Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1923 (39./40. Jahrgang).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm.



Niederbarnimer Zeitung
Anzeiger für Friedrichshagen, Hirschgarten, Schöneiche, Kl. Schönebeck, Fichtenau, Grätzwalde, Rahnsdorf, Rahnsdorf-Mühle, Wilhelmshagen, Hessenwinkel
[ab 3.1.1923:]
Anzeiger für Friedrichshagen, Rahnsdorf, Rahnsdorf-Mühle, Hessenwinkel, Wilhelmshagen, Hirsch­garten, Fichtenau, Schöneiche, Grätzwalde, Kleinschönebeck
Amtliches Verkündungsblatt für den 16. Groß-Berliner Verwaltungsbezirk
ferner für den Amtsbezirk Schöneiche sowie die Gemeinden Schöneiche und Klein Schönebeck.
Druck und Verlag:
Albert Kunzke Buchdruckerei und Verlagsanstalt (Inhaber Hugo Müller) in Friedrichshagen.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 5. Januar 1923 (Nr. 4), Aus Stadt und Land

Der Niederbarnimer Kreistag, der im Kreishause zu Berlin zusammentrat und von 27 Abgeordneten besucht war, wurde vom Landrat Schlemminger eröffnet und geleitet. ... Für den Erweiterungsbau der Unterführung der Kreisindustriebahn unter der Kremmener Bahn wurde ein einmaliger Baukosten­zuschuß von drei Millionen Mark und für die Unterhaltung des Bauwerks eine einmalige Abfindung in Höhe von einem Siebentel dieses Baukostenzuschusses bewilligt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 11. Januar 1923 (Nr. 9), Aus Stadt und Land

Die Betriebseröffnung der Nord-Südbahn, die ursprünglich für den 14. d. Mts. in Aussicht genommen war, verzögert sich, weil die Bahnhofseinrichtungen nicht rechtzeitig fertiggestellt werden können. Als Eröffnungstag wird jetzt mit dem 27. Januar gerechnet. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 12. Januar 1923 (Nr. 10), Aus Stadt und Land

Die Landestrauer am Sonntag. Um den Gefühlen, die das gesamte deutsche Volk anläßlich des schweren Rechtsbruchs der Franzosen und Belgier im Ruhrgebiet bewegen, auch nach außen hin in würdiger Weise Ausdruck zu verleihen, hat die Reichs- und Staatsregierung beschlossen, den kommen­den Sonntag, den 14. Januar, als nationalen Trauertag allgemein zu begehen. ... Alle staatlichen und kommunalen Dienstgebäude haben an diesem Tage in den Reichs- und Landesfarben Halbmast zu flaggen. Theateraufführungen sowie Vorführungen von Lichtbildern und Lichtspielen haben zu unterbleiben. ... Verboten sind alle öffentlichen Tanzveranstaltungen, Bälle und Lustbarkeiten. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 18. Januar 1923 (Nr. 15), Aus Stadt und Land

Niederbarnimer Kreisstelle für Naturdenkmalpflege. Im Anschluß an die letzte Kreistagssitzung fand die Bildung einer Kreisstelle für Naturdenkmalpflege statt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 20. Januar 1923 (Nr. 17), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Städtisches Holz für Särge. Die Stadtverordnetenversammlung von Altlandsberg stellte aus der Stadtforst Holz zur Verfügung zur Anfertigung von Einheitssärgen, die zum Preise von 8000 bis 12000 Mk. abgegeben werden sollen. Außerdem soll eine Beerdigungsgemeinschaft gegründet werden, um in Sterbefällen den Mitgliedern auch finanziell zu helfen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 30. Januar 1923 (Nr. 35), Aus Stadt und Land

Die Eröffnung der Nordsüdbahn. Gesten nachmittag ist die für die Berliner Verkehrsgesellschaft außerordentlich wichtige elektrische Nordsüd-Untergrundbahn durch Vertreter der Behörden sowie der Stadt- und Bezirksverordneten besichtigt worden. Nach der Besichtigungsfahrt fand die behördliche Abnahme und Verkehrsübergabe statt. ... Der Betrieb über die Haltestelle Stettiner Bahnhof hinaus bis zur Endhaltestelle Seestraße dürfte in einigen Wochen beginnen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 31. Januar 1923 (Nr. 26), Aus Stadt und Land

