|
|
Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1909 (24. Jahrgang). Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm. |
Der Kreis-Kriegerverein Niederbarnim, welcher weit über 9000 Mitglieder zählt und dem auch der Kriegerverein Friedrichshagen angehört, hält am Sonntag, dem 17. d. Mts., nachmittags 1 Uhr im Ersten Krieger-Vereinshause zu Berlin, Chausseestr. 94 einen Verbandstag ab. Zur Warnung. Stellenweise findet man noch die Unsitte, daß die Verkäufer die zum Einwickeln von Waren bestimmten Tüten mit dem Munde aufblasen. Es ist nachdrücklich darauf hingewiesen, daß darin eine Gefahr für das kaufende Publikum liegt, weil auf diese Weise ansteckende Krankheiten sehr wohl übertragen werden können. Schnellbahn nach Rüdersdorf. Im Konferenzzimmer des Ostbahnhofes fand gestern eine Versammlung der Mitglieder des Komitees der östlichen Vororte zum Bau einer Schnellbahn Berlin-Biesdorf-Kaulsdorf-Rüdersdorf statt. Alle in Betracht kommenden Gemeindebehörden waren vertreten. Nach den in der Konferenz gemachten Mitteilungen ist der Bau durch die östlichen Vororte gesichert. Der Landerwerb macht keine Schwierigkeiten mehr. Die einzelnen Gemeinden haben die Verpflichtung übernommen, die Kosten des Landerwerbes zu tragen und sich auch an dem Bau der Bahn selbst zu beteiligen. Gegenwärtig werden Projekte über Zweig- und Nebenlinien der Stammbahn Berlin-Rüdersdorf ausgearbeitet. Die behördliche Genehmigung der Bahnprojekte steht außer Zweifel. Mit dem Bau der Hauptlinie wird im nächsten Frühjahr begonnen werden können. |
Das Krankenhauswesen im Kreise Niederbarnim. ... Im Kreise Niederbarnim herrscht überhaupt zur Zeit eine rege Tätigkeit auf dem Gebiete des Krankenhausbaues. Das Krankenhaus in Rüdersdorf geht der Vollendung entgegen. ... Für das in Bernau zu erbauende Krankenhaus ist der Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Kreise Niederbarnim abgeschlossen und gegenwärtig wird an der Aufstellung von Projekten gearbeitet. ... |
Alt-Landsberg. In Sachen des Amtsgerichts-Neubaues sprach im Justizministerium eine städtische Kommission vor, um sich über den Stand der Angelegenheit zu erkundigen. Nach der Auskunft des Dezernenten für Bausachen dürfte nicht früher als im Jahre 1913 mit dem Neubau des Gerichtsgebäudes begonnen werden, wenn es die Stadt nicht vorzöge, eher den Bau auf eigene Kosten auszuführen und sich die Bausumme mit 4-4½ Prozent verzinsen zu lassen. |
Füchse in der Umgebung Berlins. Zu einer Plage für die Geflügelhalter gestaltet sich das Auftreten von Füchsen in der Umgebung Berlins. In den letzten Wochen drangen die Geflügelräuber fast allnächtlich in den Ortschaften Buckow, Britz, Johannistal, Glienicke usw. und holten sich dort Beute, die sie zumeist auf den Feldern in der Nachbarschaft verzehrten. Dieser Tage wurden bei Buckow und auch bei Alt-Landsberg junge, von Füchsen angefressene Rehe aufgefunden. |
Für den Bau der Eisenbahnstrecke Weißensee-Freienwalde sind die Vorarbeiten soweit zum Abschluß gebracht worden, daß die Festlegung der Linie erfolgen kann. |
Die Kosten eines Volksschülers. ... Nach der letzten Feststellung über 1906 betrugen sie im Reichsdurchschnitt 54 Mark. Die höchsten Kosten haben Berlin und die drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck mit 99, 83, 79 und 75 Mark. ... Die geringsten Kosten haben mit 39 Waldeck und Reuß ä. L., mit 37 Rudolstadt und mit 35 Mark Kosten pro Schüler Schaumburg-Lippe. |
Der Achtuhrladenschluß für die Mark Brandenburg. Nachdem die Einführung des Achtuhrladenschlusses für Groß-Berlin am 1. April gesichert ist, machen sich jetzt in allen größeren und kleineren Ortschaften der Mark Brandenburg Bestrebungen für die Durchführung des früheren Geschäftsschlusses geltend. Nicht nur aus den Provinzialstädten, sondern selbst aus Dorfgemeinden sind in den letzten Wochen Anträge an die Potsdamer und Frankfurter Regierung ergangen auf Feststellung der offenen Verkaufsstellen zum Zwecke einer Abstimmung über den Achtuhrladenschluß. ... In der weiteren Umgebung Berlins wird die verkürzte Geschäftszeit noch in diesem Jahre zur allgemeinen Einführung gelangen. |
13 Zoll Eisstärke. Seit Jahren hat man auf unseren Gewässern eine solche Eisdecke nicht beobachten können. Das Eis ist dabei fest und klar, zum Aufbewahren also vorzüglich geeignet. Bei allen Eiskonsumenten, Brauereien ec. wird daher auch mit Hochdruck gearbeitet, um möglichst viel des kostbaren Stoffes in die Kellereien zu schaffen. |
Bernau. Ueber das Vermögen des Bürgerlichen Brauhauses, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in Bernau, ist am 6. Februar der Konkurs eröffnet worden. |
Für das Siemens'sche lenkbare Luftschiff, das in der Maschinenhalle für Großbau der Siemens-Schuckert-Werke am Nonnendamm bei Spandau gebaut und in etwa zwei Monaten fertiggestellt sein wird, ist schon ein Motorführer verpflichtet worden. Es ist der Chauffeur Hans Keidel, der namentlich mit dem „Parseval II“ verschiedene Fahrten mitgemacht hat. Die Ballonhülle für dieses Luftschiff, die in Biesdorf erbaut wird, geht bereits ihrer Vollendung entgegen. |
Vom Truppenübungsplatz bei Schöneiche. Wir meldeten, daß ein neuer Truppenübungsplatz bei Schöneiche in der Cöpenicker Forst geplant ist. Dazu verlautet von militärischer Seite, daß es sich hierbei um einen Ersatz für das Tempelhofer Feld, das zu klein geworden ist, handeln dürfte. ... |
Einen halben Meter Eisstärke. Die Eisdecken der Gewässer in der Umgebung Berlins haben jetzt eine Stärke erreicht, wie sie seit vielen Jahren nicht beobachtet worden ist. So sind beispielsweise auf dem Seddinsee 14 bis 17 Zoll, auf dem Müggelsee 16 bis 20 Zoll Eisdicke gemessen worden, ... |
Die Feuerwehren im Kreise Niederbarnim. Der Feuerwehr-Unterverband Niederbarnim zählt jetzt 90 Wehren mit ca. 2500 aktiven Mitgliedern. |
Entflohene Geisteskranke. In eine mißliche Lage kamen gestern vier Pfleger aus Herzberge, die einen Transport von 12 Kranken in einem Kremser nach Wuhlgarten bringen sollten. Unterwegs blieb der Wagen im Schnee stecken, so daß die Pfleger einen Teil der Kranken aussteigen ließen, um den Kremser etwas zu entlasten. Diese Gelegenheit benutzten zwei der Unglücklichen, um sich seitwärts in die Büsche zu schlagen. Den Pflegern blieb aber nichts übrig, als die beiden laufen zu lassen, denn die anderen Kranken warteten nur auf die Gelegenheit, dem Beispiel des beiden zu folgen. ... |
