Werneuchen. Am Sonntag, den 17. Januar wird hier im Hotel Turconi Herr Hofopernsänger Abel mit Fräulein Susanne Pickelmann ein Konzert geben. Die Leistungen beider Sänger sind schon in diesem Blatte ausführlich gewürdigt worden, so daß der Hinweis auf das Konzert viele zum Besuch anregen wird. |
Kaulsdorf. Am Donnerstag Abend ließ sich ein junges Mädchen zwischen hier und Berlin überfahren. Der Kopf wurde ihr glatt vom Rumpfe getrennt. Ihre Leiche wurde in das hiesige Stationsgebäude gebracht. |
Herr Stadtförster Barnewitz erhielt dieser Tage das eiserne Kreuz für seinen Sohn ausgehändigt. Er hatte es sich in den Oktobertagen verdient. Leider hat ihn der Schnitter Tod gehindert, diese Ehrung zu erleben.
Ueber den Zustand des Weges zwischen Kleinbahnhof Hoppegarten und Ostbahnhof laufen tagtäglich bei uns Klagen ein. In der Tat war da in den letzten Tagen ein Schmutz, der aller Beschreibung spottet, auf der Kleinbahnseite kann man kaum über den Fahrweg gehen, die Treppen sowohl hier als auf der Ostbahnseite werden wohl niemals gekehrt oder mit Sand bestreut, kurz es herrscht ein Zustand, der ganz unwürdig ist. ... Die Straßen in Rußland sind das reinste Parkett dagegen.
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Max Thiemisch, Hönow.
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Schöffengerichtssitzung am 12. Januar
Bernau. Gelegentlich des Besuchs, den Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Kronprinzessin dem hier eingerichteten Reservelazarett im Schützenhause abstattete, äußerte sie die Absicht, zur Unterhaltung für die dort untergebrachten Verwundeten ein Klavier zu stiften. Das Instrument ist nun dieser Tage im Lazarett angekommen und bereits in Gebrauch genommen worden.
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Märkische Schlachtviehversicherung zu Werneuchen ... Zum Abschluß von Versicherungen empfehlen sich: ... Blumberg Hr. Schuhmacherm. Rud. Meier Blumberg Hr. Rentier Wilh. Müller ... Eiche Frau Schuhmachermeister Gröpler ...
Für den Lazarettzug des Kreises Niederbarnim wird, wie wir hören, auch unsere Stadt [Altlandsberg] zwei Betten stiften. Es zeigt sich in den Gemeinden des Kreises eine erfreulich rege Spendetätigkeit. Auch von zahlreichen Einzelpersonen sind dem Kreise bereits namhafte Spenden zugegangen. Selbst kleine, leistungsschwache Gemeinden haben es sich nicht nehmen lassen, ein oder zwei Betten zu stiften, so die Gemeinden Schönerlinde, Blumberg, Zehlendorf, Wartenberg, Herzfelde, Neuholland, Bergefelde [!], Mühlenbeck, Wensickendorf und Lindenberg. Insgesamt sind bis jetzt 20300 Mark eingegangen.
Heute 7 Uhr morgens wurde unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater
der Rittergutsbesitzer und Amtsvorsteher Herr George Dotti von seinem langen schweren Leiden im 62. Lebensjahr durch den Tod erlöst. ... Berlin und Neuenhagen, den 14. Januar 1915. |
Ein Unglücksfall besonderer Art trug sich am Donnerstag abend gegen 8 Uhr in der Wolffschen Mühle, auf dem Weg nach Blumberg zu. Der Bäckermeister Grabert aus Hirschfelde hatte sich bisher auf sein Pferd, welches den Weg nach Hirschfelde gut kannte, verlassen können. Wahrscheinlich hatte er nun ein neues eingespannt und er hatte bei dem schlechten Wetter vielleicht den richtigen Weg verfehlt. So geriet er auf den falschen Weg und in einen Sumpf, aus dem sich das Pferd mit Wagen nicht mehr befreien konnte. In dieser heiklen Situation mußte schließlich unsere Feuerwehr eingreifen und das Pferd aus dem Sumpf herausholen. ...
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange meiner geliebten Frau, Mutter und Großmutter Emilie Engel, geb. Naugard sowie die trostreichen Worte des Herrn Pastor Benicke am Sarge der Entschlafenen sage ich meinen tiefgefühltesten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Karl Engel. Hönow, den 18. Januar 1915. |
Die letzten Zählungen [Auszug]
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4 Arbeiter-Familien bei hohem Lohn, 1 Wirtschaftsmeier können sich melden. Dominium Hönow Gutsverwaltung. |
Unter dem Rindviehbestande des Landwirts C. A. Schmidt in Hönow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Neuenhagen, den 25. Januar 1915. Der Amtsvorsteher. I. V. Schmäcke.
Nachruf.
