Mehrow und Umgebung in der Märkischen Volksstimme von 1947 (2. Jahrgang)



Märkische Volksstimme,
gefunden im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)


Freitag, den 3. Januar 1947 (Nr. 2)

Betrügerische Landwirte vor Gericht
Wegen böswilliger Verletzung ihrer Sollverpflichtungen und Mißbrauchs mehrerer gefälschter Ablieferungsscheine hatten sich die Bäuerin Erna Lindenberg aus Hönow und deren Verwalter Erwin Lenz vor dem Schöffengericht in Altlandsberg zu verantworten. ...
Sowohl der Bürgermeister, als auch die Genossenschaft in Neuenhagen gerieten durch diesen gemeinen Betrug in den Verdacht, 400 Doppelzentner Kartoffeln unterschlagen zu haben. ... Das Gericht verurteilte nach längerer Beratung die Angeklagte Lindenberg zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren und den Angeklagten Lenz zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und blieb damit erheblich unter dem Antrag des Amtsanwalts. Von der Amtsanwaltschaft wurde gegen das milde Urteil Berufung eingelegt.


Mittwoch, den 8. Januar 1947 (Nr. 6)

Verkehrswesen in der Mark Brandenburg
Potsdam, 7. Januar (ADN) In der Mark Brandenburg wurden im verflossenen Jahre 352 km Straßen wieder befahrbar gemacht. Zwei neue Massivbrücken und 21 Behelfsbrücken wurden gebaut und an 32 Autobahnen-Brückengrößere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Von 552 zerstörten Brücken sind 283 wieder hergestellt bzw. durch neue ersetzt worden. Für die Eisenbahn wurden 30 feste Brücken und 36 Notbrücken geschaffen. Das Netz der 29 Provinz- und Kreisbahnen von 1502 km Länge ist auf 1290 km wieder befahrbar.


Mittwoch, den 29. Januar 1947 (Nr. 23), Von Ort zu Ort

Hönow. Dem Neubauern G. Witzke wurde nachts aus dem verschlossenen Stall ein Mutterschwein gestohlen und von den Tätern in der benachbarten Gärtnerei sofort geschlachtet. Es bedeutet einen schweren Verlust für den Betroffenen, da das Tier kurz vor dem Werfen stand und acht Ferkel trug, wie die zurückgelassenen Eingeweide zeigten. ...

Hönow. Elternlose Kinder im zarten Alter von 3½ Jahren, wie auch 10-12jährige Knaben und Mädchen fanden in diesen Tagen eine neue Heimat in Hönower Familien. Mit ihnen kamen 20 Umsiedler. Auch ihnen konnte in bescheidenem Rahmen geholfen werden. Wir hoffen, daß sie sich bei uns ebenso wohlfühlen, wie die anderen 139 Umsiedler, die Hönow bereits aufnahm.


Donnerstag, den 30. Januar 1947 (Nr. 24), Von Ort zu Ort

Hönow. Eine freudige Ueberraschung erlebten unsere Neubauern, die noch kein Pferd besaßen. Acht junge einwandfreie Pferde wurden ihnen zur Verfügung gestellt, die zum Preis von 100-1000 RM ausgelost wurden.
Sie werten diese Unterstützung als Anerkennung für ihre Arbeit im vergangenen Jahre. Mit geringen Ausnahmen hat jeder getan, was in seinen Kräften stand, um die an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen. Die Gemeinde Hönow konnte ihr Soll mit Ausnahme von Heu und Wolle, in allen landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu 100 Prozent erfüllen!

Hönow. Eine Wirkungsgruppe der „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ wurde in Hönow gegründet.
Ein Kreis interessierter Einwohner hat sich zum Ziele gesetzt, der schwer arbeitenden Bevölkerung Gelegenheit zur Teilnahme an hochstehenden Veranstaltungen künstlerischer Art zu geben. Wir bitten alle daran interessierten, die Wirkungsgruppe durch Besuch ihrer Veranstaltungen und durch ihren Beitritt zu unterstützen.


Freitag, den 31. 1 1947 (Nr. 25)

Ein Neubauerndorf entsteht
Der Charakter der kleinen Stadt Altlandsberg im Osten Berlins wird vorwiegend durch die Land- und Forstwirtschaft bestimmt. Neben den ansässigen 40 Altbauern mit einem durchschnittlichen Besitz von 40 ha, wurden hier im Zuge der Bodenreform durch die Aufteilung der Domäne, des Gutes Paulshof und des Vorwerks Trappenfelde 120 Neubauernstellen geschaffen. Die Ansiedlung dieser im Verhältnis zur Einwohnerzahl recht beträchtlichen Anzahl von Neubauern, stellte die Stadt vor eine schwierige Aufgabe. Durch Aufnahme zahlreicher Umsiedler, die in Altlandsberg nicht nur Heimatrecht fanden, sondern auch in ihren erlernten Berufen untergebracht werden konnten, war auch der letzte verfügbare Wohnraum ausgenutzt.
Schon im Herbst 1945 entwickelten daher die Architekten Kostka und Riemer auf Anregung der Stadtverwaltung drei verschiedene Typen von Siedlungshäusern mit dazugehörigen zweckmäßigen Einrichtungsgegenständen, die serienmäßig hergestellt und kombiniert werden können. In einem Gespräch mit den Architekten erfuhren wir von dem Plan, das etwa 2 km von der Stadt an der Straße nach Buchholz gelegene Vorwerk zu einem Neubauerndorf auszubauen. Von den sieben Gebäuden dieses Vorwerks wurde der größte Teil zerstört. Durch die Wiederinstandsetzung der beiden großen Scheunen erhielten mehrere Neubauern den nötigen Raum zur Unterbringung ihrer Erntevorräte, so daß bei einigen der vorgesehenen Häuser auf den vorgesehenen Tennen- und Bansenraum verzichtet werden kann. Zwei Siedlungshäuser sind unter Verwendung des aus den Trümmern geborgenen Altmaterials bereits aus dem Keller herausgeführt. Der für diese Ansiedlung gewählte Haustyp stellt keine Behelfslösung dar, wenngleich er auch mit seiner Grundfläche von 14,5 x 8 m (Tennen- und Bansenraum ist hierbei unberücksichtigt), noch entwicklungsfähig bleibt. Neben den notwendigen Stallungen, die auf eine Hofgröße von 5 bis 8 ha zugeschnitten sind, verfügt das Haus außer Kellerraum und Futterküche über eine Wohnküche und zwei Zimmer im Erdgeschoß und in dem noch ausbaufähigen Obergeschoß einen Vorratsboden und Räucherkammer. Die Erstellung der Häuser, die mit einer Bausumme von 9000 bis 12000 RM veranschlagt sind, wird sowohl als Lehmstampfbau als auch in Ziegelausführung bei einer Bedachung mit Schilf, Schindeln oder Lehmstrohziegeln erfolgen. Die großzügige Planung des aus 36 Anwesen bestehenden Neubauerndorfes, das sich in seinem Kern um den noch umzugestaltenden Dorfteich gruppiert, ist in seiner vollständigen Verwirklichung von der Entwicklung auf dem Baustoffmarkt abhängig. Allen Schwierigkeiten zum Trotz versucht man aber durch Verwendung vorhandener Baustoffe und bisher wenig gebräuchlicher Arbeitsmethoden (Feldstein-Fundamente und Ziegeldeckengewölbe) mit dem Bauvorhaben voranzukommen. Leider läßt hier noch die eigene Initiative der Siedler zu wünschen übrig.
Schon einmal bewies diese kleine rührige Stadt, die mit ihrer 7 km langen Kleinbahnstrecke an den Berliner Vorortverkehr angeschlossen ist, daß sie auch unter ungünstigsten Umständen Probleme zu lösen vermag. Im Spätsommer 1945 konnte sie zu dem Gut Paulshof eine größere Umformerstation errichten und damit erstmals die Gebäude des alten Gutshofes in die allgemeine Elektrizitäts­versorgung mit einbeziehen.


