Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung) von 1913 (30. Jahrgang)
gefunden beim Heimatverein Altlandsberg, ergänzt anhand der in der
Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe.



Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung)
Amtliches Publikationsorgan für den Amtsgerichtsbezirk Altlandsberg, die Stadt Altlandsberg, den Amts- und Gemeindebezirk Neuenhagen, die Gemeinden Fredersdorf, Petershagen, Bruchmühle und viele Nachbarbezirke
Öffentlicher Anzeiger für Altlandsberg, Werneuchen, Neuenhagen, Hönow, Seeberg, Herzfelde, Dahlwitz, Hoppegarten, Fredersdorf, Petershagen, Eggersdorf, Werder, Rehfelde, Wegendorf, Weesow, Wesendahl, Blumberg, Seefeld, Löhme, Krummensee, u. a. O.
Redaktion, Druck und Verlag von Georg Hiller in Altlandsberg, Berliner Allee 10 B.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Mittwoch, den 1. Januar 1913 (Nr. 1)

Meiner werten Kundschaft, Freunden und Bekannten
Die herzlichsten Glückwünsche zum Jahreswechsel
Bäckermeister
Adolf Mette und Frau. Hönow.
Meinen werten Kunden,
lieben Freunden u. Bekannten
Herzl. Glückwunsch
zum Neuen Jahr!
Herrmann Richter, Heilgehülfe
Hönow.
Meinen werten Gästen, Freunden und Bekannten sage ich hierdurch meinen
herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre
Frau Seeger, Gastwirtin, Hönow
Gasthof am See.
Unserer werten Kundschaft, Freunden und Bekannten wünschen ein
fröhliches Neues Jahr
Kaufmann Willy Schmidt und Frau. Hönow.
Allen unsern werten Gästen, Freunden und Bekannten wünschen wir ein
fröhliches neues Jahr
Adolf Hörnicke und Frau
Hönow.
Meinen unseren werten Gästen, Freunden und Bekannten
wünsche ich ein
Fröhliches Neues Jahr!
Paul Scharny und Frau
Hönow.
Meiner werten Kundschaft, Freunden und Gönnern
die besten Wünsche zur Jahreswende
Hönow. Max Thiemisch.
Stelle sofort einen
Kutscher
ein.
Emil Baumgart, Kaulsdorf,
Dorfstr. 13
Altlandsberg.
Heute Sonnabend
Bockbier-Anstich
wozu herzlichst einladet
Frau Wilhelmine Heymann
Hoppegarten.
Heute Sonnabend abend
Großes Hasenausspielen
Bockbieranstich
Es ladet freundlichst ein
W. Lindner


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 7. Januar 1913 (Nr. 3)

Die Abonnenten sind für den Fall des Todes, herbeigeführt durch Unfall, in Höhe von 500 Mark bei der Stuttgarter Mit- und Rückversicherungs-Aktiengesellschaft nach den besonderen Bedingungen versichert. Die Legitimation geschieht durch Quittung, für deren genaue Ausstellung und Auf­bewahrung der Abonnent Sorge tragen muß.

Werneuchen. Im Jahre 1912 wurden in unserer Stadt 54 Kinder geboren (21 Knaben, 33 Mädchen). Davon sind nicht weniger als 21 Kinder unter ein Jahr gestorben; eine erschreckend hohe Zahl. ...

Neuenhagen. Für nächsten Donnerstag, den 9. d. Mts. steht uns wieder ein besonderer Genuß bevor, insofern unsere Orchestervereinigung im Fagerstern'schen Saale ein Konzert gibt, das durch die Kunst der Mitglieder und die Auswahl des in der vorliegenden Nummer abgedruckten Programms viel verspricht. ...

Dahlwitz-Hoppegarten. Am Sonnabend hielt der hiesige Militärverein im Vereinslokal des Kam. K. Frohnert seine Jahresversammlung ab, die sich eines guten Besuchs erfreute. ...

Mahlsdorf. In der Sitzung der Kaulsdorfer Gemeindevertretung regte der Gemeindevorsteher Herr Doß an, die drei Gemeinden des Amtsbezirks Biesdorf (Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf) zu einem einheitlichen Gemeindewesen zu vereinigen.

Einweihung des Großschiffahrtsweges durch den Kaiser. Anfang April 1913 wird die feierliche Einweihung des Kanals durch den Kaiser stattfinden. Der Kaiser wird zu diesem Zwecke von Berlin im Auto zur Besichtigung der Hauptwerke nach Eberswalde und nach Niederfinow fahren, wo er auch jedenfalls die Weiherede halten wird und von dort nach Hohensaaten zur Besichtigung der Ostoderschleuse. Nachdem diese beiden Hauptanlagen in Augenschein genommen sind, ist dann die Rückreise über Freienwalde a. O. geplant.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 9. Januar 1913 (Nr. 4)

Neuenhagen. Bequeme Badegelegenheit bietet den Bewohnern von Neuenhagen und Umgegend das Erholungsheim Neuenhagen, das Herr Emil Peters auf dem gegenüber dem Bahnhof gelegenen früheren Besitztum des Herrn Stadtrat Dahm seit einigen Jahren eingerichtet hat. ...

Bernau. Unsere Stadt hat die Errichtung eines eigenen Elektrizitätswerkes beschlossen; den Vertrag mit der Gasanstalt will sie nicht mehr verlängern.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 11. Januar 1913 (Nr. 5)

Das völlig anormale Wetter des denkwürdigen Winters 1912-13 bringt die merkwürdigsten Naturspiele hervor. Die Ufer der Seen bei Lychen sind eingesäumt von blühenden Gänseblümchen, Bienenfang, Frühlingskreuzkraut, hier und da lugt ein Veilchen hervor. ...

Mahlsdorf. Ein dreister Diebstahl wurde bei dem Mühlenbesitzer Buchholz verübt. Bei demselben wurde der Stall erbrochen und 30 Hühner, 8 Enten und 7 Tauben gestohlen und an Ort und Stelle abgeschlachtet. Der Verdacht lenkte sich auf den in der Nähe beschäftigten Nachtwächter, welcher die Diebe gesehen haben wollte. Eine durch die Berliner Kriminalpolizei bei ihm vorgenommene Durchsuchung förderte nicht nur die gestohlenen Bratvögel zu Tage, sondern es konnte auch der eigentliche Spitzbube, der Müllergeselle Fr. verhaftet werden. Die Frau des Nachtwächters war ge­rade dabei, ein Huhn zu rupfen. Der Dieb und der Hehler wurden dem Gerichtsgefängnis zugeführt.

Suche sofort mehrere tüchtige
Garten-Arbeiter
Gärtnerei Gustav Felgentreu,
Hönow.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 14. Januar 1913 (Nr. 6)

Vor einigen Tagen wurde über unserer Stadt ein Luftschiff gesichtet, das durch seine große Manövrierfähigkeit auffiel. Es war dies das in Biesdorf stationierte Luftschiff Schütte-Lanz. Obgleich es gut manövrierte, ist es doch von einem Unfall nicht verschont geblieben. Beim Landen vor der Halle wurde der vordere Teil des Luftschiffes infolge des starken Windes gegen eine Baumreihe gedrückt. Durch die Aeste wurde die Ballonhülle beschädigt und ein Teil des Gestänges der Gondel verbogen. Die Reparaturarbeiten wurden sofort in Angriff genommen, so daß das Luftschiff voraussichtlich bald wieder aufsteigen kann.

Johannisthal. Bei der Luftfahrtsbetriebsgesellschaft haben sich die finanziellen Schwierigkeiten, die in letzter Zeit sich ergaben, jetzt zu einer direkten Zahlungsschwierigkeit verdichtet. Von der Direktion wird namentlich die Interessenlosigkeit des Publikums für Passagierfahrten die Schuld gegeben. ...

Lichtenberg. Einen entsetzlichen Tod fand der fünfjährige Sohn Alfred, des Kaufmanns Bobraht. Das Kind spielte in der Küche, während die Mutter mit der Wäsche beschäftigt war. Als Frau B. auf kurze Zeit die Küche verließ, kletterte der Knabe auf eine Fußbank; diese kippte um, und das Kind stürzte in eine mit kochendem Wasser gefüllte Wanne. Auf das Geschrei des Kleinen eilte die Mutter herbei und befreite das verbrühte Kind aus seiner furchtbaren Lage. Ein Arzt ließ den Knaben nach dem Krankenhaus schaffen, jedoch verstarb er dort kurz nach seiner Einlieferung.

Bernau. Ein paar jugendliche Diebe wurden auf frischer Tat erwischt. Die Schulknaben Gustav H., Hermann H. und das Schulmädchen Marie S., sämtlich im Armenhause wohnhaft, entwendeten dem Kauf­mann Ringer ein Päckchen Ansichtskarten von Bernau vom Ladentisch und verschwanden damit. Nach kurzer Zeit erschienen die Täter wieder und boten dem Bestohlenen die Karten zum Kauf an.(!) Der Dieb­stahl war aber bemerkt worden; die Karten wurden den kleinen Dieben daher wieder abgenommen. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 16. Januar 1913 (Nr. 7)

Werneuchen. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr wurde im vergangenen Jahre 3 mal zur Hilfeleistung bei Bränden alarmiert. 16 Übungen und 12 Dienstversammlungen fanden statt. ...

Mahlsdorf. Obwohl allem Anschein nach die Stadt Lichtenberg mit dem Kreis Niederbarnim wegen Legung des elektrischen Kabels durch die Frankfurter Allee eine Einigung erzielt hat, scheint es doch so, als ob noch andere Hindernisse bestehen, denn die Frist zur Einführung der elektrischen Kraft war Mitte Dezember abgelaufen und seit dieser Zeit zahlt Lichtenberg an die Gemeinde Mahlsdorf vertragsmäßig pro Tag eine Konventionalstrafe von 20 Mk. Damit ist wohl der Gemeinde gedient, aber den einzelnen Interessenten, welche sich die Anlage schon haben herstellen lassen, keineswegs.

Bernau. Am Montag vormittag wurden auf dem Ladeburger Gebiet drei Wilderer, ausgerüstet mit Flinte und Rucksack, worin sich bereits erlegtes Wild befand, entdeckt. Sogleich wurde die Verfolgung durch den Gärtner und Forstaufseher Haase aus Langerönne aufgenommen. Leider erreichten die Wilderer eine gedeckte Stellung, noch ehe der Forstaufseher herankam. Von hier aus schoß einer der Wilderer auf Haase und dieser wurde leicht verletzt. Während sich H. weitere Hilfe holte, ergriffen die Täter die Flucht, ohne bisher gestellt zu werden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 18. Januar 1913 (Nr. 8)

Die Freiwillige Feuerwehr hielt gestern im Deutschen Hause ihre Generalversammlung in Anwesenheit von etwa 30 Kameraden ab. Nach dem Kaiserhoch des Oberjägers Kam. Helmig erstattete Kam. Rahe den Jahresbericht, aus dem hervorgeht, dass im vergangenen Jahr stattfanden: 7 Uebungen, 5 Alarmierungen, bei denen in drei Fällen die Wehr in Tätigkeit trat, 37 Theater­wachen, 22 Waldwachen, 8 Generalversammlungen, 4 Vorstandssitzungen. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 21. Januar 1913 (Nr. 9)

Eine Vermehrung der Gendarmerie in den Kreisen Niederbarnim und Teltow ist zu ordnungs­mäßigen Wahrnehmung des Sicherheitsdienstes in Aussicht genommen. Es sollen u. a. Gendarmerieposten in Erkner, Friedrichshagen, Heiligensee, Hermsdorf, Kaulsdorf, Oberschöne­weide, Tegel, Alt-Glienicke, Johannisthal, Mariendorf, Marienfelde, Stahnsdorf und Wannsee neu stationiert werden. Die Mehrzahl der Gendarmen soll beritten sein.

Kaulsdorf. Es ist einfach nicht wahr, was man uns in der Schule weiß gemacht hat; es gebe keine Gespenster. Wir behaupten, es gibt welche und nicht wir allein, eine ganze Reihe hiesiger alter Damen wird es uns bestätigen. Nachts um die zwölfte Stunde, es kann auch manchmal früher sein, erhebt sich aus einem Grabe des hiesigen Friedhofs eine Gestalt in weißem Kleide und wandelt barfuß bei dem kalten Wetter zwischen den Gräbern bis sie im Spritzenhaus verschwindet. Das geht schon viele Tage und es ist höchste Zeit, daß eine Eingabe an den Reichstag gemacht wird oder daß eine kurze Anfrage an den Reichskanzler gerichtet wird: wen das Gespenst vorstellt, warum es nachts spazieren geht und wie lange die Geschichte noch dauern soll. Von der Bildung eines Komitees zur Verscheuchung des Geistes hat man vorläufig noch abgesehen, denn man kann wirklich Geist hier brauchen, freilich wagen wir nicht zu hoffen, daß die Gespensterseher davon noch etwas besitzen.

Bernau. Der 41 Jahre alte Arbeiter Karl Ziebell von hier wurde am Dienstag früh auf dem Bahngleis Berlin-Bernau (Kilometer 16,5) beim Bahnhof Röntgental als Leiche aufgefunden. Der Kopf und die linke Hand war vom Rumpfe getrennt. Soweit jetzt feststeht, hat Z. am Dienstag den Zug verpaßt. Er ist dann den Bahnkörper entlang gegangen, um so nach Hause zu kommen. Hierbei wird er wohl vom Zuge erfaßt und überfahren worden sein. Z. hinterläßt eine Ehefrau und zwei Kinder von 5 und 3 Jahren. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle in Zepernick überführt.

Das Luftschiff „S L 1“, der frühere „Schütte-Lanz“ hat am Sonnabend einen schweren Unfall erlitten. Als es gegen ½6 Uhr abends über der Station Mahlsdorf-Süd dahinfuhr, riß ein Draht an der Steuerung. Bei dem Versuch, den Erdboden zu erreichen, wurde das Luftschiff gegen ein Gehöft getrieben und fiel mit großer Geschwindigkeit auf das Dach des Wohngebäudes. Die Gondel wurde dabei stark beschädigt und der Dachstuhl des Hauses ging zum Teil in Trümmer. Ein Luftschiff­monteur sprang vorzeitig aus der hinteren Gondel und stürzte aus acht Metern Höhe auf die Erde. Er brach sich einen Arm und zog sich auch sonst andere Verletzungen zu, sodaß er in das Krankenhaus Niederschöneweide gebracht werden mußte. Das Kommando des Luftschiffbataillons Nr. 1 in der Luftschiffhalle zu Biesdorf wurde telephonisch benachrichtigt und war bald an der Unfallstelle. Auch die Feuerwehren aus Mahlsdorf und der Umgegend erschienen. Mit viel Mühe gelang es schließlich, die Gondel vom Luftschiff zu trennen und auf die Erde zu bringen. Das Luftschiff hat an seinem hinteren Teil mehrfach schwere Beschädigungen erlitten. Auch die Seitensteuer sind defekt geworden. Die Mannschaften des Luftschiffbataillons und die Mann­schaften der Luftschiffhalle Biesdorf zogen das Luftschiff auf eine Querstraße der Chaussee Kaulsdorf-Mahlsdorf, wo es an Seilen von Soldaten festgehalten wurde. Die Führer des Luftschiffes, Hauptmann v. Jena und Luftschiffkapitän Hanold, gaben den Befehl, das Luftschiff trotz der schweren Beschädigungen, noch in der Nacht nach der Halle in Biesdorf zu schaffen. Um dies zu ermöglichen, mußte eine Starkstromleitung der Straßenbahn längs der Chaussee an der Unfallstelle von der Feuerwehr entfernt werden. Während die Mannschaften langsam Schritt für Schritt das Luftschiff, das nur etwa drei Meter über der Erde schwebte, über die Chaussee zogen, ertönte plötzlich ein lauter Krach. Das Luftschiff war an einen Baum angestoßen. Sofort wurden Rufe laut: „Der Ballon explodiert!“ Unter den zahlreichen Zuschauern brach für einige Minuten eine Panik aus. Einige Haltemannschaften ließen sogar die Taue fahren und liefen vom Luftschiff fort. Schließlich gelang es der Geistesgegenwart eines Unteroffiziers und mehrerer Offiziere, die mit lauter Stimme in das Getümmel Kommandos erteilten, die Leute zu beruhigen. Das Schiff wurde dann in langsamen Tempo nach der Biesdorfer Halle geschleppt, in der es noch in der Nacht glücklich geborgen werden konnte.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 23. Januar 1913 (Nr. 10)

Werneuchen. Die Spitzbuben sind jetzt in den Kirchen an der Arbeit. Wie in der Umgegend, so haben sie auch in unserer Kirche eingebrochen, aber mit Ausnahme von der Zertrümmerung einiger Scheiben keinen Schaden angerichtet.

Mahlsdorf. Durch seine übergroße Vorsicht erlitt der Eigentümer S. in Mahlsdorf-Süd. Um seinen Hühnerstall zu erwärmen, hatte er nachts einen Koksofen aufgestellt und auch sonst den Raum gegen Eindringen von Kälte geschützt. Als er morgens den Stall betrat, war sämtliches Geflügel tot. Es war durch Gas vergiftet.

Danksagung.
Für die wohltuende herzliche Teilnahme, sowie für die herrlichen Kranzspenden beim Heimgange meines lieben Mannes spreche ich meinen innigsten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen Luise Catholy geb. Treue.
Hönow, im Januar 1913.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 25. Januar 1913 (Nr. 11)

Eiche. Am 8. Juli fand man auf unserer Feldmark beim Roggenmähen die stark in Verwesung übergegangene Leiche eines Mädchens, in der das Dienstmädchen Anna Zimmermann erkannt wurde. Der Verdacht des Mordes richtete sich auf ihren Bräutigam Wilhelm Brust und dieser wurde festgenommen. Wie wir hören, hat sich der damalige Verdacht nicht bestätigt und Brust ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 28. Januar 1913 (Nr. 12)

Mahlsdorf. In Sachen der Aufteilung des Amtsbezirks hat der Amtsausschuß in Kaulsdorf die Ent­scheidung getroffen. Gegen die Aufteilung stimmten 6, dafür nur 2 Mitglieder, nämlich die beiden Vertreter der Gemeinde Mahlsdorf, Herren Gemeindevorsteher Wieprecht und Schöffe Noack. Die Vertreter der Gemeinden Kaulsdorf und Biesdorf mit Gutsbezirk waren für die Aufteilung des Bezirks nicht zu haben.

Biesdorf. In der Gemeindevertretung kam zur Sprache, daß bei der Dorfaue recht eigentümliche Eigentumsverhältnisse vorliegen, indem dieselbe fast in ihrer Gesamtgröße (ca. 2 Morgen) der Berliner Domgemeinde gehören soll. Es wurde mitgeteilt, das vor vielen Jahren Gelegenheit war, diese ca. 2 Morgen für 1500 Mark zu erwerben. Jedoch waren die damaligen Dorfväter so kurzsichtig, den Kauf auszuschlagen, obgleich die Gemeinde dieses Gelände für Straßenzwecke braucht. Eine spätere Anfrage an die Domgemeinde, welchen Preis sie haben wolle, ergab als Antwort eine ganz horrende Summe; man sprach sogar von 80000 Mk.

Freiw. Feuerwehr
Altlandsberg
Mittwoch, den 29. Januar 1913
Samariterkursus
Schulhaus 1. Mädchenklasse
pünktlich 8 Uhr.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 30. Januar 1913 (Nr. 13)

Ahrensfelde. Kaisersgeburtstag wurde hier vom Krieger- und Landwehrverein in ansprechendster Weise gefeiert. Nach einem von Fräulein Frieda Krüger gesprochenen Prolog und Darstellung eines lebenden Bildes hielt Herr Pastor Benecke die Festrede, in der er ein warmherziges Bild des Kaisers entwarf. Hieran schloß sich der heitere Teil mit Vorträgen und Theateraufführung, bei dem Fräulein Lucie Krüger und die Kameraden Rh. und Rd. Krüger, Jungnickel, Kütbach, Schweykart, Langmann, Grube, Degen und Brülke die Kosten der Unterhaltung und die Erfolge des Abends trugen.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 1. Februar 1913 (Nr. 14)

Hönow. Das Potsdamer Theater-Ensemble gibt morgen Sonntag in Seegers Saal eine Vorstellung. Zur Aufführung gelangt das spannende, gerngesehene Stück „Sherlock Holmes“.

Hönow. Sonntag, den 2. Februar 1913 in Seeger's Saal
Theatervorstellung des Potsdamer Schauspiel Ensemble. Sherlock Holmes Detektiv-Komödie.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 4. Februar 1913 (Nr. 15)

Krummensee. Bestätigt wurden der Lehngutsbesitzer Adolf Noack als Gemeindevorsteher, der Landwirt Richard Sommer als Schöffe.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 6. Februar 1913 (Nr. 16)

Schöffengerichtssitzung am 4. Februar 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Rentier Thürling - Altlandsberg und Administrator Krause - Mehrow, ...
Die Melker Paul Jacob und Alexander Plessen sollten in Blumberg durch lautes Singen ruhe­störenden Lärm verübt und Plessen auch eine Sachbeschädigung verübt haben. Der erstere erhielt 5 Mark, der letztere 30 Mark Geldstrafe.