Am 14. Januar d. J. verstarb unser Amtsvorsteher Herr George Dotti in Berlin. Ueber 27 Jahre hat er den hiesigen Amtsbezirk verwaltet und werden wir seiner stets in Ehren gedenken. Neuenhagen, den 21. Januar 1915. Der Amtsausschuss. I. A. Schmäcke |
Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen bei Dotti in Neuenhagen, E. A. Schmidt in Hönow, Domäne Altlandsberg, und Appel in Werder. |
Ungedienter Landsturm in den Kriegervereinen. Nach einer Bekanntgabe des preußischen Landkriegerverbandes können Mannschaften des ungedienten Landsturms, die während des Krieges in militärischen Verbänden zu Schanzarbeiten eingezogen waren und den Fahneneid geleistet haben, als Mitglieder in die Kriegervereine aufgenommen werden. |
Empfehle mich zur Uebernahme von jedem Posten Getreide zum Mahlen auf Lohn in schnellster Herstellung. Gustav Mette, Hönow. Motormühle. |
Hierdurch beehren wir uns, anzuzeigen, dass die unserem Verein angeschlossenen Brauereien unter dem Druck der Verhältnisse leider gezwungen sind, von Mittwoch, den 17. d. Mts., an eine Preiserhöhung von 2 Pfg. für das Liter Bier in Fässern und Flaschen eintreten zu lassen. ... Berlin, den 13. Februar 1915. Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend. |
Keine Pulswärmer mehr stricken. Nach einer Mitteilung des Kreisausschusses für warme Unterkleidung werden Pulswärmer von den Truppen nicht mehr benötigt. ... |
Mehrow. Unter dem Rindviehbestande des Besitzers Ernst Meißner ist die Maul- und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. |
Schöffengerichtssitzung am 2. März 1915. ... Angeklagt war der Kaufmann Karl Sommerau in Werneuchen, weil er seinen Wagen ohne Licht auf der Straße hat stehen lassen. Nach Mitternacht ist der Angeklagte aus seinem Gesangverein mit seinem Kutscher gekommen, worauf der Nachtwächter den Kutscher auf das Fehlen der Laterne aufmerksam machte. Hierauf kam der Besitzer hinzu und beleidigte den Nachtwächter. Der Amtsanwalt beantragte 30 Mk. evtl. 6 Tage Gefängnis. Das Gericht erkannte jedoch milde und verurteilte ihn zu 10 Mk. Geldstrafe und Publikationsbefugnis des Urteils im Niederbarnimer Anzeiger, Altlandsberg. |
Ueber den gestrigen Jahrmarkt läßt sich berichten, daß es gar keiner war, denn die Zucker- und die Groschenbude machen keinen „Markt“ aus.
Freienwalde. Unser Bad, das sonst immer erst im [!] 15. Mai eröffnet wurde, wird jetzt bereits den Betrieb beginnen, nachdem die Militärverwaltung auf Grund eines Abkommens mit der städtischen Badeverwaltung eine Anzahl von an Rheumatismus erkrankten Kriegern - Offiziere sowohl wie Mannschaften - überwiesen hat.
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Im Fernsprechbetriebe sind durch die Vereisung der Drähte umfangreiche Störungen herbeigefügt worden. Zahlreiche Leitungen sind durch die Last der Eisschicht, welche die Drähte einhüllte, gerissen. Auf einigen Linien ist das Gestänge auf den Dächern umgebrochen. Der Fernsprechbetrieb mit Berlin war gesperrt. |
Schöffengerichtssitzung am 9. März 1915. Vorsitzender: Assessor Dr. Danziger, Schöffen: Stellmachermstr. Busse - Hönow und Tischlermstr. Alb. Helwig [!] - Blumberg. ... |
Für die Durchführung der Ackerbestellung und Ernte hat sich die Heeresverwaltung bereiterklärt, Kriegsgefangene noch im Laufe dieses Monats in ausgiebigem Maße zur Verfügung zu stellen. ...
Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief heute früh 5 Uhr sanft nach längerem Leiden unser guter Vater, Schwieger- und Grossvater, der Altsitzer
Wilhelm Andree
im 79. Lebensjahr.
Um stilles Beileid bittet im Namen der Hinterbliebenen Bertha Seeger. Hönow, den 12. März 1915. ... |
Das „Goldene Buch“ des Niederbarnimer Lazarettzuges. Der vom Kreise Niederbarnim gestiftete Lazarettzug O 3 hat seine erste Fahrt nach dem Osten bereits angetreten; er ist zunächst nach Riesenburg in Westpreußen abgegangen. Bemerkenswert ist, daß dieser Lazarettzug auch ein „Goldenes Buch“ besitzt, in das sich als erste die Frau Prinzessin August Wilhelm von Preußen und die Teilnehmer der Besichtigung am Montag eingetragen haben. Ferner enthält das „Goldene Buch“ die Namen der Stifter von Betten und anderen Einrichtungen für den Lazarettzug und von Beiträgen zum Betriebskostenfonds, sowie ein Verzeichnis des Begleitpersonals. Das „Goldene Buch“ ist auch zu einer Chronik über die Schicksale des Lazarettzuges Niederbarnim auf seinen Hin- und Rückfahrten bestimmt. In ihm sollen schließlich auch die Namen der Verwundeten eingetragen werden, die im Zuge eine weiche Lagerstätte finden.
Marzahn. Nach einem bei dem „Zweckverbande des Ostens“ vom Verbande Groß-Berlin eingegangenen Bebauungsplan für die ganze Gemarkung Marzahn in Bearbeitung genommen worden. Es steht hiermit zu hoffen, daß nach einer baldigen Genehmigung des Bebauungsplanes die in Aussicht genommene Wasserversorgung der Kolonie Marzahn, um die sich der Grundbesitzerverein Marzahn seit langem bemüht, ihrer Verwirklichung entgegengeht.
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Eberswalde. Unsere Stadt wird Garnison. Voraussichtlich werden 1000 Mann Militär untergebracht. Für Wohnung und Verpflegung werden 1,60 M. täglich gezahlt.
Freienwalde a. O. Wie aus einer Anfrage der Militärverwaltung hervorgeht, ist beabsichtigt, ein Bataillon Infanterie auf einige Zeit hier zu verlegen. Wenn die Verlegung zustande kommt, sollen die 1000 Mann in Bürgerquartieren untergebracht werden.