Sonnabend, den 1. Februar 1947 (Nr. 26), Von Ort zu Ort

Hönow. Zwei Kaninchen und drei Hühner wurden der Frau Brjanus gestohlen. Die Diebe schlachteten die Tiere an Ort und Stelle ab. In der folgenden Nacht wurden dem Bauern O. Döberitz drei Kaninchen und dem Bauern O. Gatow sechs Kaninchen gestohlen. Dem Bauern Schöning wurden abends eine Gans und mehrere Kaninchen entwendet. Die Täter konnten von der Polizei gefaßt werden, als sie den Autobus in Mahlsdorf verließen.

Hönow. Drei Kühe, drei Kälber und acht Ferkel gelangten an Neubauern in Hönow zur Verteilung.


Mittwoch, den 5. Februar 1947 (Nr. 28)

Überall Gemeindevertretersitzungen
Hönow. In einer stark besuchten Gemeindevertretersitzung wies der Referent Enleben auf den Beginn der Nazizeit vor 14 Jahren hin und forderte die Anwesenden auf, sich zu Ehren der Millionen Ermordeter von den Plätzen zu erheben. Zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung wurde H. Ernst einstimmig wiedergewählt. Er gab bekannt, daß der Bürgermeister F. Spilger bestätigt worden ist. Zum stellvertretenden Bürgermeister wurde S. Kerruth einstimmig gewählt. Als Schiedsmann wurde Herr Erdmann bestätigt. Die Versammlung beschäftigte sich dann mit der Wahl einer Wohnungskommission, mit Eingaben an den Kreistag und an die M.E.W., sowie mit Fragen der Brennstoffbeschaffung. Nach Schluß der offiziellen Gemeindevertretersitzung gab Bürgermeister Spilger einen Rechenschaftsbericht.


Donnerstag, den 6. Februar 1947 (Nr. 29), Stadt und Land - kurz gefaßt

17,3 Millionen in der sowjetischen Besatzungszone
Rund 17,3 Millionen Menschen haben nach den Ermittlungen der letzten Volkszählung ihren Wohnsitz in der sowjetischen Besatzungszone. Die größte Bevölkerungszahl weist mit 5,54 Millionen das Land Sachsen auf. Es folgen Sachsen-Anhalt mit 4,16, Thüringen mit 2,94, Mark Brandenburg mit 2,54 und Mecklenburg-Vorpommern mit 2,15 Millionen. Die stärkste Bevölkerungszunahme verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern. Sie beträgt gegenüber 1939 45,3 Prozent. ... Die Evakuierung der Städter und die Ansiedlung von Umsiedlern haben es mit sich gebracht, daß der Anteil des Landes an der Gesamtbevölkerung, verglichen mit dem Stand des Jahres 1939, von 31 auf 35 Prozent gestiegen ist.

Schulferien in der Mark Brandenburg
Das laufende Schuljahr in der Provinz Brandenburg endet am 24. Juli. Der Beginn des neuen Schuljahres ist auf den 1. September festgesetzt. Die Ferien sind wie folgt festgesetzt worden: Osterferien vom 4. bis 14. April, Pfingstferien vom 23. bis 27. Mai, Sommerferien vom 25. Juli bis 31. August, Herbstferien vom 3. bis 13. Oktober. Weihnachtsferien vom 19. Dezember 1947 bis zum 7. Januar 1948.


Donnerstag, den 6. Februar 1947 (Nr. 29), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Der Ortsausschuß des FDGB Altlandsberg veranstaltete unter großer Beteiligung der Bevölkerung in den Räumen des Hotels „Friedrichslust“ einen Maskenball, zu dem die Kapelle Rettberg aufspielte.


Donnerstag, den 13. Februar 1947 (Nr. 34), Von Ort zu Ort

Hönow. Die Ortsgruppe der SED bewilligte in ihrer letzten Sitzung aus ihrer Kasse 500 RM, um mit dieser Summe den alten Leuten und Rentnern zum Bezug von billigem Brennholz zu verhelfen.


Freitag, den 14. 2 1947 (Nr. 1), Kurznachrichten aus Hönow

Hönow. In den letzten Tagen wurden die Linden am Kaulsdorfer Weg abgesägt, um als Brennholz verwendet zu werden. Leider haben sich auch Hönower Einwohner, die z. T. ausreichend mit Brennmaterial eingedeckt waren, an diesen Holzdiebstählen beteiligt. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

Hönow. Die gesamte Gemarkung der Gemeinde umfaßt 1504 ha, wovon 933 ha als Ackerland bewirtschaftet werden. Diese Erhöhung der Anbaufläche wurde durch die Zuschüttung von Panzergräben erzielt, deren Beseitigung der Gemeinde große Kosten verursacht hat. Auf den Ackern noch vorhandene Sprengstücke sollen von den Bauern jetzt noch beseitigt werden, um ein Zertreten der jungen Saat im Frühjahr zu vermeiden.


Freitag, den 21. Februar 1947 (Nr. 40), Von Ort zu Ort

Hönow. Der Frauenausschuß hat eine Nähstube und Tauschzentrale eingerichtet, um die Versorgung der Bevölkerung mit Textilien zu verbessern.

Hönow. Dem Bauern A. Kirschbaum wurde ein Schwein gestohlen. Die Täter konnten das Tier, ohne bemerkt zu werden, im Stall abschlachten. Bei dem Siedler Dettki stahlen zwei Hönower Einwohner Kaninchen. Die Diebe wurden verhaftet.


Sonnabend, den 22. Februar 1947 (Nr. 41)

Überall Wiederaufbauarbeit
Hönow. Zur Ueberwachung des Wohnraumes, im Zusammenhang mit der Unterbringung von Umsiedlern, wurde eine Wohnungskommission gebildet. Für die Verbesserung der Brennholz­versorgung wird sich Herr Eheleben einsetzen. Herr Dr. Hohmann hat beantragt, daß die Hönower Kinder eine zusätzliche Unterstützung erhalten. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Textilien ist befriedigend. Finanziell hat die Gemeindeverwaltung seit der Loslösung vom Stadtgebiet Hoppegarten zufriedenstellend gearbeitet. Zur Beschaffung von Inventar für die Verwaltung wurden 13000 RM ausgegeben. Die Bauern führten im Jahr 1946 trotz auftretender Schwierigkeiten die notwendigen Arbeiten planmäßig durch. Für die kommende Frühjahrs­bestellung werden alle Vorbereitungen getroffen. Das gute Einvernehmen zwischen Bürgermeister, VdgB und Abteilung Landwirtschaft wird auch in diesem Jahre eine erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleisten.