Ein Kupferpfennig gleich 29 Mk. Papiergeld. In Berlin werden im Handel für einen alten Kupferpfennig 29 Mark in Papier gezahlt.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 15. Februar 1923 (Nr. 39), Aus Stadt und Land

12 Grad Kälte zeigte das Thermometer in der verflossenen Nacht, die demnach zu den kältesten Nächten dieses Winters gehörte.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 11. April 1923 (Nr. 84), Aus Stadt und Land

Aus der Niederbarnimer Kreisverwaltung. Der Rittergutsbesitzer Amtsrat Wilhelm Schmidt zu Löhme, der seit dem Jahre 1885 dem Kreistag des Kreises Niederbarnim angehörte und sich hier in vielen Ehrenämtern und Kommissionen betätigte, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren verstorben.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 16. April 1923 (Nr. 88), Aus Stadt und Land

Flugunglück auf dem Tempelhofer Feld.
Drei Todesopfer.
Berlin, 14. April. Das Tempelhofer Feld, einst das „Paradefeld“ Berlins, soll in kurzer Zeit Berlins Zentralflughafen und der größte Flughafen Deutschlands werden. Um die weite Öffentlichkeit für diesen Plan zu interessieren, hatte heute Stadtbaurat Dr. Adler zusammen mit den Luftreedereien Aero Lloyd und den Junkerswerken Vertreter der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, der Banken, des Handels und der Industrie zu einer Besichtigung mit anschließendem Rundflug über die weitere Umgebung Berlins eingeladen. Die Propagandaflüge wurden jedoch leider von einem schweren Unglücksfall betroffen. Ein Flugzeug, eine alte Kriegsmaschine, die für den Personenverkehr umgebaut war und von dem Flugzeugführer Noack geführt wurde, stürzte kurz vor der Landung ab. Das Flugzeug hatte vorher schon durch die Art seiner Manöver Aufsehen erregt. Außer dem Führer Noack befanden sich in dem Flugzeug der sozialdemokratische Stadtverordnete Bötzer und die Straßenbauinspektoren Myszinski und Voigt. Die drei Passagiere sind ihren schweren Verletzungen erlegen. Der Flugzeugführer Noack liegt im Urbankrankenhaus schwer darnieder. Die Ursache des Unglücksfalls scheint darin zu liegen, daß der Flugapparat beim Abbiegen in die Kurve stürzte.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 17. April 1923 (Nr. 89), Aus Stadt und Land

Bernau. Zweihundert junge Obstbäume ließ der Magistrat an der neuen Chaussee Bernau-Albertshof pflanzen. Davon sind in kurzer Zeit 100 Stück von ruchlosen Händen gestohlen worden. Eine Anzahl dieser Bäume wurde auf verschiedenen in der Gegend befindlichen Laubengeländen entdeckt, wo sie bereits eingepflanzt waren.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 19. April 1923 (Nr. 91), Aus Stadt und Land

Die Trauerfeier für die Opfer des Flugunfalls findet am Freitag um 1 Uhr im Stadthaus an der Jüden- und Klosterstraße statt. Es werden sprechen der Oberbürgermeister Böß, der Stadtverordneten­vorsteher Caspari und an Stelle des Bezirksbürgermeisters Schneider der Bezirksbürgermeister John (Prenzlauer Berg).


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 20. April 1923 (Nr. 92), Aus Stadt und Land

Anläßlich der Trauerfeier für die Opfer des Flugunglücks, das am Sonnabend auf dem Tempelhofer Felde stattfand, hatten heute auch die städtischen Gebäude in Friedrichshagen halbmast geflaggt und ihre schwarz-rot-goldenen Fahnen umflort.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 24. April 1923 (Nr. 95), Aus Stadt und Land

Der 1. Mai und die Schulen. Das amtliche Schulblatt teilt mit: Der 1. Mai ist in Preußen kein gesetzlicher Feiertag. Es ist daher an dem Tage grundsätzlich in den Schulen Unterricht zu halten. ... Gesuchen von den Eltern und Erziehungsberechtigten auf Befreiung ihrer Kinder vom Unterricht am 1. Mai ist zu entsprechen.

