Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung) von 1928 (45. Jahrgang)
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm. 1. und 3. Quartal fehlen

Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahn-Zeitung)
Erscheint täglich, außer Sonn- und Feiertags.
Amtliches Veröffentlichungsblatt für den Amtsgerichtsbezirk Altlandsberg, die Stadt Altlandsberg, die Amts- und Gemeindebezirke Neuenhagen und Fredersdorf und die Gemeinden Bruchmühle, Dahlwitz, Eggersdorf, Hönow, Petershagen, Seeberg und viele Nachbarbezirke.
Oeffentlicher Anzeiger für Altlandsberg, Werneuchen, Neuenhagen-Hoppegarten, Dahlwitz, Niederheide, Birkenstein, Seeberg, Hönow, Fredersdorf, Petershagen, Vogelsdorf, Bruchmühle, Eggersdorf, Buchholz, Wegendorf, Krummensee, Seefeld, Löhme und viele andere Ortschaften.
Fernsprecher: Altlandsberg Nr. 15. Postscheckkonto Berlin 45467.
Druck und Verlag Georg Hiller Nachf.,
Inh. und verantwortlich für den redaktionellen Teil: H. Wiebesiek, Altlandsberg.


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Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 79. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 1. April 1928.

Altlandsberg. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat Berlin und seine Umgebung einen so günstigen Eindruck auf König Ammanullah und seine Gemahlin gemacht, daß die hohen Herrschaften dem Wunsche Ausdruck gegeben haben, sich in der Nähe Berlin einen Sommersitz zu errichten. Unter den hierfür in Betracht kommenden Ortschaften soll sich auch unser Ort Altlandsberg befinden. Die Aussichten sollen für unseren Ort besonders deshalb günstig sein, weil die hiesigen örtlichen Verhältnisse den König so sehr an seine Heimat erinnern. Kürzlich weilte bereits eine Kommission in Altlandsberg und kann man der weiteren Entwicklung der Dinge mit großer Spannung entgegensehen.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 80. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 3. April 1928.

Hönow. Nachdem in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag beim Kaufmann Willi Schmidt ein Einbruch verübt, bei dem Butter, Käse und dergl. entwendet wurde, haben es die diebischen Gesel­len in der Sonnabendnacht beim Eigentümer Gustav Lehmann, Dorfstr. 8, versucht, und es ist ihnen gelungen. Vom Schmidt'schen Garten stiegen sie in den Keller und nahmen das Geschlachtete von 3 Schweinen, Schinken, Speck, Wurst, sogar das Fleisch im Pökel ließen sie mitgehen. Auch beim Ingenieur Berger soll ein Diebstahl durch Zerschneiden des Drahtzaunes versucht worden sein. Haussuchungen blieben leider erfolglos. Es muß sich bei den Tätern um solche Gesellen handeln, die genau mit den Oertlichkeiten vertraut sind.

Hönow. Vom 1. April 1927 bis 31. März 1928, also im Laufe eines Jahres wurde insgesamt an 46 Arbeitslose die Hauptunterstützung gezahlt. Die Höchstzahl betrug in einer Woche 25. Es wurden in dieser Zeit 9463,67 RM. ausgezahlt. In der letzten Berichtswoche erhielten 10 Arbeitslose, und zwar 7 männliche und 3 weibliche, die Unterstützung.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 81. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 4. April 1928.

Altlandsberg. Mit Rücksicht auf den kommenden Karfreitag findet der Warmbadebetrieb im städtischen Hause Kirchstraße 4a an diesem Tage nicht statt, wird dagegen am Sonnabend und Sonntag (1. Feiertag) wie immer aufrecht erhalten. Wir weisen an dieser Stelle nochmals darauf hin, daß diese hygienische Einrichtung unserer Stadt mehr als bisher genutzt werden möchte.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 86. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 12. April 1928.

Altlandsberg. (Neuer Kreisarzt.) An Stelle des vom Amte zurückgetretenen Kreisarztes Dr. Hartwig ist Herr Medizinalrat Dr. Kühnlein aus Merseburg als Kreisarzt des Kreises Niederbarnim nach Berlin berufen worden.

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hielt am Sonnabend beim Kam. Hörnicke seine Aprilsitzung ab, zu der über die Hälfte der Vereinsmitglieder erschienen waren. Nach herzlicher Begrüßung (wer ist mein Freund, mein Kamerad?) erstattete der Vorsitzende Bericht über Vorstandssitzung, Vereinsstiftungsfest, Volkstrauertag und Niederbarnimer Kriegervereinstag. Ein Mitglied wurde einstimmig neu aufgenommen. Zum Fall Ladeburg verhielt sich der Verein ablehnend. Von den drei eingegangenen Einladungen nach Oranienburg, Potsdam und zum Deutschen Abend im Clou wird nur der letzteren Folge geleitest werden. Ueber das öffentliche Auftreten der Kriegervereine wurde nach dem Handbuch vorgetragen. Die nächste Sitzung findet auf fast einstimmigen Beschluß der 34 anwesenden Mitglieder am Sonnabend, dem 12. Mai bei Kamerad Grune in Mahlsdorf statt.

Hönow. Die „Evangelische Frauenhilfe Hönow“ hält ihrer Aprilsitzung am Donnerstag, dem 12. April bei Frau Bugge ab.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 91. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 18. April 1928.

Hönow. (Besitzwechsel) Unsere Dorfschmiede ist von dem gegenwärtigen Besitzer, dem Schmiedemeister Richard Sommer, an den Schmiedemeister Lindenberg aus Eggersdorf verkauft worden. Der neue Besitzer ist angezogen. Genau 100 Jahre ist die Schmiede im Besitze der Familie Sommer gewesen, denn 1828 wurde die Schmiede von einem Vorfahr des Sommers, von dem aus Seelow gebürtigen Carl Friedrich Rudolf käuflich erworben.

Fuchs-Wallach 5 jährig, gesund, kräftig verkauft Adolf Doeberitz, Gutsbesitzer, Hönow.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 97. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 25. April 1928.

Sagen aus dem östlichen Teile des Kreises Niederbarnim.
Gesammelt und zusammengestellt von Oswald Meyer - Hönow. (3. Fortsetzung)
  1. Die verzauberten Bücher in Bernau
  2. Das Sühnekreuz zu Eggersdorf
  3. Der Riese von Hönow
  4. Der Blocksberg


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 100. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 28. April 1928.

Strafgerichtssitzung am Donnerstag, dem 26. April 1928.
Der Schachtarbeiter Sorge, der in Blumberg bei Drainagearbeiten beschäftigt war, ging dort in ein Geschäft und kaufte sich einen Spazierstock. Bei dieser Gelegenheit ließ er sich auch Damen­handtaschen zeigen. Als die Verkäuferin in ein Nebenzimmer ging, um Geld zu wechseln, eignete sich S. eine Handtasche an. Dieser Diebstahl wurde etwas später bemerkt und es erfolgte Strafanzeige. S. wurde in Haft genommen und dem hiesigen Gerichtsgefängnis zugeführt. Im gestrigen Termin erhielt S. eine Gefängnisstrafe von 2 Wochen wegen Diebstahls zuerkannt, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurde.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 101. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 29. April 1928.

Hönow. Der deutsche Turnverein Hönow, Deutscher Turnerbund hielt am Donnerstag abend bei Hörnicke seine gut besuchte Monatssitzung ab, zu der auch verschiedene passive Mitglieder erschienen waren. Jahnlieder eröffneten und beschlossen die Sitzung. Aus Anlaß des 150. Todestages unseres Turnvaters Jahn am 11.8. ist vom Bund eine Bundesfahrt nach der Geburtsstätte Jahns, nach Lanz in Aussicht genommen. Diese Fahrt wurde eingehend besprochen. Darauf wurde die Einladung zum Gauturntag nach Hohenneuendorf verlesen und über die Teilnahme verhandelt. Bei einzelnen jüngeren Turnbrüdern hat sich in letzter Zeit eine laue Auffassung über ihre Pflichten als Mitglieder bemerkbar gemacht. Die älteren passiven Turnbrüder gaben diesem sonderbaren Verhalten recht erregten Ausdruck. Hoffentlich wird diese Sitzung ihre Wirkung auf die Turnbrüder nicht verfehlen. Berichte über Turnbetrieb, über das letzte Vereinsvergnügen und über die angeschaffte einheitliche Bundeskleidung füllten den Rest der Sitzung aus.

Hönow. Stirbt ein Mitglied des hiesigen Landwehrvereins, so versammeln sich nach alter Sitte, und es ist eine schöne Sitte, die Mitglieder des Vereins am Todestage im Vereinslokal zu einer Trauersitzung. Eine solche Trauersitzung fand am Donnerstag bei Kam. Hörnicke statt für den so jäh, mitten aus rüstiger Arbeitskraft heraus gerissenen Kam. Sulejewski. In einem warm empfundenen Nachruf gedenkt der Vorsitzende des Verschiedenen. Die stattliche Versammlung, weit über die Hälfte des Vereins, ehrt durch Erheben von den Plätzen. Im folgenden geschäftlichen Teil wurde dann die Trauerfestlichkeit bis ins einzelne besprochen.

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Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 103. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 2. Mai 1928.