Donnerstag, den 27. Februar 1947 (Nr. 44), Von Ort zu Ort

Hönow. Die Gründung einer Gruppe des Demokratischen Frauenbundes wurde in einer gut besuchten Frauenversammlung beschlossen. Die Erschienenen wählten sechs Vertreterinnen für Hönow und versprachen, sich für die Ziele des Frauenbundes rückhaltlos einzusetzen.


Dienstag, den 4. März 1947 (Nr. 47), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Die Wirkungsgruppe Altlandsberg des Kulturbundes beging ihr einjähriges Bestehen mit einem Festkonzert im Großen Saale des Hotels Friedrichslust. Ferry Muhr und seine Solisten boten ein erlesenes Programm aus Oper und Operette. Die Wirkungsgruppe Altlandsberg hat bereits eine Reihe künstlerischer Abende veranstaltet ... Einem großen Teil der werktätigen Bevölkerung ist der Besuch der Kulturveranstaltungen jedoch nur dann möglich, wenn die Eintrittspreise den Arbeitslöhnen angeglichen werden. Ein Kassenpreis von 6 RM ist für einen Arbeiter kaum erschwinglich. Harald Halde


Mittwoch, den 5. März 1947 (Nr. 48), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Auf der Ortskonferenz des FDGB in Altlandsberg sprach der Vorsitzende der Kreisleitung Niederbarnim, Kollege Hütter ...

Altlandsberg. Ein von den Waldarbeitern veranstaltetes Vergnügen war von allen Ortseinwohnern stark besucht ... Die Kapelle Rettberg spielte zum Tanz. Für den Gemeinsinn der 40 Holzfäller, die auch in den Tagen der größten Kälte ihrer Arbeit nachgingen, spricht, daß der Reinerlös des Abends als Beihilfe für die kinderreichsten Familien ihrer Berufsgruppe Verwendung findet.


Dienstag, den 11. März 1947 (Nr. 52)

260 Razzien im Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten
Im Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten führte die Landeskriminalpolizei der Mark Brandenburg im Februar 260 Razzien durch, bei denen 2000 Personen kontrolliert wurden. 113 geschlechtskranke Personen wurden dabei teils Heilanstalten, teils dem Fürsorgelager zugeführt.

Kreis Niederbarnim. Im Kreise Niederbarnim befinden sich nach den letzten Meldungen 103 Schulen, darunter sechs Oberschulen und fünf Berufsschulen. Rund 35000 Schüler werden von fast 900 Lehrern unterrichtet. ...


Dienstag, den 18. März 1947 (Nr. 57), Von Ort zu Ort

Seeberg (Kreis Niederbarnim). Auf Anregung des VdGB und des Frauenausschusses wurde anläßlich der letzten Bauernversammlung bei allen Bauern eine Sammlung für die Alten und Kranken der Gemeinde veranstaltet, die mehrere Zentner Kartoffeln und Gemüse sowie Getreide und Bargeld einbrachte.

Seeberg (Kreis Niederbarnim). In der Verteilungsstelle der Konsumgenossenschaft Neuenhagen wurden in der letzten Zeit zwei Einbrüche verübt, bei denen Lebensmittel und Textilien gestohlen wurden.


Donnerstag, den 10. März 1947 (Nr. 59), Stadt und Land - kurz gefaßt

Noch keine Schiffahrt in der Mark
Im Rahmen der allgemeinen Transportplanung für die Mark Brandenburg war vorgesehen, den Schiffsverkehr Mitte März wieder aufzunehmen. Da jedoch das Eis stellenweise noch eine Stärke von 50 cm aufweist, können die Wasserwege vorläufig zum Transport noch nicht benutzt werden.


Dienstag, den 1. April 1947 (Nr. 67), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Im Kreise seiner Kinder, Enkel und Urenkel verlebte Ludwig Pruß, Altlandsberg-Süd seinen 90. Geburtstag. Als früherer Brunnenbauer ist der z. Z. Stadtälteste nicht nur in Landsberg, sondern auch in der Umgebung bekannt. Seine ehemaligen Arbeitskollegen über­brachten ihm ihre Wünsche für einen frohen Lebensabend.


Dienstag, den 22. April 1947 (Nr. 82), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Die vom Kulturbund, Wirkungsgruppe Altlandsberg, zusammengestellte „Musikgemeinschaft Altlandsberg“ und ein Terzett, veranstalteten einen Musikabend mit Werken von Schubert, Becce, Strauß, Lehár, Winkler und Zeller. Großer Beifall belohnte alle Darbietungen.


Dienstag, den 22. April 1947 (Nr. 82)

80 Jahre Hoppegarten
Am 27. April wird das Jubiläumsjahr angeläutet.
Unter weit günstigeren Bedingungen als im Vorjahr sieht Hoppegarten der kommenden Galoppsaison entgegen ... Die Aufnahme des S-Bahnverkehrs nach Hoppegarten wird von allen Rennbahnbesuchern freudig begrüßt. ...
Für den Eröffnungsrenntag sind rund 100 Nennungen abgegeben. ...


Mittwoch, den 30. April 1947 (Nr. 88), Sportecho

Glanzvolle Hoppegartener Premiere
Der erste diesjährige Galopprenntag in Hoppegarten gestaltete sich zu einem wahren Volksfest. Schon in den frühen Mittagsstunden setzte eine Völkerwanderung nach Hoppegarten ein und als die Startglocke das erste Rennen anläutete, waren die Tribünen überfüllt. Favoriten- und Ueberraschungssiege wechselten in bunter Reihenfolge, so daß beste Stimmung herrschte. ...


Sonnabend, den 3. Mai 1947 (Nr. 90), Von Ort zu Ort

Hönow. Der Frauenausschuß und die Ortsgruppe der SED haben für die Hochwassergeschädigten [im Oderbruch] je 300 RM gespendet.

Hönow. In einer Gemeindevertretersitzung wurde auf Antrag der SED-Fraktion einstimmig der Beschluß gefaßt, für die Hochwassergeschädigten 1000 RM aus Gemeindemitteln zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer Antrag der SED, der neugegründeten Ortsgruppe des Demokratischen Frauenbundes 300 RM als Grundlage für ihre Arbeit zu bewilligen, fand ebenfalls einstimmige Annahme. Für die Freie Deutsche Jugend soll ein eigenes Heim geschaffen werden. Mit Genugtuung wurde berichtet, daß Hönow mit der Frühjahrsgetreidebestellung als eine der ersten Gemeinden im Kreis Niederbarnim fertig war. Bürgermeister Spilger gab bekannt, daß die Nahrungsmittelverteilung durch die Verwaltung nach Eingang der Waren schnellstens erfolgt. ...


