Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1897 (12. Jahrgang).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. Januar 1897 (Nr. 15), Tages-Rundschau, gekürzt

Die sozialdemokratische Partei Deutschlands verfügt gegenwärtig über 73 politische Zeitungen, von denen 40 täglich ... erscheinen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. Januar 1897 (Nr. 15), Lokales und Provinzielles, gekürzt

Spindlersfeld. Gestern fand hier bei zahlreicher Betheiligung wieder einer der von Herrn Commercienrath Spindler ins Leben gerufenen Unterhaltungsabende im Erholungshause statt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 27. Januar 1897 (Nr. 22), Berliner Lokalnachrichten

Dem weiblichen Geschlechte ist durch Ministerialverfügung nunmehr das Studium an der landwirthschaftlichen Hochschule zugänglich gemacht worden.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 27. Januar 1897 (Nr. 22), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Sonnabend veranstaltete unser Männer-Turn-Verein zum Besten des Turnhallen­baufonds einen Unterhaltungsabend, der sich eines recht zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 3. Februar 1897 (Nr. 28), Lokales und Provinzielles

Die todtbringenden Feuerrohre dürfen sich nicht mehr auf eines unserer schmackhaften Wildprets, den Hasen richten, denn es hat die Schonzeit für Meister „Lampe“ begonnen, welcher nun Zeit und Muße finden wird, seine Familienangelegenheiten zu ordnen, ohne befürchten zu müssen, daß er durch eine blaue Bohne den „Garaus“ erhält.

In der Heilanstalt für arme Augenkranke aus der Provinz Brandenburg in Berlin, Potsdamerstraße 29, sind wieder einige Freistellen zu besetzen. Nach amtlicher Verfügung wird den Kranken, sowie je einem Begleiter Fahrpreisermäßigung gewährt.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 4. Februar 1897 (Nr. 29), Titelseite, gekürzt

Bekanntmachung.
In diesen Tagen wird die Collecte für die Rettungshäuser Falkenberg und Rüdersdorf durch die Amtsdiener ... abgehalten werden. Mit Rücksicht auf den guten Zweck dieser Collecte bitte ich um recht rege Betheiligung.
Friedrichshagen, den 29. Januar 1897.
Der Gemeinde-Vorstand. Klut.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 4. Februar 1897 (Nr. 29), Berliner Lokalnachrichten

76390 Kubikmeter Schnee = 36200 Fuhren sind bis Ende Januar aus den Straßen Berlins abgefahren worden.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 13. Februar 1897 (Nr. 37), Lokales und Provinzielles

Kalkberge-Rüdersdorf. Die Dampfergesellschaft „Stern“ hat Schritte unternommen, um hier eine Anlegestelle herstellen zu können. Die Fahrt von Berlin nach hier, welche 2 Stunden erfordert, soll nur 40 Pf. (!) kosten.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 18. Februar 1897 (Nr. 41), Lokales und Provinzielles

Da Allerhöchsten Ortes bestimmt worden ist, daß die Feier des 100jährigen Geburtstages unseres verstorbenen Kaisers Wilhelm I. eine dreitägige sein soll, so hat die Regierung zu Potsdam im Auftrage des Cultusministers Folgendes angeordnet: Die Schüler und Schülerinnen sind auf die am 21. März d. Js. stattfindende kirchliche Feier hinzuweisen und aufzufordern, dem Gottesdienst an diesem Tage beizuwohnen. Die Schulfeier am 22. März ist in derselben Weise vorzunehmen wie die regelmäßige Feier des Geburtstages des regierenden Kaisers und Königs und der Bedeutung des Tages entsprechend umzugestalten. Am 23. März ist der Unterricht gleichfalls auszusetzen, damit Lehrer und Schüler Gelegenheit erhalten, sich an Volksbelustigungen und volkstümlichen Festen zu betheiligen. Erwünscht ist es, daß auch von der Schule selbst Ausflüge, Turnspiele, Aufführungen und dergleichen veranstaltet werden.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 21. Februar 1897 (Nr. 44), Berliner Lokalnachrichten

