Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1935 (82. Jahrgang), Alles zusammen liegt nunmehr in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm vor.
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Mai 2019).



Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Januar 1935 (Nr. 1), Zeitungskopf

Niederbarnimer Kreisblatt
Amtliches Organ der Kreisverwaltung Niederbarnim und nationalsozialistisches Verkündungsblatt
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage in Oranienburg. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Januar 1935 (Nr. 1)

Junges Mädchen, 17-18 Jahre alt, für Haushalt zu sofort gesucht.
Ullrich, Mehrow bei Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Januar 1935 (Nr. 1), Amtsbez. Ahrensfelde, gekürzt, anonymisiert

Ahrensfelde. Der Trupp 1 des SA.-Sturmes 34/208 veranstaltete einen Kameradschaftsabend im Sturmlokal. Im festlich geschmückten Saal herrschte unter den Kameraden guter Gemeinschafts­geist. Nach humoristischen Vorträgen erfolgte die Ausgabe der von den Kameraden gespendeten Liebesgaben. Bei flotten Märschen und Musikstücken blieben alle Kameraden frohe Stunden vereint. Auch die geladenen Gäste konnten nicht umhin, den guten Kameradschaftsgeist lobend hervorzuheben.

Ahrensfelde. Die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung führte am 1. Weihnachtsfeiertag einen Kameradschaftsabend im Lokal ... Dubick durch. Nach der Begrüßungsansprache durch Ortsgruppenamtsleiter Pg. H. folgte ein gut gespieltes Theaterstück „Zu Weihnachten im Arrest“. Der BDM. half durch Tänze und Spiele den Abend verschönen. Froher Kameradschaftsgeist hielt alle Teilnehmer bis zur Polizeistunde zusammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Januar 1935 (Nr. 1), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Ortsbauernführer Pg. W. G. hatte die Bauern zu einer Sitzung eingeladen, um die 10 Gebote der Erzeugungsschlacht mit ihnen zu besprechen. Ueber die Notwendigkeit der Produktions­steigerung waren alle einig, doch wurde vor einseitigen Experimenten gewarnt. Pg. P. hat vor einem Jahre eine Zahlstelle einer Bank in Blumberg eröffnet. Ausgehend von der Pflicht, jeden Pfennig der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, erklärte Pg. P. in seinem kurzen Vortrage die Vorteile eines Bankkontos. Durch die neuen strengen Bankgesetze ist auch die Sicherheit des eingelegten Geldes garantiert. - Pg. G. ermahnte die Mitglieder zur pünktlichen Bezahlung der Milchausgleichspfennige. Ungerechtigkeiten sollen durch monatliche Angaben der Milcherträge beseitigt werden. Wegen des Baues der Reichsautobahn geben verschiedene Besitzer größere Landstücke ab. Die Erbhofbauern werden darauf hingewiesen, daß sie dafür anderes Land bekommen. - Die Siedler brachten nun ihre Klagen gegen die Siedlungsgesellschaft vor. Unter der marxistischen Regierung hat man nichtexistenzfähige Siedlerstellen geschaffen. Die kleineren Siedler kommen bei der geringen Morgenzahl und dem teilweise schlechten Boden (man hat ihnen abgeholzte Waldstücke, die man früher als nicht anbaufähig aufgeforstet hat, als Ackerland zugeteilt) nicht zurecht. Der Ortsbauernführer versprach, soweit es möglich ist, zu helfen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. Januar 1935 (Nr. 2), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung
Zu verkaufen: Eine Jagdflinte und eine goldene Herrenuhr mit goldener Kette. Angebote, evtl. nach vorheriger Besichtigung im Gemeindebüro, bitte ich bis zum 10. Januar bei mir abzugeben.
Hönow, den 2. Januar 1935.   Der Gemeindeschulze.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. Januar 1935 (Nr. 2), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Bevölkerungsbewegung. Im vergangenen Jahre fanden 22 Eheschließungen statt. Geburten sind 32 zu verzeichnen, Im Gegensatz dazu eine sehr geringe Zahl von Todesfällen, nämlich nur 6. Die Einwohnerzahl betrug am 10. Oktober 1604.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Januar 1935 (Nr. 2)

Die Post in Rot ...
Mit dem Beginn des neuen Jahres wird es in Deutschland bis ins entlegenste Dorf hinein kaum noch Briefkästen oder Markengeber, Fernsprechhäuser, Postwagen oder Postfahrräder geben, die nicht in leuchtendem Rot erstrahlen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Januar 1935 (Nr. 4), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. In der letzten Amtswaltersitzung stand der „Deutsche Abend“ der Partei zur Erörterung. Ein Arbeitsausschuß wurde bestimmt; er wird für die nötigen Ueberraschungen sorgen. Da der Ueberschuß dem WHW. zufällt, werden alle Dorfbewohner gebeten, sich den 26. Januar freizuhalten. [2]

Lindenberg. Die hübschen Rosetten ergaben 60 RM. und die Sammlung auf den Reichslisten 86,60 RM. für das WHW. [2]

Lindenberg. Standesamtliche Nachrichten. Geboren: Ludwig Schadewald. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Januar 1935 (Nr. 4)

Der Ring der Reichsautobahnen um Berlin
190 Kilometer Umgehungsstrecke / Im Norden und Osten folgt sie der Weichbildgrenze Berlins / 200 neue Brücken bis einen Kilometer Länge
Das Januarheft der Zeitschrift „Die Autobahn“ widmet einen erheblichen Teil seines Inhalts dem Problem „Großstädte und Auto“ und beschäftigt sich dabei auch eingehend mit dem Ring von Reichsautobahnen, der Berlin umschließen wird. Den Aufsätzen des W. H. Blöcker, geschäfts­führendem Vorstand der „Gezuvor“ (Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen) entnehmen wir die nachfolgenden Ausführungen.
Im Gesamtbild des deutschen Reichsautobahnnetzes ist die Reichshauptstadt nur anscheinend ein Mittelpunkt, von dem 8 Reichsautobahnlinien ausgehen. In Wirklichkeit ist Berlin zwar ein Gebiet, daß einerseits günstig an die Reichsautobahnen angeschlossen werden muß, andererseits aber für den durchgehenden Nord-Süd-, West-Ost- und Diagonalverkehr kein Hindernis bedeuten darf. Bei der Planung galt es also, unter Berücksichtigung eines guten Anschlusses der Vier-Millionen-Stadt für die großen Fernverbindungen keinen Mittelpunkt zu schaffen, sondern einen ungehinderten Durch­gangsverkehr nach allen Richtungen zu ermöglichen. Bei der Vorplanung der Linien­führung waren ausschlaggebend die bisherige und künftige Bedeutung der Wirtschaftsräume, Siedlungen und Siedlungsvorhaben, der zweckmäßige Anschluß und die Kreuzung der anderen Verkehrswege, ein günstiger Anschluß der Industriereviere und die Erschließung neuer Gebiete.
Für den Autobahnring um Berlin sind eine große Anzahl von Trassen untersucht worden. Das Ergebnis führte zu dem Vorschlag einer Linienführung, die im weiten Umkreis um den Stadtkern herum im Norden, Osten und Westen ungefähr der Weichbildgrenze Groß-Berlins folgt und im Südwesten und Süden die Orte Werder, Caputh, Potsdam und Nowawes und die nördlichen Teile des Kreises Teltow ungefähr bis zur Höhe von Königswusterhausen mit zu umschließen. Die ganze Strecke des Berliner Rings beträgt etwa 190 Kilometer. Die Wahl der Linienführung auf einzelnen Streckenteilen, so im Osten bei Kalkberge und Königswusterhausen, im Westen bei Phöben und Marquardt und im Nordwesten bei Hennigsdorf, war durch die geologischen Verhältnisse nicht ganz einfach.
Der Reichsautobahnring erfordert eine große Anzahl von Bauwerken. Viele Wasserläufe sind zu überbrücken, so besonders im Westen der Plessower See und der kleine Zernsee und im Osten bei Königswusterhausen und Kalkberge. Weitere Bauwerke bedingen die Kreuzungen mit der Reichsbahn. Im Ganzen entstehen auf dem Berliner Ring an den Kreuzungspunkten mit der Reichsbahn 18 Bauwerke, von denen das Bauwerk bei Staaken das größte sein wird.
Der nach langen Verhandlungen nunmehr endgültig beschlossene Ring zeigt einen wohltuend einfachen Fluß. Gleich günstig für den Fahrer, der an Berlin vorbeistrebt, wie für den Berliner selbst. Nicht leicht war es, die Interessen von Potsdam, das mit in den Berliner Ring eingeschlossen ist, zu wahren. Während die anderen Großstädte Deutschlands im allgemeinen von einer, zwei oder drei Autobahnlinien berührt werden, laufen in Berlin, dem Herzen des Reiches, nicht weniger als acht Linien aus allen Teilen Deutschlands strahlenförmig zusammen. Es sind dies die Strecken Hamburg-Berlin, Rostock-Berlin, Stettin-Berlin, Frankfurt a. O.-Berlin, Breslau-Berlin, Dresden-Berlin, Halle-Leipzig-Berlin und Hannover-Berlin. Eine Zusammenfassung dieser Linien ist nur durch die Anordnung eines besonderen Verteilers wie ihn der Berliner Ring darstellt, möglich. Dieser Ring gibt dem Durchgangsverkehr die Möglichkeit zur schnellen Weiterfahrt, ohne das überlastete Straßennetz der Stadt Berlin selbst zu beanspruchen. Der Berliner Ring wird mindestens 150 bis 250 Brücken aufweisen, unter denen mehrere Bauwerke über 1 Kilometer Länge erreichen werden.
Die Bauarbeiten am Berliner Ring, die auch im Hinblick auf die Entlastung des Berliner Arbeitsmarktes von größter Bedeutung sind, wurden im Juli vorigen Jahres in Angriff genommen und zwar zugleich am Ostabschnitt, der gegen Jahresschluß auf der ganzen Strecke von Blumberg bis zur Abzweigung der Frankfurter Linie im Bau war; auf dem Westabschnitt sind die Entwurfsarbeiten soweit gediehen, daß im Frühjahr die Bauarbeiten in vollem Umfange aufgenommen werden können. Auf der Nord- und Südstrecke sind die Bauarbeiten zunächst noch zurückgestellt. Während die ersten Teilstrecken des Ringes im Osten bereits im Jahre 1936 fahrbereit sein werden, wird die vollkommene Schließung des Berliner Ringes noch einige Jahre auf sich warten lassen. Ist der Ring aber geschlossen, so kann der Verkehr des großen deutschen Autobahnnetzes zur Reichshauptstadt hineinfluten und gleichzeitig aus der Reichshauptsstadt in das Reich zurückströmen. Für das Gesamtstraßennetz Berlins wird dieser Zeitpunkt eine entscheidende Wende bedeuten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 10. Januar 1935 (Nr. 8), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestande des Bauern Friedrich Lindenberg in Eiche ist amtstierärztlich die Schweinepest festgestellt. Die Gehöftsperre ist angeordnet.
Ahrensfelde b. Bln., den 9. Januar 1935.   Der Amtsvorsteher als Ortspolizeibehörde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 10. Januar 1935 (Nr. 8), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Krieger- und Landwehrverein hielt beim Kameraden Müller die Jahres­versammlung ab. Der Vereinsführer, Kamerad Alfred Krüger, beglückwünschte zunächst alle Kameraden zum Jahreswechsel und gedachte dann der Kameraden, die im vergangenen Jahr zur großen Armee abberufen worden sind. Nach Ernennung des Beirats, wurde der Kassenbericht erstattet und die geübte Sparsamkeit dankbar anerkannt. Danach erfolgte die Aufnahme 5 neuer Mitglieder.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. Januar 1935 (Nr. 9), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Bücherei. Seit dem 21. März besteht in Blumberg eine Volksbücherei. Am Montag war eine Sitzung des Kuratoriums zwecks Erstattung des Jahresberichtes. Ausgeliehen waren seit Bestehen 365 Bände, das sind 220 Prozent. Trotz der geringen Leihgebühr von 5 Pf. je Buch betragen die Einnahmen 23,80 RM. Diesen stehen nur 0,25 Pf. Ausgaben gegenüber. Es wurde beschlossen, für 40 RM. neue Bücher zu beschaffen. 20 RM. davon gibt die Gemeinde zu. Die Bücherei wird also den Wunsch nach neuer Lektüre befriedigen können. Die Benutzung ist nur zu empfehlen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Januar 1935 (Nr. 10), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Luftschutzlehrgang. Am Montag beginnt wieder ein Luftschutzkursus. Alle Volksgenossen und Volksgenossinnen, welche bis jetzt noch nicht an einem derartigen Lehrgang teilgenommen haben, werden ersucht, sich zu beteiligen. Der Kursus dauert 5 Abende und findet jeden Montag, abends 8 Uhr im Parteilokal Müller statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Januar 1935 (Nr. 10), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Tagung des NSLB. Die Ortsgruppe Blumberg des NSLB. hielt ihre Tagung im Parteilokal ab. Da die Ortsgruppe in der Volkskundearbeit steht, brachte Pg. S. Volkskundliches aus Blumberg. Der Vortrag begann mit der Besichtigung der Kirche. Nach der Kirchenbesichtigung erzählte der Vortragende noch manches aus der Geschichte des Ortes und von den Besitzern des Rittergutes Blumberg. Für die nächste Sitzung am 8. Februar werden die Berufskameraden gebeten, die Flurnamen ihrer Gemeinde zu sammeln, desgleichen noch vorhandene Gebräuche festzustellen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Januar 1935 (Nr. 10), Amtsbez. Lindenberg, gekürzt, anonym.

