In diesem Jahr begeht unser Nachbarort Blumberg sein 750-jähriges Bestehen.
In den nächsten Tagen (20.-22. Juni 2003) wird rings um den Scheuch von Blumberg und überall sonst im Ort zünftig gefeiert. Das Programm ist im Juni-Amtsblatt abgedruckt.

Wir wollen hier mal kurz unseren Nachbarort Blumberg vorstellen, aber dazu nicht irgendwelche Chroniken oder gelehrige Bücher zitieren, sondern Blumberger Kinder zu Wort kommen lassen.

Bei der Vorstellung der von Roland Lembke verfaßten Blumberger Chronik auf dem Landschaftstag am 8. März diesen Jahres haben im Rahmenprogramm Schüler der Grundschule Blumberg unter Leitung ihrer Lehrerin, Frau Giese, ihren Heimatort und seine Geschichte wie folgt präsentiert:

....wusstest du schon, dass

Blumberg, ein typisch märkisches großes Angerdorf ist. Es liegt ca. 10 km von der Stadt Bernau und ca. 45 km von der Kreisstadt Eberswalde entfernt. Der Ort gehört zum Landkreis Barnim im Bundesland Brandenburg.
Die Kommune liegt nordöstlich von der Bundeshauptstadt Berlin mit einer Entfernung von ungefähr 4 km zum Stadtbezirk Marzahn.

Bild: Die Blumberger Kirche vom Schloß aus gesehen

... ich habe gehört, dass

Blumberg aus 5 Ortsteilen besteht,
  • dem Dorf, das den Kern bildet,
  • aus der Schlossparksiedlung
  • dem Gut
  • dem Rehhahn
  • und Elisenau.
Bild: Die Ende der 1930er Jahr geschaffenen Rentengutsiedlung

Blumberg ist auf einer Fläche von 26 Quadratkilometern angesiedelt.

Ca. 2350 Einwohner hat die Kommune.
Mal im Vergleich: 1624 hatte Blumberg 358 Einwohner.

Bild: Luftaufnahme von Blumberg zwischen den Weltkriegen

... mir erzählte Herr Lembke, dass

im Domarchiv von Brandenburg eine Urkunde von 1237 aufbewahrt wird, die die Vergabe von "100 Hufen Land in den neuen Landen" festhält.
Man vermutet, dass damit unser Blumberg gemeint ist.

Bild: Postkarte von 1907

Leute hört mal her

Und ich erfuhr, dass ein Dietrich von Blumberg im Jahre 1253 als Zeuge in einer Urkunde erscheint. Dieses ist der älteste schriftliche Nachweis des Namens Blumberg in einer Urkunde.
Deshalb können wir auch in diesem Jahr den 750. Geburtstag unseres Ortes feiern.

Feiern?
Sagt mal, woher kommt eigentlich der Name Blumberg?
2 Theorien nannte mir unser Geschichtsschreiber, Herr Lembke.
  • Die Siedler aus den "alten Landen" brachten den Namen mit.
    Z. B. aus Blumberg bei Torgau
  • Ein wohlklingender Name sollte weitere Siedler anlocken. Man nahm sich solche Ortsnamen wie Rosenthal oder Freudenberg zum Vorbild und nannte dieses Fleckchen Erde deshalb Blumberg.

Bild: Das Blumberger Schloß vor dem Umbau 1913

Wusstet ihr schon, dass

die Kirche aus dem 13. Jahrhundert stammt und das älteste Bauwerk in Blumberg ist. Sie steht unter Denkmalschutz. Anfangs benutzte man zum Bauen, damit die Feldsteine fest zusammen hielten, ein Gemisch aus Quark, Sand und Eiweiß.

Die Kirche diente als Fluchtkirche. Der Turm war nur von innen erreichbar und besitzt deshalb auch kein Fenster.
Der heutige Haupteingang der Kirche wurde vor ca. 105 Jahren geschaffen.

Bild: Die Blumberger Kirche, noch mit Reiter auf dem Kirchdach

Wisst Ihr noch ?