Sonnabend, den 10. Mai 1947 (Nr. 95), Von Ort zu Ort

Hönow. Zu einer Vorveranstaltung für die Maifeier hatte das Maikomitee alle über 65 Jahre alten Hönower Einwohner eingeladen. Neben einem guten warmen Essen konnten an die etwa 200 Erschienenen noch Marmeladenbrot, Lebertran und sogar Kakao ausgegeben werden. Musik und ein Kinderchor sorgten für Unterhaltung.


Montag, den 13. Mai 1947 (Nr. 96)

Finanzamt Niederbarnim verlegt
Bernau. Das Finanzamt Niederbarnim ist mit seinen sämtlichen Dienststellen ... nach dem Gebäude des ehemaligen Oberlandratsamtes in Bernau, Zepernicker Chaussee, in das frühere Waldsanatorium verlegt worden. ...


Donnerstag, den 15. Mai 1947 (Nr. 99), Von Ort zu Ort

Mehrow. Die hiesigen Alt- und Neubauern und der Inhaber der Schloßmühle haben für die Hochwassergeschädigten 2272,- Reichsmark und außerdem für die Märkische Volkssolidarität 200,- RM gesammelt. - Die Frühjahrsbestellung ist fast 100prozentig erfüllt, das Fleischsoll für 1947 und die Eierablieferung weit überliefert.


Donnerstag, den 29. Mai 1947 (Nr. 109), Von Ort zu Ort

Blumberg (Kreis Niederbarnim). Schon früher zeigte die Landwirtschaft in den Gemeinden im Randgebiet von Berlin ein anderes Gepräge, als in den anderen Dörfern Deutschlands. Gemüse- und Obstbau sind in der näheren und weiteren Umgebung von Berlin stark vertreten. - Zu den Gemeinden, die sich vor allem dem Obstbau zuwandten, gehört auch die an der Bahnstrecke von Berlin nach Werneuchen gelegene Gemeinde Blumberg. Hauptsächlich Erdbeeren und Himbeeren werden angebaut. Die Bewohner von Blumberg leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung unserer Ernährung durch Schaffung der Rohstoffe für die Marmeladenherstellung.


Montag, den 2. Juni 1947 (Nr. 112)

Ein unentbehrliches Hilfskrankenhaus
Altlandsberg-Süd. Gegen die Schließung des Hilfskrankenhauses im Ortsteil Süd nahm die Stadtverordnetensitzung in einer einstimmig beschlossenen Resolution Stellung. Durch die Einrichtung des Hilfskrankenhauses im Sommer 1945 erhielten die etwa 3000 Einwohner die schon längst notwendige ärztliche Praxis und sanitäre Hilfe. Wie uns der leitende Arzt, Dr. Dörenkamp, mitteilte, waren die 15 Betten des Hilfskrankenhauses ständig belegt. Die ärztliche Fürsorge in dem 3-4 km von der Stadt gelegenen Ortsteil trug wesentlich zur Besserung des allgemeinen Gesundheitszustandes bei. Die ambulante Behandlung im Hilfskrankenhaus wurde täglich von 30-50 Menschen in Anspruch genommen. Schon aus diesen Zahlen geht hervor, daß das Krankenhaus in Altlandsberg-Süd nicht allein unter dem Gesichtspunkt einer zeitbedingten Notmaßnahme gewertet werden darf, sondern als ständige Einrichtung der noch in der Entwicklung befindlichen Wohnsiedlung erhalten bleiben muß.


Mittwoch, den 4. Juni 1947 (Nr. 114), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Der Kulturbund veranstaltete einen Gesellschaftsabend im kleinen Saal des Hotels Friedrichslust. ... Nach dem Programm blieben alle Mitglieder noch für einige frohe Stunden vereint bei Unterhaltungs- und Tanzmusik der rührigen kleinen Kapelle, die sich der Wirkungs­gruppe seit der Gründung im Februar 1926 stets zur Verfügung stellte.


Donnerstag, den 5. Juni 1947 (Nr. 115), Stadt und Land - kurz gefaßt

Erster Schlesiertransport eingetroffen
Ueber 1500 Umsiedler, die nach Ableistung der 14tägigen Quarantänezeit in Niederbarnim seßhaft werden sollen, kamen am Mittwoch im Lager Rüdersdorf im Kreise Niederbarnim an. Es handelt sich um den ersten der von jetzt ab laufend aus Schlesien in die Mark Brandenburg geleiteten Transporte.


Freitag, den 6. Juni 1947 (Nr. 116), Von Ort zu Ort

Altlandsberg-Süd. An Stelle des gewohnten „Damenimitators“ stellten sich in Altlandsberg-Süd die bekannten Elite-Sänger mit einer wirklichen Frau in ihrem neunköpfigen Ensemble vor. In dem auf den Frühling abgestimmten Programm fand besonders die Schieberparodie nach der Melodie der Caprifischer in der gutbesuchten Veranstaltung starken Beifall. Der einzige ehemalige „Stettiner Sänger“ in Paul Thymanns Truppe, Paul Orthmann, verband die einzelnen Nummern mit einer witzigen Conference, die uns noch aus der Altlandsberger Gewerbeschau in bester Erinnerung ist.


Donnerstag, den 12. Juni 1947 (Nr. 121)

Unter neuen Namen an neue Aufgaben
Alte Konzernbezeichnung verschwand
Die weitverzweigten Betriebsanlagen der ehemaligen „Preussag“ sind seit dem 1. April 1947 mit dem Zementwerk Adler als Landesbetrieb unter der neuen Firmenbezeichnung „Rüdersdorfer Kalk-, Zement und Betonwerke“ zusammengeschlossen, denen nunmehr über 1600 Beschäftigte angehören. ...


Freitag, den 20. Juni 1947 (Nr. 128)

5567 Heimkehrer eingetroffen
Fünf Transporte mit 5567 ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion trafen am 17. und 18. Juni in Frankfurt (Oder) ein. Nach Verlautbarungen des Heimkehrerlagers Gronenfelde werden aller Voraussicht nach die künftigen Transporte ähnliche Stärken aufweisen.


Donnerstag, den 26. Juni 1947 (Nr. 133), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Anläßlich der Schulentlassung führte die SED im hiesigen Kino eine Feierstunde durch. ... Das Rahmenprogramm brachte Rezitationen ... neben musikalischen Darbietungen von der Musikgruppe Altlandsberg und Volkslieder vom Schulchor. ...


Freitag, den 27. Juni 1947 (Nr. 134), Stadt und Land - kurz gefaßt

Milchkannen rollen an
Aus der britischen Zone wurden der Mark Brandenburg Milchkannen geliefert. Die erste Wagenladung wird in Kürze anrollen. Eine weitere Teillieferung wird auf Lastkraftwagen heran­gebracht werden. Die Kannen werden den dringlichsten Bedarf in der Mark Brandenburg decken.


Montag, den 30. Juni 1947 (Nr. 136), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Mit der Nachfolge für den zurückgetretenen Bürgermeister befaßten sich in gemeinsamer Sitzung die Stadtverordneten und Funktionäre der SED. Von den vier in Vorschlag gebrachten Kandidaten lehnten zwei, begründet mit ihrer beruflichen Inanspruchnahme, die Wahl ab. Mit 40 zu 14 Stimmen schlug die Versammlung den Dezernenten für das Volksbildungswesen, Wegwerth, der sein Arbeitsprogramm überzeugend entwickelte, zum Bürgermeister vor.


