In diesem Jahr (2009) wird unsere Freiwillige Feuerwehr 75 Jahre alt. Im Januar 1934 erfolgte die Gründung und im Juli des gleichen Jahres die offizielle Abnahme - jeweils zeitglich mit der Freiwilligen Feuerwehr in Eiche.

Das ist natürlich ein rechter Grund zum Feiern, was dann auch hier in Mehrow am 6. Juni geschah und im September in Eiche geschehen wird.

Die Wehren der Nachbargemeinden waren zu der Geburtstagsfeier eingeladen und sind so zahlreich erschienen, dass das Fest traditionsgemäß mit einem recht ordentlichen Feuerwehr-Korso und viel Tatü-Tata eröffnet werden konnte.


Unser Wehrleiter Steven Rahlf, der vor seiner Ansprache sicher mehr Bammel hatte, als vor einem riskanten Brandeinsatz, hat die Veranstaltung eröffnet und ebenso wie eine Reihe honoriger Gäste den Kameraden für ihr Engagement in den zurückliegenden Jahren gedankt.
Einige der Kameraden konnten sich dann auch über Auszeichnungen und Beförderungen freuen.


Erfreulicherweise stand neben der Schar gestandener Feuerwehrleute auch schon die nächste und die übernächste Generation an Feuerwehrmitgliedern auf dem Platz. Unsere Jugendfeuerwehr hat schon wieder vier Mitglieder, die alle erschienen waren und ganz offensichtlich gibt es da auch noch Anwärter(innen), die nur darauf warten, endlich in die Uniform zu passen.

Unser Bürgermeister, Herr Gehrke, betonte, dass nicht nur die Einsatzbereitschaft der Kameraden bei der Brandbekämpfung und bei der Technischen Hilfeleistung großes Lob verdient, sondern auch ihr Mitwirken bei der Gestaltung des Dorflebens zu Dank verpflichtet.
Das Feuerwehrjubiläum, das zugleich als Dorffest ausgelegt war, hat dann noch am gleichen Tag den Beweis für das Engagement unserer Kameraden geliefert.

Als Dank gab es von unserer Ortsvorsteherin eine sehr willkommene Löschhilfe...


Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung war dann erstmal Essen-Fassen und Kräftesammeln für die "Spiele ohne Grenzen" am Nachmittag angesagt.

Wie immer, wenn die rote Ahrensfelder Gulaschkanone im Spiel ist, wurde das Essen zu einem Fest im Fest. Kartoffelsuppe aus der fahrbaren Kochmaschine ist schon was ganz Besonderes.

Den Auftakt der "Spiele" stellte das Abschleppen eines gut mit Löschwasser betankten Feuerwehrautos dar. Ein paar Mann vorne am Tau und der Rest schiebend am Heck - das sieht einfacher aus, als es ist, zumal wenn es leicht bergauf geht.


Die Mehrower waren gleich als Erste an der Reihe und hatten damit zu kämpfen, dass die Reifen des Fahrzeugs noch nicht "warmgerollt" waren. Aber Jenny und Beatrice haben letztlich so kräftig geschoben, dass jeder Widerstand des Ungetüms zwecklos war.

Und als Herr Gehrke dann noch hinzu sprang, mussten die Jungs vorn am Tau aufpassen, dass sie nicht überrollt werden. Ihm hat das Anschieben von Feuerwehrauto offenbar viel Spaß gemacht, denn auch den andern Teams half er, das Fahrzeug über die Ziellinie zu bringen. Also, wer da mal eine "Sprit-ist alle"-Problem hat und sich gerade in Rathaus-Nähe befindet, kann ruhig beim Bürgermeister anklopfen ...

Schon während des Tauziehens sind zwei Herren auffällig geworden, die im Verlauf des Nachmittags immer wieder zu sehen und vor allem zu hören waren: André und Torsten. Sie hatten die Moderation übernommen, mussten aber auch noch verschiedene Hilfsdienste wie das Überprüfen der Wettkampfbrillen ausführen. Wie bei den Damenstrumpfhosen gibt es auch bei den Brillen blickdichte Ausführungen - und die müssen geprüft werden.


Mit solch einer Brille auf der Nase und drei Blechbüchsen in jeder Hand sollte beim zweiten Spiel möglichst viel vom der Inhalt eines Wassereimers in einen anderen Eimer am Ende einer Slalomstrecke transportiert werden. Hier kam es vorallem auf die Lautstärke der Begleitperson an, welche die Läufer durch Zurufe um die Stangen auf der Slalomstrecke dirigieren mussten - denn natürlich gab es verbales Störfeuer von der Konkurrenz.


Kay, der auch im Dunkeln den Weg zum Farbeimer findet, und Jenny, die niemand übertönen konnte, gaben da ein prima Team ab - das einzige, bei dem zwischendurch der Eimer gelehrt werden musste, weil mehr Wasser ankam, als der Eimer fassen konnte.