Hönow. (Gemeindevertretersitzung.) Die Gemeindevertretung hielt am Sonnabendabend im Gasthof Seeger ihre vierte diesjährige Sitzung ab. ... 8.15 eröffnete der Gemeindevorsteher Kirschbaum mit der Bekanntgabe der Tagesordnung, die 8 Punkte umfaßte, die Sitzung. Schöffe Meyer begründet seinen Dringlichkeitsantrag betr. Errichtung einer Kraftpostlinie. Der Antrag kommt als 3. Punkt zur Verhandlung. ...
Dringlichkeitsantrag Meyer: Einrichtung einer Kraftpostlinie Mahlsdorf-Hönow-Ahrensfelde. Wir haben in einer unserer letzten Nummern ausführlich darüber berichtet. Die Oberpostdirektion Potsdam verlangt aber von der Gemeinde 1. die kostenlose Hergabe eines Raumes zur Unter­stellung des Autos. 2. Hergabe eines Raumes als Wohnung für den Fahrer und 3. Verpflichtung, dem Fahrer die Möglichkeit zu geben, sich zu verpflegen. Die wichtigste Bedingung ist die erste. Es soll der Oberpostdirektion ein Raum zur Unterstellung angeboten werden, der hoffentlich genügen wird. Eine seltene Einmütigkeit brachte auch die Verhandlung dieses Antrages, weil alle Vertreter und wohl alle Einwohner dringend die Einrichtung wünschen. ...
Bewilligung der Kosten für die Brückenreparatur am Eichener Weg. Die Kosten werden bewilligt. Es soll eine Tafel aufgestellt werden, daß die Brücke nur mit Lasten bis 60 Zentnern befahren werden darf. ...
Beitritt zur Interessengemeinschaft an der Landsberger Chaussee. Die Gemeindevertretung ist grundsätzlich bereit, als korporatives Mitglied dem Verein beizutreten. Wenn erst die Frage der Beiträge geklärt sein wird, wird der endgültige Beschluß gefaßt werden können.

Hönow. Bekanntmachung.
Die Stimmlisten für die Reichstags- und Landtagswahlen liegen in der Zeit vom 29. April bis einschließlich 6. Mai d. Js. zu jeder Zeit im Gemeindebüro öffentlich aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit der Stimmlisten können während dieser Zeit bei mir angebracht werden.
Hönow, den 23. April 1928. Der Gemeindevorsteher, Kirschbaum.

Scheunen-Garten in Altlandsberg für sofort zu verpachten.
Hunold, Blumberg, Bezirk Potsdam.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 106. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 5. Mai 1928.

Strafgerichtssitzung am Donnerstag, dem 3. Mai 1928.
In der Privatklage des Geschäftsreisenden Fritz Beerbaum gegen Frau Martha Dahle, beide aus Blumberg, hatte sich Frau D. wegen vorsätzlicher Mißhandlung zu verantworten. Nach der Anklage soll Frau D. am 30. Januar 1928 ohne Veranlassung den Sohn Kurt des Klägers mehrere Ohrfeigen verabfolgt haben. Die Angeklagte bestritt dies entschieden. Sie will nur mit der Hand um sich geschlagen haben, als der Knabe sie mit seinem Roller anfuhr. Die Tochter des Klägers, die den Vorfall vom Fenster vom Fenster aus beobachtete, sagte jedoch unter Eid aus, daß Frau D. extra von der anderen Straßenseite herübergekommen sei und dann das Kind geschlagen habe. Das Gericht verurteilte sie bei dieser Sachlage wegen Körperverletzung zu 5 Rmk. Geldstrafe.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 108. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 9. Mai 1928.

Sagen aus dem östlichen Teile des Kreises Niederbarnim.
Gesammelt und zusammengestellt von Oswald Meyer - Hönow. (4. Fortsetzung)
  1. Die Hexe und der Hönower Bauer
  2. Die Schildkrötenschale in der Kirche von Hönow
  3. Der Seehund im Haussee
  4. Vom Kobold in Hönow
  5. Die Sage von der wilden Jagd
  6. Die Aveglocke in Neuenhagen

Altlandsberg. Der Landrat macht bekannt, daß die Vorschriften des Wohnungsmangelgesetzes nebst den dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen in folgenden Gemeinde- und Gutsbezirken keine Anwendung mehr finden: Amt Altlandsberg, Gut, Blumberg Gemeinde und Gut, Fredersdorf Gut, Krummensee Gemeinde, Löhmer Gemeinde und Gut.

Hönow. Der Gottesdienst am kommenden Sonntag beginnt 1 Uhr.

Hönow. Der Besichtigungstermin für die Impflinge findet am Montag, dem 14. Mai nicht, wie bekannt gemacht, um ½1, sondern schon um 11 Uhr in der Schule statt.

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hält seine Monatssitzung am Sonnabend, dem 12. Mai in Mahlsdorf beim Kam. Grun (Strammer Kater) ab. Der Verein marschiert ¾8 vom Hörnick'schen Gasthofe ab.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 113. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 13. Mai 1928.

Sagen aus dem östlichen Teile des Kreises Niederbarnim.
Gesammelt und zusammengestellt von Oswald Meyer - Hönow. (5. Fortsetzung)
  1. Der schwarze Hund ohne Kopf auf dem alten Kirchhofe zu Petershagen
  2. Der Aufhocker am Giebelpfuhl und „Jude Wolf“
  3. Die wilde Jagd in der Posentsche


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 115. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 16. Mai 1928.

Hönow. (Gemeindevorsteher Kirschbaum gewinnt für seine Gemeinde eine vollständig fabrikneue Kleinmotorspritze im Werte von 4000 RM.) Im Rahmen der Ausstellung „Die Ernährung“ Berlin 1928 zeigt die Feuersozietät der Provinz Brandenburg auf einem 160 qm großen Stande Nr. 127 Halle II an anschaulichen, der Brandvorbeugung dienenden Modellen diejenigen Brandgefahr­quellen, die sich in den für die Ernährung wirtschaftlich wichtigen Betrieben erfahrungsmäßig ständig wiederholen. Dargestellt werden auch Maßnahmen, um die Brandschäden besonders auf dem Lande zu verhindern. Die Sozietät fördert durch Hergabe von erheblichen Geldmitteln die Einführung von Motorspritzen. Um allen Interessierten die Vorzüge dieses Gerätes zu veranschaulichen, veranstaltete die Sozietät am Sonntag, dem 13. Mai neben zahlreichen Vorträgen, Filmvorführungen und dergl. auch auf dem Messegelände praktische Vorführungen. 6 vollständig neue Kleinmotorspritzen sollten dabei im Interesse der weiteren Einführung kostenlos an Landgemeinden abgegeben werden. Unser Gemeindevorsteher Kirschbaum folgte auch dieser Einladung und hatte das gewiß seltene Glück, für seine Gemeinde eine der Nummern zu erhalten, auf welche eine Motorspritze als Gewinn gezogen wurde. Wir freuen uns alle, daß sein Interesse und seine opfervolle Arbeit durch dies Glück belohnt worden. Steht er doch schon seit 24 Jahren an der Spitze seiner Gemeinde. Der Dank aller Mitglieder der Gemeinde soll ihm gewiss sein.

Hönow. Die am 20. Mai stattfindenden Wahlen finden im Gasthof von Adolf Hörnicke statt. Gemeinde und Siedlung bilden einen Abstimmungsbezirk. Abstimmungsvorsteher ist Gemeinde­vorsteher Kirschbaum, sein Stellvertreter der Schöffe Landwirt Hermann Hörnicke. Der Beginn der Abstimmung ist erst um 9 Uhr beantragt worden.

Hönow. In der Vorwoche wurden noch an 7 Arbeitslose die Unterstützungen gezahlt.

Hönow. Die Wählerliste für die am Sonntag, dem 10. Juni stattfindenden Elternbeiratswahlen liegt bis zum 8. Juni in der Schule zur Einsicht aus.

Fredersdorf
Bekanntmachung.
Gefunden: Ein Zahngebiß.
Eigentumsansprüche sind innerhalb vier Wochen beim Unterzeichneten geltend zu machen.
Fredersdorf bei Bln, den 10. Mai 1928 Der Amtsvorsteher. Kreuer


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 116. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 17. Mai 1928.

Strafgerichtssitzung am Mittwoch, dem 16. Mai 1928.
Wegen Fahrraddiebstahls hatte sich der Blumenhändler Beyer aus Berlin zu verantworten. B. hatte am 23. Januar 1928 beim Verlassen des Gasthofs Scharny in Hönow das vor der Tür stehende Fahrrad des Oberlandjägers Müller mitgenommen. Er wurde jedoch eingeholt und ihm das Rad wieder abgenommen. Im heutigen Termin behauptete der Angeklagte von dem ganzen Vorfall nichts zu wissen, da er sinnlos betrunken gewesen sei. Das wurde auch von dem Oberlandjäger bestätigt und der Angeklagte wurde deshalb auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Der Amtsanwalt hatte unter Zubilligung mildernder Umstände 1 Jahr Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust beantragt.