Neue Rieselfelder. Nach Beschluß des Magistrats soll nunmehr auch Radialsystem IX, der Nordosten Berlin, kanalisiert werden, und es ist für einen Theil desselben eine Summe von 3,300,000 und 1,000,000 Mark von der Stadtverordnetenversammlung bewilligt worden. Radialsystem XI mit den im Project vorgesehenen Theilen von Weißensee hat einen Flächeninhalt von ca. 680 Hectaren und erfordert eine Rieselfläche nach den in der Stadtverordnetenvorlage bezeichneten Grundsätzen von 1179 Hectaren.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 24. Februar 1897 (Nr. 46), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Die hiesigen Gastwirthe haben mit Rücksicht auf Punkt 4 der nächsten Stadtverordneten-Versammlung einstimmig beschlossen, dem Antrage einer Biersteuer entgegenzutreten und der Regierung eine Petition zu unterbreiten.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 26. Februar 1897 (Nr. 48), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Die in der gestrigen Stadtverordneten-Versammlung eingebrachte Biersteuer ist mit allen gegen eine Stimme gefallen.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 5. März 1897 (Nr. 22), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Der landwirthschaftliche Verein Alt-Landsberg feiert am 5. März sein 50jähriges Stiftungsfest im Hotel „Deutsches Haus“.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 18. März 1897 (Nr. 65), Lokales und Provinzielles

Schwanebeck (Kreis Niederb.) Am Montag sind die von dem Alt-Reichskanzler Fürsten Bismarck geschenkten Eichen für die Gemeinden Schwanebeck und Birkholz aus dem Sachsenwalde hier angekommen. Beide sehen frisch und kräftig aus und sollen am 22. März als Kaisereichen gepflanzt werden.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 4. April 1897 (Nr. 80), Berliner Lokalnachrichten

Erst fünf Monate sind seit Einführung des Gasglühlichts für die Straßenbeleuchtung in Berlin verflossen, und schon brennen jetzt 9000 Gasglühlichtflammen in 5000 Laternen; weitere 5000 Laternen sollen noch im Laufe dieses Jahres folgen, so daß dann die Hälfte aller Berliner Straßenlaternen mit Gasglühlicht versehen sein wird.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 22. April 1897 (Nr. 93), Lokales und Provinzielles

Der Bundesrat hat entschieden, daß im amtlichen Verkehr sowie bei dem Unterricht in den öffentlichen Lehranstalten als Bezeichnung für 100 kg das Wort Doppelzentner mit Abkürzung dz in Anwendung gebracht wird.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 5. Mai 1897 (Nr. 104), Lokales und Provinzielles

Treptow. Sonntag haben etwa 40000 zahlende Personen die Gartenbauausstellung im Treptower Park besucht.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 18. Mai 1897 (Nr. 114), Lokales und Provinzielles

Bernau. Das Hussitenfest wird am Montag, den 24. Mai d. Js. Vormittags 10 Uhr in üblicher Weise mit Procession und Gottesdienst gefeiert werden. An diesem Tage wird die Rüstkammer für die Schulkinder von 11 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags geöffnet sein.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 22. Mai 1897 (Nr. 119), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. In unserer Umgebung wird in diesem Herbst ein Divisions-Manöver abgehalten werden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 25. Mai 1897 (Nr. 121), Lokales und Provinzielles

Weißensee. Bei einer Vorstellung in Schloß Weißensee erschoß gestern nachmittag auf der Bühne der Schützenartist Krüger seine 22jährige Schwester. Er wollte dem Mädchen beim „Tellschuß“ den Apfel vom Kopf schießen, traf sie jedoch in den Mund. 4000 Personen wohnten dem schrecklichen Schauspiel bei.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 27. Mai 1897 (Nr. 123), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Am Sonntag wurde hier der Gefangenenaufseher Gampert verhaftet und ins Moabiter Untersuchungsgefängnis gebracht, weil derselbe mit einer Gefangenen unzüchtige Handlungen vorgenommen hatte. Der Mann ist 21 Jahre im Dienst und hat Frau und Kinder. N.A.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 1. Juni 1897 (Nr. 126), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Hier ist ein Untersuchungsgefangener, vom Hof des hiesigen Gefängnisses aus, entsprungen.