Dienstag, den 22. Juli 1947 (Nr. 155), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Unter starker Anteilnahme der Bevölkerung fand vor den Gemeindevertretern Altlandsbergs und Seebergs die Einführung des neuen Bürgermeisters Wegwerth statt. Für den scheidenden Bürgermeister sprach der Stadtverordnete und Ortsgruppenvorsitzende der SED, Holz, der insbesondere die Verdienste des ausscheidenden Bürgermeisters Lehmann während der beiden vergangenen schweren Aufbaujahre würdigte. Einstimmige Annahme fanden die Anträge zur Heranziehung der Einwohner zum Flurschutz, Ergänzung des Magistrats auf sechs Stadträte und der Ausbau eines Kellers in der Friedhofshalle Altlandsberg-Süd.
Die Stadtverwaltung bezog in diesen Tagen wieder ihre alten Diensträume im Rathaus.


Donnerstag, den 24. Juli 1947 (Nr. 157), Stadt und Land - kurz gefaßt

Transportausweise für Kleinsiedler
Kleinsiedler, deren Grundstück außerhalb ihres Wohnortes liegt, haben nur dann die Berechtigung, ihre landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Erzeugnisse nach ihren Wohnsitz zu befördern, wenn sie die entsprechenden Ausweise bei sich führen. Erforderlich ist zunächst als Dauerausweis der Kleinsiedlerausweis und außerdem eine Bescheinigung des Ortsbürgermeisters derjenigen Gemeinde, in der sich das betreffende Grundstück befindet.


Donnerstag, den 24. Juli 1947 (Nr. 157)

Warum Quarantäne?
Durch die Umsiedlung sind seuchenhafte Erkrankungen wie Fleckfieber, Typhus, Paratyphus und Ruhr eingeschleppt worden. Hieraus ergebn sich gesundheitliche Gefahren für die Gesamt­bevölkerung. Um ihnen wirksam zu begegnen, wurden strenge Quarantänemaßnahmen für die aufzunehmenden und einzugemeindenden Personen erlassen und eine vierzehntägige Quarantäne­zeit festgesetzt, die in den Umsiedlerlagern der Länder abgeleistet werden muß. ...


Donnerstag, den 24. Juli 1947 (Nr. 157), Von Ort zu Ort

Ahrensfelde (Kreis Niederbarnim). Im Saale der Gastwirtschaft Dubeck [!] fand eine vom Bürgermeister einberufene Versammlung statt. Der Bürgermeister der Gemeinde gab einen Rechenschaftsbericht über die im letzten Vierteljahr geleistete Arbeit. Anschließend sprach Gen. Lenz, Rüdersdorf, über das Thema „Wie lindern wir die Notlage?“ In der anschließenden Diskussion nahmen die zahlreich erschienenen Einwohner Stellung zu den Problemen der Gemeinde. Die Versammlung beweist, daß der demokratische Gedanke auch in unserer Gemeinde Ahrensfelde Fuß faßt und die Bevölkerung lebhaften Anteil an den Verwaltungsfragen nimmt.


Sonnabend, den 26. Juli 1947 (Nr. 159), Stadt und Land - kurz gefaßt

Eröffnung eines Sanatoriums für Zuckerkranke
Am 1. August wird in Zepernick bei Bernau das erste Sanatorium für Zuckerkranke in der Mark Brandenburg eröffnet. Mit der Einrichtung dieses Heimes hat die Abteilung Gesundheitswesen der Landesregierung die Möglichkeit geschaffen, einer großen Anzahl von Diabetikern eine besondere, erfolgversprechende Therapie zugänglich zu machen.


Dienstag, den 29. Juli 1947 (Nr. 161)

Verkehrslücke im Strausberger Vorortverkehr.
An jedem Abend sieht man nach 22 Uhr in beiden Richtungen zwischen den Bahnhöfen Fredersdorf und Hoppegarten unzählige Menschen im Gänsemarsch, die der frühe Verkehrsschluß auf der Vorortstrecke nach Strausberg zu dieser mühseligen Wanderung entlang des Schienen­stranges zwingt. ... Warum fährt der letzte Vorortzug von Hoppegarten bereits um 22 Uhr, wenn die elektrische Strecke nach Hoppegarten bis um 24 Uhr betrieben wird. ...


Mittwoch, den 30. Juli 1947 (Nr. 162)

Altlandsberg. In der Altlandsberger Stadtkirche, aus großen Feldsteinen vor 700 Jahren bei der Stadtgründung gefügt, erlebte ein zahlreich erschienenes Publikum das erste Konzert nach dem Zusammenbruch. Noch erinnern die Zerstörungen am Glockenturm und Dach- und Fensterschäden an die letzten sinnlosen Kampftage, die aber völlig vergessen sind unter dem alten, schöngefügten Kreuzgewölbe, das dem Konzert eine gute Klangfülle verlieh. ...
Auch die Lieder des evangelischen Kirchenchors unter Leitung von Karl Rettberg gewann in diesem Raum an Farbe und Fülle, so daß dieses Haus seine Eignung als Tempel der Musik mit der feiertäglichen Nachmittagsveranstaltung hinreichend bewies. Der Reinertrag des Konzertes dient der Beseitigung von vorhandener Kriegsschäden.


Freitag, den 1. August 1947 (Nr. 164)

Leichenfund im Stubbenloch
Zwischen Hönow und Mehrow im Kreise Niederbarnim fand man eine männliche Leiche, deren Alter auf 30-40 Jahre geschätzt wird, in einem Stubbenloch auf. Die Gesichtszüge des Toten waren infolge der starken Verwesung nicht mehr erkenntlich, so daß man die Leiche nicht identifizieren konnte. Der Tod muß vor etwa acht bis neun Monaten eingetreten sein. Es gibt zu denken, daß bereits am 4. Juli, 120 Meter von dieser Fundstelle entfernt, ebenfalls eine Leiche aufgefunden wurde.


Donnerstag, den 7. August 1947 (Nr. 169)

Gehemmte Entwicklung einer Konsumfiliale
Altlandsberg. Vor einem Jahr wurde in Altlandsberg die Verkaufsstelle der Konsum-Genossenschaft Niederbarnim-Süd in den Räumen der ehemaligen städtischen Verkaufsstelle eröffnet. Der ständig steigenden Mitgliederzahl waren aber die beiden kleinen - von vornherein als Provisorium vorgesehenen - Räume bald nicht mehr gewachsen. Alle Bemühungen um ein größeres Geschäftslokal blieben ergebnislos.
Die Stadt versäumte es, dieser Frage die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen. Die Behinderung in der Bedienung der bis auf 1100 Köpfe angewachsenen Kundschaft, für die in dem engen Laden nur eine Waage zur Verfügung stet, führte dazu, daß ein Teil der Kunden zwangsläufig abwandern mußte und gegenwärtig nur noch 850 Eintragungen verzeichnet werden. ...


