Da Mehrow ja nun schon seit Oktober 2003 Ortsteil einer Großgemeinde Ahrensfelde-Blumberg ist, wollen wir nach und nach auch mal die Geschichte der anderen Ortsteile beleuchten. Zur Geschichte Blumbergs haben wir anläßlich der 750-Jahr-Feier (2003) schon etwas erzählt, nun wollen wir uns endlich mal Ahrensfelde widmen. Herr Plume, der Ahrensfelder Dorfchronist hat uns dazu freundlicherweise reichlich Material zur Verfügung gestellt, darunter eine Abschrift der sogenannten "Lange"-Chronik. Das ist eine Chronik, die 1987 von der damaligen Ahrensfelder Bürgermeisterin, Frau Ilsegret Lange zusammen mit dem Schulleiter Arthur Lüsch verfaßt und von fleißigen Helfern optisch sehr eindrucksvoll gestaltet wurde. Die wollen wir an dieser Stelle unverändert und im Detail unkommentiert hier vorstellen. Sowohl Frau Lange als Verfasserin, als auch Herr Plume, der uns die Abschrift als Text-Datei liefern konnte, haben ihr Einverständnis dazu gegeben. Die "Lange"-Chronik ist entstanden in einer Zeit, die sich politisch in vielerlei Hinsicht von der jetzigen unterschied. So stand z. B. damals das almähliche Zusammenwachsen von Ahrensfelde und dem angrenzenden Berlin-Marzahn an - da bremste eigentlich nur das Vier-Mächte-Abkommen, das die Grenzen Berlins festschrieb. Heute ist eher der Trend zu erkennen, daß Berlin und das angrenzende Umland teils gewollt, teils ungewollt auseinander triftem. Insofern ist die "Lange"-Chronik in vielerlei Hinsicht interessant und lesenswert. Sobald uns das Orifinal vorliegt, werden wir auch eine bebilderte Version liefern, denn die im Stil eines Fotoalbums gefertigte Chronik enthält auch sehr sehenswertes Bildmaterial. Wir haben uns gemüht, in der vorliegenden Textform die ursprüngliche Gestaltung nachzuempfinden, was natürlich nur bedingt möglich war. Die mit "Bild:" eingeleiteten Bildbeschreibungen, die hier als Platzhalter dienen müssen, hat Herr Plume gefertigt. Sie sind eine sehr sinnvolle und für die Nachwelt notwendige Ergänzung des Originals, denn in ein paar Jahrzehnten weiß niemand mehr, wen und was die Bilder zeigen ... |
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Vorwort
Seit der Gründung unserer Republik im Oktober 1949 und Wahl einer freien Gemeindevertretung bemühen sich die fortschrittlichen Kräfte unseres Dorfes um eine konstruktive Kommunalpolitik zum Wohle unserer Bürger. Gerade in der jüngsten Zeit sind die Räte der Gemeinden angehalten, ausgehend von den Beschlüssen des XI. Parteitages der SED einen direkten Beitrag zum volkswirtschaftlichen Leistungsanstieg und zur ständigen Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen in den Gemeinden zu erbringen. Unter diesem Aspekt wurde in der Verantwortung des Vorsitzenden des Rates 1987 die "Ortsgestaltungskonzeption der Gemeinde Ahrensfelde, Kreis Bernau" vom Rat der Gemeinde mit den beteiligten Betrieben und Organisationen ausgearbeitet. Diese, in jeweiligen Jahresplänen konkretisierten Aussagen, bilden die Grundlage für die politische, ökonomische und kulturelle Entwicklung der Gemeinde im Perspektivzeitraum u. U. bis zum Jahre 2000. Doch nicht nur die perspektivische Entwicklung der Gemeinde stand in diesem Jahr bei den Ratssitzungen oft zur Diskussion, sondern es kam auch erneut der Gedanke auf, über das bisher Erreichte, über historische Ereignisse und vor allen Dingen über unsere Dorfbewohner selbst in einer Chronik zu berichten. Zumal unser Dorf, hervorgerufen durch die unmittelbare Nachbarschaft großer Neubaugebiete, sich künftig neuen gesellschaftlichen und kommunalen Anforderungen stellen wird - ohne seine Eigenständigkeiten und gewisse Traditionen verlieren zu wollen. Es erscheint daher zum jetzigen Zeitpunkt durchaus angebracht, daß die vorliegenden Berichte zur Chronik zu einem relativ kurzfristigen Abschluß gelangen. Unser Dorf Ahrensfelde beging 1976 bekanntlich sein 600jähriges Bestehen! Sicher ließe sich aus dieser historischen Sicht in einer zielgerichteten Zirkelarbeit, z. B. "junger Chronisten", manches detaillierter und viel umfangreicher darstellen. Doch mit vorliegender Fassung möchten wir, neben dem historischen Teil, schwerpunktmäßig über die permanente Enwicklung unserer Gemeinde in den Nachkriegsjahren berichten, wo Dank der fast vierzigjährigen Friedenspolitik unseres Staates und der verbündeten sozialistischen Länder auch in unserem Dorf beachtliche Aufbauerfolge vorliegen. So gesehen - möchten unsere Dorfbewohner an der Schwelle des neuen Jahres ihren Aufbauwillen auch weiterhin unter dem Motto "Ahrensfelde, wie hast Du Dich verändert !" unter Beweis stellen. |
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Ahrensfelde, 31. Dezember 1987 | gez. Ilsegret Lange , Bürgermeisterin |
FÜR DIE "AHRENSFELDER DORFCHRONIK" ZEICHNEN VERANTWORTLICH: |
RECHERCHE UND MANUSKRIPTE: |
Arthur Lüsch, Schulleiter Ilsegret Lange, Bürgermeisterin |
REDAKTIONELLE BEARBEITUNG UND GESTALTUNG: |
Beate Buchholz, Carsten Wienhold, Hans Wienhold |
DORFCHRONIK |
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Entstehungsgeschichte, Namensgebung, Beleihungsurkunde, Ereignisse aus sechs Jahrhunderten, Der II. Weltkrieg, Nachkriegsjahre und Aufzeichnungen über die gesellschaftliche Entwicklung nach der Gründung der DDR. |
Einleitung, geografische Lage Dorfstruktur, statistische Angaben Bild : Foto der Dorfstraße Ortseingangsschild, Ecke Kirschenallee Blick in die Dorfstraße Richtung Berlin |
EINLEITENDE BETRACHTUNG ÜBER AHRENSFELDE UND ZUR DORFCHRONIK |
Donnerstag , den 31. Dezember 1987 A h r e n s f e l d e, Ortszeit 16.45 Uhr |
Das geschäftige Treiben inmitten des pulsierenden Berufsverkehrs, ob in der Dorfstraße, an den neuen Endhaltestellen der Bus- und Straßenbahnlinien und am neuen S- und Vorortbahnhof Ahrensfelde, läßt lautstark erkennen, daß aus dem noch bis in die 60er Jahre stillen, architektonisch bescheidenen Straßendorf sich immer mehr der künftig bedeutende Verkehrsknotenpunkt für das nordöstliche Einzugsgebiet unserer Hauptstadt Berlin andeutet. Aus der Kinderkombination Ahrensfelde-Süd werden um diese Zeit von den Müttern aus Ahrensfelde/Berlin-Marzahn muntere, kleine Schützlinge abgeholt. Das Wetter ist seit Tagen trübe und ausgesprochen unfreundlich. Doch vom naheliegenden Neubaugebiet strahlt aus den "Sechsgeschossern" Licht und Wärme. Jugendliche zünden voreilig Raketen und sonstige Silvestergeschosse und künden somit auf ihre Weise voller Ungeduld die letzten Stunden des alten Jahres an. Ein märkisches Dorf und sein anliegendes Berliner Neubaugebiet blicken zurück auf ein Jahr voller Bautätigkeit, auf ein Jahr notwendiger kommunaler Umstellungen mit neuen Wechselbeziehungen untereinander, auf ein Jahr des Fortschritts und des Friedens. Eigentlich bestanden gute nachbarliche und zwischenmenschliche Beziehungen von Ahrensfelder und Berliner Bürgern nachweislich über Jahrhunderte - , doch wer hätte in unserer Generation vor wenigen Jahren daran gedacht, daß noch 1987 unser Dorf mit dem nordöstlichsten Stadtbezirk unserer Hauptstadt so eng tangieren wird? Die somit heutige "Gemeinde Ahrensfelde" besteht aus dem alten Dorfkern, dem Straßendorf und dem Kietz (Mehrower Straße) mit 466 Einwohnern, 59 Anwesen mit landwirtschaftlichem Charakter (Bauernhäusern, Scheunen), die eine Gesamtfläche von 146.000 m² haben. |