Lindenberg. Familiennachrichten. Geboren: Karl-Friedrich Koch. [2]

Lindenberg. Die Monatssitzung der NSDAP. fand im Lokal ... Kästner statt. Wichtig war die Bekanntgabe der neuen Beitragssätze. Der Ortsgruppenleiter gab einen Ueberblick über die Arbeit des abgelaufenen Jahres und forderte auch für das neue Jahr ganze Arbeit im nationalsozialistischen Geiste. Einzelheiten über unsern Deutschen Abend wurden bekanntgegeben. Als Parteilokal im Sinne der Reichsleitung wurde das Sturmlokal von Pg. P. erklärt. [2]

Lindenberg. Die Schulgartenarbeit, die dem Reichsminister Rust ganz besonders am Herzen liegt, wird auch bei uns im Frühjahr begonnen werden können. Die Gemeinde wird einige Gartengeräte anschaffen und im Garten des Schulgrundstückes wird Land für diesen wichtigen Zweck hergegeben werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Januar 1935 (Nr. 10), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung
Säuglingsfürsorge und Mütterberatung
am Montag den 14. Januar 1935 nachmittags 3-4 Uhr, in der alten Schulklasse.
Hönow, den 11. Januar 1935
Der Gemeindeschulze


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Januar 1935 (Nr. 14), Amtsbezirk Neuenhagen, anonymisiert

Hönow. Die Ortsgruppe der DAF. hielt ihre erste Monatsversammlung im neuen Jahre im Lokal Winkel - Hönow-Süd ab. Ortsamtsleiter Pg. Z. eröffnete die gutbesuchte Versammlung. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung durch den stellvertretenden Ortsamtsleiter sprach Pg. Ch. - Neuenhagen über Pflichten und Leistungen der DAF. Auch der kämpfenden Brüder und Schwestern im Saargebiet wurde gedacht. Die Mitglieder blieben nach Schluß der Veranstaltung noch bei flotter Marschmusik zusammen. [2]

Hönow. Nach nunmehr einjährigem Bestehen des Halbzuges der Freiwilligen Feuerwehr fand kürzlich die erste Generalversammlung im Lokal Seeger statt. Anwesend waren sämtliche Kameraden der Hönower Wehr, außerdem Oberbrandmeister Wolter und Brandmeister Kolberg aus Neuenhagen sowie der Gemeindeschulze. Es wurde der Führerrat zusammengesetzt und die Beschaffung der erforderlichen Geschäftsbücher und Geräte besprochen. ...
Bekanntgegeben wurde noch vom Oberbrandmeister, daß der nächste Bezirksfeuerwehrtag in Hönow, der Kreisfeuerwehrtag in Neuenhagen stattfinden wird. - Nach Abschluß der Tagesordnung gegen 11 Uhr ließ der Brandmeister Zakouril die Wehr antreten. der Gemeindeschulze sprach sodann nochmals der Wehr für die in dem nunmehr abgeschlossenen ersten Jahr geleisteten Dienste den Dank der Gemeinde aus ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Januar 1935 (Nr. 14), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Autounfall. Auf der Straße Blumberg-Ahrensfelde kam infolge Glätte ein Berliner Wagen ins Schleudern und schlug gegen einen Baum. Trotzdem der Wagen vollständig eingedrückt wurde, kamen die Insassen ohne Verletzungen davon.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Januar 1935 (Nr. 14) anonymisiert

Süd-Niederbarnim dankt den Brüdern an der Saar
[zum Ergebnis der Saarabstimmung zur Rückgliederung des Saargebietes]
Eindrucksvolle Kundgebung an allen Orten ...
Auch in Hönow führte die Bevölkerung einen Fackelzug durch, der mit einer Kundgebung im Lokal Winkel seinen Abschluß fand.
In Blumberg versammelten sich die Volksgenossen auf dem Berliner Platz, wo Ortsgruppenleiter L. sich mit einer Ansprache an die Blumberger wandte. Im Anschluß an seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen setzte sich ein großer Fackelzug in Bewegung, der unter Vorantritt des Spielmannszuges durch das Dorf marschierte. Nach strammen Vorbeimarsch am Gefallenen-Denkmal löste sich der Zug auf dem Schulplatz auf. Ein Dankgottesdienst in der Kirche bildete den würdigen Ausklang der Feier. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. Januar 1935 (Nr. 15), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt, anonymisiert

Blumberg. Monatsversammlung der DAF. Die Deutsche Arbeitsfront hielt im Lokal Ebel ihre Monatsversammlung ab. ... Zum Ortswart der NSG. „Kraft durch Freude“ wurde Pg. P. S. bestimmt. Pg. S. erklärte in kurzen Worten diese segensreiche Einrichtung. Am 30. Januar findet abends 8 Uhr im Saal von Max Otte die Fahnenweihe sowie ein deutscher Abend der hiesigen DAF.-Ortsgruppe statt. Der Kreisamtsleiter der DAF., Prochnow, wird die Fahnenweihe vornehmen. Zum Fahnenträger wurde Pg. E. B. bestimmt. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Januar 1935, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Autounfall. Infolge Glätte kam in der Kurve am Schloßpark ein von Seefeld kommender Dreiradlieferwagen ins Schleudern. Er kippte um, und der Inhalt des Wagenkastens ergoß sich auf die Straße. Da der Wagen Heringe, Rollmöpse usw. in Schüsseln enthielt, die beim Unfall in Scherben gingen, hat der Besitzer beträchtlichen Schaden erlitten.

Blumberg. Wasserrohrbruch im unbewohntem Haus: Am Freitag wurde die Feuerwehr zur Elisenauer Siedlung gerufen. Ein Haus in der Börnicker Straße ist zurzeit unbewohnt. Infolge der Kälte platze ein Wasserrohr. Der Schaden wurde erst entdeckt, als der Nachbar das Wasser aus dem Hause laufen sah. die Feuerwehr mußte den Keller leerpumpen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. Januar 1935 (Nr. 19)

Nach schwerem, mit Geduld ertragenen Leiden verstarb am Sonnabend den 19. Jan. 1935 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, der Gastwirt
Georg Kästner im 63. Lebensjahr.
In tiefer Trauer Wwe. Antinie Kästner nebst Kindern.
Lindenberg, den 22. Januar 1935.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 24. Januar, nachm. 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. Januar 1935 (Nr. 19), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Das Stiftungsfest des Landwehrvereins Eiche bot diesmal ein besonders gelungenes Programm. Nach der Begrüßungsansprache des Vereinsleiters folgte ein Prolog: „Ein Mahnaufruf Friedrichs des Großen an das deutsche Volk“. Hierauf sang Franz Pesalla rheinische Lieder. Die Soubrette Käte Selna und der Komiker Curt Henning lösten wahre Lachsalven aus, ebenso der Sketch „Wir zahlen keine Miete“. Allseitig war das Urteil: „Einen so gemütlichen Abend haben wir lange nicht gehabt!“


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Januar 1935 (Nr. 21), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Uebergabe der ersten Ehrenkreuze. Am Sonntag um ½11 Uhr werden die ersten 17 Ehrenkreuze im Gemeindebüro feierlich übergeben werden. [2]

Lindenberg. Der Gesangverein „Lyra“ hielt seine Jahreshauptversammlung bei Kästner ab. Der Verein beschloß, sich am großen Sängertreffen in Frankfurt-Oder im Juni zu beteiligen, das vom Sängerbund, Gau Groß-Berlin und Kurmark, veranstaltet wird. Der Verein wird im April oder im Mai ein Konzert veranstalten. Der Erlös kommt in die Reisekasse für Frankfurt. Am nächsten Sonntag wird der Sänger Wilhelm Albrecht mit der silbernen Nadel des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet werden. Sie stellt eine Ehrung dar für 40jährige treue aktive Mitgliedschaft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Januar 1935 (Nr. 21), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die nächste Ortsgruppenversammlung findet am Sonnabend den 26. Januar bei Nitze statt. - Das für so den 26. Januar gemeldete Wintervergnügen des Kriegervereins ist verlegt worden. Der neue Termin steht noch nicht fest.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 26. Januar 1935 (Nr. 22), Amtliche Bekanntmachungen, gekürzt

Jahresjagdscheine
Gemäß den Ausführungsbestimmungen zum § 29 des Preuß. Jagdgesetzes vom 18. Januar 1934 ... gebe ich nachstehend die Namen der Inhaber der im November und Dezember 1934 ausgestellten Jagdscheine [397-461] bekannt:
  1. Kuhlwein von Rathenow, Karl Heinz, Mehrow.
  2. Wrase, Friedr., Gendarm.-Mstr. Hönow.
  3. Kuhlwein von Rathenow, Karl-Heinz, Mehrow. [nochmal!]
  4. Döberitz, Otto, Landwirt, Hönow.
  5. Haase, Wilh., Landwirt, Hönow.
  6. Baumann, Bernh., Betriebsbeamter, Lindenberg.
Berlin, den 24. Januar 1935.   Der Landrat.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 28. Januar 1935 (Nr. 23), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Der Herr Oberpräsident der Provinz Brandenburg macht auf die Aufnahme der Kriegswaisen und der Kinder von Kriegsbeschädigten zur Ausbildung für den hauswirtschaftlichen Beruf in Haushaltungsschulen der Landesversicherungsanstalt zu Ostern d. J. aufmerksam.
Die Ausbildung beginnt voraussichtlich am 1. April 1935. Anträge sind spätestens bis zum 5. Februar einzureichen und ist Näheres aus den Anschlägen und im Gemeindebüro zu erfahren.
Hönow, den 26. Januar 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 28. Januar 1935 (Nr. 23), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die NSV. gibt bekannt: Am Tage der nationalsozialistischen Erhebung werden um 2 Uhr im Fürsorgeraum der Pfarre Lebensmittel-, Kohlen- und Bezugsscheine für die vom WHW. betreuten Volksgenossen ausgegeben. Am 29. d. M. findet eine Reichssammlung statt und am 2. Februar der Plakettenverkauf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 28. Januar 1935 (Nr. 23), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Ortsgruppenversammlung der NSDAP. Ortsgruppenleiter Pg. G. L. eröffnete die Sitzung und beklagte den immer noch ungenügenden Besuch der Versammlungen. Eine ganze Anzahl neuer Mitgliedskarten und ein Mitgliedsbuch wurden verteilt und die Mitglieder auf den Führer verpflichtet. Zur Pressefrage stellte Pg. L. mit Bedauern fest, daß die NS. Presse sogar von Parteigenossen zu wenig gelesen wird. In den nächsten Tagen wird eine neue Werbeaktion einsetzen. - Da noch nicht alle Frauen der Parteigenossen der NS. Frauenschaft angehören, bittet der Ortsgruppenleiter, daß die noch fehlenden bald ihren Eintritt erklären. Zur Ausbildung der Amtswalter sprach Pg. W.; am 1. und 20. Februar sind die nächsten Schulungsabende der Amtswalter. Nach Verlesung der wichtigsten Gaubefehle gab Pg. G. W. die neuen Beitragssätze bekannt.
Der Beauftragte für das WHW., Pg. L., ging mit den Kritikastern ins Gericht, die das WHW. ausnützen und dann noch nörgeln. Was im WHW. geleistet wird, zeigten die Zahlen, die uns Pg. L. nannte. Frau Pgn. L. bat um Beachtung der Sprechzeiten im WHW. am Freitag von 3 bis 5 Uhr, da sie jetzt durch die Antragsteller zu allen möglichen Zeiten gestört wird.
Auf den „Deutschen Abend“ des Stützpunktes Löhme und auf die Fahnenweihe der DAF am Mittwoch den 30. Januar bei Otte wird hingewiesen. Da die Zeit schon weit fortgeschritten war, konnte Pg. S. seinen Vortrag über die Geschichte des Hakenkreuzes nur sehr kurz fassen. Mit dem Wunsche, daß dieses Zeichen uns zum vollen Siege führen möge, schloß der Vortragende seine Ausführungen.
Blumberg. Morgen abend spricht im Rahmen des Schulungslehrganges der Ortsgruppe Blumberg des RLV. die einzige Referentin im Präsidium, Frau von Willich. Da die Vortragende besonders die Bedeutung der Frau im Luftschutz behandeln wird, werden alle Frauen und Mädchen zum Vortrag eingeladen. Eintritt frei. Beginn 8 Uhr bei Nitze.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Januar 1935 (Nr. 24), Amtsbez. Lindenberg, gekürzt, anonymis.

Deutscher Abend
Lindenberg, 27. Januar. Der gut besuchte Abend war ein voller Erfolg. Flotte Weisen der NSBO.-Kapelle, ein entzückender Tanz des BdM. „Haarlemer Tulpenmädchen“, ein launiges Zwiegespräch zwischen einem Landmädchen und einem Stadtfräulein, frisch vorgetragen von den beiden Mitgliedern der NS. Frauenschaft Speckner und Graß, dazwischen ernste und heitere Stücke des Künstlers Sowirtz und die launige Posse vom Eckensteher Nante, dem Vorgänger unserer Dienst­männer. Eingeleitet wurde der Abend durch die Rede des Ortsgruppenführers ... Beschlossen wurde der Abend durch den großen Zapfenstreich. Unser Spielmannszug unter Leitung des Pg. R. K. begann mit dem Locken, dann fiel das Orchester ein ... Später kam der Tanz zu seinem Recht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Januar 1935 (Nr. 24), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Unsere Freiwillige Feuerwehr feierte ihr erstes Stiftungsfest. Die Kameraden der Wehr mit ihren Angehörigen, Abordnungen der Nachbarwehren und Einwohnern unserer Gemeinde waren zahlreich vertreten. Außerdem waren der Ehrenbrandmeister Schäfer und Vertreter der Ortsbehörden erschienen. Nach einem von Frau Pose vorgetragenen Prolog begrüßte Brandmeister Müller die Kameraden und Gäste. Danach schilderte Kam. Schäfer die Gründung und Entwicklung der Wehr bis zum heutigen Tage. Dann folgten Theaterstücke und etliche Kouplets. Auch wurde eine sehr gut gestiftete Tombola verlost. Ein gemütlicher Tanz hielt die Festteilnehmer in froher Geselligkeit noch einige Stunden beisammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. Januar 1935 (Nr. 25), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Zugunsten des Winterhilfswerkes veranstaltete die Ortsgruppe der NSDAP. am 2. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal Seeger, Dorfstraße, einen Tanzabend. Infolge des niedrig gehaltenen Eintrittspreises ist jedem Volksgenossen Gelegenheit gegeben, die Veranstaltung zu besuchen. Im Interesse der guten Sache wird um recht zahlreiches Erscheinen gebeten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. Januar 1935 (Nr. 25), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Nachtübung der Hitler-Jugend! Um die vom Winterschlafe verrosteten Knochen wieder zu ölen, veranstaltete die Gefolgschaft 1/II/196 der HJ. eine Nachtübung. Angetreten 22 Uhr in Blumberg, Abmarsch 22.30 Uhr. über Krummensee, Seefeld und Löhme führte der Angriffsweg, um Löhme, das vom Gegner besetzt war, einzunehmen. Pünktlich trafen die Angreifer ein, und der Kampf tobte in den Straßen Löhmes und entschied sich zugunsten der angreifenden Partei, die in der übermacht war. Die Führer verbrachten des Rest der Nacht auf einem Strohlager in Blumberg und nahmen am nächsten Morgen an einer Führertagung des Unterbannes II/196 teil.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 31. Januar 1935 (Nr. 26)

Für die Beweise herzlicher Teilnahme sowie die reichlichen Blumenspenden bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unseres guten Vaters Georg Kästner sagen wir allen, insbesondere dem Kriegerverein und dem Gesangverein, ganz besonders aber Herrn Pfarrer Blankenburg für die trostreichen Worte unsern innigsten Dank.
Witwe Antonie Kästner neben Kindern.   Lindenberg, den 29. Januar 1935. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Februar 1935 (Nr. 27), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Säuglingsfürsorge und Mütterberatung am Montag, den 4. Februar 1935 nachmittags 3-4 Uhr, in der alten Schulklasse.
Hönow, den 31. Januar 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Februar 1935 (N. 27), Amtsbez. Neuenhagen, gekürzt, anonymis.

