Am Samstag, den 13. Juni 2009 veranstaltete der Radsport Verband Berlin e.V. in unserem Ort ein Straßenrennen "Rund um Mehrow", das unter dem Titel 'Michelin-Cup' lief.
Ausrichter war der RSV Werner Otto e.V. - der Verein des ehemaligen Straßenweltmeisters Werner Otto.


In diese Veranstaltung eingegliedert war das internationale Straßenrennen der 13. Atomiade, einer alle drei Jahre stattfindenden Begegnung der Betriebssportler verschiedener europäischer Forschungseinrichtungen.
Deshalb prankte auch ein "Atomiade"-Plakat über der Ziellinie und waren einige T-Shirts mit der Aufschrift "Helmholtz Zentrum Berlin für Materialien und Energie" zu sehen. Die BSG dieser Forschungseinrichtung hat die diesjährige Atomiade organisiert.

Straßenrennen durch unseren Ort, die offiziell mindestens einmal im Jahr und inoffiziell eigentlich an jedem Sommer-Wochenende stattfinden, finden nicht bei allen Einwohnern ungeteilte Zustimmung, denn oft sind sie mit deutlichen Verkehrseinschränkungen verbunden, die um so ärgerlicher sind, wenn sie nicht oder sehr kurzfristig angekündigt werden. Dieses Mal waren aber wenigstens die Besucher von www.mehrow.de durch eine Ankündigung Anfang Mai lange vorgewarnt und die Verkehrseinschränkungen waren bei weitem nicht so drastisch wie befürchtet.

Der Veranstalter und die Gemeinde Ahrensfelde, zu der Mehrow als Ortsteil gehört, hatten gemeinsam eine Lösung gefunden, wie man Radrennen und Straßenverkehr unter einen Hut bringen kann. Offiziell war die Ortsdurchfahrt Mehrow gesperrt und die entsprechenden Schilder in den Nachbarorten haben schon mal eine Menge Verkehr abgehalten. Im Ort selbst wurden die Absperrungen nur so streng genommen, wie unbedingt erforderlich.


Zwischen den einzelnen Pulks sind immer wieder Fahrer durch die Sperren gelassen worden - allerdings nur in Fahrtrichtung der Radler. So ist doch aber jeder, der wollte oder musste, mit wenig Wartezeit und vertretbarem Umweg nach Mehrow oder aus Mehrow hinaus gekommen.
Und selbst ein LKW mit Selbstladekran, der plötzlich in der Dorfstraße auftauchte, war kein Riesen-Problem. Da wurde ein bisschen am Plakat gezogen und die Zielkamera in Sicherheit gebracht - und schon konnte der LKW passieren.

Als Laie sollte man sich übrigens nicht der irrigen Meinung hingeben, dass ein Radfahrer mit dem Rad kommt. Der fährt zwar seine Runden mit dem Rad, aber in aller Regel kommt er mit dem Auto ... Entsprechend groß war der Bedarf an Stellplätzen - die dann aber doch für alle gereicht haben.


Und wo immer sich eine Lücke am Straßenrand bot, wurde geschraubt, was das Zeug hält. Aber manche haben wohl nur die Stoßdämpfer abgebaut, die man noch vor kurzem brauchte, wenn man mit dem Rad "Rund um Mehrow" fuhr.

Pünktlich um 13 Uhr wurde das erste Rennen gestartet: der Wettbewerb in der Altersklasse U11. Hierzu hatten sich zwar zehn Teilnehmer angemeldet, aber nur drei sind tatsächlich erschienen. Die sollten nun keinesfalls durch eine Absage des Wettbewerbs bestraft werden. Und so wurde das Rennen gestartet, obwohl bereits vorher fest stand, dass alle Teilnehmer einen der Medaillenplätze erringen werden. Spannend war das Rennen trotzdem, denn natürlich wollte jeder der drei Fahrer siegen.

Die drei Jungs haben sich gleich nach dem Start ordentlich ins Zeug gelegt und sind dabei von den Zuschauern, darunter unser Bürgermeister, Herr Gehrke, und unsere Ortsvorsteherin, Frau Dr. Unger, ordentlich angespornt worden.