EINIGES ÜBER DIE STRUKTUR DER SIEDLUNGSGEBIETE Weiterhin gehören zur Gemeinde die von 1930 - 1935 entstandenen Siedlungsgebiete |
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| mit 489 Einwohnern, 236 Gartengrundstücken mit einer Gesamtfläche von 230.500 m² |
| mit 532 Einwohnern, 380 Gartengrundstücken mit einer Gesamtfläche von 289.600 m² |
| mit 71 Einwohnern, 49 Gartengrundstücken mit einer Gesamtfläche von 45.000 m² |
AUS DER STATISTIK DER GEMEINDE Statistisch gesehen konnte die Gemeinde im Oktober 1987 eine Gesamteinwohnerzahl von 1435 Bürgern verbuchen. |
Ein "Zuhause im Grünen" auch für die Mehrzahl der
PROGNOSTISCHE EINSCHÄTZUNG Mit der in diesem Jahr erfolgten Fertigstellung des Neubaugebietes Ahrensfelde-Süd und des im September getätigten Umzuges der Elli-Voigt-Oberschule in die dortige 53. Oberschule sowie mit der Mitnutzung der neuerbauten Kinderkombination und Kaufhalle durch unsere Gemeinde, werden in gravierender Weise die ersten engen Wechselbeziehungen zwischen Dorf- Siedlungsgebiet- Neubaugebiet sichtbar. |
SCHLUSSWORT - REDAKTIONSSCHLUSS 31. Dezember 1987 - Ein angemessenes Datum für den Redaktionsschluß der vorliegenden Dorfchronik, die einen geschichtlichen Abriß von der Gründerzeit bis zur Gegenwart geben will und unserer Nachwelt voller Stolz über das bisher Erreichte beim Aufbau des Sozialismus in unserem Heimatdorf zu berichten weiß! |
Ahrensfelde. Straßendorf Die erste Erwähnung des Ortes geschieht im Landbuch Karls IV. aus dem Jahre 1375. Hiernach besaß Ahrensfelde eine Feldmark von 72 Hufen. Das Dorf Gehörte den beiden Brüdern Henning und Hans von Oderberg, die auch 2 Höfe besaßen; Henning hatte 14 Hufen, Hans 15 Hufen. Erwähnt wird bereits ein Krug. |
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Bild: Ortsausgangsschild:
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Bild: Schule im Haus Dorfstraße 49 (heute Amtsgebäude) Bild: Rat der Gemeinde Dorfstraße 52, Text: Ahrensfelde liegt an der Chaussee Berlin - Freienwalde und an der Bahn Berlin - Wriezen. Im Dorfgebiet entspringt die Wuhle, die bei Köpenick in die Spree mündet. Bild: Dorfkirche mit Denkmalsvorplatz ( von Süd ) Bild: Pferdefuhrwerk 2-spännig |
1451 gehört das Dorf dem Berliner Bürger Henning Strobandt und seinen Söhnen, Nachkommen des bekannten Bürgermeisters von Berlin, Henning Strobandt. 1987 Ein ereignisreiches Jahr in der 612jährigen Geschichtsschreibung des märkischen Dorfes Ahrensfelde. Hiervon wird im II. Teil der Chronik berichtet. Die einleitende Fotomontage auf diesem Doppelblatt zeigt unter der Devise Bauliches - Beschauliches einen Querschnitt dorftypischen Gebäude, fotografiert in den Jahren 1986 / 87. |
DIE ZUM TEIL NOCH ERHALTEN GEBLIEBENEN ALTEN, MEIST MODERNISIERTEN BAUERNHÄUSER AUS DEM 18. JAHRHUNDERT, ERKENNBAR AN DEN ... Ahrensfelde `87 ein Straßendorf an der F 158 Bild: Ansicht Dorfstraße 23 und 22 (Försterling und Müller) Bild: Ansicht Dorfstraße 29 (alte Sparkasse) und Dorfstraße 28 (Fleischerei) Bild: Ansicht Dorfstraße (alte Post) Bild: Mitteilung Schaukasten 1987 "Ein schönes und produktives Dorf" Bild: Traktoren mit Hänger vor Dorfstraße 56 und 55 (Seidel und Koepsell) Bild: Dorfstraße 53, 52, 50 (Wolf, Rat der Gemeide, Jokiel) Bild: Ansicht Dorfstraße 62 und 61 (Willi Jauert, Lebensmittelladen, und Joachim Jauert) Bild: Ansicht Dorfstraße Ecke Lindenberger (altes Trafohaus und Schaukasten Gemeinde) Bild: Ansicht Dorfstraße (mit 2 Oldtimern) ... ABGEWALMTEN SATTELDÄCHERN, GEBEN MIT EINIGEN ZWEIGESCHOSSIGEN WOHNHÄUSERN AUS DEM 19. / 20. JAHRHUNDERT DER VOR JAHREN FAST VERTRÄUMTEN, HEUTE LAUTSTARKEN UND VERKEHRSREICHEN DORF- SOWIE EINKAUFSTRASSE IHR GEPRÄGE. |
Die Beleihungsurkunde vom 19.2.1451 hat folgenden Wortlaut: "Wir Fridrich, von gots gnaden Markgrave czu Brandenbirg etc. Bekennen - daß wir unsern lieben getruwen Hennig Stroband, Bartow, Heinrichen und Caspar, sinen Sonen In unsser Stat Berlin, wonhafftig, diesse hiernachgeschriben guter, Inrlich zcinsze und Rente nemlich die Dorffer Arnszfelde und Rangerczdorff mit obristen und nydersten gerichten mit allen Iren czugehorungen czu rechtem Manlehen und gesampter hant gnediglich verlihen haben und wir verlihen dem genannten Henning Stroband und Bartow, Heinrichen und Caspar, seinen sonen, sulch verschriben guter, Inrlich czinsze und Rente czu rechten manlehen und gesampter hant In Krafft und macht dicz brives usw. -" Abbild des Rund-Siegels: Berlin...... rot mit Adler Abbild der Jubiläumsplakette Ahrensfelde 1975
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AHRENSFELDER CHRONIK In frühester Zeit wurde unsere engste Heimat vor dem Urvolk der Kelten bewohnt. Diese wurden später von den Semnonen vertrieben und zur Zeit der Völkerwanderung drangen Slawen und Wenden in dieses Gebiet ein. Erst um 1300 begann eine planmäßige Besiedlung bei gleichzeitiger Germanisierung des ehemaligen Wendenlandes. Die Geschichte der Gemeinde Ahrensfelde läßt sich bis in das 14. Jahrhundert hinein verfolgen. 1375 wird Ahrensfelde erstmalig im Karolinischen "Landbuch der Mark" erwähnt. 1375 wurde unser Dorf "Arnsfelt" benannt. Es läßt sich vermuten, daß diese Namensgebung nach einem Berliner Bauherrn Ahrens erfolgte, der mit der Erbauung des Dorfes - als Straßendorf - beauftragt war. Zu dieser Zeit besaß der neu entstandene Ort eine Feldmark von 72 Hufen. Das Dorf gehörte den Brüdern Henning und Hans von Oderberg, die hier auch zwei Höfe besaßen. Henning von Oderberg hatte 14 und Hans von Oderberg 15 Hufen. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits auch schon ein Dorfkrug erwähnt. 1451 schreibt sich das Dorf "Arnsfelde" und gehört dem Berliner Bürger Henning Strobandt. Der Wortlaut der Beleihungsurkunde vom 19.02.1451 ist dem beiliegenden Bildmaterial zu entnehmen. Auch wird in diesem Jahr erstmalig dokumentarisch ein ansässiger Schäfer in Ahrensfelde erwähnt. Die Angaben des Dorfes gingen damals an die Ritter von Quasten (Stammschloß in Garz) und an das Nonnenkloster "Zum heiligen Kreuz" in Zehdenik, das auch Abgaben von dem benachbarten Lindenberg bekam. |
DORFBEWOHNER UND -EREIGNISSE AUS DREI JAHRHUNDERTEN |
1608 gehört unser Dorf nach dem Bericht des Landreiters Peter Schulze der Gräfin von Zoller und dem Kanzler Johann von Löben zu gleichen Teilen. Bald danach fiel es jedoch an den Landesherren, den Kurfürsten zurück und somit wird unser Dorf dem Amt Mühlenhof in Berlin unterstellt. Dieses Unterstellungsverhältnis bleibt über 200 Jahre bestehen, nämlich genau bis zu Jahre 1856. Ab 1652 schreibt sich das Dorf "Areszfelde". Im Bericht des Landreiters Ulrich Gärtner werden 4 Bauern und 2 Kossäten genannt. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Ahrensfelde 13 Hüfner, 6 Kossäten, 1 Schmied, 1 Hirte, 1 Hirtenknecht. Die ersten urkundlich-nachweisbaren Namen der Einwohner des Dorfes lauteten : |