Bernau. Ballon-Landung. Am Sonnabend nachmittag ging in der Nähe von hier der der Luftschifferabteilung gehörige Ballon „Nachtigall“ nieder. In dem Ballon befanden sich drei Luftschiffer. Die Hülle des Ballons wurde mittels Fuhrwerk nach hier geschafft und dann mit der Bahn nach Berlin transportiert. |
Massenflucht aus Herzberge. In den letzten Tagen sind aus der Irrenanstalt Herzberge neun Geisteskranke ausgebrochen, darunter befinden sich mehrere von der Staatsanwaltschaft an die Irrenanstalt überwiesene geisteskranke Verbrecher. Die von den Wärtern auf Fahrrädern aufgenommene Verfolgung der Flüchtlinge blieb erfolglos. Drei der geisteskranken Verbrecher haben ihre Flucht bewerkstelligt, indem sie das Mauerwerk durchbrachen und nackt, nur mit ihren Schlafdecken versehen, das Weite suchten. Das Wild in der Umgebung Berlins hat unter der anhaltenden Kälte und dem Schneefall sehr stark gelitten, obwohl von den Forstverwaltungen alles aufgeboten wird, um den Tieren Schutz angedeihen zu lassen. Rehe und Hasen sind, wie uns berichtet wird, verschiedentlich eingegangen, so daß die Jäger kein gutes Jahr zu erwarten haben. |
Die Erdarbeiten für den Chausseeneubau Hönow-Mahlsdorf in einer Länge von rund 2,8 Kilometern sollen vergeben werden. Die Bedingungen hierfür, sowie die zugehörigen Zeichnungen sind im Bauamt einzusehen. ... Der Verkauf des Rieselfeldes in Weißensee hat jetzt die Genehmigung des Kreisausschusses erhalten. Aufgelassen werden zunächst nur die diesseits des Bahngeländes gelegenen Parzellen, die übrigen erst, wenn das Rieselfeld nicht mehr benutzt wird. |
Eine Brücke über den Kalkgraben beabsichtigt die Gemeinde Kalkberge zu erbauen. Der Plan scheint jedoch auf unüberwindliche Schwierigkeiten zu stoßen. Wie wir erfahren, verlangt im Falle der Erbauung der Besitzer des Wassers, Herr Rittergutsbesitzer Borchert, eine jährliche Pacht von 500 Mark. Die goldenen Früchte des Rieselfeldes. Wir berichteten gestern, daß die Gemeinde Weißensee mit der Auflassung des von ihr verkauften Rieselgutes begonnen habe. Mit dem Verkauf des Rieselgrundstückes hat die Gemeinde ein glänzendes Geschäft gemacht. Sie verkaufte das jetzt von der Industriebahn durchschnittene Gelände für rund 2 Millionen an die Bodengesellschaft, die das Land zu Fabrikanlagen aufschließen wird. Erst vor wenigen Jahren hatte die Gemeinde das Terrain für rund 500000 Mark erworben. |
Berliner Vorortverkehr per Luftschiff. Ein recht phantastisches Projekt betreibt ein Herr Artur Müller aus Berlin. Herr Müller beabsichtigt, in dem königlichen Forst zwischen Alt-Glienicke und Johannisthal einen Luftballon-Sammelbahnhof zu errichten. Er will nämlich durch eine Gesellschaft einen Berliner Vorortluftverkehr durch lenkbare Luftschiffe betreiben. Zu diesem Zweck soll ein 100 Hektar großes Terrain in der königlichen Forst abgeholzt werden, um dort große Baulichkeiten zur Unterbringung der Luftschiffe zu errichten. Der Vertragsabschluß soll angeblich dieser Tage erfolgen. Wir glauben aber, daß die Vororte mit der Stadtbahn oder der Elektrischen bis auf weiteres sicherer erreichbar sein werden, als im Luftballon. Kalkberge. In Sachen des Brückenbaues über unseren Kalkgraben wird jetzt mitgeteilt, daß sich auf Ersuchen Herr Rittergutsbesitzer Borchert als Eigentümer des Wassers jetzt hat bereit finden lassen, seine Forderung von 500 Mark jährlicher Gebühr auf 10 Mark zu ermäßigen. Der Bau scheint danach gesichert zu sein. Bernau. Eine betrübende Kunde kommt aus Bernau. Das hiesige Bürgerliche Brauhaus ist in Konkurs geraten, und damit verliert Bernau, das einst eine hochberühmte Bierstadt war, sein letztes Brauhaus. Damit die Stadt aber noch ein gutes Andenken an ihr eigenes Bier behält, will die Patzenhofer Brauerei die noch vorhandenen Bierbestände zum Besten der Stadt verkaufen. ... |
Zu einem militärischen Leichenbegängnis gestaltete sich die Beisetzung des Kantors Hanecke in Zepernick, des Vorsitzenden vom Kreiskriegerverband Niederbarnim. ... Die Fouragelieferung für die Gendarmeriepferde. Nach einer Bekanntmachung unseres Landrates Herrn Grafen v. Roedern ist die Lieferung der Fourage für die Pferde der berittenen Genarmerie für die Zeit vom 1. April 1909 bis zum 31. März 1909 vergeben. Für die Pferde der berittenen Gendarmen in Friedrichshagen, Oberschöneweide, Friedrichsfelde, Biesdorf, Dahlwitz, Weißensee, Tegel, Reinickendorf und Falkenberg ist die Lieferung dem Fouragehändler Karl Schramm in Oberschöneweide übertragen worden; für Rüdersdorf, Erkner, Klein-Schönebeck und Alt-Landsberg dem Mühlenbesitzer Arnold Bimbach in Rüdersdorf. Die Erwerbung der Wulheide durch die Stadt Berlin. Die Verhandlungen zur Erwerbung der Wuhlheide sind nunmehr zum Abschluß gelangt. Der Magistrat hat vorbehaltlich der Genehmigung der Stadtverordneten-Versammlung mit dem Forstfiskus auf folgender Grundlage abgeschlossen: Das 600 ha umfassende Gelände soll für den Betrag von 30 Mill. Mk.in den Besitz der Stadt Berlin übergehen. Berlin ist zum Ankauf der Heide gezwungen, weil es dort ein Tiefbrunnenwerk anlegen, also ein drittes großes Werk neben Tegel und am Müggelsee für die Wasserversorgung der Stadt schaffen will. Bernau. Herr Oberpfarrer Fittbogen, der fast 25 Jahre in Bernau als Seelsorger tätig war, ist verstorben. |
Eine Viertelmillion für die Industriebahn. In der am 27. d. M. stattfindenden Kreistagssitzung wird eine Vorlage zur Beschlußfassung stehen, in der für Erhöhungen des Geländes, Erweiterung der Anlage in Tegel, Bau eines Lokomotivschuppens in Tegel, sowie Beschaffung von rollendem Material rund 250000 Mark verlangt werden. |
Ein Kanalprojekt des Kreises Niederbarnim? Seit einiger Zeit sind mehrfach Verkäufe von Wuhlewiesen in Cöpenick zu verzeichnen gewesen. ... Erst hieß es, ..., die Stadt Berlin wolle die Wuhle zu einem Kanal ausbauen, um für ihre Rieselfelder eine bessere Entwässerung zu schaffen. Jetzt hören wir, daß es sich um nicht mehr oder weniger als ein Gegenstück zum Teltowkanal handelt, das von Cöpenick ausgehen und unter Benutzung der Wuhle zum Tegeler See führen soll, und zwar wird das Projekt angeblich vom Niederbarnimer Kreise betrieben. Wenn auch die Erfolge des Teltowkanals nicht gerade zur Nachahmung reizen, so liegt doch die Sache insofern etwas anders, als die Gegend bei Tegel, Reinickendorf usw. jetzt schon von der Industrie bevorzugt ist und jedenfalls auf dieser Strecke weitere Anlagen entstehen dürften. ... |