Hönow. Im Zeichen schöner Kameradschaft stand die Maisitzung des Landwehr-Vereins, die am Sonnabend beim Kameraden Gruhn in Mahlsdorf stattfand. Trotz des weiten Weges konnten mehr als die Hälfte der Vereinsmitglieder begrüßt werden. Mit einer Ehrung des Kameraden Hermann Henze begann die Sitzung. Seit 27 Jahren, seit der Gründung des Vereins, gehört er dem Verein an und bekleidet ununterbrochen das Amt des Kassenrendanten. Für seine Verdienste als Vorstands­mitglied wurde ihm vom Vorsitzenden das vom Vorstand des Preußischen Landeskriegerverbandes gestiftete Hindenburgbild in herzlichen Worten der Anerkennung überreicht. Ein neues Mitglied wurde aufgenommen. Der Einladung nach Potsdam zum Bezirkskriegertag wird nicht Folge geleistet. Der Verein beschloß, den schon üblich gewordenen Herrenausflug am 1. Juni im Postauto nach Wandlitz-Hubertusstock zu unternehmen. Für die Witwe eines kürzlich gestorbenen Kameraden spendeten in einer Sammlung liebe Kameradenhände 24 RM. Im Austausch alter Erinnerungen und beim Gesang alter Soldatenlieder verrannen die schönen Stunden nur allzuschnell und noch lange wird diese selten schöne Sitzung, die auch manch alte Freundschaft neu aufleben ließ, den Teilnehmern in lieber Erinnerung bleiben. Die Kameradschaft, die in dieser Sitzung gepflegt wurde, war nicht Wort und Schwall, sie war Tat!


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 121. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 24. Mai 1928.

Hönow. Die Eltern-Versammlung, die am Montag in der Schule stattfand, beschäftigte sich mit den Vorbereitungen für die am 10. Juni stattfindenden Elternbeiratswahlen. Welch starkes Interesse die Eltern den Schul- und Erziehungsfragen entgegen bringen, bekundete die große Teilnehmerzahl, waren doch die Hälfte der in der Wählerliste eingetragenen Eltern erschienen. Lehrer Meyer sprach zunächst zu den Eltern über die neue deutsche Volksschule ... In dieser Vorbesprechung wurde man sich schon darüber einig, nur eine gemeinsame Kandidatenliste mit 8 Bewerbern aufzustellen, von denen 5 als Mitglieder des Elternbeirats, 3 als Ersatzmitglieder für ev. Ausfall zu betrachten sind. Auf Vorschlag der Versammlung wurden als Bewerber notiert: Landwirt Otto Döberitz, Schlosser Artur Pekulat, Arbeiter Albert Hinz, Frau Handarbeitslehrerin Helene Richter, Frau Elise Scheidemann, als Ersatzmitglieder Frau Scheffler, Frau Kaiser und Schlosser Ernst Ludwig. Es ist daher damit zu rechnen, daß am 10. Juni die Wahl nicht stattfinden braucht und oben genannte Bewerber schon als gewählt gelten.

Hönow. Ein seltenes Anglerglück scheint die hier seit Jahren bekannte Familie Durow aus Berlin zu haben. Nachdem im Vorjahre ein Mitglied der Familie im Haussee einen Karpfen von etwa 20 Pfund angelte, fing am Wahlsonntage ein anderes Glied der Familie wiederum einen Karpfen von üer 20 Pfund im zweiten See, dem sogenannten Rethsee.

Hönow. Der Festgottesdienst am Pfingstsonntage beginnt um 8 Uhr, am Pfingstmontage um 11 Uhr.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 122. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 25. Mai 1928.

Neuenhagen. Bekanntmachung.
Betrifft: Errichtung einer Zwangsinnung für das Schmiede- und Schlosserhandwerk.
Hierdurch mache ich bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung einer Zwangsinnung für das Schmiede-und Schlosserhandwerk im Bezirk der Stadt Altlandsberg, im Amtsbezirk Altlandsberg, sowie in den Gemeinden und Gutsbezirken Bollensdorf, Fredersdorf, Petershagen, Schöneiche, Münchehofe, Kleinschönebeck, Krummensee, Seefeld, Löhme, Blum­berg, Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Dahlwitz, Neuenhagen, Seeberg und Hönow schriftlich bis 6. Juni d. Js. oder mündlich in der Zeit vom 22. Mai bis zum 6. Juni 1928 bei mir abzugeben sind. ...
Berlin, den 14. Mai 1928. Der Landrat.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 127. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 1. Juni 1928.

Unseren werten Beziehern in Fredersdorf-Petershagen zur gefl. Kenntnis, daß wir ab heute für den dortigen Bezirk unseren Niederbarnimer Anzeiger unter dem Titel "Fredersdorf-Petershagener Anzeiger" herausgeben. ...
Redaktion und Verlag.

Altlandsberg. Badeanstalt. Die Badeanstalt an der Walkmühle wird am 1. Juni für die badelustigen Einwohner eröffnet. Herr Lauermann hat weitere Verbesserungen vorgenommen, so daß der Besuch nur zu empfehlen ist. Näheres siehe das heutige Inserat.

Eröffnung der Badeanstalt Walkmühle Altlandsberg am 1. Juni 1928.
Gustav Lauermann.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 129. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 3. Juni 1928.

Sagen aus dem östlichen Teile des Kreises Niederbarnim.
Gesammelt und zusammengestellt von Oswald Meyer-Hönow (6. Fortsetzung)
  1. Der Poldsche an der alten Mühlenstelle
  2. Die Sage vom Katarinensee


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 130. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 5. Juni 1928.

[Seeberg] Verpachtung. Die Gemeinde beabsichtigt nach einer Anzeige in der vorliegenden Nummer die Fischerei im Röthsee zu verpachten. Meldungen nimmt Herr Gemeindevorsteher Münchehofe entgegen.

Bekanntmachung.
Die Fischerei des Röthsees soll verpachtet werden. Angebote bis zum 9. Juni erbeten.
Seeberg, den 4. Juni 1928. Der Gemeindevorsteher Münchehofe.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 132. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 7. Juni 1928.

[Hönow] Wichtig für Siedler. Der Regierungspräsident macht bekannt: „In Abänderung meiner Bekanntmachung ... schließe ich hierdurch das ganze Gebiet der Gemarkung Hönow, für das ein Bebauungsplan oder ein allgemeiner von mir genehmigter Siedlungsplan noch nicht besteht, bis auf weiteres von der Bebauung mit Wohnlauben aus. ...“

[Hönow] Zur Neuwahl des Elternbeirates ist nur ein Wahlvorschlag eingegangen und als rechtsgültig erklärt worden. Da sich das übrige Wahlverfahren erübrigt, sind die im Wahlvorschlag genannten Personen auf 2 Jahre gewählt. Es sind dies: Landwirt Otto Döberitz, Schlosser Artur Pakulat, Arbeiter Albert Hinz, Frau Helene Richter und Frau Elise Scheidemann. Als Ersatz für ausscheidende Mitglieder sind gewählt: Frau Scheffler, Frau Kaiser und Schlosser Ernst Ludwig.

[Hönow] Monatssitzung. Die infolge des Herrenausflugs nach Hubertusstock am 1. Juni ausgefallene Monatssitzung des Landwehr-Vereins findet am Freitag, dem 8. Juni, abends ½9 Uhr beim Kameraden Seeger statt.

[Hönow] Gauturntag. An dem am Sonntag, dem 10. Juni in Hohenneuendorf stattfindenden Gautag des Gaues Brandenburg Deutscher Turnerbund 1919 beteiligt sich der Deutsche Turnverein Hönow mit Fahne in Stärke von 12 Turnbrüdern. Um 11 Uhr fahren die Mitglieder im Auto nach Hohenneuendorf.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 133. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 8. Juni 1928.

Statt Karten.
Für die uns aus Anlaß unserer Vermählung erwiesenen Aufmerksamkeiten, Blumenspenden und Glückwünsche sagen wir auf diesem Wege allen Freunden und Bekannten unsern herzlichsten Dank. Carl Lindenberg u. Frau Erna geb. Klünder.
Hönow, den 5. Juni 1928.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 134. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 9. Juni 1928.

[Hönow] Freibad. In unserer Nähe erfolgte vor kurzem in aller Stille die Eröffnung des Freibades am sogenannten früheren Werner Teich an der Grenze Mahlsdorf-Kaulsdorf. Die Herstellung des Bades ist dadurch ermöglicht worden, daß nach der Fertigstellung der Entwässerungsanlage von Mahlsdorf und Kaulsdorf-Nord eine Regulierung des Teiches vorgenommen wurde. Er wurde ausgeschlammt, dadurch tiefer gelegt, ausgepumpt und dann mit Frischwasser neu aufgefüllt. Der so entstandene See hat eine Oberfläche von 9000 qm und wird von einem 3000 qm [großen] schönen Strand umgeben.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 135. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 10. Juni 1928.

[Altlandsberg] Flugplatz. Wir berichteten vor kurzem über die eventuelle Anlage eines Flugplatzes in der hiesigen Gemarkung. Wie wir dazu hören, kommt die Anlage vorerst nicht zur Ausführung und zwar ist sie an der Geldfrage gescheitert. Der von einem Konsortium in Aussicht genommene Flugplatz wird in der Nähe von Berlin-Britz angelegt werden. Mit den Vorarbeiten ist bereits begonnen worden.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 136. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 12. Juni 1928.

[Altlandsberg] Der Fremdenlegionär.
Von einer Hönower Familie, deren Sohn seit 1½ Jahren in der französischen Fremdenlegion dient, wird ein am 8.4.1928 geschriebener Brief, der 2., zugestellt, der hiermit im Auszuge der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wird als Warnung für unsere Jugend: ...