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Der 30jährige Krieg brachte auch unserem Dorf viel Leid und Elend. Kriegsnot, Hungertyphus und Pest haben auch einen großen Teil der Einwohner hinweggerafft. Nach Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers Luilcke wurden die Dorfschenke und mehrere Bauernhöfe verwüstet, darunter auch die Höfe von |
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Aus dem ältesten Kirchenbuch, begonnen im Jahre 1695 von Pfarrer Johann Christoph Richter, wird ersichtlich, daß zu dieser Zeit | |||
der Bauer Hans Hoppe | der Schulze von Ahrensfelde | ||
Andreas Wegener | der Krüger (Wirt) der Dorfschänke | ||
und Daniel Pauling | der Schmied von Ahrensfelde | ||
waren. |
EINIGES ZUR GESCHICHTE DER DORFSCHULE UND IHRER LEHRER
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1590 wird in einer Urkunde erstmalig die Dorfschule erwähnt. Die Namen der Schulmeister bzw. Lehrer lassen sich ab 1688 lückenlos bis in unsere Zeit zurückverfolgen und lauten: |
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im Schuldienst | von ... bis | |
Michael Schulze | 39 Jahre | 1688 ... 1727 |
Andreas Behrendt | 49 Jahre | 1727 ... 1776 |
Johann Christian Schenk | 28 Jahre | 1776 ... 1804 |
Ferdinand Weitling | 46 Jahre | 1804 ... 1850 |
Friedrich Gustav Domack | 34 Jahre | 1850 ... 1884 |
Friedrich Daniel Martin Stobach | 25 Jahre | 1884 ... 1909 |
Gottlieb Lehmann | 18 Jahre | 1909 ... 1927 |
Arthur Otto Lüsch | 6 Jahre | 1927 ... 1933 |
Marquardt (NSDAP-Mitglied) | 12 Jahre | 1933 ... 1945 |
Artur Otto Lüsch | 15 Jahre | 1945 ... 1960 |
Das Grundstück des alten Schulhauses, das bis in die heutige Zeit ständig vergrößert und erweitert wurde, stammt aus dem Jahre 1857. |
1760 wurde Ahrensfelde im Zuge des Siebenjährigen Krieges von den russischen Heerscharen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Häuser, Ställe und Gärten wurden verwüstet, alle Haustiere wurden in Lagern der Russen geschleppt. Es herrschte große Hungersnot. Allein der Pfarrer büßte in dieser Zeit einen Wert von 2000 Talern ein. Das Jahr 1806 brachte erneute Leid unter den Einwohnern unseres Heimatdorfes. Diesmal waren es die Franzosen, die das Dorf schwer heimsuchten. Die Frauen flohen nach Berlin. Der damalige Pfarrer Prahmer wurde von den Franzosen fast zu Tode geprügelt. Über 70 Jahre benötigten die Einwohner um im Ort die Spuren des schrecklichen Krieges zu beseitigen und das bis in unsere Zeit erhalten gebliebene typische märkische Straßendorf wieder entstehen zu lassen. |
EINIGES ZUR GESCHICHTE DER DORFKIRCHE UND IHRER PFARRER |
Der heutige Kirchenbau selbst stammt noch aus der vorreformatorischen Zeit und war ursprünglich ein Backsteinbau. Unsere Kirche bestand schon in katholischer Zeit. Sie war Mutterkirche des benachbarten Dorfes Eiche, bis diese noch vor 1590 zur blumbergischen Kirche gelegt und die Kirche von Mehrow Filiale von Ahrensfelde wurde. Der Ahrensfelder Glockenturm stand früher gesondert von der Kirche links vom Haupteingang des Kirchhofes und wurde erst beim Kirchenerweiterungsbau im Jahre 1876 mit der Kirche vereinigt. 1375 besaß die Kirche 2 Hufen Land, während dem Pfarrer 4 Hufen gehörten. |
Die Namen der Pfarrer von Ahrensfelde sind bis in das Jahr 1661 bekannt und lauten : |
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In Amt tätig bis | Lebensalter | |
Georg Busch | 1661 | |
Joachim Steegmann | 1675 | |
Johann Christoph Richter | 1698 | 54 Jahre |
Paul Christian Albinus | 1721 | 67 Jahre |
Adam Christian Elbinger | 1759 | 69 Jahre |
Johann Christian Adolph Wilcke | 1799 | 42 Jahre |
Georg Wilhelm Prahmer | 1812 | 60 Jahre |
Johann Joachim Chrysander | 1825 | 62 Jahre |
Carl Busch | 1857 | 49 Jahre |
Friedrich August Ferdinand Lücke | 1864 | 61 Jahre |
Friedrich Adolf Hartmuth | 1877 | 70 Jahre |
Otto Uhlmann | 1904 | |
Johann Karl Gustav Hinz | 1908 | 74 Jahre |
Adolf Benecke | 1932 | |
Während der Vor- bzw. in der Nachkriegszeit standen der Kirchengemeinde die Pfarrer Schumann, Riemer und Kurz vor. Der Pfarrer Peter Engel war bis November 1985 im Amt tätig. |
Berliner Ostfriedhof Ahrensfelde |
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1908 wurde die erste Kapelle aus Holz und eine weitere kleine Kapelle im Waldteil des Friedhofes errichtet. Die Holzkapelle brannte 1912 ab. 1914 wurde an gleicher Stelle eine neue Kapelle in massiver Bauweise eingeweiht, die alle Kriegseinwirkungen überstand. Die kleinere Waldkapelle wurde bis 1920 für Beisetzungen genutzt. 1944 wurde sie im Rahmen der vorgesehenen Kampfhandlungen um Berlin als Feldlazarett eingerichtet. Infolge eingetretener Baufälligkeit musste sie in den 60ziger Jahren abgerissen werden. |
EREIGNISSE ZU BEGINN DES 20. JAHRHUNDERTS |
Die nächsten Aufzeichnungen erfolgten im Jahr 1882. In diesem Jahr verkauften die Ahrensfelder Bauern über 600 Morgen Land an die Stadt Berlin, die dort Rieselfelder anlegte - hauptsächlich das Gebiet der jetzigen Gemarkung Falkenberg. 1895 wurde die Eisenbahnstrecke Berlin-Wriezen gebaut. Dieser Bau bedeutete auch für Ahrensfelde gute Verbindungsmöglichkeiten mit der Stadt Berlin. Im gleichen Jahr wurden im Dorf Gasversorgung und Straßenbeleuchtung in Form von Gaslampen eingerichtet. Die Wartung der Straßenbeleuchtung lag in den Händen des Nachtwächters. 1908 konnte Ahrensfelde auf die ersten bemerkenswerten sportlichen Aktivitäten zurückblicken. Es wurde der Turnverein "Felsing" von den Bürgern Wilhelm Dubick, Alfred und Hermann Krüger gegründet und durch den Turnbruder Walter Wolf als langjähriger Vereinsführer mit 150 Mitgliedern geleitet. In diesem Jahr erwarb die Berliner Stadtsynode 1.200 Morgen Land von den Ahrensfelder Bauern, die zur Errichtung des großen Ostfriedhofs benötigt wurden. 1927 setzte in Ahrensfelde - wie in den meisten Randgebieten Berlins - eine starke Siedlungstätigkeit ein. Hierfür wurden von den Bauern abermals 400 Morgen Land an die Siedler der Blöcke A, B und C entlang der Eisenbahnstrecke Ahrensfelde-Blumberg und in Höhe des Ostfriedhofs verkauft. Eine genaue Auflistung der Reichsmarkbeträge gibt nachfolgende Übersicht: |
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Karl Haase | 174.960,- RM | August Meißner | 84.945,- RM | ||
August Haase | 91.430,- RM | Paul Wolff | 81.180,- RM | ||
Wilhelm Hoppe | 81.168,- RM | Julius Lehmann | 190.016,50 RM | ||
August Müller | 120.420,- RM | Friderike Krüger | 138.356,50 RM | ||
Das "Straßendorf Ahrensfelde" hatte inzwischen seine aus Kopfsteinpflaster bestehende Straße erhalten. Junge Linden besäumten sie und verschönerten das Dorfbild. Mit der wachsenden Besiedlung der Gemeinde Ahrensfelde wurde auch in den 30er Jahren der Busverkehr von Berlin-Weißensee bis zum Dorf Ahrensfelde eingerichtet, da fast alle arbeitsfähigen Siedler in der Stadt Berlin ihrer beruflichen Tätigkeit nachgingen. |