Verkauf der Weißenseer Rennbahn. Die Weißenseer Trabrennbahn ist für den Preis von 4½ Millionen Mark an eine Berliner Terraingesellschaft verkauft worden. Der Rennklub hat jedoch mit dem Käufer einen Pachtvertrag abgeschlossen, wonach das Abhalten der Weißenseer Trabrennen für weitere sechs Jahre auf der alte Rennbahn gesichert ist. Der Rennklub hat mit dem Verkauf ein ganz vorzügliches Geschäft gemacht. Er erwarb seinerzeit das ausgedehnte Gelände für den Preis von 3 Millionen Mark und hat schon vor etwa fünf Jahren einen Teil desselben an die Stadt Berlin zum Zwecke der Abrundung der Malchower Rieselfelder veräußert. Durch den jetzt erfolgten Verkauf der Trabrennbahn wird der nördliche Teil von Weißensee der baulichen Entwicklung erschlossen werden. |
Bekanntmachung. Die Wasserbauinspektion in Cöpenick hat der Ziegel-Transport-Aktiengesellschaft in Berlin auf Antrag die Erlaubnis erteilt, in der Eisdecke des Müggel- und Dämeritzsees eine Schiffahrtsrinne herzustellen, was hiermit zur Vermeidung von Unglücksfällen zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Oberförsterei Cöpenick, den 19. März 1909. Der Amt-Vorsteher Kottmeier. |
Das Ende der Nachtwächter in Cöpenick. Nach einem früheren Beschlusse sollen die Nachtwächterstellen in Cöpenick eingehen und dafür Polizeisergeanten eingestellt werden. Drei Nachtwächterstellen sind bereits durch Polizeisergeanten besetzt und weitere Umwandlungen stehen bevor. |
Die Leitungsdrahtdiebstähle, die früher allwöchentlich mehrere Male zu verzeichnen waren, hatten aufgehört, nachdem die Krimininalpolizei im Dezember vorigen Jahres einer organisierten Bande von Bronzedrahtdieben auf die Spur gekommen war. An der Falkenberger Chaussee, in der Nähe von Wartenberg, ist jetzt nach längerer Ruhepause wieder ein Diebstahl verübt worden. Da der Täter gestört wurde, fielen ihm nur 7 Kilogramm Metall in die Hände. In derselben Nacht wurde an der Frankfurter Chaussee bei Kaulsdorf etwa das doppelte und in der Nähe von Alt-Landsberg das dreifache Quantum Leitungsdraht entwendet. Die Postbehörde hat für die Ermittlung der Täter die übliche Belohnung von 100 bezw. 300 Mark ausgesetzt. |
Die Rieselfeldanlage bei Tasdorf und die Pumpstation in Rummelsburg sollen bereits am 5. April in Betrieb genommen werden. Die Rieselfeldanlage bei Tasdorf, die von dem Kanalisationszweckverband Lichtenberg-Rummelsburg auf dem ehemaligen Rittergutsgelände eingerichtet wurde, stellt nach sachverständigem Urteil eine der bedeutendsten ihrer Art um Groß-Berlin dar. Bernau. Die Bahnhofsanlagen in Bernau sollen erweitert werden. Das dem Hauptmann a. D. Max Jasper in Bernau gehörige, dicht am Bahnhof liegende Grundstück ist nunmehr nach langen Verhandlungen vom preußischen Eisenbahnfiskus zum Preise von 60000 Mark erworben. Der Ankauf dieses Grundstücks erschien dem Fiskus für die Erweiterung des Bernauer Bahnhofs besonders wichtig. |
Der Etat über die Kreis-Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde gab auf dem Niederbarnimer Kreistag dem Abgeordneten Berthold-Oberschöneweide Veranlassung, bei der Beratung sich für die Weiterführung der Bahn von Friedrichsfelde bis zur Spree bei Oberschöneweide auszusprechen. Der Vorsitzende Landrat Graf v. Roedern äußerte hiergegen Bedenken mit Rücksicht auf die in dem betreffenden Gelände bereits stattgefundene starke Bebauung, die hohen Grunderwerbssteuern und die kaum zu erwartenden Rentabilität der Strecke. ... Alt-Landsberg. Straßenräuber schwangen sich in der Nähe von Marzahn am hellen Tage auf den in Fahrt befindlichen Lastwagen des Handelsmanns Fehrmann von hier und stahlen aus der Schoßkelle eine Kiste mit Glas und Porzellan im Werte von ca. 40 M. Die leere Kiste wurde am andern Tage im Chausseegraben aufgefunden; von den Straßenräubern fehlt jede Spur. |
Aus dem Amtsgefängnis entwichen ist in Alt-landsberg der einzige Insasse desselben, der am Dienstag eingelieferte 28jährige Arbeiter Paul Schittler, der in Weißensee von den Treppen besserer Häuser die Metallschienen gelöst und gestohlen haben soll. Der Flüchtling, der auf dem Gefängnishofe mit den Wegtragen von Kohlenstaub beschäftigt war, nahm seinen Weg unter Zurücklassung der ihm lästigen Holzpantinen in altgewohnter Weise über die Kegelbahn und Stadtmauer des Hotelgartens und war verschwunden, ehe man die Verfolgung aufnehmen konnte. Dem Manne war es gewiß „so ganz allein“ zu langweilig. Nun stehen die Hallen wieder öd' und leer! |
Der Auflösung des Gleisdreiecks der Hoch- und Untergrundbahn stimmte gestern die Berliner städtische Verkehrsdeputation zu. An die Stelle des heutigen Gleisdreiecks wird ein Umsteigebahnhof treten, um eine möglichst schnelle Zugfolge zu ermöglichen. |
Der Amtsgerichtsneubau in Alt-Landsberg. In geheimer Sitzung beschäftigte sich die Stadtverordneten-Versammlung in Alt-Landsberg mit dem Bau des neuen Amtsgerichtsgebäudes, das bereits am 1. Oktober 1911 bezugsfertig sein soll. Es wird vorläufig mit einer Bausumme von 150000 Mark gerechnet, die der Justizfiskus mit 4½ % verzinst. Wann beginnt der Sonntag? ... Die allgemeine Sonntagsfeier beginnt erst frühmorgens. Ausgenommen sind nur die großen Feste und ernsten Feiertage wie Weihnachten, Karfreitag usw. Diese beginnen Mitternacht 12 Uhr. Es können somit Tanzlustbarkeiten geschlossener Gesellschaften an Sonnabenden von 12 Uhr Mitternacht bis in die Morgenstunden im allgemeinen nicht verboten werden, auch nicht polizeilich. |
Strausberg. Pockenfall. Von der Gutsverwaltung Wilkendorf wurde ein russisch-polnischer Schnitter dem hiesigen Krankenhause zugewiesen, an dem Pocken festgestellt wurden. In Wilkendorf sowohl, wie im hiesige Krankenhause sind Schutzmaßregeln, um Weiterverbreitung der Krankheit zu verhüten, sofort vorgenommen. |
Die Weißenseer Gemeindevertretung genehmigte die Errichtung eines Säuglingskrankenhauses mit einem Hörsaal für angehende Aerzte mit einem Gesamtkostenaufwande von 375000 Mark. |