Hönow. Der diesjährige Generalmitglieder-Appell der NSDAP.-Ortsgruppe fand bei ... Seeger statt. Der Ortsgruppenleiter dankte den Amtsleitern und den Parteigenossen, welche ehrlichen Herzens im Jahre 1934 an den Weiteraufbau der Ortsgruppe mitgeholfen haben und gab dann einen Rückblick über die geleistete Arbeit im vergangenen Jahre: ... Nachdem Pg. Mü. noch die neuesten Verordnungen bekanntgegeben hatte, gab der Kassenwart Pg. M. den Kassenbericht. Erwähnens­wert ist, daß Beitragsrückstände per 31. Dezember 1934 nicht vorhanden sind. Hiernach ergriff der Reichsredner Pg. Gentsch zu einer längeren Ausführung über „Nationalsozialistische Welt­anschauung“ das Wort ... Zum Schluß fand die Vereidigung einiger Mitglieder unter Aushändigung der Mitgliedskarten statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Februar 1935 (N. 27), Amtsbezirk Blumberg

Auto vom Zug zertrümmert
Blumberg, 1. Februar. An dem Bahnübergang an der Chaussee von Blumberg nach Seefeld trug sich gestern mittag ein Autounfall zu. Die Bahnschranken konnten wegen Reparaturarbeiten nicht geschlossen werden, doch gaben Bahnarbeiter und auch die Maschine Warnzeichen. Diese Signale sind anscheinend von dem Fahrer eines nach Seefeld fahrenden Autos nicht bemerkt worden, so daß die Lokomotive das Auto erfaßte. Der Besitzer Pierow aus Hohenschönhausen erlitt einen Rippenbruch und mußte ins Krankenhaus geschafft werden; der Mitfahrer konnte sich durch rechtzeitiges Abspringen retten. Das Auto wurde völlig zertrümmert. [2]

Schwamm im Kirchengestühl:
Umbettung einer alten Familiengruft aus der Blumberger Kirche

Blumberg, 1. Februar. Gestern wurden im Beisein des Vertreters des Provinzialkonservators, Regierungsbauführer Müller-Stüber, 13 Särge aus der Kirche in zwei große Gruben auf dem alten Friedhof neben der Kirche umgebettet. Die Särge enthielten die Leichen der ehemaligen Besitzer von Blumberg. Einige Leichen konnten nicht identifiziert werden, da die Särge vollständig vermodert waren.
Nach der Chronik waren in der Gruft folgende Besitzer mit ihren Angehörigen beigesetzt: Herr v. Löben und Gemahlin, Frau v. Hagen, geb. v. d. Schulenburg (+1748), Freiherr v. d. Schulenburg (+1764), dessen Sohn Georg v. d. Schulenburg (+1789), dessen Gemahlin (+1801), der Sohn des Präsidenten v. Goldbeck (+1809), die Gemahlin des Ministers v. d. Schulenburg (+1813), Freiherr v. Schrötter (+1815), der jüngste Sohn des Freiherrn (+1813), Großkanzler v. Goldbeck und seine Gemahlin (+1816 und 1818), verw. Frau Oberkammerrat v. Burgsdorf, geb. v. Löben (+1684). Fünf Särge des Arnimschen Hauses, dem zuletzt das Gut Blumberg gehörte, befinden sich noch in der Gruft und werden später umgebettet.
Die Gruft mußte aus hygienischen und baulichen Gründen geräumt werden. Die Särge waren vom Schwamm zerstört und teilweise zusammengebrochen. Der Schwamm hatte auf das Kirchengestühl übergegriffen, man mußte also den Ansteckungsherd beseitigen. In der einen Hälfte der Gruft soll die Warmluftheizung untergebracht werden. Im anderen Teil wird man die wertvollen Tafeln und Verzierungen der Särge aufbewahren. [2]

Blumberg. Betrügerischer Sammler gefaßt. Ein Betrüger in der Uniform der Heilsarmee ging gestern durch unsern Ort sammeln. Als er von der Polizei gefaßt wurde, hatte er bereits 8 Mark erbeutet. Es ist schon im vorigen Jahr aus der Heilsarmee ausgeschlossen worden, ging aber noch fleißig sammeln. Daneben bezieht er Erwerbslosenunterstützung und wird vom WHW unterstützt. Das in Blumberg gesammelte Geld soll der NSV. überwiesen werden, so daß es doch noch in die richtigen Hände kommt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Februar 1935 (Nr. 28), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Die Anmeldung der zu Ostern 1935 schulpflichtig werdenden Kinder, hat am Freitag den 8. Februar 1935, von nachmittags 2 Uhr an, in der hiesigen Gemeindeschule zu erfolgen. Hierbei sind vorzulegen: Geburtsschein, Taufschein, Impfschein.
Schulpflichtig werden alle die Kinder, die bis zum 30. Juni 1935 ihr sechstes Lebensjahr vollenden, d. h. 6 Jahre alt werden.
Hönow, den 1. Februar 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Februar 1935 (Nr. 28), gekürzt

Arbeitsreiche Feuerwehr-Dienstversammlung
Die neue Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim hatte für die Ortspolizeibehörden und Feuerwehren des Kreises eine Feuerwehr-Dienstversammlung auf Dienstag den 29. Januar im Sitzungssaal des Land­ratsamtes anberaumt. ... Von besonderer Bedeutung war die Teilnahme des Provinzial­feuerwehr­führers, des Landesbranddirektors Gaedicke, und seines Adjutanten, des Branddirektors Lehmann. Aus dem Landratsamte waren erschienen Landrat Dr. M. Weiß, sein Stellvertreter, Regierungsrat Jacobi, der Feuerwehrdezernent, Regierungsassessor Dr. Zenke, Kreisbrandinspektor Graß, der Vertreter der Kreisdirektion der Feuersozietät, Rentsch, und der Gendarmerieinspektor Hinzmann.
... Bei der Besprechung der neuen Dienstvorschrift, die jetzt überall eingeführt ist, wurden die Fragen der Sicherheitswachen bei Kostümfesten, das Auftreten der Feuerwehrkapellen und die Grußpflicht berührt. Wichtig sind, so wurde des weiteren hervorgehoben, die Sicherungs­maßnahmen für den Straßenverkehr bei Bränden und Alarmübungen, die grundsätzlich Sache der Polizei sind, bei denen aber die Feuerwehr mitwirkt. Zu dem Punkte der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gendarmerie nahm auch der Gendarmerieinspektor das Wort, der Teilnahme der Feuerwehr an polizeilichen Dienstversammlungen wünschte. Von Bedeutung war noch der Hinweis auf die Sicherstellung der Löschwasserversorgung, d.h. auf den Schutz der Hydranten, Feuerlöschbrunnen und Brunnenständer der Zisternen gegen Frostgefahr, sowie auf die Pflege der Feuerwehrgeräte im Winterhalbjahr. Die Schaffung ausreichender, von der Ortswasserleitung unabhängiger Löschwasserstellen gehört zu den vordringlichen Aufgaben der Feuerwehren.
... Zu den Richtlinien für die Aufstellung des Haushaltsplanes der örtlichen Feuerwehrabteilungen innerhalb des Gemeindehaushaltsplanes verbreitet sich Regierungsrat Jacobi über die Aufbringung der Mittel zur Finanzierung des Feuerlöschwesens, und schlug vor, in den einzelnen größeren Gemeinden Fördervereinigungen zu bilden, die dann einen Teil der Gelder aufzubringen hätten. Im übrigen hat in den Haushaltsplänen Sparsamkeit zu herrschen, wenngleich die erforderlichen Geräte zu beschaffen sind. Verfügungen des Regierungspräsidenten über die Normung im Feuerwehrwesen, die auch im Kreise Niederbarnim weitergeführt wird, sowie über die Prüfung der örtlichen Wehren durch den Provinzial- oder Kreisfeuerwehrführer wurden bekanntgegeben. Der Provinzialfeuerwehrführer erklärte dazu, daß er überall dort wo es nottue, selbst nach dem Rechten sehen werde. Feuerwehrführer kann nur der werden, der die vorgeschriebene Prüfung in Bahrensdorf bestanden hat. Auch die Feuerwehrgasschutzlehrgänge bei der Auer-Gesellschaft in Oranienburg werden fortgesetzt.
Das Verhältnis der Feuerwehr zur SA und SS ist noch nicht völlig geklärt; die Klärung wird im Zuge des Neuaufbaues der SA. erfolgen. ...
Provinzialfeuerwehrführer Gaedicke faßte zum Schluß das Ergebnis der einzelnen Punkte der Tagesordnung zusammen und erläuterte es an Hand seiner Kenntnisse und Erfahrungen. Er betonte die neue Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen, wies auf die Zusammenarbeit der Feuerwehr mit dem Arbeitsdienst hin und verlangte, daß die Wehren überall die ihnen zukommende Stellung behaupten sollten. Innerhalb der Wehren gelte es, den Geist der Kameradschaft zu pflegen. Ein Wort des Dankes an alle Erschienenen und Mitarbeiter fand dann Regierungsrat Jacobi, der auch noch einmal auf die günstigen Ergebnisse der Besichtigungen und Uebungen im Kreise Niederbarnim hinwies. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Februar 1935 (Nr. 28), Altlandsberg

Propst Lörzer weiht die neue Glocke
Altlandsberg, 2. Februar. Zur Glockenweihe unserer Schloßkirche wird der Propst unserer Kurmark, Loerze selbst herkommen und die Weihe vollziehen. Es werden nochmals sämtliche Einwohner zur Teilnahme an diesem denkwürdigen Ereignis eingeladen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Februar 1935 (Nr. 28), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Verleihung von Ehrenkreuzen. Nachdem der Amtsvorsteher Fischer schon vor einiger Zeit sein Ehrenkreuz empfangen hat, konnten gestern die ersten 38 Ehrenkreuze, darunter 3 für Kriegsteilnehmer, die übrigen für Frontkämpfer an Blumberger Einwohner verteilt werden.

Blumberg. Zum Schulungsabend der RLB. waren außer den Kursusteilnehmern zahlreiche Gäste erschienen. Besonders die Frauen waren auch aus den Nachbardörfern gekommen, denn es sollte Frau von Willich über „Die Frau im Luftschutz“ sprechen. Leider war die Rednerin erkrankt. Die Anwesenden kamen jedoch trotzdem auf ihre Kosten, denn die Reichsluftschutzschule hatte Vg. Wunner entsandt, der die Zuhörerinnen so zu packen wußte, daß wohl niemand enttäuscht nach Hause ging. Ausgehend von der Notwendigkeit und Möglichkeit wirksamen Luftschutzes behandelte der Redner die besonderen Aufgaben der Frau auf diesem Gebiet. Fragen aus dem Zuhörerkreis bewiesen die Notwendigkeit der Ausbildung der Frau. Da gerade auf dem Lande noch viele Fragen zu klären sind, will die Ortsgruppe ein Preisausschreiben veranstalten, um aus der Praxis Vorschläge über Luftschutz zu erhalten, die dann dem Präsidium zugeleitet werden sollen.

Blumberg. Lautsprecherwagen des Reichsnährstandes. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr wurde die Bevölkerung auf den Berliner Platz gelockt. Ein Lautsprecherwagen des Reichsnährstandes brachte Reden zur Erzeugungsschlacht, untermischt mit Gesängen und aufklärenden Zwiegesprächen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 4. Februar 1935 (Nr. 29), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die Monatssitzung der NSDAP. eröffnete der Ortsgruppenleiter mit einem Rückblick auf den „Deutschen Abend“. Weiter wurden die Pgg. gebeten, den Amtsleiter der NSV. nach Kräften bei den Sammlungen zu unterstützen. Die Reichssammlung im Monat Januar ergab 68,45 Mark. Einige Karten und Mitgliedsbücher wurden ausgegeben und die Pgg in feierlicher Form auf den Führer vereidigt. Dann wurden den Blockwarten ihre Pflichten und Aufgabe nochmals in Erinnerung gebracht. Der Pressewart warb für die NS. Presse. Neubuch und Neulindenberg werden zu Zellen erhoben. [2]

Lindenberg. Diebe brachen in der Kolonie Neubuch ein Wochenendhaus auf. Sie durchschnitten den Drahtzaun, der das Grundstück umgibt und stießen ein schlecht verschlossenes Fenster auf. Nun durchwühlten sie alles und entwendeten u. a. ein Zeiß-Mikroskop, zwei Daunensteppdecken, Bücher, Bettbezüge und Wäsche, alles insgesamt im Werte von 600 Mark. Da sie nicht alles auf einmal wegschaffen konnten, versteckten sie zwei Pakete im Stall, um sie später einmal abzuholen. Diese wurden von den Gendarmeriebeamten bei der Aufnahme am Tatort gefunden. Da die Diebe einige Unvorsichtigkeiten begingen, lenkt sich die Spur, die die Gendarmerie verfolgt, in ganz bestimmte Richtung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Februar 1935 (Nr. 30), gekürzt

Ausbau des Sanitätswesens im Niederbarnim
Organisation ähnlich der Feuerwehr / Jeder Amtsbezirk soll eine Kolonne haben /
Wünsche und Klagen
...

Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, dem 5. Februar 1935 (Nr. 30), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Nach einjährigem Bestehen beging die Freiwillige Feuerwehr ihr Stiftungsfest, bei dem der zahlreiche Besuch zeigte, welches Interesse alle hiesigen Kreise der Feuerwehr entgegenbringen. Nachdem Brandmeister Seelisch die Anwesenden begrüßt hatte, überreichte er dem Ausbildner [!] der Wehr, Oberbrandmeister Schäfer, als Zeichen der Anerkennung eine Ehrenurkunde und ein gerahmtes Gruppenbild sämtlicher Mitglieder der Wehr. Kamerad Lindemann sprach den Prolog. Die beiden Einakter „Die Zukunftsfeuerwehr“ und „Ede und Lude bei der Feuerwehr“ fanden allseitigen Beifall. Der darauf folgende Ball sorgte für weitere frohe Stimmung. Auch die hier übliche Verlosung von gestifteten Gegenständen fehlte nicht.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1935 (Nr. 31), Amtliche Bekanntmachungen, gekürzt

Abschrift!
16. Januar 1935. Die Biersteuerordnung der Gemeinde Hönow ... wird ... längstens jedoch bis zum 31. März 1938 weiter genehmigt.
Der Landrat. I. V.: gez. Jacobi, Regierungsrat. [2]

Abschrift!
16. Januar 1935. Die Hundesteuerordnung der Gemeinde Hönow ... wird ... längstens jedoch bis zum 31. März 1938 weiter genehmigt.
Der Landrat. I. V.: gez. Jacobi, Regierungsrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Februar 1935 (Nr. 33), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Sitzung des Reichsnährstandes. Der Ortsbauernführer Pg. W. G. hatte die Bauern kürzlich zu Otte zusammengerufen. Kreisbauernführer Henning (Schwanebeck) war anwesend. Der Wirtschaftsberater der Siedlungsgesellschaft Holz sprach über Frühjahrsbestellung und geeignete Maßnahmen, die Ernährungsschlacht zum Erfolg zu bringen. Die Reichssendeleitung hatte einen Aufnahmewagen gesandt; die bei der Sitzung hergestellten Wachsplatten wurden gestern mittag vom Reichssender Berlin übertragen. [2]

Blumberg. 92 Jahre alt wurde die älteste Einwohnerin von Blumberg, die Rentnerin Frau Karoline Schmidt geb. Adler. Gemeindeschulze Fischer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde. Pastor Heinzel gratulierte mit seinen Konfirmanden, verschiedene Organisationen zeigten ihre Anteilnahme an diesem seltenen Fest. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. Februar 1935 (Nr. 34), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die neu gegründete Ortsgruppe der Landfrauen im Reichsnährstand hielt ihre erste Versammlung im Gasthof von Kästner ab. ... Nachdem nun die Ortsabteilungsleiterin, Frau Marie Bolle, die Erschienenen herzlich begrüßt hatte und die Jungbäuerin Wilke ein Gedicht „Blut und Boden“ vorgetragen hatte, begann die Arbeit. Fräulein Lindemann, Werkschule Luisenhof, brachte darum „Altes und Neues aus der Hausschlachterei“. Die Ausführungen waren getragen von dem Gedanken, wie nutze ich ein Schwein beim Schlachten wirtschaftlich voll aus, wie bereite ich alles sauber und schmackhaft zu, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 11. Februar 1935 (Nr. 35), Anzeigen

Am 10. Febr. entschlief nach langem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwieger- und Großmutter Anna Vetter geb. Gathow.
In tiefer Trauer Hermann Vetter und Kinder
Blumberg, den 11. Februar 1935.
Die Beerdigung findet am Mittwoch den 13. d. Mts., nachmittags 8 Uhr, von der Kirche aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. Februar 1935 (Nr. 37), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Einbrecher am Werk!
Nachts stahl ein Einbrecher aus dem Stall des Siedlers Müller ein Rad. Er fuhr bis zum Bahnhof. Dort brach er einen verschlossenen Stall des Bahnbeamten Jacob auf und entwendete auch hier ein Rad. Das zuerst gestohlene Fahrrad ließ er, weil das zweite besser war, im Graben liegen. Es konnte dem bestohlenen Siedler zurückgegeben werden. In derselben Nacht wurde auch im Bahnhofslokal eingebrochen und Rauchwaren und Spirituosen erbeutet. Man nimmt an, daß es sich um denselben Einbrecher handelt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 14. Februar 1935, Amtsbezirk, gekürzt

Eine neue Ferngesprächsart
R-Gespräche ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Februar 1935 (Nr. 29), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Verpflichtung der Amtswalter im RLB. Zum Schluß des zuende gehenden Lehrganges des RLB. fand die feierliche Verpflichtung und Vereidigung der Luftschutzhauswarte, Blockwarte und übrigen Amtswalter des RLB. statt. Erschienen waren dazu Vertreter aller Formationen im Orte. Nach dem Einzug der Fahnen und dem Gesang des Chorals „Ein feste Burg“ sprach Pastor Heinzel über die religiöse Pflicht, sich dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen. Amtsvorsteher Fischer zeigte die nationale Pflicht zur Verteidigung und nahm die Verpflichtung vor. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 16. Februar 1935 (Nr. 40), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Monatssitzung der DAF. Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Ortsgruppenwalter der DAF., Pg. O. L., erhielt der Ortswart der NSG. „Kraft durch Freude“, Pg. P. S., das Wort, um über Aufbau und Ziele der NSG. „Kraft durch Freude“ zu sprechen. Gemeinschaftliche Fahrten werden die Volksgemeinschaft fördern. Durch das Sportamt sollen alle Volksgenossen erfaßt werden, die noch keiner Leibesübungen treibenden Vereinigung angehören. Reisesparkarten und Sparmarken sind angekommen. Neun Sparkarten wurden gleich ausgegeben. Pgg., die nicht Mitglieder der DAF. sind, können an „Kraft durch Freude“-Veranstaltungen teilnehmen. Nachdem noch Beitrags- und Zeitungsfragen besprochen waren, schloß Pg. L. die Sitzung. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 18. Februar 1935 (Nr. 41), Anzeigen

Am Sonntag, vormittags 7¾ Uhr, verschied nach längerem Krankenlager unsere gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, die Altsitzerin Johanna Gathow geb. Wenzel im 88. Lebensjahre.
Um stilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen.
Blumberg, den 17. Februar 1935.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. Februar, nachm. 2½ Uhr von der Kirche aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. Februar 1935 (Nr. 42), Amtsbezirk Neuenhagen

Pflasterkasse auch in Hönow
Hönow, 19. Februar. Um auch in Hönow den Straßenausbau zu beschleunigen, wurde beim Grundbesitzerverein Hönow e. V. eine Pflasterkasse gebildet. Die von den Mitgliedern eingezahlten Beträge werden auf ein Sparkassenbuch, das für jedes Mitglied angelegt wird, gutgeschrieben. Das Sparkassenbuch bleibt Eigentum jedes Mitgliedes, es ist jedoch zugunsten der Gemeinde gesperrt. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, daß jederzeit auf das Sparkassenbuch etwas eingezahlt werden kann, aber ohne Zustimmung der Gemeinde nie etwas abzuheben ist. Wer bauen will, erhält die Bauerlaubnis nur, wenn er entweder der die Anliegerbeiträge in voller Höhe hinterlegt oder nachweist, daß er Mitglied der Pflasterkasse ist. [2]

Hönow. Die letzte Gemeinderatssitzung beschäftigte sich anläßlich der zunehmenden Kinderzahl mit der Schaffung der dritten hauptamtlichen Lehrerstelle zum 1.4.1935, für welche die Mittel im Haushaltsplan für 1935 bereitgestellt werden. Die schon seit langem erwünschte Pflasterung der Ringstraße mußte leider zurückgestellt werden, da die durch Rundfrage festgestellte Zahlungsfähigkeit der Anlieger ergeben hat, daß die voraussichtlich einkommenden Rate so gering sind, daß sie nicht einmal die Verzinsung der aufzubringenden Pflasterkosten decken. [2]

Hönow. Der stellv. Ortsgruppenamtsleiter der NSV. und stellv. Ortsgruppenleiter, Pg. W. H., nahm vom 14.1. bis 2.2.1935 an einem Kursus bei der Gauführerschule III, Otto-Erdmann-Schule in Gehren, teil, um die für seine verantwortungsreiche Arbeit bei der NSV erforderlichen Kenntnisse zu erweitern. [2]

Hönow. Hönow-Süd schließt an Kreiswasserwerk an! Die Wasserversorgung in der großen Kolonie Hönow-Süd wurde bisher von drei verschiedenen Seiten durchgeführt. Es waren beteiligt die Berliner Städtischen Wasserwerke, die Kreiswasserwerke Niederbarnim und ein privates Unter­nehmen. Die Versorgung soll jetzt vereinheitlicht werden und ausschließlich von den Kreiswasser­werken erfolgen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1935 (Nr. 43), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Der Sturm der letzten Tage warf einen starken und altehrwürdigen Baum um, einen Veteranen der Friederizianischen Zeit. Er stand am Dorfteich, war ein Maulbeerbaum und wurde auf Geheiß des großen Königs angepflanzt, um die Seidenraupenzucht in Preußen heimisch zu machen und hat auch einem Seidenraupenzüchter unserer Tage Futter geliefert für seine Zucht. Die Seidenraupenausstellung auf dem Sportplatz ist wohl noch in aller Erinnerung. [2]

Lindenberg. Die Ortsgruppe Blumberg [!] des RLB. hatte zu einer Luftschutzversammlung aufgerufen, die im Saale des Pg. Kästner stattfand. Vorher war eine Führerbesprechung, in der Ortsgruppenleiter Pg. S. - Blumberg über die Notwendigkeit des Luftschutzes sprach. Er bat alle Leiter der Organisationen, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Kursus mitzumachen, denn man kann den zivilen Luftschutz nicht unterstützen, wenn man von ihm nichts weiß. Im Anschluß daran wurden die vielen Fragen der Teilnehmer beantwortet. Danach begann der erste Kursus. In interessanter Weise sprach Pg. S. dann über die Frage „Warum ziviler Luftschutz?", zeigte dann den Aufbau des Luftschutzes und sprach über chemische Kampfstoffe. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1935 (Nr. 43), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Eine Filmvorführung der Landesfilmstelle der NSDAP. fand am Montag statt. Es wurden folgende Filme gespielt. „Unser Führer“ und „Tannenberg“. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt.

Ahrensfelde. Eine Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr fand am Sonnabend im Lokal Müller statt. Nach Erledigung der einzelnen Punkte erstattete Oberbrandmeister Krüger Bericht über die im Landratsamt am 29. Januar stattgefundene Dienstversammlung. Er hob besonders die Theatersicherheitswachen, Grußpflicht gegenüber der Polizei und Unterstützung des Luftschutzes hervor. Unfallrentenempfänger und Kriegsbeschädigte sind als Feuerwehrmänner aufzunehmen, ganz besonders wird Wert auf die Teilnahme an den in Oranienburg stattfindenden Gasschutz­lehrgängen gelegt. Nach der Dienstversammlung fand noch eine Instruktionsstunde statt. Brandmeister Grube instruierte über die Gefahren der Elektrizität bei der Feuerbekämpfung.

Ahrensfelde. Die Freiwillige Feuerwehr, stellte sich am Sonntag in den Dienst der Winterhilfe und sammelte Eintopfgerichtspenden. Es wurden 114,90 RM einkassiert.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1935 (Nr. 43), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Februarsitzung des NSLB. Der NSLB. hielt seine Februarsitzung bei Nitz[e] ab. Nachdem eingangs der Amtsleiter die letzten Gaubefehle vorgelesen und die Kurmarkbücher verteilt hatte, berichteten die Amtswalter von der letzten Gautagung in Berlin. Danach sprach Pg. W. - Lindenberg über „Geopolitik“. Er setzte auseinander, was Geopolitik ist, nämlich die Lehre von der Erdgebundenheit politischer Vorgänge, und erörterte die Notwendigkeit des geopolitischen Unterrichts in der Oberstufe der Volksschule. Damit soll kein neues Fach einziehen, sondern es wird nur die geopolitische Durchdringung des Erdkunde- und Geschichtsunterrichts gefordert. Letzter Sinn aller geopolitischer Arbeit ist die Erziehung zum Heldischen, zum vorwärtsdringenden Raumwissen, zum nationalen Bewußtsein und zur völkischen Dienstbereitschaft. Daran schloß sich die Erörterung einiger geopolitischer Fragen [an]. Im Anschluß an den 30. Januar läßt sich aufweisen, welche Hindernisse uns die Natur allein bereitete auf unserem Weg zur Reichseinheit, wie Frankreich und England von dem Aufbau ihres Landes begünstigt sind und früher zur Reichseinheit kamen. Die Folge unserer staatlichen Zersplitterung haben wir im Laufe der Entwicklung mehr als einmal gespürt. Wenn das die Kinder erkennen, dann ist es nur ein kleiner Schritt zu dem unbedingten Wollen, die uns vom Führer erkämpfte Reichseinheit zu bewahren und ihm zu folgen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Februar 1935 (Nr. 45), Amtsbez. Neuenhagen, gekürzt, anonymis.

Hönow. Generalversammlung des Grundbesitzervereins. Die ordentliche Generalversammlung des Grundbesitzervereins Hönow fand im Lokal Winkel, Hönow-Süd statt. Der Vereinsleiter, Vg. Schwede, gab den Jahresbericht; den Kassenbericht erstattete der Kassenleiter Pg. S. Einen kurzen Prüfbericht gab der Kassenprüfer, Vg. von der Ahé, die Kasse wurde in vorbildlicher Ordnung befunden. Vom Vorsitzenden wurden die Richtlinien für die am 1. März in Kraft tretenden Pflaster­kasse bekanntgegeben, welche wir bereits veröffentlichten. Von allergrößter Wichtigkeit für die Siedler ist, daß die pünktliche Beitragszahlung eine Haftpflichtversicherung für die Beschädigung von Personen bis zu 50000 RM. und für Sachschäden bis zu 5000 RM. einschließt. Als besonderen Erfolg des Abends konnten 14 Neuaufnahmen gebucht werden. ... Bis zur Polizeistunde blieben die Mitglieder bei Musik und Tanz noch zusammen. Die nächste Mitgliederversammlung findet am 16. März, wiederum im Lokal Winkel statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. Februar 1935 (Nr. 46), Anzeigen

Arbeitspferd, zugfest, 10jährig, RM. 420, m. Geschirr,
eine gute Milchkuh, hochtragend, RM. 350, verkauft Ferdinand Bänsch. Blumberg-Elisenau. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 25. Februar 1935 (Nr. 47), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die Februarsitzung der Arbeitsfront fand bei ... Kästner statt. Die Versammlung war gut besucht. Der Amtsleiter gab die wichtigsten Gaubefehle bekannt, Kassenangelegenheiten wurden erörtert und Anfragen beantwortet. Danach sprach der Ortswart für „Kraft durch Freude“. Er referierte über den ersten Luftschutzkursus des RLB. im Ort und bat die Arbeitskameraden, den nächsten nicht zu versäumen. Danach fand eine Volksliedersingestunde statt. Am Schluß der Veranstaltung wies der Ortsamtsleiter darauf hin, daß zur Arbeitsfront auch die Betriebsleiter gehören, die bis auf wenige Ausnahmen nicht erschienen waren. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 25. Februar 1935 (Nr. 47), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Zur Vereidigung in den Pharussälen mußten aus dem Bereich unserer Ortsgruppe nach Berlin von der PO. 8, von der DAF. 8, von der NSV. 2, von der NS. Frauenschaft 2 und vom BDM. 2, also 22 Amtsleiter und Amtsleiterinnen. - Die für Mittwoch den 27. Februar angesetzte Ortsgruppensitzung fällt wegen der Saarfeier am Freitag aus.