Friedrichsfelde. Der Bau der Wriezener Bahn ist nunmehr energisch in Angriff genommen. An der Unterführung der Brücke in der Schloßstraße sind die Maurerarbeiten bereits fertiggestellt, und kann man durch die Erdarbeiten schon den ganzen Plan deutlich erkennen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 9. Juni 1897 (Nr. 132), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Der Weg von Mehrow nach Alt-Landsberg bis zu Hönower Grenze ist wegen Neuchaussirung für die Zeit vom 1. bis 30. Juni d. Js. für den Wagenverkehr gesperrt.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 17. Juni 1897 (Nr. 139), Lokales und Provinzielles

Bernau. Sonntag, den 20. Juni feiert der hiesige Veteranen- und Kriegerverein in festlicher Weise sein 50jähriges Stiftungsfest.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 19. Juni 1897 (Nr. 141), Lokales und Provinzielles

Bernau. Sonntag, den 20. Juni 1897 feiert der Veteranen und Krieger-Verein Bernau sein 50jähriges Stiftungsfest. Weit über 1000 Kameraden von nah und fern haben mit ihren Damen die Teilnahme an dieser Feier zugesagt.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 23. Juni 1897 (Nr. 144), Berliner Lokalnachrichten

Die allgemeine Berliner Omnibus-Gesellschaft ist, wie verlautet, mit Versuchen beschäftigt, welche die Einführung des Accumulatorenbetriebes betreffen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 26. Juni 1897 (Nr. 147), Lokales und Provinzielles

Kaulsdorf. Auch an der Ostbahn entwickelt sich jetzt das Terraingeschäft in lebhafterer Weise. Namentlich in Kaulsdorf und Mahlsdorf haben in letzter Zeit größere Abschlüsse stattgefunden. So sind u. A. 300 Morgen des Rittergutes Mahlsdorf von Frau Schrobsdorf an die Berliner Baugesellschaft „Eigenheim“ verkauft worden.

Werneuchen. Wie man hört, wird die neue Eisenbahn Wriezen-Lichtenberg vielleicht schon am 1. October n. js. befahrbar sein.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 29. Juni 1897 (Nr. 149), Lokales und Provinzielles

Kalkberge-Rüdersdorf. Mittwoch, den 30. d. M., Nachmittags 4 Uhr findet im Tiefbau hierselbst wieder ein großer Bergsturz statt. Die Sprengung ist unweit des Redenkanals. Tiefbau und Redenkanal befinden sich dicht bei der „Goldenen Traube“.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 1. Juli 1897 (Nr. 151), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Die hiesige Rathswaage hat Herr Gottlieb Finke für eine jährliche Pacht von 300 Mark zugeschlagen erhalten.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 4. Juli 1897 (Nr. 154), Lokales und Provinzielles

Bernau. Soviel bis jetzt bekannt, erhält unsere Stadt in diesem Jahre folgende Einquartierung: vom 21. August bis 3. September 28 Offiziere, 684 Mann, 16 Pferde, vom 18. August bis 3. September 23 Offiziere, 588 Mann 18 Pferde und am 6. September 95 Offiziere, 2013 Mann und 257 Pferde.

Ahrensfelde. Ein Schwein des Arbeiters Carl Wesenberg hierselbst ist an Rothlauf verendet.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 15. Juli 1897 (Nr. 163), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Das Fahrrad hat auch im Dienste unserer Postbehörde Verwendung gefunden. Der Barbier und Hilfspostbote Grätz fährt alle Botengänge auf seinem Fahrrade, wobei er sich dann die Packete ec. auf dasselbe anschnallt.

Werneuchen, 11. Juli. Die Beamten und Arbeiter der im Bau begriffenen Bahn Lichtenberg-Wriezen hatten gestern im Saale des Herrn Otto Thürling einen Ball, wozu auch viele Gäste erschienen waren. N. A.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 24. Juli 1897 (Nr. 171), Berliner Lokalnachrichten

Gegen den Kunstschützen Krüger, welcher das Unglück hatte, gelegentlich einer Vorstellung in Weißensee seine Braut zu erschießen, findet am 26. d. M. vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts II Verhandlung wegen fahrlässiger Tödtung statt.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 28. Juli 1897 (Nr. 174), Berliner Lokalnachrichten, gekürzt