Flughafen Tempelhofer Feld. Die Groß-Berliner Verkehrsdeputation gab gestern ihre Zustimmung zur Benutzung des Tempelhofer Feldes als provisorischen Flughafen. Dadurch soll die Aufnahme des internationalen Flugverkehrs zu Anfang Mai ermöglicht werden. Die Einrichtung des endgültigen Flughafens hängt noch von den Verhandlungen mit dem Fiskus ab, dem die Ländereien gehören.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 25. April 1923 (Nr. 96), Aus Stadt und Land

Keine Wiedereinführung der Sommerzeit. Infolge der gegen die Einführung der Sommerzeit, insbesondere aus Kreisen des besetzten Gebietes, der Landwirtschaft und der Arbeiterschaft wiederholt geäußerten Bedenken hat die Reichsregierung von der Weiterverfolgung der Angelegenheit in diesem Jahre Abstand genommen.

Eine neue Form der Verpachtung hat man in Oranienburg gefunden. Die Verpachtung des Schützenhauses wurde derart vorgenommen, daß man die Pacht nach dem jeweiligen Bierpreis berechnet. Das Höchstgebot wurde mit vierzehn Tonnen abgegeben, was zurzeit einer Pacht von 780000 Mark entspricht.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 7. Mai 1923 (Nr. 105), Aus Stadt und Land

Obstbaumdiebstähle durch Laubenpächter. Die Späthschen Baumschulen bei Johannisthal, in deren Nähe sich größere Laubengebiete befinden, sind dauernd von Spitzbuben heimgesucht worden, die in den Beständen großen Schaden anrichteten. Vor einigen Tagen machten sich einige Garteninspektoren auf die Suche und durchstreiften das Kleingartengelände. In kurzer Zeit hatten sie nicht weniger als siebzig entwendete Bäume entdeckt, die sich auf fünf Gärten verteilten. Die Laubeninhaber waren zum Teil Beamte. Die Leute werden für die paar Bäume also ihre Stelle verlieren. Dies dürfte eine sehr teure Bezahlung sein.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 24. Mai 1923 (Nr. 118), Aus Stadt und Land

Die Illustrierte Niederbarnimer Zeitung. Ungeachtet der Schwierigkeiten, denen das Zeitungs­gewerbe gegenübersteht, bleiben wir bemüht, den Ausbau der Niederbarnimer Zeitung fortzusetzen und unserer Leserschaft immer vielseitigeren Lesestoff zu bieten. In dieser Woche wird unser Blatt eine neue Bereicherung erfahren. Die bisherige Sonntagsbeilage „Friedrichshagener Feierstunden“ wird umgewandelt in ein besonderes, mit Bildschmuck ausgestattetes Beiblatt, das den Titel „Illustrierte Niederbarnimer Zeitung“ trägt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 18. Juni 1923 (Nr. 139), Aus Stadt und Land

Mit dem Bau des Zentralflughafens auf dem Tempelhofer Felde soll in diesen Tagen endgültig begonnen werden. Ende Juli soll er in Betrieb genommen werden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. Juni 1923 (Nr. 140), Aus Stadt und Land

Ankunft der Ruhrkinder im Kreise Niederbarnim. Die Stadt Lüdenscheid hat mitgeteilt, daß die für den Kreis Niederbarnim bestimmten Ruhrkinder am Donnerstag, den 21. Juni, in den Aufnahmeorten des Kreises eintreffen werden. ...