Unser letzter Wandertag führte uns zum Wällenweg.
Ich glaube dieser Weg ist auch ein Zeugnis aus der Vergangenheit.

Bild: Der Schloßpark, Aufnahme aus der Zeit um 1952


Du hasst recht,

die Blumberger schützten sich vor den vielen Raubrittern u. a. durch Palisaden, Erdwälle und Gräben, die allerdings nicht um das ganze Dorf führten. Die östliche Seite des Dorfes war durch ein großes Sumpfgebiet geschützt. Man konnte nur durch 2 Tore, dem Berliner und Bernauer Tor, in das Dorf gelangen.

Bild: Mauerreste im Schloßpark - Teile der Besfestigung ?

Sehr furchtbar war der große Brand im Jahre 1695, der die Hälfte der Häuser des Dorfes und sogar das Schloss vernichtete.
Bilder: Das alte Spital und das Pfarrhaus

Die Blumberger waren auch damals schon fleißige Leute. Die Häuser und auch das Schloss wurden wieder aufgebaut.
Der Graf von Amim war übrigens der letzte Besitzer des Schlosses.
Heute gibt es das Schloss leider nicht mehr.

Bild: Das Blumberger Schloß vor dem Umbau 1913

Aber ich weiß wo es gestanden hat.
Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick in den Park, welcher von dem bekannten Gartengestalter Peter Joseph Lenné geschaffen wurde.

Lenné lebte von 1789 bis 1866. Von ihm kommt der Spruch: "Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige
Behandlung ihren Wert."

Bild: Das Blumberger Schloß nach dem Umbau 1913

Bei meinem Spaziergang durch den Park entdeckte ich ein Denkmal.

Herr Lembke erklärte mir: Auf einem Erkundungsritt wurde der Freiherr von Arnim- Suckow 1813 als erster Freiheitskämpfer der Mark Brandenburg von einem französischen Posten am Dorfeingang erschossen. Ihm zu Ehren steht dieses Denkmal.


Auch andere berühmte Menschen lebten bzw. besuchten unser schönes Dorf in der Vergangenheit.

Lisa trug heute ein Gedicht von Friedrich Rudolf Ludwig Freiherr von Canitz vor. Von Canitz war ein preußischer Staatsmann und Dichter.
Ihm gehörte Blumberg. 1699 verstarb er auch hier.

Der Dichter Theodor Fontane widmete in seinem Buch "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" ein ganzes Kapitel unserem Ort.

Bild: Partie im Schloßpark

Mich interessieren besonders die technischen Neuerungen. Deshalb merkte ich mir aus dem Gespräch mit Herrn Lembke folgendes:

  • Seit dem 1. Mai 1898 fährt durch Blumberg die Eisenbahn.
  • 1910 wurde Blumberg an die Gasversorgung angeschlossen.
  • Seit 1912 gibt es hier Elektrizität.
  • Und an die Autobahn wurde Blumberg 1937 angeschlossen.
Bild: Alte Blumberger Postkarte

Über unsere Schule kann ich viel berichten.

Doch dazu lade ich euch recht herzlich in unser Schulmuseum ein.



Und hier ist das von Lisa vorgetragene Gedicht des Herrn von Canitz:

Vorzug des Land-Lebens (1692)

Zu Blumberg ist mein Sitz,
     nach der alten Weise,

Mit dem was GOTT beschert,
     ich mich recht glücklich preise,

Da ich aus meinem Sinn
     die Sorgen weggeträumt,

So, daß mir nicht von Geiz,
     noch eitler Ehre träumt...

Hier merk ich, daß die Ruh
     in schlechten Hütten wohnet,

Wenn Unglück und Verdruß
     nicht der Paläste schonet;

Daß es viel besser ist,
     den Kohl und Rüben stehn,

als in dem Labyrinth
     des Hofes irre gehn

Freiherr Ludwig von Canitz
Der Mehrower Schloßpark

Die Mehrzahl der Bilder auf dieser Seite hat uns freundlicherweise Frau Giese, Lehrerin an der Grundschule Blumberg und Leiterin des Schulmuseums, zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!