Der unglückliche „Tellschuß“ des Kunstschützen Georg Krüger gelangte gestern vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts II zur Erörterung. ... Er erhielt wegen fahrlässiger Tödtung 6 Monate Gefängniß.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 1. August 1897 (Nr. 178), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Für das Manöver der 9. Infanteriebrigade ist die Gegend zwischen Bernau und Alt-Landsberg, für die 10. und 75. Infanteriebrigade die Gegend zwischen Wriezen und Liebenwalde in Aussicht genommen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 14. August 1897 (Nr. 189), Lokales und Provinzielles

Werneuchen. Einen sonderbaren Bau fand gestern früh der Wirth des „Schwarzen Adler“ beim Oeffnen seines Lokales vor. Der Eingang zur Veranda war nämlich mit Stühlen und Tischen verbarrikadirt und das Dach derselben schmückte eine ziemlich große Pferdekrippe, aus welcher eine lange Stange herausragte. Die „Architekten“, welche auf diese Weise ihrem Drange nach Verschönerung unserer Stadt Ausdruck gaben, sind bereits ermittelt und dürften einer entsprechenden Polizeistrafe gewärtig sein.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 21. August 1897 (Nr. 195), Lokales und Provinzielles

Marzahn. Sonntag, den 22. August wird hier ein großes Bauernwettreiten abgehalten. Es finden sechs Rennen, vier geschlossene, zwei offene statt. Anfang nachmittags 3 Uhr.

Alt-Landsberg. Ein Petroleum-Motor-Wagen der Firma Kathreiner's Malzkaffee-Fabriken zu München durchfuhr gestern die Straßen unserer Stadt und verursachte überall einen Aufruhr von Neugierigen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 24. August 1897 (Nr. 197), Lokales und Provinzielles

Bernau. Sonnabend Vormittag traf in unserer Stadt das 2. Bataillon des in Frankfurt a. O. garnisonierenden Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8 mit klingendem Spiel ein, um hierselbst bis zum 3. September Quartier zu nehmen. Auch die umliegenden Ortschaften haben zahlreiche Einquartierungen vom obigen wie auch vom 48. Infanterie-Regiment (Cüstrin) erhalten. Die beiden Regimenter, welche die neunte Infanterie­brigade bilden, halten im hiesigen Gelände das Brigade-Exerciren ab, an das sich die Herbst­manöver anschließen. N. K.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 7. September 1897 (Nr. 209), Titelseite

Bekanntmachung.
In Berücksichtigung der Wünsche hiesiger Einwohner finden die amtlichen Bekanntmachungen vom 1. Oktober ab nur noch in der „Niederbarnimer Zeitung“ (Friedrichshagener Nachrichten) Aufnahme.
Neu-Rahnsdorf, den 6. September 1897.
Der Gutsvorsteher.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 16. September 1897 (Nr. 217), Lokales und Provinzielles

Bernau. Seine Königliche Hoheit, der Prinz Leopold von Bayern, traf in der Nacht vom 12. zum 13. d. Mts. mit dem Zuge 12 Uhr 15 Minuten hier ein und wurde auf dem Bahnhof vom Herrn Bürgermeister Paetzold und Herrn Ratsherrn Stöwe begrüßt und nach seinem Quartier beim Kaufmann Herrn Carl Tiede am Marktplatze geleitet. Am Montag, den 13. d. M. früh ritt er um ½8 Uhr in das manöver-Terrain hinter Birkholz, kehrte von dort Nachmittags 3 Uhr zurück und fuhr dann mit dem Zuge um 4,30 Uhr nach Berlin. Die Herren von der Stadt, welche denselben empfangen hatten, waren auch bei der Abfahrt auf dem Bahnhof zugegen, und bedankte sich Seine Königliche Hoheit bei denselben für die freundliche Aufnahme in Bernau. N. Kr.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 17. September 1897 (Nr. 218), Lokales und Provinzielles, gekürzt

Cöpenick. Gegen die Vereine resp. Radfahrer, welche auf öffentlichen Straßen Wettfahrten veranstalten, wird jetzt auf Weisung des Landraths mit Strafmandaten vorgegangen ... Den Theilnehmern der am 29. August stattgehabten Fernfahrt „Rund um Berlin“, soweit sie an dem Ziel Zossen von dort postierten Gendarmen aufgeschrieben wurden, sind bereits Strafmandate in Höhe von 30 Mk. zugegangen. ...

