Beiträge aus der Zeitung Nördlicher Vorortbote von 1906-1909 (5.-8. Jahrgang),
gefunden im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm.


Nördlicher Vorortbote, Mittwoch, den 10. Oktober 1906 (Nr. 81), Titel, gekürzt

Nördlicher Vorortbote.
Wochenblatt für Niederschönhausen, Schönholz und Pankow.
Amtliches Verkündigungsblatt für Rosenthal, Wilhelmsruh und Nordend.
Alleiniges Organ des Verkehrs-Verbandes an der Stettiner Bahn.

Erscheint am Mittwoch und Sonnabend.
Bezugspreis 1 M. vierteljährlich, durch den Briefträger ins Haus gebracht 1,18 M.

Geschäftsstelle: Niederschönhausen, Kaiser-Wilhelmstr. 66 ...


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 10. November 1906 (Nr. 90), L+P. Aus Niederschönh. und Schönholz.

Die Industriebahn soll am 1. April 1908 in Betrieb gesetzt werden und dürften die Arbeiten dazu im nächsten Jahre beginnen.
Man ist hier vielfach der Meinung, daß noch Jahre vergehen würden, ehe an die Industriebahn zu denken ist, was uns aufgefallen ist, aber dem ist nicht so, denn die Vorarbeiten sind im besten Zuge.


Nördlicher Vorortbote, Mittwoch, den 2. Januar 1907 (Nr. 1), L+P. Aus Niederschönhausen und Schönholz.

Bewilligung der Mittel zur Anschaffung von Regenpelerinen für die Gemeindediener. der Preis derselben beträgt 12 M. und wird der Betrag hierfür bewilligt.


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 19. Januar 1907 (Nr. 6), Gerichtliches.

Beim Zubereiten von Berliner Pfannkuchen spie der Konditor Wershode in Köln, während er die Pfeife rauchte, in das siedende Kochöl. Deswegen angeklagt, erklärte er, er habe dadurch immer konstatiert, ob das Oel den - nötigen Hitzegrad besitze. Die Strafkammer zeigte aber für diese ekelerregende Prüfung nicht das vom Verklagten erwartete Verständnis, sondern verurteilte ihn, wie er es verdient hatte, zu 200 M. Geldstrafe.


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 9. März 1907 (Nr. 20), Vermischtes, gekürzt

Alkohol weniger schädlich als Kaffee und Tee?
Bisher pflegte man vielfach in Aerztekreisen dem Alkoholgenusse weit nachteiligere Folgen zuzuschreiben, als dem Gebrauche der Genußmittel Kaffee und Tee. Nun hat in der allerletzten Zeit der bekannte Münchener Spezialist für Magenkrankheiten, Hofrat Dr. F. Crämer, im Münchener Aerztlichen Verein auf Grund von zahlreichen, über 3 Jahre ausgedehnten (klinischen und experimentellen) Versuchen an gesunden und kranken Personen nachgewiesen, daß der regel­mäßige Genuß von Kaffee und Tee viel schwerere Krankheitserscheinungen im Gefolge hat, als der Alkoholgenuß. ...


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 1. Juni 1907 (Nr. 44), Titelseite, gekürzt

Schwebebahn oder Standbahn.
Vortrag des Herrn Ingenieur G. Dietl in der Hauptversammlung des Vororte-Vereins vom 30.4.1907.
Meine Herren! Meine Aufgabe ist es, Ihnen einen kurzen Vergleich des Schwebebahnsystems mit dem Standbahnsystem zu geben. Die Frage, welches der beiden Systeme den Vorzug verdient, ist gerade augenblicklich von einiger Bedeutung, da jetzt viel Propaganda für eine Schwebebahnlinie von Gesundbrunnen nach Rixdorf gemacht wird. Auf den besonderen Fall in Berlin will ich deshalb meine Betrachtungen hauptsächlich zuschneiden. ...