Freiwillige Feuerwehr Altlandsberg.
Donnerstag, den 6. Februar abends 8 ½ Uhr
Samariterdienst
im Schulhause der 1. Mädchenklasse


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 8. Februar 1913 (Nr. 17)

Kaulsdorf. Einen Selbstmordversuch unternahm in einem Abteil 2. Klasse der 20jährige Kontorist B. aus Biesdorf, indem er 4 Revolverschüsse auf sich abzudrücken versuchte, von denen 3 ver­sagten, während der vierte wohl losging und die Kleidung durchschlug, aber von der Hosenträger­schnalle abprallte und nur eine Fleischwunde verursachte. Der herbeigerufene Herr Dr. Floer aus Mahlsdorf stellte die Gefahrlosigkeit fest und kurz darauf erschien der ebenfalls benachrichtigte Vater, welcher seinen Sohn wieder in Obhut nahm.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 13. Februar 1913 (Nr. 19)

Das Fest der Ortsgruppe Neuenhagen des Flottenvereins findet, wie bekannt, nächsten Sonnabend, 15. Februar im Schützenhause zu Kaulsdorf statt. Wir machen nochmals darauf aufmerksam.

Hönow. Ein Schwein von dem annehmbaren Gewicht von 656 Pfund schlachtete der Bauern­gutsbesitzer Herr Karl August Schmidt. Bei solchen Tieren kann man von einer Fleischnot in unserem Orte nicht reden.

Der Kreis Krieger-Verband Niederbarnim hielt am Sonntag zu Berlin seinen ordentlichen Verbandstag ab, der von ca. 400 Kameraden besucht war. Sämtliche Vereine hatten Delegierte entsandt, nur der Verein Hönow war nicht vertreten. Kam. Kampmann, der 1. Vorsitzende, eröffnete mit herzlichen Begrüßungsworten den Verbandstag. In einer markigen Ansprache gedachte Oberstleutnant Brandenburg der großen Zeit vor hundert Jahren und brachte das Kaiserhoch aus. Aus dem Jahresbericht sei erwähnt, daß im letzten Jahre vier Vereine mit 687 Mitgliedern ausschieden. Sie bilden jetzt unter dem Kam. Rektor Andreas den neuen Kreisverband Lichtenberg. Heute umfaßt Niederbarnim 114 Vereine mit 9715 Mitgliedern, die sich in 7 Gruppen verteilen. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 18. Februar 1913 (Nr. 21)

Hönow. Es wird uns von bestimmter Seite berichtet, daß das ausgeschlachtete Schwein, welches der Bauerngutsbesitzer Aug. Schmidt, hier geschlachtet hat, das ansehnliche Gewicht von 656 Pfd. gehabt hat.

Cöpenick. Das Gehalt des Bürgermeisters wurde von 7500 M. auf 9500 M. erhöht.

Berlin. Auf dem Tempelhofer Felde wurde gestern der 39 Jahre alte Bierfahrer Richard Tietz aus Weißensee mit einer Schußwunde im Hinterkopf, anscheinend ermordet, aufgefunden.

Das Amt des
Nachtwächters und Gemeindedieners
soll neu besetzt werden.
Bewerber können sich beim unterzeichneten Gemeindevorsteher
unter Vorlegung ihrer Legitimationspapiere melden.
Münchehofe, 13. Februar 1913.
Der Gemeindevorsteher
Retzlow.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 20. Februar 1913 (Nr. 22)

Neuenhagen. Am kommenden Sonnabend veranstaltet der Männergesang-Verein „Sangestreue“ ein orientalisches Kostümfest, wozu die Einladungen versandt sind. Da der Verein alle Vorbereitungen, um etwas originelles und schönes zu bieten, getroffen hat, so werden die geladenen Besucher wohl vergnügte Stunden verleben.

Hönow.
Sonntag, 23. Febr.
Grosses Bockbierfest
verbunden mit
Tanzkränzchen
und Ueberraschungen
wozu freundlichst einladet
Frau Seeger, Gastwirtin.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 22. Februar 1913 (Nr. 23)

Werneuchen. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde Zustimmung zum Verkauf des Armen­hauses auf Abbruch erteilt. - Die vom Kreisbrandmeister gewünschten drei Feuerlöschbrunnen werden nicht gebaut, auch die Beschaffung neuer Geräte abgelehnt. Am Brunnen des Elektrizitäts­werkes und an der Eisenbahnstation sollen Einrichtungen zur schnelleren Wassergebung für Feuerlöschzwecke geschaffen werden. - Eine neue Turmuhr für 1000 Mark wurde abgelehnt.

Freienwalde a. O. Bei der Versteigerung der bisher der Gewerkschaft Alexander zu Lobenstein - Freienwalde gehörigen Ziegelei Alaunwerk gaben das Meistgebot mit 1437000 Mark die Niederlausitzer Kohlenwerke ab.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 25. Februar 1913 (Nr. 24)

Der Zentralverband der Gemeinden Preußens warnt vor dem Eintritt in die Laufbahn der Gemeinde­beamten. Wer nicht eine ganz gediegene Bildung hat und besonders befähigt ist, hat keine Aussicht weiterzukommen. Der Beruf ist überfüllt, das Einkommen gering. Auf öffentlich ausgeschriebene Stellen mit Monatseinkünften von 60-80 Mark - ein Einkommen, für das heutzutage kaum ein Arbeiter arbeite - gingen 100 und mehr Bewerbungen ein. Auf rund 8000 eingestellte Beamte im Bureau- und Kassendienst kommen rund 16000 Lehrlinge, Gehilfen usw., d.h. für jede Beamtenstelle waren bereits 2 Wartende vorhanden.

Geschäftsplan für die Musterung der Militärpflichtigen im Aushebungsbezirk Niederbarnim II. Altlandsberg im Restaurant „Schützenhaus“.
Am Mittwoch, den 5. März 1913. Musterung der Gestellungspflichtigen aus den Ortschaften: Ahrensfelde, ..., Eiche, ..., Mehrow, Gemeinde und Gut, ...
Am Donnerstag, den 6. März 1913. Musterung der Gestellungspflichtigen aus den Ortschaften: Blumberg, Gemeinde und Gut, ..., Hellersdorf mit Wuhlgarten, ...
Am Freitag, den 7. März 1913 ...: Hönow, ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 27. Februar 1913 (Nr. 25)

Schöffengerichtssitzung am 25. Februar 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Gutsbesitzer Döberitz - Hönow und Gutsbesitzer Ebel - Blumberg. Amtsanwalt: Bürgermeister Semner, Protokollführer: Referendare Lohse und v. Kotze.
Wegen Bettelns wurde der Angeklagte Kahl mit zehn Tagen Haft bestraft.
Der Reisende Berg aus Berlin erhielt wegen Hoppegartener Betruges 75 Mark Geldstrafe, der Kellner Zollig, der in Hoppegarten ruhestörenden Lärm verübte, erhielt 3 Mark Geldstrafe.
Der Tischler Hermann Telschow aus Berlin hatte in der Forst Dahlwitz für etwa 3 Mark Farnkraut und Blumen entwendet. Er wurde zum 10 fachen Betrage also zu 30 Mark verurteilt.
Der Fleischer Wh. Hering jun. und Musiker Müller beide aus Altlandsberg, wollten am 29. Dezember in Mehrow Rücksprache wegen einer Theatervorstellung nehmen. Sie fuhren deshalb auf ihren Rädern dorthin und sahen dabei auf Mehrower Flur, wo am Tage vorher Treibjagd gewesen war, gefallene Hasen liegen. H. steckte sich davon zwei in seinen Rucksack und Müller einen, nach ihrer Angabe wollten sie das Wild an den Förster abgeben. Bevor sie jedoch ihr Vorhaben ausführen konnten, traf sie der Förster und diesem gegenüber leugneten sie, gefallenes Wild bei sich zu haben. Erst in Gegenwart des Verwalters gaben Sie die Hasen heraus. Das Mitnehmen von gefallenem Wild ist strafbar und so wurde jeder zu 30 M. verurteilt.

Werneuchen. Die veranschlagten Kosten für unser Kriegerdenkmal betragen insgesamt etwa 3500 Mark, die Sammlungen brachten bisher 2131 Mark. Bei Gelegenheit des Kommerses am 10. März werden die zwei zur engeren Wahl zugelassenen Entwürfe ausgestellt. Das Denkmal soll seinen Platz in den Anlagen am Stadtpfuhl finden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 1. März 1913 (Nr. 26)

Bestellungen für den Monat März nehmen die Austrägerinnen, die Postanstalten und Land­briefträger an. Unter Hinweis auf die Versicherungsbedingungen machen wir darauf aufmerksam, daß die Unfallversicherung von 500 Mk. nur gültig ist, wenn das Abonnementgeld bezahlt ist und der Abonnent die richtig ausgestellte Quittung der Post oder der Expedition besitzt.

Ahrensfelde. Vor einigen Tagen Abends wurde der Fleischerlehrling Zieme aus Werneuchen, der Fleisch nach Berlin fuhr, von zwei Strolchen überfallen. Er setzte sich aber ordentlich zur Wehr und ließ die Peitsche auf seine Angreifer herabsausen, so daß sie von ihm abließen.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 4. März 1913 (Nr. 27)

Gestern wurden durch Gendarmeriewachtmeister Zühlke bei Ahrensfelde zwei galizische Arbeiter festgenommen und in das hiesige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, die ohne Papiere und Geld waren. Es sind die Arbeiter Raglitzki und Bielack, 22 und 24 Jahre alt. Es dürfte nicht von der Hand zu weisen sein, daß sie vielleicht von dem mitgeteilten Ueberfall auf den Lehrling Zieme etwas wissen.

Werneuchen. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde hier beim Schlossermeister Nirthe eingebrochen. Die Diebe entwendeten zwei gute Fahrräder und einen Handwerksbaukasten. Auf telefonische Benachrichtigung wurden die Diebe bei Ahrensfelde festgenommen und alles sonstige abgenommen.

Werneuchen. Am Sonnabend abend brach ein Dachstuhlbrand in dem Gasthof zur Grünen Linde aus, der jedoch bald gelöscht wurde.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 6. März 1913 (Nr. 28)

Schöffengerichtssitzung am 4. März 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Kaufmann Puhlmann - Altlandsberg und Mühlenbesitzer Mett - Hönow. ...
Wegen Duldung von Glücksspielen erhielten die hies. Gastwirte Paul und Gustav Scholz je 25 Mark Geldstrafe. Der Gerichtshof erkannte die Zwangslage an, in der sich viele Restaurateure befinden, wenn nach Skat oder 66 noch ein wenig dem Glücksspiele gehuldigt wird. In dem vorliegenden Falle handelte es sich nur um ganz geringe Einsätze.
Die Magd Emma Franke hat unbefugter Weise ihren Dienst in Blumberg verlassen und dafür ein Strafmandat über 10 Mark erhalten. In diesen sich oft wiederholenden Fällen dreht es sich stets um sich gegensätzlich gegenüber stehende Aussagen. So sagte die Franke aus, sie und andere Mädchen seien immer von einem Knecht belästigt, sie sogar geschlagen worden und als sie ihren Herrn auf­gefordert habe, sie zu schützen, sei ihr zur Antwort gegeben worden, sie solle es sich nicht gefallen lassen. Der Dienstherr stellte die Sache so dar, als ob die Franke mit allen anderen Dienstleuten immer Streit gehabt habe. Jedenfalls hat die Franke ihre Sachen gepackt und ist während der Ernte aus­gerückt, als sie angeblich wieder einmal gehauen worden war. Das Strafmandat blieb aufrecht erhalten.

Einige Mitglieder der Freien Schneiderinnung in Altlandsberg haben beantragt, anzuordnen, daß zur Wahrnehmung der gemeinsamen gewerblichen Interessen des Schneiderhandwerks sämtliche Gewerbe­treibende, welche das bezeichnete Gewerbe in Stadt und Amt Altlandsberg und den Gemeinde- und Gutsbezirken Bruchmühle, Neuenhagen, Dahlwitz, Bollensdorf, Fredersdorf, Petershagen, Eggersdorf, Seeberg, Hönow, Marzahn, Mehrow, Eiche, Falkenberg, Wartenberg, Berlin-Hohenschönhausen, Biesdorf, Mahlsdorf und Blumberg ausüben, einer neu zu errichtenden Innung (Zwangsinnung) mit dem Sitze in Altlandsberg anzugehören haben. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 8. März 1913 (Nr. 29)

Der Stadtsekretär Behrens ist wegen des gegen ihn schwebenden Disziplinarverfahrens vorläufig vom Regierungspräsidenten seines Amtes enthoben worden.

Unser Jahrmarkt ist im Aussterben. Was an Verkäufern da war, das war wirklich gleich null, und was man an Einkäufern sah, das war noch unter null. Die Zeiten sind anders geworden, und der Jahrmarkt, der früher viel Geld nach unserer Stadt brachte, führt nur ein Scheindasein. - Die in den letzten Tagen stattgefundene Musterung brachte ein wenig Leben in die Stadt, die Musik spielte dabei die Hauptrolle.

Unser rühriger Mitbürger Herr Albert Juhl, veranstaltet am Sonnabend und Sonntag in Lindenbergs Saal große kinematographische Vorführungen. Das sehr reichhaltige Programm enthält aus­gezeichnete Schlager und so dürften sich die Vorstellungen für die Besucher zu einem großen Vergnügen gestalten.

Einführung eines brandenburgischen Geflügelzuchtbuches. Von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg wird beabsichtigt, reinrassige Geflügelzuchten der Provinz Brandenburg mit einwandfreiem Leistungsnachweis als Stammzucht anzuerkennen und für sie Zuchtbücher anzulegen, aus denen der Abstammungsnachweis geführt werden kann.

Neuenhagen. Unser Ort bereitet für den kommenden Montag eine große Feierlichkeit vor. Am Vormittag ist Kirchgang und am Abend findet in Fagersterns Saal ein großer Kommers statt. Bei der Volkstümlichkeit der Veranstaltung dürfte diese die lebhafteste Beteiligung der Einwohnerschaft finden.

Hönow. Der Landwirt Richard Schmidt ist als Schiedsmannsstellvertreter für den Schiedsmanns­bezirk 25 des Kreises Niederbarnim auf eine dreijährige, vom 22. Februar 1913 ab laufende Amtsperiode verpflichtet worden.

Bioskop-Theater in Altlandsberg in Lindenberg's Saal
Sonnabend, den 8. und Sonntag, den 9. März
Grosse kinematographische Vorstellungen
unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle
Prächtige Schlager: Die Braut des Verschwörers, 600 m lang, der Ruin, Reimanns Fabrikbrand, Unterschied zwischen Arm und Reich, 800 m lang, Schlachtenbilder aus dem Befreiungskriege und noch vieles andere
Sonnabend, den 8. März, nachmittags 4 ½ Uhr grosse Familien- und Kindervorstellung
Sonnabend und Sonntag Abend grosse Vorstellung
Kassenöffnung 7 Uhr Anfang 8 Uhr
Zu den Abendvorstellungen haben Kinder keinen Zutritt. Preise wie bekannt.
Es laden freundlichst ein G. Lindenberg, Alb. Juhl

Sparverein „Ewig Pleite“ Altlandsberg
Sonnabend, den 8. März 1913
Grosser Wiener Maskenball
Eintritt 50 Pfg. inkl. Tanz
Anfang 8 Uhr,
Demaskierung 12 Uhr.
Um zahlreichen Besuch bittet
Th. Schmidt, Gastwirt.
Der Vorstand.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 11. März 1913 (Nr. 30)

Hoppegarten. Ein eigner Rennbahnhof wird wie bekannt, in nächster Zeit in Angriff genommen werden. Die neuen Anlagen, die nach dem Muster der Grunewaldrennbahn gebaut werden, sollen dicht an die Rennbahn in die Nähe des Keßlerschen Grundstücks kommen.

Ein alter Geizhalz. Seit einiger Zeit konnte man in der Arbeiterkolonie Bernau einen Mann beobachten, der unglaublich verlumpt umherging und hier und dort um Essen und Obdach bat. Wenn man ihm Beschäftigung zuwies, so zeigte er sich als ein stiller bescheidener Mensch, der gewissenhaft seine Arbeit verrichtete. Verschiedentlich suchte man ihn zu veranlassen, sich sauberer zu kleiden. Aber es war vergebens. Es fiel nun eines Tages auf, daß der Mann mit einem Berliner Bankhause eine lebhafte Korrespondenz unterhielt und als man nachforschte, stellte sich heraus, daß der seltsame Mann ein Vermögen von 200000 M. besaß, das ihm jährlich 9000 M. Zinsen einbrachte. Ein Bruder des „armen Reichen“ war Architekt. Doch all seinen Bemühungen ist es bisher mißlungen, den seltsamen Kauz in ein geordnetes Leben zurückzuführen. Man hat ihn nun gezwungen, die schuldige Steuer zu entrichten was er dann auch schließlich tat. Aber als man das unerhörte Ansinnen an ihn stellte, endlich die alten Lumpen abzulegen und sich mit anständiger Kleidung zu versehen, da hielt es ihn nicht mehr. Er verabschiedete sich von diesem ungastlichen Asyl und wanderte weiter.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 13. März 1913 (Nr. 31)

Mahlsdorf. Infolge des Einspruchs zahlreicher Geschäftsleute ist der Achtuhr-Ladenschluß in Mahlsdorf vom Regierungspräsidenten nicht genehmigt worden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 15. März 1913 (Nr. 32)

Die Bauarbeiten am Großschiffahrtsweg Berlin-Stettin sind nunmehr mit Ausnahme der West-Oberschleuse bei Hohensaaten so weit vorgeschritten, daß vom 1. April d. Js. ab alle ankommenden Schiffe versuchsweise zur Durchfahrt zugelassen werden sollen, um die Einrichtungen und den Betrieb auf dieser Schiffahrtsstraße zu erproben. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 18. März 1913 (Nr. 33)

Die Frühjahrskontrollversammlungen finden statt: in Altlandsberg (Schützenhaus) am 2. April für die Reservisten und Wehrleute aus den Ortschaften Altlandsberg Stadt mit Forsthaus Altlandsberg, ..., Hönow, Krummensee, Mehrow mit Trappenfelde, ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 20. März 1913 (Nr. 34)

Schöffengerichtssitzung am 18. März 1913. ...
Die beiden Arbeiter Bialeck und Racklitzki erhielten wegen Landstreichens je 2 Wochen Gefängnis.
Ein ganz eigentümliches Betragen zeigte der Landwirt Franz Huwe aus Birkholz, als er an einem Jagdtage sich in Blumberg befand. Er sah, wie ein Knabe nach einem angeschossenen Hasen lief, um ihn den Jägern zu bringen. Als der Knabe den Hasen ergriffen hatte, sprang Huwe hinzu, warf den Jungen zu Boden, versetzte ihm ein paar Hiebe, entriß ihm den Hasen, nahm den letzteren mit und verspeiste ihn. Das war Nötigung, Körperverletzung und unberechtigtes Jagen. Da der Angeklagte noch unbestraft ist und sich jedenfalls über seine Handlungsweise nicht recht klar gewesen war, ließ der Gerichtshof äußerste Milde walten und verurteilte ihn nur zu 50 Mark Geldstrafe.
Die Dienstmagd Emma Adler, die zwar einen Miettaler erhalten, ihren Dienst in Blumberg jedoch nicht angetreten hatte, wurde freigesprochen, weil ihr eine betrügerische Absicht gefehlt hatte.

Auf den Landratsämtern der Kreise Niederbarnim und Teltow liegen jetzt die Pläne der südöstlichen Teile der neuen Umgehungsbahn aus. ... In dem Teile des Planes, der im Kreishause für Teltow ausliegt, ist von Cöpenick aus eine Linienführung nach Biesdorf vorgesehen. Der auf dem Niederbarnimer Landratsamt zur Auslegung kommende Plan der Reststrecke weist dagegen Mahlsdorf als Anschlußpunkt an die Ostbahn auf. Es hat danach in letzter Stunde noch eine Aenderung der Linienführung stattgefunden, und zwar Verschiebung nach Osten, wie es auf dem Niederbarnimer Kreistage angeregt war, so daß jetzt auch Dahlwitzer und Kiekemaler Gebiet berührt wird. ...

Werneuchen. Schon wieder haben Diebe hier und zwar beim Ackerbürger Pänicke einen Besuch abgestattet. In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurden ihm etwa 400 Mark bar, die goldene Uhr des Mannes, die Goldsachen der Frau, ein Kaisermantel und ein Ueberzieher entwendet, letzterer wurde morgens im Nachbargarten gefunden. Das beste Stück haben die Diebe aber un­berührt gelassen, obgleich es sich am selben Ort, wo das Geld lag, befand, nämlich ein Gesang­buch, in dem 5 Stück Tausendmarkscheine verborgen waren. Durch die Scheu vor dem Gesangbuch sind diese 5000 Mark den diebischen Händen entgangen. Bis jetzt hat man noch keine Spur von den Spitzbuben, man willes nun noch mit Polizeihunden versuchen.

Einen jüngeren
Kutscher,
der auch Landarbeiten versteht, sucht
Adolf Zybell, Blumberg.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 22. März 1913 (Nr. 35)

Werneuchen. Die Finanzverhältnisse unserer Stadt sind recht gut und es ist eine Lust zu hören, wie es in der letzten Stadtverordnetenversammlung geschah, daß im nächsten Jahr die Gemeindesteuern herabgesetzt werden. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 27. März 1913 (Nr. 36)

Bekanntmachung.
Am 16. d. Mts. ist auf der
Chaussee Berlin-Strausberg (über Hönow-Seeberg)
eine braune Pelzboa verloren gegangen.
Der Wiederbringer erhält vom Verlierer 100 M. Belohnung.
Näheres ist im hiesigen Amtsbureau zu erfragen.
Neuenhagen, den 21. März 1913.
Der Amtsvorsteher
Dotti.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 1. April 1913 (Nr. 38)

Der Kreistierarzt Geh. Regierungsrat Professor Eggeling in Berlin ist in der Zeit vom 26. März bis 19. April beurlaubt. Seine Vertretung hat der Kreistierarzt-Assistent Dr. Lingenberg in Berlin NW. 6, Philippstraße 1 übernommen.