Donnerstag, den 7. August 1947 (Nr. 169), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Eine abendliche Feierstunde veranstaltete die Einheitsschule Altlandsberg-Süd aus Anlaß des Ferienbeginns. Die Eltern waren der Einladung des Lehrkörpers so zahlreich gefolgt, daß die Bänke nicht einmal ausreichten und das weite Rund des Schulhofes von vielen Gästen umstanden war. ...


Mittwoch, den 13. August 1947 (Nr. 174), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Im Stadtforst wurde eine männliche Leiche, mit einer Hanfschnur um den Hals, an einem Baum stehend aufgefunden. Bei dem Manne handelt es sich um den 43jährigen Otto P. aus Berlin. P. führte eine Tasche der „Gewag“ bei sich. Man vermutet, daß er bei der Firma als Kassierer tätig war. Wahrscheinlich wurde er ermordet und seines Geldes beraubt. von den Tätern fehlt bisher jede Spur.


Freitag, den 15. August 1947 (Nr. 176), Stadt und Land - kurz gefaßt

Ausgabe einheitlicher Personalausweise
Die Ausgabe einheitlicher Personalausweise im Land Brandenburg wird etwa am 25. August wieder aufgenommen. Die Ausgabefrist läuft bis zum 30. November 1947. Bis dahin müssen alle Einwohner des Landes im Besitz der neuen Ausweise sein.


Mittwoch, den 20. August 1947 (Nr. 180), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Vor der Apotheke in der Poststraße stießen zwei Motorräder zusammen, wobei der Kriminaloberassistent Karl Dickel schwere Verletzungen erlitt. Mit mehrfachen Ober- und Unterschenkelbrüchen lieferte man ihn in das Altlandsberger Kreiskrankenhaus ein. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. - Am Sonntag mittag brannte die außerhalb der Stadt am Triftweg gelegene Feldscheune bis auf die Grundmauern nieder. Eine Untersuchung über die Ursache des Brandes, dem beträchtliche Erntevorräte zum Opfer fielen, wurde sofort eingeleitet.


Mittwoch, den 20. August 1947 (Nr. 180)

Saure Wochen - frohe Feste
Ahrensfelde (Kreis Niederbarnim). Der Bürgermeister hat die Bauern, Landarbeiter und die für die Ernte eingesetzten Hilfskräfte zu einer Dampferfahrt eingeladen. Dieser Ausflug sollte Lohn und Anerkennung sein für die Arbeit bei der Einbringung der Ernte, für die Tag- und Nachtarbeit, die von jedem in den letzten Wochen verlangt und auch geleistet wurde. Dieser Ernteeinsatz stand noch ganz im Mittelpunkt der Unterhaltung. ... Nach Tanz und Frohsinn hielt die Feiertagsstimmung auch noch auf der Heimfahrt an, die die Trümmer zu beiden Seiten der Spree nach Sonnen­untergang nur noch silhouettenhaft erscheinen ließ.


Sonnabend, den 23. August 1947 (Nr. 183)

Das Getreidesoll 100prozentig erfüllt.
In vorbildlicher Arbeit haben die nachstehend aufgeführten Bauern ihr Getreidesoll bis zum 16. August 1947 zu 100 Prozent erfüllt. Sie haben damit bewiesen, daß sie sich ihrer hohen Verantwortung um die Ernährung unseres Volkes bewußt sind. Ihr Beispiel sollte allen Säumigen ein Ansporn sein.
Kreis Niederbarnim: ... Eiche: Wilhelm Filter, Fritz Radau. ... Hönow: Paul Ruch, Egon Bartczak, Thomas Bartczak. ... Mehrow: Ignatz Persack, Johann Persack, Erich Kasperzyk, Marie Kasperzyk, Max Achtelstätter, Otto Dietrich, Richard Dietrich, Dieter Falkenberg, Erna Spiedt.


Mittwoch, den 27. August 1947 (Nr. 186)

Das Getreidesoll hundertprozentig erfüllt
Zu unserer Notiz in Nr. 183/84 erhalten wir noch nachstehende Meldungen von Bauern im Kreise Niederbarnim, die ihr Ablieferungssoll in Getreide bereits hundertprozentig erfüllt haben:
Blumberg: Gerda Heinrich, Willi Kahlow, Willi Koreinke, Willi Kanja, Eduard Stechert, Fritz Stier, Georg Kowalscyk, Emma Schulze. ... Lindenberg: Paul Hornig. ...


Sonnabend, den 30. August 1947 (Nr. 189), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Der neugewählte Bürgermeister Wegwerth sprach in zwei gutbesuchten Einwohner­versammlungen im Hotel „Friedrichslust“ und im Lokal „Zum Sonnenwirt“ in Altlandsberg-Süd. ... In seinen klaren sachlichen Ausführungen war der Bürgermeister nur zu einem Versprechen bereit, dem Versprechen der unbedingten Sauberkeit der Verwaltung. Diesem Zwecke allein dienten die personellen Veränderungen und Umbesetzungen.


Freitag, den 12. September 1947 (Nr. 200), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Unter guter Beteiligung von Arbeitern und Angestellten der Stadtverwaltung und städtischen Betrieb nahm am Sonntag die Stubbenrodeaktion ihren Anfang. In kurzer Zeit schafften die 96 freiwilligen Händepaare 24 Raummeter Holz an die Oberfläche für die Schulen in der Stadt und im Ortsteil Süd. Auch die privaten Betriebe werden unter Führung der FDGB dem Beispiel folgen. Nächst den Schulen soll das Stubbenholz den Krankenhäusern, dem Altenheim und den alten hilfsbedürftigen Einwohnern zur Verfügung stehen. Das gute Beispiel der Stadtverwaltung wird hoffentlich auch den Bauern Ansporn sein, sich ebenfalls so vollzählig für die Abfuhr der Stubben aus dem Wald einzusetzen.


Donnerstag, den 2. Oktober 1947 (Nr. 217)

Gute Zeiten in Ahrensfelde - aber nicht für alle Einwohner
Ahrensfelde. Hier in Ahrensfelde wird viel gefeiert und wenig für de Allgemeinheit geleistet. Gefeiert nur von einigen und für die Bevölkerung ist keine Zeit. Ein Erntefest mit der ganzen Gemeinde zu feiern, lehnt der Bürgermeister ab. Dafür macht er mit den Bauern eine Dampferfahrt. Jetzt am Sonnabend, den 19. September 1947 veranstaltete er mit der Gemeindeangestellten einen „gemütlichen“ Abend. Da wurde getanzt und gegessen. ... Warum machen Sie denn kein Erntefest mit uns allen? Warum gibt es in Ahrensfelde keinen Kindertag? ...
Einwohnerversammlungen wie im vergangenen Jahre sind eine gute Sache. Warum drückt sich Herr Otto Wolff davor? Scheut er die Verantwortung? Warum müssen die Umsiedler acht Tage im Tanzsaal liegen, ehe sie untergebracht werden? Ihr Vetter gleichen Namens hat doch seine Wohnung auf sieben Zimmer vergrößert. Beim Bauer Gohlke steht eine Drei-Zimmer-Wohnung ein halbes Jahr leer. Angeblich für seinen Sohn, der sein Aufgebot ja nach Bedarf an- und abmeldet. ...


