Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1917 (33./34. Jahrgang).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm. Der Monat Mai 1917 fehlt.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 9. Januar 1917 (Nr. 7), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Kein Bockbier. Die Berliner Brauereien sind übereingekommen, in diesem Jahre, um Gerste zu sparen, kein Bockbier herzustellen. Dieses allgemein beliebte Bier muß besonders stark eingebraut werden und erfordert daher größere Mengen an Malz. Aus diesem Grunde ist im vorigen Jahre in Bayern das Brauen von Salvatorbier durch die Behörde verboten worden.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 19. Januar 1917 (Nr. 16), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der Ausbau des Bahnhofs Warschauer Straße macht auch während des Krieges Fortschritte. Der diesjährige Staatshaushaltsplan sieht für diesen Zweck weitere 150000 Mark vor. Es handelt sich dabei um Arbeiten zum Umbau der Bahnhofsanlagen, der für das geplante Halten der Vorortzüge der Friedrichshagener Linie an diesem Stadtbahnhofe erforderlich ist.

Eine Biernot beginnt sich bemerkbar zu machen, nachdem eine weitere Einschränkung der Biererzeugung eingetreten ist. Auch in unserer Nachbarstadt Cöpenick waren verschiedene Lokale neuerdings vorübergehend ohne Bier, sogar in einer Innungsversammlung konnte den Besuchern kein Bier gereicht werden.

Bernau. Bei der Volkszählung wurde in unserer Stadt eine ortsanwesende Bevölkerung von 8869 Personen festgestellt.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 23. Januar 1917 (Nr. 19), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Für die Rettungshäuser in Falkenberg und Rüdersdorf werden gegenwärtig Gaben in unserm Ort gesammelt. Wir empfehlen die Sammlung dem Wohlwollen unserer Bürgerschaft. ...

Neue Garnison in Cöpenick. Das Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 2020 wird, wie nunmehr endgültig feststeht, in Cöpenick Garnison nehmen. Die Belegung findet voraussichtlich am 1. Februar statt.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 29. Januar 1917 (Nr. 24), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Die Kriegsküche hat in der letzten Woche 10000 Liter Mittagessen ausgegeben. Eine weitere Steigerung der Leistung ist vorläufig nicht möglich. ... Zwei neue Kessel sind seit längerer Zeit bestellt, doch verzögert sich die Lieferung infolge der Ueberlastung der Fabriken.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 1. Februar 1917 (Nr. 27), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Kalkberge als Garnisonort? Wie aus Kalkberge verlautet, besteht für diese benachbarte Gemeinde Aussicht, mit Militär belegt zu werden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 13. Februar 1917 (Nr. 37), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Ein Ausfallstraßenplan für Groß-Berlin. Der Verbandsausschuß Groß-Berlin hat beschlossen, für Groß-Berlin einen einheitlichen Plan für die Hauptverkehrs- und Ausfallstraßen aufzustellen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 19. Februar 1917 (Nr. 42), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Enteignung von Fahrradbereifungen. Die Frist zur freiwilligen Ablieferung der Fahrradbereifungen endete mit dem 5. Februar. Soweit die freiwillige Ablieferung nicht erfolgt ist, tritt nunmehr Enteignung ein. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 1. März 1917 (Nr. 51), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der Rettungsdienst auf den Gewässern Groß-Berlins konnte im vorigen Jahre von der Rettungs­gesellschaft der Wassersportvereine von Berlin und Umgebung, wie im Jahresbericht mitgeteilt wird, leider nur zum Teil ausgeübt werden, da es an Betriebsstoff für die Motorboote mangelte und auch keine Bedienung zu haben war. ...

Infolge Papiermangels können zahlreiche Vorortzeitungen nur in beschränktem Umfange erscheinen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 5. März 1917 (Nr. 54), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Weißensee. Wiederwahl des Bürgermeisters. Bürgermeister Dr. Wolk, dessen Wahlperiode im Spätherbst d. J. abläuft, wurde auf weitere zwölf Jahre zum Bürgermeister von Weißensee einstimmig wiedergewählt.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 13. März 1917 (Nr. 61), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

160 Kriegsverwundete trafen am Sonntag mittag auf dem Cöpenicker Bahnhof ein. Sie wurden auf die Reservelazarette Hirschgarten, Kreiskrankenhaus und Sadowa verteilt.