Um die vielfachen Beleidigungsklagen, die zumeist von Frauen ausgehen, zu vermeiden, hat sich im Bezirke unseres Amtsbezirks ein Frauenbund „Gute Nachrede“ gebildet, dessen Mitglieder sich verpflichten, jedes Wort, das sie über andere sprechen, vorher genau zu wägen, ob es wahr sei und keine Beleidigung, Schimpfwort oder Bezeichnung aus dem Tierreich enthalte. Man glaubt damit viel Aerger und eine große Summe Geld zu sparen, die bisher in Gestalt von Strafen und Kosten in die Taschen des Fiskus floß und die nutzbringend in der Familie anzuwenden ist. Für junge Mädchen soll ein besonderer Verschwiegenheits-Kursus an verschiedenen Straßenecken Abends abgehalten werden. Die morgen stattfindende konstituierende Versammlung wird sich auch mit dem Antrag zu befassen haben, ob Männer dem Bunde beitreten können, ein Antrag, der jedenfalls abgelehnt wird, da diese noch niemals die zu bekämpfende Untugend gezeigt haben. [1. April!]


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 3. April 1913 (Nr. 39)

Dahlwitz. Am 9. April vorm. 11 Uhr wird hier die neue siebenstufige Schule durch den Kreisschul­inspektor Herrn Superintendent Plath eingeweiht. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, findet im Anschluß daran ein Festessen im Lokal des Herrn Großwendt statt.

Suche sofort tüchtige
Platzarbeiter
A. Weidelt, Blumberg.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 5. April 1913 (Nr. 40)

Dahlwitz.
Am Mittwoch, den 9. April d. Js., vormittags 11 Uhr findet die
Einweihung der neuen Schule
durch den Kreisschulinspektor Herrn Superintendent Plath statt. Diejenigen Mitglieder der Gemeinde, welche an der Feier teilnehmen wollen, werden gebeten, sich zur genannten Zeit vor dem alten Schulhaus einzufinden.
Im Anschluß an die Feier findet um 1 Uhr im Großwendtschen Lokal ein Festessen für Herren statt. Anmeldungen hierzu werden bis einschließlich 6. April beim Wirt erbeten.
Der Gesamtschulvorstand Dahlwitz


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 10. April 1913 (Nr. 42)

Schöffengerichtssitzung am 8. April 1913. ...
Der Knecht Assmann hatte in Blumberg seinen Dienst verlassen und erhielt dafür 15 Mark Geldstrafe.
Der Schlosser Josef Lügasch hatte bei einem Fabrikbesitzer in Neuenhagen anstatt mit Holzabfall aus Bequemlichkeit mit guten Bohlen den Dampfkessel geheizt, so daß dem Fabrikanten Schaden entstanden war. Er erhielt wegen Sachbeschädigung 50 Mark Geldstrafe.

Kaulsdorf. Die geplante Festsetzung der Grundwertsteuer für bebaute Grundstücke auf 3 pro Mille und für unbebaute auf 4,5 pro Mille hat hier viel Staub aufgewirbelt. ...

Eberswalde. Der Großschiffahrtsweg ist wegen Undichtigkeit der Schleuse I auf drei Monate gesperrt worden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 12. April 1913 (Nr. 43)

Dahlwitz. Am vergangenen Mittwoch fand die Einweihung der neuen Schule statt. ...
Das neue Schulhaus macht trotz seiner massigen Bauart einen stattlichen, harmonischen Eindruck. Die hellen, freundlichen Klassenräume, 6 an der Zahl, der schön ausgemalte Korridor, die Brause- und Wannenbäder, das ganze Haus Zentralheizung - Dahlwitz braucht sich mit seinem neuen schönen Schul­hause wirklich nicht vor anderen Gemeinden, die größer sind, zu verstecken. Erwähnt seien noch die beide schönen Lampen im Flur und die prächtigen Kaiserbilder im Sitzungssaal, ein Geschenk des Herrn Micha.

Ahrensfelde. Der Gutsbesitzer Albert Buchholz ist als Schiedsmann für den 33. Schiedsmann­bezirk des Kreises Niederbarnim auf eine dreijährige, vom 30. März 1913 bis zum 29. März 1916 laufende Amtsperiode verpflichtet worden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 15. April 1913 (Nr. 44)

Ueber die südliche Umgehungsbahn, die in Cöpenick in die schlesische Bahnstrecke mündet und bei Hirschgarten nach Mahlsdorf abzweigt, wird in der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn­verwaltungen berichtet: Die neue Bahn mit ihren Verschiebebahnhöfen bei Michendorf und Mahlsdorf-Süd wird nicht allein den Südring entlasten, sondern auch zur wirtschaftlichen Erschließung von vielen Ortschaften beitragen. ...


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 17. April 1913 (Nr. 45)

Schöffengerichtssitzung am 15. April 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Kaufmann Paul Andree - Altlandsberg und Gutsbesitzer Paul Döberitz - Hönow. ...
Der Kutscher Paul Strehmann von hier hatte wegen des Aufschließens mit dem Nachtwächter Differenzen bei denen er sich zu Beleidigungen hinreißen ließ, die ihm 20 Mark Geldstrafe einbrachten.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 19. April 1913 (Nr. 46)

Einen
Dachdeckergesellen
stelle [ich] sofort ein.
Zirka 20000 gute alte Dachsteine
abzuholen in Eiche, Gutsbesitzer P. Lindemann.
Offerten nimmt entgegen
Wilhelm Küter, Dachdeckermstr.
Werneuchen, Wegendorfer Str. 3


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 22. April 1913 (Nr. 47)

Schulfreiheit am Hochzeitstage der Prinzessin. Nach einer Anweisung des Zivilkabinetts hat das Kultusministerium verfügt, daß am Hochzeitstag der Prinzessin Viktoria Luise am 24. Mai in allen Schulen Preußens der Unterricht ausfallen soll. Dieselbe Bestimmung gilt auch für den Tag des Regierungsjubiläums des Kaisers, für den 16. Juni.

Neuenhagen. Am Sonntag abend fand hier in einem Lokal eine große Schlägerei statt, wobei es ver­schiedene schwere und leichte Verletzungen gegeben hat. Die strafrechtliche Untersuchung ist eingeleitet.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 24. April 1913 (Nr. 48)

Schöffengerichtssitzung am 22. April 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Administrator Krause - Mehrow und Tischlermeister Gottschalk - Neuenhagen. ...

Neuenhagen. Die am Sonntag stattgefundene Schlägerei scheint sehr schlimme Folgen zu haben. Die Verletzungen stellen sich bei einigen Personen als sehr schwer heraus. Es wird angenommen, daß ungefähr ein Dutzend Rowdies in Betracht kommen, von denen die Hälfte bereits festgestellt ist.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 26. April 1913 (Nr. 49)

Werneuchen. Im Befreiungskriege fiel am 18. Februar 1813 bei Blumberg als erster Preuße Leutnant Otto von Arnim. Er wurde auf dem hiesigen Friedhof beerdigt. Ihm soll jetzt ein einfaches Denkmal, Granitblock mit Bronzetafel, gesetzt werden. Ein Großneffe stiftete dazu 400 Mark, die fehlenden 200 Mark gibt der Verschönerungsverein. Der letztere will auch gegen 100 Mark zum Kriegerdenkmal beisteuern.

Zwei Fliegerabstürze in Johannisthal. Auf dem Flugplatz Johannisthal haben sich am Donnerstag zwei Flugunfälle zugetragen. Bei dem einen blieb der Flieger Dunetz tot auf dem Platze, bei dem zweiten kam die Fürstin Schakowskoy mit Verletzungen davon, während der mit ihr fliegende Wrightflieger Abramowitsch sehr schwere Verletzungen erlitt. Dunetz ist seit Lilienthal das 56. Todesopfer der Luftschiffahrt in Deutschland und der zwölfte, der auf dem Berliner Flugfelde ums Leben kam. ...

Einen Dachdeckergesellen stellt sofort ein.
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Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 29. April 1913 (Nr. 50)

Mahlsdorf. In der Nacht vom 24. zum 25. d. Mts. ist in der Kirche und dem Pfarrhaus in Mahls­dorf ein Einbruch verübt worden. Aus der Kirche ist nichts entwendet worden, während den Dieben in dem Pfarrhause 100 M bares Geld und einige Silbersachen in die Hände fielen. Trotzdem ein Polizeihund herbeigeholt wurde, konnten die Einbrecher bisher noch nicht dingfest gemacht werden.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 1. Mai 1913 (Nr. 51)

Schöffengerichtssitzung am 29. April 1913. ...
Der Melker Bollmann in Hönow schlug einen Mitarbeiter und bedrohte ihn. Das brachte ihm 30 M. Geldstrafe ev. 6 Tage Gefängnis ein.

Suche sofort einige
Zimmerleute
Albert Weidelt, Blumberg.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 3. Mai 1913 (Nr. 52)

Salpeter
Ammoniaksuperphosphat
Kalkstickstoff
Hederichvernichtungspulver

empfiehlt
Robert Haase, Werneuchen.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 8. Mai 1913 (Nr. 54)

Schöffengerichtssitzung am 6. Mai 1913. ...
Der Arbeiter Rudolf Rätz, mehrfach vorbestraft, war als Kutscher zuletzt im Dienste des Herrn Karl N. in Werneuchen. Dieser lieh ihm eines Tages einen Anzug im Werte von 30 Mark. Der Angeklagte gab ihn jedoch nicht wieder zurück. Wegen Unterschlagung wurde er zu 5 Tagen Gefängnis verurteilt.
Der Knecht Hermann Wiersching hatte sich in Blumberg bei Herrn B. am 16. September 1910 mit mehreren Freunden des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs schuldig gemacht. Die Freunde haben ihre Strafe schon verbüßt. Der Angeklagte erhielt 10 Tage Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft.
Wegen Beleidigung des Nachtwächters K. und wegen ruhestörenden Lärms hatte sich der Arbeiter Friedrich Ernst aus Bruchmühle zu verantworten. Er kam mit zusammen 15 Mark Geldstrafe davon.

Dammbruch am Großschiffahrtsweg. Durch einen Dammbruch am Großschiffahrtskanal ist bei Eberswalde eine empfindliche Kanalsperre verursacht worden. Auf den forstfiskalischen Wiesen zwischen Eberswalde und Sachsenhausen hat der Fischereiverein der Provinz Brandenburg vor einiger Zeit 30 Versuchsteiche für die Fischzucht anlegen lassen. Die Anlage befindet sich dicht am Schiffahrtskanal und die Teiche sind durch einen 7 Meter hohen Damm, der sich hunderte von Metern hinzieht, abgetrennt. Man hatte nicht damit gerechnet, daß die großen Wassermengen des Kanals im Laufe der Zeit einen derartigen Druck gegen den Damm ausüben würden, daß ein Einstürzen zu befürchten sein mußte. Dieser Tage trat dann doch ein großer Dammsturz ein. Es erfolgte ein donnerähnliches Poltern und in einer Länge von ungefähr 60 Metern stürzte der Damm ein.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 10. Mai 1913 (Nr. 55)

Die Einwohnerzahl des Kreises Niederbarnim hat sich in den letzten Jahren stetig vermehrt. Nach dem Ergebnis der letzten Personenstandsaufnahme weisen die größeren Ortschaften des Kreises folgende Einwohnerzahl auf: Altlandsberg 2663, Bernau 9785, Liebenwalde 2414, Oranienburg 12935, Friedrichsfelde 22023, Hohenschönhausen 6670, Niederschönhausen 17797, Oberschöneweide 26132, Pankow 54470, Reinickendorf 39474, Rosenthal 6435, Stralau 4831, Tegel 20146, Weißensee 45057, Wittenau 10154, Biesdorf 2469, Birkenwerder 2280, Buch (Gut und Gemeinde) 5646, Erkner 4100, Französisch-Buchholz 4914, Friedrichshagen 14704, Frohnau 828, Hermsdorf 6765, Kalkberge 3435, Lübars 3512, Mahlsdorf 4936, Rüdersdorf 3152 und Woltersdorf 2560. Aus der Aufstellung ist zu ersehen, daß einzelne Ortschaften des Niederbarnimer Kreises sich zu ansehnlichen Gemeinden ausgebildet haben.

Maurergesellen
und Arbeiter

stellt noch ein
A. Weidelt, Blumberg.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 15. Mai 1913 (Nr. 56)

Die Kreischaussee von Eiche bis zur Berlin-Straußberger Chaussee wird bis zum 31. Mai d. Js. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt.

Zwangsversteigerung.
Sonnabend, den 17. Mai 1913 nachm. 3 Uhr versteigere ich in Mehrow (Vers. im Gasthof das.)
1 Glasspind, 2 Bilder, 10 Hühner öffentlich meistbietend gegen Barzahlung.
Bruhns, Gerichtsvollzieher.


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 17. Mai 1913 (Nr. 57)

Die Wahlen in unserer Stadt und Umgegend.
Abgegebene Stimmen
3. Bez.:  I. Abt  II. Abt  III. Abt 
Eiche, Hönow, Mehrow, Seeberg, Neuenhagen Gut, 1354 E.    11186 kons.
---lib.
--20sozialdem.
Es sind gewählt:
3. Bezirk: Hönow: 5 konservative Wahlmänner

Der Unterverbandstag der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Niederbarnim findet am Sonntag, den 17. August, im Schloßpark zu Friedrichsfelde statt, und zwar aus Anlaß der Gründung der hundertsten Wehr in diesem Verbande.

Kaulsdorf. Der Berliner Schützenbund feiert vom 1. bis 7. Juni sein 31. Bundes-Königsschießen im neuen Bundesschützenhause zu Kaulsdorf.

Kaulsdorf. Herr Albert Bausdorf, der bisherige Gemeindevorsteher, ist an Stelle des zum Gemeindevorsteher gewählten Herrn A. Grunow mit dem vom letzteren innegehabten Gemeindevertreter-Mandat betraut worden.

Kaulsdorf. Die Errichtung eines Wochenmarktes auf dem Terrain der Baugenossenschaft in Kaulsdorf ist im Werke. Der Inhaber der Lichtenberger Wochenmärkte, Herr Marks, dessen Absicht, auch den Cöpenicker Markt zu pachten, bekanntlich scheiterte, hat das Terrain für diese Zwecke gepachtet.

Freiwillige Feuerwehr Altlandsberg
Sonntag, den 18. Mai 1913
morgens 7 Uhr
Uebung sämtlicher Mannschaften.
Esskartoffeln
Futterkartoffeln
Stroh

verkauft
Gut Paulshof bei Altlandsberg


Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 20. Mai 1913 (Nr. 58)

Aus unserem Landtagswahlkreise Potsdam 4, umfassend Niederbarnim, Lichtenberg, Ober­barnim, Eberswalde lagen bis Sonnabend Abend 2052 Wahlergebnisse vor. Der Kreis hat 2385 Wahlmänner (gegen 1825 im Jahre 1908) zu wählen. 168 Stichwahlen sind erforderlich, die am 23. Mai stattfinden. Gewählt wurden:
  • 639 konservative Wahlmänner
  • 411 liberale Wahlmänner
  • 1002 sozialdemokratische Wahlmänner.
    Eine Stichwahl zwischen Konservativen und Sozialdemokraten dürfte bestimmt stattfinden. Es wählten Wahlmänner [Auswahl]:
     Kons.  Lib.  Soz. 
    Altlandsberg 621
    Bernau 20118
    Werneuchen 5-2
    ferner vom platten Lande in unserer Gegend
    Ahrensfelde 5--
    Blumberg 5--
    Biesdorf 43-
    Dahlwitz 5--
    Hönow 5--
    Mahlsdorf 2410

    Einen Steg über das Fließ unterhalb der Berliner Mühle regt eine Leserzuschrift an uns an und drückt damit den Wunsch vieler Einwohner aus, die sich gern in den Neuenhagener Fichten und auf dem Upstallwege nach der Bollensdorfer Chaussee ergehen. In der Tat ist jene Gegend recht stiefmütterlich behandelt und es wäre wünschenswert, daß die Gegend da mehr erschlossen würde. Ein festes Brett, mehr ist ja nicht nötig, und ein kleiner Fußweg, den Rain entlang, würden einen abwechslungsreichen Spaziergang schaffen. ...

    In der Gegend des Ammersees in Bayern stieß ein Luftballon mit vier Passagieren auf die Erde, wobei ein Herr herausgeschleudert und eine Dame halb über Bord geworfen wurde. Der Ballon ging wieder hoch, doch gelang es nicht, die Dame ganz in die Gondel hereinzuziehen, in der Höhe von 200 Meter ließ sie los und fiel auf die Erde. Bis jetzt konnte ihre Leiche nicht gefunden werden.

    Kaufe jeden Posten
    Guten Roggen
    und zahle höchste Preise.
    F. Thürling, Werneuchen.
    Holländer Dampfmühle
    Fernsprecher Nr. 13


  • Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 22. Mai 1913 (Nr. 59)

    Die Kreischaussee Birkholz-Blumberg wird wegen Ausbesserung der Steinbahn vom 22. Mai ab bis auf weiteres für Fuhrwerke gesperrt.

    Werneuchen. Das Denkmal-Komitee hielt eine Versammlung ab, zu der sämtliche Komitee-Mitglieder und auch einige Herren aus unserm Städtchen erschienen waren. Herr Gutsbesitzer Wiese eröffnete die Versammlung und legte sodann fünf Entwürfe für das zu erbauende Kriegerdenkmal vor. Hiervon wurde der Entwurf des Bildhauers Herrn Fürstenberg zur Ausführung bestimmt. Das Denkmal soll aus Meißner Granit hergestellt werden, und wird 2600 Mark kosten. Die Grundsteinlegung wird am 16. Juni d. Js. und die Enthüllung des Denkmals am 14. September stattfinden. ...

    Die Stadtstelle im Blumenthal wird in einer Zeitschrift Historisches Portefeu[i]lle (1786), die G.-R. Friedel jüngst aufgefunden hat, wie wir der „Str. Ztg.“ entnehmen, beschrieben. Der Verfasser Mörschel geht aus von der Erwähnung „Blumendahls“ im Landbuch Karls IV. (1375), wozu der Herausgeber, Staatsminister v. Herzberg, bemerkt, Blumenthal, dessen Ruinen man noch finde, sei ein Dorf gewesen, weil es im Landbuch nicht als oppidum (Stadt) aufgeführt sei. Mörschen beschreibt sodann seine Reise durch den Blumenthal, wo er für einen Schatzgräber gehalten wurde. Er brauchte eine volle Stunde, um es zu besichtigen und fand es mit der von Beckmann (um 1750) angefertigten Zeichnung ziemlich übereinstimmend. Es war noch 1½ Fuß hoch. Er erwähnt, daß allerlei alte Gerätschaften dort gefunden wurden. ...

    Historischer Goldfund bei Eberswalde. Bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gutsbezirk Messingwerk bei Eberswalde haben Arbeiter einen sehr wertvollen Goldfund gemacht, der nach Ansicht der Sachverständigen aus dem 7. oder 8. Jahrhundert vor Christi Geburt stammt und zu den interessantesten Funden in Deutschland gehört. In einer etwa 25 Zentimeter hohen Tonurne lagen 78 Gegenstände aus massivem Gold, in der Hauptsache Trinkgefäße, Armspangen, Fingerringe und ähnliche Gegenstände im Gesamtgewicht von 2½ Kilogramm. Die Sachen sind, obgleich sie etwa 2000 Jahre in der Erde lagerten, sehr gut erhalten. Man nimmt an, daß man hier Arbeiten der Phönizier vor sich hat, die vor mehr als 2½ Jahrtausenden von der Ostseeküste aus landeinwärts zogen.

    Maurer- und Zimmerleute
    stellt noch ein
    A. Weidelt, Blumberg


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 24. Mai 1913 (Nr. 60)

    Herzlichsten Dank
    der Freiwilligen Feuerwehr
    für das erquickende und langersehnte Naß.
    Die Blumen und Sträucher des Knödelberges.
    Ahrensfelde.
    Sonntag, den 25. Mai
    Großes Sommervergnügen
    des Gesangvereins „Frohsinn“
    im Lokal von W. Dubick
    unter gütigster Mitwirkung der Gesangvereine „Hoffnung“ Blumberg und „Deutsche Eiche“ Hohenschönhausen.

    Freunde und Gäste werden freundlichst eingeladen. Der Vorstand.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 27. Mai 1913 (Nr. 61)

    Ahrensfelde. Die Schweinepest unter dem Bestande des Bäckermeisters Dietz ist erloschen. Die angeordnete Gehöftssperre ist aufgehoben.

    Mahlsdorf. In der Kolonie Mahlsdorf-Süd, die gegenwärtig zum Landbestellbezirk von Cöpenick und damit zum Bezirk der Ober-Postdirektion Potsdam gehört, wird am 1. Juni eine Postagentur mit Telegraphenbetrieb eingerichtet. Sie erhält die Bezeichnung „Mahlsdorf bei Berlin 2“. ...

