Es ist Mitte August (2007), ein lauwarmer Sonnabend mit bedecktem Himmel - nicht das richtige Wetter für's Strandbad, aber ideal für eine Wanderung. Man könnte auch eine Radtour machen, aber für die etwa 15 Kilometer von Mehrow über Blumberg, Ahrensfelde und Eiche zurück nach Mehrow lohnt es sich nicht, das Rad aus der Garage zu holen und aufzupumpen. Außerdem hat es an den Vortagen kräftig geregnet und es stehen auf den Wegen überall Pfützen, die zu Fuß besser zu umrunden sind, als mit dem Rad. |
Die Lücken zwischen der Bepflanzung geben aber den Blick frei auf kleine Tümpel rechts und links des Weges, die früßer sogar mal Namen hatten. Der Tümpel am Ortsausgang auf der rechten Seite ist eigentlich Teil eines Grabens, der im weiteren Verlauf den Krummenseer Weg und die Trappenfelder Straße quert, sich im Dorfpark zur 'Laake' erweitert und weiter unter der Dorfstraße hindurch in Richtung der Hönower Seen führt. Drei Viertel des Jahres ist der Graben ausgetrocknet und der Tümpel recht winzig, aber nach Regenfällen, wie wir sie jetzt hatten, kann man Graben und Tümpel zu den Gewässern zählen. Und wenn es wie vor zwei Jahren lange andauernde kräftige Regengüsse gibt, dann steht das Wasser auch mal bis an den Weg heran. Die hufeisenförmige Form des Tümpels gab und gibt immer wieder mal Anlass zu Spekulationen, dass sich in dem eingeschlossenen, leicht erhöhten Teil eine Grabstelle aus dem Altertum befindet. |
Uns reicht aber ein Blick zurück auf die Neubauten von Marzahn und
Hellersdorf, die sich hinter der Silhouette von Hoheneiche und Ahrensfelde
ins Blickfeld drängen. |
Nach ein paar hundert Metern lichtet sich der Bewuchs auf
beiden Seiten des Weges und gibt geradeaus den Blick frei auf Blumberg,
das langsam am Horizont erscheint. |
Linker Hand ist die Rückseite der Häuser an der
Berliner Straße zu sehen (Bild unten). Vor der Errichtung einer Ortsumfahrung (die jetzige B158) im Zusammenhang mit dem Autobahnbau 1935/36 floss der Verkehr von Berlin über Blumberg in Richtung Werneuchen durch jene Berliner Straße. Das turmförmige Gebäude links im Bild, das wir uns bei Gelegenheit mal genauer ansehen, war ehemals ein Transformatorenhaus der "Märkischen Elektrizitätswerker" (MEW) und ist jetzt zu einem stattlichen Wohnhaus ausgebaut worden. |
Am BGS-Zaun angekommen gabelt sich der Weg. Für Wanderer empfiehlt es sich, nach links zu gehen und dann, immer dem Zaun folgend, nach rechts abzubiegen. Radfahrer sollten bereits hier nach rechts abbiegen und um das BGS-Geländer herum bis zur Zufahrtsstraße des Geländes fahren, die mit einem fantastischen Radweg versehen, nach Ahrensfelde führt. An der Bahnschranke in Ahrensfelde trifft man dann wieder auf den beschriebenen Wanderweg. |
Das Tor zum Friedhofsgelände, auf das man zu läuft, ist leider versperrt. Man muss deshalb ein paar Meter nach links und dann nach rechts immer am Zaun entlang gehen. Hinter dem Zaun ist erst nur Urwald zu erkennen, aber dann entdeckt man dort gepflegte Grabstellen. Der Friedhof wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt, aber da er viel zu groß geplant wurde, ist selbst im jetzt eingezäunten Bereich nur ein kleiner Teil wirklich mit Grabstellen belegt. |
Aber auch ohne Tunnel kommt man auf die andere Seite des Gleises, wo eines der Ahrensfelder Neubaugebiete beginnt. Auch wenn die Häuser recht dicht stehen, am Rand und innerhalb des Wohngebiet gibt es ein paar grüne Inseln, in denen auch immer mal wieder die Wuhle zu Tage tritt, die auf dem Friedhofsgelände ihre Quelle hat und teils oberirdisch, teils in Rohren durch Ahrensfelde fließt, dann die Grenze zu Berlin markiert und weiter durch Kaulsdorf und Köpenick nach Spindlersfeld fließt, wo sie als recht stattlicher Bach in die Spree mündet. |
Der Weg, dessen Ausbau zu einem richtigen Rad- und Wanderweg schon seit Jahren versprochen ist, führt vorbei an einer Pferdekoppel, durch ein Spalier von Apfelbäumen und entlang eingezäunter Hecken, die erst vor kurzem angelegt wurden. Lange bevor der Turm unserer hübschen Dorfkirche zu sehen ist, fällt uns eine große, nicht sonderlich ansehnliche Halle mit einer Unmenge von Fahrzeuge davor ins Auge. |
Auf der linken Seite sehen wir als erstes das gerade frisch gepinselte Hauptquartier der Firma "Rahlf", daneben das Wohngebäude des "Meißnerschen Hofes", eines der ehemals vier Gehöfte in Mehrow. |