Blumberg. Horst-Wessel-Gedenkstunde. Revolution! so leuchtete es in großen Buchstaben von der Bühne, dröhnte es aus den Trommeln, klang es aus den Sprechchören der HJ., die zu einer Feierstunde in den Nitzeschen Saale eingeladen hatte. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. Februar 1935 (Nr. 50), gekürzt

Deutsche Technik auf neuen Wegen: Ein „Windkraftwerk“ vor den Toren Berlins
1000 Kilowatt Leistung / Vier große Flügel am 60 Meter hohen Mast
Wesentlich herabgesetzte Stromerzeugungskosten
Nach Prüfung der von verschiedenen Seiten für die Ausnutzung der Windkraft eingereichten Vorschläge durch die beteiligten Reichsministerien hat der Reichswirtschaftsminister sich für die Förderung des Windkraftwerkes „Teubert“ entschieden. ... Der Bau wird in der Nähe von Berlin errichtet. Die AEG. hat die gesamte elektrische Einrichtung für eine neuartige kubischtreue [!] Leistungsaufnahme ausgearbeitet. Für die Speicherung eines bestimmten Teils des elektrischen Stroms ist eine ausreichende Gleichstrombatterie vorgesehen. Die für die Verwertung der Windkraft förderliche Speicherfähigkeit des Bodens soll durch die Beregnungsanlage für ein großes Obstbaugebiet ausgenutzt werden, wofür besonders geeignete Regenkanonen entwickelt worden sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. Februar 1935 (Nr. 50), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Feier des 1. März. Die Leiter der NSDAP. sowie der angeschlossenen Verbände und Vereine hatten bei Nitze eine Zusammenkunft, um über die Ausgestaltung des 1. März zu beraten. Es wurde beschlossen, den Fackelzug nach den Ansprachen aus Saarbrücken, die die Verbände in den Lokalen gemeinsam hören, zu legen. Der Zug löst sich am Bahnhof auf, wo ein Feuer abgebrannt wird. Die Verbände versammeln sich um 7,45 Uhr in ihren Lokalen; Volksgenossen, die kein Radiogerät besitzen, können dort die Rede gleichfalls hören. Um Beteiligung aller Volks­genossen am Fackelzug wird gebeten.

Blumberg. Endgültige Auseinandersetzung zwischen Gemeinde und Siedlungsgesellschaft. Am Dienstag fand eine wichtige Sitzung im Gemeindedienstzimmer statt. Vertreter des Kulturamtes, der Siedlungsgesellschaft, der Gemeinde, Kirche und Schule, sowie der Kirche Börnicke waren erschienen zwecks Uebergabe der Dotation im Leistungsbescheid als Entschädigung für die öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen, die der Siedlungsgesellschaft durch Aufsiedlung des Gutes der Gemeinde gegenüber entstanden sind.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. März 1935 (Nr. 51), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die zweite Gemeinschaftsversammlung der NSDAP. und DAF. im Lokal Winkel stand im Zeichen des Gedenkens an Horst Wessel. Nach Eröffnung der Versammlung durch den Orts­gruppenleiter sprach zunächst Pg. K. - Berlin über „Das Kulturwollen der DAF.“ Nach kurzer Pause fand dann die Gedächtnisfeier für Horst Wessel statt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 4. März 1935 (Nr. 53), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. In körperlicher und geistiger Frische feiert heute die älteste Einwohnerin unseres Ortes, Frau Göbel, ihren 90. Geburtstag. Wir gratulieren recht herzlich.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. März 1935 (Nr. 54), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Stiftungsfest des Landwehrvereins. Am vergangenen Sonnabend feierte der Landwehr­verein Hönow sein 34. Stiftungsfest in den Räumen des Scharnychen Gasthauses. Nach der Begrüßung durch den Vereinsleiter, ... Gustav Mette, ergriff Pg. E. - Berlin das Wort zu einem Lichtbildervortrag über „Die deutsche Saar“. Mit größtem Interesse folgten alle Zuhörer diesen Ausführungen. Anschließend hielt fröhlicher Tanz alle Kameraden und Freunde des Vereins noch lange zusammen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. März 1935 (Nr. 56), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mißglückte Brandstiftung
Ahrensfelde, 7. März. Am Dienstag, nachmittags gegen 5.30 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. In der Scheune des Bauern Wolff, Dorfstraße 30, war Feuer ausgebrochen. Das Feuer wurde rechtzeitig entdeckt, als es noch im Entstehen war. Duch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr wurde der Brand bald gelöscht, so daß die Scheune und die angrenzenden Gebäude verschont blieben. Der neuerbaute Tiefbrunnen lieferte das Wasser. Der Tiefbrunnen ist erst vor einigen Tagen vom Kreiswehrführer und der Feuersozietät abgenommen worden. An der Brandstelle waren die Feuerwehren aus Eiche, Mehrow, Blumberg und der Ueberlandlöschzug Bernau erschienen. Die Wehren brauchten aber nicht einzugreifen. Die Entstehung des Feuers ist auf Brandstiftung zurückzuführen. Als Brandstifter konnte das Dienstmädchen des Bauern Wolff verhaftet werden, welches die Brandstiftung zugab. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. März 1935 (Nr. 61), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Am 30. März, vormittags 10 Uhr findet in der 2. Klasse im hiesigen Schulgebäude die Schulaufnahme der Lernanfänger statt. Schulpflichtig sind alle Kinder, die in der Zeit vom 1. Juli 1928 bis 30. Juni 1929 geboren sind. Die im Vorjahr zurückgestellten Kinder sind gleichfalls anzumelden. Bei der Anmeldung sind Taufschein, Impfschein, Geburtsurkunde vorzulegen. [2]

Lindenberg. Weihe der Bundesfahne der SAR. Zu dieser Weihe begrüßte Vereinsleiter Wendland in einer längeren Rede die Erschienenen. Er gedachte der Kameraden, die vor ganz kurzer Zeit gestorben waren, der Kameraden Pfuhl, Kästner und Böttcher mit ehrenden Worten ... Nach einem schönen Vorspruch (D. Wilke) weihte Kamerad Ewig die Bundesfahne ... Kam. Thürling ist der Fahnenträger. Der Unterbannschießwart überreichte eine Kleinkaliberbüchse. Nachdem der Prolog an die neue Bundesfahne (E. Bauer) verklungen war, erhielten folgende Kameraden eine Auszeichnung für treue Vereinsarbeit: Hermann Koch und Wilhelm Bolle ein Hindenburgbild für 40jährige Zugehörigkeit, Kamerad Leopold Bauer für mehr als 20jährige Arbeit im Vorstand ebenfalls ein Hindenburgbild, Kamerad Otto Wilke das Kyffhäuserzeichen für 35jährige Mitgliedschaft. Die Verleihung der Ehrenkreuze mußte leider fortfallen, da die Medailleure mit ihrer Arbeit nicht nachgekommen waren. Ein deutscher Zapfenstreich beschloß die Weihestunde. Anschließend sammelte der Ortsbeauftragte des WHW. 34,68 RM. für die Winterhilfe. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. März 1935 (Nr. 61), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Kreisleiter Heermann spricht! Die für Donnerstag den 24. März festgesetzte Amtsleitersitzung findet erst am Freitag, den 15. März statt. Die Monatsversammlung der DAF. am Freitag den 15. März fällt aus, ebenso die für Sonnabend den 16. März festgesetzte Sitzung des Reichsnährstandes, die auf den nächsten Sonnabend, den 23. März verlegt ist. Am Dienstag den 19. März, abends 8 Uhr, ist im Lokal Nitze eine Sitzung der PO. und aller angeschlossenen Organisationen. Es spricht Kreisleiter Heermann.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. März 1935 (Nr. 62), Amtsbezirk Neuenhagen, anonymisiert

Hönow. Ein Schulungsabend des Grundbesitzervereins fand im Restaurant „Mittelpunkt der Erde“ statt. Vor einer großen Zuhörerschaft sprach Gartenbaumeister Röhl von der Lehr- und Versuchsanstalt Dahlem über das Thema „Obstbaumschnitt“. Im Anschluß daran lief ein Film: „Deutsches Obst“. In prächtigen Bildern zogen die bekanntesten deutschen Obstbaugebiete vorüber. ... Am 21. März findet ein Frauenschulungsabend statt, bei dem das Thema Hühnerzucht behandelt wird. [2]

Hönow. Zu einem Werbeabend fanden sich die Mitglieder und Freunde des Radfahrervereins „Germania“ im Saale ... Seeger zusammen. Die aktiven Kameraden und die Schüler des Vereins zeigten im Kunst- und Reigenfahren gute Leistungen, ein Beweis dafür, daß seit langem tüchtig geübt wurde. Fröhlicher Tanz und ausgelassene Stimmung beschlossen den Abend, dessen Reinertrag dem Winterhilfswerk zufloß. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 16. März 1935 (Nr. 64), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Gemeinderatssitzung. An Donnerstag fand im Gemeindezimmer eine Sitzung der Gemeinderäte statt. Eine reichhaltige Tagesordnung wurde durchgearbeitet. 1. Punkt: Vorbesprechung der Haushaltssatzung nebst Anlagen für das Rechnungsjahr 1935. Der Haushalt stellt sich trotz der Erwerblosen etwas günstiger, ein Zeichen, daß sich die Besserung der Wirtschaftslage auch in der Gemeinde auszuwirken beginnt. 2. Bekanntgabe der Ergebnisse in der endgültigen Auseinandersetzung mit der Gemeinnützigen Treuhandsiedlungsgesellschaft. Die Gemeinde erhält nach dem Leistungsbescheid die Schloßmeisterei, ein Arbeiterhaus, auf dem Gut gelegen, als Armenhaus, ein Gelände an der Birkholzer Grenze zum Sportplatz mit Sand- und Kiesgrube und eine Barentschädigung für Gemeinde und Schule. 3. Besprechung über die Verwertung des vorhin genannten Meistereigrundstückes. Es ist geplant, in diesem Grundstück Räume für die Feuerwehr, Durchwanderer, Raum für den Leichenwagen und einen Sezierraum zu schaffen. Im Wohnhaus sollen außerdem die Amts- und Gemeindebüroräume eingerichtet werden. 4. Die Biersteuerverordnung wurde verlängert, der alte Satz wurde beibehalten. 5. Schaffung von Reklameflächen. Die Gemeinde wird 4 große Flächen freigeben, die von den Geschäftsleuten usw. unentgeltlich genutzt werden können. 6. 2 Siedler der Schloßparksiedlung erhalten den Vorrang für eine erste Hypothek von der Gemeinde eingeräumt. 7. Der Gemeindeschulze beschloß, daß die Angestellten der Gemeindeverwaltung auf Anregung der Aufsichtsbehörde durch Eingruppierung in das Beamtenbesoldungsgesetz ihre Bezüge erhalten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 16. März 1935 (Nr. 64), Kirchliche Nachrichten

Evangelischer Gottesdienst,
Sonntag, Reminiscere, Heldengedenktag, 17. März 1935.
Sammlung für Kriegshinterbliebene und Kriegergräberfürsorge.
[Auswahl:]
Blumberg: 11 Uhr Heldengedenkfeier, 2 Uhr Kindergottesdienst.
Eiche: 8.30 Uhr Heldengedenkfeier [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 18. März 1935 (Nr. 65)

Niederbarnim-Süd gedenkt der toten Helden ...
In Blumberg versammelten sich nach dem gemeinsamen Kirchgang alle Verbände und Vereine am Ehrenmal. Pastor Heinzel forderte zum Dank durch die Tat auf. Dann wurden die Kränze niedergelegt. Die Fahnen senkten sich und in einer Minute tiefen Schweigens wurde der Toten gedacht. Der Kriegerverein stellte eine Ehrenwache am Ehrenmal. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 18. März 1935 (Nr. 65), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Nutzbringende Geflügelzucht. In der Mitgliederversammlung des Grundbesitzervereins Hönow e. V., die am Sonnabend im Lokal „Mittelpunkt der Erde“ in Hönow-Süd, Mahlsdorfer Straße Ecke Greifswalder Straße, stattfand, stand als Hauptpunkt ein Vortrag über nutzbringende Geflügelzucht auf der Tagesordnung. Der Vortrag wurde vom Vorsitzenden des örtlichen Kleintier- und Geflügelzuchtvereins gehalten ... Zum Schluß wurde eine Reihe Hühnerstämme verschiedener Rassen in Käfigen gezeigt, die von den Mitgliedern des Kleintier- und Geflügelzüchtervereins für diese kleine Schau zur Verfügung gestellt worden waren. Die Mitgliederversammlung wurde eingeleitet von einer ausführlichen Besprechung der Pflasterkassen-Richtlinien, die von der Gemeinde Hönow ausgearbeitet worden sind. Eine Besprechung der Wasserrohrverlegung in der Straße am Berge schloß sich an, durch die die Hönower Wasserleitung in eine Ringleitung ausgebaut wird, wodurch bei Wasserrohrbrüchen usw. eine Störung der Wasserzufuhr verhindert werden kann. Danach sprach der Obmann für Schädlingsbekämpfung über die jetzt einsetzenden Spritzmaßnahmen, von denen alle Siedlergärten erfaßt werden sollen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 18. März 1935 (Nr. 65), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Sitzung der Amtsleiter und Warte der PO. Am Freitag waren die Amtsleiter und Zellen- und Bockwarte zu einer Besprechung im Parteilokal Nitze versammelt. Nach der Regelung der kassentechnischen Fragen wurde die Heldenehrung am Sonntag besprochen. Ueber Pressefragen berichtete Pg. S., der eine neue Werbeaktion für die NS. Presse beginnen will. Der stellvertretende Ortsgruppenleiter Pg. G. L. spricht sein Befremden darüber aus, daß selbst von Parteigenossen nicht allgemein die NS. Presse gelesen wird, und verlangt von allen Unterstützung in der Verbreitung der NS. Presse. Die Lieferung der Schulungsbriefe erfolgt sehr unregelmäßig, doch soll in der nächsten Zeit eine Besserung eintreten. Nachdem Pg. W. noch wichtige Gaubefehle verlesen hatte, schloß Pg. L. die Sitzung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. März 1935 (Nr. 66), gekürzt