Wriezen. Der 15. September erinnerte an den großen Brand, der im Jahre 1664 unsere ganze Stadt einäscherte. Am Brandtage erscheint alljahrlich [!] unsere freiwillige Feuerwehr, die älteste der Mark Brandenburg, vollzählig zum Kirchgang.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 18. September 1897 (Nr. 219), Lokales und Provinzielles

Bernau. Nachdem am Dienstag das hier auf dem Schmetzdorfer Felde begonnene Divisions­manöver bei Basdorf und Schönwalde noch weiter fortgesetzt worden war, bezogen die Truppen bei Schönwalde und hinter Stolzenhagen die Bivuaks. Am Mittwoch früh wurde in der Gegend von Wandlitz das Divisionsmanöver fortgesetzt und gleichzeitig beendet. Kreisbl.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 19. September 1897 (Nr. 220), Lokales und Provinzielles, gekürzt

Bernau. Die Kommission zur Abschätzung der Manöverschäden tritt ... bereits am 20. September zusammen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 2. Oktober 1897 (Nr. 231), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Auf Antrag des Magistrats bewilligte die Stadtverordneten-Versammlung am Dienstag zum Bahnbau Alt-Landsberg - Hoppegarten weitere 15000 Mk., so daß die Stadt jetzt 65000 M. baar und den Grunderwerb, zusammen ca. 100000 Mk. aufzubringen haben wird.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 12. Oktober 1897 (Nr. 239), Lokales und Provinzielles

Weißensee. Das „Schloß Weißensee“ wechselt jetzt schon wieder seinen Pächter. Herr Rudolf Schenk, in unserm Ort allbekannt und hochgeachtet, übernimmt das Etablissement wieder. Schon zweimal war Herr Schenk Pächter des „Schloß Weißensee“; zweimal mußte er aber der überbietenden Concurrenz Platz machen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. Oktober 1897 (Nr. 245), Lokales und Provinzielles

Blumberg. Der Kaiser hat dem 1. Lehrer, Organisten und Küster Julius Ewest in Blumberg (Mark) anläßlich seiner Pensionierung am 1. Oktober 1897 den Adler der Inhaber des Königlichen Hausordens von Hohenzollern verliehen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 23. Oktober 1897 (Nr. 249), Lokales und Provinzielles

Bernau. Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich am Mittwoch Nachmittag gegen 4 Uhr auf der Unger'schen Mühle hierselbst zugetragen. Der Dachdecker Richard Gebeler war mit dem Einsetzen der Dachluke beschäftigt, während die Mühle im Gange war. Plötzlich erfaßte ihn eine Schraube der Hauptwelle; er konnte sich nicht schnell genug losmachen und wurde über die Welle hinweggeschleudert. Der herbeieilende Mühlenbesitzer brachte die Mühle sofort zum Stillstand und G. fiel auf den Mühlenboden herab; er war sofort todt. Der rechte Unterkiefer war zermalmt und die Wirbelsäule gebrochen. G. hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 28. Oktober 1897 (Nr. 253), Lokales und Provinzielles

Schwanebeck. Am letzten Freitag forderte die schreckliche Scharlachepidemie das sechste Opfer aus den Reihen unserer Kleinen. Noch in mehreren Familien liegen die Kinder daran schwer darnieder und immer noch weiter greift die Krankheit um sich.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 31. Oktober 1897 (Nr. 256), Lokales und Provinzielles

Bernau. Die weit über die gesetzlichen Grenzen hinausgehende Einquartierungslast, die bei den diesjährigen Manövern in der Berliner Umgebung einzelnen Ortschaften aufgebürdet werden mußte, hat mehrfach ernste Verstimmung hervorgerufen. Der hiesige Haus- und Grundbesitzer­verein ist beim Landrath v. Waldow dahin vorstellig geworden, daß bei wiederkehrenden größeren Einquartierungen eine gleichmäßigere Belastung der einzelnen Ortschaften erzielt werde.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 7. November 1897 (Nr. 262), Berliner Lokalnachrichten

Der Besuch der Berliner Universität stellt sich nach den bisherigen Immatrikulationen auf 5664 Studierende, davon 130 Damen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 9. November 1897 (Nr. 263), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Am 4. d. M. konnte unser überall äußerst beliebter Stadtförster Her Barnewitz auf eine 25jährige Thätigkeit als Förster zurückblicken.