    [Rubrik „Aus aller Welt“] Der Goldschatz von Eberswalde. Der Kaiser hat im Sternsaal des Königlichen Schlosses den Landrat des Kreises Oberbarnim empfangen und sich die 81 Stücke des Eberswalder Goldschatzes zeigen lassen. Die acht großen Goldgefäße, die goldenen Bänder und die goldenen Spiralringe sind dem Kaiser als Geschenk übergeben worden. Arbeiter des Messing­werkes haben, wie erinnerlich, den Schatz, dessen reiner Goldwert auf 9000 Mark angegeben wird, vor einigen Tagen entdeckt und gehoben. Bisher haben die Messingwerke die 9 beteiligten Arbeiter mit 575 Mark belohnt. Aber für den Eberswalder Schatzfund dürfte der § 984 des Bürgerlichen Gesetzbuches Geltung haben, der lautet: „Wird eine Sache, die so lange verborgen gelegen hat, daß der Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist (Schatz) entdeckt und infolge der Entdeckung in Besitz genommen, so wird das Eigentum zur Hälfte von dem Entdecker, zur Hälfte von dem Eigentümer der Sache, in welcher der Schatz verborgen war.“


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 29. Mai 1913 (Nr. 62)

    Schöffengerichtssitzung am 27. Mai 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Schmiedemeister Wilhelm Häse - Buchholz, Mühlenbesitzer Gustav Mette - Hönow, ...
    Der Handelsmann Wilhelm Brötsch aus Seefeld hatte unterwegs auf der Chaussee in der Nähe von Blumberg in einem Graben eine Pferdedecke und verschiedene Teile eines Pferdegeschirrs gefunden. Er zog die Gegenstände mit einem anderen Handelsmann aus dem Wasser in dem Glauben, daß die Sachen von dem Besitzer als unbrauchbar fortgeworfen worden seien. So trieben sie sich lange Zeit auf seinem Hofe umher, aber schließlich benutzte der Angeklagte die Pferde­decke. Es stellte sich heraus, daß die Fundgegenstände dem Gutsbesitzer K. in Seefeld gehörten, der sie verloren hatte. Das Urteil lautete auf 15 Mark Geldstrafe wegen Funddiebstahls.

    Der Sängerbund an der Ostbahn (Mitglied des deutschen Sängerbundes) tagte Sonntag im idyllisch gelegenen Restaurant Waldschlößchen in der Vorstadt Strausbergs. Die Zusammenkunft bedeutete außerdem eine Generalprobe für das bevorstehende große Sängerfest in Zossen am 8. Juni. ...

    Johannisthal. Auf dem Flugplatz stürzte Dienstag früh ½6 Uhr der Flugzeugführer Michaelis beim Einfliegen einer neuen Flugmaschine in einer Kurve aus 50 Meter Höhe ab, wobei er lebens­gefährliche Verletzungen erlitt und die Maschine vollständig zertrümmert wurde.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 31. Mai 1913 (Nr. 63)

    Petershagen. Das neugeschaffene „Seebad Stienitzsee“ wird am morgigen Sonntage feierlich eröffnet werden. Der Verein „Petershagen-Stienitzburg“ versammelt sich gegen 2 Uhr im Restaurant „Alter Dessauer“, marschiert dann zum Seebade, wo dann der Festakt der Einweihung vollzogen wird. Für den Abend ist als Abschluß der Veranstaltung ein Tanzkränzchen im genannten Restaurant vorgesehen.

    Falkenberg. 132 Jahre zählte zusammen ein Brautpaar, das am letzten Sonntag vor dem Standesbeamten den Bund fürs Leben schloß. Der Bräutigam ist 74, die Braut 58 Jahre alt.

    Mahlsdorf. In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde für diejenigen Veteranen, welche ein versteuerbares Einkommen unter 1500 M. haben, eine Jubiläumsspende von 15 Mark bewilligt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 3. Juni 1913 (Nr. 64)

    Das Gewitter am Sonnabend Abend, das einen Teil unserer Fluren mit dem köstlichen Naß erquickte, ist in der Umgegend von Berlin sehr heftig aufgetreten und hat hier vier Menschenleben gefordert.

    Strausberg. Unter reger Beteiligung begann am Sonnabend das 325jährige Jubiläum der Schützengilde. ...

    Der Messingwerker Schatzfund. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche wird das Eigentum einer Sache, die solange verborgen gelegen hat, daß der Besitzer nicht zu ermitteln ist, zur Hälfte von dem Entdecker und zur Hälfte von dem Eigentümer der Sache erworben, in welcher der Schatz versteckt ist. Nachdem die Firma Aron Hirsch - Messingwerk Kenntnis von diesem Rechts­standpunkt erhielt, war sie bemüht, denjenigen, die den Schatz geborgen haben, ihre Anrechte zu gewähren. Sie ließ den Fund durch Herrn Prof. Dr. Schuchhardt, Dir. des Kgl. Museums für Völkerkunde zu Berlin, abschätzen und erhielt von ihm ein Schreiben, in welchem der Metallwert auf ungefähr 7000 (siebentausend) Mark geschätzt wird, während der Kunstwert höher einzu­schätzen ist, nämlich 20000 Mark. In dieser letzteren Summe ist natürlich der Wert des Metalls mit einbegriffen. Unter Zugrundelegung dieser Wertschätzung hat die Firma A. Hirsch mit den Beteiligten ein notarielles Abkommen getroffen, daß sie die Berechtigten, unter angemessener Verteilung der Hälfte des höheren Wertes, mit zehntausend Mark abgefunden hat. Dagegen sind alle Ansprüche derselben an die Firma übergegangen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 5. Juni 1913 (Nr. 65)

    Schöffengerichtssitzung am 3. Juni 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Landwirt Ebel - Blumberg und Rentier Thürling - Altlandsberg, ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 7. Juni 1913 (Nr. 66)

    Vom Bau des Elektrizitätswerks. In einigen Kreisen unserer Stadt herrscht über die Vergebung der Arbeiten für die Vergrößerung des Elektizitätswerks große Erregung. Alle möglichen Gerüchte, genährt durch die geschwätzige Frau Fama, durchschwirrten die Stadt. Es handelte sich darum, daß die Bauarbeiten an die Firma Schwengberg Söhne - Bruchmühle, vergeben worden waren und nicht an eine hiesige Baufirma. ...

    Als gestern Mittag das starke Gewitter über unsere Stadt ging, schlug ein Blitz auf freiem Feld ein. In der Nähe stand ein Geschirr des Herrn Landwirt Otto Huß und die Pferde wurden von dem Schlag so er­schreckt, daß sie durchgingen und den Kutscher einige Zeit mitschleiften. Verletzt wurde jedoch niemand.

    Mehrow. Wegen Umpflasterung der Dorfstraße wird diese für den öffentlichen Verkehr bis auf weiteres gesperrt.

    Strausberg. Ein Blitzstrahl, der Donnerstag mittag die Leitung der Ueberlandzentrale in Werneuchen traf, wurde von dort bis in die Umformerstation in unserer Vorstadt weitergeleitet und hat hier das Leitungskabel durchgebrannt.

    Müncheberg. Bei dem am Sonnabend über Müncheberg niedergegangenen Gewitter schlug der Blitz in eine auf dem Felde stehende Scheune des Rittergutsbesitzers Oehme - Eisenhof. Ein zufällig anwesender Arbeiter wurde durch den Blitzschlag ohnmächtig und hat, wie jetzt feststeht, durch den Schreck die Sprache verloren.

    Eberswalde. Ueber das Unwetter am Dienstag ging der Eberswalder Zeitung Bericht von der Meteorologischen Station der Königl. Forstakademie Eberswalde zu. Er besagt, daß bei dem starken Gewitter am Dienstag über Eberswalde eine so ungewöhnlich hohe Niederschlagsmenge gefallen sei, wie seit Beginn der Beobachtungen im Jahre 1875 noch nicht vorgekommen ist. In der Zeit von 8.20 bis 10.30 fiel eine Niederschlagsmenge, deren Höhe nach der Messung auf der meteorologischen Station auf dem Drachenkopfe 76 mm betrug. ...

    Bekanntmachung.
    Am 9. Juni 1913, nachmittags 5 Uhr findet im
    Deutschen Haus Altlandsberg
    die Obstverpachtung
    der Strecke Hönow bis zur Kreisgrenze statt.
    Der Chausseekommissar
    v. Bothe.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 12. Juni 1913 (Nr. 68)

    Schöffengerichtssitzung am 10. Juni 1913. ...
    Wegen Verlassung des Dienstes hatten sich die Arbeiter Schultz aus Berlin, Paul Hirseland aus Strausberg und der 17jährige Leuschner aus Rehfelde zu verantworten. Der Angeklagte Schultz, der bei Herrn E. in Blumberg war, erhielt 3 Mark Geldstrafe, ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 14. Juni 1913 (Nr. 69)

    Fahnen heraus!
    In Neuenhagen feiert der Kriegerverein am Sonntag nachmittag das Regierungsjubiläum im Birkenwäldchen, mit Festrede abends Ball in mehreren Sälen, ebenfalls am Sonntag veranstaltet der Arbeiterverein Vaterlandstreu in Krummensee eine Feier. Am Montag veranstaltet der Landwehrverein in Fredersdorf einen großen Ummarsch, Pflanzung einer Eiche im Schulhofe, Belustigungen, abends Ball im Lokale der Frau Hörnicke, und der Landwehrverein Hönow ebenfalls mit der Jugend ein Fest, Ummarsch und abends Ball im Lokale der Frau Seeger.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 17. Juni 1913 (Nr. 70)

    Der Kreisausschuß des Kreises Oberbarnim hat beschlossen, von der Durchführung des Bahnprojektes Biesenthal - Wölsickendorf - Wriezen Abstand zu nehmen. ...

    Werneuchen. Die Weihe unseres schlichten Arnimdenkmals vollzog sich am Sonntag in schöner, feierlicher Weise und legte Zeugnis von der Anteilnahme unserer Einwohnerschaft an diesem Erinnerungs­akt aus großer Zeit ab. Die Vereine, Landwehrverein, Schützen, Turner, Gesangvereine, Feuerwehr, Radfahrer, versammelten sich im Schwarzen Adler und begaben sich im geordneten Zuge nach dem Kirchplatz, wo der schlichte Stein mit seinen erinnerungsreichen Worten Aufstellung gefunden hat, den Graf Arnim - Sukow und der Verschönerungsverein dem ersten Toten im Befreiungskriege gewidmet haben. Herr Bürgermeister Heggemann gab eine Schilderung jener Vorgänge im Februar des Jahres 1813, infolge deren der junge Offizier von Arnim am 18. Februar in unserer Stadt starb. Ein Bruder von ihm ist später auch gefallen. 72 Arnims haben den Krieg mitgemacht. Dieser geschichtliche Rückblick ließ uns von neuem den großen Opfermut jener Zeit erkennen. Graf von Arnim - Sukow übergab im Namen der Familie das Denkmal der Stadt und mahnte dabei zu Treue gegen Kaiser und Vaterland. Herr Pastor Boit schloß die Reihe der Reden mit einer tiefempfundenen Ansprache. Der Landwehrverein und die anderen Vereine legten Kränze am Denkmal nieder. Die Sonne vergoldete den einfachen Stein mit seiner Bronzetafel, als sollten ihre Strahlen von neuem die Herzen zur Nachfolge in der Hingabe und dem Patriotismus des jungen, für das Vaterland gefallenen Offiziers wecken.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 21. Juni 1913 (Nr. 72)

    Mahlsdorf. Von neuem ist der Zusammenschluß von Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf angeregt worden und diesmal sogar von unserem Gemeindevorsteher. Wenn man erst auf dem Standpunkt stand, daß durch den Gas- und Wasservertrag mit Lichtenberg ein wirtschaftlicher Zusammen­schluß der drei Orte wenig Zweck habe, so scheint man heute anderer Meinung geworden zu sein. In Kaulsdorf ist wiederholt darauf hingewiesen worden und die Gemeindevertretersitzung im April hat viel über den Zusammenschluß verhandelt, aber auch in Biesdorf und in unserem Orte hat der wirtschaftliche Zusammenschluß viele Freunde. Freilich fehlt noch ein scharf umrissenes Programm und das soll bei einer Besprechung der beteiligten Gemeinden morgen Sonnabend, die hier stattfindet, besprochen werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 26. Juni 1913 (Nr. 74)

    Schöffengerichtssitzung am 24. Juni 1913. ...
    Der Dachdeckergehilfe Hermann Kunz hatte in Werneuchen des Nachts gelärmt und gesungen und den Nachtwächter beleidigt. Er kam mit einer geringen Geldstrafe, 6 Mark, davon.
    Der Arbeiter Wilhelm Lipinski aus Hönow war mit dem Vorarbeiter in Streit geraten und hatte ihn mit einer Mistgabel dabei erheblich verletzt. Obgleich der Angeklagte schon vielfach wegen ähnlicher Taten vorbestraft war, billigte ihm das Gericht noch einmal mildernde Umstände zu und verurteilte ihn zu 1 Monat Gefängnis.

    Die Kreisdampfwalze wird am 27. Juni von Radebrück nach Krummensee überführt und voraussichtlich zwischen Station 15,3 und 16,4 sechs Tage in Betrieb sein.

    Hönow. Herrn Gutsbesitzer Henze wurde dieser Tage ein Schaf aus dem Kuhstall gestohlen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 28. Juni 1913 (Nr. 75)

    Wie unsere verehrten Leser bemerken werden, haben wir unserem Anzeiger ein neues Kleid angezogen und auch den Kopf schön herausgeputzt. ...

    Krummensee. Heute, am 28. Juni sind es 25 Jahre her, daß die Gebäude der Domäne Krummensee durch ein gewaltiges Feuer in Asche gelegt wurden. ... Sämtliche mit Stroh gedeckten Wirtschafts­gebäude des Gutes in einer Gesamtlänge von 4-500 Metern standen in Flammen und stürzten nach kurzer Zeit unter lautem Krachen zusammen. ...

    Mahlsdorf. Für die Gemeindefriedhofsanlage bewilligte die Gemeindevertretung nach langer Debatte 50000 Mark, welche im Wege einer Anleihe beschafft werden sollen. - Auch Mahlsdorf soll demnächst einen Wochenmarkt haben und zwar wird derselbe auf einem Privatgrundstück in der Hönower Straße abgehalten werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 1. Juli 1913 (Nr. 76)

    Die Kreischaussee Friedrichsfelde bis Marzahn wird vom 3. Juli d. Js. bis auf weiteres wegen Pflasterarbeiten für Fuhrwerke gesperrt.

    Die Kehrbezirke im Kreise Niederbarnim haben eine anderweite Einteilung erfahren. Kehrbezirk 17 (Altlandsberg) umfaßt folende Ortschaften: Altlandsberg, Bruchmühle, Eggersdorf, Fredersdorf mit Gut, Petershagen, Bollensdorf mit Gut, Vogelsdorf mit Gut, Münchehofe, Mahlsdorf, Dahlwitz mit Hoppegarten, Neuenhagen mit Gut, Seeberg, Hönow, Seefeld, Krummensee, Löhme, Blumberg.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 3. Juli 1913 (Nr. 77)

    Ein 3-4pferdiges
    Roßwerk
    sowie eine
    Breitsämaschine
    beides fast neu, verkauft
    Gustav Seelisch, Schmiedemeister,
    Eiche, bei Ahrensfelde.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 5. Juli 1913 (Nr. 78)

    Unsere Polizei ist bemüht, den Klagen über zu schnelles Fahren der Autos abzuhelfen. Es werden öfters Kontrollen vorgenommen und so gelang es z. B. am vorletzten Straußberger Rennen 11 Autos zu notieren, denen ein Strafmandat sicher ist. Wenn übrigens bei der Rückfahrt unsere eigene Jugend unterlassen hätte die Autos zu warnen, wären noch mehrere dieser Kilometerfresser bestraft worden.

    Der Oberpräsident hat die Regierungspräsidenten auf eine frühere Verfügung ersucht, die Gemeinden nochmals auf die Wichtigkeit der Erhaltung der Dorfteiche zu Feuerlöschzwecken hinzuweisen und den Ortspolizeibehörden aufzugeben, dafür Sorge zu tragen, daß die Dorfteiche nicht verunreinigt werden, damit nicht ihre Zuschüttung aus sanitätspolizeilichen Gründen notwendig wird.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 8. Juli 1913 (Nr. 79)

    Der kälteste Junitag seit 60 Jahren. Der 29. Juni war, wie das Berliner Wetterbureau mitteilt, der kälteste Junitag, der seit den letzten 60 Jahren beobachtet wurde. Die Morgentemperatur betrug 11,3 Grad Celsius, die mittlere Tagestemperatur 12,3 Grad. Sie war nur um ein halbes Grad höher, als die niedrigste Junitemperatur, die seit erdenklichen Zeiten registriert wurde. ...

    Werneuchen. In der Nacht zum Sonnabend erfolgte hier ein Einbruch in das Uhrengeschäft von E. Hindenberg, bei dem den Einbrechern für etwa 1000 Mark Waren in die Hände fielen. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 10. Juli 1913 (Nr. 80)

    Schöffengerichtssitzung am 8. Juli 1913. ...
    Der Kutscher Kusch und der Hundehändler Fischer aus Berlin gingen eines Tages nach Blumberg, angeblich wollte Kusch Eichkatzen schießen. Er trug zu diesem Behufe ein Gewehr mit Schalldämpfer bei sich, Fischer bestritt, ein Gewehr bei sich gehabt zu haben. Dem Förster Müller wurde die Anwesenheit der beiden Jagdliebhaber mitgeteilt und er begab sich deshalb auf die Kontrolle. Was er hier bemerkte, das war ein reines Jagdvergehen. Die Lage war für ihn um so peinlicher, als er zwei, augenscheinlich sehr erfahrenen Wilddieben gegenüber stand und große Gefahr für ihn vorhanden war. Als daher Kusch auf seinen Anruf nicht stille stand, schoß er und traf den Kusch in den Oberschenkel. Dann verband er den Kusch und holte Hilfe herbei. Den ver­schiedenen Ausflüchten der Angeklagten schenkte der Gerichtshof keinen Glauben und verurteilte wegen gemeinschaftlichen Jagdvergehens Kusch zu 2 Monaten, Fischer zu 1 Monat Gefängnis.
    Der Arbeiter Gustav Ramek hatte in Blumberg ruhestörenden Lärm verübt, doch wurde die Sache milde angesehen und ihm dafür nur 3 Mark Strafe zudiktiert.

    Die Kartoffelernte scheint noch recht gut werden zu sollen. So wird uns mitgeteilt, daß in Paulshof die Frühkartoffeln eine ganz besondere Größe erreichen und ein hervorragendes Exemplar das Gewicht von ½ Pfund hatte.

    Trockenschnitzel
    Kartoffelflocken

    habe ständiges Lager und liefere zum billigsten Preis.
    Max Thiemich, Hönow.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 12. Juli 1913 (Nr. 81)

    Die Umgehungsbahn, von der neulich auch im Ortsverein die Rede war, ist bekanntlich im Norden bis Oranienburg, im Süden bis Cöpenick festgestellt, die Ostseite ist noch nicht geschlossen. Es ist ganz natürlich, daß die Trasse, die sie im Osten einnehmen wird, ganz besonders interessiert und daß sich um diese Trasse noch mancher Wettlauf entspinnen wird. ... Vorläufig sind drei Projekte bekannt: Coepenick - Mahlsdorf - Buch, Hoppegarten - Altlandsberg - Seefeld - Bernau, Strausberg - Wesendahl - Werneuchen - Biesenthal und dann weiter bis Oranienburg. Um nun die Allgemein­heit für die Trasse Hoppegarten - Altlandsberg - Seefeld zu erwärmen, sind bereits manche Schritte im Stillen getan worden. Es soll aber auch die Öffentlichkeit aufgeklärt werden und deshalb wird demnächst eine Versammlung stattfinden, in welcher die entsprechenden Schritte besprochen werden sollen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 15. Juli 1913 (Nr. 82)

    Neuenhagen. Am 24. August feiert der Männer-Gesang-Verein „Sangestreue“ seine Bannerweihe, verbunden mit Darbietungen von Gesamtchören des Ostbahnsängerbundes. Zahlreiche Einladungen an andere Gesangvereine sind ergangen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 17. Juli 1913 (Nr. 83)

    Mahlsdorf. Der Ratskellerwirt hat bei der Gemeinde den Antrag auf Entbindung vom Vertrage gestellt, mit dem Wunsche, daß darüber in öffentlicher Sitzung verhandelt werden möchte, damit die Gründe, die ihm dazu Veranlassung gaben, der Oeffentlichkeit bekannt werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 24. Juli 1913 (Nr. 86)

    Schöffengerichtssitzung am 22. Juli 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Rentier Aug. Ebel - Krummensee und Kossätengutsbesitzer Paul Döberitz - Hönow, ...
    Wegen Hausfriedensbruch in Hoppegarten, Betreten der Rennbahn, erhielt der Reisende Fr. Wieneke aus Hoppegarten 30 M. Geldstrafe ev. sechs Tage Haft.
    Der Knecht Otto Latus aus Mehrow erhob Widerspruch gegen ein polizeiliches Strafmandat in Höhe von 15 Mark wegen groben Unfugs. Das Gericht ließ Milde walten und setzte die Strafe auf 5 Mark herab.
    Um Angeln zu können, gehört eine Erlaubnis. Diese hatte der Tischler Gust. Herbst nicht und angelte trotzdem im Wendsee bei Mehrow. Dies brachte ihm 10 M. ev. zwei Tage Haft ein.