Altlandsberg. Der hiesige rührige Reiterverein veranstaltet am 1. Juli einen großes Wettbewerb. Auch Schulreiten und Dressurprüfung sind vorgesehen. Zahlreiche Anmeldungen auch seitens anderer Reitervereine der Umgegend liegen bereits vor. Wertvolle Preise stehen zur Verfügung.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 26. Juni 1923 (Nr. 146), Aus Stadt und Land

Kälteferien im Juni. In diesem strengen Sommer darf uns nicht mehr wundernehmen. Im vergangenen Jahr um diese Zeit verkürzten die Berliner Schulen ihren Unterricht, weil es zu heiß war. Am Freitag aber wurden die Schülerinnen des Goethe-Lyzeums in Berlin entlassen, weil es sich - vor Kälte in den Klassenräumen nicht aushalten ließ. Es gab zum erstenmal Kälteferien im Juni.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 10. Juli 1923 (Nr. 158), Aus Stadt und Land

Keine Veröffentlichung standesamtlicher Nachrichten. In Zuschriften aus dem Leserkreise werden wir gebeten, die standesamtlichen Nachrichten wieder zu veröffentlichen, wie dies früher geschehen ist. Leider ist es uns nicht möglich, diesem Wunsche nachzukommen, da der Minister des Innern den Standesämtern in einer Verfügung die Veröffentlichung der Nachrichten untersagt hat.

30 Grad im Schatten. Das Thermometer zeigte gestern im Schatten und an luftigen Stellen 30 Grad über Null. In Berlin, wo sich die Hitze noch stärker auswirkt als an freigelegenen Orten, wurden schon am Sonntag 30 Grad gemessen.

Flugzeuglandung Unter den Linden in Berlin. Am Sonntag früh 5½ Uhr landete ein Riesler-Flugzeug, Führer Antonio Raab, auf dem Kaiser-Franz-Joseph-Platz, gegenüber der Neuen Wache. Wie der Führer angab, war das Flugzeug, das dem Stahlwerk Mark in Breslau gehört, in Staaken aufgestiegen und mußte wegen Motordefekts notlanden. Dem steht entgegen, daß mehrere Filmoperateure zur Stelle waren.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 12. Juli 1923 (Nr. 160), Aus Stadt und Land

Opfer der Hitze. Die Berliner Rettungsstellen haben in den letzten Tagen zahlreiche Personen, die auf den Straßen einen Hitzschlag erlitten hatten, die erste Hilfe geleistet. ...


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 14. Juli 1923 (Nr. 162), Aus Stadt und Land

Der wärmste Tag. Am gestrigen Nachmittag wurde in Berlin eine Schattentemperatur von 34 Grad, genauer 33,75 Grad festgestellt. seit 1921 ist das die höchste Hochsommerwärme. Der „Sommer“ 1922 brachte es nicht auf Temperaturen über 30 Grad. ...

Mahlsdorf. Schlechtes Wasser. Seit einiger Zeit ist das Leitungswasser in Mahlsdorf von einer Beschaffenheit, die den Genuß desselben vollständig unmöglich macht. Entweder bekommt man es in Gestalt einer braunen Flüssigkeit oder in milchweißem Zustande; in beiden Fällen ist es ungenießbar.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 16. Juli 1923 (Nr. 163), Aus Stadt und Land

Gewitter. Nach einer längeren Periode äußerst drückender Hitze, unter welcher Menschen, Tiere und Pflanzen in gleicher Weise litten, entlud sich am Sonntag abend in der achten Stunde über Friedrichshagen ein ziemlich heftiges Gewitter ... Besonders bemerkenswert waren die vielen Gestalten der Blitze in Kugel-, Fächer-, Flächen und Schlangenform; man konnte sogar ganze Strahlenbündel und ein weit über den Himmel verbreitetes Netzwerk von Blitzen beobachten.

Der gestrige furchtbare Gewittersturm hat auf dem Müggelsee sowie auch auf anderen Gewässern viele Opfer gefordert. Es sind zahlreiche Ruder- und Segelboote gekentert, deren Insassen nur zum Teil gerettet werden konnten. Dem Vernehmen nach sind bisher 15 Leichen aus dem Müggelsee geborgen worden.