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Die letzte Sitzung der Stadtverordneten zeigte eine Tagesordnung von 14 Punkten, gerade genug um drei Stunden ernstliche und redliche Arbeit zu leisten. ...
Mehr als je
ist in jetzigen Kriegszeiten eine Zeitung von Nöten, eine Zeitung, die nicht viel Worte macht, sondern die in Kürze und wenn es sein muß, auch ausführlich alle Ereignisse des Tages mitteilt. Eine solche Zeitung ist unser Niederbarnimer Anzeiger
Ostbahnzeitung
...
Obgleich es noch nicht April ist, hat uns die amtliche Wettervorhersage heute recht genarrt. Statt Erwärmung, leichte Niederschläge und Südwinde, brachte uns der heutige Morgen einen Schneesturm aus Osten, der alles andere, nur nicht mild war. Die amtlichen Wettermacher hatten gewiß ein falsches Register gezogen.
Werneuchen. auf der Eisenbahnstrecke Berlin - Wriezen - Königsberg sind einige Fahrplanänderungen vorgenommen, die sofort in Kraft getreten sind. ...
Mahlsdorf. Eine unglaubliche Rohheit hat ein Pferdedieb verübt. In der Wagnerstraße in Lichtenberg fand man ein Pferd blutüberströmt sterbend auf. Nach den Ermittelungen gehörte das Tier einem Fabrikanten aus der Maxstraße in Schöneberg; ihm war das Pferd mit Wagen gestohlen worden. Den Wagen fand man auf dem Wege nach Mahlsdorf wieder. Der Dieb ist dann wahrscheinlich nach Biesdorf gegangen, um dort das Tier zu verkaufen. Nach Mißlingen dieses Planes hat er, wahrscheinlich aus Wut, blindlings auf das Tier eingestochen und es dann laufen lassen. Vom Blutverlust erschöpft, brach es sterbend in Lichtenberg zusammen.
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Schöffengerichtssitzung am 23. März 1915. Vorsitzender: Assessor Dr. Danziger, Schöffen: Gutsbesitzer Ebel und Gutsbesitzer Kickbusch, beide aus Blumberg. ...
Die Polizeiverordnung, wonach auch Vereine und geschlossene Gesellschaften unter die Polizeistunde gestellt werden, galt bisher nur für den Landespolizeibezirk Berlin. Jetzt ist durch Verordnung des Regierungspräsidenten zu Potsdam auch für diesen Regierungsbezirk bestimmt worden, daß mit Rücksicht auf den Kriegszustand fortab alle Vereine und sonstigen geschlossenen Gesellschaften an die Polizeistunde gebunden sind, die für das Lokal, in dem sie tagen, festgelegt ist. Diese Anordnung ist am 20. März in Kraft getreten.
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Wir hatten gestern das erste Gewitter. Die ganz ungewöhnliche Temperatursteigerung der letzten Tage hat im Reiche vielfach zu Gewitter mit Regenfällen geführt. |
Wriezen. Bei dem Gewitter am Sonnabend hat ein Blitzstrahl in der neuen katholischen Kirche die linksseitige Beleuchtungsanlage zerstört und ist dann durch die Wand nach außen in den Blitzableiter gefahren; ... |
Konfirmiert wurden am Palmsonntag: Stadtkirche 26 Knaben, 32 Mädchen; Schloßkirche 3 Knaben, 2 Mädchen; Bruchmühle 4 Knaben, 8 Mädchen.
Infolge der am 1. März d. J. in Kraft getretenen staatlichen Beschränkung der gesamten deutschen Biererzeugung auf 60 % des bisherigen Malzverbrauchs ... hat sich im Interesse der Fortführung der Brauindustrie und der Aufrechterhaltung zahlreicher Betriebe des Gastwirtsgewerbes und des Zwischenhandels die Notwendigkeit einer
nochmaligen erheblichen Preiserhöhung um 5 Pfennig für das Liter Faß- und Flaschenbier
ergeben, ...
Berlin, den 29. März 1915. Die gemeinsame Kommission der Berliner Brauereien und Gastwirtsverbände. |
Der Bismarcktag wurde in unserer Stadt nur mit Fahnenschmuck der Häuser äußerlich gekennzeichnet.
Am Mittwoch herrschte in unserer Stadt reges militärisches Leben. Eine Abteilung Berliner Garnison kam auf einem Uebungsmarsche zu uns. Am Abend fand ein Nachtgefecht an der Berliner Mühle statt, das zahlreiche Zuschauer herbeigelockt hatte. Donnerstag in der Frühe erfolgte der Rückmarsch.
Neuenhagen. Eine unfreiwillige Landung mußte am Donnerstag Vormittag um 10 Uhr ein Militärdoppeldecker hier nehmen. Der Insasse, ein Fliegerunteroffizier, ließ sich durch einen Gleitflug auf der Feldmark zwischen Neuenhagen und Altlandsberg nieder. Der Doppeldecker überschlug sich hierbei und beschädigte einen Propeller, während der Unteroffizier glücklich davonkam, ohne Schaden zu erleiden. Es wurde sofort nach Johannistal telefoniert, um das Benzin zu ersetzen und die nötige Reparatur auszuführen, welche aber längere Zeit in Anspruch nahm, denn der Unteroffizier konnte seine Rückfahrt erst abends um 6 Uhr antreten. Es hatten sich zu diesem Ereignis eine Menge Einwohner von Neuenhagen eingefunden. Die unfreiwillige Landung ist dadurch entstanden, daß der Motor bei der Abfahrt statt 150 Liter Benzin nur 50 Ltr. eingenommen hatte.