HITLER-DIKTATUR UND II. WELTKRIEG |
1939 begann der zweite Weltkrieg. Hatten die Ahrensfelder bereits im ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 schon viele Männer und Söhne verloren, so forderte der vom Faschismus angezettelte Eroberungskrieg viele Verluste an den Fronten und in der Heimat. Schwere Zeiten erlitten auch die Bewohner der Gemeinde Ahrensfelde in den letzten Kriegsjahren von 1942 bis 1945. Tag und Nacht erfolgten Luftangriffe englischer und amerikanischer Bombengeschwader. Durch Luftangriffe wurden in Ahrensfelde 16 Gebäude zerstört. Acht Einwohner kamen bei diesen Angriffen ums Leben. Der Krieg und die Hitler-Diktatur ließen keine weitere Entwicklung der Gemeinde zu. Jeder Bewohner, der sich für die Beendigung des Krieges und sein Mißtrauen gegenüber den herrschenden braunen Machthabern aussprach, setzte sich der Gefahr aus, ins Konzentrationslager verbannt zu werden. Die NSDAP übte in allen Bereichen zur Führung eines totalen Krieges die Macht aus. Außer Ortsgruppenleiter Erich Möller zählten mehrere Landwirte und Bewohner wie Albrecht, Marquadt, Hasse, Baak, Buchholz und Wehnert zu den aktivsten Mitgliedern der NSDAP. Der Landwirt Paul Haase übte gleichzeitig die Tätigkeit des Bürgermeisters aus. Trotz der Durchhalteparolen war es am Anfang des Jahres 1945 allen Einwohnern offensichtlich, daß der Krieg eine verlorene Sache war. Der Kriegslärm der immer näher kommenden Front war nicht mehr in unserem Ort zu überhören. Im Februar 1945 wurden am Dorfeingang Panzer- und Minensperren angelegt. Alle noch im Dorf befindlichen überwiegend älteren Männer und Jungen ab 14 Jahre mußten sich dem Volkssturm stellen. Die wochenlangen, pausenlos anhaltenden Luftangriffe der Westmächte nahmen noch an Stärke zu. Ganze Güterzüge mit Toten wurden aus dem zerbombten Berlin herausgefahren und in Massengräbern auf dem Ostkirchhof beigesetzt. Vom 17. bis 19. April 1945 war Ahrensfelde mit deutschen Wehrmachtseinheiten vollgestopft. Die Bevölkerung machte sich auf alles gefaßt, denn es wurde bekannt, daß Bernau bereits seit Tagen durch sowjetische Sturmbrigaden eingenommen war. |
Bild: Holzbrücke |
....im Gelände des Ahrensfelder Ostfriedhofes kleine Fußgängerbrücke über den Ursprungsgraben der Wuhle |
... IHR BEFREIUNGSKAMPF BLEIBT UNVERGESSEN !
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Bild: Sowjetisches Ehrenmal Linderberger Straße/Bahnübergang. Zeitungsausschnitt: |
Oberst Wainrub, Jahrgang 1909, Held der Sowjetunion, war Kommandeur jener 219. Panzerbrigade der Roten Armee, die am 23. April 1945 über Blumberg, Ahrensfelde, Falkenberg, Wartenberg, Hohenschönhausen nach Berlin kam, die Stadtbezirke Prenzlauer Berg und Weißensee befreite und den Ehrennamen "Berliner" erhielt. Oberst Markow, Jahrgang 1921, kämpfte in den Reihen der 2. Belorussischen Front, war vom April 1945 bis zum Oktober 1947 Stellvertreter des ersten sowjetischen Kommandanten in Prenzlauer Berg. Beide also - "alte Berliner". Dieser Tag nun - nach vorangegangenen Begegnungen - ein neues Wiedersehen mit Berlin. Ein Wiedersehen, zu dem ein herzliches Zusammentreffen Oberst Wainrubs mit dem 1. Sekretär der Bezirksleitung Berlin der SED, Günter Schabowski, Mitglied des Politbüros und Sekretär des Zentralkomitees, gehörte. Die Gründung der DDR, so sagte Günter Schabowski in diesem Gespräch, wäre nicht denkbar ohne den roten Oktober und ohne die Befreiungstat der Sowjetarmee. Im Traditionskabinett des Antifaschistischen Widerstandskampfes im Ernst-Thälmann-Park sprachen wir mit Oberst Wainrub und Oberst Markow. Die Veteranen, so berichteten sie, arbeiten jetzt auf schriftstellerischem und publizistischem Gebiet, veröffentlichen Beiträge über den Großen Vaterländischen Krieg, die Befreiung vom Faschismus, das Werden und Wachsen der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Oberst Wainrub: "Mein neues Vorhaben ist ein Buch 'Auf dem Wege der Freundschaft und des Fortschritts' - eben unserer Freundschaft gewidmet." Oberst Markow: "Ich arbeite in unserer Armeezeitschrift 'Krasnaja Swesda', schreibe über die Frontjahre, über meine Arbeit in Deutschland nach der Befreiung. Da werden viele Erinnerungen auch an den Prenzlauer Berg von 1945 wach." |
Durch die Goebbelsche Propagandahetze in Panik geraten, durchfluteten Flüchtlinge in zahlreichen Trecks den Ort in Richtung Westen. Ihnen schlossen sich zahlreiche Ahrensfelder Familien an. Am 21. April 1945 gegen 7.30 Uhr erreichten die ersten sowjetischen Vortrupps von Blumberg kommend Ahrensfelde - (s. Zeitungsausschnitt). Augenzeugenberichte über die ersten Begegnungen mit Rotarmisten sind den Tagebuchnotizen der nachfolgenden Seiten zu entnehmen. Oberst Wainrub jedoch und seine Rotarmisten der 219. Panzerbrigade setzten ihren Kampfauftrag fort und befreiten am 23. April den Stadtbezirk Weißensee. |
TAGEBUCHNOTIZEN DER 15 JÄHRIGEN ILSEGRET BRUMMACK ÜBER DIE EINNAHME DES ORTES DURCH TRUPPENTEILE DER SOWJETARMEE AM 22. APRIL 1945 |
Deutsche Truppenverbände befinden sich noch im Wald. Eisenbahnlinie ist gesprengt, Lichtleitungen sind zerschnitten, Panzersperren werden auch in der Dorfstraße errichtet. Sonntag, 22. April 1945 8.45 Uhr - Einnahme unseres Dorfes durch Truppenteile der Sowjetarmee. Durchsuchung der Häuser und Wohnungen nach versteckten Wehrmachtsangehörigen und Waffen. Waffenfund auf dem Grundstück unmittelbar neben dem Erdbunker. Montag, 23. April 1945 Seit gestern sind in Ahrensfelde keine nennenswerten Kampfhandlungen mehr zu verzeichnen. In den Nachmittagsstunden kehren wir in unser Dorf zurück. Unser Dorf ist besetzt. |
NACHKRIEGSZEIT UND DIE ERRICHTUNG DER ANTIFASCHISTISCHEN DEMOKRATISCHEN ORDNUNG IM ORT |
Im Dorf lebten Ende April 1945 17 arbeitsfähige Bürger, die, gemeinsam mit etlichen Bürgern aus den Siedlungen, in den ersten Tagen und Wochen folgende Arbeiten verrichteten:
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Noch im gleichen Monat wurden durch den sowjetischen Kommandanten die Antifaschisten des Dorfes zur Wiederherstellung der Ordnung eingesetzt. Es wurden benannt: |
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Bürgermeister: | Willi Schloß | |
Ziviler Polizist: | Willi Wahl | |
Verantwortlich für die Lebensmittelverteilung und Dolmetscherin: | Frau Sperling | |
Den Sieg über den Hitlerfaschismus am 8. Mai 1945 feierten die Rotarmisten im ganzen Dorf. Bis in die Nachtstunden hinein wurde allerorts in Gruppen getanzt, musiziert und gesungen. Zum ersten Mal hörten die wenigen Dorfbewohner schwermütige russische Volkslieder, die meist einzeln von Offizieren und Soldaten mit sehr melodischen Stimmen vorgetragen wurden. Auch die ersten persönlichen Kontakte zwischen den meist noch verängstigten Dorfbewohnern und den siegreichen Rotarmisten wurden in diesen Tagen geschlossen. Die faschistische Greuelpropaganda , ...." die Russen würden uns allen die Kehle durchschneiden" ... wurde täglich mit vielen menschlichen Gesten als skrupellose Hetze und Lüge entlarvt. So berichtet zum Beispiel die bereits genannte 15-jährige Tagebuchschreiberin an einer anderen Stelle : ... "Heute hatte ich ein unvergeßliches Erlebnis, ich beobachtete, wie auf unserem Grundstück die von LKW beschädigten Obstbäume von einem sowjetischen Offizier verschnitten bzw. mit Baumwachs und Leimbinden behandelt wurden." |