[Hönow] Sitzung des Landwehrvereins. Der Landwehrverein Hönow hielt seine Junisitzung am Freitag beim Kameraden Seeger ab. 27 Kameraden nahmen an ihr teil. Nach Bekanntgabe der geschäftlichen Mitteilungen verlas Kamerad Zakouril die letzten Sitzungsberichte. Der Verein beschloß, an der 50jährigen Jubelfeier des Krieger- und Landwehrvereins Ahrensfelde am 1. Juli teilzunehmen. 17 Kameraden meldeten sich sofort zur Teilnahme. Auch der Einladung des Rad­fahrervereins „Germania“ zum Stiftungsfest am 17.6. beim Gastwirt Seeger wird Folge geleistet werden. Nach dem Einziehen von Beiträgen hielt der Vorsitzende einen Vortrag über Hönower Flurnamen, der mit Interesse verfolgt wurde. Eine Stunde froher Kameradschaft schloß die Sitzung.

[Hönow] Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Vorwoche auf 8 gestiegen. Es erhielten 7 Männer und 1 Frau Unterstützung.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 141. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 17. Juni 1928.

[Hönow] Straßensperrung. Die Kreisstraße von Hönow nach Seeberg wird vom 18. Juni bis 11. Juli 1928 von Kilometer 16,9 bis 19,8 wegen Neuschüttungsarbeiten für jeden Verkehr vollständig gesperrt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 142. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 19. Juni 1928.

[Hönow] Aus alter Zeit. Zwei gewiß recht seltene Zeugnisse aus alter Zeit weist unser Ort aus. Eine 258 Jahre und eine 235 Jahre alte Bibel. Die ältere gehört der Familie Landwirt Bugge und ist inderselben [!] Familie von Generation auf Generation in die heutige Zeit gebracht, die um 23 Jahre jüngere ist im Besitz des Lehrers Meyer, auch ein Erbstück seiner Familie. Die der Familie Bugge gehörige Bibel stammt aus dem Jahre 1670, ist gut erhalten und mißt 45X30 cm, die dem Lehrer Meyer [gehörige], durch das Alter stark mitgenommen, ist kleiner (37X25 cm) und entstammt dem Jahre 1693 ...

Sagen aus dem östlichen Teile des Kreises Niederbarnim.
Gesammelt und zusammengestellt von Oswald Meyer - Hönow. (Schluß)
  1. Die Kinder aus dem Kindelfließ
  2. Die Prinzessin vom Teufelssee


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 143. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 1928.

[Hönow] Die Zahl der Arbeitslosen hat sich schon wieder auf 10 erhöht. Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß die Auszahlung der Unterstützung am Freitag vormittag im Gemeindebüro erfolgt.

[Hönow] Der Radfahrerverein Germania Hönow 1912 feierte am letzten Sonntag sein Stiftungsfest im Seegerschen Gasthofe. Eingeleitet wurde das Fest durch ein Mannschafts-Wettfahren, das dem Gedenken des im Kriege gefallenen Vereinskameraden Karl Gädke galt. In zwei Abteilungen wurden das Rennen über 12 und 24 km von Hönow über Eiche, Ahrensfelde und Mehrow geführt. In der Klasse A (24 km) starteten nur 3 Fahrer, die in folgender Reihenfolge und beistehenden Zeiten das Zielband überfuhren: 1. Willi Schmidt, 55 Min., Fritz Zakouril, 5 Längen zurück, 3. Albert Fahrentholz 65 Min. In der Klasse B (12 km) fuhren 7 Fahrer: 1. Helmut Schöneck 25 Min., 2. Fritz Ruck, 26 Min., Gustav Holscher 27 Min., Richard Holscher, Otto Zakouril, Hermann Schmidt, Otto Neuendorf. Als Preise für die besten Fahrer wurden Erinnerungsplaketten ausgegeben. Der Nachmittag vereinte Gastgeber und viele Gäste beim Tanz, für den das beliebte Eckstein'sche Orchester Neukölln unter seinem Dirigenten die Musik stellte.

[Hönow] Aus alter Zeit. (Schluß) ... Wie manch alter wertvoller Besitz liegt verstaubt, nicht beachtet in Schränken und Truhen, auf Böden und in Kammern. Manch Unverstand hat solche Zeugen und ähnliche alte Bilder. Schriftstücke, Bücher, Zeichnungen u. dgl. der Vernichtung preisgegeben. ...


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 148. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 26. Juni 1928.

[Hönow] Deutscher Turnverein. Der Deutsche Turnverein Hönow (Deutscher Turnerbund 1919) hielt am Freitag bei Tbr. Adolf Hörnicke seine ordentliche Monatssitzung ab, an der 24 Turnbrüder teilnahmen. Ein Schargesang eröffnete die Sitzung. Der Verlesung des Sitzungsberichtes folgte ein Bericht über das so glänzend verlaufene Gauturnfest in Hohenneuendorf, an dem über 1000 Turner mit 30 Fahnen teilnahmen. Zur Bundesturnfahrt nach Lanz am 11.8. aus Anlaß des 150. Geburts­tages des Turnvaters Jahn melden sich 5 Teilnehmer, die auch Hamburg bei dieser Gelegenheit zu besuchen gedenken. Der Verein beschloß, am 8. Juli auf der Dorfaue ein Vereins-Wetturnen und Schauturnen zu veranstalten, dem sich ein Kränzchen im Vereinshaus Seeger anschließen wird. Die Orts- und Nachbarvereine werden dazu eingeladen. Nur geladene Gäste haben Zutritt. Beim Turnen am Nachmittag werden Freiübungen, ein Wettkampf, Geräteübungen und Kürturnen gezeigt. Das Turnen schließt mit einer Pendel-Staffette. Der Gesang schöner Turnerlieder beschloß die Sitzung. Tbr. Fritz Weigel hat dem Vorsitzenden das Amt eines Schriftführers abgenommen.

[Hönow] Kleinmotorspritze. Die lang erwartete, vom Gemeindevorsteher Kirschbaum gewonnene Kleinmotorspritze ist eingetroffen und wird demnächst von fachkundiger Seite vorgeführt werden.

[Hönow] Die Jagdpächter bitten die hiesigen Einwohner, ihre Hunde nicht auf der Feldmark wildern zu lassen.

[Hönow] Arbeitslosenunterstützung. In der Woche vom 18.-23.6. wurden 7 Arbeitslose unterstützt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 151. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 29. Juni 1928.

[Hönow] Bau einer Unterführung am Vorortbahnhof Mahlsdorf (Ostbahn). Das schon seit Jahren laufende Gerücht über den Bau einer Unterführung am Vorortbahnhof Mahlsdorf (Ostbahn) scheint nun endgültig in greifbare Nähe gerückt und der Verwirklichung nahe. Die Ausführung des Projektes wird für die Entwicklung unserer Verkehrsverhältnisse und darüber hinaus von großer Bedeutung werden, insofern, als mit dem Bau der Unterführung am Bahnhof Mahlsdorf die Weiterführung der elektrischen Straßenbahn von Cöpenick - Mahlsdorf Bahnhof nach dem Ortsteil Mahlsdorf (Nord) und mindestens an die Grenze unseres Dorfes gerechnet werden kann und muß. Seit Jahren schweben Verhandlungen zwischen Reichsbahn und Magistrat Berlin über die Elektrifizierung der Ostbahn bis Mahlsdorf. ... Es ist der Bau eines zweiten Gleispaares Kaulsdorf - Mahlsdorf vorgesehen. Der Bahnhof Mahlsdorf erhält nach diesem Entwurf zwei Bahnhöfe, einen für den Vorort-, einen für den Stadtbahnverkehr und ein neues Empfangsgebäude. Die jetzt bestehende, infolge des sehr starken Verkehrs geradezu gefährliche Kreuzung der Bahnhofstraße am Bahnhof Mahlsdorf wird durch eine Unterführung ersetzt. Unterführung und Kosten für die Bahnanlagen werden auf 3 Millionen Rm. geschätzt. Einen Betrag von 2,4 Millionen Rm. gewährt die Stadt Berlin der Reichsbahn als Darlehn, der Restbetrag von 600000 Rm. entfällt auf die Stadt Berlin. Sobald die Unterführung fertiggestellt ist, ist die Weiterführung der Elektrischen nur noch eine Frage der Zeit und eine dringende Notwendigkeit, da ja das Gelände zwischen Bahnhof Mahlsdorf und Hönow fast lückenlos der Siedlung angeschlossen ist und geradezu auf bessere Verkehrsverhältnisse wartet. Hoffen wir nun auf baldigste Verwirklichung des Planes und unserer landgehegten Wünsche.

[Hönow] Vorführung der vom Gemeindevorsteher Kirschbaum gewonnenen Kleinmotorspritze. Im Beisein des Kreisbrandinspektors Graß-Kaulsdorf und Vertreter[n] der Landfeuersozietät fand am Mittwoch unter Teilnahme zahlreicher Zuschauer die Vorführung der vom Gemeindevorsteher Kirschbaum für die Gemeinde auf der Ernährungsausstellung gewonnenen Kleinmotorspritze statt, deren Leistung allgemeine Bewunderung erregte.

[Hönow] Der Gottesdienst am nächsten Sonntag beginnt um 11 Uhr.

[Ahrensfelde] Ahrensfelde rüstet für ein großes Fest. Der Krieger- und Landwehrverein Ahrensfelde 1878 feiert am kommenden Sonntag sein 50jähriges Stiftungsfest. Ein Zapfenstreich am Sonnabend leitet die Jubelfeier ein. Der Sonntag vormittag gilt dem Gedenken der Gefallenen. Die Hauptfeier beginnt nachmittags 3 Uhr, in der Verbandsvorsitzender Ewig und Pfarrer Benecke die Festansprache übernommen haben. Hoffentlich lohnt schönes Wetter für all die Mühe und Arbeit der Vorbereitung.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 152. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 30. Juni 1928.