    Blumberg. Seine Meisterprüfung bestand am 20. Juli der Sattler Fritz Krüger, hierselbst vor der Handwerkskammer in Berlin mit dem Prädikat recht Gut.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 29. Juli 1913 (Nr. 88)

    Die Einführung elektrischer Triebwagen ist für die Eisenbahnstrecke Eberswalde - Angermünde - Freienwalde und Wriezen beschlossen worden. ...

    Ahrensfelde. Pferde mit Wagen gestohlen wurde am Freitag dem hiesigen Gemüsezüchter Albert Kempfer in der Zeit zwischen 6-8 Uhr morgens vor der Ackerhalle in Berlin. Obgleich der Besitzer den Diebstahl sofort der Kriminalpolizei meldete, ist es noch nicht gelungen das Gespann ausfindig zu machen und den Dieb festzustellen. Im Laufe des Vormittags sollen die Pferde, ein Fuchs und ein Schwarzbrauner, beide kupiert, in Oberschöneweide gesehen worden sein. Es wird angenommen, daß die Pferde auf dem Lande verkauft worden sind. Der Besitzer hat demjenigen, welcher zur Wiedererlangung der Pferde wichtige Angaben machen kann, sodaß der Dieb festgestellt werden kann, eine Belohnung von 50 Mark zugesichert.

    Ahrensfelde. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, findet das diesjährige Bauernwettreiten bestimmt am Sonntag, den 10. August statt. Da der Verein zur Zeit über sehr gutes Pferdematerial verfügt, so dürfte das diesjährige Rennen ein sehr interessantes werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 31. Juli 1913 (Nr. 89)

    Schöffengerichtssitzung am 29. Juli 1913. ...
    Frau Marie Teichmann in Dahlwitz sollte in ihrer Weinstube Glücksspiele geduldet haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Anschuldigung nicht wahr war und so wurde sie freigesprochen.
    Eine langwierige Verhandlung rief ein Sack gestohlener Kartoffeln hervor, obgleich sich die Kartoffeln nicht im Besitze des Angeklagten vorfanden. Der Schrankenwärter Kurt Wiesener hat bei Blumberg am Tage die Schranken zu bedienen. Der Knecht B. des Gutes Blumberg verlor von seiner Fuhre nach dem Bahnhof Blumberg einen Sack Kartoffeln. Da er nicht imstande war, den schweren Sack wieder aufzu­laden, schleppte er ihn an den Rand der Chaussee. Als er aber zurückkam, war der Sack ver­schwunden. Er meldete den Vorgang der Gendarmerie und auch auf dem Bahnhof und fand nun, daß die Spur eines geschleiften Sackes nach der Bude des Schrankenwärters wies. Man fand auch später die Kartoffeln, aber in zwei Säcke verteilt. Der Verdacht fiel auf den Angeklagten und obgleich er seine Unschuld hoch und teuer versicherte, kam das Gericht doch zu einer Verurteilung von drei Tagen Gefängnis.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 2. August 1913 (Nr. 90)

    Die Hunde- und Katzensperre ist durch Regierungsverfügung in ihrem vollen Umfange in unserer Stadt und Umgegend aufgehoben. Von den für unsere Leser in Frage kommenden Ortschaften besteht die Sperre in ihrer ganzen Schärfe noch in Karlshorst, Friedrichsfelde, Biesdorf, Wuhlgarten, Hellersdorf, Lindenberg, Marzahn, Eiche, Ahrensfelde, Falkenberg. In den von diesen östlich gelegenen Ortschaften ist die Sperre aufgehoben.

    Seit einiger Zeit sind mehrere Beamte auf den Bahnhöfen Cöpenick und Sadowa mit Vermessungs­arbeiten beschäftigt, welche im Zusammenhang stehen mit dem Bau der südlichen Berliner Umgehungsbahn Michendorf - Saarmund - Groß-Beeren - Mahlow - Bohnsdorf - Cöpenick - Mahlsdorf. Mit dem Bau dieser Umgehungsbahn dürfte aber nicht vor Ende 1914 begonnen werden.

    In der Mark tritt gegenwärtig ein Schwindler auf, der in kleine Geschäfte geht, sich als Kriminal­beamter ausgibt und fragt, ob falsche Drei- und Fünfmarkstücke eingenommen worden sind. Der Schwindler läßt sich derartige Geldstücke zeigen und bezeichnet sie als nachgemachte, die er beschlagnahmen muß. Als Legitimation zeigt der Schwindler eine mit Goldschrift bedruckte Karte vor, die er aber nur oberflächlich zeigt, sodaß die Aufschrift nicht zu lesen ist.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 5. August 1913 (Nr. 91)

    Die Kreischaussee Löhme - Seefeld wird vom 1. bis 31. August d. J. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt.

    Die Landgesellschaft „Eigene Scholle“, die die Gartenstadtbewegung unterstützt und sich schon bei Fürstenwalde angesiedelt hat, hat nunmehr auch bei Schwiebus ein großes Ansiedlungsgelände erworben.

    Marzahn. Am Freitag Nachmittag explodierte auf der Chaussee Altlandsberg - Hönow - Marzahn der Benzinbehälter eines nach Strausberg bestimmten Kraftwagens. In wenigen Sekunden stand die ganze Karosserie in hellen Flammen. Der Chauffeur und die Passagiere konnten sich retten.

    Kaulsdorf. Bemühungen hiesiger Vereine sind darauf gerichtet, von „Hubertus“ (Mahlsdorf-Süd) eine Abzweigung der Cöpenicker Straßenbahn nach Bahnhof Kaulsdorf zu erreichen, während von Mahlsdorfer Vereinen vorgeschlagen wird, diese Linie von Mahlsdorf-Süd über Kaulsdorf-Süd und Biesdorf-Süd zu verlängern und nach dem Bahnhof Biesdorf zu führen. Von hier fährt man für 10 Pfg. mit der Bahn nach Warschauerstraße. Diese Straßenbahn-Angelegenheit beschäftigte auch die Vereinigung der Grundbesitzervereine von Kaulsdorf. Man vermochte sich aber nur vereinzelt für das Projekt zu erwärmen, zumal seitens der Stadt Cöpenick angeblich ein Zuschuß von 100000 M gefordert wird. Man will deshalb auch mit der Ostbahn-Gesellschaft in Verbindung treten, um vielleicht einen Anschluß an deren Linie Friedrichsfelde - Karlshorst zu erzielen. Ob seitens dieser Gesellschaft günstige Bedingungen gestellt werden, falls sie sich überhaupt auf die Pläne der Kaulsdorfer Herren einläßt, wird sich ja bald zeigen.

    Bernau. Einbrecher statteten in der Nacht zum Sonnabend dem katholischen Pfarrhause einen Besuch ab. Die Diebe drangen in ein Parterrezimmer ein und erbrachen dort eine an einem Tische fest­geschraubte Kassette, nachdem sie vorher versucht hatten, diese mittels Nachschlüssels zu öffnen. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 7. August 1913 (Nr. 92)

    Diese Nacht gegen 1 Uhr tönte die Feuerhuppe und das Signal zeigte an, daß es in der Stadt bezw. Amtsfreiheit brenne. Tatsächlich war, wahrscheinlich in der Räucherkammer, im Schlawin'schen Hause in Amtsfreiheit Feuer ausgebrochen, das zum Glück von dem vorüberfahrenden Herrn Fabian bemerkt worden war, so daß die Bewohner noch rechtzeitig geweckt und vor dem Erstickungstod bewahrt wurden. Unsere freiwillige Feuerwehr machte bald mobil und auch die Pflichtigen fanden sich zum großen Teil ein. Das Eingreifen der Feuerwehr konnte zunächst bei dem Wassermangel nicht hindern, daß der lichterlohe Brand um sich griff, später gelang es ihr aber den Brand, der schon den Dachstuhl des Christoph'schen Grundstücks ergriffen hatte, zu be­schränken und die Gewalt des Feuers zu brechen. Das Haus ist bis auf einige Teile des Erd­geschosses vernichtet und muß neu aufgebaut werden. Wahrscheinlich auch das Christoph'sche. ...

    Marzahn. Gestern verunglückte beim Hafereinfahren der Arbeiter August Beyer. Er fiel von dem Wagen und wurde von diesem Überfahren. Später ist er seinen Verletzungen erlegen.

    Reiter-Verein Ahrensfelde
    Sonntag, den 10. August 1913
    Großes
    Bauern-Wettreiten
    Anfang nachmittags 3½ Uhr
    Der Reitklub.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 9. August 1913 (Nr. 93)

    Johannisthal. Im Monat Juli wurden an 30 Tagen von 120 Fliegern Flüge ausgeführt. Außerdem machten fünf Flieger Versuche. Die größte Summe der Flugzeiten und die meisten Aufstiege hatte Stiefvater auf Jeannin-Taue mit 34 Stunden 16 Min. und 406 Aufstiegen. Die Gesamtzahl der Flüge betrug 3300, die Gesamtdauer 356 Stunden 22 Minuten. Es ereigneten sich sechs nennenswerte Flugzeugbeschädigungen, so daß bei 3300 Flügen ein Prozentsatz von 0,19 zu verzeichnen ist.

    Ahrensfelde. Wir weisen an dieser Stelle nochmals auf das Bauernwettreiten am Sonntag hin.

    Bernau. Die Versorgung unserer Stadt mit Elektrizität macht jetzt wieder einen Schritt vorwärts. In diesen Tagen werden nämlich seitens des Magistrats an die Interessenten Fragebögen betreffs Ermittelungen zur Projektierung einer in städtischer Verwaltung zu erbauenden und zu betreibenden Zentralanlage versandt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 12. August 1913 (Nr. 94)

    Seefeld. Der Strohhändler Wend von hier erhielt auf der Fahrt zwischen Ahrensfelde und Blumberg von einem Pferde einen Hufschlag gegen das Schienbein, welches ihm zerschmettert wurde. Man brachte ihn nach dem Weißenseer Krankenhaus.

    1. Stiftungsfest
    des Ortsvereins Ahrensfelde
    des Verbandes der Deutschen Eisenbahn-Handwerker
    und Arbeiter
    im Kupper'schen Saale
    zu Seefeld i. Mark
    am Sonnabend, den 16. August d. Js., abends 8 Uhr.
    Theater - Tanz - Homoristische Vorträge - Ueberraschungen
    Eintritt 50 Pfg. Gäste haben Zutritt Tanz 1,00 Mk. Um regen Zuspruch bittet Der Vorstand.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 14. August 1913 (Nr. 95)

    Die Entscheidung über die letzte Trasse der Umgehungsbahn rückt immer näher. Bekanntlich kommt für uns als von Interesse nur die Trasse zwischen der Ostbahn und der Stettiner Bahn in Betracht. Bei der Notwendigkeit einer besseren Verbindung, bei den großen wirtschaftlichen Interessen, die unsere Stadt und die Umgegend an der Bahn haben, ist es selbstverständlich, daß wir nur für die Trasse Dahlwitz, Neuenhagen, Altlandsberg, Krummensee, Seefeld, Bernau eintreten können. ...

    Dahlwitz-Hoppegarten. Der hiesige Militärverein veranstaltet am Sonntag, den 7. d. Mts. im Schützenhaus zu Kaulsdorf ein Vereinsschießen, zu dem mehrere Preise gestiftet sind. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 16. August 1913 (Nr. 96)

    Hurra unsere Kleinbahn! Da die Maurer in Strausberg streiken, dachte die Maschine unserer Kleinbahn „das kann ich auch“ und blieb gestern früh mit dem 9 Uhr-Zuge in Hoppegarten stehen. Da gütliches Zureden nicht half, sondern die Maschine ihren Unwillen durch Prusten, Aschewerfen usw. kund gab, so blieb den Passagieren nichts anderes übrig, als zu Fuß nach den Gefilden unserer Stadt zu pilgern. Für die zahlreichen Besucher des Amtsgerichts nichts besonders erfreuliches. Dankenswerter Weise ließ die hiesige Verwaltung kurz nach elf Uhr einen Extrazug nach Hoppegarten abgehen, sodaß wenigstens hier der „Verkehr“ aufrecht erhalten wurde. ...

    Unsere Mitteilung über die Umgehungsbahn hat, wie das selbstverständlich ist, allgemeine Aufmerk­samkeit erzeugt. Aus mündlichen, telephonischen und schriftlichen Aeußerungen, die uns zugegangen sind, geht hervor, daß sowohl die Einwohner unserer Stadt als die Bewohner des platten Landes bis Bernau hin, von dem Wert der Bahn überzeugt sind und daß sie die in einigen Kreisen Mahlsdorfs hervorgetretene Unzufriedenheit mit der Trasse, die allerdings das südliche Mahlsdorf durchschneidet, nicht verstehen. Die Möglichkeit des Verkehrs zieht den Verkehr an und Verkehr bringt Geld. ...

    Bei der großen Entwicklung, die der Zuckerrübenbau in Deutschland genommen hat, ist es interessant darauf hinzuweisen, daß die Wiege des Zuckerrübenbaues in unserer nächsten Nähe, in Kaulsdorf gestanden hat. Hier besaß der Professor der Chemie Franz Karl Achard ein Gut und hier nahm er die Versuche Marggrafs, der zuerst 1747 den Zuckergehalt der Zuckerrübe nachgewiesen hatte, wieder auf. Seit 1786 beschäftigte er sich auf seinem Gute mit eingehenden Versuchen über die beste Methode der Kultur der Zuckerrübe. ...

    Werneuchen. Am Mittwoch Nachmittag gegen 4 Uhr kam Feuer in der Scheune des Landwirts Georg Thürling in Weesow aus. Es entwickelte sich mit rasender Schnelligkeit, daß, als die ersten Löschmannschaften mit Spritze erschienen, schon der große Kuhstall, sowie Pferdestall in Flammen standen. Den Löschmannschaften, welche auch von den umliegenden Dörfern, auch die Werneuchener Freiwilligen Feuerwehr, erschienen waren, lag es nur noch ob, das Wohnhaus, welches schon Feuer gefangen hatte, zu retten. Nach großen Anstrengungen gelang es. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 19. August 1913 (Nr. 97)

    Werneuchen. In der Nacht vom Sonntag auf Montag erhellte ein mächtiger Feuerschein die Umgegend, so daß er bis zur Ostbahn sichtbar war. Es brannte die zwischen hier und Hirschfelde gelegene Scheune des hiesigen Landwirts Wilhelm Beator. Der Schaden, wenn auch versichert ist, ist immerhin beträchtlich. Man vermutet Brandstiftung von einem entlassenen Knechte. Die Hirschfelder Feuerwehr war zur Stelle, die hiesige kehrte wieder um, da bei dem Mangel an Wasser sie nicht eingreifen konnte.

    Neuenhagen. Der nächste Sonntag wird unser Ort wieder einmal im Festestrubel sehn und hoffentlich macht auch der Himmel ein freundliches Gesicht dazu. Der Männergesangverein Sangesfreude weiht sein Banner und an diesem Akte werden die Gesangvereine an der Ostbahn teilnehmen, um ihren hiesigen Sangesbrüdern ihre Freundschaft zu beweisen. ...

    Dahlwitz. Wegen vorsätzlicher Brandstiftung, schweren und einfachen Diebstahls war der Schlosser­lehrling Günther Frohnert von der Berliner Strafkammer angeklagt. Der Angeklagte, der aus guter Familie stammt und auch eine bessere Schulbildung genossen hat, hat seinen Eltern schon viel Sorge bereitet. ...

    Marzahn. der Landwirt Wilhelm Schönnagel ist als Schiedsmann für den 34. Schiedsmannsbezirk des Kreises Niederbarnim auf eine dreijährige vom 25. Juli 1913 bis zum 24. Juli 1916 laufende Amtsperiode verpflichtet worden.

    Mehrow. Bei einem der Besitzerin Emilie Bredereke gehörenden und in Hönow geschlachteten Schwein ist amtstierärztlich Rotlauf festgestellt.

    Fahrpreisermäßigung zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Für Mitglieder der Krieger-, Militär- und Veteranenvereine, der freiwilligen Sanitätskolonnen, der Samaritervereine vom Roten Kreuz und der Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege, die an den Erinnerungsfeiern der Völkerschlacht teilnehmen, sollen Fahrpreisermäßigungen bewilligt werden, und zwar derart, daß solche Festteilnehmer vom 15. bis inklusive 22. Oktober d. J. in Eil- und Personenzügen von der Heimatstation nach Leipzig und zurück in dritter Klasse zum Preise von 1¾ Pfennig für das Tarifkilometer befördert werden. ... Von Berlin nach Leipzig beträgt demnach der Fahrpreis 3 Mark.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 21. August 1913 (Nr. 98)

    Schöffengerichtssitzung am 19. August 1913. ...
    Der Sattlergeselle Lehmann hatte, obgleich er Geld besaß, in Werneuchen gebettelt und erhielt 5 Tage Haft, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten.
    Ein großer Zeugenapparat erschien bei der Verhandlung gegen den Schrankenwärter Gustav Müller in Blumberg, der des Diebstahls von Kartoffeln bezichtigt war. In Blumberg werden aus den ver­schlossenen Loren immer Kartoffeln gestohlen, auch Müller wurde beschuldigt, solche Diebstähle begangen zu haben. Bei der sehr eingehenden Verhandlung konnte jedoch ein strikter Beweis nicht erbracht werden, so daß es der Verteidigung gelang, die Anklage zu entkräften. Müller wurde freigesprochen.
    Der Chauffeur August Lindner wurde von der Anklage übermäßig Dampf aus dem Auto gelassen zu haben, freigesprochen, weil der Nachweis, daß er das betreffende Auto geführt hatte, nicht als erbracht angesehen wurde.

    Werneuchen. Gestern früh gegen 9 Uhr ertönte Feuersignal. Der Einwohner bemächtigte sich eine große Aufregung, weil erst vor wenigen Tagen die Scheune von Beator niedergebrannt ist. Es brannte im Gehöft der Frau Ww. Hinze der Stall. ... Unsere Feuerwehr war sofort zur Stelle und griff das Feuer unter Leitung ihres Oberführers, Schlossermeister Knebel an. Auch die herbei­gerufenen Feuerwehren aus Altlandsberg mit Amt, Wegendorf, Seefeld, Löhme, Hirschfelde, Weesow, Wilmersdorf, Schönfeld und Buchholz waren bald zur Stelle. Vor allem galt es die anschließende große Scheune, in der 150 Fuder Getreide u. a. lagerten, zu schützen, was den vereinten Anstrengungen glücklich gelang, während vom Stall nicht viel zu retten war. ... Auch hier wird Brandstiftung vermutet, wie sich die Vermutung bei dem Brande der Beatorschen Scheune bewahrheitet hat. Der Brandstifter, ein entlassener Knecht, ist ergriffen worden und hat die Tat eingestanden.

    Geschäfts-Eröffnung.
    Meinen werten Freunden und Bekannten mache ich die ergebene Mitteilung, daß ich mein
    Restaurant an der Eichenallee
    eröffnet habe. Wie es früher mein Bestreben war meinen Gästen nur das Beste zu bieten, so werde ich mich jetzt des Gleichen bestreben.
    Um dieses Ziel teilweise zu erreichen, werde ich mein Bier durch den Alisch-Apparat
    kein Nachtwächter mehr
    verzapfen.
    Ich verweise auf das Gutachten des Deutschen Gastwirts-Verbandes. Fachleuten gestatte ich gern diese Einrichtung zu besichtigen.
    Hochachtungsvoll H. Gottschalk, Neuenhagen, Eichenallee. Telefon Amt Neuenhagen Nr. 12

    Männergesangverein „Sangestreue“ Neuenhagen.
    Bannerweihe am
    Sonntag, den 24. August 1913
    Vormittags Einholen der teilnehmenden auswärtigen Gesangvereine
    Nachmittags 3 Uhr Festzug zum Festplatz im Birkenwäldchen
    Konzert der Bundesvereine
    Vorträge des Sängerbundes an der Ostbahn und der einzelnen Vereine
    7 Uhr Einmarsch nach den Festlokalen Wolter und Seidel. Die Einwohnerschaft von Neuenhagen und Umgegend wird hierzu freundlichst eingeladen. Der Vorstand.

    Einen Mann
    zum Dreschen verlangt
    F. Mantei, Altlandsberg
    Auf nach Hönow!
    Am Sonntag, den 24. und
    Montag, den 25. August
    findet in meinem Lokal wie alljährlich
    Großes Erntefest
    nach ländlicher Sitte statt.
    Um zahlreichen Besuch bittet
    Paul Scharny, Gastwirt.
    Hönow
    Sonntag, den 24. und Montag, den 25. August
    Großes Erntefest
    Wozu freundl. einladet
    O. Ollbrich, Musikdirektor.
    Frau Seeger, Gastwirtin.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 23. August 1913 (Nr. 99)

    Während in unserer Stadt von der Umgehungsbahn nur wenig gesprochen wird - wir hatten in der letzten Stadtverordnetenversammlung wenigstens eine Erwähnung und Besprechung erwartet - ist das Land eifrig an der Arbeit und entfaltet eine rege Agitation. In Krummensee haben sich auf Anregung des Herrn Noack die Grundbesitzer bereit erklärt, Grund und Boden unentgeltlich abzugeben und nötigenfalls noch weitere größere Opfer zu bringen, das gleiche gilt vom Besitzer von Paulshof, Herrn Kanow, der sich der Angelegenheit sehr annimmt. Es wird nun Zeit, daß auch in unserer Stadt sich weitere Kreise mit der Sache beschäftigen. Die Opfer, die von der Stadt verlangt werden, sind garnicht groß. ... Wenn übrigens die Tonlager im Nord-Westen der Stadt erschlossen werden, was bei Durchführung der Bahn selbstverständlich ist, dann ist für West-Altlandsberg die Stunde der Entwicklung gekommen. In Neuenhagen bringt man der Angelegenheit großes Interesse entgegen, auch hier würde man natürlich von der Bahn profitieren.