Der Niederbarnimer Kreistrag tritt, wie gemeldet am 27. März, vormittags 11 Uhr, im Kreishause zu Berlin zu einer Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen 16 Punkte: ..., Erweiterung der Bahnhofsanlagen der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde (Magerviehhof), ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 14. März 1917 (Nr. 62), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der Papiermangel zwingt uns, für einige Zeit die „Niederbarnimer Zeitung“ nur im Umfange von vier Seiten erscheinen zu lassen. Daher muß einstweilen auch die Unterhaltungsbeilage entfallen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 15. März 1917 (Nr. 63), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Die Eisdecke unserer Seen hält allen Versuchen gegenüber, die in letzter Zeit mit Eisbrechern gemacht worden sind, stand. So sind in vergangener Woche ... im Auftrage der Regierung in Potsdam zwei größere Dampfer ... aus Friedrichshagen, an der Arbeit gewesen, den Seddinsee bei Schmöckwitz aufzubrechen, um den Zugang zum Oder-Spree-Kanal freizumachen. Beide Dampfer haben aber angesichts der bedeutenden Stärke des Eises und nachdem sie beide leck geworden, ihre Bemühungen einstellen müssen. ... Es ist dies besonders wegen der unterbrochenen Kohlenzufuhr zu bedauern.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 24. März 1917 (Nr. 71), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Altlandsberg. Bürgermeister Semner ist zum Bürgermeister von Treuenbrietzen gewählt worden. Er wird unsere Stadt am 1. Juli verlassen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 28. März 1917 (Nr. 74), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Nach Behebung der Papierversorgungsschwierigkeiten erscheint die „Niederbarnimer Zeitung“ wieder in gewohnter Weise: dreimal in der Woche achtseitig, dreimal vierseitig. Bereits die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 21. April 1917 (Nr. 93), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Keine Gerste für Bierbrauereien. Das Kriegsernährungsamt teilt mit: Es sind in neuerer Zeit in der Presse Stimmen laut geworden, daß trotz der ungünstigen Getreideversorgung die Weiterbelieferung der Brauereien mit Gerste zur Biererzeugung erfolge. Diese Mitteilungen sind unzutreffend. Die an Gerste verfügbaren Mengen finden in erster Linie für die Herstellung von Nährmitteln, insbesondere von Graupen und Grütze, in geringen Mengen für die Fabrikation von Getreidekaffee und Preßhefe Verwendung.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 7. Juni 1917 (Nr. 131), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Altlandsberg. Mühleneinbruch. In der Nacht ist in die Wolffsche Mühle hier eingebrochen worden. Aus der Mühle wurden gestohlen 2½ Zentner Kleie, 160 Pfund Mehl. Unter dem Windbock wurde ein Schuppen erbrochen und zwei stärkere und zwei schwächere Treibriemen im Werte von 400 M. entwendet.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. Juni 1917 (Nr. 141), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

33 Grad im Schatten verzeichnete gestern nachmittag das Thermometer. Die erwartete Gewitter­bildung blieb aus, doch trägt die teilweise Bewölkung dazu bei, die Hoffnung auf eine bevorstehende Aenderung in den höheren Regionen rege zu halten.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 20. Juni 1917 (Nr. 142), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Gewitterneigung. Nach wochenlanger Trockenheit bei tropischem Sonnenbrand schien gestern die oberste Wetterleitung mit der dürstenden Erde ein Einsehen haben zu wollen. Sie versuchte es mit dem Donnern, aber es ging noch nicht. Trotzdem der Himmel ringsum mit Gewitterwolken bedeckt war, kam es nur einigemale zu leichtem Grollen, das von einem kurzen, feinen Sprühregen begleitet war, dessen wenige Tropfen auf dem heißen Erdboden alsbald verdampften. ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 25. Juni 1917 (Nr. 146), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Zwei flüchtige Russen auf dem Anstand erschossen. Ein unerwartetes Jagdabenteuer hatte - wie aus Strausberg berichtet wird - der Gasthofsbesitzer Schicht nachts auf einem Hochsitz seines Jagdreviers in Klosterdorf. Nachdem mehrere Wildschweine vorübergewechselt waren, auf die der Jäger der großen Entfernung und des unsicheren Lichts wegen keinen Schuß abgeben konnte, liefen zwei kleine Gestalten etwa 40 Schritt vor ihm schnell vorüber. Er hielt sie für junge Schweine und schoß auf sie, machte dann aber die überraschende Entdeckung, daß er zwei Russen erschossen hatte, die sich wahrscheinlich in dem Wald versteckt gehalten. ...