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Erweiterung des Kreiswasserwerks und der Industriebahn von Niederbarnim. Das erst im Mai vorigen Jahres dem Betrieb übergebene Kreiswasserwerk am Dämeritzsee bei Hessenwinkel hat eine so günstige Entwicklung genommen, daß schon jetzt eine Erweiterung erfolgen muß. ... - Für die Erweiterung der Anlagen der Kreisindustriebahn Tegel - Friedrichsfelde (Magerviehhof), die nach Plänen des Baurats Mierau ausgeführt werden soll, sind 100000 M. erforderlich, davon 70000 M. zu Gleiserweiterungen auf den Bahnhöfen Tegel-Hafen, Wittenau und Weißensee, die infolge von Kriegslieferungen der angeschlossenen Werke notwendig geworden sind. |
Einige Platzarbeiter stellt ein A. Weidelt, Blumberg. |
Freienwalde. Das Landsturmbataillon, das hier in Quartier lag, ist ins Feld gerückt. |
Schöffengerichtssitzung am 20. April 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffen: Tischlermeister Hellwig - Blumberg und Rentier Dahle - Seefeld. ...
Von der Ostbahn. Der neue Fahrplan mit Giltigkeit ab 1. Mai d. J. bringt außer 5 Sonderzügen an Sonnabenden und einer Anzahl Sonntagszügen keine Verbesserungen. ...
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Die städtische Volksbibliothek ist während des Krieges nur alle 14 Tage Sonntags geöffnet. ...
Karlshorst. Am letzten Sonntagg entdeckten zwei Spaziergänger in einem Tannengestrüpp unweit der Ballonhalle zwischen Karlshorst und Biesdorf einen weiblichen Leichnam. ...
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Unsere Kleinbahn bleibt auch in diesem Sommer bei ihren vier Zügen. Wer noch so naiv war, an ein Entgegenkommen der Kleinbahn zu glauben, der wird gründlich enttäuscht. |
Friedrichsfelde. In den großen, jetzt verfügbaren Gebäuden des Magerviehhofs hierselbst werden demnächst Kriegsgefangene untergebracht werden. Die Räume werden für diesen Zweck hergerichtet. Die Beköstigung der Gefangenen ist öffentlich ausgeschrieben worden. |
Schöffengerichtssitzung am 18. Mai 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffen: Landwirt Meißner - Mehrow und Gutsbesitzer Ernst Sommer - Krummensee, ... |
So wunderbares Pfingstwetter und einen so schönen Himmelfahrtstag vorher haben wir selten gehabt. ...
Die Zahl unserer Gefangenen. Nach einer Zusammenstellung der Frkf. Ztg. beläuft sich die Zahl der in Deutschland und Oesterreich-Ungarn bisher gefangen gehaltenen Russen auf 1017000 Mann, die Zahl der in den Gefangenenlagern untergebrachten Franzosen auf etwa 254000, Engländer 24000, Belgier 40000, Serben 50000, so daß die Gesamtzahl der Kriegsgefangenen im 10. Kriegsmonat schon auf 1385000 gestiegen ist.
Reelles Heiratsgesuch!
Strebsamer, selbständiger Geschäftsmann 28 J. alt, evgl. wünscht in eine Bauernwirtschaft einzuheiraten, ...
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Eiche. Am Donnerstag brannte die Brederek'sche Scheune nieder. Es wird Brandstiftung vermutet.
Obstverpachtung.
Die Nutzung an Süß- und Sauerkirchen von den Bäumen der Kreischaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow soll am Freitag, den 11. Juni d. Js., nachmittags 4 Uhr in Hönow, Lokal von Adolf Hörnicke, gegen sofortige Bezahlung der Pachtsumme verpachtet werden. Berlin, den 4. Juni 1915. Bauamt des Kreises Niederbarnim. |
Ein weißes Flugzeug lenkte in den letzten Tagen die Aufmerksamkeit auf sich. Zuweilen erstrahlte es im glänzenden weißen Metallschimmer. Das sehr schnelle Johannisthaler Flugzeug ist ganz aus Aluminium. |
Seefeld. Vor einigen Tagen ertrank hier ein dreijähriges Kind in einem Wasserkübel. Der Vater ist kriegsgefangen in Marokko.
Kaulsdorf. Die Milchhändler haben sich zu einem Ring vereinigt und den Preis für den Liter Vollmilch auf 30 Pfg. festgesetzt, während er bis zum Kriege 22 Pfg. betrug. Dieselben Händler sollen ihre Milch in den Nachbargemeinden Biesdorf und Mahlsdorf zu einem geringeren Preise verkaufen. Die Firma Bolle soll in Mahlsdorf sogar für 24 Pfg. liefern.
Mahlsdorf. Die Gemeinde bringt die Arbeiten zum Bau der neuen Friedhofskapelle zur Ausschreibung und zwar in 4 Losen: Maurer-, Zimmer-, Dachdecker-, Klempnerarbeiten. Offerten sind bis Mittwoch, 16. Juni d. Js. einzureichen.
Nach Gottes unerforschlichen Ratschluß entschlief heute vormittag ...
August Damerow im 74. Lebensjahr. Das zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme an Emilie Damerow, geb. Kirschbaum, Hedwig Hörnicke, geb. Damerow, Adolf Hörnicke, als Schwiegersohn, Fritz Hörnicke, Enkelkind, Adolf Hörnicke, [Enkelkind] Hönow, den 11. Juni 1915. ... |
In Todesanzeigen für Gefallene dürfen nach strenger militärischer Anordnung nur die reinen Personalien des Verstorbenen angegeben werden, also Name, Alter, Rang, Regiment und Todestag. Wir müssen also aus Anzeigen wie aus textlichen Mitteilungen Armeekorps, Gefechtsort und Kriegsschauplatz streichen.