Wenige Wochen später erfuhr man aus einer weiteren Notiz des Tagebuches, daß der Versorgungsstützpunkt auf dem elterlichen Grundstück aufgelöst wurde, die Rotarmisten alle Hausbewohner zum Abschiedsessen einluden und schließlich einen Keller voll Kartoffeln zurückließen. In den nachfolgenden Wintermonaten herrschte große Hungersnot. Viele der alteingesessenen Bauern des Dorfes haben diese Periode zur persönlichen Bereicherung genutzt und die sehr ernste Situation unter den arbeitenden Einwohnern, Kindern und älteren Mitbürgern damit unverantwortlich erschwert. Als Folgeerscheinungen erkrankten und starben viele Bürger an Typhus. Zwar wurden die Mindestnahrungsmittel-Rationen, die wie folgt aussahen : |
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pro Woche 50 g Butter/Butterschmalz alle 2 Tage 250 g Brot hin und wieder ein Stück Pferdefleisch und ein wenig Melasse |
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durch die Einführung der Lebensmittelkarten später erhöht, doch es war unvermeidbar, daß der Schwarzhandel und Hamsterfahrten in voller Blüte standen. Ein Brot z. B. kostete 150,- M, ein halbes Pfund Butter 250,- M, ein Paar Holzschuhe mit Lederriemen 500,- M. Alles - was irgendwie als Tauschobjekt dienlich war (Kleidung, Schmuck, Mobiliar usw.) wurde für Nahrungsmittel eingetauscht. Jeder, der nunmehr ein Stück Land besaß, baute Getreide, Kartoffeln, Tabak und Zuckerrüben an, um sich auch auf diese Art und Weise mit den notwendigsten Grundnahrungsmitteln zu versorgen. In dieser schweren Nachkriegszeit zeigten sich die sowjetischen Besatzungstruppen nicht als Feinde oder überlegene Sieger, sondern halfen, wo sie konnten, obwohl ihr Vaterland selbst in Trümmern lag. Wie bereits erwähnt, ergriffen in diesen ersten Monaten die Kommunisten des Dorfes mit Unterstützung der sowjetischen Dienststellen die ersten Maßnahmen zur Errichtung der antifaschistischen demokratischen Ordnung in Ahrensfelde - die Kapitalisten und Großgrundbesitzer wurden entmachtet. Weiterhin wurden im Zuge der Entnazifizierung alle aktiven Mitglieder der NSDAP verhaftet und inhaftiert. (Ortsgruppenleiter Möller und Dorfpolizist Wolter hatten sich |
bereits vor dem Einmarsch der Sowjetarmee in die Gebiete der späteren westlichen Besatzungszonen abgesetzt.) |
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AHRENSFELDE IM ERSTEN DEUTSCHEN ARBEITER- UND BAUERNSTAAT | ||
Zu den Aktivisten der ersten Stunde, die auch maßgeblich für die Entnazifizierung verantwortlich zeichneten, gehörten Willi und Walter Schloß, Paul Gohr, Willi Wahl und Paul Koschewski. Im Herbst 1945 erfolgte die Einführung der Bodenreform in unserer Gemeinde. Das enteignete Land der Großbauern wurde unter den kleinen Bauern und Landarbeitern aufgeteilt und somit viele Neubauernstellen geschaffen. Es erfolgte weiterhin die Gründung der Ortsgruppe der KPD und des antifaschistischen Jugendverbandes. Die Wiederaufnahme des Schulunterrichts erfolgte ebenfalls im Herbst. Die Schulreform konnte auch in Ahrensfelde erfolgreich begonnen werden. Die Ausbildung von Junglehrern zum baldigen Einsatz im Schuldienst wurde als wichtigste Maßnahme zur weiteren Durchsetzung der Schulreform erforderlich. Auch die Eröffnung eines Kindergartens im Frühjahr 1946 konnte die Gemeinde verbuchen. All diese Maßnahmen waren die ersten bedeutenden Schritte zum Aufbau und zur Weiterentwicklung unseres Heimatdorfes. Im Oktober 1949 wurde die DDR gegründet. Die fortschrittlichsten Vertreter aller Bevölkerungsschichten und Berufe wurden in die Arbeiter-und-Bauern-Regierung der DDR gewählt; so auch in unserer Gemeinde im Landkreis Bernau. Der weitere Aufbau unseres Landes entsprach unseren ersten Volkswirtschaftsplänen und ging zügig voran. 1958 wurden mit der Einführung der neuen Technik zur Erleichterung der Arbeits- und Lebensbedingungen unserer Landbevölkerung die Voraussetzungen für den Zusammenschluß der Einzelbauern und Siedler zu Genossenschaften geschaffen. Alle Mitglieder der Genossenschaft sollten Miteigentümer am gesamtgenossenschaftlichen Vermögen werden. Diese Maßnahme, wie so viele andere auch, waren für die weitere Entwicklung und Technisierung unseres Landes notwendig. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch unsere LPG "Concordia" gegründet. Ihre Gründung erforderte mit den Bauern und Siedlern eine entsprechende Überzeugungsarbeit. Als eine der ersten Mitglieder dieser LPG Typ III sind zu nennen: |
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(Die ehemaligen Großbauern Buchholz, Albrecht, Wegener setzten sich in die westlichen Besatzungsgebiete ab.) In den nachfolgenden Jahren wurde durch die örtliche Gemeindevertretung der Schwerpunkt darauf gerichtet, die Lebensbedingungen der Ahrensfelder Bürger weiter zu erleichtern. So wurden z.B. 1959 das Dorf und die Siedlungen mit elektrischer Straßenbeleuchtung ausgestattet. Verschiedene Dienstleistungsbetriebe und Verkaufsstellen des täglichen Bedarfs der staatlichen Handelsorganisation und des Konsums hielten im Dorf ihren Einzug. Kommissionshandel, BHG und die Bäckerei Zinn konnten ihren Kundenkreis beachtlich erweitern und waren besonders durch die vorhandenen Parkmöglichkeiten den Autofahrern eine willkommene Einkaufsquelle. Ein weiterer Schwerpunkt war in den 60er Jahren die längst notwendige Instandsetzung unserer Dorfstraße, die nach ihrer Fertigstellung den beachtlich anwachsenden Zubringerverkehr zur Autobahn bewältigen konnte. Doch auch die Beschlackung der Siedlungswege für die mögliche Befahrbarkeit mit PKW erfolgte zügig im Rahmen der "Mach-mit"-Initiative, was auch zur völlige Erschließung der restlichen unbebauten Grundstücke für Wochenend- und Naherholungszwecke beitrug. Als Folgemaßnahme mußte durch die Gemeinde die Versorgung aller Siedlungsgebiete mit Trinkwasser sichergestellt werden. Durch Schaffung von Tiefbrunnen und entsprechenden Leitungsnetzen konnte diese Aufgabe bei weitestgehender Unterstützung der Brunnenbaufirma Sommer durch die Anwohner auch im Rahmen der "Mach-mit"-Initiative zügig bewältigt werden. Die zielgerichtete Erweiterung der schulischen Einrichtungen unserer Gemeinde, die programmgemäß bis 1971 abgeschlossen wurde, bildete einen weiteren Schwerpunkt unserer kommunalen Bildungspolitik. |
PROGRESSIVE ENTWICKLUNG DES DORFES IM SOZIALISMUS / VERBUNDENHEIT DER BEWOHNER UND GEMEINDEVERTRETER |
Detailfoto: Ansicht Eingangstür Rat der Gemeinde Langjähriger Sitz der Gemeindevertretung und des Bürgermeisters 1987 Umzug in die ehemalige Oberschule |