Sonnabend, den 4. Oktober 1947 (Nr. 219)

Morgen eine Stunde länger schlafen!
Die Sommerzeit ist am morgigen Sonntag [5.10.] um 3 Uhr beendet. Wir stellen also am heutigen Sonnabend vor dem Schlafengehen die Uhr um eine Stunde zurück.


Freitag, den 24. Oktober 1947 (Nr. 236)

Obst-, Gartenbau- und Kleinsiedlerausstellung in Hönow
Wer helfen will, findet immer Gelegenheit dazu. Der Siedler- und Kleintierzüchterverein Hönow, unter der Leitung eines rührigen Vorsitzenden, Herrn O. Wollina, hat einen Weg der gegenseitigen Hilfe beschritten, der nachgeahmt zu werden verdient. Es wurde eine Sammlung von Obst und Gemüse durchgeführt, deren Besonderheit darin bestand, daß, um jede unnötige Arbeit, Sammlung, Mißtrauen usw. auszuschalten, die Spender ihre Spende mit ihrer Adresse in einen Spendenschein eintrugen, den der Verein den Bedürftigen, Alten, Kranken oder solchen Gemeindemitgliedern, die keinen eigenen Garten besitzen, aushändigten. Jeder konnte damit die ihm zugeteilten Lebensmittel vom Spender abholen. Diese persönliche Hilfeleistung hat sich erfolgreicher als jede anonyme Aktion erwiesen. Es konnten insgesamt mehr als 16 Zentner Obst und Gemüse verteilt werden.
Was die Siedler Hönows schon wieder zu leisten vermögen, zeigte der Kleinsiedlerverein in einer Obst-, Gemüse und Kleintierschau. Prächtiges Obst in vielen Sorten, üppig gewachsenes Gemüse, Prachtexemplare von Kaninchen und anderen Kleintieren erfreuten die Besucher. Allgemein war der Wunsch, eine solche Ausstellung im nächsten Jahr in erweitertem Rahmen als allgemeine Leistungsschau unter Einschluß unserer Neubauern zu veranstalten, um dadurch dem Leistungs­willen der Beteiligten einen besonderen Auftrieb zu geben.


Freitag, den 31. Oktober 1947 (Nr. 242)

Ahrensfelde. Der Antifablock hatte eine öffentliche Versammlung mit dem Thema „Holzbeschaffung“ einberufen. Nachdem der stellvertretende Bürgermeister die Schwierigkeiten geschildert hatte, die hauptsächlich in der Transportfrage liegen, stellte sich heraus, daß die Holzbeschaffungsaktion zu spät angelaufen ist, denn jetzt, während der Ernte und Feldbestellung können die Bauern ihre Fuhrwerke nicht für die Holzabfuhr zur Verfügung stellen. Es wurden Vorschläge gebracht, um die Schwierigkeiten zu überwinden, und die Versammelten aufgefordert, sich an der Stubbenrodeaktion zu beteiligen. -
Die am Ort ansässigen Opfer des Faschismus gründeten die Ortsgruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und sprachen sich dafür aus, sich mit allen Kräften für den antifaschistischen Kampf um den Wiederaufbau Deutschlands einzusetzen.

Mehr Wachsamkeit!
Bernau. In letzter Zeit zeigen besonders die Schreibmaschinen- und Viehdiebstähle ein Anwachsen. So wurden in den vergangenen drei Monaten im Kreisgebiet 17 Schreibmaschinen gestohlen, während im September allein 71 Stück Vieh entwendet wurden, davon 49 Kühe und Färsen, elf Schweine und sieben Ziegen. ...


Dienstag, den 4. November 1947 (Nr. 244)

Mit ganzer Härte gegen böswillige Bauern
... In der Stadt Altlandsberg führten die unter Mithilfe der Polizei durchgeführten Ueberprüfungen u. a. zur sofortigen Verhaftung der Ehefrau Margarete des Altbesitzers Andrée aus der Strausberger Straße. Obwohl A. noch nicht eine Zuckerrübe für sein Soll ablieferte, verkaufte er bereits 100 Zentner zum Preise von 3500 RM nach Altlandsberg-Süd, wo die bereits abgefahrenen 60 Zentner noch rechtzeitig beschlagnahmt werden konnten. Darüber hinaus vertauschte das Ehepaar vom Felde weg den Zentner Rüben für ein Pfund Zucker. ...

Ein Jahr DFD Hönow
Die Ortsgruppe des Demokratischen Frauenbundes veranstaltete anläßlich ihres einjährigen Bestehens im „Mittelpunkt der Erde“ eine gut gelungene Feier. Dank der Opferbereitschaft und Hilfswilligkeit einer Anzahl Hönower Einwohner konnte die Ortsgruppe als Auftakt allen Hönower Kindern ein Mittagessen reichen. Die Feier selbst war von musikalischen Darbietungen und Rezitationen umrahmt. ...


Donnerstag, den 13. November 1947 (Nr. 252)

Warum müssen die Ahrensfelder frieren?
Jeder private Geschäftsmann sollte heute alles aufbieten, um die Lebenshaltung der Bevölkerung zu erleichtern, besonders wenn er ehemals Pg war und das Glück hatte, sein Geschäft zu behalten und sogar zu vergrößern. Als einziger Kohlenhändler am Ort hätte Herr J... die Pflicht, die Bemühungen der Gemeindeverwaltung zur Beschaffung von Brennholz zu unterstützen. Da hierbei jedoch kein großer Verdienst zu erzielen ist, überläßt Herr J... die Sorge um die Beschaffung des zugeteilten Holzes dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung. Diese sollten den Herrn Kohlenhändler jedoch ganz energisch zur Beschaffung des Brennholzes heranziehen.


Freitag, den 14. November 1947 (Nr. 253)

Kreis Niederbarnim half den Umsiedlern
Die auf dem Kreisparteitag der SED Niederbarnim beschlossene Hilfsaktion für die Umsiedler in Mehrow-Trappenfelde, die, wie gemeldet, damals sofort anlief, ist inzwischen weitergeführt worden. Die verschiedenen Ortsgruppen des Kreises wetteiferten miteinander in der Sammlung von Möbeln, Hausgerät und Geschirr. Die Betriebsgruppe des volkseigenen Sägewerkes Klosterfelde stiftete Möbel und lieferte Türen zur Instandsetzung von Wohnraum, die Rüdersdorfer Kalkwerke und die Herzfelder Ziegeleien lieferten Baustoffe. Leider hat jedoch die ATG in Altlandsberg, Rüdersdorf und auch Bernau versagt, sodaß in der Heranschaffung des Materials unliebsame Verzögerungen entstanden. Es ist zu hoffen, daß sich diese Stellen recht bald einschalten, damit die Neubauern endlich feste Wohnungen erhalten.