Bei den guten Erfolgen, die nach den bis jetzt vorliegenden Mitteilungen bei unseren im Felde stehenden Truppen mit den Schutzimpfungen gegen Cholera und Typhus erzielt worden sind, ist auch der Zivilbevölkerung die Möglichkeit gegeben, nötigenfalls solche Impfungen durch die praktischen Aerzte an sich ausführen zu lassen. ...
Danksagung.
Für die überaus zahlreichen Beweisen herzlicher Teilnahme sowie kostbarer Kranzspenden bei der Beerdigung ... des Büdners und Postschaffners a. D. August Damerow sagen wir Allen von nah und fern, besonders Herrn Pastor Beneke für die trostreichen Worte am Grabe des lieben Entschlafenen, auch dem hiesigen Landwehrverein für die in so würdiger Weise dargebrachten Ehrenbezeugungen unseren tiefgefühltesten Dank. ... Im Namen der Hinterbliebenen Emilie Damerow, geb. Kirschbaum. Hönow, den 14. Juni 1915. |
Wie wir hören, ist unser Magistrat um Zuweisung von Gefangenen für Erntearbeiten eingekommen. Es ist begründete Hoffnung, daß dem Ersuchen stattgegeben wird.
In der letzten Zeit haben sich die Rohheitshandlungen in unserer Stadt gemehrt. Insbesondere haben die jungen Leute, und um solche handelt es sich, es auf die Promenade angesehen. ...
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Einen tüchtigen, verheirateten Schneidemüller und einige Platzarbeiter stellt sofort ein Albert Weidelt, Blumberg |
Schöffengerichtssitzung am 22. Juni 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffe: Bauerngutsbesitzer Ebel und Kiekebusch aus Blumberg, ... |
Krummensee. Am Mittwoch haben Diebe bei dem Mühlenbesitzer G. eingebrochen und einen guten Anzug und eine Uhr mit Kette gestohlen. ...
Mahlsdorf. Die Genehmigung versagte der Kreisausschuß einem Beschluß der Gemeindevertretung, welche die Erhebung von Anliegerbeiträgen zur Befestigung des Bürgersteiges in der Voigt- und Waldowstraße betraf.
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Als örtliche Geschichtsschreiber wollen wir hier aufzeichnen, daß am Sonnabend Abend nach monatelanger Dürre und großer Hitze ein Regen einsetzte, der mit kurzen Unterbrechungen bis zum Sonntag Morgen dauerte. ...
Börnicke. Infolge eines Fehltritts stürzte der Zimmermann Wilhelm Schreiber beim Abbruch der Mühle herab. Bei dem Sturz hatte sich Sch. so schwere Verletzungen zugezogen, daß er nach dem Krankenhause gebracht werden musste, wo er aber bald nach seiner Aufnahme verstarb.
Bernau. Ein Schulknabe, der beim Erklettern eines Vorgartengitters abglitt und durch das Eindringen der Gitterspitzen in den Unterleib schwer verletzt wurde, ist seinen Verletzungen erlegen.
Fürstenwalde. Wegen einer geringfügigen Ursache ... hat der etwa 50jährige Landwirt Schüler aus Markgrafpieske sein Leben lassen müssen. Schüler war mit fünf oder sechs anderen Leuten aus Markgrafpieske nach Hangelsberg gegangen, um dort zu angeln. Der Polizeisergeant Kuhnert ... kam dazu und erkundigte sich nach der Angelkarte. Es ergaben sich Schwierigkeiten ... Sie umringten den Polizeibeamten ... und bedrohten ihn tätlich. Um sich der Angreifer zu erwehren, war der Beamte in die Notlage versetzt, von seinem Dienstrevolver Gebrauch zu machen. Wie er angibt, beabsichtigte er, den Schüler durch einen Schuß in den Oberarm unschädlich zu machen ... Leider drang die Kugel dem Schüler in den Leib, so daß edle Körperteile verletzt wurden und der Tod nach kurzer Zeit eintrat.