Altlandsberg
Zwangsversteigerung.
Am Sonnabend, dem 30. Juni d. Js., nachmittags 1 Uhr werde ich in Hönow, Kreis Niederbarnim, Sammelpunkt der Bieter im Restaurant Scharny, 1 Schreibsekretär, 1 Sofa und 1 Wäscherolle öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigern.
Walter, Obergerichtsv. in Altlandsberg. Tel. 81.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 232. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 2. Oktober 1928.

[Hönow] Die berüchtigte S-Kurve auf der Marzahn-Hönower Chaussee, 200 m vom Dorfe Hönow, hätte am Freitag nachmittag beinahe wieder ihr Opfer gefordert. Ein Privatauto von Berlin nach Altlandsberg fuhr in voller Fahrt an bezeichneter Stelle gegen einen Baum. Wie durch ein Wunder blieb der Fahrer unverletzt, während der Wagen, an Karosserie und Steuer schwer beschädigt, abgeschleppt werden mußte. Vielleicht sei auch einmal in diesem Zusammenhang auf einen anderen Uebelstand aufmerksam gemacht. Es mehren sich die Fälle und die Klagen, daß die Autofahrer auf der Berlin-Altlandsberger Chaussee rücksichtslos die Kreuzung am Südausgang des Dorfes (Gasthof Hörnicke) durchfahren. Bei dem stündlichen Verkehr des doch mit Personen stets vollbesetzten Autobusses liegt die Gefahr, trotz des sehr vorsichtigen Fahrens unserer Autofahrer, eines folgenschweren Zusammenstoßes an einer sehr unübersichtlichen Stelle doch sehr nahe. Gelegentliche Kontrollen scheinen doch hier wiedereinmal sehr angebracht.

Hönow. Bekanntmachung.
Die Eintragung für das Volksbegehren „Panzerkreuzerverbot“ erfolgt in der Zeit vom 3. Oktober bis 16. Oktober 1928 einschließlich im Gemeindebüro täglich von 9-11 und 5-8 Uhr.
Hönow, den 1. Oktober 1928. Der Gemeindevorsteher.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 233. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 3. Oktober 1928.

[Hönow] Neuer Fahrplan. Ab 7. Oktober tritt für unsern Autoomnibusverkehr Hönow-Mahlsdorf ein neuer Fahrplan ein, der beinahe den stündlichen Verkehr nach und von Mahlsdorf vorsieht. Wir geben unsern Lesern aus dem Fahrplan die Zeiten für die Abfahrten von Hönow Post und Bahnhof Mahlsdorf wieder. Die Wagen verkehren ab Hönow Post 5.10, 5.50 (diese beiden nur werktags), 6.55, 7.55, 9.20, 10.55, 11.55, 12.55, 13.55, 14.55, 16.25, 17.25, 18.25, 19.55, 20.55, 21.55 und 22.55 (die beiden letzten nur Sonntags). Vom Gasthof Hörnicke 1m Ringstraße 4 und „Mittelpunkt der Erde“ 6 Minuten später. Vom Bahnhof Mahlsdorf verkehren die Wagen 5.30, 6.25 (beide nur Werktags), 7.25, 8.25, 10.25,11.25, 12.25, 13.25, 14.25, 15.25, 16.55, 17.55, 18.55, 20.25, 21.25. 22.25 und 24 (die beiden letzten nur Sonntags). Zu unserer Freude können wir auch feststellen, daß das Kreisbauamt den auch in dieser Zeitung geäußerten Wünschen nach Ausbesserung der Kreischaussee Hönow-Mahlsdorf jetzt Rechnung trägt. Material zur wirklich so dringenden Erneuerung wird bereits angefahren.

[Hönow] Mehr Pünktlichkeit, liebe Post! Alle, und es waren nicht wenige, die sich am letzten Sonntag vorgenommen hatten, mit dem Autobus um 12.55 von der Post abzufahren, erlebten eine bittere Enttäuschung, denn die Ablösung der Fahrer klappte nicht und so fiel der planmäßige Wagen aus und man wartete 1 Stunde lang, d.h. die warten konnten, die anderen sahen sich gezwungen, den doch scheinbar sicheren Weg zu gehen und mit dem Fuhrwerk zur Bahn zu fahren. Abgesehen von dem Ausfall an Einnahmen erschüttern solche Fälle das Vertrauen zur Einrichtung, über die bisher doch große Freude war. Also mehr Pünktlichkeit, mehr Zuverlässigkeit, liebe Post! Es liegt uns fern, Kritik an Personen üben zu wollen, aber im Interesse eines ordnungsmäßigen Verkehrs muß dies einmal öffentlich gesagt werden.

[Hönow] Die Inbetriebnahme der 100 Kilowatt [!] Fernleitung Trattendorf-Spandau, die auch unsere Feldmark durchschneidet, ist am 4. September 1928 erfolgt. Zur Verhütung von Unglücks­fällen wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß das Berühren der Drähte, auch der etwa herabfallenden, lebensgefährlich ist. Die Eltern werden besonders gebeten, ihre Kinder auf die großen Gefahren hinzuweisen.

Biesdorf. (Raubüberfall?) Mit einem schweren Schädelbruch wurde gestern nachmittag gegen 5 Uhr auf der Chaussee bei Biesdorf der Fleischermeister Dunst aus Friedrichsfelde aufgefunden. Auf dem Wege zum Krankenhause verstarb er. Es wird Raubüberfall angenommen.

Blumberg. (Selbstmord) Der Landwirt Hermann Möller aus Blumberg wurde am Strande bei Stolpmünde als Leiche angeschwemmt. Seine Hände waren mit Bindfaden gefesselt und der linke Arm mit einem mit Erde und Steinen gefüllten Regenschirm beschwert. Die Uhr nebst Kette sowie eine goldene Brille wurden bei dem Toten vorgefunden.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 234. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 4. Oktober 1928.

[Hönow] Steuerzahlung. Ein großer Teil der Steuerzahler ist trotz mehrmaliger Aufforderung mit der Zahlung der staatlichen und Gemeindesteuern für das ganze halbe Jahr im Rückstande. Der Gemeindevorsteher bittet nochmals zwecks halbjährlichen Kassenbeschlusses, die Rückstände umgehend zu begleichen.

[Hönow] Kirchliches. Der Gottesdienst fällt am nächsten Sonntag aus. An dem darauffolgenden Sonntag beginnt er um 11 Uhr. Mit dem Gottesdienst wird die Feier des heiligen Abendmahles verbunden. Die Beichte beginnt um ½11 Uhr, dann ist Gottesdienst und anschließend die Feier des Abendmahles. - Die Eintragungsliste für die Wahlen zu den kirchlichen Körperschaften, die Ende November stattfinden, liegt bei dem Kirchenältesten und Gemeindevorsteher Kirschbaum zum Eintragen aus. Es ist die allerhöchste Zeit, sich einzutragen. Wer dies versäumt, darf nicht wählen und kann auch nicht gewählt werden. Es ist Pflicht aller kirchlich gesinnten Männer und Frauen, sich eintragen zu lassen.

[Hönow] Der Landwehrverein hält sine Oktobersitzung am Freitag, dem 5. Okt. abends 8 Uhr beim Vereinskameraden Scharny ab.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 235. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 5. Oktober 1928.

[Hönow] Mehr Pünktlichkeit. Der in Nr. 223 v. 2.10. gebrachte Bericht „Mehr Pünktlichkeit“ hätte den Eindruck eines Vorwurfs gegen die Leitung des Unternehmens, Postamt Altlandsberg, erwecken können. Der Berichterstattung hat dieser Gedanke völlig fern gelegen ... Wie wir erst jetzt erfahren, soll ein Motordefekt an dem alten Wagen den Ausfall des fahrbereiten Wagens verschuldet haben, so daß die Ablösung der Fahrer nicht klappen konnte. ...


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 243. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 14. Oktober 1928.

Nachruf.
Unser lieber Kamerad Gustav Staab ist, 62 Jahre alt, von langem, schweren Leiden erlöst worden.
Ehre seinem Andenken!
Landwehrverein Hönow. Hönow, den 12. Oktober 1928.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 245. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 17. Oktober 1928.

[Seeberg] Beschäftigung. Der Arbeiter Otto Sommerfeld ist als Nachtwächter und Gemeindebote der Landgemeinde Seeberg vom Landrat bestätigt worden.

Bekanntmachung.
In dem Verfahren zum Zwecke der Zwangsversteigerung der in Hönow belegenen, im Grundbuche von Hönow, Blatt 204 auf den Namen des Tischlermeisters Paul Helmcke, Hönow eingetragenen Grundstücke ist der auf den 17. Oktober 1928, vormittags 10½ Uhr anberaumte Versteigerungs­termin aufgehoben worden.
Altlandsberg, den 16.Oktober 1928. Das Amtsgericht.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 247. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 19. Oktober 1928.

[Hönow] Für das Volksbegehren „Panzerkreuzerverbot“ sind 39 Unterschriften abgegeben worden.

[Hönow] Fortbildungsschule. Der Unterricht in der ländlichen Fortbildungsschule wird am Montag, dem 22. Oktober aufgenommen. Der Unterricht findet Montags und Donnerstags von 5-8 Uhr statt. Die Anmeldung der Schulpflichtigen hat sofort im Schulhause zu erfolgen.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 248. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 20. Oktober 1928.