Sonnabend, den 15. November 1947 (Nr. 254)

Konsumgenossenschaften und Einzelhandel
Die angespannten Transportverhältnisse führten dazu, Einzelhandelsgeschäfte und Konsumfilialen gemeinsam durch dieselben Großverteiler zu beliefern. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn die Belieferung der Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaften von den Großverteilern mit der gleichen Großzügigkeit erfolgen würde, wie das immer wieder auch bei kleinsten Kolonialwaren­geschäften festgestellt werden muß.
So meldete am 6. November der Filialleiter der Konsumverkaufsstelle 111, Ahrensfelde (Kreis Niederbarnim), der Geschäftsstelle der Kreiskonsumgenossenschaft in Neuenhagen, daß ihm bei seinen sämtlichen 440 Kunden nur eine 55prozentige Fettbelieferung möglich war. Sein Lieferungs­anspruch betrug einschließlich eines Rückstandes aus der vorigen Dekade 52,5 kg. Der Großhändler Kracht in Bernau jedoch belieferte die Konsumverkaufsstelle nur mit 39 kg, während ein Kleinhändler mit 97 Kunden 10 kg Fett erhielt. ...


Freitag, den 21. November 1947 (Nr. 258), Von Ort zu Ort

Ahrensfelde. In einem als Dachziegelfabrik ausgebauten Stallgebäude brach aus unaufgeklärter Ursache Feuer aus, das, genährt durch die in den Räumen lagernden Oele und Fette, rasch um sich griff. Hinzu kam noch, daß ein vor dem Hause befindlicher Hydrant infolge starker Beschädigung nicht funktionierte und das Löschwasser mit Jauchewagen herangefahren werden mußte. So brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder, und es gelang nur mit Mühe, die danebenliegende Bäckerei vor dem Feuer zu bewahren.


Dienstag, den 25. November 1947 (Nr. 261), Stadt und Land - kurz gefaßt

Kuraufenthalt für Zuckerkranke
Wie die Abteilung Gesundheitswesen des Ministeriums für Arbeit und Sozialwesen des Landes Brandenburg mitteilt, können sich Zuckerkranke zu einem Kuraufenthalt im Sanatorium in Zepernick melden. Dort werden Diät- und Insulinbehandlungen durchgeführt. Sozialversicherte wenden sich zwecks Einweisung an ihre Sozialversicherungskasse.


Freitag, den 28. November 1947 (Nr. 264)

Im Dienste des demokratischen Aufbaues
Ahrensfelde. Gleich nach dem Zusammenbruch 1945 ging Bäckermeister Dietz an die Aufbauarbeit. Bis die elektrischen Lichtanlagen hergestellt waren, wurde wochenlang mit der Hand geschrotet. Als es dann Strom gab, versorgte er nicht nur Ahrensfelde, sondern auch die zum Amtsbezirk gehörenden Orte Eiche und Mehrow mit dem täglichen Brot. Mit dem Anwachsen der Konsumgenossenschaften wurde es notwendig, am Orte eine Konsumbäckerei ausfindig zu machen. Man übertrug daher dem bewährten Antifaschisten Dietz die Herstellung des Konsumbrotes. Damit ist heute die Zahl der zu backenden Brote derart gestiegen, daß in zwei Schichten gearbeitet wird. Aber nicht nur in seinem Betrieb, sondern auch auf anderen Gebieten ist unser Bäckermeister rührig. Als Vorsitzender des Elternbeirates hat er viel für die Kinderspeisung in der Schule und im Kindergarten getan. Wenn so jeder seine Pflicht erfüllt, werden wir eines Tages die Not überwunden haben.


Mittwoch, den 3. Dezember 1947 (Nr. 268)

Wirksame Volkskontrolle
Lindenberg (Kreis Niederbarnim). Hier führte der Volkskontrollausschuß gemeinsam mit der Polizei in mehreren Nächten und auch am Tage überraschende Straßenkontrollen durch. Unter aktiver Beteiligung von zehn Gewerkschaftskollegen und vier Polizeikräften konnten bei diesen Aktionen folgende Mengen beschlagnahmt werden: Kartoffeln 1450 kg, Zuckerrüben 250 kg, Mohrrüben 65 kg, Gerste 60 kg, Hafer 45 kg, Roggen, 35 kg, Mehl 47 kg, Tabak 42 kg, Erbsen 15 kg, Bohnen 2,5 kg.
Es wurden Fahrzeuge angehalten, deren Eigentümer bzw. Fahrer in der Dunkelheit flüchteten, um sich einer evtl. Bestrafung zu entziehen. Sichergestellt wurde ein Personenwagen Marke DKW. Ein gewisser Hein Pehl aus Vierraden (Oder) versuchte, sich wieder in den Besitz des Wagens zu setzen, was durch energisches Auftreten des Volkskontrollausschusses verhindert wurde.


Mittwoch, den 17. Dezember 1947 (Nr. 280), Von Ort zu Ort

Altlandsberg. Kürzlich fand hier die erste Bewertung von Kaninchen statt. Leider war es diesem kleinen Verein der Tierfreunde noch nicht vergönnt, eine Ausstellung zu starten, da durch Kriegseinwirkung wertvolles Zuchtmaterial verloren ging. Durch Fleiß und Idealismus hat es jedoch der Verein schon wieder zu einer schönen Anzahl von Rassetieren gebracht, mit denen nächstes Jahr eine Ausstellung beschickt werden kann.


Freitag, den 19. Dezember 1947 (Nr. 282), Aus dem Leserkreis

Eine eigentümliche Stromsparaktion hat in Altlandsberg das Elektrizitätswerk unternommen. In unserem Ortsteil Süd ist bis auf Widerruf folgendes angeordnet worden: Die Anlieger werden in zwei Kategorie eingeteilt, und zwar erhalten die Anlieger rechts und links der Fredersdorfer Chaussee abwechselnd jeden zweiten Tag Strom von 14 bis 6 Uhr. An anderen Tagen tritt Stromsperre von 6 bis 22 Uhr ein. Also abwechselnd mal links, mal rechts. Es wirkt sich für beide Teile unangenehm aus, wenn die Stromsperre so lange ausgedehnt wird. Darüber hinaus unterbricht das Werk an den Stromlieferungstagen zu willkürlichen Zeiten drei bis viermal für die Dauer von einer halben bis zu einer Stunde den Strom. Hoffentlich erfolgt der Widerruf recht bald.


Mittwoch, den 24. Dezember 1947 (Nr. 286)

Kreistag Niederbarnim
... Für die Kinder setzte sich Landrat Paatz ein, indem er den Kreistag ersuchte, die Errichtung von zwei neuen Kreiskinderheimen in Schloß Freienhagen und Schloß Dahlwitz-Hoppegarten zu genehmigen. Die beiden Heime in Schluft und Rüdersdorf (zusammen 110 Kinder) genügen nicht mehr, da in Schluft Waisen aus dem Osten untergebracht wurden, so daß ein Kindererholungsheim ausfällt. Werden die beiden neuen Heime in Betrieb genommen, so können über 300 Kinder betreut werden, darunter 100 Waisen für dauernd. ...


Sonnabend, den 27. Dezember 1947 (Nr. 287), Stadt und Land - kurz gefaßt

Postzustellung in den Landgemeinden verbessert
Ab 1. Januar 1948 erfolgt die Postzustellung in allen Landgemeinden der Ostzone wieder regel­mäßig einmal an allen Werktagen der Woche. Damit ist in der Postzustellung auf dem Lande wieder der normale Zustand hergestellt.


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