Das Obst der Rieselfelder ist nach Entscheidung des Preisgerichts der Internationalen Gartenbau-Ausstellung erstklassig, so daß es vor keinem internationalen Wettbewerb zurückzustehen braucht. Auch das auf den Rieselfeldern gezogene Gemüse, mit dem ein großer Teil Berlins versorgt wird, wird von den Konsumenten als Nahrungsmittel von hervorragender Qualität geschätzt. Ein großer Teil des Gemüsebaus ruht in den Händen von Kleinpächtern, die von der Berliner Stadtverwaltung in jeder Weise unterstützt werden. Interessant ist das Zukunftsprogramm der landwirtschaftlichen Verwaltung Berlins. Auf den Rieselfeldern sollen Pächtersiedlungen geschaffen werden, indem die Kleinpächter zunächst in den schon vorhandenen Gutshäusern angesiedelt werden. In Malchow und Wartenberg z. B. würden auf diese Weise größere Kolonien entstehen, die auch für Weißensee nicht bedeutungslos wären. Durch Feldbahnen, die von den beiden Ortschaften bis zur Weißenseer Grenze führen würden, soll der Transport verbilligt werden. |
Alt-Landsberg. Dem Amtsgerichtsgefängnis zugeführt wurde ein 35 Jahre alter Knecht aus Krummensee, der im Verdacht steht, den beiden im Schulzenpfuhl ertrunkenen Leuten, als er die Leichen nach Hause transportieren sollte, die Taschen geplündert zu haben. Der Knecht hatte sich kurz nach dem Unglücksfall und auch an den folgenden Tagen durch ungewohnte größere Geldausgaben verdächtig gemacht. |
Die neue Friedhofsanlage der Stadt Lichtenberg in Marzahn war in der letzten Stadtverordnetensitzung Gegenstand der Beratung. Der Friedhof soll Raum bieten für 35000 Beisetzungen. In der Hauptsache sind Reihengräber geplant, doch wird der neue Friedhof auch eine Urnenhalle und einen Urnenhain enthalten. Für die erforderlichen gärtnerischen und anderen Anlagen, für Baulichkeiten ec. auf dem zunächst in Benutzung zu nehmenden Teile wurden 81700 Mark bewilligt. Die Herabsetzung des Güter-Tarifs der Kreis-Industriebahn wird von den interessierten Kreisen, welche die Bahn zur Benutzung von Frachten benutzen, seit einiger Zeit angestrebt. Gestern fand in Weißensee eine Besprechung der Interessenten und Delegierten verschiedener Vereine statt, zu der auch die in Betracht kommenden Industriellen eingeladen waren. Außerdem hat die Gemeindevertretung von Weißensee vor kurzem beschlossen, sich mit einer Petition an den Kreisausschuß zu wenden. |
Bei der letzten Ballonwettfahrt, die infolge starken Schneetreibens während der letzten Nacht vorzeitig landen mußten, sind auch mehrere Ballons in der Umgegend von Friedrichshagen niedergegangen. So landeten verschiedene der Luftfahrzeuge kurz nach einander bei Schöneiche, Dahlwitz, Biesdorf und Kaulsdorf. Eine Versuchsstation für Flugmaschinen wird die Stadt Bernau erhalten. Auf dem Parzellenland des Besitzers A. Hinrichsen an der Börnicker Chaussee ist zu diesem Zwecke ein ca. 30 m lange, 10 m tiefe und ebenfalls so hohe Halle errichtet worden, die zu Aufbewahrungszwecken dienen soll. Die Versuche, die in kürzester Zeit beginnen, werden von einem Verein Berliner Flugtechniker, dem viele Offiziere als Mitglieder angehören, ausgeführt. Alt-Landsberg. Eine städtische Sparkasse soll hier gegründet werden. In dieser Angelegenheit wurde eine städtische Deputation, bestehend aus dem Bürgermeister Semner, dem Ratmann und Rechtsanwalt Schmidt und dem Stadtverordneten-Vorsteher Tausch, in Berlin vom Landrat Herrn Grafen v. Roedern empfangen. Der Landrat glaubte nicht zur Gründung einer Stadtsparkasse raten zu können, zumal die Rentabilität bei den kleinen Sparkassen oft sehr zu wünschen übrig lasse und der Oberpräsident solche Gründungen nur in Ausnahmefällen genehmige. |
Märkische Ueberlandzentrale für elektrischen Strom. Von der A. E. G. in Gemeinschaft mit der Bank für elektrische Unternehmungen wurde unter der Firma „Märkisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft“ eine Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von 2000000 M. errichtet. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung einer Ueberlandzentrale für die Kreise Oberbarnim, Niederbarnim, Templin, Angermünde und angrenzende Gebiete. Das Kraftwerk wird in Heegermühle errichtet. Den Aufsichtsrat bilden: Dr. Walther Rathenau, Kommerzienrat Paul Mamroth, Direktor Zander (Bank für elektrische Unternehmungen), Direktor Wilkens I (B. E. W.). Den Vorstand bilden Regierungsbaumeister Leib und Gustav Ramann. |
Die Schließung der Apotheken in der Nacht ist jetzt vom Kultusminister allgemein zugelassen worden. Seit 1907 ist unter gewissen Voraussetzungen der abwechselnde Schluß der Apotheken eines Ortes während der Nachtstunden zulässig. ... |
Die Radrennbahn in Werneuchen. Wie wir berichteten, beabsichtigt der Motorklub „Werneuchen“ noch in diesem Jahre eine 400 Meter lange, moderne Rennbahn zu erbauen. Es soll ein 12 Morgen großes, in unmittelbarer Nähe Werneuchens gelegenes Terrain erworben werden, um dann dort den Bau in Angriff zu nehmen. Die Anlage der Bahn wird auch die Abhaltung großer Pferderennen gestatten. Man gibt sich der Hoffnung hin, daß sich in Zukunft der ganze Strom der Berliner Radrennfreunde über Werneuchen ergießen wird, sobald es sie projektierte hochmoderne und sehr günstig belegene Radrennbahn besitzt, auf welcher jede menschenmögliche Geschwindigkeit gefahren werden kann. |
Kreis-Industriebahn. Die Bewegung zur Erreichung billigerer Frachtsätze hat sich auch auf andere an der Bahn gelegenen Orte übertragen. Ueberall wird man, wie in Weißensee, Umfragen veranstalten und die Ergebnisse zu Unterlagen von Petitionen machen. ... |
Kraftomnibusverkehr zwischen Berlin und Hoppegarten. Ein dauernder Sonntagsverkehr mit Kraftomnibussen nach Hoppegarten wurde von der Allgemeinen Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft eingerichtet. Der Weg führt vom Alexanderplatz über Friedrichsfelde, Marzahn, Hönow und Neuenhagen. Die ersten Motorwagen fuhren am letzten Sonntag. |
Die Einweihung des Gemeindehauses in Weißensee ist auf den 11. Juni festgesetzt. Wie gemeldet wird, hat die Kaiserin ihr Erscheinen zur Einweihungsfeier zugesagt. Die Stunde wird erst bestimmt, wenn die Dispositionen der Kaiserin vorliegen. |