    Hundesperre. In folgenden für unsere Leser in Betracht kommenden Orten: Hohenschönhausen, Karlshorst, Neuhohenschönhausen, Friedrichsfelde, Biesdorf, Kaulsdorf, Wuhlgarten, Hellersdorf, Marzahn, Eiche, Ahrensfelde, Falkenberg, Wartenberg, Lindenberg sind sämtliche Hunde und Katzen, auch wenn sie erst nach Anordnung der Sperre in diesen Bezirk eingeführt werden, bis zum 20. Oktober d. Js. festzulegen, anzuketten oder einzusperren.

    Werneuchen. Herr Bürgermeister Heggemann, dessen Amtsperiode Ende Februar 1914 abläuft, wurde auf weitere zwölf Jahre gewählt.

    Mahlsdorf. In der Märzsitzung wurde die Gemeindevertretung mit einem Antrag auf Gehaltserhöhung des Gemeindevorstehers überrascht. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 26. August 1913 (Nr. 100)

    Die Angelegenheit der Umgehungsbahn kommt nunmehr auch bei uns in Fluß. In diesen Tagen wird eine erweiterte Sitzung der Verkehrsdeputation stattfinden, die sich mit der Sache befassen wird.

    Am Sonnabend Nachmittag, gegen 3½ Uhr konnte man einen Flieger in beträchtlicher Höhe und großer Schnelligkeit über unserer Stadt beobachten. Es war der französische Flieger Letort, der auf seinem Fernflug Paris - Petersburg am Sonnabend nachmittag 2 Uhr 21 Min. in Johannisthal landete und nach kaum einstündigem Aufenthalt nach Königsberg weiter flog. Der Aufstieg erfolgte um 3 Uhr 13 Min. bei günstigem Wind.

    Nach dem Kreistagsbeschluß vom 15. Juni 1871 soll alljährlich zur dankbaren Erinnerung an den großen Siegestag von Sedan in allen Haushaltungen des Kreises eine Sammlung abgehalten werden, deren Ertrag der bei der Kommunalkasse verwalteten Kriegerstiftung zufließt. Der Zweck der letzteren ist, die in den Kriegen 64/66 und 70/71 oder infolge derselben hilfsbedürftig gewordenen Kreis­eingesessenen bezw. deren Hinterbliebenen ... Unterstützung zu gewähren. ... Die Magistrate, Gemeinde- und Gutsvorstände werden die Sammlungen am Sedantage in herkömmlicher Weise bei den Ortseinwohnern vornehmen lassen.

    Neuenhagen. Das war am Sonntag ein wirklicher Festtag für unseren Ort, die Bannerweihe des Männergesangvereins Sangestreue. ...

    Neuenhagen. Am 24. September wird unsere neue Schule eingeweiht.

    Neuenhagen. Als gerade im Birkenwäldchen der Schlußchor zur Bannerweihe einsetzte, ertönte Feuerlärm. Es brannte eine Strohmiete mit etwa 4-5000 Zentner gepreßtem Haferstroh, dem Unionklub gehörig. Der Feuerherd lag in unmittelbarer Nähe des Festplatzes. Nach Lage der Sache war eine Löschung ausgeschlossen, die Feuerwehr schützte nur die Umgegend. Gerettet konnte nichts werden. Mutmaßlich liegt Brandstiftung vor.

    Mahlsdorf. Ein verhängnisvoller Automobilzusammenstoß ereignete sich Sonntag nachmittag auf dem Wege von Hoppegarten nach Biesdorf am Ausgange von Mahlsdorf. Das Automobil des Fabrikanten Jeanneret aus Lichtenberg wollte einen anderen Kraftwagen überholen. Dabei bog es unmittelbar nach dem Passieren zu früh nach rechts wieder ein, so daß beide Wagen zusammenstießen. Der Wagen J. wurde gegen einen Baum geschleudert und ging in Trümmern. Die Insassen flogen heraus und zwei Damen, die Gattin des Fabrikanten J. und deren Schwester, erlitten schwere Verletzungen. Frau J. trug einen Schädelbruch und innere Quetschungen, ihre Schwester einen Bruch beider Arme und innere Verletzungen davon. Ein kurz darauf die Unfallstelle passierendes Automobil brachte die Verletzten zum Krankenhaus in Britz.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 28. August 1913 (Nr. 101)

    Schöffengerichtssitzung am 26. August 1913. Vorsitzender: Assessor Grubbert, Schöffen: Mühlen­besitzer Mette - Hönow, Schmiedemeister Häse, Buchholz, ...
    Der Arbeiter Ferd. Bahnke in Mehrow erzählte selbst, daß er einen kleinen unbedeutenden Feuerwerks­körper nächtlicherweise zur Explosion gebracht habe. Die Zeugen erkannten ihn nicht wieder. Da er aber selbst die Übertretung zugab, erhielt er 5 Mark Geldstrafe.

    Der Bau des gewaltigen Wasserwerks das der Kreis Niederbarnim bei Erkner errichtet, schreitet mir Riesenschritten vorwärts. Der Hochbehälter auf dem Kranichberg bei Woltersdorf ist beinahe fertig und die Verlegung der Druckrohre wird in Kürze beendet sein. Das Werk wird demnächst die Aufgabe haben, die 18 Ortschaften mit Wasser zu versorgen, doch ist die Anlage so disponiert, daß noch mehr Gemeinden angeschlossen werden können. ...

    Neuenhagen. In der Nacht zum Dienstag statteten Einbrecher unserem Postgebäude einen Besuch ab. Sie müssen mit den Verhältnissen sehr vertraut gewesen sein und es ist anzunehmen, daß sie aus unserem Ort sind. Unser Postvorsteher hatte seinen Sommerurlaub angetreten und war verreist, und die Nachtwache wurde von einem jungen Mann besorgt, der erst wenige Wochen im Dienst ist. ...

    Ahrensfelde. Unter dem Schweinebestande des Gasthofsbesitzers Wilhelm Dubick ist amts­tierärztlich Rotlauf festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet.

    Bekanntmachung.
    Am Sonntag, den 31. August d. Js. wird der Deutsche Radfahrerbund seine diesjährige Fernfahrt „Rund um Berlin“ veranstalten.
    Die Teilnehmer werden den hiesigen Bezirk ungefähr in der Zeit von 11 ½ Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags durchfahren.
    Zur Vermeidung von Unfällen machen wir darauf aufmerksam.
    Altlandsberg, den 22. August 1913.
    Die Polizeiverwaltung.
    Semner.

    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 30. August 1913 (Nr. 102)

    Gestern beschäftigte sich unsere Verkehrsdeputation mit der Umgehungsbahn. Bekanntlich ist das Projekt nicht neu und der Bürgermeister wies aus einem schon sehr dick angeschwollenen Aktenstück nach, daß seitens der Stadt in dieser Angelegenheit schon verschiedene Schritte unternommen worden sind. ...

    Das Herbeirufen zu Ferngesprächen. Ab 1. Oktober dieses Jahres wird die Postverwaltung versuchsweise Benachrichtigungskarten für das Herbeirufen zu Ferngesprächen einführen. Diese Karten haben den Zweck, eine Person in Kenntnis zu setzen, daß sie von weiterher zur Führung eines Telephongespräches gewünscht wird. ...

    Neuenhagen (Post). Die Anwohner der Eichenallee und Dahlwitzer Straße erhalten, nachdem diese Straßen gepflastert und beleuchtet sind, eine Abendzustellung in der Zeit von 6 ½ bis 8 ½ Uhr. Die Bestellung wird jedoch nur in demjenigen Teil der genannten Straßen ausgeführt, der dem Postamt Neuenhagen zugeteilt ist. ...

    Hellersdorf. Bei einem verendeten Schwein des Rieselwärters Krietzsch ist amtstierärztlich Rotlauf festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet.

    Zur Hebung der Krebszucht in der Provinz Brandenburg sollen neue und große Versuche angestellt werden. Und zwar wird beabsichtigt, im Kreise Angermünde Krebszuchtversuche in großem Umfange anzustellen. Krebs war in den märkischen Gewässern früher außerordentlich verbreitet, die Krebspest hat ihn dann dem Aussterben nahe gebracht. Jetzt fangen die Krebse wieder an sich zu vermehren.

    Hönow.
    Sonntag, den 31. d. Mts findet im Erholungsheim von F. Glücks, Hönow
    ein Sommerfest
    zum Wohle der Erholungsbedürftigen der Orts-Krankenkasse der Graveure, Ciseleure pp. statt.
    Abends große Beleuchtung. Entree 10 Pfennig. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.
    200 Zentner
    Petkuser Saatroggen
    1. Absaat
    hat abzugeben
    Landwirt Richard Schmidt, Hönow.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 2. September 1913 (Nr. 103)

    Bei der gestrigen Radfernfahrt Rund um Berlin gingen 277 Amateure in drei Gruppen von 6 Uhr morgens ab ins Rennen, um 7 Uhr folgten ihnen 60 Geldpreisfahrer. Das Tempo war von Beginn an überall schnell. Es wurde über die ganze Strecke beibehalten. Die 226,1 km lange Fahrt führte über Dyrotz, Nauen, Kremmen, Sommerfeld zur ersten Hauptkontrolle Oranienburg, dann nach Biesenthal, Wer­neuchen, Altlandsberg, nach Erkner, der zweiten Hauptkontrolle und weiter über Neu-Zittau, Friedersdorf, Mittenwalde, Königswusterhausen und Großbeeren zum Ziel Jagdhaus Stern nahe Potsdam. ...

    Der Wettflug Rund um Berlin begann am Sonnabend Nachmittag von Johannisthal aus. 22 Flieger erschienen am Start, 17 kamen glatt über die Strecke. Baierlein-München war erster auf Eindecker, Viktor Stoeffler-Berlin auf Doppeldecker. Die 102 km lange Strecke durchfuhr Baierlein in 1 Std. 35 Sek., Stoeffler 1 Std. 5 Min. 1 Sek. Am Sonntag mußten zwei Runden gemacht werden, für die verhältnismäßig weniger Zeit gebraucht wurde, da die Flieger die Bahn kannten. ...

    Werneuchen. Am Sonntag feierte unsere Freiwillige Feuerwehr ihr 5. Stiftungsfest, das von den Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Ortschaften selbst aus Freienwalde, Wriezen und Eberswalde und natürlich aus Altlandsberg recht gut besucht war. ...

    Mahlsdorf. Der Bankverkehr unserer Gemeinde mit der Preußischen Zentral-Genossenschafts­kasse hat wegen der unverhältnismäßig hohen Gebührenforderungen dieses Instituts abgebrochen werden müssen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 4. September 1913 (Nr. 104)

    Schöffengerichtssitzung am 2. Septemb. 1913. ...
    Die Knechte Reiter und Albrecht in Blumberg hatten, wie das leider so oft vorkommt, von den beladenen Wagen Hafer verkauft und erhielten deshalb der erstere 1 Woche und der letztere 2 Wochen Gefängnis.

    Das Sedanfest wurde bei uns in üblicher Weise mit Ausflug der Kinder in den Wald und Abends Heimgang mit Laternen gefeiert.

    Der Männer-Turn-Verein begeht am Sonntag sein 53jähriges Stiftungsfest. Um 3 Uhr Marsch nach dem Schützenhaus, daselbst Wettturnen, abends Ball.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 6. September 1913 (Nr. 105)

    Schützenhaus Altlandsberg.
    Sonntag 7. September feiert der hiesige Männer-Turnverein sein
    53jähriges Stiftungsfest
    Nachmittags von 4 Uhr ab Freikonzert und Wetturnen
    Ein wertes Publikum von Altlandsberg und Umgegend
    laden freundlichst ein
    Der Männer-Turnverein.
    W. Bergemann, Schützenhausbesitzer.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 9. September 1913 (Nr. 106)

    Unsere Kleinbahn hat auf Ersuchen des Magistrats (der Beschluß des Ortsvereins erübrigt sich demnach) den Theaterzug Dienstag, der ausfallen sollte, wieder hergestellt. Abgesehen von anderen Aenderungen im Fahrplan verkehren nunmehr in der Nacht zum Montag und zum Mittwoch die Theaterzüge 1.24 von Hoppegarten, Sonntags und Donnerstags verkehren die Abendzüge 11.21 von Hoppegarten, an den übrigen Tagen ist die letzte Verbindung ab Hoppegarten 9.12. Ein kleiner Fortschritt ist sonach gegen vorigen Winter zu verzeichnen.

    Unser Männer-Turnverein feierte gestern sein 53jähriges Stiftungsfest mit Beteiligung einiger Neuenhagener Turner. ...

    Werneuchen. Am Sonntag feierte der hiesige Männer-Turnverein sein 49. Stiftungsfest. ...

    Neuenhagen. Seit einem Jahre besteht im hiesigen Orte eine Vereinigung junger Leute unter dem Namen „Jugendklub Neuenhagen“. Der Zweck des Vereins ist, durch Ballspiele (Faustball, Schlagball, Fußball) und Wanderungen den Körper zu stählen und im Winter durch belehrende und unterhaltende Vorträge der Jugend zur Seite zu stehen. ...

    Kaulsdorf. Das Opfer seines Leichtsinns wurde ein hiesiger Einwohner auf seiner Parzelle in Oberfeld. Ohne zu wissen, daß der Revolver geladen war, da er ihm nicht gehörte, hantierte der Mann damit, bis plötzlich ein Schuß ihm ins Auge drang. Der Verunglückte wurde dem Oberschöneweider Krankenhause zugeführt, wo das Auge herausgenommen worden ist.

    Flug nach Paris. Nachdem der in Johannisthal aufgestiegene Deutsche Flieger Friedrich eine Zwischen­landung in Hannover und in Mons vorgenommen hatte, weil das Wetter zu schlecht war, ist er gestern Sonntagnachmittag mit seinem Fahrgast Dr. Elias glücklich in Paris gelandet. Es hat fast immer geregnet.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 18. September 1913 (Nr. 110)

    Werneuchen. Die Einweihung unseres Kriegerdenkmals findet nächsten Sonntag statt.

    Eiche. Bekanntlich wurde s. Z. die Untersuchung gegen den Knecht Brust, der im Verdacht stand, das im Felde als Leiche gefundenen Mädchen ermordet zu haben, eingestellt, weil sich die Beweise für seine Täterschaft nicht erbringen ließen. Jetzt ist er nun von neuem verhaftet worden, nicht wegen des früheren Mordes, sondern wegen einer anderen Straftat. Brust diente noch hier und ließ sich mit einer Magd ein. Als die Folgen des Verhältnisses dem Mädchen bewußt wurden, soll Brust ihr Mittel zur Vorbeugung gegeben haben. Die Sache wurde ruchbar, ebenso daß Brust das Mädchen veranlaßt haben soll, ihren Dienst zu kündigen, weil er es wo anders unterbringen wolle. Was dann passiert wäre, kann man sich denken. Wegen Verdachts des Verbrechens nach § 218 des Str.G.B. wurde Brust verhaftet.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 20. September 1913 (Nr. 111)

    Das Gesuch um Garnison ist unserer Stadt, wie so vielen anderen, abschlägig beschieden worden.

    Der Landrat des Kreises Niederbarnim, Herr Geheimer Oberregierungsrat Dr. Busch, hat seinen Urlaub angetreten.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 23. September 1913 (Nr. 112)

    Werneuchen. Die Sonne lachte gestern über unsere Stadt und das war gut so, denn es galt eine Feier, auf die wir uns schon lange gefreut haben, die Einweihung des Kriegerdenkmals. ... Das Denkmal ist eine viereckige schlanke Säule, aus Rot-Meißner Granit, auf der der Adler mit ausgebreiteten Fittichen sitzt. Die Säule steht auf einem Unterbau, zu dessen Plattform, die von einem Geländer umgeben ist, Stufen aus Kunstsandstein von Tiebel und Sohn führen. An der Säule befindet sich das Bronte-Reliefbildnis Kaiser Wilhelm I. ...

    Hoppegarten. Endlich ist es unserm Amtsdiener gelungen, einen Fahrraddieb festzunehmen, welcher in den Monaten Juli und August fortgesetzt in Dahlwitz und Hoppegarten Fahrräder gestohlen hatte. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 25. September 1913 (Nr. 113)

    Schöffengerichtssitzung am 23. Septbr. 1913. Vorsitzender: Amtsgerichtsrat Krieger, Schöffen: Sattlermeister Hartmann - Altlandsberg und Kaufmann Bresecke - Petershagen. Amtsanwalt: Postvorsteher Hänisch, Protokollführer: Referendare Dr. v. Kotze und Dr. Lohse.
    Der Schuhmacher Adolf Sprengel in Blumberg hatte ein Portemonnaie mit gegen 40 Mark gefunden und es nicht abgegeben, sondern versteckt. Er erhielt wegen Fundunterschlagung 15 Mark Geldstrafe.

    Die wesentlichen Bestimmungen der Allgemeinen Ortskrankenkasse für den Kreis Nieder-Barnim, die bekanntlich sich auch über die Orte unseres Leserkreises erstreckt, sind folgende: Außer den bisherigen Versicherungspflichtigen treten u. a. hinzu Dienstboten, Lehrer und Erzieher, Hausgewerbetreibende, wenn sie nicht über 2500 Mark Jahresarbeitsverdienst haben (bisher 2000 Mark). ... Der Sitz der Kasse ist Berlin. ...

    Mahlsdorf. ... Eine lebhafte Aussprache rief die Beratung der Gemeinde Kaulsdorf hervor, ein engeres Zusammenarbeiten der Gemeinden Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf einzuleiten. Der Gemeinde­vorsteher führte aus, daß die Frage der Vereinigung der drei Orte z. Z. nicht spruchreif ist, daß es sich auch nicht empfiehlt, einen Zweckverband zu bilden, sondern bei wichtigen Angelegenheiten gemeinsame Besprechungen vorzunehmen. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 30. September 1913 (Nr. 115)

    Neuenhagen. Am Freitag fand die Einweihung unserer neuen Schule statt. ...

    Hoppegarten. In der Nacht zum Sonntag wurde in dem Lokal von Lindner eingebrochen. ...

    Johannisthal. Auf dem Flugplatz wurde nach langer Zeit wieder einmal ein Torpedo-Kühlstein-Eindecker von dem Konstrukteur Court herausgebracht. Der neu gearbeitete Eindecker erregte das allgemeine Interesse der Zuschauer, und bald versammelte sich am Startplatz eine große Menschen­menge. Der Konstrukteur Court bot dem Flieger Schmidt an, mit dem Apparat zu fliegen. Schmidt lehnte aber ab, und auch der Pilot Fokker konnte sich nicht dazu verstehen, mit dem Apparat aufzusteigen. Hierauf erklärte sich Oberleutnant zur See d. R. Schulz, ein Fokkerpilot, bereit, mit dem Courteindecker zu fliegen. Am Waldesrand machte die Maschine bedenkliche Schwankungen. In der Nähe der Zeppelinhalle lag der Eindecker scharf in der Kurve und stürzte plötzlich aus einer Höhe von etwa 50 Matern ab. Er schlug mit lautem Anprall zu Boden, und als andere Flieger an die Unglücksstelle eilten, fanden sie Oberleutnant Schulz mit zerschmettertem Schädel und zahlreichen Knochenbrüchen tot auf. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 2. Oktober 2013 (Nr. 116)

    Schöffengerichtssitzung am 30. Septbr. 1913. ...
    Zwei Kraftwagenführer, Senft und Meyer, fühlen sich durch Strafmandate des Amtsvorstandes Dahlwitz, wonach ihre Fahrzeuge bei der Rennbahn in Hoppegarten übermäßig geraucht haben sollen, beschwert. Das Gericht kommt zur Vertagung und will zunächst einen Sachverständigen hören.
    Der Schankwirt Bernhard Reinhardtaus Neuenhagen hat seinen Gästen in seinem als alkoholfrei genehmigten Lokal auch einmal geistige Getränke auf ihr Drängen verabfolgt, eine Straftat, für welche das Gericht 10 Mark ev. 2 Tage Haft für eine ausreichende Sühne hält.
    Ein Fahrraddiebstahl wird dem Knecht Karl Piefke, seiner Zeit in Blumberg, jetzt in Berlin zur Last gelegt. Er erhielt 30 Mark Geldstrafe, ev. 5 Tage Gefängnis wegen Unterschlagung des Fahrrades.

    Johannisthal. Auf dem hiesigen Flugplatz wird in den nächsten Tagen der erste Leuchtturm für den Flugsport eingeweiht. Der Turm hat eine Höhe von ungefähr 25 Metern und das Leuchtfeuer, das nach Eintritt der Dunkelheit eingeschaltet wird, ist kilometerweit für die ankommenden Flieger zu sehen. Gestiftet ist der Leuchtturm von der Manoli-Zigarettenfabrik, die erst kürzlich einen namhaften Betrag für den Flugsport widmete.