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Die Aussichten auf eine gute Ernte sind, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilt, in allen Teilen des Reiches ausgezeichnet. ... |
Die bei uns in Gefangenenlagern untergebrachten Kriegsgefangenen des Militärstandes der feindlichen Staaten tragen, soweit es möglich, ihre frühere militärische Uniform. Ist die frühere Uniform nicht mehr tragbar, so erhalten die Gefangenen von der Heeresverwaltung andere Bekleidungsstücke aus den Beständen der Bekleidungsämter. Um das Entweichen der Kriegsgefangenen aus den Gefangenenlagern des Militär-, sowohl wie des Zivilstandes zu erschweren, sind die Kleidungsstücke beider Arten, soweit sie nicht zu Militäruniformen feindlicher Staaten gehören, besonders kenntlich gemacht ... [deutlich sichtbare gelbe Vorstöße (Bisen) in den Nähten] |
Zur Durchführung der Ernteschätzung sind auch im Kreise Niederbarnim Kommissionen gebildet worden. ... V. Kommissionsbezirk. Amtsbezirke Kaulsdorf, Berlin-Hohenschönhausen, Ahrensfelde. 1. Amtsvorsteher Buchholz, Ahrensfelde, Vorsitzender, 2. Gemeindevorsteher Braunsdorf, Biesdorf, 3. Gutsbesitzer Thürling, Mehrow |
Das „Halbmondlager“ in Wünsdorf, das von dem Russen-, Franzosen- und Belgierlager streng getrennt 15 Minuten vom Bahnhof entfernt liegt, enthält etwa 4000 Araber, Gurkhas, Marokkaner, Sudan- und Senegalneger. Mitten im Lager erhebt sich die Moschee in Form eines Sechzehnecks, mit einem schlanken, weithin sichtbaren Minarett davor. Das Minarett ist 23 Meter hoch und bietet eine prachtvolle Aussicht. Das Innere der Moschee ist mit einem festen Fußboden versehen und nach den Vorschriften des Koran sehr einfach gehalten. ... |
Die Nachricht, daß am Sonnabend Abend die zur Unterstützung der Erntearbeiten erbetenen Kriegsgefangenen hier eintreffen sollten, hat eine große Anzahl Einwohner, vorallem Kinder, nach dem Bahnhof geführt, das Warten war umsonst. Die Gefangenen kamen nicht. Nunmehr werden sie dieser Tage erwartet. |
Wie in mehreren Orten der Umgegend sind nun auch bei uns Russen eingezogen, glücklicher Weise nicht als Sieger, sondern als landwirtschaftliche Arbeiter. Es sind 24 Gefangene, die des Nachts im Deutschen Hause untergebracht sind und tagsüber von den Landwirten, bei denen sie arbeiten, beköstigt werden. Die Arbeitgeber sind für die Gefangenen verantwortlich. Ein Wachtkommando von drei Mann ist zur Bedeckung da.
Geschäftseröffnung.
Altlandsberg Kaufhaus S. Barkowsky, Poststr. 15. ... Für Gefangene Strohsäcke mit Kissen und Schlafdecken in verschiedenen Grössen. ... |
Schöffengerichtssitzung am 27. Juli 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffen: Tischlermeister Hellwig - Blumberg und Rentier Tausch von hier, ... |
Unsere Kleinbahn hat versuchsweise zwei Züge Sonntags eingelegt. Es verkehrt an Sonntagen abends ein Zug ab Altlandsberg 9.15 in Hoppegarten 9.42, ab Hoppegarten 10.- in Altlandsberg 10.23.
Anfang nächster Woche werden die Kanalisationsarbeiten in unserer Stadt wieder aufgenommen. Sie werden von der Firma Ernst Selchow in Cöpenick mit Hilfe von Kriegsgefangenen ausgeführt.
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Die Errungenschaften des 1. Kriegsjahres. 180000 Quadratkilometer feindlichen Gebietes besetzt. 1695400 Kriegsgefangene. 7000 bis 8000 erbeutete Geschütze, 2000 bis 3000 erbeutete Maschinengewehre. ... |
Schöffengerichtssitzung am 10. August 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffen: Zimmermeister Schulze von hier und Stellmachermeister Busse - Hönow, ... In dem ersten Falle muß es sich um einen ziemlich schweren Burschen handeln, denn 2 Transporteure sind aufgeboten, um den Angeklagten Kunze aus Moabit vorzuführen und es ist ein stattliches Vorstrafenregister, welches der Gerichtsvorsitzende dem Angeklagten ins Gedächtnis zurückruft. Der Sachverhalt ist ziemlich einfach: Kunze hat in der Nacht des 18. Juni ca. in Blumberg ein dem Grafen v. Arnim gehöriges Pferd gestohlen und versucht, es in Berlin zu verkaufen, wobei er sich einem Kriminalwachtmeister gegenüber eines falschen Namens bedient hat. Der Angeklagte ist geständig und das Gericht erkennt auf eine Gefängnisstrafe von 8 Monaten wegen Diebstahls und auf eine Woche Haft wegen Beilegung eines falschen Namens.
Strausberg. Am Sonntag Vormittag arbeiteten Beauftragte der Ueberlandzentrale Eberswalde an der Leitung zwischen Heegermühle und Garzau, ohne den Strom einer Leitung von 10000 Volt Spannung auszuschalten. Ein Arbeiter kam dieser Leitung zu nahe und wurde vom elektrischen Strom sofort getötet.
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ehrliche Leute
auch Kriegswittwe mit Kind zur Beaufsichtigung, auch sind häusliche und kleinere Gartenarbeiten zu machen, dafür gebe [ich] zwei Stuben und Küche. F. Glücks, Hönow. |
In unserer Stadt, und wie wir erfahren, in weitem Umkreise Berlins war am Mittwoch Abend neun Uhr ein donnerähnlicher Knall zu hören, sodaß viele an ein Erdbeben glaubten. Wahrscheinlich dürfte die Erschütterung mit der folgenden Mitteilung zusammenhängen: In der Sprengstofffabrik Reinsdorf bei Wittenberg hat Mittwoch ein Brandunglück stattgefunden, dem leider auch eine Anzahl Menschenleben zum Opfer gefallen ist. Eine militärische Bedeutung hat das Unglück nicht, da der Betrieb keine Unterbrechung erleidet. Dir Ursachen sind noch nicht festgestellt. |
Keine Männerkleidung als Vogelscheuchen. Da in letzter Zeit aus Gefangenenlagern der Provinz Schlesien mehrere Gefangene entflohen, sind die Landwirte und Gartenbesitzer erneut ersucht worden, keine Männerkleider für Vogelscheuchen zu verwenden, um den flüchtenden Gefangenen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Uniform mit Zivilkleidung zu vertauschen. Es wird empfohlen, die Vogelscheuchen in den Feldern, Gärten usw. mit Frauensachen und Lumpen zu bekleiden. |
[Anzeige:] Jäger mit Hund sucht Anschluß. ... |
Hönow. Der zweite Sohn des Lehrers Lübke, Paul Lübke, ist zum Leutnant d. Res. im Infanterie-Regiment 48 befördert worden - Vor längerer Zeit ist auch der Landwehrmann, Gefr. W. Ramm, wegen Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet worden.