Nördlicher Vorortbote, Donnerstag, den 7. Mai 1908 (Nr. 53), L+P. Aus Niederschönhausen und Schönholz.

Aus Niederschönhausen und Schönholz.
Die Industriebahn dürfte in Kürze den Betrieb eröffnen, denn Arbeitszüge fahren bereits auf den Gleisen. Der Eröffnungstag ist aber noch nicht festgesetzt.


Nördlicher Vorortbote, Dienstag, den 26. Mai 1908 (Nr. 61), L+P. Aus Rosenthal, Wilhelmsruh und Nordend.

Die Allgemeine Berliner Omnibus-Aktiengesellschaft teilt uns folgendes mit: Die Befürchtung vieler regelmäßiger Fahrgäste, daß die Teilstrecken gegenüber früher wesentlich verkürzt sind, ist nicht zutreffend. ... Ferner führt die genannte Gesellschaft zum 1. Juni d. Js. Monatskarten zum Preise von 6 M. ein, die zu beliebig häufigen Fahrten auf den abonnierten Strecken Geltung haben. ...
In sämtlichen Pferdeomnibussen findet das Publikum Anmeldungsformulare für Monatskarten, aus denen alles Nähere zu ersehen ist.


Nördlicher Vorortbote, Dienstag, den 15. Mai 1908 (Nr. 108), L+P. Aus Pankow.

Vervollkommnung der Station Pankow-Schönhausen. ... Das eisenbahnfiskalische Terrain längs der Strecke Gesundbrunnen-Blankenburg ist den Laubenlandpächtern gekündigt worden. Es soll vor allen Dingen ein zweiter Zugang zum Bahnhof in der Mühlenstraße geschaffen werden, der für die Bewohner des Zentrums und Westens Pankows zur Ersparnis des weiten Umweges durch die Florastraße benutzt werden soll. ...

Die schönste Straße des Berliner Nordens. Die Asphaltierung der Wollankstraße und der sich daran gliedernden Breite- und Damerowstraße ist nunmehr beendet. Diese Straßenzüge die nach Berlin zu eine Fortsetzung durch die Prinzenallee und Pankstraße bis zum Nettelbeckplatz haben, dürften insgesamt mit zu den schönsten Straßen gerechnet werden.


Nördlicher Vorortbote, Donnerstag, den 4. März 1909 (Nr. 27), L+P. Aus Niederschönhausen und Schönholz.

Der Feuerwehr-Unterverband Niederbarnim zählt jetzt 90 Wehren mit ca. 2500 aktiven Mitgliedern.


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 6. März 1909 (Nr. 28), L+P. Aus Niederschönhausen und Schönholz.

Das Zeitungsmonstrum Niederschönhauser Nachrichten scheint den vornehmsten Grundsatz der Presse, das Publikum aufzuklären, nicht zu kennen, sondern es für Pflicht zu halten, eine gewisse Verdummungspolitik zu treiben. ...


Nördlicher Vorortbote, Dienstag, den 9. März 1909 (Nr. 29), L+P. Aus Pankow.

Das Kochen mit Gas. So wie sich mit dem Fortschritt der Kultur alle Lebensbedürfnisse erhöht und verfeinert haben und die Gasbeleuchtung Eigentum auch der breiten Masse der Bevölkerung geworden ist, so ist auch das Kochen und Heizen mit Gas in immer größerem Maße Bedürfnis geworden. Es gibt wohl kaum einen Haushalt des Mittelstandes, der nicht seinen Gaskocher in Betrieb hat, und in der Tat gibt es kaum eine Feuerungsanlage, welche hinsichtlich Reinlichkeit und Bequemlichkeit dem Gase Konkurrenz machen.
Nur daß mancher noch der Ansicht ist, das Gaskochen sei eine kostspielige Sache, ist der allgemeinen Einführung und dem intensiven Gebrauch des Gaskochens bis jetzt noch hinderlich gewesen, und es soll über die Kosten nachstehend einiges zur Widerlegung dieser Ansicht angeführt werden. ...