Unfall auf der Kreis-Industriebahn. Gestern mittag gegen 12 Uhr entgleiste auf der Strecke Tegel-Friedrichsfelde kurz vor der Ueberfahrt der Berliner Straße in Tegel der letzte Waen eines Güterzuges. Der Lokomotivführer bemerkte sofort den Unfall und brachte den Zug zum Stehen. Mittels Winden wurde der Wagen vom Zugpersonal wieder aufs Gleis gebracht, sodaß die Weiterfahrt nach Friedrichsfelde nach einviertelstündigem Aufenthalt erfolgen konnte. |
Waldbrände bei Bernau. In der königlichen Schönwalder Forst geriet eine Schonung in Brand, wobei ein großer Komplex vernichtet wurde. Der Bernauer Wehr gelang es erst nach mehrstündiger angestrengter Tätigkeit, den Brand zu dämpfen. Als hier die Ablöschungsarbeiten fast beendet waren, wurde die Hilfe der Löschmannschaften noch an einer anderen Stelle in Anspruch genommen. Im Jagen 16 der Gräflich Redern'schen Forst zu Lanke war ebenfalls in einer Schonung Feuer entstanden. Auch hier gelang es, durch tatkräftiges Eingreifen bald jede Gefahr zu beseitigen. Marzahn. Friedhofsräuber haben in wahrhaft vandalischer Weise auf unserem Friedhof gehaust. Die Uebeltäter haben sich nicht nur mit dem Entwenden von Blumen begnügt, sondern außerdem noch wie Vandalen gehaust und eine Zerstörungswut entwickelt, die eine exemplarische Strafe erheischt. |
Als Luftschiffstation scheint auch der Scharmützelsee in Betracht gezogen zu sein. Am Sonntag weilte der bekannte Major v. Parseval mehrere Stunden dort und kreuzte auf dem Dampfer verschiedene Male den See. Man vermutet, daß er nach Plätzen Umschau hielt, die sich für den Bau einer Luftschiffhalle eignen würden. |
Einweihung des Gemeindehauses in Weißensee. Bei dem Einzug der Kaiserin, die morgen früh 9 Uhr an den Einweihungsfeierlichkeiten teilnimmt, werden die Vereine in den Straßen und auf dem Festplatze Aufstellung nehmen. Sämtliche Schulen halten am morgigen Sonnabend ihre Pforten geschlossen. Die Schüler nehmen an der Spalierbildung teil. Das Provinzialschulkollegium hat genehmigt, daß auch die Schüler der höheren Lehranstalten an der Spalierbildung teilnehmen können. |
Blumberg. Straßenunglück. Graf Arnim von hier begegnete auf einer Automobilfahrt in der Nähe des Lübener Stadtwalde dem Gefährt des Stellenbesitzers Püschel aus Ingramsdorf. Das Pferd Püschels scheute, wobei dieser unter seinen Wagen geriet und so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf starb. |
Ahrensfelde. Der Amtsvorsteher des Amtsbezirks Ahrensfelde, Gutsbesitzer Karl Haase, ist nach 14jähriger Amtsverwaltung plötzlich am Herzschlag verstorben. |
Eine Vermehrung des Güterverkehrs auf der Industriebahn, allerdings in recht bescheidenem Umfange, ist schon jetzt zu verzeichnen. Meist handelt es sich um Baumaterialien und Rohstoffe zur Fabrikation. Inzwischen sind nun auch an anderen Orten Fabrikanlagen an der Bahnlinie projektiert. Zum Bau eines Säuglingskrankenhauses erfolgt heute abend in Weißensee die feierliche Grundsteinlegung. Das Gebäude wird an der Falkenberger Straße und Straße 33 im Zuge der projektierten Kniprodestraße ausgeführt. Weißensee allein wird ein kommunales Säuglingskrankenhaus besitzen, das ausschließlich Säuglinge aufnimmt. |
Der Kreiskriegerverband Niederbarnim mit seinen 115 Vereinen hielt seinen Verbandstag ab, den der stellvertretende Vorsitzende, Herr Hauptmann der Landwehr Forstmeister Kampmann, mit dem Kaiserhoch eröffnete. Dem verstorbenen Vorsitzenden Hanecke widmete er einen ehrenden Nachruf. ... |
Neues Krankenhaus. Die Stadt Berlin beabsichtigt neuerdings in Buch ein städtisches Krankenhaus für Lungen- und Kehlkopfleidende zu errichten. Die Tarifsätze der Kreis-Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde sind den Interessenten in Lichtenberg, Friedrichsfelde, Weißensee, Heinersdorf, Wittenau usw. zu hoch. Die Potsdamer Handelskammer hat bereits mit den beteiligten Behörden wegen einer Verbilligung der Sätze verhandelt und wird nach Abschluß der Vorarbeiten eine größere Aktion in die Wege leiten, um den Industriellen eine bessere Ausnutzung der hauptsächlich für ihre Zwecke bestimmten Bahn zu ermöglichen. |
Gesperrte Chaussee. Die Kreischaussee Friedrichshagen-Ahrensfelde wird vom Abzweig nach Münchehofe bis Dahlwitz und von Neuenhagen bis Hönow wegen Neuschüttens der Steinbahn vom 24. Juli bis 10. August d. J. für Fuhrwerke gesperrt. Luftschiffstation Spandau. In Spandau wird in den nächsten Tagen mit dem Bau einer Luftschiffhalle für Zeppelinballons begonnen. ... Mahlsdorf. Wegsperrung. Wegen Vornahme von Pflasterungsarbeiten ist der Weg von Mahlsdorf nach Hönow vom heute ab gesperrt. |
Die Obdachlosen auf den Rieselfeldern. Die Stadt Berlin wollte ihre Obdachlosen als Arbeiter auf den benachbarten Rieselfeldern verwenden. Man hatte dabei den Umstand außer Acht gelassen, daß es sich durchweg um Elemente handelte, die arbeitsscheu und durch Entbehrungen und Alkohol entkräftet sind. Das Resultat war dementsprechend gleich Null, da die Arbeitsleistung eine so geringe war, daß von einer weiteren Verwendung dieser „Arbeitskräfte“ Abstand genommen werden mußte. Außerdem zeigte sich noch ein anderer Uebelstand. Die Bewohner der benachbarten Orte wurden von der arbeitsfreudigen Gesellschaft derartig belästigt, daß die Gendarmerie zu ihrem Schutze verstärkt werden mußte. |
Die Luftschiffhalle bei Biesdorf, welche die Siemens-Schuckert-Werke zwischen Karlshorst und der Kolonie Biesdorf-Süd errichten, ist jetzt bis auf kleine Einzelheiten fertiggestellt und wird bereits im Laufe dieser Woche den Siemens-Schuckert-Ballon aufnehmen. Auf dem umfangreichen Gelände sollen auch Versuche mit Flugmaschinen stattfinden. Die mehr als hundert Meter lange Halle, die auf Eisenbeton ruht, ist drehbar eingerichtet. Ihre Fenster werden, um den Ballon vor eindringenden Sonnenstrahlen zu schützen, mit einem gelben Anstrich versehen. Der neue Ballon und die Gondel werden in einzelnen Teilen vom Nonnendamm nach Biesdorf gesandt und erst hier in der Halle zum Aufstieg bereitgestellt. Doch wird mit den Probefahrten nicht vor Mitte August begonnen werden können, da die Fertigstellung des Luftschiffs noch einige Zeit erfordert. |
Kein Flugplatz an der Adlershofer Chaussee. Das von der Deutschen Flugplatzgesellschaft zur Errichtung eines Flugplatzes in der Nähe der Reichshauptstadt in Aussicht genommene etwa 800 Morgen umfassende Gebiet an der Chaussee Adlershof-Rudow wird für andere Zwecke gebraucht. Die Gesellschaft wird jedoch ihren Plan nicht aufgeben, sondern sich um ein geeignetes Terrain in der Umgebung Berlins bemühen. |