Erstmalig in der Geschichte unseres Dorfes waren somit alle Voraussetzungen geschaffen, daß sich unsere Schüler ein reiches Wissen aneignen konnten und die Bildungsunterschiede zwischen Stadt und Land beseitigt werden konnten. Als ein sichtbarer Ausdruck der Verbundenheit zwischen der gewählten Gemeindevertretung und allen Bevölkerungsschichten unseres Ortes, insbesondere auch der Jugend, wurde die Durchführung der mehrtägigen Feier mit entsprechenden Umzügen der Einwohner sowie der gesellschaftlichen Massenorganisationen anläßlich des sechshundertjährigen Bestehens unseres Heimatdorfes gewertet. In diesen Tagen wurde sehr anschaulich demonstriert, wie die Entwicklung unserer Gemeinde im Landkreis Bernau in mehr als dreißig Jahren Friedenspolitik gut vorangekommen ist. Die erreichten guten Ergebnisse waren letztendlich auf das entgegengebrachte Vertrauen zwischen Bewohnern und ihrem gewählten Bürgermeister zurückzuführen. |
AHRENSFELDER BÜRGERMEISTER NACH 1945 |
Aufschlußreich für die langjährige verdienstvolle Arbeit im Rat der Gemeinde, insbesondere von Paul Streich und Ilsegret Lange, ist die nachfolgende Übersicht der Bürgermeister und ihrer Amtsjahre von 1945 bis 1987. |
Willi Schloß | KPD | April 1945 | bis | August 1945 |
Otto Wolf | CDU | 1. 1. 1947 | bis | Oktober 1950 |
Karl Jackisch | SED | 1. 10. 1950 | bis | 1. 2. 1951 |
Hans Pietereck | CDU | 1. 2. 1951 | bis | 1. 2. 1953 |
Paul Streich | SED | 1. 2. 1953 | bis | 1. 4. 1970 |
Ilsegret Lange | SED | 1. 4. 1979 | bis | September 1988 |
Heidemarie Schön | PDS | 1.10. 1988 | bis | 31.5. 1990 |
(handschriftlich nachgefügt) |
DORFCHRONIK | ||||
Wohnungen, Straßen, Zentrale Wasserversorgung, Verkaufsstellen, Einrichtungen für Dienstleistungen, Kindereinrichtungen, Schule, Sport-Stätten, gesellschaftliche Tätigkeit | Bild : Blick von Fliederstraße entlang des alten Zeisigweges in Richtung Wuhle, Dorfkirche | Aus der baulichen und gesellschaftlichen Entwicklung im ersten Arbeiter- und Bauernstaat |
AHRENSFELDER |
Bilder: |
Namen des Ortes | Frau Lange und Herr H-J. Schulz | Herr Lüsch | Schulchor |
Rat der Gemeinde Im Fahnenschmuck |
Kinder des Schulchores und Junge Pioniere |
"...vor der Festansprache auf dem Sportplatz" |
Festumzug mit Leiterwagen | Festumzug mit Reitern |
Vor Dorfstraße 22, 23, 24 (links: Alte Gaststätte) | "...der große Festumzug in der Dorfstraße" |
Fotomontage von den Feierlichkeiten zum 600 jährigen Bestehen des Dorfes Ahrensfelde am 13. und 14. September 1975 |
DORFCHRONIK Bilder: |
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Beim Zuckerwatteessen | Frauen in Tracht | "... in historischen Kostümen langjährige Mitglieder der FFW: Willi Strietzel, Horst Sens, Erwin Möller" |
Mädchen der Gymnastikgruppe, Reitergruppe |
"Gruppe junger Brandschutzhelfer" | "... im Festumzug mit dabei: Reitersparte und Leichtathleten des DTSB" (Reiter im Hintergrund und Sportmädchen im Vordergrund) |
"Alte und neue Landtechnik geben sich heut ein Stelldichein auf dem Pferdewagen vorn Franz Frädrich und Genossenschaftsbauer Briesemeister" | "Delegation der Siedlergemeinschaft mit dem Vorsitzenden Hilbert an der Spitze" |
VERBESSERUNG DER WOHNBEDINGUNGEN IM DORF UND IN DEN SIEDLUNGEN | ||
BAUEN IST EINE LUST |
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1.Beispiel: Neubau der Familien Nowotny / Omes, Fertigstellung 1965 Bild: Ulmenallee dieser Neubau |
2. Beispiel: Rohbau der Familie Marchler Baubeginn 1987 Bild: Rohbau |
3. Beispiel: Modernisiertes Eigenheim der Familie Heinrich, Fertigstellung 1968 Bild: Haus Heinrich |
Bilder: Pumpenhaus Clara-Zetkin-Straße | Errichtet in Feierabendtätigkeit durch die Bürger Dieter Chylla, Helmut Thiel, Werner Weissleder, Heinz Perleberg und viele Helfer |
PUMPENHAUS CLARA-ZETKIN-STRASSE KERNSTÜCK DER ZENTRALEN WASSERVERSORGUNG |
Im Mai 1987 standen den vorhandenen 603 Haushalten in Ahrensfelde 589 Wohnungen zur Verfügung. Die Ausstattung der Wohnungen weist aus, daß hiervon
Bei den meisten der verbliebenen 117 WE, die bisher kein Innen-WC hatten, ist eine Modernisierung möglich und vorgesehen. So werden z. B. zur Reproduktion des Wohnungsfonds bis 1990 = 1.775.0 TM staatliche Mittel geplant, die sich insgesamt auf
Für den individuellen Eigenheimbau sind in diesem Jahr 6 Standorte ausgewiesen. Modernisierungsarbeiten an privaten Einfamilienhäusern sind vorwiegend in Eigenleistungen der Eigentümer durchzuführen. Insgesamt 32 Wohnungsanträge, meist von jüngeren Bürgern, liegen der Wohnungskommission vor. Die Umsetzung des sozialpolitischen Grundsatzes, jedem Bürger bis 1990 angemessenen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, wird auch in unserer Gemeinde verantwortungsvoll vorangeführt. Ein besonderer Schwerpunkt zur Verbesserung der Wohnbedingungen in den vier Siedlungsgebieten ist der seit 1970 erfolgte schrittweise Aufbau einer zentralen Wasserversorgung. Dafür wurden bis Dezember 1987
75 % aller Grundstücke sind gegenwärtig an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. 1988 wird als weiteres Teilstück die Verbindungsleitung zwischen den Siedlungen Block B und C über die Trasse Bahnstraße fertiggestellt. Die Arbeiten werden fachgerecht durch die Brunnenbaufirma Sommer, überwiegend in Feierabendtätigkeit unterstützt durch die Bewohner dieser Siedlungsgebiete, durchgeführt. Die Finanzierung und Materialbereitstellung erfolgt vom Rat des Kreises Bernau, Abt. Wasserwirtschaft. |
Bild: HO Lebensmittel, Dorfstraße 53 Bild: HO Industriewaren, Dorfstraße 25 Bild: HO Fleischerei, Dorfstraße 28 |
Verträumtes "Ladentrio" in der Dorfstr. (1985 fotografiert an einem Herbstsonntag) |
HANDEL UND VERSORGUNG IN UNSERER GEMEINDE |
Die Versorgungsbedingungen für die Bürger sind gut. Ahrensfelde verfügt über :
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Bild: Dorfstraße, Blick in Richtung Blumberg ab Pfarrgrundstück Bild: Schild der Aufkaufstelle Obst und Gemüse, Öffnungszeiten..... Bild: Dorfstraße, Blick in Richtung Blumberg ab Schule |
Herbst 1986 Sonntägliche Stille auf der Dorfstraße, Betriebsruhe auf der F 158, in Schule und Läden - Ein denkbar ungewöhnlicher Anblick bei der heutigen Verkehrsdichte! |
DIE DORFSTRASSE - HAUPTVERKEHRS- UND EINKAUFSTRASSE ZUGLEICH |
Aus der Gestaltungskonzeption `87 geht hervor, daß nach Umzug der Elli-Voigt-Oberschule in die 53. Oberschule das Hauptgebäude der Ahrensfelder Schule
Im Bereich der gastronomischen Versorgung stehen unseren Bewohnern bzw. Besuchern
Außerdem befinden sich im Dorf an gesellschaftlichen Einrichtungen
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Bild: VEB Fahrzeuglüfter (Dorfstraße 64) |
Ortsfremder Anblick: Der erste industrielle Montagebau mit Fensterwandplatten aus Stahlbeton - errichtet in den 70er Jahren |
DIENSTLEISTUNGS- UND HANDWERKSBETRIEBE IN UNSERER GEMEINDE |
An staatlichen Produktionsstätten, LPG, BHG sind zu nennen:
Die BHG Ahrensfelde besteht seit dem Jahre 1946.