Einen tüchtigen
Schneidemüller
stellt sofort ein
Albert Weidelt, Blumberg.
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Es wird nunmehr amtlich bekannt gemacht, daß im Oder- und Spreegebiet Cholerafälle vorgekommen sind. Die Schließung der Badeanstalten haben wir schon mitgeteilt. Amtlich werden nunmehr allgemeine Warnungen erlassen (kein Genuß und keine Verwendung des ungekochten Wassers der ordentlichen Wasserläufe zu häuslichen Zwecken) und die behördlichen Anordnungen getroffen. |
Das Siegesläuten der Kirchenglocken soll in Zukunft einheitlich geregelt werden. Das Konsistorium hat sich deshalb an die Gemeinden gewendet. Es empfiehlt folgende Regelung: Bei Vormittagsnachrichten von Siegen wäre von 12 bis 1 Uhr, bei Nachmittagsmeldungen von 6 bis 7 Uhr zu läuten. Manchmal würde allerdings der frische Eindruck verloren gehen. Auf dem Lande sind die Schwierigkeiten des Nachrichteneingangs natürlich größer. Das Konsistorium gibt auch die Anregung weiter, in den Kirchen jedesmal eine kurze kirchliche Siegesdankfeier zu veranstalten. |
Sechs Kartoffelbuddler sucht Alfred Doeberitz, Hönow. Niederbarnim. |
Mahlsdorf Am 27. August wurde von einem Berliner Waschanstaltbesitzer ein 13jähriges Mädchen aufgefunden, dessen Herkunft bisher nicht ermittelt werden konnte. Das Kind behauptet, von Zigeunern abzustammen und Charlotte Erdmann zu heißen. Es spricht hochdeutsch, kann fließend lesen und macht keinesfalls den Eindruck eines Zigeunerkindes. ... Es will mit seinem Vater ... in einem Wohnwagen ... von Schlesien kommend von Ort zu Ort gereist sein. Seine Mutter soll verstorben sein. In Mahlsdorf will es beim Spielen zurückgeblieben und von dem Wagen abgekommen sein. Diese Angaben erscheinen unglaubwürdig; es ist vielmehr anzunehmen, daß das Mädchen in der weiteren Umgebung von Berlin seinen Eltern fortgelaufen ist und sich herumgetrieben hat. |
Mahlsdorf. Als völlig erdichtet erwiesen sich die Erzählungen des 12jährigen Mädchens, das angab, die Tochter eines Zigeuners und Viehhändlers Otto Erdmann zu sein. ... Das Mädchen ist die Tochter eines braven Handwerkers aus Weißensee und hat noch vier Geschwister. Ihr Hang zum Herumtreiben hat sie nun verführt, ein wenig das Zigeunermädchen zu spielen. |
Hönow. Das Eiserne Kreuz 2. Kl. erhalten Unteroffizier Karl Mette im Garde Res.-Regt. Nr. 2, Sohn des Mühlenmeisters Mette und Schwiegersohn des Gemeindevorstehers Kirschbaum hierselbst, ferner Unteroffizier Richard Zakouril im Res.-Husaren-Regt. Nr.9, Sohn des hiesigen Schuhmachermeisters Zakouril. |
Herr Amtsrat Schrader übernahm heute vor 50 Jahren die Pachtung der Königl. Domäne Altlandsberg. In all diesen langen Jahren hat er sich als ein ausgezeichneter Landwirt erwiesen, der sich das Vertrauen seiner Fachgenossen, der Landwirte, der Regierung und anderer weiterer Kreise in vollem Maße erwarb. ... |
Der Feuerwehr-Unterverband Niederbarnim hält mit Rücksicht darauf, daß weder im vorigen Herbst, noch in diesem Jahre ein Unterverbandstag stattgefunden hat, es für erforderlich, noch vor dem Eintritt der kälteren Jahreszeit einen Brandmeistertag, verbunden mit praktischen Vorführungen abzuhalten. Derselbe findet am Sonntag, den 17. Oktober, am Bahnhof Reinickendorf-Rosenthal statt. |
Die Jagd im Oktober. Im Monat Oktober dürfen nach der Jagdordnung geschossen werden: Hasen, männliches und weibliches Rot- und Dammwild, und Kälber, Rehböcke, Dachse, Biber, Birk-, Fasanen- und Haselhähne, und -hennen. Rebhühner, schottische Moorhühner und Wachteln, wilde Enten, Schnepfen, Trappen, Drosseln, (Kammetvögel), wilde Schwäne, Kraniche, Brachvögel, Wachtelkönige und alle anderen jagdbaren Sumpf- und Wasservögel. |
Gestern Nachmittag nahm ein Doppeldecker auf dem Rübenfelde beim Sandfährenweg eine Notlandung vor. Eine zahlreiche Volksmenge wohnte diesem Schauspiel bei. Nach nicht zu langer Zeit flog er wieder davon. |
Arbeiterinnen auf Knaben- und Herrenhemden bei guten Löhnen und dauernder Beschäftigung gesucht. Leonh. Tietz A. G. Zu melden Mittwoch Nachmittag von ½ 3 – ½ 6 bei Löwecke, Blumberg i. M. |
Unser gestriger Jahrmarkt war wie immer oder noch weniger. Damit erschöpft sich die ganze Berichterstattung. |
Neuenhagen. Viel Freude hat Herr Administrator Gilardone den armen Einwohnern gemacht, als er sie auf einem großen Schlag von 158 Morgen an der Altlandsberger Chaussee umsonst Kartoffeln nachbuddeln ließ. Manche arme Familie konnte sich bei den, trotz der ausgezeichneten Ernte, teuren Kartoffelpreisen so ein paar Mahlzeiten umsonst verschaffen.