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 20. März 1909 (Nr. 34), L+P. Aus Pankow.

Zugvermehrung auf dem Nordring. Eine Vermehrung der Züge auf dem Nordringe streben die an demselben belegenen kommunalen Vereine in einer demnächst an den Minister der öffentlichen Arbeiten abzusendenden Petition an. In der Petition wird gewünscht, daß der an den Haupt­verkehrsstunden bestehende Zehnminutenverkehr auch auf die übrigen Tageszeiten ausgedehnt werde. ...


Nördlicher Vorortbote, Donnerstag, den 1. April 1909 (Nr. 39), L+P. Aus Pankow.

Niederbarnimer Kreistag. Der Vorsitzende, Landrat Graf von Redern legt nach dem Lokalanz. den Etat vor. ... Der Etat der Kreisindustriebahn Tegel-Friedrichsfelde zeigt, daß die Bahn eine sehr erfreuliche Entwickelung genommen hat. Statt des im vorjährigen Etat vorgesehenen Zuschusses von 60000 M. brauchten nur 50000 M. eingesetzt zu werden. Dabei ist der Hafen in Tegel noch gar nicht zur Geltung gekommen. Der Anschluß an die Staatsbahn ist voraussichtlich am 1. Juli zu erwarten. Für Erweiterungsbauten wurden 250000 M. bewilligt. ...


Nördlicher Vorortbote, Dienstag, den 6. April 1909 (Nr. 41), L+P. Aus Pankow

Keine Verlängerung der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde. Die Anregung, die Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde bis zur Spree in der Nähe von Oberschöneweide zu verlängern, ist durch eine Entscheidung des Landrats des Kreises Niederbarnim abgelehnt worden. Da die Bahn zum großen Teil durch bereits bebautes Gebiet führen müßte, in dem die Grundstückspreie recht hoch sind, würden nach Ansicht des Landrats die Kosten der Verlängerungsstrecke so bedeutend sein, daß kaum auf eine Rentabilität zu rechnen wäre.


Nördlicher Vorortbote, Donnerstag, den 8. Juli 1909 (Nr. 79), Lokales. Aus Pankow.

Gegen eine Hochbahn nach Pankow erklärte sich vorgestern unter einstimmiger Annahme einer diesbezüglichen Resolution die Pankower Gemeindevertretung. Die letztere erblickt in der Verlängerung einer eventuellen Hochbahn vom Ringbahnhof Schönhauser Allee nach und durch Pankow eine Verunstaltung der Berliner Straße und der mit großen Opfern geschaffenen Schmuckplätze, und ersuchte den Gemeindevorstand, nur auf Grund von Untergrundbahnprojekten mit ausführenden Baugesellschaften zu verhandeln.


Nördlicher Vorortbote, Dienstag, den 14. September 1909 (Nr. 108), Lokales.

Rüdersdorf. Das neuerbaute hiesige Krankenhaus eröffnet den Betrieb am Montag, den 13. d. Mts., und nimmt Kranke und Verletzte von da ab zu einem täglichen Verpflegungssatze von 2,50 M. auf. ...


Nördlicher Vorortbote, Sonnabend, den 16. Oktober 1909 (Nr. 122), Lokales. Aus Niederschönh. und Schönh.

Die Patzenhofer-Brauerei liefert, getreu ihrem Prinzip, nach jedem Orte hin ein gleich gutes Bier, so daß man sich sicher sein kann, überall, wo es auch sei, echtes Patzenhofer-Bier kredenzt zu erhalten. Die Güte des Patzenhofer-Bieres ist hinlänglich bekannt und jeder Trinker desselben weiß es zu loben wegen seiner Bekömmlichkeit. ...


Nördlicher Vorortbote 1910-1913