Aus Cerny-en-Laonnois kommend, wo wir einen zum Kriegs­beginn 1914 gefallenen Ahrensfelder besuchten, haben wir noch einen zweiten Soldatenfriedhof in der Gegend von Laon aufgesucht: Den Friedhof in Mons-en-Laonnois, der (von Paris aus) auf der linken Seite der Nationalstraße 2 kurz vor Laon liegt. Dort ist ein Ahrensfelder begraben, der kurz vor dem Kriegsende gefallen ist: Rudolf Gebert. Allein die Sterbedaten belegen die Unsinnigkeit des erbittert geführten Krieges. Über die gesamte Kriegsdauer hinweg war die Front hier wie eingefroren und auf beiden Seiten wurden zigtausende Soldaten geopfert, um ja keine Hand­breit dieses nur aus Natur bestehenden Geländes preiszugeben.
Mons-en-Laonnois ist ein hübscher kleiner Ort mit einem niedlichen Rathaus und einer großen, auf einem Hügel stehenden Kirche - sowie einem Kriegerdenkmal zu ihren Füßen, so wie man es in fast allen französischen Dörfern finden kann.
Zum Glück steht mitten im Ort ein großer, von Blumen umrankter Ortsplan, auf dem man schon mal die Lage des Friedhofs erkunden kann: gleich an den Ort anschließend an einer Parkanlage. Da sind wir schon vorbei gekommen und haben offenbar den Abzweig verpasst.
Zum Glück steht hier im verwinkelten Ortszentrum ein Wegweiser, der uns den rechten Weg zum Friedhof weist: „Cimetière Militaire Allemand 1914-1918"
Am richtigen Abzweig angekommen, wird uns klar, warum wir hier vorbei gefahren sind. So dicht an den Häusern haben wir keinen Soldatenfriedhof vermutet - die liegen meist weit außerhalb. Aber hier hat sich die Bebauung bis an den Friedhof herangearbeitet, der nun zusammen mit einem kleinen Park direkt hinter einer schmucken Reihenhaussiedlung liegt. Es fehlt auch nicht nach Wegweisern, aber die Schildchen haben wir übersehen.
Eine Tafel am Friedhofseingang verrät uns, dass hier über 5000 im ersten Weltkrieg gefallene deutsche Soldaten liegen, viele in Einzelgräbern, die mit eisernen Kreuzen versehen sind, einige aber auch in zwei großen Gemeinschaftsgräbern, darunter auch der von uns gesuchte Rudolf Gebert. Sein Name steht auf einer Tafel am vorderen „Kameradengrab“.
Rudolf Gebert wurde am 08.10.1890 in Ahrensfelde geboren und ist am 05.09.1918 in Vauxaillon gefallen.
Ein zweites „Kameradengrab“ befindet sich weiter hinten mitten im Gräberfeld.
Beide Gemeinschaftsgräber sind durch je drei steinerne Kreuze gekennzeichnet und dicht mit kniehohen, bunten Wild-Blumen bestanden. Dadurch heben sie sich von der ansonsten absichtlich kargen Friedhofsfläche ab.
Und ganz selbstverständlich stehen zwischen den Kreuzen auch steinerne, mit dem Davidsstern versehene Grab­tafeln für die jüdischen Soldaten und Offiziere, die für Deutschland, ihr Vaterland, in den Krieg gezogen und dort geblieben sind.
Vom Friedhofstor aus kann man schon Laon mit der markanten Kathedrale auf dem Berg sehen. Heute ist keine Zeit mehr für eine Besichtigung, aber wir kommen bestimmt wieder!
Die Friedhöfe in Cerny und Mons wurden im Juni 2011 besucht, vorstehender Bericht stammt vom Mai 2013.