Strafgerichtssitzung am Donnerstag, dem 18. Oktober.
Eine fast unglaubliche Verschleppung einer Bauerlaubnis wurde von dem Kaufmann Bruno Meyer in Berlin, Palisadenstraße 7, aus Anlaß eines Einspruchs gegen eine Strafverfügung vorgetragen. Nach dieser hat er in Hönow ohne polizeiliche Erlaubnis mit dem Bau eines massiven Stalles begonnen, nachdem er bis heute volle 150 Tage auf die Bauerlaubnis gewartet haben will. Da tatsächlich nach Ansicht des Gerichtes ein Minderungsgrund vorliegt, wurde die Strafe auf 3 Rm. herabgesetzt.

Auflösung der Gutsbezirke und die Ortsnamen
Auf Antrag können die alten Namen beibehalten werden.
Infolge der Auflösung der Gutsbezirke und Aufhebung vieler kleinerer Gemeinden entstehen vielfach neue Gemeinden, die aus mehreren räumlich getrennten Ortsteilen, früheren Ortschaften (Dörfern und Gütern) zusammengesetzt sind. Mit dem Verlust der kommunalen Selbständigkeit erhalten auch diese Ortsteile den vom Staatsministerium festgesetzten Namen der neuen politischen Gemeinde. Um zu verhindern, daß die alt hergebrachten und allgemein bekannten Ortsnamen vollständig verschwinden, sind die Regierungspräsidenten nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ermächtigt, auch Ortstelen einen besonderen Namen beizulegen, oder die Führung alter Namen weiter zu gestatten.

Mehrere Fliegen mit einem Schlage.
Ein Geschäftstüchtiges Inserat.
Man ist allerhand vom amerikanischen Geschäftssinn gewöhnt; sie sind so fabelhaft praktisch, die Amerikaner; aber an Vielseitigkeit dürfte die nachstehende Anzeige, die wir wörtlich nach einer amerikanischen Zeitung übersetzen, kaum zu übertreffen sein: "Ich erfülle hiermit die schmerzliche Pflicht, bekanntzugeben, daß meine Frau im selben Augenblick verschied, als sie mir einen strammen Jungen schenkte, für den ich nunmehr eine Pflegerin suche, bis ich eine neue Lebensgefährtin gefunden habe, jung, hübsch und im Besitze von etwa 20000 Dollar (Lichtbild beifügen!), welche mir bei der Führung meines bekannten Weißwarengeschäftes behilflich sein kann, das ich hiermit meiner geehrten Kundschaft wieder in Erinnerung zu bringen mir erlaube, da gerade jetzt alle Waren im Ausverkauf zu Fabrikpreisen zu haben sind, weil ich am nächsten Ersten in das Haus einziehe, das ich in der 12. Avenue bauen ließ, und in dem noch zwei Wohnungen zu je 500 Dollar Jahresmiete zu vermieten sind, für das ich auch hierdurch einen ordentlichen Pförtner suche, der sich mit Zeugnissen zwischen 12 und 14 Uhr vorstellen kann." ...


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 252. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 25. Oktober 1928.

[Altlandsberg] Niederbarnimer Kreiskalender. Als alter Bekannter und Freund des märkischen Hauses klopft nun auch wieder der „Kalender 1929 für den Kreis Niederbarnim“, mit Unter­stützung des Landratsamtes herausgegeben von Walter Möller, an die Türen. ...

[Altlandsberg] Der Kreiskriegerverband Niederbarnim lädt die ihm angeschlossenen Vereine zu einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag, dem 11. November 1928 vormittags 10 Uhr nach dem Kriegervereinshaus (Konzerthaus) in Berlin, Chausseestraße.

[Hönow] Deckstation für Ziegen. Für die Gemeinde Hönow steht ein angekörter Ziegenbock bei Frau Elise Scheidemann in Hönow Süd zum Decken. Das Deckgeld beträgt 2 Rmk. Anderweitiges Decken der Ziegen von nicht angekörten Böcken ist strafbar.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 256. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 30. Oktober 1928.

Auflösung der Gutsbezirke. durch Beschluß des Pr. Staatsministeriums vom 16. Okt. 1928 sind in Durchführung des Gesetzes vom 27. Dezember 1927 mit Wirkung vom 17. Oktober 1928 im Kreise Niederbarnim u. a. nachfolgende Gutsbezirke aufgelöst und mit nachfolgenden Stadt- und Land­gemeinden vereinigt bezw. ihnen teilweise zugelegt worden: Gutsbezirk Dahlwitz mit Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten, Name: Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten. Gutsbezirk Löhme, Amt a) mit Gemeinde Löhme; b) die Vorwerke Krummensee und Wilhelminenhof, Größe zusammen 516.0707 Hektar mit der Gemeinde Krummensee, Name: Gemeinde Krummensee.

[Hönow] Schulsparkasse. Der Weltspartag soll uns Veranlassung sein, eine kurze Rückschau auf die Entwicklung der Schulsparkasse zu geben. Am 1.6.1926 wurde sie eingerichtet. In den ersten 7 Monaten des Jahres 1926 wurden bereits 1028,60 RM. gespart. ... In dem etwas mehr als 2jährigen Bestehen wurden also insgesamt 4299 RM gespart. Ausgezahlt wurden in dieser Zeit 815,48 RM, so daß der Bestand morgen am Weltspartage 3483,52 RM beträgt. Ein gewiß erfreuliches Ergebnis, wenn man bedenkt, daß 42 Schüler sparen und diese nicht den begütertsten Kreisen angehören. Die Gelder sind bei der Kreissparkasse Niederbarnim hinterlegt.

[Hönow] Reformationsfest. Aus Anlaß der Feier des Reformationsfestes beginnt der Gottesdienst am nächsten Sonntag um 8 Uhr vormittags. - Die Listen für die Wahlen zu den kirchlichen Körperschaften liegen noch in dieser Woche beim Kirchenältesten Gemeindevorsteher Kirschbaum aus. Wahlvorschläge sind an den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Pfarrer Benecke, Ahrensfelde einzureichen.

[Hönow] Turnersitzung. Der deutsche Turnverein hielt am Donnerstag eine ordentliche Sitzung beim Tbr. Hörnicke ab. Nur wichtige innere Vereinsangelegenheiten füllten die Sitzung aus, deren Rahmen der Gesang altdeutscher Lieder gab.

[Hönow] Der Landwehrverein Hönow hält seine November-Sitzung am Freitag, dem 2. November beim Kameraden Hörnicke ab. Auf der Tagesordnung steht u.a. die Besprechung über das am 1. Dezember in Aussicht genommene Wintervergnügen. Zahlreiches Erscheinen daher sehr erwünscht.

[Hönow] Unfall. Der Siedler Hermann Pauleck aus der Kolonie Süd fuhr in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag auf der Fahrt nach Berlin auf der Friedrichsfelder Chaussee mit einem Auto zusammen, wurde vom Fuhrwerk geworfen und brach sich dabei den Arm. Er fand Aufnahme in einem Berliner Krankenhause. Die ihn begleitende Frau kam mit dem Schrecken davon.

[Hönow] Arbeitslosenstatistik. An 6 Arbeitslose, 4 männliche und 2 weibliche wurde in der Vorwoche die Arbeitslosenunterstützung ausgezahlt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 257. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 31. Oktober 1928.

[Hönow] Gemeindevertretersitzung. Die Mitglieder der Gemeindevertretung versammelten sich am vergangenen Freitag im Gasthofe von P. Scharny abends 8 Uhr zu ihrer 8. diesjährigen Sitzung, die von 10 Gemeindevertretern besucht wurde. Zwei Vertreter fehlten entschuldigt, 7 Zuhörer wohnten der Sitzung bei. ... Mit Rücksicht auf den schwebenden Generalbebauungsplan hält es der Amtsvorsteher in Neuenhagen z. Zt. [für] verfehlt, die Straßen im Siedlungsgelände jetzt schon zu benennen. Die schon angebrachten Namensschilder sollen umgehend entfernt werden, ein diesbezüglicher Antrag ist von den in Betracht kommenden eingereicht worden. Für die einzurichtende Freiwillige Feuerwehr hat die Feuersozietät als Beihilfe 6 komplette Feuerwehr­anzüge in Aussicht gestellt, wenn die Gemeinde die gesamten Ausrüstungsstücke bei ihr bestellt. Der Vertretung erscheint die Beihilfe nicht als genügend entgegenkommend. Die Aufhebung des Wohnlaubenverbots kann erst eintreten, sobald der allgemeine Siedlungsplan genehmigt ist. Er liegt zur Zeit der Stadt Berlin zur Stellungnahme vor. In zwei Fällen ist vom Wohlfahrtsamt eine Verschickung von Kranken angeordnet worden, obwohl die Gemeindevertretung die Zahlung der anteiligen Kosten abgelehnt hat. Die Vertretung sieht darin einen Eingriff in die Selbstverwaltung. Der Gemeindevorstand soll beim Landratsamte vorstellig werden. (Schluß folgt.)

Bernau. Die Stadtgemeinde Bernau bei Berlin (Kr. Niederbarnim) hat eine 1000 Liter Spritze bei der Feuersozietät der Provinz Brandenburg in Berlin bestellt. Die Spritze wird von der Firma Ewald in Küstrin geliefert.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 258. Altlandsberg bei Berlin, Donnerstag, den 1. November 1928.