Weißensee. Fabrikbrand. Infolge Kurzschlusses brach in der Nacht zum Sonntag in dem Gebäude der Nudel- und Makkaronifabrik von Henninger in der Berliner Allee 2 ein Brand aus, der außerordentlich schnell um sich griff und bald das ganze Fabrikgebäude erfaßte. ... Die Fabrik brannte vollständig aus.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 26. Juni 1917 (Nr. 147), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Weitere Papierbeschränkung der Zeitungen. Mit dem 1. Juli treten neue Bestimmungen für den Verbrauch von Zeitungspapier in Kraft. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 25. Juli 1917 (Nr. 172), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Berittene Patrouillen hat das Oberkommando auf die Provinz Brandenburg verteilt. Sie sollen die außerhalb der Gefangenenlager beschäftigten Kriegsgefangenen überwachen, Sabotage verhindern und Flüchtlinge wieder ergreifen. ...

Gebt keine Soldatenbriefe heraus. Aus zuverlässiger Quelle ist bekannt geworden, daß einige neutrale Ausländer im Auftrage der feindlichen Spionage sich in deutschen Dörfern herumtreiben in der Absicht, Soldatenbriefe zu sammeln. Es wird gebeten, die Polizeibehörden auf solche Brief­sammler aufmerksam zu machen und deren Festnahme zu veranlassen.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 25. Juli 1917 (Nr. 174), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Drei französische Kriegsgefangene entwichen von der Zentrale Rummelsburg der Berliner städt. Elektrizitätswerke. Sie tragen Gefangenenkleidung.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 28. Juli 1917 (Nr. 175), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Aus dem Oderbruch wird von landwirtschaftlicher Seite geschrieben: Die Erntearbeiten sind seit acht Tagen vollständig gestört. Im allgemeinen steht der Roggen in Mandel, nur ein geringer Teil ist geborgen. Der Schnitt von Gerste, Weizen und Hafer ist dringlich. So ist im allgemeinen an Frühdrusch vorläufig nicht zu denken.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 3. August 1917 (Nr. 180), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Zur Papiernot. Die „Potsdamer Tageszeitung“ teilt ihren Lesern mit, daß ihre vorliegende Ausgabe wegen völligen Versagens der Zentral-Papier-Lieferungsstelle auf gelbem Affichen-Papier erscheint.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 9. August 1917 (Nr. 185), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Heuausfuhrverbot im Kreise Niederbarnim. Zur Sicherung des Heubedarfs der Heeresverwaltung hat der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim die Ausfuhr von Heu aus dem Gebiet des Kreises Niederbarnim verboten. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 14. August 1917 (Nr. 189), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der neue Leiter des Reichsernährungsamts, Oberpräsident Wilhelm v. Waldow aus Stettin, ist auch im Kreise Niederbarnim kein Unbekannter. Herr v. Waldow war nämlich vom Jahre 1892 bis zum Jahre 1898 Landrat unseres Kreises. Er ging damals als Oberpräsidialrat nach Königsberg i. Pr., wo er zugleich Stellvertreter des Oberpräsidenten wurde. Im März 1903 wurde er als Oberpräsident an die Spitze der Provinz Posen gestellt, von wo er im September 1911 nach Stettin als Oberpräsident der Provinz Pommern ging. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 21. August 1917 (Nr. 195), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Papiernot der Zeitungen. Infolge Versagens der Papierlieferungen konnte das „Oberschöneweider Tageblatt“ nur zweiseitig auf farbigem Papier erscheinen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 25. August 1917 (Nr. 199), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Eine ständige Garnison für Friedrichsfelde-Karlhorst. Die Gemeindevertretung von Berlin-Friedrichsfelde beschäftigte sich, wie wir erfahren, in ihrer letzten geheimen Sitzung mit der Unterbringung einer ständigen Garnison in Karlshorst, über die bereits zwischen der Heeresverwaltung und der Gemeinde ein Vertrag zustandegekommen ist. Bei weiterer Ausarbeitung der Pläne für die dauernde Unterbringung der Garnison hat sich herausgestellt, daß noch ½ Million Mk. erforderlich ist. Diese weiteren Mittel wurden von der Gemeindevertretung zur Verfügung gestellt.

