisherige Judendwart, Michael Großer, musste aus Zeitgründen sein Amt niederlegen. Sein Stellvertreter, Frank Noack, hat diese Funktion übernommen.
    Zwei 16jährige Kameraden haben die Leistungsspange abgelegt. Beim Wettstreit der Jugendwehren im Amt konnte der Pokal leider nicht zum dritten Mal hintereinander gewonnen werden, sonst wäre er dauerhaft bei uns geblieben.

Im vorangegangenen Teil "Informationen des Bürgermeisters" berichtete Arno Lüdke:
  • Seitens eines neu nach Mehrow gezogenen Gaststättenbesitzers besteht nach wie vor ernsthaftes Interesse an der Übernahme und baldigen Wiedereröffnung der Mehrower Gaststätte, evtl. sogar am Kauf des ganzen Gutshauses. Auf die Gemeinde kommen aber zunächst mal Kosten in Höhe von ca. 30.000 Euro zu, um die Gaststätte in einen vermietbaren Zustand zu versetzen - das geht nach Auskunft des Amtes nicht ohne eine Ausschreibung, was die ganze Sache hoffentlich nicht verzögern wird.

  • Bezüglich der Mehrower Mühle [für Ortsfremde: Nichts mit drehenden Flügeln oder einem harmonisch klappernden Wasserrad, sondern ein riesiger, hässlicher Klotz am Ortseingang], welche der Denkmalsschutz uns als Baudenkmal zugedacht hat, liegt ein Rückübertragungsantrag der ehemaligen Eigentümer beim Gericht in Frankfurt/Oder.
    In diesem Jahr will man [schon !] darüber entscheiden. Bis dahin dreht sich nichts hinsichtlich Fördermitteln. [Anm.: Wenn wir den Koloss schon als Denkmal aufgehalst bekommen, wollen wir den wenigstens nicht verfallen lassen, sondern irgendwie sinnvoll nutzen, wozu es schon ein paar Ideen gibt, die aber alle Geld kosten ...]

  • Es hat ein Treffen mit den Bungalowbesitzern in der Kleingartenanlage hinter der Schnitterkaserne stattgefunden. Manche haben ihre Bereitschaft erklärt, ihre Parzelle zu kaufen, andere würden die anstehenden Vermessungskosten übernehmen, wenn sie dafür einen langfristigen Pachtvertrag mit Kaufoption erhalten, aber viele sind noch völlig unentschlossen. Bis zum 18.3.2003 sollen sich die Pächter nun schriftlich zum Verkaufsangebot der Gemeinde äußern.

In der Bürgersprechstunde gab es Kritik am Winterdienst, der am vorangegangenen Montag (3. März) erst um 9.15 Uhr im Wohngebiet Blumberger Weg erschien, obwohl die Straßen so vereist waren, daß viele mit ihren Autos nicht einmal vom Grundstück kamen. Der in der Gemeindevertretung sitzende Chef des Winterdienst-Unternehmens beteuerte, daß der Wetterdienst keine Blitzeis-Warnung herausgegeben hatte [was durchaus sein kann, weil Herr Kachelmann ja jetzt fast täglich in Talkshows statt vor'm Radarschirm sitzt], aber richtiges "Blitz"-Eis war es ja auch nicht, da es schon am Vorabend einsetzte ...

Benedikt Eckelt (webmaster@mehrow.de)

Anmerkung: Wie immer handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen aus der Zuschauerreihe, die unverbindlich und ohne Gewähr sind!
Berichte vorangegangener Gemeindevertretersitzungen finden Sie im Archiv.