Heldengedenken im Kreise Niederbarnim
Die letzten Berichte aus den Ortsgruppen ...
In Ahrensfelde standen bis 13 Uhr am Kriegerdenkmal Ehrenwachen, die von der SA.-Res. II, der PO. und der Feuerwehr gestellt wurden. Alle Gliederungen der Partei und alle Vereine versammelten sich im Lokal ... Dubick zu einem gemeinsamen Kirchgang. Um 11 Uhr vormittags marschierte der Zug am Kriegerdenkmal auf. Pfarrer Schumann wies in seiner Predigt auf die Bedeutung des Tages hin, die Toten des Weltkrieges und der Partei wurden durch das Niederlegen von Kränzen geehrt. Danach begaben sich alle Anwesenden zur Kirche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. März 1935 (Nr. 66), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Eintopfsonntag brachte ein Sammelergebnis von 123,65 RM. Die Sammlung erfolgte durch die SA., der Betrag ist um 9,- RM höher als im vorigen Monat.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. März 1935 (Nr. 67), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Der letzte Luftschutzkursus fand am Montag statt. Frau von Willich sprach vor einem überfüllten Saale über die Aufgaben der Frau im zivilen Luftschutz. Ihre überaus reizvollen Ausführungen fanden viel Beifall. Hinterher wurden die Amtsträger des RLB. vereidigt. [2]

Lindenberg. Auf dem letzten Schulungsabend sprach der Schulungsleiter über die Indogermanen. ... [2]

Lindenberg. Wegen Kindesmißhandlung hatte sich Frau A. vor Gericht zu verantworten. Sie erhielt vier Monate Gefängnis. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 21. März 1935 (Nr. 68 NSA), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Tagung der Bezirksbauernschaft. Der Kreisbauernführer hat die Bauern des Bezirks Bernau zum kommenden Sonnabend, nachmittags 5 Uhr, nach Blumberg, Gasthaus Ebel, zu einer Tagung eingeladen. Es sprechen: Fachlehrer Hoppenstedt - Luisenhof über Saatenpflege und Saatgutauswahl, Fachlehrer Ehrhardt - Luisenhof über Siedlungsfragen und Assessor Meier - Bode von der Hauptgenossenschaft Kurmark über Beizmittel (mit Film). Die Tagesordnung verspricht eine interessante Sitzung, so daß jedem Bauer der Besuch zu empfehlen ist.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. März 1935 (Nr. 69), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Sitzung der NS. Frauenschaft. Die NS. Frauenschaft hält am kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, im Lokal Nitze eine Versammlung ab. Es spricht Frau F. über „Die Frau im nationalsozialistischen Staate“. Frauen und Mädchen sind zu diesem Vortrage herzlich eingeladen.

Blumberg. Umbettung. Gestern vormittag fand in feierlicher Form die letzte Umbettung aus der ehemaligen gräflichen Gruft unserer alten Kirche statt. Die letzten Särge wurden gemeinsam in einer Gruft beigesetzt. In den fünf Särgen ruhen die Mitglieder der von Arnim'schen Familie, die früher Besitzer des Gutes Blumberg war. Georg Friedrich, Graf v. Arnim-Zichow, gest. 1881, Friedrich Adolf, Graf v. Arnim-Blumberg, gest. 1871, Friedrich Ludwig, Graf v. Arnim, gest. 1866, Sophie Amalie, Gräfin v. Arnim, gest. 1855, und Antoinette Florentine Amalie Clara, Gräfin v. Arnim, gest. 1846. Auch das Denkmal im Schloßpark, das einem Grafen v. Arnim-Suckow gesetzt worden war, der hier in den Befreiungskriegen 1813 in einem Gefecht gefallen ist, soll einen anderen Platz erhalten. Da der Schloßpark jetzt im Besitz der Siedlungsgesellschaft ist, will man das Denkmal auf dem alten Friedhof aufstellen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. März 1935 (Nr. 70), Amtliche Bekanntmachungen, gekürzt

Bekanntmachung.
Das Dwuletzkische Grundstück, Kaulsdorfer Straße 5, Ecke Krumme Straße, soll im Wege der Zwangsverwaltung durch den Unterzeichneten als Zwangsverwalter am Donnerstag, den 28. d. Mts., nachmittags 5 Uhr, im Gemeindebüro öffentlich meistbietend verpachtet werden. ...
Hönow, den 22. März 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 25. März 1935 (Nr. 71), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Der Entwurf der Haushaltssatzung der Landgemeinde Hönow für das Rechnungsjahr 1935 liegt vom 27. März ab eine Woche lang im Gemeindebüro während der öffentlichen Dienststunden aus.
Hönow, den 25. März 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 25. März 1935 (Nr. 71), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Tagung der Bezirksbauernschaft Bernau
Blumberg, 25. März. Die Tagung der Bezirksbauernschaft am Sonnabend stand im Zeichen der Erzeugungsschlacht. Bezirksbauernführer W. - Lindenberg betonte in seinen einleitenden Worten die Pflicht des Bauern, den Führer in seiner Erzeugungsschlacht zu unterstützen, da der Führer dem Bauern durch die Marktregelung Sicherheit geschaffen habe. Fachlehrer Hoppenstedt - Luisenhof sprach über „Saatenpflege und Saatgutauswahl“. Die politische Lage zwingt uns dazu, die Nahrungsfreiheit zu gewinnen. Darum ist die bisher vernachlässigte Grünlandpflege besonders wichtig, da das Grünland uns die Futtermittel gibt, die wir vom Ausland nicht mehr erhalten. Auch auf den Anbau von Flachs, Mohn (für Siedler), Süßlupine und Mais wies der Redner hin und gab Winke für den richtigen Anbau. Fachlehrer Ehrhardt sprach über Siedlungsfragen. Die Rentenhöhe ist für die Siedlerstellen herabgesetzt worden. Diese Rente muß aber gezahlt werden. Das wird den meisten Siedlern sehr schwer fallen. Von den Siedlerberatern und der bäuerlichen Werkschule wird der Siedler zwar unterstützt, aber die Verantwortung für seine Wirtschaft trägt jeder Siedler selbst. Daher muß sich jeder Klarheit darüber verschaffen. An einem ausführlichen Beispiel zeigte der Redner eine Betriebsdurchrechnung. Diese ist unbedingt nötig, damit der Bauer weiß, wo er seinen Betrieb ändern kann. Mit einem Appell an die Siedler und Bauern, sich gegenseitig zu helfen, da beide an gesunden Siedlungsverhältnissen interessiert sind, schloß der Vortragende.
Die folgende Besprechung zeigte wieder die besonders in Blumberg so scharf hervortretenden Siedlernöte. Pg. L., der als Leiter des WHW. die Verhältnisse in der Siedlung gut kennt, deutete einen Weg an, auf dem vielleicht ein Teil der Siedlerstellen existenzfähig werden könnte. Assessor Meier - Bode sprach über Schädlingsbekämpfung. An Hand zahlreicher Lichtbilder zeigte der Redner die Krankheiten unserer wichtigsten Kulturpflanzen und gab die Mängel zu ihrer Bekämpfung an. Erschreckend hoch sind die Schäden, die Krankheiten und tierische Schädlinge anrichten, und jeder ist verpflichtet, die Mittel, die uns die Wissenschaft gegeben hat, gegen diese Krankheiten anzuwenden. Durch seine Art des Vortrages und seine drastischen Vergleiche wußte der Vortragende trotz der vorgerückten Zeit die Zuhörer in seinem Bann zu halten, und reicher Beifall lohnte die klaren Ausführungen. In der Besprechung wurde noch besonders auf die Gefährlichkeit des Kornkäfers hingewiesen, der auch im Kreise Niederbarnim schon aufgetreten ist. Um 9,30 Uhr wurde die lange, aber nicht langweilige Sitzung geschlossen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. März 1935 (Nr. 73), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Das Bastsche Grundstück, Ginsterstr. 5 / am Berge 41, soll im Wege der Zwangsverwaltung durch den Unterzeichneten als Zwangsverwalter am Donnerstag den 4. April 1935, nachmittags 5 Uhr, im Gemeindebüro öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Die Bedingungen des abzuschließenden Pachtvertrages können bis zum Pachttermin während der öffentlichen Dienststunden im Gemeindebüro eingesehen werden.
Hönow, den 26. März 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]

Säuglingsfürsorge und Mütterberatung in Hönow.
Nächste Sprechsunde am Montag, den 1 April 1935 von 15 bis 16 Uhr.
Hönow, den 26. März 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. März 1935 (Nr. 73), Anzeigen

Am Montag, den 25. März, nachm. 5½ Uhr, entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager, der Altsitzer Gustav Bredereke.
In tiefer Trauer, im Namen der Hinterbliebenen Bertha Bredereke und Kinder
Blumberg, den 27. März 1935.
Die Beerdigung findet am Freitag den 30. März, nachm. 3 Uhr, von der hiesigen Kirche aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. März 1935 (Nr. 73), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt, anonymisiert

Ahrensfelde. Ein Elternabend der Schule fand am Sonnabend im Lokal ... Dubick statt, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. In der Begrüßungsrede hieß Lehrer Lüsch besonders die Saar­deutschen herzlich willkommen. Ortsgruppenleiter Pg. R. K. sprach am Schluß der Veranstaltung den beiden Lehrern sowie der Lehrerin seinen Dank aus für das gute Gelingen und für die geleistete Arbeit.

Ahrensfelde. Zu einer eindrucksvollen Begrüßungsfeier der sieben Saardeutschen, die zu einem 14tägigen Erholungsurlaub im Ort weilen, versammelten sich am Sonntag abend die Partei­genossen, Vereinsführer und Volksgenossen im Parteilokal. Ortsgruppenleiter Pg. R. K. hieß die Saardeutschen herzlich willkommen. Es sprach dann der Gemeindeschulze und Ortsamtsleiter der NSV. Pg. H.. Nach gemeinsamem Gesang des Saarliedes folgten Begrüßungsansprachen des Truppführers des SA.-Reitersturmes Pg. A., der die Saarländer zu dem am Sonnabend statt­findenden Kameradschaftsabend einlud, des Vereinsführers des Krieger- und Landwehrvereins Pg. A. K., des Oberbrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr, der Führerin des BDM. und des Kulturwarts Pg. J., der als Dietwart des Turnvereins „Felsing“ sprach.
Nach dem Gesang des Deutschlandliedes ergriff der Saardeutsche Vg. Michel das Wort und sprach über die Erlebnisse unter der Fremdherrschaft und über die Zeit des Abstimmungskampfes. Anschließend blieben alle bei frohem Tanze vereint.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. März 1935 (Nr. 73), Anzeigen

Für die zahlreichen Gratulationen und Blumenspenden zur Konfirmation unserer Tochter Dorchen danken wir hiermit herzlichst.
Fritz Lange und Frau.
Auch ich danke hiermit allen, die meiner an meinem Konfirmationstage so liebevoll gedachten.
Dorchen Lange.   Lindenberg, im März 1935. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. März 1935 (Nr. 74), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Die Pfundspende im Monat März ergab 262 Pfund und die Eintopfsammlung 132,58 Mark und damit 19,23 Mark mehr als im Februar. Damit schließt das WHW. für diesen Winter. [2]

Lindenberg. 13 Knaben und Mädchen sind hier eingesegnet worden. [2]

Lindenberg. Bei ... Kästner fand eine Besprechung der Amtsträger des RLB. der Untergruppe Lindenberg statt. Den Blockwarten wurden die Bezirke zugeteilt und ihnen ihre Aufgaben erläutert. Als dringlichste Arbeit setzt die Mitgliederwerbung ein, und alle Dorfgenossen werden aufgefordert, sich in die Front der Landesverteidigung einzureihen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. März 1935 (Nr. 74), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Zustand der Fußwege im Siedlungsgebiet von Hönow-Süd ist teilweise derartig schlecht, daß die Wege bei ungünstigem Wetter kaum passierbar sind. Um wenigstens an einigen besonders schlechten Stellen Abhilfe schaffen zu können, erhebt der Grundbesitzerverein Hönow von seinen Mitgliedern monatlich eine Umlage von 10 Pfennigen. Der dadurch zusammen­kommende Betrag soll zum Ankauf von Schüttmaterial dienen. Die notwendigen Arbeiten werden die Siedler in Selbsthilfe ausführen. [2]

Hönow. Zahlungen für die Pflasterkasse. Seit dem 1. März hat die Gemeinde Hönow für die Parzellenbesitzer der in Hönow gelegenen Siedlungsgebiete und zur Ermöglichung des Straßen­baues eine Pflasterkasse gebildet, der bereits einige Grundeigentümer beigetreten sind. Zur Erleichterung der Verwaltungsarbeit können die Siedler die durch einen besonderen Vertrag vereinbarten Zahlungen auch über ihren Grundbesitzerverein an die Gemeinde abführen. Die eingehenden Beträge werden auf ein Straßenbau-Sparbuch bei der Kreissparkasse gutgeschrieben. Das Sparbuch wird mit einem Sperrvermerk versehen, der eingezahlte Betrag kann nur beim Straßenbau verwendet werden. [2]

Hönow. Die Einsegnung von 15 Knaben und 9 Mädchen findet am Sonntag, den 7. April, vormittags 10 Uhr, in der Kirche statt. Die Prüfung ist am 31. März, nachmittags 5 Uhr, ebenfalls in der Kirche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. März 1935 (Nr. 74), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die NS. Frauenschaft hatte Frauen und Mädchen zu einem Vortrag von Frau Franke - Eden eingeladen, die als Thema die Frage stellte: „Wie soll die Frau sein, um mitzubauen am Dritten Reich?“. Sie gab einleitend eine Schilderung des Erlebens der Tage von Nürnberg und hob in ihrem Vortrag hervor, daß die deutsche Frau eine Mutter sein soll. Wenn sie keine Mutter sein kann, soll sie eine mütterliche Frau sein.