[Hönow] Gemeindevertretersitzung. (Schluß.) ... 5. Erlass eines Ortsstatuts über die Regelung des Feuerlöschwesens in der Gemeinde. Das Ortsstatut kommt zur Verlesung. Zu einer Beschluß­fassung kommt es aber noch nicht. Mitte November soll eine Werbeveranstaltung zur Einrichtung der freiw. Feuerwehr einberufen werden, zu der auch die Frauen eingeladen werden. ... Die Motorspritze wird im Spritzenhaus untergestellt und der Mannschaftswagen im Schuppen auf dem Schmiedeplatz. 11,15 Uhr schließt der Gemeindevorsteher die Sitzung.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 260. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 3. November 1928.

Neuenhagen
Bekanntmachung.
Die ständig fortschreitende Parzellierung in Hönow veranlaßt mich darauf hinzuweisen, daß die erschlossenen Parzellen erst zum Teil baureif sind. Siedler können sich vielen Aerger und auch Unkosten ersparen, wenn sie sich vor Kauf einer Parzelle im Polizeibüro über die Bebaubarkeit der zu erwerbenden Parzelle Auskunft holen.
Hiervon regen Gebrauch zu machen, wird dringend empfohlen.
Neuenhagen bei Berlin, den 17. Juli 1928. Der Amtsvorsteher. I. V.: Hübscher.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 263. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 7. November 1928.

[Hönow] Der Landwehrverein Hönow hielt am Freitag seine ordentliche Monatssitzung beim Vereinskameraden Hörnicke ab, die von 38 Mitgliedern besucht war. Nach Bekanntgabe geschäftlicher Mitteilungen und der Verlesung des Sitzungsberichts fand die Aufnahme eines neuen Mitgliedes statt. Der Vorsitzende gab die Einladung zu dem am 11. November in Berlin stattfinden­den Kreiskriegerverbandstage bekannt, auf dem die Gründung einer Begräbnis-Unterstützungs­kasse für den Kreiskriegerverband Niederbarnim beschlossen werden soll. ... Im Mittelpunkt der Verhandlung des Vereins stand der Bericht über die Vorarbeiten des Festausschusses zu dem Wintervergnügen am 1. Dezember. ...


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 266. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 10. November 1928.

[Hönow] Zwecks Gründung einer freiwilligen Feuerwehr findet am Sonntag dem 11. November abends ½7 Uhr im Scharny'schen Saale eine Werbeveranstaltung statt, zu der alle Ortseinwohner, Männer und Frauen, eingeladen sind. Herr Brandinspektor Graß vom Landratsamt Niederbarnim hat den Vortrag übernommen, der auch den Frauen sehr viel Interessantes bieten wird. Es wird erwartet, daß zahlreiche Ortseinwohner erscheinen werden und schon dadurch ihr Interesse für die allen Einwohnern zugute kommende Errichtung bekunden.

[Hönow] Arbeitsamt. Die Gemeinde Hönow ist dem Arbeitsamt „Berlin-Ost“ zugeteilt worden. Alle Anträge sind von jetzt ab an diese Stelle zu richten, deren Büroräume sich in Berlin O. 17, Stralauer Platz 29, Fernspr. Königstadt 5090 befinden.

Altlandsberg. Bekanntmachung.
Am Sonnabend, dem 10. November, nachmittags 2 Uhr sollen am Mehrower Wege ein Teil Wegebäume zum Selbstroden öffentlich meistbietend gegen gleich bare Bezahlung verkauft werden.
Altlandsberg, den 9. November 1928. Die Oekonomiedeputation. C. Andree.

Hönow. Bekanntmachung.
Folgende Steuern kommen bis zum 15.1.28 zur Einziehung:
1. Staatliche Steuer vom Grundvermögen.
2. Hauszinssteuer.
3. Gemeindezuschläge.
4. landwirtschaftliche Berufsgenossenschafts-Beiträge.
5. Landwirtschaftskammer-Beiträge.
6. Reste aus den Vormonaten.
Hönow, den 9. November 1928. Der Gemeindevorsteher. Kirschbaum.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 268. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 13. November 1928.

[Hönow] Kirchliches. Für die Wahlen zu den kirchlichen Körperschaften ist nur ein Wahlvorschlag eingereicht worden. Der Wahlvorschlag enthält die bisherige Zusammensetzung. Nachdem dieser Vorschlag als gültig anerkannt worden ist, erübrigt sich demnach der Wahlgang. Der Gottesdienst beginnt am kommenden Sonntag um 11 Uhr.

[Hönow] Stempelkontrolle für ungelernte Arbeiter. In Ergänzung unserer Meldung in der Sonnabend Nr. betr. Arbeitsamt teilen wir noch mit, daß die Unterstützungszahlungen des Arbeits­amtes Berlin-Ost, zu dem die Gemeinde Hönow gehört, für unsere Arbeitslosen in der Nebenstelle Berlin-Lichtenberg, Schreiberhauer Straße 2 erfolgt. Die erforderliche Stempelkontrolle für die ungelernten Arbeiter hat vom 12.11.28 ab in der obigen Nebenstelle zu erfolgen, auch Neuanträge werden nur noch von dieser Nebenstelle angenommen. ...

[Hönow] Rattenvertilgung. Auf Grund der Polizeiverordnung über die Durchführung der Rattenvertilgung vom 2. November 1925 ... ist in den Tagen vom 17. bis 20. November 1928 ... in allen vier Tagen ... nachm. 4 Uhr Gift auszulegen.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 269. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 14. November 1928.

[Hönow] Zwecks Gründung einer freiwilligen Feuerwehr fand am Sonntag abend im Scharny'schen Gasthofe eine Werbeveranstaltung statt, an der gegen 90 Männer und Frauen aus dem Ort und der Kolonie, sowie etliche Kameraden aus Seeberg und Neuenhagen teilnahmen. Um ½8 Uhr eröffnete der Schöffe Meyer namens des Gemeindevorstandes die Versammlung, begrüßte die so zahlreich Erschienenen, macht mit dem Gegenstand der Verhandlung bekannt, und erteilt das Wort Herrn Brandinspektor Graß. In 1½ stündigem Vortrage überzeugte er aus dem reichen Schatz seiner Erfahrungen in anschaulich volkstümlicher Art die Anwesenden von der Notwendigkeit eines organisierten Brandschutzes. Reicher Beifall wurde dem Vortrag gezollt, an den sich die Aussprache anknüpfte. Die gestellten Fragen wurden von dem Brandinspektor Graß und dem Schöffen Meyer beantwortet. Etwa 18 Anwesende erklärten sich bereit, der freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Nachdem die politische Gemeindevertretung die Gründung bereits beschlossen, da sich nun auch genügend Teilnehmer gemeldet haben und sich noch mehr melden werden, erscheint nichts mehr im Wege, das Ortsstatut über das Feuerlöschwesen von der Vertretung zu beschließen und bald mit den Uebungen zu beginnen. Vor dem Kriege sollte schon in Hönow die Feuerwehr als 100. des Kreises gegründet werden. Nach der Neubildung des Kreises ist es jetzt die 75. geworden. Wir wünschen ihr eine gute Entwicklung!


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 271. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 16. November 1928.

[Werneuchen] Konkurs der Elisabeth-Mühle. Das Konkurs-Verfahren der Elisabeth-Mühle G. m. b. H. mußte eingestellt werden, weil keine [für] die Kosten des Verfahrens ausreichende Aktivmasse vorhanden war. ...


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 274. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 20. November 1928.

[Altlandsberg] Eingemeindung. Sicherem Vernehmen nach hat die Preußische Staatsregierung die Eingemeindung des hiesigen Amtes zur Stadtgemeinde Altlandsberg beschlossen. die offizielle Mitteilung hierüber dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 275. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 21. November 1928.

[Hönow] Der Gottesdienst am Bußtag beginnt um 8 Uhr. Unmittelbar an ihn schließt sich die Feier des heiligen Abendmahles an.

[Hönow] Personenstandsaufnahme. Nach der diesjährigen Personenstandsaufnahme zählt unser Ort 770 Einwohner. Diese verteilen sich wie folgt: Alt Hönow: 511, Siedlung: 188, Ausbauten: 71.

[Hönow] Die Führung der Bezeichnung „Hönow bei Berlin“, die die Gemeindevertretung auf Grund ihres Beschlusses vom 7. Juli d. Js. beantragt hatte, ist durch den Regierungspräsidenten in Potsdam abgelehnt worden.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 276. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 23. November 1928.

[Altlandsberg] Das Amt einverleibt. Wie wir nunmehr mitteilen können, ist das hiesige Amt von 2 kleineren Parzellen abgesehen mit Wirkung vom 1. November 1928 ab der Stadt Altlandsberg einverleibt worden. Wir gratulieren der Stadtverwaltung zu diesem Zuwachs und hoffen, daß sich die neuen Bürger bald einleben und sich unter dem neuen Regime wohl fühlen werden.

Mahlsdorf. Elektrifizierung. Der Berliner Magistrat hat der Elektrifizierung der Vorortstecke Kaulsdorf-Mahlsdorf zugestimmt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 277. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 24. November 1928.

[Petershagen] Eingemeindung. Von dem bisherigen Gutsbezirk Altlandsberg wurde der Gemeinde Petershagen der sogenannte Eichelgarten in Größe von ca. 65 Morgen einverleibt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 279. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 27. November 1928.