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BHG AHRENSFELDE ANZIEHUNGSPUNKT DER GARTENFREUNDE UND WOCHENEND'LER |
Dorfstraße 18 Bis 1968 als Schulgebäude genutzt, danach erfolgt Umbau zur Verkaufseinrichtung der BHG |
AHRENSFELDER POLYTECHNISCHE OBERSCHULE 1971 - 1986/87 |
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Bild: Gesamtansicht der Schule von der Dorfstraße aus (Dorfstraße 46) (Spruchband: Ruhm und Ehre den Befreiern vom Hitler-Faschismus) |
Farbbild: Kinder vor DEKO-Wand mit Schuldirektor Schinkel |
Farbbild, Text: "FDJ-Singegruppe der Elli-Voigt-Oberschule und Soldaten der Einheit Rehahn gestalten gemeinsam das gelungene Programm" |
Farbbild: Gedeckter Tisch mit Erwachsenen und Schuldirektor Schinkel |
Farbbild, Text: "Juni 1987 - Mit Beendigung des Schuljahres erfolgt in der letzten Schülerveranstaltung die feierliche Auflösung der Ahrensfelder Oberschule mit Danksagung an alle gesellschaftlichen Organisationen für die jahrelange vorbildliche Zusammenarbeit." |
Farbbild: Schuldirektor Schinkel und ein Offizier Farbbild: Erwachsene an Tischen |
WISSENSWERTES ZUR ENTWICKLUNG DER AHRENSFELDER DORFSCHULE
ZUR ZEHNKLASSIGEN OBERSCHULE |
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1945 bis 1963 | Beginn des Unterrichts im Herbst 1945 mit Ahrensfelder Schülern im alten Schulgebäude Dorfstr. 18 (heute BHG Verkaufsstelle) in 3 Klassenräumen Erweiterung um
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1963 | Errichtung eines Schulergänzungsbaues mit 4 Unterrichtsräumen in der Dorfstraße 18. Desweiteren Einrichtung von 2 Werkräumen im Dachgeschoß und der Schulküche im Erdgeschoß des Stallgebäudes Dorfstr. 19. |
1964 | Einbau der Schulküche in den Kellerräumen Dorfstr. 21 |
1968 bis 1971 | 1. Bauabschnitt
Ausbau der ehemaligen Gaststätte Dubick Dorfstr. 49, zu einem modernen Schulgebäude mit 13 Unterrichtsräumen (nach Auszug des sowjetischen Kommandos) 2. Bauabschnitt Neubau des Mehrzwecksaales, Sanitärtraktes, Küche und vier weiteren Klassenräumen. Nach Fertigstellung dieser Bauvorhaben wird im Sept. 1971 in Ahrensfelde die 10 klassige Polytechnische Oberschule mit Einzugsbereiche der Schüler aus den angrenzenden Orten Eiche und Mehrow eröffnet. |
5.10.1979 | Namensgebung der Ahrensfelder Oberschule als "Elli Voigt Oberschule" |
1.9.1987 | Umzug der "Elli Voigt Oberschule" in die 53. Oberschule Ahrensfelde Süd. |
Folgende Schuldirektoren waren seit 1945 für die Leitung der Schule verantwortlich :
Überdurchschnittliche Leistungen beim Zehnklassenabschluß, gute Zirkelarbeit (s. Zirkel "Junge Verkehrsteilnehmer") und würdige Ausgestaltung der Feiern an der Schule, insbesondere der jährlichen Jugendweihe, sind ein Ausdruck ihrer wichtigen und anerkennenden Arbeit bei der Entfaltung junger sozialistischer Persönlichkeiten. |
AHRENSFELDER KINDERKRIPPE / KINDERGARTEN |
Der bereits seit 1945 eröffnete Kindergarten Lindenbergerstraße 1 mit einer Kapazität von 50 Plätzen bleibt auf Wunsch der Eltern für die nächsten Jahre bestehen. Die Eltern haben jedoch freie Wahl, ihre Kinder auch in die neue Kinderkombination "Klausdorferstraße" im Neubaugebiet Ahrensfelde-Süd anzumelden. Dagegen wurde die 1963 im Wohnhaus Bahnstr. 1 eingerichtete Kinderkrippe am 15.11.1987 aufgelöst und die 23 Plätze von der v. g . Kinderkombination in Ahrensfelde-Süd, einschließlich der 3 Krippenerzieherinnen und der 2 technischen Kräfte, übernommen. An staatlichen Mitteln wurden für diese Einrichtungen jährlich 35,0 TM aufgebracht. |
AKTIVE SPORTBEWEGUNG IN DER GEMEINDE |
Die traditionelle sportliche Begeisterung der Ahrensfelder Bewohner, basierend auf Erfolge der Arbeitersportvereine in den zwanziger Jahren, wurde mit der Errichtung mehrerer Sportanlagen in den Jahren von 1957 bis 1984 in einer beispielhaften Weise durch die verantwortlichen Sportfunktionäre, Kommunalpolitiker und die einzelnen Sparten wie
Weitere beispielhafte Vereinsbauten, wie das Objekt des ADMV-Ahrensfelde in der Ulmenallee, bilden die besten Voraussetzungen für eine vorbildliche Vereinsarbeit. Der Wert der hier geleisteten Baumaßnahmen wird mit 30 TM eingeschätzt. Dem Verein, unter der langjährigen Leitung von Jürgen Sommer und Gerhard Hesse gehören seit 1987 = 187 Mitglieder an. Seine Gründung erfolgte am 29. 1. 1963 mit 45 Mitgliedern. Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm bot der Verein beispielsweise in diesem Jahr. So wurden
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... AHRENSFELDER FREIWILLIGE FEUERWEHR IMMER EINSATZBEREIT ! |
Auch im Löschwesen hatten die Faschisten im Dorf ein klägliches Erbe hinterlassen. Für eine wirkungsvolle Arbeit der freiwilligen Feuerwehr mußten erst wieder die ersten Voraussetzungen geschaffen werden. Das war um so dringlicher, als die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse in unserem Dorf auch die freiwillige Feuerwehr vor großen Aufgaben stellten. Das neugeschaffene Volkseigentum bedurfte besonderen Schutzes - vor Havarien und Bränden, vor allem aber vor jenen, die den Neuaufbau durch Sabotage und Brandstiftung zu hintertreiben trachteten. Bild: "Handwerkzeug" der Feuerwehr Bild: Feuerwehrleute an einer Motorspritze Bild: Feuerwehr-Auto Typ "Granit" Bild: Doppelgarage der Feuerwehr Bild: Historischer, pferdegezogener Spritzenwagen mit Feuerwehrleuten, Mannschaftsauto "Granit", Löschgruppe und Löschfahrzeug Typ "Robur" im Festumzug 1975 Bild: Mannschaftsauto"Granit" , Löschgruppe und Löschfahrzeug Typ "Robur" im Festumzug 1975, Text:Helmut Müller in voller Einsatzbereitschaft Bild: Altes Feuerwehrhaus auf dem Dorfplatz Die meist jungen Feuerwehrleute des Dorfes brachten unter den schwierigsten Bedingungen Geräte und Fahrzeuge in Ordnung und zeigten sehr bald vorbildliche Arbeit auch im vorbeugenden Brandschutz, z. B. bei den jährlichen Begehungen der Betriebe, gesellschaftlichen Einrichtungen und der Wohnhäuser im Dorf sowie in den Siedlungsgebieten. Als langjährige Wehrleiter seit 1945:
Brandschutz wurde somit Aufgabe der gesamten Dorfbevölkerung, die freiwillige Feuerwehr mit Gründung der DDR zu einem Schutzorgan unseres Arbeiter- und Bauernstaates. |
"MACH MIT" - ARBEITSEINSÄTZE IM WOHNGEBIET |