Bauernwettreiten. Die beliebten Bauernwettreiten finden in der nächsten Zeit wie folgt statt: 15. August in Ahrensfelde, 29. August in Kaulsdorf, 6. September in Marzahn, und 12. September in Werneuchen. |
Die Entwicklung des Niederbarnimer Hafen- und Kreisbaubetriebes schreitet rüstig vorwärts. Mit der Gasanstalt Weißensee ist ein wichtiges Abkommen getroffen worden. Vom 1. August ab sollen täglich 4-6 große Kohlenschiffe im Hafen zur Ausladung gelangen und die Kohlen dann mit der Kreisbahn ihrem Bestimmungsorte Weißensee zugeführt werden. ... |
Keine erhöhten Bierpreise bei den Bahnhofswirtschaften. Die Eisenbahnverwaltung hat den Bahnhofswirten aufs strengste untersagt, die Bierpreise zu erhöhen oder die zum Ausschank des Bieres erforderlichen Gläser zu verkleinern. Drohender Bierboykott. Mit dem allgemeinen Bier-Boykott als Kampfmittel gegen die übermäßige Erhöhung des Bierpreises rechnet man in Gastwirtskreisen. ... Weißensee. Die Gemeinde hat in Wartenberg ein größeres Terrain zu Friedhofszwecken erworben. Nachdem nunmehr die zahlreichen Verhandlungen erledigt sind, wird in den nächsten Tagen die Auflassung an die Gemeinde erfolgen. |
Gedächtnistafel für die Königin Louise. Anläßlich der 100jährigen Wiederkehr des feierlichen Einzuges des Königspaares in Berlin soll an dem in Weißensee noch heute bestehenden Gasthof „Zum grünen Baum“, in dem die Königin Louise damals auf kurze Zeit mit ihrem kleinen Hofstaate Wohnung genommen hatte, eine Gedächtnistafel angebracht werden. |
Graf Zeppelin soll bei Johannisthal landen. Die Luftschiffahrt hat ihr Auge auf das im Osten Berlins belegene Gelände gerichtet, um das Terrain ob seiner vorzüglichen Eigenschafen für ihre hohen Zwecke zu verwerten. Erst kürzlich überraschte die Nachricht von der Anlage eines Luftschiffhafens in der Nähe von Adlershof. Graf Zeppelin soll, obwohl er seinen Besuch in der Reichshauptstadt offiziell keineswegs schon angemeldet hat, nicht auf dem Tempelhofer Felde, sondern bei Johannisthal (an der Görlitzer Bahn) mit seinem Luftschiffe landen. Als Tag der Ankunft des Grafen ist der 28. August cr. gedacht. ... |
Ein lange gesuchter Wilddieb ist dieser Tage auf der Feldmark bei Bernau in einem Haferfeld tot aufgefunden worden. Der Wilderer, der der Polizei schon viel zu schaffen gemacht hatte, verstand es immer höchst geschickt, seinen Verfolgern zu entweichen. Jetzt hat ihn sein Geschick ereilt. Auf dem Anstand, die dreiläufige Büchse mit gespanntem Hahn neben sich, wurde er vom Tode dahingerafft. Jedenfalls hat ein Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht. Der Wilddieb ist schon vielfach vorbestraft. |
Weißensee. Ein starkes polizeiliches Aufgebot wurde gestern nachmittag gegen 5 Uhr nach einem Holzplatz an der Prenzlauer Allee requiriert, auf dem Lohnstreitigkeiten entstanden waren. Da die uniformierten Schutzleute mit der blanken Waffe in der Hand vor dem Eingang des Grundstücks postiert waren, sammelte sich bald eine große Menschenmenge an. Es kam zu mehreren Verhaftungen. Die Ansammlung wurde durch Beamte auseinandergetrieben. |
Alt-Landsberg. Einquartierung erhielt unsere Stadt auf drei Tage durch 4 Offiziere, 16 Selektaner und 8 Burschen der Groß-Lichterfelder Kadetten-Anstalt. Die Selektaner, die im nächsten Frühjahr als Offiziere in die Armee eintreten, machen hierselbst einen kartographischen Uebungskursus durch. Weißensee. Der Pferdemarkt nahm einen recht regen Verlauf. Der Auftrieb war zwar nicht übermäßig groß, es war aber viel gutes Material dabei, und die Kauflust ließ im Allgemeinen wenig zu wünschen übrig, da genügend Kaufaufträge aus der Provinz vorlagen. Die erzielten Preise können als hohe bezeichnet werden. |
Zeppelin kommt! Im Landratsamt von Niederbarnim hat eine Besprechung der Amtsvorsteher der nördlichen Vororte stattgefunden. Die gesamte Gendarmerie des Kreises Niederbarnim soll, soweit möglich, Sonnabend und Sonntag in Tegel und Tegelort Dienst tun. |
Der Sedantag soll, wie eine neue Verfügung des Kultusministers ausdrücklich hervorhebt, auch weiterhin in den Schulen festlich begangen werden. Der Unterricht fällt am Sedantage auch in Zukunft aus. Großfeuer in Weißensee. In Weißensee wurde heute um 3 Uhr morgens die Küchenmöbelfabrik von Hermann Jaede in der Goethestraße infolge einer Explosion von acht Lackfässern ein Raub der Flammen. Personen sind nicht verletzt worden. |
Zum Fabrikbrand in Weißensee. Ueber die Entstehung des Brandes der Jäde'schen Küchenmöbelfabrik, der im Maschinenhaus ausgekommen ist, ließ sich noch nichts ermitteln. Der Schaden beträgt etwa 90000 Mark und ist durch Versicherung gedeckt. Das massive Gebäude ist durch die Glut so mitgenommen, daß es niedergelegt werden muß. |
Uebungen der Militärtechnischen Akademie. In der Zeit vom 22. bis 30. September d. J. wird von Offizieren der Militärtechnischen Akademie eine Uebung im Suchen und Abstecken einer Kriegsbahn im Gelände zwischen Fredersdorf - Alt-Landsberg - Seefeld - Börnicke - Bernau abgehalten. Die Uebung soll in Fredersdorf beginnen. Das Kommando wird voraussichtlich 16 Offiziere, 5 Unteroffiziere, 25-40 Mann und 12-14 Pferde stark sein. Die Ortschaften Fredersdorf, Alt-Landsberg und Bernau erhalten in dieser Zeit Einquartierung. Mahlsdorf. Schulbau. Unsere Kinderzahl hat sich dermaßen vergrößert, daß die Gemeinde gezwungen war, ein größeres Schulhaus zu bauen, welches jetzt seiner Vollendung entgegen geht. Es wird nach den modernsten Anforderungen eingerichtet, mit Aula, Zeichen- und größerem Physiksaal. Auch sind Brausebäder im Keller, sowie Wascheinrichtungen in jeder Klasse und eine Feuerlöschanlage vorgesehen, ferner erhalten alle Räume Gasbeleuchtung. ... |
Vom Flugplatz bei Adlershof. Unweit Adlershof ist die Flugplatzgesellschaft augenblicklich damit beschäftigt, 12 große Fliegerschuppen zu errichten. ... |
Die Brauereien geben nach! Das energische Vorgehen der Gastwirtsverbände gegenüber den Ringbrauereien scheint diesen doch Respekt eingeflößt zu haben. Die Gastwirte hatten eine Erhöhung von 2,50 Mark vorgeschlagen ... Die Brauereibesitzer und Direktoren, die dem Verein der Brauereien von Berlin und Umgegend ... angehören, waren gestern wieder versammelt und haben endgültig beschlossen, der neuen Biersteuer zufolge vom 1. Oktober d. J. ab einen Aufschlag von 2,50 Mark für das Hektoliter zu erheben. ... |