Das Oberkommando in den Marken hat das „Fuggerhaus“ in Berlin, Lindenstraße 25, gemietet. Die Räumung der dort befindlichen 500 [!] Büros muß innerhalb 3 bis 10 Tagen erfolgen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 29. August 1917 (Nr. 202), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Ein Lazarettzug mit etwa hundert Feldgrauen, meist Leichtkranken, traf aus dem Osten auf dem Bahnhof Cöpenick ein; die Kranken wurden den beiden Lazaretten in Hirschgarten je zur Hälfte überwiesen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 10. September 1917 (Nr. 212), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der neue Landrat des Kreises Niederbarnim. Der bisherige Landrat von Sorau, v. Bredow, ist an Stelle des zum Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern ernannten Landrats Dr. Busch zum kommissarischen Landrat von Niederbarnim ernannt worden. Herr v. Bredow, der schon unter dem Landrat v. Achenbach (Vater) als Regierungsassessor in Groß-Berlin tätig war, ist Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Brandenburg. Es wird ihm Abneigung gegen jedes bürokratische Wesen nachgesagt.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 12. September 1917 (Nr. 214), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Förderung des Sammelns von Pilzen und Beeren. In einem an die Regierungen gerichteten Erlaß fordert der Landwirtschaftsminister dazu auf, nochmals die Staatsforstbeamten anzuweisen, das Sammeln von Beeren, Pilzen und Wildgemüse nicht nur zu gestatten, sondern es auch in jeder Weise zu fördern, soweit Personen es betreiben wollen, welche für die landwirtschaftlichen, namentlich die Erntearbeiten nicht in Betracht kommen. Insbesondere ist auch Schulkindern unter Aufsicht von Erwachsenen das Sammeln zu erlauben. Zur Förderung der Sammeltätigkeit werden die Forstbeamten angewiesen, den Sammlern über Vorkommen und Standort der Pilze, Beeren, des Wildgemüses usw. in ihrem Bezirke bereitwillig Auskunft zu geben.

Uebertragbare Darmkrankheiten. Infolge des in letzter Zeit häufigeren Auftretens von übertragbaren Darmkrankheiten im Regierungsbezirk bringt der Regierungspräsident in Potsdam die gesetzliche Anzeigepflicht bei Ruhr und Typhus in Erinnerung. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 14. September 1917 (Nr. 216), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Für den Uebergang von der Sommer- in die Winterzeit sind jetzt die ersten Bekanntmachungen der Eisenbahnverwaltung erschienen, die demnächst auf den Berliner Fernbahnhöfen zum Aushang gelangen werden. Gemäß der Bundesratsverordnung vom 10. Februar endet die Sommerzeit in diesem Jahre in der Nacht vom 16. zum 17. September um 3 Uhr nachts, zu welcher Zeit die Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt werden müssen. ... Für die Strecken der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen kommen keine größeren Aenderungen in Betracht, da die Zeit der Ueberleitung in die Betriebspause fällt.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 17. September 1917 (Nr. 218), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Die geschenkte Nachtstunde. Sang- und klanglos hat sich in dieser Nacht der Uebergang von der „Sommerzeit“ zur „Winterzeit“ vollzogen. Denn dieser Zeitenwechsel hat wie so manche Kriegs­erscheinung den Reiz der Neuheit verloren. Immerhin ist der Gewinn einer Nachtstunde nicht zu verachten. ...

Keine Verlegung der Herbstferien. Das königliche Provinzialschulkollegium hat den Schulbehörden mitgeteilt, daß eine Verlegung der Herbstferien zur Erzielung einer Kostenersparnis im Winter nicht beabsichtigt ist.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 29. September 1917 (Nr. 229), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Die Heizung der Eisenbahnzüge im kommenden Winter wird ähnlich wie im vorigen Jahre eingeschränkt werden müssen. Die Fern- und D-Züge sollen soweit wie nur irgend möglich beheizt werden, während die dem Lokalverkehr dienenden Züge, wie die der Stadt-, Ring- und Vorortstrecken, aller Voraussicht nach überhaupt nicht geheizt werden sollen.

Keine Heizung der evangelischen Kirchen. Auf Anordnung der obersten Kirchenbehörde dürfen im kommenden Winterhalbjahre zwecks Ersparnis des Heizmaterials sämtliche Kirchen nicht geheizt werden. Auch sollen die sonst während des Gottesdienstes brennenden Altarkerzen nach Möglichkeit nicht angezündet werden, um Beleuchtungsmaterial zu sparen.