Als Folgen von Schlechtwetterperioden und zunehmender Motorisierung sind die unbefestigten Siedlungswege, insbesondere in den Winter- und Frühjahrsmonaten, in einem sehr schlecht begeh- und befahrbaren Zustand. Der jährliche Einsatz eines Straßenhobels verbessert diesen Zustand nur in ungenügender Weise. Um die Bausubstanz vieler Häuser, vor allem im Siedlungsblock C, nicht weiter zu gefährden und eine Befahrbarkeit der Zubringerwege und Straßen auch in den regenreichen Monaten herzustellen, ist eine Oberflächenentwässerung in den nächsten Jahren unumgänglich. Mit viel Fleiß und Mühe werden durch die Anlieger dieser Ortsteile im Frühjahr größere Schäden beseitigt und somit kontinuierlich über Jahre die Befestigung der Geh- und Fahrwege erneuert. Diese Arbeit, die auch im Rahmen der Bewegung "Schöner unsere Städte und Gemeinden" unter Beteiligung Berliner Wochenendsiedler erfolgt, wird durch den Rat der Gemeinde materiell und finanziell unterstützt. (s. Fotoserie) Notwendige Ausästungsarbeiten an den Straßenbäumen, insbesondere in Höhe der Freileitungen, werden gleichermaßen initiativ zur Unterstützung der verantwortlichen Wartungskollektive durchgeführt. Im Dorf selbst ist das Bemühen der Bewohner immer stärker erkennbar, im Rahmen der Ortsgestaltungskonzeption durch Modernisierungs- und Rekonstruktionsarbeiten sowie durch Anpflanzungen von Bäumen und Hecken die "Ahrensfelder Dorfstraße" zu verschönern. Bild: Herr Kirschke beim Ausbringen von Schlacke zur Straßenbefestigung Geschwister-Scholl-Straße Bild: Herr Lindholz bei Straßenarbeiten im Block C |
Die Abgeordneten der örtlichen Volksvertretung Wolfgang Kirschke, Konrad Lindholz, Günter Barten organisieren in ihrem Wohngebiet einen Frühjahrssubbotnik |
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Bild: Zwei Männer fällen einen morschen Baumstamm Bild: Drei Männer an einem Gestrüpphaufen zum Verbrennen des Gestrüpps Bild: Zwei Männer und eine Frau beim Verbrennen des Gestrüpps Bild: Zwei Männer beim Ausästen eines Weges Bild: Drei Männer und eine Frau bei Wegearbeiten Bild: Vier Männer, zwei Frauen, ein Kleinkind: Die Erwachsenen prosten sich mit Bier zu |
WOHNEN IM GRÜNEN | |
Bild mit Text: "Wochenendhaus der Familie Tessmann" | Bild mit Text: "Wochenendhaus der Familie Giese" |
Bilder: Frau Bürgermeisterin Lange im Saal vor dem Mikrofon, Ansprache zum 50 jährigen Bestehen der Siedlergemeinschaft Ahrensfelde (KVSK) |
Aus der Zielstellung des VKSK:
Eigenversorgung der Gemeinden mit Obst und Gemüse
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AHRENSFELDER GARTENFREUNDE UND WOCHENENDSIEDLER |
Neben der althergebrachten Struktur der Gemeinde hat sich die Gruppe der Wochenendsiedler in den letzten Jahren stark entwickelt. In den vier Siedlungsbereichen werden insgesamt 258 Gartengrundstücke zur Naherholung von Berliner Bürgern benutzt. Das sind 50 % aller zur Verfügung stehenden Gartengrundstücke. Bereits 1928 kam es zur Gründung eines Siedlervereins, in dem sich Ahrensfelder und Berliner Siedler im Verband der Gartenfreunde zusammenschlossen. Diese Tradition wurde in den Nachkriegsjahren mit der Bildung des VKSK fortgesetzt. Während 1928 die Mitgliederzahl 70 Siedler betrug, wurden 1987 insgesamt 316 Siedlerfreunde registriert. Als langjährige Vereinsvorsitzende fungierten in den Nachkriegsjahren die Siedler
Die jährlichen Erträge zur Unterstützung einer bedarfsgerechten Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse liegen jährlich bei
Auch werden jährlich ca. 7500 kg Fleisch und die begehrten frischen Eier zusätzlich zum Verkauf an die Bevölkerung angeboten. Letztlich werden die vier Siedlungsgebiete mit ihren großzügig angelegten Wegen einen zusätzlichen Erholungswert für viele Einwohner der nahegelegenen Neubaugebiete erhalten, die in zunehmenden Maße die Siedlungen in ausgiebigen Wochenend-Spaziergängen 1987 bereits erschlossen haben. |
BERUFS- UND WOCHENENDVERKEHR VOR JAHREN |
Pressenotiz der "BZ" Dez. 1987 über die Umverlegung der Bus-Endhaltestelle Lindenbergerstr. in die Feldstr./Straßenbahnschleife: |
Neue Buhaltestelle in Ahrensfelde Eine neue Busendhaltestelle wird am Montag an der Straßenbahngleisschleife in Ahrensfelde in Betrieb genommen. Ab 4. Januar fahren die Busse der Linie 41 und 41E aus Richtung Weißensee über S-Bahnhof Ahrensfelde, Heinrich-Rau-Straße, Erich-Glückauf-Straße, Schorfheidestraße zu dieser Endhaltestelle. Auch die Buslienie 91 verkehrt ab Heinrich-Rau-Straße/Erich-Glückauf-Straße auf dieser Strecke. Sämtliche Fahrten von beziehungsweise nach Rehhahn, Eiche und Mehrow werden ebenfalls über diese Haltestelle geführt. Die aus Richtung Kaulsdorf kommenden Busse der Linie 75 sowie die aus Weißensee kommenden Fahrzeuge des Nachtlinie 107 verkehren ab Ahrensfelder Dorfstraße über die Feldstraße zur neuen Endstelle. (ADN) |
Bild: Dorfstraße in Richtung Blumberg Bild: Doppelstockbus Nr. 41 nach Ahrensfelde mit Schaffner Bild (Zeitungsüberschrift): "Ab Ahrensfelde in zwei Spuren ohne Gegenverkehr" |
Erinnerungsfotos aus den "60er Jahren". Der beliebte Berliner Doppelstockbus an seiner Endhaltestelle in Ahrensfelde. Geruhsamer Wochenendverkehr auf der Dorfstraße. Aus diesen Jahren 1987: Dagegen werden die anwachsenden Verkehrsprobleme wie folgt gelöst. |
AB 1987: MIT BUS, STRASSEN- UND S-BAHN NACH BERLIN |
Das Dorf Ahrensfelde liegt direkt an der
Auf dem Ahrensfelder Territorium befinden sich in den Siedlungsbereichen Block A/Block B die ersten Bahnsteige der Eisenbahnverbindung Berlin-Wriezen "Ahrensfelde-Friedhof" sowie "Ahrensfelde-Nord".
Stündlich fährt diese Buslinie bis Eiche und viermal am Tag nach Mehrow. Im Ort, Kietz und Block B befinden sich insgesamt fünf Haltestellen.
in Höhe der Straßenbahnschleife/Endhaltestelle Feldstraße verlegt und somit ein neuer Verkehrsknotenpunkt in Ortslage erschlossen. |
ENTLASTUNG DER DORFSTRASSE IN SICHT ! |
In Hinblick auf die bis 1990 vorgesehene Einbindung der Otto-Buchwitz-Straße in die F 158 in Höhe Ortseingang aus Richtung Blumberg wird eine merkliche Entlastung unserer Dorfstraße eintreten und der Straßenverkehr im Dorf selbst sich wieder normalisieren. |
Ahrensfelde, ein Straßendorf an der nach Bad Freienwalde führenden F 158 , wurde 1375 gegründet, heute reichen die neuen Wohngebiete von Mahrzahn und Ahrensfelde Süd schon fast an den Ort. |
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Bild: Drei Neubaublöcke in Ahrensfelde Süd 2 Bilder: Blick auf Ahrensfelde mit Kirchturm. |
Ahrensfelder Landschaftsbilder 1987
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