Alt-Landsberg. Die Viehzählung am 1. November ergab im hiesigen Orte 248 Stück Pferde und 418 Stück Rindvieh.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 19. November 1897 (Nr. 271), Lokales und Provinzielles

Bernau. Montag Abend rückte unsere Feuerwehr aus und zwar nach Lindenberg, woselbst die Scheune des Bauerngutsbesitzers Seeger in Flammen stand. Die Wehr konnte jedoch nicht mehr in Thätigkeit treten, da der Brand bei ihrem Eintreffen so ziemlich bewältigt war. Bald nachdem wurde ein zweiter Feuerschein bemerkt, welcher von einem Schadenfeuer auf dem Heinickeschen Gehöft, ebenfalls in Lindenberg, herrührte. Die hiesige Feuerwehr rückte zu diesem Brande nicht aus.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 20. November 1897 (Nr. 272), Lokales und Provinzielles

Biesdorf. Gemeinsame Schritte gegen die Verwaltung der Rieselfelder gedenken wegen der Verunreinigung der Wuhle durch die Abwässer des Rieselgutes Falkenberg-Hellersdorf die Adjacanten dieses Wasserlaufes in Cöpenick, Kaulsdorf und in unserem Orte zu unternehmen.

Hohen-Schönhausen. Die seit Jahren geplante Erbauung einer elektrischen Bahn von Berlin nach Hohen-Schönhausen soll nach einer dem betr. Ortsvorstande zugegangenen Anzeige im nächsten Frühjahr erfolgen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 23. November 1897 (Nr. 274), Berliner Lokalnachrichten

Eine zweite Ringbahn. Die Baufirma Knoch und Kallmeyer in Halle ist, wie die „Saale-Ztg.“ meldet, im Auftrage der Eisenbahndirection Berlin mit der Vermessung der Linie einer zweiten äußeren Ringbahn um Berlin beschäftigt, die die sechs Hauptlinien verbindet, ohne die Hauptstadt zu berühren.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 23. November 1897 (Nr. 274), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. In einer Freitag im Saale des Herrn Unterlauf abgehaltenen Versammlung, an welcher sich 30 Frauen und Jungfrauen betheiligten, wurde ein Lokalverein des Vaterländischen Frauen-Vereins gegründet, zu welchem sofort 27 der Anwesenden ihren Beitritt erklärten.

Lindenberg (Niederbarnim). Gestern Sonntag sind abermals hier zwei Gehöfte abgebrannt. es scheint mithin hier ein Brandstifter seine Hand im Spiele zu haben.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 25. November 1897 (Nr. 276), Lokales und Provinzielles

Blumberg. Dem Bauern-Altsitzer G. Ebel'schen Ehepaar hierselbst war es vergönnt, am 18. d. Mts. das seltene Fest der goldenen Hochzeit im Kreise der noch lebenden Geschwister, 3 Kinder und 12 Enkelkinder zu feiern.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 2. Dezember 1897 (Nr. 282), Lokales und Provinzielles

Alt-Landsberg. Sonntag Morgen gegen 7 Uhr brach an dem hochbeladenen Wagen des Bauerngutsbesitzers Grudermann aus Rehfelde bei Alt-Landsberg die Axe, gerade als das Gefährt die Frankfurter Chaussee hinter der Station Frankfurter Allee passierte. Das Fuhrwerk stürzte um und fiel so unglücklich auf den neben seinem Gespann hergehenden Grudermann, daß dieser mit zerschmettertem Schädel als Leiche unter der schweren Last hervorgezogen wurde.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 4. Dezember 1897 (Nr. 284), Lokales und Provinzielles

Lindenberg. 200 Mark zahlt die Gemeinde Lindenberg Demjenigen, der den Brandstifter der nun schon hierselbst ausgebrochenen fünf Schadenfeuer derartig nachweist, daß derselbe gerichtlich belangt werden kann.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 7. Dezember 1897 (Nr. 286), Lokales und Provinzielles

Bernau. In der Nacht zum Freitag brannte hier ein kleines Stallgebäude des Herrn Röseler nieder. Zwei Schweine und eine Ziege verbrannten dabei.