Blumberg. Entlassungen aus der Schule. Morgen werden aus der Blumberger Schule 16 Kinder entlassen: 8 Knaben und 8 Mädchen. Aus der Elisenauer Siedlungsschule werden 7 Kinder entlassen, 4 Knaben und 3 Mädchen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. März 1935 (Nr. 75), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Unsere im Ort weilenden Saardeutschen besichtigten am Mittwoch das Schiffs­hebewerk in Niederfinow unter Führung des Ortsgruppenleiters Pg. K.. Freundlicherweise hatten die Vgg. Dietz und Witzel ihre Kraftwagen zur Verfügung gestellt. Das Schiffshebewerk fand bei den Saardeutschen große Bewunderung. Anschließend wurde in Bad Freienwalde Kaffee getrunken. Zufällig trafen die Saarurlauber zu ihrer großen Freude dort noch Saarurlauber aus ihrer Ortschaft. - Die politischen Leiter waren am Mittwoch abend im Parteilokal zu einem Schulungs­abend versammelt. Nach Beendigung des Schulungsabends blieb man noch mit den Saardeutschen, die inzwischen von der Besichtigungsfahrt des Schiffshebewerks zurückgekehrt waren, zusammen.

Ahrensfelde. Da das Winterhilfswerk 1934/35 mit dem 31. März abschließt, findet am kommenden Sonntag eine Pfundsammlung statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. März 1935 (Nr. 75), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit feierte der Rentenempfänger Heinrich Garz mit seiner Ehefrau Ida geb. Thieme. Um 9 Uhr brachte Pastor Heinzel mit seinen Konfirmanden seine Glückwünsche dar. Um 11 Uhr übergab der Gemeindeschulze dem Jubelpaar das Geschenk der Reichsregierung und überbrachte die Glückwünsche des Landrats und der Gemeinde. Nachmittags um 3 Uhr war die Einsegnung in der Kirche.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. März 1935 (Nr. 76), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Die für Montag, den 1. April 1935 festgesetzte Sprechstunde für Säuglingsfürsorge und Mütter­beratung findet erst am Montag, den 8. April 1935. von 15-16 Uhr statt.
Hönow, den 28. März 1935.   Der Gemeindeschulze. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 1. April 1935 (Nr. 77), Anzeigen

Für die überaus reichen Glückwünsche und Blumenspenden anläßlich der Konfirmation unserer Tochter Gerda danken herzlichst
Fritz Hübner u. Fr.   Lindenberg, i. März 1935. [2]

Für die vielen Glückwünsche und Blumenspenden zur Konfirmation unserer Tochter Elsbeth sagen wir hiermit allen unsern herzlichsten Dank.
Rudolf Gathow II und Frau.   Lindenberg, im März 1935. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 8. April 1935 (Nr. 83), Anzeigen

Habe laufend Ferkel, Pölke u. Futterschweine abzugeben.
Fritz Lenz, Blumberg, Berliner Platz


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. April 1935 (Nr. 91), Amtliche Bekanntmachungen

Personalnachweisung.
Bestätigt: Der Arbeiter Georg Schulz, Lindenberg, als Nachtwachmann für den Ortspolizeibezirk Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 29. April 1935 (Nr. 99), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Am 1. Mai werden die Veranstaltungen in Hönow sich den Uebertragungen der Reichssender von den Geschehnissen in Berlin anpassen. Der Vormittag gehört der Jugend. Die Schule wird geschlossen die Uebertragung der Jugendfeier aus dem Lustgarten anhören. Anschließend werden Spiel und Belustigungen (Bobonregen usw.) den Vormittag ausfüllen. Zur großen Führerrede treten alle Volksgenossen um ½12 Uhr vor den Lokal Hörnicke an. Der Zug marschierte dann zum Festplatz, wo eine neue Kraftverstärkeranlage die Führerrede so übertragen wird, daß sie von jedem gut gehört werden kann. Der Nachmittag gehört dann wieder dem einzelnen Volksgenossen; um 6 Uhr abends versammeln wir uns nochmals vor Hörnicke, um in einem festlichen Umzug durch den Ort der Freude des Tages Ausdruck zu verleihen. Abends ist dan Tanz in drei Sälen. [2]

Hönow. Am Vorabend des 1. Mai läuft im Lokal Winkel, Mahlsdorfer Chaussee, der Film „Ich für dich - du für mich“. Dieser Film, der alle drei Prädikate verliehen bekommen hat, verdient von jedem Volksgenossen gesehen und erlebt zu werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 29. April 1935 (Nr. 99), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Feier des 1. Mai wird in folgender Form vor sich gehen: 9.30 Uhr Antreten der Gliederungen der Partei, der Verbände und Vereine in der Bahnhofstraße. Spitze Berliner Platz. Der Umzug endet auf dem Schulplatz. Dort werden BDM. und HJ. Tänze, Lieder und Sprechchöre unter dem Maibaum zeigen. der Zug löst sich dann auf, damit jeder die Uebertragung vom Tempelhofer Feld hören kann. Am Abend ist Tanz in allen drei Sälen. - Für die Ausschmückung der Häuser steht am 30.4. von 4 Uhr ab auf dem Meiereihof Birkengrün zur Verfügung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 29. April 1935 (Nr. 99), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Personalnachrichten: Zum Oberwachtmeister befördert wurde der Wachtmeister der LPG. Göring Leopold Bauer jun.

Lindenberg. Für die kurze Zeit bis zum Semesterbeginn hospitierte mit Erlaubnis des Schulrates an unserer Schule der stud. paed. Schwarzenstein von der Frankfurter Pädagogischen Akademie.

Lindenberg. Der Vortrag des Gendarmerie-Hauptwachtmeisters Schadewald über die neue Verkehrsordnung war nur schwach besucht, was im Hinblick auf die Wichtigkeit zu bedauern ist, denn nun ist auch der Fußgänger eingespannt und nicht mehr bevorrechtet. Wer der Unterweisung fern blieb, hat nun die Möglichkeit, praktisch die neue Straßenordnung zu erlernen, wenn er sie übertritt. Die Ausrede des Nichtkennens gibt es nun nicht mehr. - Anschließend gab der Bürgermeister bekannt, daß der Landrat des Kreises am 14. Mai um 8 Uhr bei Petschel seinen Afrikavortrag hält. Anschließend läuft der Heimatfilm.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 29. April 1935 (Nr. 99), Kirchliche Nachrichten, gekürzt

Mittwoch 1. Mai 1935 Evangelischer Gottesdienst:
Blumberg: 7,30 Uhr Gottesdienst


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 2. Mai 1935 (Nr. 101), Zeitungskopf

[veränderter Untertitel im Zeitungskop:]
Niederbarnimer Kreisblatt
Mitteilungsblatt des Kreises Niederbarnim der NSDAP. und amtliches Organ der Kreisverwaltung
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage in Oranienburg. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 2. Mai 1935 (Nr. 101), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Säuglingsfürsorge und Mütterberatung in Hönow
am Montag, den 6. Mai 1935, von 13 bis 16 Uhr.
Hönow, den 2. Mai 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 13. Mai 1935 (Nr. 110), Anzeigen

Nachruf
Am Freitag den 10. Mai 1935 starb unser hochverehrter Chef, der General-Konsul
Herr Paul von Mendelsohn-Bartholdy
Wir verlieren in ihm einen Vorgesetzten, er stets darauf bedacht gewesen ist, für das Wohl der Arbeiter und Angestellten seines Gurtes in hervorragender Weise zu sorgen.
Weir werden ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Arbeiter und Angestellten des Rittergutes Börnicke


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. Mai 1935 (Nr. 112), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Der diesjährige Termin zur Impfung der einjährigen und zur Wiederimpfung der 12jährigen Schulkinder in der hiesigen Gemeinde ist auf Dienstag den 28. Mai 1935, vorm 9¾ Uhr, der Besichtigungstermin auf Dienstag, den 4. Juni 1935, vorm. 9 Uhr, in der hiesigen Volksschule anberaumt worden.
Hönow, den 13. Mai 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Mai 1935 (Nr. 120), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Am Freitag den 7. Juni 1935, um 20 Uhr, wird der Herr Landrat in der Gastwirtschaft Winkel in Hönow-Süd den Heimatfilm des Kreises Niederbarnim vorführen.
Ich mache besonders darauf aufmerksam, daß der Film, der schöne und interessante Aufnahmen unseres heimatlichen Kreises zeigt, von dem Herrn Landrat persönlich erläutert wird.
Nach der Vorführung hält der Herr Landrat in demselben Lokal eine Sprechstunde ab, um Wünsche und etwaige Beschwerden der hiesigen Einwohnerschaft entgegenzunehmen; auf Wunsch ist er allein zu sprechen.
Hönow, den 23. Mai 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Mai 1935 (Nr. 121), Amtliche Bekanntmachungen

Personalnachweisung.
Bestätigt: Der Angestellte des Ortspolizeibezirks Blumberg, Richard Noack, zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Mai 1935 (Nr. 124), Kirchliche Nachrichten

Evangelischer Gottesdienst
Himmelfahrt, 30. Mai 1935.
Blumberg: 11 Uhr Gottesdienst, Eiche: 8,30 Uhr Gottesdienst. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 3. Juni 1935 (Nr. 127), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Der Termin für die Frühjahrsschau 1935 ist vom Wasserschauamt VI Bernau für die Gemarkung Hönow auf Dienstag den 25. Juni 1935 festgesetzt worden.
Ich bitte, für gründliche und rechtzeitige Räumung der Gräben Sorge zu tragen.
Hönow, den 1. Jun1 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 17. Juni 1935 (Nr. 138), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Die Bekanntmachung der Gestellungsaufforderung für die Musterung 1935 hängt am Gemeinde­büro aus. Die Musterung für die Wehrpflichtigen Hönows findet am 10. Juli 1935, 7½ Uhr vorm. im Hotel Friedrichslust in Altlandsberg statt.
Zur Musterung werden alle männlichen Reichsangehörigen, die 1914 und 1915 geboren sind, herangezogen und unterliegen der Gestellungspflicht. Näheres im Aushang.
Hönow, den 15. Juni 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 20. Juni 1935 (Nr. 141), Anzeigen

Mädchen per 1. Juli 1935 sucht Friedrich Müller, Gastwirtschaft, Ahrensfelde, Dorfstraße 24. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. Juni 1935 (Nr. 129), Amtliche Bekanntmachungen

Straßensperrung.
Auf Grund des § 34 der Reichsstraßenverordnung vom 28.5.1934 (RGBl. I S. 255) wird wegen des Baues der Reichsautobahn die Kreisstraße Birkholz-Bernau mit sofortiger Wirkung bis zum 15. November 1935 für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Blumberg-Bernau.
Berlin, den 20. Juni 1935.   Der Landrat des Kreises Niederbarnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 25. Juni 1935 (Nr. 145), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Die für das Rechnungsjahr 1935 festgestellte Haushaltssatzung liegt mit der Genehmigung der Aufsichtsbehörde für die festgesetzten Steuersätze, und zwar
  • 160% Zuschlag zur Grundvermögenssteuer, und
  • 300% Zuschlag zur Gewerbesteuer,
vom 24. d. Mts. ab eine Woche lang während der öffentlichen Dienststunden im Gemeindebüro öffentlich aus.
Hönow, den 24. Juni 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. Juli 1935 (Nr. 151), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Ortsgruppensitzung. Vor der Versammlungssperre hatte der Ortsgruppenleiter die Parteigenossen noch einmal zusammengerufen. Pg. S. verlas aus dem Buche Dr. Goebbels „Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei“ eine Auswahl von Aufzeichnungen, die den Kampf der Partei vom 1. Januar 32 bis 29. Januar 33 (Machtübernahme) zeigte. Auf die Pflicht der Parteigenossen, die NS. Presse zu lesen und zu unterstützen, wurde wieder eindringlich hingewiesen. ... Pg. P. S. und der Ortswart der NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, teilte[n] mit, daß die Karten für die meisten Reisen ausverkauft seien; für noch mögliche Reisefahrten werden Anmeldungen weiterhin angenommen. Auch sprach Pg. S. über das Gesellenwandern und die Aufgaben des Wanderwartes, zu dem Pg. K. bestimmt ist. Erst in zwölfter Stunde wurde die Sitzung geschlossen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 3. Juli 1935 (Nr. 152), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Das Sommerfest der Kriegerkameradschaft konnte in diesem Jahre leider nicht in der üblichen Form gefeiert werden, da durch den Bau der Autobahn der Schießstand der Kamerad­schaft abgebrochen worden war. Da ein neuer Schießstand noch nicht erstellt ist, mußte das Schießen mit der Luftbüchse im Otteschen Garten stattfinden. Begonnen wurde das Fest mit einem Umzug durch das Dorf. Kreisführer Ewig - Weißensee weihte die neue Kyffhäuserfahne. Am Abend spielte die Kapelle zum Tanze auf. Trotz der Hitze war der Saal gedrängt voll.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. Juli 1935 (Nr. 155), Kirchliche Nachrichten

Evangelischer Gottesdienst, 3. Sonntag nach Trinitatis, den 7. Juli 1935.
Blumberg: 8,30 Uhr Gottesdienst, 2 Uhr Kindergottesdienst
Eiche: 11 Uhr Gottesdienst, 10,15 Uhr Kindergottesdienst [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 8. Juli 1935 (Nr. 158), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Arbeiter der Baustelle Mehrow-Blumberg der Reichsautobahn hatten am Sonnabend einen Kameradschaftsabend im Paradiesgarten in Berlin-Biesdorf. Mit den Ueber­schüssen der Kantine und einer Spende der ausführenden Firma wurde es ermöglicht, den dort beschäftigten Kameraden Getränke und einen kleinen Imbiß zur Verfügung zu stellen. Bauführer Kindscher hielt eine kurze Rede. Als Vertreter der ausführenden Firma war Baumeister Rath anwesend. Während im Saal eine flotte Musik den Arbeitern und ihren Angehörigen zum Tanz aufspielte, wurden in der Kegelbahn recht ansehnliche Gewinne ausgekegelt. Sehr viel Vergnügen machte die Versteigerung eines Schaflammes, wobei ein Preis erzielt wurde, wie ihn sich jeder Schafzüchter wünscht. Alles verlief in bester Harmonie; und sicher hat dieser Abend dazu beigetragen, die Kameraden und ihre Angehörigen noch näher zu bringen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Juli 1935 (Nr. 157), Amtsbezirk Blumberg