Auf dem Flugplatze in Adlershof, zu dessen Herstellung täglich 300 Arbeiter erforderlich sind, von denen 200 Privatarbeiter der Gesellschaft sind, die anderen 100 vom Verkehrsministerium zur Verfügung gestellt wurden, schreiten die Arbeiten zügig fort. Dem Unternehmen wird das größte Interesse von Seiten der Behörden entgegengebracht. Als Hauptbewerb werden 2 Preise ausgesetzt, und zwar einer von 60000 Mk. nur für deutsche Flieger und einer von 100000 Mk. für internationale Flieger, um den sich selbstredend auch deutsche Flieger bewerben dürfen. Auch der Parsevalsche Lenkballon wird, wie eine Korrespondenz hört, mehrere Rundfahrten unternehmen. Alt-Landsberg. Drei Zentner Leitungsdraht wurden in der Nacht zum Sonntag zwischen der Alt-Landsberger Stadtforst und dem „Hungrigen Wolf“ gestohlen. An dem Diebstahl beteiligt waren drei Berliner, von denen einer gefaßt und ins Strausberger Gefängnis gebracht wurde. ... |
Erhöhung der Flaschenbierpreise. Einen hohen Aufschlag erfährt infolge der Bierpreiserhöhung auch das Flaschenbier. Wie es heißt, soll jetzt bei einzelnen Brauereien und Handlungen die Flasche 13 Pf. kosten, zwei 25 Pfennig. |
Für das Flugfeld bei Adlershof werden jetzt weitere 400 Morgen, im ganzen also 1200 Morgen hergerichtet. Mit fieberhafter Tätigkeit wird gearbeitet. Wie schon mitgeteilt, bewirkt außer zahlreichen Zivilarbeitern ein aus 2 Kompagnien zusammengesetztes Kommando der drei Berliner Eisenbahnregimenter die vollständige Abholzung des gewaltigen Fluggeländes. Weite Strecken sind bereits niedergelegt. Die Abfuhr der gefällten Bäume besorgen 50 Gespanne. An der Seite längs des Teltowkanals werden die Flugmaschinenhallen errichtet, von denen bereits 5 Hallen fertiggestellt wurden. Auch die Zuschauertribünen sind im Bau begriffen. Um das Flugfeld bestimmt bis zum 26. September fertigstellen zu können, wird noch ein Infanterieregiment nach Johannisthal befördert werden. |
Die Kreis-Industriebahn erhält jetzt in Tegel einen Anschluß von der dortigen Haltestelle nach dem Staatsbahnhof. Mit den Aufschüttungsarbeiten zum Bau der Anschlußgleise ist bereits begonnen worden. Hönow. Ein dreister Diebstahl ist in der vorletzten Nacht hierselbst verübt worden, indem von der Lokomobile des Dominiums sämtliche Messingteile abgeschraubt und gestohlen wurden. Gestern früh traf ein Kriminalbeamter mit Polizeihund von Berlin hier ein, doch war es bis heute nachmittag nicht gelungen, eine bestimmte Spur aufzufinden. |
Alt-Landsberg. Vierzig Hektoliter Braunbier entflossen. Den Arbeiter Wilhelm Reum [?], früher in Alt-Landsberg, jetzt in Petershagen, hatte in der Nacht vom 9. zum 10. Juni sein Rachedurst nicht schlafen lassen; er begab sich in die Winkelmannsche Brauerei, wo er früher in Lohn und Brot gestanden hatte und anläßlich einer Differenz entlassen worden war, und ließ aus einem Bottich den Inhalt (40 Hektoliter Braunbier) entlaufen, wodurch der Besitzerin ein Schaden von annähernd 200 Mark zugefügt wurde. Das Gericht erkannte wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs auf eine Gesamtstrafe von zwei Wochen Gefängnis. Damit ist auch des Gambrinus beleidigte Majestät, deren brauner Trank so schnöde verwüstet wurde, gerächt. |
Das große Fliegen bei Adlershof. An dem großen Berliner Flugmaschinen-Meeting, das vom 26. September ab bei Adlershof abgehalten wird, werden sich namhafte französische und italienische Aviatiker beteiligen. Auf dem Waldterrain ist eine Flugbahn von 150 m Breite und 2,5 km Umfang geschaffen. ... Der Ankauf von Wuhlwiesen gescheitert. Die vor Jahresfrist von einem Rummelsburger Grundstücksvermittler abgeschlossenen Verträge über den Ankauf von Wuhlwiesen in Cöpenick sind inzwischen nicht aufrecht erhalten worden, nachdem das Projekt über die Anlegung eines Niederbarnimer Schiffahrtskanales nicht zustande gekommen ist. Die Besitzer, welche glaubten, ihre Grundstücke vorteilhaft loszuwerden, sind enttäuscht worden. |
Die große Gürtelbahn um Berlin, die behufs Entlastung der Ringbahn den gesamten Durchgangs-Güterverkehr auf einem Außenring um die Reichshauptstadt aufzunehmen bestimmt ist, wird jetzt auf Ihrer Südstrecke, zwischen Michendorf und Königswusterhausen, in Angriff genommen. Zwecks Vornahme der Vorarbeiten hat die Königl. Eisenbahndirektion bereits besondere Bauabteilungen gebildet, welche die Unterlagen für das in Angriff genommene Projekt zu schaffen habe. Zugleich ist auch das Enteignungsverfahren eingeleitet worden bezüglich derjenigen Grundflächen, welche der Eisenbahnfiskus freihändig nicht hat erwerben können. Die Bahn soll bekanntlich bei Fangschleuse unsere schlesische Fern- und Vorortstrecke schneiden. Der Siemensballon. Da jetzt das elektrische Drehwerk der für die Aufnahme des „Lenkbaren“ der Siemens-Schuckertwerke bestimmten riesigen Eisenblechhalle in Biesdorf derartig verstärkt ist, daß der Oberteil des riesigen Hangars mühelos und sicher stets nach der Windrichtung gedreht werden kann, um dem Ballon sichere Ein- und Ausfahrt zu gewährleisten, ist die zentnerschwere Ballonhülle, die seit Wochen auf dem Güterbahnhof Kaulsdorf lagerte, in die Halle gebracht worden. Augenblicklich ist man damit beschäftigt, die Hülle mit Luft zu füllen, weil die Montierung der festen Teile, der Gondeln usw., nur bei straffem Zustande des Ballons möglich ist. Voraussichtlich wird die Montage acht Tage in Anspruch nehmen, sodaß Ende dieses Monats oder Anfang Oktober der erste Aufstieg zu erwarten ist. Leichensammelstelle im Osten Berlins. Auf dem ehemaligen Gelände des Vergnügungslokales „Ostbahnpark“ hinter dem alten Ostbahnhofe ist man mit Spitzhacken uns Brechstangen an der Arbeit, um da, wo sonst auf der Sommerbühne Artisten und Chanseonetten ihr lustiges Wesen trieben, Platz für eine „Leichensammelstelle“ für die östlichen Stadtteile Groß-Berlins" zu schaffen. Dort, wo früher Imbs Tanzsaal war, in dem die lebensfrohe Welt des Berliner Ostens allsonntäglich zusammenströmte, hält fortan der Tod seinen Einzug. |