Steigerung der Papierpreise. Welch enorme Steigerung die Papierpreise erfahren haben, beweist die Tatsache, daß ein Kilogramm Papier, das in Friedenszeiten mit 36 Pfennig gehandelt wurde, augen­blicklich 3 Mark kostet und aller Wahrscheinlichkeit nach noch weiter im Preise steigen wird.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 2. Oktober 1917 (Nr. 231), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Der Niederbarnimer Kreistag trat im Kreishause am Friedrich-Karl-Ufer zum letzten Male unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Busch zu einer Sitzung zusammen ... Auf der Tagesordnung stand als wichtigster Punkt die Vorlage über die Uebernahme von Krankenhäusern auf den Kreis. ... Nach langer Erörterung stimmte der Kreistag diesem Antrag einstimmig zu ... Für die Beschaffung von Güterwagen für die Kreis-Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde wurden insgesamt 183000 Mk. zur Verfügung gestellt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 12. Oktober 1917 (Nr. 240), Aus Ort und Land [neuer Rubrik-Name]

Nur zwei Briefbestellungen am Tage. Infolge Einschränkung der Straßenbeleuchtung und wegen der unzureichenden Beleuchtung vieler Hauseingänge läßt sich die Abendbriefzustellung hier [in Friedrichshagen] nicht mehr durchführen. Sie wird vom 15. Oktober ab aufgehoben. Von diesem Zeitpunkt ab finden also an Werktagen nur noch zwei Briefbestellungen im Orte statt, die um 7 1/4 Uhr vormittags un 1 3/4 Uhr nachmittags beginnen werden.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 17. Oktober 1917 (Nr. 244), Aus Ort und Land

Ein Verwundetentransport kam gestern vormittag aus dem Osten auf dem Cöpenicker Bahnhof an. Es waren 8 Schwer- und 69 Leichtverwundete, die sämtlich den Lazaretten Hirschgarten zugeführt wurden.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 18. Oktober 1917 (Nr. 245), Aus Ort und Land

Bei der Ziegenvermittlungsstelle Magerviehhof Friedrichsfelde treffen bis auf weiteres fast täglich Ziegentransporte ein. Der Verkauf erfolgt vormittags von 10-11 Uhr und nachmittags von 2-3 Uhr.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 23. Oktober 1917 (Nr. 249), Aus Ort und Land

Handelsausschließung wegen Unhöflichkeit Dem Kohlenhändler Loebell in der Fennstraße in Berlin ist vom Kreiswucheramt der Kleinhandel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden, und zwar aus einem Grunde, der unseres Wissens zum erstenmal die Ursache einer Handels­untersagung bildete: nämlich wegen ungebührlichen Benehmens dem Publikum gegenüber. Ueber Loebell waren Beschwerden laut geworden, wonach er die Käufer kleinerer Mengen, selbst wenn sie ihre Wünsche bescheiden vorbrachten, überflüssig lange warten ließ und grob anfuhr. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 30. Oktober 1917 (Nr. 255), Aus Ort und Land

Mahlsdorf. Ohne ärztliche Hilfe sind jetzt die Ortschaften Mahlsdorf, Kaulsdorf, Hoppegarten, Dahlwitz, Neuenhagen mit über 16000 Menschen, nachdem jetzt auch der Arzt in Neuenhagen eingezogen ist. Seit über 3 Jahren stehen die beiden Aerzte für Mahlsdorf, Kaulsdorf und Hoppegarten im Felde. Da die Schritte des Amts- und Gemeindevorstandes um Freigabe eines Arztes bisher erfolglos geblieben sind, wird man es im Wege einer Masseneingabe versuchen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 12. November 1917 (Nr. 266), Aus Ort und Land

Die östlichen Vororte zur Großberliner Frage. Auf Veranlassung des Zweckverbandes des Ostens, E. V., fand in Neuenhagen an der Ostbahn eine gemeinsame Sitzung der Gemeindevorstände der östlichen Vororte statt, in der ... Stellung zu der Frage der Schaffung eines einheitlichen Großberlin genommen wurde. Allgemein war die Meinung vorherrschend, daß der Verband Großberlin in seiner jetzigen Gestaltung unfruchtbar sei und bleiben werde; aber auch die Eingemeindung nach Berlin könne nicht in Frage kommen, da aus ihr eine Weiterentwicklung der äußeren Vororte nicht erwartet werden könne. Die weiteren Vorschläge über die Ausgestaltung einer Gesamtgemeinde Großberlin sollen durch einen „Ausschuß zur Wahrung der östlichen Vorortinteressen“ geprüft werden, der sich aus den Gemeindevorstehern, Gemeindevertretern und Vereinsvorsitzenden zusammensetzt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 18. November 1917 (Nr. 271), Aus Ort und Land