Herr Gehrke hat dann auch die Siegerehrung übernommen, was ihm sichtlich Spaß machte.

Der Sieger des Wettbewerbs, Julian Rottmann vom TV 1900 Attendorn e.V., war übrigens nur eher zufällig beim Rennen dabei. Er kommt aus dem Sauerland, wo er auch trainiert und seine Rennen fährt. An diesem Wochenende wollte er eigentlich an einem Radrennen in Frankfurt am Main teilnehmen. Aber seine Eltern hatten einen Verwandtenbesuch in Berlin geplant und er sollte mitkommen. Pfiffig wie er ist, hat er sich informiert, ob denn nicht auch in der Berliner Gegend ein Rennen stattfindet, an dem er teilnehmen könnte. Und so ist er auf "Rund um Mehrow" gestoßen, wofür er sich gleich angemeldet hat.
Mit den Eltern als Chauffeur kam er zu uns ins Dorf und holte sich hier nach einem tollen Rennen den ersten Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Und hier sind alle drei Sieger des Straßenrennens der Altersklasse U11 über 7,7 km (1 Runde Mehrow-Trappenfelde-Mehrow) zusammen mit dem Bürgermeister:
  • Platz 1: Julian Rottmann (Mitte)
    TV 1900 Attendorn e.V.
  • Platz 2: Janik Petereit (rechts)
    Sportclub Berlin e.V.
  • Platz 3: Max Schneider (links)
    Polizei-SV 1893 Forst
Allen Dreien einen herzlichen Glückwunsch!


Deutlich größer war das Teilnehmerfeld in der Altersklasse U13. Hier hatten sich 43 Teilnehmer angemeldet und 39 Fahrer und Fahrerinnen sind dann auch tatsächlich an den Start gegangen.
Da es für so viele Fahrer an der Start-/Ziel-Linie in der Dorfstraße etwas eng geworden wäre, wurde neben dem Mehrower Hof Aufstellung genommen, wo alle nebeneinander an der Straßenmarkierung Platz fanden und geradeaus in den Krummenseer Weg starten konnten.


Die U13-Fahrer hatten drei Runden von Mehrow nach Trappenfelde und zurück zu absolvieren - das machte 23,1 km.
Schon nach der ersten Runde war das Teilnehmerfeld ziemlich zerstreut und drei Fahrer hatten sich bereits deutlich abgesetzt. Nach dem Zieleinlauf des Siegers, Moritz Malcharek vom RSC Werner Otto e.V. passierte erstmal eine Weile nichts, bis etwa eine Minute später die zwei Verfolger, Bruno von Meydell und Max Jannes Hessel die Ziellinie überfuhren. Eine halbe Minute später ging dann auch das Hauptfeld durchs Ziel.


Die Siegerehrung nahm Herr Gehrke (ganz links) zusammen mit Herrn Werner Otto (ganz rechts) vor, denn der Sieger dieses Rennens stammte aus Werner Otto's Radsportverein. Hier sind die Erstplatzierten:
  • Platz 1: Moritz Malcharek (Mitte)
    RSV Werner Otto e.V.
  • Platz 2: Bruno von Maydell (rechts)
    Radsportclub Kleinmachnow
  • Platz 3: Max Jannes Hessel (links)
    Tuspo Weende v. 1895 e.V.

Nach dem Rennen der U13 fand das bereits erwähnte Straßenrennen der 13. Atomiade statt. Das wurde zwar halbwegs pünktlich gestartet, dauerte aber etwas länger als geplant: Zwei Stunden waren für die 77 km (10 Runden) mit allem Drumherum doch recht knapp geschätzt. Deshalb mussten die nachfolgenden Starts etwas verschoben werden.

