Im ehemaligen Preußischen Staatsarchiv (jetzt Landeshauptarchiv Brandenburg) in Potsdam finden sich unter der Repositur HA X Pr.Br.Rep. 2A II NB Nr. 1385 Akten, aus denen hervorgeht, dass um 1860 die Schule ihren Standort im Ort gewechselt hat.

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Bis ca. 1860 befand sich die Mehrower Dorfschule auf dem Kirchhofsgelände auf der jetzt freien Fläche zwischen der Grabreihe am Weg und dem Mühlengebäude.
Aus einer Karte von 1853, die im Zusammenhang mit der Instandsetzung der Dorfstraße (HA X Pr.Br.Rep. 6B NB Nr. 176) gefertigt wurde, geht diese Lage hervor.

Das Schulgebäude, das neben dem Klassenraum auch die Lehrerwohnung beherbergte, war definitiv zu klein.

Das hat unter anderem der damalige Lehrer Wilde beanstandet, der glücklicherweise seinem Gesuch um mehr Wohnraum eine Skizze beigefügt hat. Die ungeeignete Lage und Ausführung des Schulgebäudes wurde wiederholt auch bei Schulvisitationen beanstandet.

Der Schulverband Mehrow, dem das Gut und die Gemeinde angehörten, hat darauf hin beschlossen, ein neues, größeres Schulgebäude zu errichten.

Dieses ist jedoch nicht an der gleichen Stelle erbaut worden, sondern auf der gegenüber liegenden Straßenseite, nach hinten versetzt neben dem Müllerschen Hof (jetzt Dorfstraße 4/5) und dem Gutsgarten (jetzt Bolzplatz). Dort befindet es sich noch heute. Das damals errichtete Gebäude ist später verlängert und nach Einstellung des Schulbetriebes Anfang der 1970er Jahre aufgestockt und zum Wohnhaus umgebaut worden.

Dem Schulbau voraus ging ein Tausch des bisherigen Schulgrundstücks mit einem Grundstück des Rittergutes.

Aus der Akte HA X Pr.Br.Rep. 2A II NB Nr. 1384 betreffs "Schulgebäude und Schulverwaltung zu Mehrow, 1924-1941", die sich vorrangig mit dem Neubau eines Stallgebäudes neben der neuen Schule befasst, geht hervor, dass dieser Grundstückstausch auf Wunsch des Rittergutes erfolgte, da am bisherigen Standort der Schule ein Eiskeller errichtet werden sollte.

Über das eigentliche Tauschgeschäft haben wir noch keine Unterlagen gefunden, aber die o.g. Akte HA X Pr.Br.Rep. 2A II NB Nr. 1385 bestreffs "Grundbesitz der Schule und Küsterei zu Mehrow, 1863-1927" befaßt sich mit der Vermessung und Katastereintragung des neuen Schulgrundstücks.

In einem Schreiben des Landrates vom 16.1.1866 an die Regierung wird ausgeführt, daß in den Jahren 1857 und 1859 über den Grundstückstausch verhandelt und Bericht erstttet wurde. Allerdings läge noch kein Situationsplan vor.

Anfang 1867 wird dann der Landrat unter Strafandrohung aufgefordert, binnen 14 Tagen abschließenden Bericht zu erstatten. Der Landrat bittet um Geduld, da ihm "die erforderlichen geometrischen Arbeiten" noch nicht zugegangen seien. Ein halbes Jahr später bittet er erneut umn eine Nachfrist. Bei der Regierung wird der Vorgang auf Wiedervorlage gelegt und alle paar Monate ergebnislos beim Landrat nachgehakt. So geht das weiter bis zum März 1869 - dann vermutlich in der Kanzlei jemand den Wiedervorlagevermerk vergessen und die Angelegenheit ist eingeschlafen.

Über ein halbes Jahrhundert und ein paar Landräte später, im Februar 1925, kommt die Angelegenheit erneut auf den Tisch und wie sich zeigt, hat sich in der Zwischenzeit überhaupt nichts getan. Es liegt noch kein Situationsplan vor und es ist noch keine Katastereintragung erfolgt.