Dahlwitz. Der Bäckermeister und Gastwirt Friedrich Frohnert feiert am Dienstag, 26. Oktober, seine goldene Hochzeit. Wir wünschen ihm und seiner Frau hierzu alles Gute. Der Jubilar ist hier der älteste Bäckermeister. Vor mehr als 50 Jahren machte er sich hier selbständig, nachdem er vorher fünf Jahre beim Bäckermeister Brädikow in Altlandsberg als Geselle und Werkführer gearbeitet hatte, er ist auch Ehrenmitglied der Altlandsberger Bäckerinnung. Sein goldenes Meisterjubiläum beging er schon vor einiger Zeit. Während der fünfzig Jahre hat unser Ort manches erlebt, so ist u. a. die Rennbahn entstanden.
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Schöffengerichtssitzung am 26. Oktober 1915. Vorsitzender: Assessor Reiner, Schöffen: Bauerngutsbesitzer August Ebel - Blumberg und Stellmachermeister Busse - Hönow, ... |
Ein verwundeter Krieger schreibt uns: „Könnten Sie nicht mal bei irgend einer Gelegenheit darauf aufmerksam machen, daß sich ganz in unserer Nähe ein Lazarett (Hoppegarten) mit 200 Betten befindet, in dem die Verwundeten und Krieger gern bereit sind, auch Liebesgaben aus unserer Umgebung in Empfang zu nehmen, ... |
Dahlwitz. In unserer Forst trieben seit längerer Zeit Wilderer ihr Unwesen, ohne daß es gelang, die Täter zu ermitteln. Durch einen Zufall ist die Köpenicker Polizei den Wilddieben auf die Spur gekommen. Es wurden zwei der Wildfrevler, die Arbeiter Sch. und St. aus der Lindenstraße in Köpenick, verhaftet. Bei einer Haussuchung wurde bei beiden ein Rehfell, Kaninchenfelle und in einem Topf Rehfleisch aufgefunden. ... |
Neuenhagen. Bei der Personenstandsaufnahme am 1. Oktober d. Js. betrug die Einwohnerzahl unseres Ortes 3244 und des Gutsbezirks 115. Im vorigen Jahre betrug die Einwohnerzahl 3398, auf dem Gut 123. |
Mahlsdorf. Auch in Kriegszeiten gibt es Nöte eigener Art. So wird in hiesigem [?] Blatte geklagt, daß, als ein hiesiger Gastwirt ein Schwein geschlachtet hatte, „ausgerechnet 80 Lichtenberger Stadtverordnete kamen und den Mahlsdorfern alles wegaßen.“ Die armen Mahlsdorfer! |
Wegen des Bußtages erscheint die nächste Nummer unseres Anzeigers erst am Freitag Abend zur gewohnten Stunde. |
Hoppegarten. Der hiesige St. Elisabeth-Verein veranstaltete am Sonntag ein Wohltätigkeits-Konzert im Wolterschen Saale am Bahnhof Neuenhagen. Schon wiederholt hat dieser Verein unter dem Vorsitz der Frau Sanitätsrat Dr. Lemkowski - Neuenhagen und des Herrn Kuratus Siebner - Hoppegarten Werke barmherziger Liebe in Deutschlands großer Zeit vollbracht. ... |
Schöffenliste für 1916. Hauptschöffen. ..., aus Blumberg: Rentier Adler ..., Landwirt Brederecke ..., Chausseeaufseher Dessow ..., Gastwirt Ebel ..., Rentier Haase ..., Viehhändler Kielblock ..., aus Hönow: Rentier Hinze, ...
Unter den Rindern der Domäne Altlandsberg ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt.
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Tiefensee (Oberbarnim). Die Postagentur in Tiefensee (Mark) führt fortan die Bezeichnung „Tiefensee (Oberbarnim).“ |
Seeberg. Vorige Woche haben einige Feinschmecker in einem Geflügelstall eingebrochen. Ihre Beute war nicht gering. Sieben Gänse und fünf Hühner haben sie mitgenommen. Bei den heutigen Preisen ist das ein Wert von über hundert Mark. |
Berlin. Auf dem Gelände der Ausstellungshallen am Zoo hat das Garde-Pionier-Bataillon 1 die Verteidigungsstellen der neuen Strategie eingebaut, und zwar mit solcher Kunstfertigkeit, daß sie sich in nichts von den besten Vorbildern auf den östlichen und westlichen Kriegsschauplätzen unterscheiden. |
Neuenhagen. Achtung, die Zeit für Hühnerdiebstähle ist gekommen. In der Nacht zum Freitag voriger Woche statteten Einbrecher unserem Orte einen Besuch ab, um sich einen Weihnachtsbraten zu holen, ... - Ebenfalls machten in derselben Nacht Berliner Einbrecher in Hönow einen Besuch, der sich aber besser lohnte, als in Neuenhagen, sie räumten bei einem Bauern H. die zum Fest bestimmten Braten auf. Hier ließen sie ein halbes Rind, 2 fette Gänse, 1 Hasen, 1 Topf Schmalz usw. mitgehen. Die Diebe ließen eine Berliner Brotkarte an Ort und Stelle zurück. |
Nächster Jahrgang (1916) |