    Kartoffelbuddler
    werden noch bei hohem Lohn verl.
    Gut Hönow.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 4. Oktober 1913 (Nr. 117)

    Unsere Kleinbahn hat uns heute wieder einen Streich gespielt. Gefiel es der Lokomotive zu gut in unserer Stadt, hatte sie nicht ausgeschlafen, oder feierte sie den neuen Fahrplan, kurzum der Verkehr stockte wieder einmal. Der Zug ging früh nicht zur rechten Zeit ab und die Post erhielten wir eine Stunde später. Sich aber über solche Alltäglichkeiten aufzuregen, hat keinen Zweck.

    Neuenhagen. Der Fußballklub spielt am Sonntag nachmittag 4 Uhr auf dem Spielplatz an der verlängerten Zimmerstraße ein Gesellschaftsspiel mit dem Mahlsdorfer Fußballklub „Eintracht“.

    Oberspree-Talsperre. Die preußische Staatsregierung verfolgt, wie eine Zeitungsmeldung wissen will, den Plan, mehrere Seen im Gebiet der Oberspree durch die Anlage von Talsperren in Sammel- und Staubecken umzuwandeln, um dadurch den Wasserüberschuß der Wintermonate für die Speisung der Wasserläufe und des Grundwassers in den trockenen Sommermonaten zurückhalten und ausnutzen zu können. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 7. Oktober 1913 (Nr. 118)

    Wie wir hören wird mit der Legung der Röhren für Wasserleitung und Kanalisation etwa Mitte November begonnen und zwar wird man in der Richtung von der Kläranlage nach der Stadt zugehen, so daß die Stadt etwa im zeitigen Frühjahr erreicht wird. ...

    Die Arbeiten an unserem Elektrizitätswerk sind emsig gefördert worden, die Aufstellung des Dieselmotors ist in Arbeit, die Baulichkeiten sind so gut wie vollendet. In Süd stehen bereits die Masten und erwecken die frohe Hoffnung auf baldige Beleuchtung. ...

    Wir werden voraussichtlich auch in diesem Winter nicht ohne Theater sein. Die hier bestens bekannten Direktoren Sveistrup und Schröder werden wahrscheinlich wieder Vorstellungen geben.

    Die Kreischaussee von Hönow bis Altlandsberg wird bis auf weiteres wegen Ausbesserung der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt.

    Unter dem 1. Januar d. Js. ist von sieben Nutzgeflügelzucht-Vereinen unseres Kreises der Verband der Geflügelzuchtvereine des Kreises Niederbarnim e. V. (Sitz Berlin) gegründet worden. ...

    Ahrensfelde. Der Amtssekretär Anton Lutz ist als Schiedsmannsstellvertreter für den Schiedsmannsbezirk Nr. 33, bestehend aus Ahrensfelde, Gemeinde und Mehrow, Gemeinde und Gut, auf eine dreijährige Amtsperiode bestätigt worden.

    Strausberg. Die Korrektionsanstalt in Landsberg a. W. wird wegen ihrer schwachen Belegung voraussichtlich bereits am 1. April 1914 nach Strausberg verlegt werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 9. Oktober 1913 (Nr. 119)

    Neuenhagen.
    Sonnabend,
    den 11. Oktober 1913
    Gr. Wurstessen
    verbunden mit
    musikalischer Unterhaltung
    Hierzu ladet freundlichst ein
    Sobkowiack, Gastwirt.

    Im Erholungsheim Hönow sind zu verkaufen:
    2 schwarze, zugfeste, russische Steppenpferde 500 Mark; echte Minorka-Hühner (dies- u. vorjährige) Stück 3 Mark; 1 engl. Dogge (Hündin) 60 Mark; 1 zahmer Storch 25 Mark.
    Besichtigung Sonntags erbeten. F. Glücks.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 11. Oktober 1913 (Nr. 120)


    Hönow
    Wegen Familienfestlichkeit
    bleibt mein Lokal am Sonnabend, den 11. Okt. 1913
    geschlossen.
    Ww. Seeger, Gastwirtin.
    Turnverein Frisch Frei Neuenhagen
    Generalversammlung
    am Sonnabend, den 11. Oktober abends 9 Uhr
    im Vereinslokal Fagerstern.
    Tagesordnung wird daselbst bekannt gegeben.
    Diejenigen Herren, welche bei Herrn Georg Reimann zur Altersriege unterzeichnet haben, sind herzlichst eingeladen. Ferner sind alle jungen Leute, welche gewillt sind dem Turnverein beizutreten, ebenfalls herzlichst eingeladen. I. A.: der Vorstand.
    Das Turnen findet vom 15. Oktober ab in der Gemeindeturnhalle statt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 14. Oktober 1913 (Nr. 121)

    Am Tage der Hundertjahrfeier der Schlacht bei Leipzig, am Sonnabend dieser Woche, fällt in allen preußischen Schulen der Unterricht aus. Es soll am 18. Oktober in den Schulen eine der Bedeutung des Tages gerecht werdende Feier in würdigem Rahmen veranstaltet werden, deren Feststellung in den Einzelheiten den Leitern der Unterrichtsanstalten überlassen bleibt.

    Ueber unsere Stadt plaudert in dem Kreisblatt O. M: Von welcher Seite der Wanderer auch Altlandsberg betritt, überall bietet sich dem Auge ein gar freundliches Bild. Die Umgebung der „Berliner Mühle“ im Westen entbehrt nicht der Romantik, und das geschmackvolle neue Amtsgericht, sowie die Bauten in seiner nächsten Nähe überraschen durch ihre vornehmen Formen, und wer von Strausberg her dem Gebiet der Stadt sich nähert, wird von vornherein für den Ort eingenommen durch den poetischen Gruß, den die sagenumwobene Eiche am Kilometerstein 27,6 ihm zuwinkt: ...

    Aus dem Kreise. Am 1. Oktober d. Js. ist die bisherige Einkommensteuer-Veranlagungs­kommission in Berlin in die beiden Kommissionen Niederbarnim-West ... und Niederbarnim-Ost ... geteilt worden. ... Zum neuen Veranlagungsbezirk Niederbarnim-Ost gehören die Orte: Alt­landsberg, Ahrensfelde, Biesdorf, ..., Blumberg, ..., Dahlwitz, ..., Eiche, ..., Hellersdorf, ..., Hönow, ..., Kaulsdorf, ..., Lindenberg, ..., Mahlsdorf, ..., Mehrow, ...

    Völkerschlachtsmünzen, voraussichtlich Drei- und Fünfmarkstücke, werden aus Anlaß der 100jährigen Wiederkehr der Schlacht bei Leipzig von der Dresdener Münze geprägt. Diese Denkmünzen kommen auch an alle Bundesstaaten zur Verteilung, was bei den gewöhnlichen Münzen, die das Bild der Herrscher von Bundesstaaten tragen, nicht zu erfolgen pflegt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 16. Oktober 1913 (Nr. 122)

    Johannisthal. Auf dem Flugplatz stieß Dienstag Nachmittag eine Albatros-Taube, die von Leutnant Freund gesteuert wurde, mit einer Rumpler-Taube zusammen, in der die Flieger Linnekogel und Golde saßen. Die drei Insassen wurden schwer verletzt, die Flugzeuge völlig zertrümmert.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 18. Oktober 1913 (Nr. 123)

    Der Einzige aus Altlandsberg, der die Schlacht bei Leipzig und zwar bei der Artillerie gekämpft hat, war der Vater des Kaufmanns Albert Palm. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz und dem russischen St. Georgsorden dekoriert und starb im Jahre 1872 im Alter von 80 Jahren.

    Ostbahnzweckverband. Der Verband hielt am Dienstag eine Delegiertenversammlung ab, zu welcher über 60 Vertreter aus den Ostbahnvororten erschienen waren. ... Besonders in der Verkehrsfrage soll einen Verständigung erzielt werden: der Wunsch nach Schnellbahnen wird immer dringender. Die Vertreter der Werneuchener Strecke verlangen den Vorortverkehr, der auch von Seiten des Verbandes erstrebt werden soll. ... Neuerdings ist ein großer Verschiebungsbahnhof zwischen Mahlsdorf und Hoppegarten, das demnächst einen besonderen Rennbahnhof erhält. für den bereits 950000 Mark bewilligt sind, vorgesehen, von dem der Umgehungsbahn nach Süden über Cöpenick - Grünau nach Michendorf - nach Norden westlich Altlandsbergs nach Werneuchen (?) gehen soll.

    Johannisthal. Heute Freitag 11 Uhr sollte ein Marineluftschiff von der Kommission abgenommen werden. In einer Höhe von 200 Meter explodierte es plötzlich. Die ganze Besatzung und die Abnahme­kommission, insgesamt 26 Insassen, sind tot.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 21. Oktober 1913 (Nr. 124)

    Nach der Zeppelin-Katastrophe.
    Berlin, 18. Okt. Die Trümmerstätte ist heute von Neugierigen belagert und wird auch in den nächsten Tagen noch von Menschen aufgesucht werden, die die letzten Reste des einst so stolzen Luftschiffes sehen wollen. Auf dem Weg zur Unglücksstelle - eine Wiese in der Nähe von Johannisthal - sieht man die Wagen des Kraftfahrerbataillons, die mit Trümmern des Luftschiffs beladen sind. ...
    Die amtliche Untersuchung der vom Reichsmarineamt eingesetzten Kommission hat jedoch wenig ermitteln können. Die Kommission nimmt an, daß die Katastrophe durch einen Vergaserbrand herbeigeführt worden ist, der infolge von Knallgasbildung Nahrung gefunden hat ...
    Die Aufbahrung der Leichen. Im Garnisonlazarett Tempelhof sind die Leichen der 28 Verunglückten aufgebahrt worden. Dort werden auch von heute Nachmittag ab die Angehörigen zugelassen. Fremden soll der Zutritt verwehrt werden. Die Beerdigung soll gemeinsam und wahrscheinlich auch in einem gemeinsamen Grabe erfolgen. ...

    Werneuchen. Der Bernauer Turnklub hatte gestern eine Turnfahrt hierher unternommen. Es waren ungefähr 80-90 Turner, darunter auch eine weibliche Abteilung. Gegen 2 Uhr wurde im Schützenhaus zu Mittag gegessen und gegen 4 Uhr begann der Dreikampf der Männerabteilung von Bernau, der ins humoristische schillerte: Steinstoßen beim Sitzen auf einem Stuhle, Seitsprung und 25 Meter Hüpfen auf einem Beine. ...

    Leipzig. Ausgebrochene Löwen. Ein Wagen der elektrischen Straßenbahn fuhr in der vergangenen Nacht in der Blücherstraße auf einen nach dem Bahnhof fahrenden Tierwagen des Zirkus Barum auf, wobei der Tierwagen zertrümmert wurde und acht Löwen entwichen. Unter dem zahlreichen Publikum entstand eine furchtbare Panik. Ein Löwe sprang durch die Tür des Hotels Blücher, lief die Hoteltreppe hinauf und setzte alles in Schrecken. Fünf Löwen wurden erschossen, die anderen im Hotel Blücher eingefangen. Diese wurden heute von den Wärtern des Zoologischen Gartens und Menagerie­angestellten abgeholt. Der eine Löwe befand sich auf dem Boden, der andere war in eine Toilette eingesperrt. Die Tiere wurden vom Fenster aus auf den Laufgang hinausgejagt und dort durch Ueberwerfen von Netzen unschädlich gemacht.

    Freiwillige Versteigerung in Ahrensfelde
    Sonnabend, den 25. Oktober um 10 Uhr vormittags
    beabsichtige ich auf dem Grundstück Ahrensfelde, Mehrower Str. 1 infolge Todesfall meines Mannes folgende Gegenstände meistbietend gegen Barzahlung zu verkaufen:
    4 Pferde, 5 Wagen darunter 1 Rollwagen, 1 schwerer Federwagen, ein leichter Federwagen, 1 schwerer Achswagen, 1 leichter Achswagen, 1 Drillmaschine, 150 Mistbeetfenster, 9 Geschirre, Zaumzeug, Fahrleinen, Krümmer, Eggen, Ostleitern, Pflüge, Karren, sämtliches Inventar zur Landwirtschaft, Möbel und Küchengeräte. Frau Ww. Lämpfer.

    Ehrenerklärung.
    Die Verleumdungen und Gerüchte, welche ich über Fräulein Marta Buse in Dahlwitz verbreitet habe, nehme ich hiermit als völlig haltlos zurück und erkläre Fräulein Buse als makellose Ehrendame.
    Hoppegarten, den 17. Oktober 1913. Maria Gaida

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    Max Thiemisch, Hönow.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 23. Oktober 1913 (Nr. 125)

    Trauerfeier für die Opfer des L2.
    Berlin, 21. Oktober.
    Mit großen militärischen Ehren wurden heute mittag die Toten des „L 2“ (soweit sie nicht in der Heimat beerdigt wurden) zur letzten Ruhe bestattet. Dem Trauergottesdienst wohnte die kaiserliche Familie bei. In der Garnisonkirche waren 23 Särge aufgebahrt worden. in der vordersten Reihe standen die Särge der Offiziere, dahinter in langen Reihen die der Mannschaften. ...

    Ahrensfelde.
    Am Sonnabend,
    den 25. Oktober 1913
    Großes Militär-Konzert
    ausgeführt von der Kapelle
    des 2. Garde-Ulanen-Regiments
    Nach dem Konzert: Ball
    Anfang des Konzerts 8 Uhr.
    Es ladet ergebenst ein
    Wilhelm Dubick, Gastwirt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 28. Oktober 1913 (Nr. 127)

    Johannisthal. Die Vorführungen des Luftfliegers Pegaud waren am Sonnabend sehr stark besucht. Der Besuch am Sonntag und das Gedränge spotteten jeder Beschreibung. Auf dem Sportplatz selbst war noch Platz, aber außerhalb!
    Eine halbe Million Menschen standen wie die Mauern und noch am späten Abend befanden sich viele Familien im Freien, weil sie nach Berlin keine Fahrgelegenheit fanden. In Berlin war zahlreiche Polizei aufgeboten, um den Andrang zur Bahn zu regeln. Vergebens. Die Landstraßen waren mit Wagen und Autos besetzt, die nur im Schneckengang vorwärts kamen. Die Vorführungen selbst hielten, was sie versprachen. Im Steilfluge in die Höhe gehend und dann ein wenig herab, überschlug sich Pegoud mehrere Male. Das Publikum raste vor Beifall.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 30. Oktober 1913 (Nr. 128)

    Schöffengerichtssitzung am 28. Oktober 1913.
    Der Landwirt Otto Heller in Werneuchen war in einem Lokale mit dem Zeugen F. in Differenzen geraten und hatte ihm im Verlaufe der Affäre ein Bierglas auf den Kopf geschlagen. Er erhielt 80 M. Geldstrafe.
    Der Produktenhändler Hermann Schröder aus Werneuchen hatte gegen das Straßenregulativ verstoßen. Der Gendarmeriewachtmeister Z. hatte ihn deshalb zur Rede gestellt. Als er aber das Gehöft des Schröder verlassen hatte, fing dieser an, eine solche Flut von Schimpfwörtern und Beleidigungen über Z. auszugießen, daß von dem Vorrat zwei keifende Weiber eine Woche zehren können. ... Das Gericht verurteilte ihn zu 100 Mark Geldstrafe und sprach dem Beleidigten Publikationsbefugnis zu.

    Von der privaten elektrischen Kraftleitung vom Gute Paulshof bis zum See ist dieser Tage etwa 150 m 5 mm starker Kupferdraht im Werte von 200 Mark gestohlen worden. Auf Entdeckung der Diebe und Auffindung des Drahtes hat Herr Kanow eine Belohnung ausgesetzt.

    Auf der Marzahner Chaussee griff, wie er uns mitteilt, am Montag der Kaufmann Richard Brinitzer aus Pankow einen aus Jädickendorf in Schlesien entwichenen Sträfling auf und brachte ihn in Berlin zur Polizei.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 1. November 1913 (Nr. 129)

    Beiersdorf. Unter großer Feierlichkeit wurde am Sonntag unser Kriegerdenkmal enthüllt.

    Schwanebeck bei Bernau. Auf dem Gehöft des Schlächtermeisters Reiche brach ein verheerendes Schadenfeuer aus, welches die Stallgebäude und die Scheune in Asche legte. Dem Brande sind zwei wertvolle Pferde zum Opfer gefallen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 4. November 1913 (Nr. 130)

    Mahlsdorf. Personenstand am 1. Oktober 5278.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 8. November 1913 (Nr. 132)

    Amtliches. Die Kreischaussee Neuenhagen-Altlandsberg wird wegen Rohrverlegungsarbeiten für Fuhrwerke bis auf weiteres gesperrt. - Die Kreischaussee Bernau – Börnicke - Löhme wird vom 6. bis Ende d. Mts. wegen Ausbesserung der Fahrbahn für Fuhrwerke gesperrt.

    Wriezen. Das alte Stammgut derer von Barfuß, Rittergut Batzlow, bisher Herrn Staroste gehörig, ist in den Besitz des Geheimen Kommerzienrates Friedrich Karcher übergegangen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 13. November 1913 (Nr. 134)

    Saarow. Die Mitteilung von der geplanten Einrichtung einer Kohlengrube am Scharmützelsee bestätigt sich. Es handelt sich um die dem Grafen Henckel von Donnersmarck gehörige hiesige Braunkohlengrube „Moritz“, deren Verwaltung mit einer Reihe Großfirmen wegen Erschließung des Flözes, dessen Abbau 50 Jahre in Anspruch nehmen dürfte, verhandelt. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 22. November 1913 (Nr. 137)

    Schöffengerichtssitzung am 18. Novbr. 1913. ...
    Der Arbeiter Boederstedt hatte in Blumberg durch einige Hiebe eine Körperverletzung begangen. Die ganze Sache lag sehr mild, so daß der Gerichtshof 40 M. Geldstrafe für ausreichend ansah.

    Bekanntmachung.
    Die Liste der wählbaren Mitglieder zu den im Januar 1914 stattfindenden „Vorstands- und Repräsentanten-Wahlen“ der Synagogen_Gemeinde Altlandsberg liegt in der Zeit vom 1. bis 8. Dezember 1913 im hiesigen Rathause zur Einsicht aus. Einwendungen sind während dieser Zeit beim Vorstand zu erheben.
    Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Altlandsberg. I. A. L. Samuel.

    Dahlwitz.
    Sonnabend, den 22. November
    Gänse-Auswürfeln
    Gustav Haase.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 25. November 1913 (Nr. 138)

    Die einheitliche Polizeistunde in der Mark Brandenburg tritt nach einer Verordnung des Oberpräsidenten am nächsten Sonnabend, 29. November in Kraft. Danach wird für Schankstuben und öffentliche Vergnügungsorte die Polizeistunde festgesetzt: für die Zeit vom 1. Okt. bis Ende März auf 10 Uhr abends, für die Zeit vom 1. April bis Ende September auf 11 Uhr abends. Wie bisher dürfen die Ortspolizeibehörden Ausnahmen sowohl für einzelne Fälle, wie für einzelne Lokale festsetzen. Für die Veranstaltung öffentlicher Lustbarkeiten (Tanz, Musik, Theater, Vorträge, Schaustellungen usw.) besteht nach wie vor die Anzeigepflicht.

    Weißensee. Unter der Aufsicht einer älteren Dame hatten zehn weibliche Insassen der Anstalt Bethanien in der Waschküche gewaschen. Wie auf Kommando ergriffen einige der jungen Mädchen plötzlich ein großes Bettlaken, warfen dies über die Aufseherin hinweg und fesselten die letztere derart, daß sie sich nicht bewegen konnte. Die Aufseherin konnte nun nichts dagegen unternehmen, als die zehn Zöglinge hohnlachend die Flucht ergriffen. Sie setzten über den Stacheldrahtzaun und entkamen auch sämtlich. Nur eine der Ausreißerinnen konnte einige Stunden später ergriffen werden.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 27. November 1913 (Nr. 139)

    Nach einer Verfügung des Kgl. Provinzial-Schulkollegiums wird die Rangordnung in höheren Schulen, wonach die Schüler einen bestimmten Platz auf Grund ihrer Leistungen enthielten, in Zukunft wegfallen. ...

    Buch. Ein blutiger Kampf zwischen einem Förster und Wilderern hat sich in der Forst von Buch abgespielt. Schon seit längerer Zeit trieben dort Wilderer ihr Unwesen, ohne daß es gelingen wollte, sie zu überraschen. Nun hatte sich der Förster Bredereck an einer Stelle, an der die Wilderer besonders häufig ihrem Gewerbe nachgingen, auf die Lauer gelegt. Schon nach kurzer Zeit hörte er in geringer Entfernung mehrere Schüsse fallen, und sah dann zwei Männer auf eine Lichtung hinaustreten. Als der Förster die beiden anrief, rissen sie ihre Gewehre an die Wange, kamen aber nicht zum Feuern, denn der Beamte hatte sich ihnen blitzschnell genähert und schlug ihnen die Waffen aus der Hand. Nun drangen die Wilderer auf den Förster ein, und es entspann sich ein verzweifelter Kampf. Schließlich gelang es Bredereck, einen seiner Gegner durch mehrere Hiebe mit dem Hirschfänger kampfunfähig zu machen, worauf der zweite Wilderer die Flucht ergriff. Der verwundete Wilddieb wurde verhaftet, und noch am selben Abend konnte auch sein Komplice festgenommen werden.