Beim nächsten Spiel handelte es sich um die Spar-Variante eines Löschangriffs: Die ganze Truppe rennt, jeder mit einem Zahnputzbecher bewaffnet über eine Hindernisstrecke und befüllt eine Handlöschpumpe, um dann nach endloser Pumperei mit einem winzigen Strählchen eine zufällig auf einem Pfahl herum stehende Büchse umzuschießen. (Weitere Details kennt Tobi ...)



Das Spiel haben sicher schon die Römer gespielt, als die Handlöschpumpen noch aus Steingut waren und einen Elfenbein-Griff hatten.

Und sicher wird es das noch geben, wenn Samuel (links) seinen Urenkeln beim 150jährigen Jubiläum der Mehrower Feuerwehr zuschaut. Bis dahin wird dann auch Beatrice (rechts) das Schläuchlein ordentlich aufgerollt haben ...

Beim vierten Spiel, das manche angeblich schon mal bei Hochzeiten gesehen haben, ging es um das fachgerechte Zerlegen eines Holzstammes. Das will geübt und gekonnt sein - es könnte ja sein, dass bei einem Sturm ein Baum so ungünstig vor die Kneipentür fällt, dass eine Nachbereitung des Feuerwehreinsatzes nur möglich ist, wenn der Weg zum Versammlungsraum frei gesägt wird.

Da im Extremfall, also bei übermäßigem Durst, jede Minute zählt, hat die Eicher Feuerwehr immer eine einsatzbereite Kettensäge dabei und im Umgang damit gut geübtes oder oft durstiges Personal - siehe rechts unten.

Egal, ob Hochzeit oder Kneipenbesuch ansteht - das mit der Handsäge muss noch etwas geübt werden!



Anschließend musste jede Mannschaft einen besonders rohen Kameraden abstellen, der nach Unkenntlichmachung durch eine angeblich blickdichte Brille und Beringung in einen Käfig gesperrt wurde - in dem sich außer den Konkurrenten nur ein Ball befand. Das reichte aber aus, um den männlichen Spieltrieb zu aktivieren.

Der Pfiff hatte noch gar nicht die Pfeife des Schiedsrichters verlassen, da traten die eingesperrten Jungs wild um sich - in der Hoffnung, wenn schon nicht den Ball, dann wenigstens das Schienbein eines Konkurrenten zu treffen. Beides hat sehr oft geklappt ...


Das letzte Spiel sollte einen versöhnlichen Abschluss bilden: gemeinsames Gemüse-Putzen und -Schnippeln. Aber einige der jungen Kameraden zeigten sich dabei so ungeübt, dass der Arbeitsschutz-Verantwortliche die Benutzung von Schutzhandschuhen vorschreiben musste.


Und als dann in dieser angeheizten Stimmung der als Schiedsrichter eingesetzte Herr Bürgermeister auch noch die Bereitung mundgerechter Brocken anmahnen wollte, eskalierte die Situation und es kam (wie erst die Sichtung der Fotos ergeben hat) zu einer bedrohlichen Messerattacke auf unser kommunales Oberhaupt.

Da ist es kein Wunder, dass sich der Herr Bürgermeister weigerte, die Abnahme der verfertigten Salatschüsseln ohne polizeilichen Beistand durchzuführen. Der Herr Wachtmeister hat auch prompt alle Salate als hart an der Grenze wischen Ordnungswidrigkeit und Straftat eingestuft.

Da wegen des Bevölkerungsschwundes in Brandenburg Feuerwehrleute knapp sind, wurde davon Abstand genommen, denn Wettkämpfern das Kosten der von ihren gefertigten Salate zur Pflicht zu machen.


Die Wettkämpfe, die es an diesem Tag zu sehen gab, werden als Mehrower Feuerwehr-Sechskampf in die Geschichte eingehen und sollen fester Bestandteil der Ausbildung Brandenburger Feuerwehrleute werden:
  • Fahrzeug zum Einsatzort schieben
  • Das wenige vorhandene Wasser becherweise von einem Eimer in den anderen schütten
  • Dann das Wasser in sehr kleinen Portionen langsam auf den Brandherd spritzen
  • Wenn nichts mehr zu retten ist, den Fluchtweg mit der Säge freischneiden
  • Auf dem Weg ins Freie Augen zu und nach links und rechts treten
  • Anschließend leckeres Abendbrot machen und sich nicht reinreden lassen

  • Wie jedes gut erzogene Kind weiß, lässt man bei Spielchen auf einer Geburtstagsfeier immer das Geburtstagskind gewinnen. Und so war es auch hier: Während die Mannschaften auf Eiche, Lindenberg und Ahrensfelde mit den kleinen Pokalen Vorlieb nahmen, schleppten die Mehrower den voluminösen Siegerpokal davon.


    Auf unserer "Aktuelles"-Seite vom Juli 2009 gibt es on unserer Ortsvorsteherin auch noch einen seriösen Bericht vom Feuerwehrjubiläum.