Unwetterschäden. In Groß-Berlin hat das gestrige Unwetter verhältnismäßig wenig Schaden ange­richtet. Dagegen soll es im Kreise Niederbarnim teilweise verheerend für die Ernte aufgetreten sein. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 9. August 1923 (Nr. 184), Aus Stadt und Land

Keine zwangsweise Vereinigung der Gemeinden Kalkberge, Tasdorf und Rüdersdorf. Der Bezirksausschuß zu Potsdam hat nach voraufgegangener mündlicher Verhandlung mit den Beteiligten die Beschwerde der Gemeinde Rüdersdorf gegen den Beschluß des Niederbarnimer Kreisausschuß, der die von Rüdersdorf beantragte zwangsweise Vereinigung der drei Gemeinden Kalkberge, Tasdorf und Rüdersdorf abgelehnt hat, abgewiesen, weil die gesetzlichen Voraussetzungen für eine zwangs­weise Vereinigung nicht gegeben sind-

Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande. Auf dem Lande macht sich der Mangel an brauchbaren Arbeitskräften sehr fühlbar. Es fehlt besonders an Mädchen und Schnittern. Es werden Löhne gezahlt, die weit höher sind, als die in der Stadt gezahlten. Auch die Verpflegung ist auf dem Lande weit besser als in der Stadt, aber trotzdem sind keine Mädchen zu haben.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 13. August 1923 (Nr. 186), Aus Stadt und Land

Ein Friedrichshagener Boot in Berlin verunglückt. Das Boot ... blieb mit dem Mast an der Weidendammer Brücke hängen und kenterte. der Schiffer konnte sich durch Schwimmen retten, das Boot wurde vom Reichswasserschutz geborgen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 1. Oktober 1923 (Nr. 228)

Vierzigster Jahrgang.
Die „Niederbarnimer Zeitung“ tritt mit der heutigen Nummer in ihren 40. Jahrgang ein. ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 22. Oktober 1923 (Nr. 246), Aus Stadt und Land

Das Sterben der Presse. Im Postzeitungsamt haben weiter 470 deutsche Zeitungen und Zeitschriften die Einstellung ihres Erscheinens angemeldet.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 24. Dezember 1923 (Nr. 299), Zeitungskopf

Bezugspreis monatl. 2 Goldmark, wöchentl. 50 Goldpfennig bei Zustellung, bei Abholung monatl. 1,80 Goldmark, wöchentlich 45 Goldpfennig.
Einzel-Nummer 250 Milliarden Mark.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 27. Dezember 1923 (Nr. 300), Aus Stadt und Land

Weihnachten im Schnee.
Während in den Kirchen und den Wohnstätten die alten lieben Weisen aufkamen, während drinnen die Kerzen am Christbaum brannten und wohlige Weihnachtsstimmung sich verbreitete, brauste draußen das wilde Heer durch die Lüfte.
Die Wettervorhersage lautete für Weihnachten hoffnungsvoll. Was man in dieser Zeit hoffnungsvoll nennt. Weiße Weihnachten. Weihnachten mit Schnee und Eis. Aber so wie am ersten Feiertag hatte sich doch wohl niemand das Weihnachtswetter vorgestellt. Schon in der Nacht setzte rasender Schnee­sturm ein, der sich tagsüber und unverminderter Heftigkeit austobte. Bald lag der Schnee fußhoch. In den Straßen wurden die daherfegenden Flockenmassen zu langen Wällen zusammengeweht, die oft dem Verkehr hinderlich waren. Die Dienstagnacht brachte neue Kälte. Das Thermometer fiel bis auf 16 Grad unter Null. ...

Verkehrsstörungen infolge des Schneesturms am Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen haben Schneestürme erheblichen Schaden in allen Gauen Deutschlands angerichtet; namentlich die staatlichen Einrichtungen, Post, Telegraph und Eisenbahn, haben sehr gelitten. Infolge der großen Schneeverwehungen mußten zahllose Züge ausfallen, andere blieben auf der Strecke liegen, und es dauerte Stunden, ehe sie von den ausgesandten Eisenbahnkolonnen wieder aus dem Schnee herausgeschaufelt werden konnten. Alle Fernzüge, die in Berlin eintrafen, hatten Verspätungen bis zu vier und sechs Stunden, namentlich aus Süddeutschland. ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 31. Dezember 1923 (Nr. 303), Titelseite

Heutige Berliner Kurse.
Dollar: 4,2 Billionen. Goldmark: 1 Billion. New York: 4 Billionen.


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