    In der Strafsache gegen den Produktenhändler Hermann Friedrich Karl Schröder in Werneuchen, Chausseestr. 24, 50 Jahre alt, evangelischer Religion wegen Beleidigung hat das Königliche Schöffengericht in Altlandsberg am 28. Oktober 1913 für Recht erkannt:
    1. der Angeklagte wird wegen Beleidigung in drei Fällen zu 100 Mk. Geldstraße und im Nichtbeitreibungsfalle zu 20 Tagen Haft verurteilt. Er hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen.
    2. Dem beleidigten Gendarmerie-Wachtmeister Karl Zander wird die Befugnis zugesprochen, den erkennenden Teil des Urteils binnen zwei Monaten nach Rechtskraft des Urteils auf Kosten des Angeklagten einmal im Niederbarnimer Anzeiger öffentlich bekannt zu machen.
    Die Richtigkeit der Abschrift der Urteilsformel wird beglaubigt und die Vollstreckbarkeit des Urteils bescheinigt. Altlandsberg, den 22. November 1913.
    Müller, Gerichtsscheiber des Königlichen Amtsgerichts.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 29. November 1913 (Nr. 140)

    Liste der Schöffen für 1914. Aus Altlandsberg: Buchdruckereibesitzer Georg Hiller, Arbeiter Friedrich Kefte, Fabrikant August Kühn, Malermeister Lienau, Rentier Gustav Voigt; aus Blumberg: Arbeiter Ernst Paul; ...; aus Dahlwitz: Inspektor Georg Metzenthin; aus Eiche: Landwirt Fritz Klus; ...; aus Werneuchen: Ackerbürger Friedrich Kirschbaum, Schmiedemeister Adolf Thies, Mühlenbesitzer Franz Thürling. ...

    Kaulsdorf. Auf dem unmittelbar an der Biesdorfer Chaussee gelegenen Gutshof des Gemeinde­vorstehers Voigt brach Donnerstag abend gegen 7½ Uhr in einer Scheune Feuer aus. In wenigen Augenblicken stand die ganze Scheune in hellen Flammen, und auch der Stall fing Feuer. An ein Löschen war zunächst nicht zu denken, und trotz verzweifelter Anstrengungen, das Vieh zu retten, kamen doch zahlreiche Tiere in den Flammen um. Als die Ortsfeuerwehr an der Brandstelle erschien, war die Gefahr für den ganzen Gutshof überaus bedrohlich. Unterstützt von den Wehren aus Mahlsdorf, Biesdorf und Friedrichsfelde mußte sie sich in erster Linie darauf beschränken, das Wohnhaus und die benachbarten Wirtschaftsgebäude vor der drohenden Vernichtung zu retten. Erst nach mehrstündiger angestrengter Arbeit war die Gefahr beseitigt. Stall und Scheune wurden allerdings ein Raub der Flammen.

    Bollensdorf.
    Heute Sonnabend, den 29. ...
    und morgen Sonntag, den
    30. November 1913
    Großes Gänseausspielen
    auf dem Billard. Wozu Freunde und Gönner ergebenst einladet
    O. Engel, Gastwirt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 2. Dezember 1913 (Nr. 141)

    Behufs Vornahme der Wahlen für die Allgemeine Ortskrankenkasse veröffentlicht jetzt das Kreisblatt die näheren Bestimmungen. Demnach sind für den Ausschuß 20 Arbeitgeber und 20 Versicherte und doppelt soviel Stellvertreter zu wählen. Der Kreis ist in 14 Wahlbezirke eingeteilt. Unsere Stadt, das Amt, Bruchmühle und die nachfolgenden Ortschaften bilden den 9. Wahlbezirk. Dieser ist wieder in 7 Stimmbezirke (a-g) eingeteilt. Sie umfassen a. Ahrensfelde, Mehrow, Eiche, b. Altlandsberg, Amt, Bruchmühle, c. Fredersdorf, Bollensdorf, Eggersdorf, Petershagen, Vogelsdorf, d. Blumberg, e. Hönow, f. Marzahn, g. Neuenhagen, Seeberg. Zu wählen sind im neunten Wahlbezirk 1 Arbeitgeber, 2 Stellvertreter, 2 Versicherte, 4 Stellvertreter. ...

    Werneuchen. In der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde einmal öffentlich gerügt, was schon so oft in privaten Kreisen besprochen worden ist, die mangelhafte Reinigung unserer Straßen. Hoffentlich hilft es etwas.

    Neuenhagen. Bei der von H. von Oertzen veranstalteten Treibjagd am Freitag wurden 61 Hasen, 48 Fasanen, sechs Kaninchen und verschiedene Raubvögel erlegt.

    Schöneiche. Die Gemeindevertretung beschloß zum elektrischen Betrieb der bisherigen Benzollinie nach Kalkberge überzugehen und die Arbeiten und Lieferungen so zeitig zu vergeben, daß die Umwandlung im April durchgeführt ist. ...


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 4. Dezember 1913 (Nr. 142)

    Über die Zahl der beförderten Fahrgäste auf den elf Berliner Vorortstrecken hat der geschäfts­führende Vorstand des Zweckverbandes der Grundbesitzervereine an der Ostbahn ... eine den Groß-Berliner Verkehr beleuchtende Darstellung bearbeitet, die folgendes interessante Bild entwirft: Auf den elf Berliner Vorortstrecken wurden im Jahre 1912 im Ganzen rund 184 Millionen Fahrgäste befördert, also täglich etwa eine halbe Million. ...

    Die Maul- und Klauenseuche ist wieder in bedrohliche Nähe gerückt. Ihr Auftauchen in Friedrichsfelde, in Beiersdorf, Schmachtenhagen und Markgrafpieske wird amtlich gemeldet.

    Neuenhagen. Am Sonntag feierte der Gesangverein Sangestreue sein 14. Stiftungsfest, in Wolters Festsaal. Der Verein hatte alles aufgeboten, den Besuchern etwas ausgezeichnetes zu bieten. Es waren von 11 auswärtigen Gesangvereinen Delegierte gekommen, um das neu gestiftete Banner des Vereins zu nageln. ... Der erste Nagel wurde von dem Vorsitzenden Herrn Bürger für den Brandenburger Sängerbund eingeschlagen, dann kamen Frohsinn Hennickendorf, Liedertafel Friedrichshagen, Harmonia Marzahn, Frisch gesungen Rehfelde, Männergesangverein Mahlsdorf, Sängerbund Fredersdorf, Harmonia Strausberg, Männergesangverein Müncheberg, Männergesang­verein Biesdorfshöhe, Männergesangverein Hoffnung Strausberg und Gesangverein Dahlwitz. ...

    Rüdersdorf. Herr August Thyssen sen. hat anscheinend mit der Errichtung der Zementfabrik Rüdersdorf, auf dem von seinem Sohne gekauften Rittergut Rüdersdorf, ein gutes Geschäft gemacht. Da dieses Unternehmen den Fortbestand der Berliner Zementzentrale gefährdete, so waren schon seit einiger Zeit Verhandlungen im Gange, Herrn Thyssen das Rüdersdorfer Zementwerk zum Preise von ca. 8 Millionen abzukaufen. Diese Absicht scheint nunmehr verwirklicht werden zu sollen ...

    Städtische Volksbibliothek Altlandsberg.
    Bücher-Ausgabe
    Sonntags von 11-12 Uhr
    Neuenhagen.
    Sonnabend, den 6. Dezember 1913
    Ausschieben von weissen Pfauentauben
    Um geneigten Zuspruch bittet
    Pusch, Gastwirt.
    Hoppegarten.
    Sonnabend, den 6. Dezember
    Großes Gänseauswürfeln
    Hierzu ladet freundl. ein
    Lindner, Gastwirt.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 6. Dezember 1913 (Nr. 143)

    Die Gasversorgung Ost-Barnims. Der Kreis ist bekanntlich bemüht, den Ortschaften den Bezug von Gas zu vermitteln. Da hat er nun schon das Gaswerk Oranienburg im Westen begründet und jetzt ist die Versorgung des Ostens in die Hand genommen worden. ... Ergänzend ist noch hier anzufügen, daß der Kreis Niederbarnim die Absicht hat, sämtliche Ortschaften zwischen der Bahnlinie Berlin-Erkner und der Bahnlinie Berlin-Bernau (also auch die Gebiete der Ostbahn und der Werneuchener Bahn) mit Gas zu versorgen. ... Aehnlich wie beim Wasserbezug stellt das Kreisgaswerk die Anschlüsse vom Hauptrohr bis zum Hauptgasmesser im Grundstück kostenlos her, wenn seitens des Abnehmers eine Abnahmezeit von mindestens drei Jahren zugesichert wird. Die Einrichtungen im Grundstück selbst müssen von dem Hauseigentümer ausgeführt werden. Eine weitere Vergünstigung für kleinere Haushaltungen ist in der Aufstellung von Automatengasmessern zu erblicken, durch die nach Einwurf eines Zehnpfennigstückes die Gasmenge von 550 Litern geliefert wird.

    Gasthof-Verkauf.
    Meinen mitten im Dorfe Neuenhagen gelegenen Gasthof „Zum Deutschen Hause“, flotter Betrieb, großer Saal, verdeckte Kegelbahn und Garten,
    ca. 27 Jahre im Besitz, ...
    bin ich entschlossen, Alters- und Familienverhältnisse halber preiswert zu verkaufen.
    Reflektanten wollen sich mit mir in Verbindung setzen. Vermittler streng verbeten.
    Ferdinand Heckmann, Neuenhagen.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 9. Dezember 1913 (Nr. 144)

    Seit voriger Woche brennt in Süd auf der Straße das elektrische Licht und der neue Dieselmotor befindet sich in Betrieb. Wir können also in diesen Tagen einen wesentlichen Fortschritt in unserer Stadt mit Freuden begrüßen.

    Kaulsdorf. Auf dem Hofe des Gutsbesitzers Voigt wurde der Berliner Arbeiter Papenfuß von einem Pferde derart durch Hufschläge verletzt, daß der Tod alsbald eintrat.

    Bekanntmachung.
    Zum 1. Januar 1914 ist auf dem Bahnhof Blumberg (Bez. Potsdam) 1 Lagerplatz ohne Gleis­anschluß in Größe von 350 qm zu vermieten. Besichtigung des Platzes kann nach Meldung bei der 97. Bahnmeisterei Werneuchen oder dem Bahnhofsaufseher in Blumberg stattfinden. Miet- und Angebotsbedingungen liegen bei dem unterzeichneten Amt zur Einsicht aus; sie werden unentgeltlich abgegeben. Angebote sind versiegelt und mit Aufschrift „Mietsangebot auf Lagerplatz Blumberg“ bis zum 13. Dezember d. Js. vorm. 9 Uhr an das unterzeichnete Amt einzureichen.
    Berlin O. 17, im Dezember 1913.
    Fruchtstraße 12/13, Königliches Eisenbahnbetriebsamt 9


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 11. Dezember 1913 (Nr. 145)

    Schöffengerichtssitzung am 9. Dezbr. 1913. ...
    Ein großer Zeugenapparat war wegen einer verhältnismäßig geringen Strafe aufgeboten. Fünf Gendarmeriewachtmeister und einige Zivilpersonen. An einem Augusttage sollten die Autos auf die Richtigkeit ihrer Ausweispapiere geprüft werden und infolgedessen war Gendarmerie bei Hönow zusammengezogen. Es wurde nun der Angeklagte Kaufmann Swarczinsky aus Berlin bei Zeiten darauf aufmerksam gemacht, zu halten, er fuhr jedoch nach Strausberg durch. Dort meldete er sich zwar dem Polizeisergeanten, aber auf dem Rückwege mußte er doch in Hönow halten. Hierüber war er sehr ärgerlich und ließ sich zu einer Bemerkung hinreißen, die den Gendarmerie­wachtmeister W. beleidigte. Immerhin ließ der Gerichtshof Milde walten und verurteilte ihn zu 30 Mark Strafe.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 16. Dezember 1913 (Nr. 147)

    Der gestrige Sonntag brachte uns Sturm, Regen, Hagel, Schnee und ein ziemlich lang anhaltendes heftiges Gewitter am frühen Nachmittag. In Berlin trat das Wetter ebenfalls recht bösartig auf, das Geschäft hat darunter ganz bedeutend gelitten. In unserer Forst ist irgend ein besonderer Schaden nicht entstanden.

    Neuenhagen. In unserem Ort richtete am Sonntag das schwere Gewitter mit dem starken Sturm, welches gegen 3 ½ Uhr heraufzog, manchen Schaden an. So legte der Sturm die Mauer der neuen Schule, etwa 20 Meter, glatt um, auch der eiserne Schonstein unseres Elektrizitätswerkes wurde in der Mitte eingeknickt. Es wurde sofort die Baufirma telegraphisch benachrichtigt, um den Schaden zu bessern und weiteres Unglück zu verhüten.

    Blumberg. Der Betrüger, der in Petershagen kein Geschäft machen konnte, hat hier Geld verdient. Er hat hier auch Dienstboten usw. empfohlen und in vielen Fällen 3 Mark Betrag eingesteckt.

    Kalkberge. Unser historisches Bergfest soll nun der Vergangenheit angehören. Der neue Herr Obergrat will es so. Da aber die hiesigen Gastwirte und fast alle Geschäftsleute einen Vorteil von der „Kirmes“ hatten, so sollen alle geeigneten Schritte getan werden, um das traditionelle Fest in der bisherigen Form zu erhalten.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 18. Dezember 1913 (Nr. 148)

    Die letzten Zählungen: Personenstand, Viehzählung, Obstbaumzählung, ...

    Schöffengerichtssitzung am 16. Dezbr. 1913. Vorsitzender: Amtsrichter Haack, Schöffen: Kaufmann Andree hier und Rentier Ebel, Blumberg, ...
    Der Arbeiter Hermann Kubiack von hier war eines Tages in den Anlagen Rad gefahren. Dafür erhielt er 3 Mark Geldstrafe.

    Hönow. Bei der am Montag abgehaltenen Jagd wurden 126 Hasen und ein Fuchs erlegt.

    Kaulsdorf. Die Gemeindevertretung beschloß, weiblichen Personen den Zutritt zu Sitzungen nicht mehr zu gestatten.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Sonnabend, den 20. Dezember 1913 (Nr. 149)

    Neuenhagen. In unserem Ort hat sich eine Herrenaltersriege, in der Stärke von 16 Mann, gebildet, die sich unserm Turnverein angeschlossen hat. Herren, die gewillt sind, derselben beizutreten, wollen sich bei Herrn Gastwirt Reimann Melden.

    Bekanntmachung.
    Vom 1. Januar 1914 ab sind unsere Mitglieder verpflichtet, die Behandlung und Begutachtung der bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse des Kreises Niederbarnim versicherten nur nach den Ortsüblichen Mindestsätzen der Privatpraxis (Besuch M. 3,- bzw. M. 2.-, Beratungen in der Sprechstunde M. 2,- bzw. M. 1,50, Krankenscheine M. 2.-) zu gewähren
    Kassenärztliche Vereinigung im Kreise Niederbarnim.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 23. Dezember 1913 (Nr. 150)

    Zwangsversteigerung.
    Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Hönow belegene im Grundbuch von Hönow Band III Blatt Nr. 44 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des Handels­manns Albert Gottschow zu Hönow eingetragene Grundstück, Hofraum im Dorfe ... am 16. Februar 1914, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Gericht - an der Gerichtsstelle - Zimmer Nr. 11 versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 28. November 1913 in das Grundbuch eingetragen.
    Altlandsberg, den 10. Dezember 1913. Königliches Amtsgericht.

    Maul- und Klauen-Seuche sowie Rotlauf, Druse, Kolik usw. werden schnell und sicher durch die von mir bezogenen homöopatischen Präservativ- und Heilmittel mit Gebrauchsanweisung, beseitigt. Ad. Hoffmann, Strausberg II.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Donnerstag, den 25. Dezember 1913 (Nr. 151)

    Die sogenannten Theaterzüge unserer Kleinbahn Nachts 1.42 hier verkehren auch am 1. und 2. Feiertag.

    Die Krankenbehandlung in der neuen Ortskrankenkasse des Kreises ist noch in tiefes Dunkel gehüllt. Wenn bis 1. Jan. der Streit mit den Aerzten nicht entschieden ist, dann sollen vorläufig die Krankenmeldungen bei der Polizei bezw. den Amtsvorstehern gemacht werden, welche das weitere besorgen. Jeder Kranke bezahlt den Arzt aus eigener Tasche und erhält hierzu einen Zuschuß zum Krankengeld von 52 Pfg. für den Tag. Ob das reichen wird, ist sehr die Frage, wie überhaupt für uns die ganze neue Ortskrankenkasse noch ein großes Fragezeichen ist.

    Krankenkasse Niederbarnim. Vom 1. Jan. 1914 ab sind alle in den Haushaltungen beschäftigten Personen krankenversicherungspflichtig. Zu diesen Personen gehören ohne Unterschied des Alters Dienstboten, Kinderfräuleins, Stützen, Hausdamen, Erzieherinnen, ferner Aufwärterinnen, Boten, Botinnen, Kutscher und Diener. Ferner sind alle Portiers und Portiersdamen versicherungspflichtig. ... In der Allgemeinen Ortskrankenkasse Niederbarnim
    a) in den Städten Bernau, Oranienburg, Altlandsberg, Liebenwalde sowie in ..., Blumberg, ... ist der Tagelohn wie folgt festgestellt worden: für männliche Personen
    • über 21 Jahre 3,50 M.,
    • von 16 bis 20 Jahren 2,75 M.,
    • unter 16 Jahren 1,50 M.,
    • unter 14 Jahren 0,75 M.,
    für weibliche Personen (Altersklasse dieselbe) 2,50, 2,-, 1,25, 0,75 Mark. Es wird erhoben ein Jahresbeitrag in der Krankenkasse für männliche Dienstboten
    • über 21 Jahre von 57,72 M.,
    • von 16-21 Jahren von 43,68 M.,
    • zwischen 14 und 16 Jahren von 29,64 M.;
    für weibliche Dienstboten
    • über 21 Jahre von 43,68 M.,
    • von 14-21 Jahren 29,64 M.
    b) In dem übrigen Teil des Kreises (mit Ausnahme von Pankow und Weißensee) beträgt der ortsübliche Tagelohn (Altersklasse wie bei a) für männliche Personen 2,75, 2,-, 1,25 und 0,75 Mark, für weibliche Personen 2,-, 1,50, 1,- und 0,75 Mark. Es wird erhoben ein Jahresbeitrag in der Krankenkasse für männliche Dienstboten
    • über 21 Jahre von 43,68 M.,
    • von 14-21 Jahren 29,64 M.,
    für weibliche Dienstboten von
    • 16 Jahren an von 29,64 und
    • zwischen 14 und 16 Jahren von 14,04 Mark.
    Die Beiträge werden wochenweise berechnet und monatlich durch Kassenboten eingezogen. Der Dienstherr ist berechtigt, den Beitrag durch eine Bank zu überweisen oder sich des Postscheckverkehrs zu bedienen.

    Werneuchen. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde die Anstellung eines Nachtwächters mit einem Gehalt von 1250 Mark beschlossen. Er hat auch die Straßenreinigung auszuführen. Die Anstellung eines zweiten Polizeisergeanten wurde vertagt, die Kosten dafür werden aber in den Haushalt eingestellt. Für den Bau einer Turnhalle werden 3000 Mark eingestellt.

    Hoppegarten. Am Sonntag fand im Saale des Logierhauses unter Leitung des Herrn Kuratus Siebner eine Weihnachtsfeier, verbunden mit Gesang, Deklamationen und Märchenspielen statt, bei der 80 katholischen Kindern durch Geschenke eine schöne Weihnachtsfreude bereitet werden konnte.


    Niederbarnimer Anzeiger (Ostbahnzeitung). Altlandsberg, Dienstag, den 30. Dezember 1913 (Nr. 152)

    Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber. Schön waren sie nicht. Regen und Wind, Kälte und Schneeschauer, so bleiben sie uns als die letzten Feiertage des Jahres 1913 in Erinnerung, das selbst an Enttäuschungen und Mißerfolgen im geschäftlichen Leben reich war. Hoffen und wünschen wir, daß 1914 sich besser gestaltet.

    Die Kandidaten des 9. Wahlbezirks bei den Wahlen zum Ausschuß der Ortskrankenkasse sind:
    Arbeitgeber:
    Vorschlagsliste I.
    1. Semner, Richard, Bürgermeister Altlandsberg
    2. Krüger, Paul, Gärtnereibesitzer, Altlandsberg
    3. Braedikow, Franz, Brauereibesitzer, Altlandsberg.
    Vertreter des Wahlvorschlages: Bürgermeister Semner in Altlandsberg.
    Vorschlagsliste II.
    1. Gilardone, Franz, Administrator, Neuenhagen,
    2. Dotti, Fritz, Gutsbesitzer, Hönow,
    3. Dannenfelzer, Albert, Gutsbesitzer, Marzahn
    Vertreter des Wahlvorschlages: Amtsvorsteher Buchholz in Ahrensfelde
    Arbeitnehmer:
    Vorschlagsliste I: (1-6)
    4. Schmidt, Karl, Blumberg, in Arbeit bei Alb. Weidelt, Blumberg
    Vorschlagsliste II: (1-6)
    1. Wollgramm, Herm., Brenner, Hönow, in Arbeit b. Dotti
    3. Paul, Ernst, Forstarbeiter, Blumberg, in Arbeit bei Graf Arnim, Blumberg
    4. Wegener, Gustav, Arbeiter, Ahrensfelde

    Hönow
    Am Neujahrstag
    Große Tanzmusik
    Wozu freundl. einladen
    O. Ollbrich, Musikdirektor.
    Frau Seeger, Gastwirtin.


    1914 Jahrgang 1915