[Hönow] Arbeitsamt. Ab heute, den 26.11. wird die Nebenstelle des Arbeitsamtes Berlin-Ost in Kaulsdorf Wilhelmstraße eröffnet. Von diesem Tage an werden die Arbeitslosen unserer Gemeinde in dieser Nebenstelle abgefunden. Es findet dort also die Arbeitsvermittlung, Entgegennahme der Unterstützungsanträge, sowie die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung statt. Zahltag in Kausdorf ist Mittwochs von 9 bis 1 Uhr.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 283. Altlandsberg bei Berlin, Sonnabend, den 1. Dezember 1928.

[Altlandsberg]
Strafgerichtssitzung am Donnerstag, dem 29. November.
Dem Angeklagten Willi Sch. aus Hönow wird zur Last gelegt, am 17. Oktober ds. Jahres sich ein Portemonnaie mit 7,50 Mk. Inhalt widerrechtlich angeeignet zu haben. Der Angeklagte gibt die Tat zu und erklärt, daß er auf Zureden seines Freundes das Geld behalten hat. Als jedoch der Bestohlene von ihm das Geld zurückforderte, gab er ohne weiteres die Sachen heraus. Da dem Kläger kein Schaden entstanden und die Schuld gering ist, wird das Verfahren eingestellt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 290. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 9. Dezember 1928.

[Hönow] Der Dt. Turnverein Hönow. (Deutscher Turnerbund) hielt am Donnerstag abend im Vereinsheim Seeger eine ordentliche Sitzung ab, die von dem 2. Vorsitzer Trbr. W. Bugge geleitet wurde. Was soll aus unserm Turnen werden? Diese für den Verein so wichtige Frage stand im Mittelpunkt der Verhandlung. Die Entscheidung brachte auch dieser Verhandlungsabend nicht, und so muß der Turnbetrieb noch bis zur Hauptversammlung ruhen. Hoffentlich bringen die nächsten Wochen die Klärung, es wäre sonst recht schade um den Verein.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 291. Altlandsberg bei Berlin, Dienstag, den 11. Dezember 1928.

[Hönow] Silberhochzeit. Am heutigen Tage begeht der Landwirt Rudolf Müller mit seiner Ehefrau Flora, geb. Schmidt das Fest der silbernen Hochzeit. Da sich das Ehepaar allgemeiner Wertschätzung im Vereins- und Privatleben erfreut, dürfte es an Ehrungen und Glückwünschen nicht fehlen. Auch wir entbieten dem Silberpaare auf diesem Wege unsere herzlichsten Glückwünsche.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 292. Altlandsberg bei Berlin, Mittwoch, den 12. Dezember 1928.

[Hönow] Der Landwehrverein Hönow hielt am vergangenen Freitag beim Kam. Seeger die letzte diesjährige Monatssitzung ab, zu der 31 Mitglieder erschienen waren. nach der Aufnahme 2 neuer Mitglieder erstattete der Vorsitzende den Bericht über den letzten Kreiskriegerverbandstag. Ihm folgte der Bericht über das am 1.12. stattgefundene Vereinsvergnügen, das in jeder Beziehung so glänzend verlaufen ist. Der Verein beschloß, sich der Sterbehilfe des Kreisverbandes anzuschließen und zum 1.1. die Hälfte der Beiträge abzuführen. Die endgültige Entscheidung über die schon bestehende Kasse bleibt der Hauptversammlung im Januar vorbehalten. Der silbernen Hochzeit des Kameraden Müller wird in üblicher Weise gedacht werden. Der Verleihung des Jubiläumsabzeichen für 25jähr. Mitgliedschaft zu den Stiftungsfesten oder den Wintervergnügen soll künftig erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Sitzung wurde um 11 Uhr geschlossen.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 302. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 23. Dezember 1928.

[Hönow] Weihnachtsfeier. Die Schule veranstaltet in üblicher Weise ihre Weihnachtsfeier am Donnerstag, dem 27.12., also am 3. Feiertage im Seeger'schen Gasthofe. Die Feier beginnt pünktlich um 7 Uhr. Die Eltern der Kinder und die Freunde der Schule werden herzlichst eingeladen. Die „Evangelische Frauenhilfe“ hat ihre Mitwirkung durch Bescherung der Kinder zugesagt.

[Hönow] Der Gottesdienst fällt am nächsten Sonntag hier aus. Am Heiligabend beginnt die Andacht um 4 Uhr, am 1. Feiertag ist Beginn des Gottesdienstes um 8, am 2., um 11 Uhr.

Altlandsberg. Bekanntmachung.
Die städtische Badeanstalt im Hause Kirchstraße 4a ist am Montag, dem 24. Dezember d. js. bis nachmittags 5 Uhr offen.
Altlandsberg, den 22. Dezember 1928. Der Magistrat. Schwarzburger.

Am Freitag, dem 21. Dezember verschied nach kurzem Krankenlager meine liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Emilie Damerow geb. Kirschbaum im 82. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Familie A. Hörnicke.
Hönow, den 22. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet am Montag, dem 24. Dezember, nachmittags 2 Uhr statt.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 304. Altlandsberg bei Berlin, Freitag, den 28. Dezember 1928.

[Hönow] Gemeindevertretersitzung. Die Gemeindevertretung hält ihre letzte diesjährige Sitzung am Sonnabend dem 29. Dez. 8 Uhr im Gasthofe von A. Hörnicke ab. Der Hauptpunkt der Tagesordnung ist der Beschluß über das Ortsstatut betr. Feuerlöschwesen in der Gemeinde.


Niederbarnimer Anzeiger, 45. Jg., Nr. 306. Altlandsberg bei Berlin, Sonntag, den 30. Dezember 1928.

[Altlandsberg] Krankenkasse. Mit Wirkung vom 1. Januar 1929 wird im Rathaus Neuenhagen eine selbständige Zweigstelle der Allgemeinen Ortskrankenkasse Niederbarnim, die die Orte Neuenhagen, Dahlwitz-Hoppegarten, Hönow, Münchehofe, Bollensdorf, Petershagen und Eggers­dorf umfasst, errichtet. Die Mitglieder können sich also von jetzt ab zur Entgegennahme von Zahlungen und dergl. direkt an die Krankenkasse im Rathaus wenden. Nähere Einzelheiten sind aus der gestrigen Bekanntmachung zu ersehen.

[Hönow] Kirchliches. Am Sonntag, dem 30. Dez. fällt der Gottesdienst aus, Sylvester beginnt er um ½4 Uhr, am Neujahrstage um 8 Uhr morgens.

[Hönow] Die Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung am Sonnabend. 29.12.28 abends 8 Uhr bei Hörnicke umfaßt folgende Punkte: ... 2. Ortsstatut über das Feuerlöschwesen in der Gemeinde Hönow (Beschluß), 3. Genehmigung betr. Errichtung einer öffentlichen Tankanlage vor dem Grundstück Max Thiemisch, Hönow, Dorfstraße 28, ..., 5. Vorlage des Generalbebauungs­planes und Beschlußfassung hins. ev. Aenderungen, ...

[Hönow] Weihnachtsfeier. Man sagt, so viele Menschen hätte der Seeger'sche Saal seit langem nicht gesehen wie am 3. Feiertage, als die Schule ihre schon üblich gewordene Weihnachtsfeier veranstaltete. Und Tatsache: schon um 7 Uhr ist der Saal, im Glanze des strahlenden Weihnachts­baumes, dicht gefüllt, überfüllt und nur zu viele Zuschauer müssen stundenlang mit einem Steh­platz fürlieb nehmen. In drei äußere Rahmen ist die Feier gespannt. Der erste Teil zaubert durch Weihnachtslied, Weihnachtsgedicht, Weihnachtsgeschichte und die weihnachtliche An­sprache die Grundstimmung für die Feier als Fest der Liebe und Hoffnung. Der 2. Teil zeigt in spannender Erwartung, wie alljährlich, die Kleinsten Weihnachten im Spiel, im Gedicht und im Gesang. Das fröhliche Kinderspiel „Es gibt doch einen Weihnachtsmann“ löst nicht minder großen Beifall aus. Der Höhepunkt der Feier liegt im 3. Teil, in der die beiden lustigen Weihnachtsspiele der Ilse Werk­meister „Einmaleins und Weihnachten“ und „Das verirrte Weihnachtspüppchen“ einen durch­schlagenden Erfolg erzielen. Große und Kleine, sie gaben ihr Bestes, und es würde wirklich weh tun, Einzelleistungen hier zu erwähnen. Eltern und die Freunde der Schule kargten nicht mit ihrem Beifall. Dann walteten die Weihnachtsmänner der Ev. Frauenhilfe ihres Amtes und die Damen F. Döberitz, J. Mette und Thiemisch entledigten sich ihres Amtes mit viel Liebe und Eifer. Es waren Stunden des Vergessens alles Schweren und aller Nöte. Es war weihnachtlicher Glanz und himmlischer Frieden, der auf Stunden unser Herz in den Bann zog. Und die Stimmung, die alle beseelt, fand ihren Sprecher in dem Schulvorstandsmitgliede P. Döberitz, der in schlichten und ehrlichen Worten Kindern und Veranstaltern für das so viel Gebotene und glänzend Verlaufene herzlichst dankte. Möge auch diese Feier der Liebe reichen Gewinn für unser Innenleben davon tragen.


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