Die Fahrer, die danach noch zum Einsatz kommen sollten, und deren Begleiter nahmen die Verzögerung aber ganz gelassen hin. Wer clever war, hatte sich einen Platz auf der Terrasse oder im Vorgarten des "Mehrower Hofes" reserviert, von wo aus man ganz prima Start und Ziel sowie ein ganzes Stück der Strecke einsehen konnte.
Bei Kaffee und Kuchen oder leckerem Eis verging da die Zeit wie im Fluge. Dort sitzt man übrigens auch ganz gut, wenn gerade mal kein Radrennen ist ...

Kaum waren die Atomiade-Fahrer im Ziel, wurde das Rennen der U15-Fahrer gestartet - wegen der großen Teilnehmerzahl wieder auf der Freifläche am Mehrower Hof. Es hatten sich insgesamt 56 Fahrer und Fahrerinnen zu diesem Rennen angemeldet - 39 sind schließlich angetreten, darunter eine erfreulich große Anzahl Mädchen.


Dieses Gedrängel an der Startlinie zu erleben, hat schon Spaß gemacht. Es ist erfreulich und lobenswert zu sehen, welche Mühen die Jungs und Mädchen für ihren Sport auf sich nehmen - bedenkt man mal die Entfernungen, die manche zurückgelegt haben, um hier in Mehrow an den Start zu gehen. Neben vielen Teams aus Berlin und dem Umland gab es da zum Beispiel in der Altersklasse U15 Teilnehmer aus Cottbus, Forst, Finsterwalde, Hildesheim, Unna, Hamburg und Lübeck.


Und für manche hat sich die lange Anreise wirklich gelohnt. Allein beim Rennen der unter 15 Jährigen gingen zwei der drei Medaillen nach Hamburg. Das sind die Erstplatzierten des U15-Rennens über 38,5 km (5 Runden):
  • 1. Platz: Leon R. Rohde (Mitte)
    RG Hamburg
  • 2. Platz: Rasmus Ramm (links)
    RG Hamburg
  • 3. Platz: Robert Kessler (rechts)
    Erkneraner RC 96

Die Drei hatten sich frühzeitig vom Hauptfeld abgesetzt und dicht beieinander bleibend den Abstand zum Hauptfeld kontuniuerlich vergrößert. Letztlich haben sie einen Vorsprung von über drei Minuten herausgefahren und sind mit 58:18 und nur Sekundenbruchteile voneinender getrennt über die Ziellinie gerollt.

Als letztes Rennen des Tages stand ein Wettbewerb der Senioren/Masters über 53,9 km (7 Runden) auf dem Programm.
Von den etwas reiferen Herren hatten sich 28 angemeldet und etwa gleich viele haben sich eine Startnummmer geholt und an der Startlinie Aufstellung genommen.


Michael Drabinski (ganz rechts), der bis dahin die ganze Veranstaltung moderiert hatte, konnte zum Abschluss des Senioren-Rennens folgende Teilnehmer auszeichnen:
  • 1. Platz: Werner Otto (Mitte)
    RSV Werner Otto e.V.
  • 2. Platz: Christian Jäger (rechts)
    RV Berlin 1888 e.V.
  • 3. Platz: Bernd Appelt ? (links)
    Radteam Cöpenick
Der Sieger war mit 1:17:24 über die Ziellinie gegangen.

Bei den Senioren hat also der frühere Straßen-Weltmeister Werner Otto (rechts im Bild) gewonnen.
Er ist der Chef und Namensgeber jenes Radsportvereins, der Ausrichter der Veranstaltung war. Wir können ihm deshalb sowohl zu seinem Sieg, als auch für die professionelle Organisation des Rennens gratulieren.

Die Organisatoren und Teilnehmer der Atomiade, die sich unter den Schirm des Radsportverbandes begeben hatten, um ihr Straßenrennen auszutragen, waren offenbar auch sehr zufrieden. Herr Gunther Herdam, der Präsident der "Vereinigung der Sportgemeinschaften Europäischer Forschungseinrichtungen" (ASCERI) hat uns geschrieben und sich für die guten Wettkampfbedingungen bedankt, die man hier in Mehrow vorgefunden hat.
Dieses Lob geben wir gern an alle weiter, die zum reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beigetragen haben.