Lindenberg. Die Brandstiftungen im Niederbarnimer Kreise nehmen in höchst bedenklicher Weise überhand. Trotz der schärfsten Aufmerksamkeit der Bauern, welche einen regelrechten Wachdienst eingerichtet haben, wurde am Donnerstag innerhalb kurzer Zeit die sechste Scheune im Dorfe Lindenberg ein Raub der Flammen. Zwei verdächtige Personen wurden verfolgt, entkamen jedoch. Auch dieser Fall ist auf Brandstiftung zurückzuführen. An der Gartenseite der Scheune war ein Loch in dieselbe geschlagen worden, und durch die Oeffnung hatte der Brandstifter das Getreide in Brand gesetzt.


Niederbarnimer Zeitung, Sonntag, den 12. Dezember 1897 (Nr. 291), Lokales und Provinzielles

Malchow. Auch hier scheinen die Brandstifter jetzt ihr schändliches Vorhaben auszuführen. Vorgestern Abend gegen 12 Uhr brannte die Scheune des Bauerngutsbesitzers Bleise, augen­scheinlich auch infolge von Brandstiftung.

Treptow. Der letzte Nachtwächter wird unsern Ort nächstens verlassen. Die Gemeindevertretung hat beschlossen, die Nachtwächter für den Ort abzuschaffen.

Berliner Leitungswasser benutzen 1746424 Personen (d. h. 27239 mehr als im Vorjahre); die Zahl der an das städtische Rohrnetz angeschlossenen Grundstücke beträgt jetzt 23912. Die Werke in Charlottenburg, Lichtenberg, Müggelsee und Tegel lieferten im Berichtsjahr zusammen über 49 Millionen Kubikmeter Wasser. Auf den Kopf der Bevölkerung stellte sich der Wasserverbrauch auf durchschnittlich 76¾ Liter. Für öffentliche Zwecke unentgeltlich (Straßenbesprengung, Reinigung, Speisung öffentlicher Anstalten, Springbrunnen, Feuerlöschzwecke usw.) wurden weit über zehn Millionen Kubikmeter Wasser abgegeben.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 15. Dezember 1897 (Nr. 293), Lokales und Provinzielles

Bernau. Bei der am 19. d. Mts. auf hiesiger Feldmark abgehaltenen Treibjagd wurden 211 Hasen und ein Fuchs zur Strecke gebracht. Gewiß ein sehr günstiges Resultat. Die nächste Jagd findet voraussichtlich zwischen Weihnachten und Neujahr statt.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 22. Dezember 1897 (Nr. 299), Lokales und Provinzielles

Mahlsdorf. Hier hat der Inspector des hiesigen Gutes vor mehreren Tagen einen Menschen dabei abgefaßt, als dieser an einer Scheune Feuer legen wollte.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 28. Dezember 1897 (Nr. 303), Berliner Lokalnachrichten

Große Berliner Pferdebahn. In diesen Tagen ist die landesherrliche Genehmigung für die Umwandlung des Betriebes der großen Berliner Pferdebahn in elektrischen Betrieb, die schon seit langer Zeit erwartet war, nunmehr ertheilt worden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 28. Dezember 1897 (Nr. 303), Lokales und Provinzielles, gekürzt

Alt-Landsberg. Der Bezirks-Ausschuß erläßt im Rg.-Bl. nachstehende Bekanntmachung: nachdem die Genehmigung zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten zum Bau einer Kleinbahn von Alt-Landsberg über Neuenhagen nach Hoppegarten ertheilt worden ist, wird ... hiermit angeordnet, daß jeder betheiligte Grundbesitzer auf seinem Grundstücke Handlungen, welche zur Vorbereitung des gedachten Unternehmens erforderlich sind, geschehen zu lassen hat. ...

Milde Winter gab es früher oft. 1184 trieben Weinstöcke schon im Februar Knospen und Blüthen; 1829 gab es Weihnachten frische Veilchen und am 1. Februar Kornblumen; 1562 deckten die Bäume im Februar mit Laub die Vogelnester; 1722 im Januar dachte Niemand daran, noch zu heizen, im Februar blühten die Bäume.


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