Niederbarnim und die englische Gasanstalt. Der Niederbarnimer Kreistag trat gestern vormittag 10 Uhr unter dem Vorsitz des kommissarischen Landrats von Bredow zu einer Sitzung zusammen, in der über das Angebot des Kreisausschusses auf den Erwerb der Englischen Gaswerke zum Preise von 85,2 Millionen Mark beraten wurde. ... Landrat von Bredow gab zur Vorlage des Kreisausschusses einige Erläuterungen und kam zu dem Schlusse, daß der Erwerb der Englischen Gaswerke durch die beiden Kreise Teltow und Niederbarnim sich auch bei diesem Preis noch wirtschaftlich gestalte. ... Bei der Abstimmung wurde der Antrag ... auf Vertagung mit allen gegen zwei Stimmen abgelehnt. Mit derselben Mehrheit wurde darauf die Vorlage des Kreisausschusses angenommen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 19. November 1917 (Nr. 272), Aus Ort und Land

Drohende Verschandelung des östlichen Müggelseeufers. ... Es handelt sich um Geländestücke am kleinen Müggelsee und anschließende Flächen, die an den großen Müggelsee stoßen. Geplant ist die Anlage einer Bootswerft und einer Flugzeugfabrik. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 27. November 1917 (Nr. 278), Aus Ort und Land

Der Niederbarnimer Kreistag hat zu Ersatzmännern für die Verbandsversammlung des Verbandes Groß-Berlin den Bürgermeister Stritte (Tegel) und den Amtsvorsteher Grün (Blumberg) gewählt.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 1. Dezember 1917 (Nr. 282), Aus Ort und Land

Das Erscheinen unserer Zeitung erfährt nach Aufhebung der zeitweisen Gassperre vom nächsten Montag ab eine Rückkehr zur vorherigen Herstellungs- und Ausgabezeit. Der Druck beginnt wieder mittags in der zwölften Stunde und die Ausgabe des Blattes nachmittags 2 Uhr.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 5. Dezember 1917 (Nr. 285), Aus Ort und Land

Die Straßenbahn Friedrichshagen-Schöneiche-Kalkberge beförderte im Monat November 134981 Personen, gegen 81751 im Vorjahre und 58236 im Jahre 1915.

Das Bahnprojekt Spindlersfeld-Müggelheim-Neuzittau-Storkow ist trotz der Kriegszeit eifrig gefördert worden. Wie wir erfahren, sind die Vorarbeiten, mit denen der eingesetzte Arbeitsausschuß Herrn Geh. Baurat Techow betraut hatte, abgeschlossen. Es werden nunmehr zur Verwirklichung des Bauprojektes die weiteren Schritte unternommen werden können.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 8. Dezember 1917 (Nr. 288), Aus Ort und Land

Stellvertretung des Kreisarztes. Der Kreisarzt Herr Medizinalrat Dr. Schulz in Charlottenburg, Bleibtreustraße 40, ist vom 8. bis zum 20. Dezember 1917 beurlaubt. Vertreter ist Herr Sanitätsrat Dr. Keller in Plötzensee, Königsdamm 4a. Sprechstunden von 11-12 Uhr.

Tannenbäume sind Gegenstände des täglichen Bedarfs. Um Preistreibereien auf dem Tannenbaum­markt zu verhindern, erklärt das Kriegswucheramt, daß Tannenbäume für die Weihnachtsfeier als Gegenstände des täglichen Bedarfs im Sinne der Preiswucherverordnung anzusehen sind.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 21. Dezember 1917 (Nr. 299), Aus Ort und Land

Keine Verlängerung der Weihnachtsferien. Mehrere Groß-Berliner Gemeinden und eine Reihe von Städten der Provinz Brandenburg hatten an das königliche Provinzial-Schulkollegium in Berlin den Antrag gerichtet, mit Rücksicht auf die Kohlenknappheit eine Verlängerung der Weihnachtsferien zu genehmigen. Diese Anträge hat das Provinzial-Schulkollegium abgelehnt.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 22. Dezember 1917 (Nr. 300), Aus Ort und Land

Verwundetentransport. Heute morgen traf wieder ein aus 100 Mann bestehender Transport von Verwundeten und Kranken für die Lazarette in Hirschgarten ein; 60 Mann wurden der Abteilung Pleger, 40 der Abteilung Tabbert überwiesen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 24. Dezember 1917 (Nr. 301), Aus Ort und Land

Mahlsdorf. Ein größeres Schadenfeuer zerstörte das Dachgeschoß des Hauses Hönowerstraße 5. Kinder hatten in Abwesenheit der Mutter mit Streichhölzern gespielt.


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