Kreis-Industriebahn. Heute Montag findet im Kreishause zu Berlin eine von der Handelskammer veranlaßte Konferenz statt, die sich mit der Herabsetzung der Tarife für den Gütertransport auf der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde befaßt. Alt-Landsberg. Verlagswechsel. Buchdruckerei und Verlag des „Niederbarnimer Anzeigers“ sind am 1. Oktober von Herrn Wilhelm Bärsch auf Herrn Georg Hiller aus Leipzig-Mölkau käuflich übergegangen. |
Flüchtiger Ballon. Einer der beiden Fesselballons, die auf dem Flugplatze zu Adlershof zur Höhenmessung dienten, hat sich in der vorvergangenen Nacht losgerissen. Gestern morgen fand ihn der Hauseigentümer Weigel im Garten seines Grundstücks zu Hönow bei Neuenhagen an der Ostbahn. |
Der Gesamtauftrieb von Gänsen auf dem Geflügelmarkt zu Friedrichsfelde betrug im Monat September 382370 Stück, wovon allein auf die jetzt abgelaufene letzte Septemberwoche 122100 entfallen. Es ist dies der stärkste Auftrieb seit Eröffnung des Marktes. Der Neubau des Königin-Elisabeth-Hospitals in der Wuhlheide, das gleichzeitig als Krankenhaus für Friedrichshagen bestimmt ist, macht sehr schnelle Fortschritte. Im November vorigen Jahres war erst der Grundstein gelegt worden. ... Die Entwicklung der Gemeinde Oberschöneweide, zu der das große Krankenhaus gehört, wird natürlich durch die neue Anlage sehr gefördert. Weißensee. Die Aptierungsarbeiten auf dem Rieselgute in Birkholz werden in den nächsten Tagen beendet sein. Alsdann wird die Gemeindevertretung eine Besichtigung vornehmen. |
Von Interessenten an der neuen Kreis-Industriebahn fand auf Veranlassung der Handelskammer unter Vorsitz des Landrats Grafen von Roedern im Sitzungssaale des Kreishauses Niederbarnim ein Versammlung statt, in der folgende Resolution gefaßt wurde: „Bei der Königlichen Eisenbahndirektion und dem Kreisausschuß dahin vorstellig zu werden, daß beim Verkehr auf der Industriebahn die direkten Tarife eingeführt und die Abfertigungsgebühren zwischen Staat und Kreis je zur Hälfte geteilt werden.“ Falls diese Erleichterungen gewährt werden, hoffen die Beteiligten, die Großindustrie zur Ansiedlung an der Kreis- Industriebahn veranlassen zu können, was bisher wegen zu hoher Frachtsätze nicht gelingen wollte. |
Dahlwitz. Chausseesperrung. Die Landstraße Dahlwitz-Hönow wird wegen Pflasterung für Fuhrwerke bis auf weiteres gesperrt. |
Die Berliner Rieselfelder und die Kreischausseen. Der Ausschuß zur Vorberatung der Magistratsvorlage über die unentgeltliche Uebereignung der in den Kreisen Nieder-Barnim und Teltow zur Herstellung von Kreischausseen verwendeten und den Kreisen noch nicht gehörenden Flächen städtischen Grundbesitzes hat gestern die Vorlage mit einigen Aenderungen angenommen. Durch die grundbuchliche Uebereignung der Flächen sollen der Stadt keine Kosten entstehen dürfen, die Verlegung von Druckrohren usw. muß gestattet werden und dann sollen die Rechte der Stadt Berlin fortbestehen bleiben, falls diese Chausseen einmal anbaufähige Straßen werden. |
Ein Automat zur Einlieferung eingeschriebener Briefsendungen ist in der Schaltervorhalle des Briefpostamts in Berlin aufgestellt. Die Briefe werden, wie andere Einschreibbriefe vollständig frankiert. Der Automat spendet für jeden übergebenen Brief eine gedruckte Quittung, die die Nummer des Briefes und das Datum der Auflieferung angibt. |
Neue Chaussee. Das langersehnte Chausseeprojekt Fredersdorf - Petershagen - Eggersdorf - Strausberg scheint nunmehr, nachdem vor kurzem bereits vier Beamte vom Königlichen Landratsamt Niederbarnim die genannte Strecke vermessen haben, schnelle Fortschritte zu machen. Die Beamten wurden natürlich überall mit Freuden begrüßt. Es wird damit nicht nur eine Wegebesserung, sondern auch eine direkte Verbindungsstraße zwischen dem Oderbruch und Berlin hergestellt, was für die anliegenden Gemeinden von großem Nutzen ist. |
Auf dem Bahnhof Rehfelde an der Ostbahn geriet heute nacht ein von Berlin kommender Güterzug durch falsche Weichenstellung auf ein totes Gleis, überrannte den Prellbock und fuhr mit aller Gewalt auf das Stationsgebäude auf. Das Haus wurde zum Teil zertrümmert; Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. |
Für die Berliner Umgehungsbahn, die über Niederlehme, Neu-Zittau, Kagel nach Rehfelde führen wird und bei Fangschleuse unsere schlesische Strecke kreuzt, sind die Vermessungsarbeiten beendet; es werden jetzt Verhandlungen wegen des Landerwerbs für die neue Strecke geführt, die an ihren beiden Eintrittspunkten in Michendorf und Rehfelde große Rangierbahnhöfe erhalten wird. ... Der Bahnbau wird ca. 5 Jahre dauern. |
Kreis-Industriebahn. Die von der Gemeindevertretung zu Weißensee vor kurzem ab[ge]schlossene Resolution betreffend die Herabsetzung der Tarife für die Industriebahn ist jetzt in den meisten an der Industriebahn gelegenen Orten Gegenstand der Verhandlung in der Gemeindevertretung gewesen, und zwar mit dem Erfolge, daß die große Mehrzahl der Orte sich entschlossen hat, der Resolution der Gemeinde Weißensee beizutreten. |
Die Bahn Weißensee-Freienwalde. Gestern vormittag hatte Herr Baurat Philippi von der Continentalen Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft mit Herrn Bürgermeister Dr. Woelk in Weißensee eine Rücksprache über das Projekt der Vorarbeiten für den Bau der Bahn Weißensee-Freienwalde. Das Vorprojekt soll so gestaltet werden, daß auf Grund desselben schon im kommenden Frühjahr mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. |
Berlin-Weißensee. Nach der Muster Tempelhofs und westlicher Vororte will auch Weißensee seinen Namen in „Berlin-Weißensee“ ändern. Gerade Weißensee hat wegen der Häufigkeit seines Namens, die oft zur Verwechselung führt, eine genauere Ortsbezeichnung notwendig. Berlin-Weißensee klingt immer noch besser als „Weißensee bei Berlin“. |
Schließung des Amtsgerichtsgefängnisses Alt-Landsberg. Das Amtsgerichtsgefängnis in Alt-Landsberg ist vom Kreisarzt neuerdings untersucht worden und das Ergebnis der Untersuchung ist der Antrag auf Schließung desselben. Eine Entscheidung der Justizbehörde steht noch aus. |
1 Der Militärfesselballon „Ausreißer“ hat jetzt seinem Namen Ehre gemacht. er ist am Mittwoch vom Uebungsplatz in Jüterbog ausgerissen und entflogen. Er nahm östliche Richtung, und in der Nähe von Schulzenhöhe bei Rüdersdorf verfingen sich die herabhängenden Fesseln in einer Baumkrone. ... |
| Vorheriger Jahrgang (1908) |