Bekanntmachung.
Der Plan über die an die Jagdgenossen für die Zeit vom 1.7.1935 bis 30.6.1936 zur Verteilung gelangenden Jagdpachtgelder liegt vom 10. d. Mts. ab während der öffentlichen Dienststunden im Gemeindebüro zur Einsicht der Beteiligten zwei Wochen lang öffentlich aus. Gegen den Verteilungsplan ist binnen zwei Wochen nach Auslegung Einspruch bei mir zulässig.
Hönow, den 9. Juli 1935.   Der Jagdvorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Juli 1935 (Nr. 157), Anzeigen

Mädchen für sofort gesucht.
Kästner, Gastwirt, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Juli 1935 (Nr. 157), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Gefolgschaftsmitglieder des Dottischen Gutes machten mit ihrem Betriebsführer eine Fahrt an die Ostsee. Im Auto ging die Fahrt über Schwedt a. O. nach Stettin, von wo ein Dampfer die Teilnehmer bei herrlichstem Wetter nach Heringsdorf brachte. Nach einer gemütlichen Kaffeetafel wanderte man an der Küste entlang über Ahlbeck nach Swinemünde, dessen Bade­betrieb mit Interesse verfolgt wurde. Am Nachmittag ging es wieder mit dem Dampfer zurück nach Stettin, von wo das Auto die Teilnehmer wieder in ihre Heimat brachte. Diese Wochenendfahrt war nicht nur ein schönes Erlebnis für alle Teilnehmer, sondern wird auch dazu beitragen, die Betriebskameradschaft auf dem Hönower Gute zu festigen. Den übrigen Hönower Betriebsführern zur Nachahmung empfohlen! [2]

Hönow. Die Sprechstunde des Amtsleiters der NS. Volkswohlfahrt findet von jetzt ab jeden Freitag von 5-7 Uhr in der alten Schule statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. Juli 1935 (Nr. 159), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Die Ortsgruppe der NSDAP. hielt im Lokal Brabender ihre Monatsversammlung ab. Pg. H. gab nach Erledigung von Tagesfragen einige Punkte über den am 4. August in Potsdam stattfindenden Bezirkstag bekannt. Kamerad S. gab einen Bericht von seiner Fahrt mit der NSG. „Kraft durch Freude“ an den Rhein. Pg. H. gab Bericht von dem in Guben stattgefundenen Gautag und schloß die Versammlung mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Die nächste Ver­sammlung findet Ende August statt. Ein kameradschaftliches Beisammensein beschloß den Abend.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. Juli 1935 (Nr. 159), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Das Ergebnis der Musterung der Jahrgänge 1914 und 1915, die gestern in Altlandsberg stattfand, war sehr günstig. Von den Stellungspflichtigen war nur einer untauglich.

Blumberg. Einen Autobahnhof zweiter Klasse wird, wie jetzt feststeht, Blumberg erhalten. Der Teil der alten Chaussee, der durch den Bau der Reichsautobahn und der Umgehungsstraße aus dem Verkehr ausgeschaltet worden war, soll nun als Zufahrtsstraße zur Autobahn dienen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 13. Juli 1935 (Nr. 161), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Am 15. Juli sind an die Gemeindekasse zu entrichten:
  • Staatliche Grundvermögensteuer für Juli,
  • Gemeindesteuer für Juli,
  • Hauszinssteer für Juli,
  • Fremdenschulgeld.
Nach dem 15. Juli verbleibende Reste werden im Verwaltungszwangsverfahren unter Berechnung von Säumniszuschlägen und Mahngebühren, die nach den gesetzlichen Bestimmungen erhoben werden müssen, eingezogen.
Hönow, den 12. Juli 1935.   Der Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 13. Juli 1935 (Nr. 161), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Musterung der Hönower Wehr- und Arbeitsdienstpflichtigen fand am Mittwoch in Altlandsberg statt. Von den Gestellungspflichtigen ist nur einer als untauglich zurückgestellt worden. [2]

Hönow. Zum Reichs-Kriegertag in Kassel waren aus Hönow 12 Kameraden des Landwehrvereins gefahren. Außer dem großartigen Bild des gewaltigen Aufmarsches werden auch die schönen Landschaftsbilder und die herzliche Aufnahme bei den hessischen Volksgenossen allen Fahrt­teilnehmern eine schöne Erinnerung bleiben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. Juli 1935 (Nr. 163), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. In der Versammlung der Siedlerwarte erklärte der Leiter des Vereins, Vg. Schwede, daß die Weiterführung der Wasserleitung die im Bezirk Ringstraße, Straße auf der Höhe, Ulmenstraße zu einer Ringleitung ausgebaut werden soll, weiterer Beitrittserklärungen von anwohnenden Mitgliedern zur Wasserkasse bedürfe. Weiterhin wurde die Aufstellung von Verbotstafeln am Bade­strand gefordert, da Radfahrer, sogar Motorradfahrer, den schmalen Promenadenweg ohne Rück­sicht auf die Fußgänger und Badenden befahren. Diese Angelegenheit ist bereits in der Oeffent­lichkeit behandelt worden, ohne daß jedoch bis heute sichtbare Abhilfe geschaffen worden ist.
Die Siedlerwarte wurden angehalten, weiter für die Pflasterkasse zu werben; die Beiträge sind weiterhin von den Siedlern an die Geschäftstelle Hamann abzuführen. Nach längerer Besprechung über ein am 4. August in Aussicht genommenes Sommerfest schloß der Leiter die Tagung mit dem Gruß an den Führer. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. Juli 1935 (Nr. 166), Titelseite

Rücktritt des Berliner Polizeipräsidenten
Graf Helldorf vorläufig mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
Berlin, 19. Juli.
Der Polizeipräsident von Berlin, Konteradmiral a.D. von Levetzow, hat den Reichs- und preußischen Minister des Innern, Dr. Frick, um Enthebung von seinem Amt gebeten. Der Reichs- und preußischen Minister des Innern hat bis zur endgültigen Genehmigung durch den Führer und Reichskanzler den Polizeipräsidenten v. Levetzow von seinen Dienstgeschäften entbunden und mit ihrer vorläufigen Wahrnehmung mit sofortiger Wirkung den Polizeipräsidenten von Potsdam, SA-Gruppenführer Graf Helldorf, betraut.
In Verfolg dieser Neuernennung fand Freitag mittag eine Besprechung statt, an der mit Reichsminister Gauleiter Dr. Goebbels, der Staatskommissar der Hauptstadt Berlin, Dr. Lippert, Generalleutnant der Landespolizei, Daluege, der stellvertretende Gauleiter Görlitzer, Polizei­präsident SA.-Gruppenführer Helldorf und SA.-Gruppenführer Uhland teilnahmen. In dieser Besprechung wurden die Richtlinien festgelegt, nach denen in Zukunft in planvoller Zusammen­arbeit zwischen politischer Gauleitung, SA.-Führung, Polizei und Stadtverwaltung der Kampf um die Säuberung der Reichshauptstadt vom kommunistischen Zersetzungsversuchen, reaktionären Treibereien und bolschewistisch-jüdische Anmaßung weitergeführt werden soll. Die Besprechung ergab eine vollkommene Uebereinstimmung, die die Gewähr bieten wird, daß auch in Zukunft der Charakter der Reichshauptstadt als einer durch die NSDAP. eroberten deutschen und national­sozialistischen Stadt, die dieses Reiches und Volkes würdig ist, in vollem Umfange gewahrt bleibt. Partei, Polizei und Verwaltung werden es als ihre Ehrenpflicht ansehen, in Eintracht zusammen­zuwirken, diesem großen Zweck zu dienen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. Juli 1935 (Nr. 167), Bilder vom Tage

[Bild mit folgender Unterschrift:] [2]
Graf Helldorf, SA.-Gruppenführer und bisheriger Polizeipräsident von Potsdam, ist mit der vorläufigen Wahrnehmung der Dienstgeschäfte des Berliner Polizeipräsidenten beauftragt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 22. Juli 1935 (Nr. 168)

Graf Helldorf [!] über seine Aufgaben und Ziele
Eine Unterredung mit dem neuen Polizeipräsidenten von Berlin
Berlin, 21. Juli
Am Tage seines Amtsantrittes gab der neue Polizeipräsident der Reichshauptstadt, Graf Helldorf, einem Mitarbeiter des „Völkischen Beobachter“ Gelegenheit zu einer Unterredung.
Zunächst über die Judenbekämpfung befragt, erklärte Graf Helldorf: „Es ist klar zu erkennen, daß gewisse jüdische Kreise wieder Morgenluft wittern, daß sie in der Oeffentlichkeit durch heraus­forderndes Auftreten und anmaßendes Benehmen auffallen und in vieler Beziehung das ihnen in unserem Lande gewährte Gastrecht mißbrauchen.
Aber meine Berufung zum Polizeipräsidenten der Reichshauptstadt stellt mir neben der Bekämpfung gewisser jüdisch-intellektueller Kreise auch die Aufgabe, gegen kommunistische und reaktionäre Kreise einzuschreiten und auch das Treiben des politischen Katholizismus in mancher Beziehung gegenüberzutreten.
Die Grundlage meiner Arbeit auf allen Gebieten ist in der Hauptsache darauf gerichtet, zwischen dem Polizeipräsidenten, der Gauleitung und der Verwaltung der Stadt Berlin eine einwandfreie und klare Zusammenarbeit herbeizuführen. Es ist nicht möglich, in der Reichshauptstadt, die der Nationalsozialismus erobert hat, in der der Führer der Nation arbeitet, wo sämtliche Ministerien ihren Sitz haben, anders zu arbeiten als in engster Fühlung mit den zuständigen Parteidienststellen, also besonders der Berliner Gauleitung.!“
Zur Frage der öffentlichen Sicherheit führte Graf Helldorf u.a. aus, es sei ja allgemein bekannt, daß das Verbrechertum in Berlin seit der Machtübernahme durch einschneidende und scharfe Maßnahmen sehr stark zurückgegangen ist, und große Teile der berufsmäßigen Verbrecherwelt hinter Schloß und Riegel gebracht werden konnten. Wenn auch die Reichshauptstadt und ihre Vororte Ruhe hätten vor allem Unterweltsgesindel, und wenn die Einwohnerschaft auch mit Fug und Recht das energische Durchgreifen der Polizei in den vergangenen zweieinhalb Jahren dankbar und freudig anerkenne, so mache sich, wenn auch nicht in allzu großem Maße, in der Verbrecher­welt immerhin wieder ein gewisses Anschwellen dunkler Tätigkeit bemerkbar. Graf Helldorf hat auch hier die Absicht, ohne jede Rücksicht durchzugreifen. Er wird mit größter Strenge und schärfsten Mitteln gegen die letzten Reste von Unterwelttum und Ringvereinen vorgehen, um sie schließlich vollkommen auszurotten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 22. Juli 1935 (Nr. 168)

Die SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg an Graf Helldorf
Berlin, 20. Juli
Der Führer der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, i.V. Gruppenführer Uhland, richtete an den Polizeipräsidenten, SA.-Gruppenführer Graf Helldorf, folgendes Schreiben:
Die SA. Berlin beglückwünscht Sie zu ihrer neuen Aufgabe.
Die mit Reichsminister Dr. Goebbels stattgehabte Besprechung gibt der SA. die Gewähr, daß sie in Zukunft mehr wie bisher Mitträger des Kampfes um die Säuberung der Reichshauptstadt sein wird. Die SA. wird sich dieser Aufgabe gewachsen zeigen. Wilde Einzelunternehmungen, wie sie in letzter Zeit von SA.-feindlichen Elementen aufzuziehen versucht wurden, wird die SA.-Führung rücksichtslos unterbinden.
Die SA. grüßt den Polizeipräsidenten von Berlin, SA.-Gruppenführer Graf Helldorf.
Heil Hitler!
Der Führer der Gruppe Berlin-Brandenburg
I.V.: Uhland, Gruppenführer


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, 22. Juli 1935 (Nr. 168), Amtsbezirk Ahrensfelde

Brandstiftungung als Racheakt.
Ahrensfelde, 22. Juli
Anfang März d. J. war die Scheune des Bauern W. in Ahrensfelde in Flammen aufgegangen. Als Täterin wurde die 30jährige Ella Bollmow ermittelt, die als Hausangestellte im Orte tätig war.
In der Verhandlung vor dem Berliner Landgericht war sie geständig. Sie gab an, sich an dem Bauern habe rächen zu wollen. Wie sich herausstellte, handele es sich um Phantastereien. Der ärztliche Sachverständige bezeichnete die Angeklagte als schwere Psychopathin, die für ihr gefährliches Treiben nicht mehr verantwortlich zu machen ist. Das Gericht sprach die Angeklagte unter Zubilligung des Paragraphen 51 frei, ordnete aber ihre Ueberweisung in eine Heil- und Pflegeanstalt an, damit die Oeffentlichkeit vor dieser triebhaften und unberechenbaren Kranken geschützt ist.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, 23. Juli 1935 (Nr. 169), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Die Rentengutssiedler Wilhelm Gosemann und Fritz Welse, beide wohnhaft in Blumberg, Ortsteil Gut, sind gemäß § 58 des Feld- und Forstpolizeigesetzes für die Gemarkung des ehemaligen Gutes Blumberg als Feld- und Forsthüter bestätigt worden.
Blumberg, den 22. Juli 1935.   Der Amtsvorsteher als Ortspolizeibehörde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. Juli 1935 (Nr. 170), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Verlegung der Wasserleitung in der Kirschenallee und in dem Leitungsbauabschnitt der Birkenstraße ist beendet. In der Straße „Am Berg“ wurden die Arbeiten begonnen, mußten aber wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten plötzlich unterbrochen werden. Durch Verhandlungen mit den Niederbarnimer Wasserwerken und anderen Dienststellen ist es jetzt gelungen, diese Schwierigkeiten zu beseitigen. Der Grundbesitzerverein Hönow hat bereits die mündliche Zusicherung erhalten, daß die Arbeiten weitergeführt werden. Die schriftliche Zusicherung wird jeden Tag erwartet, so daß man für die nächsten Tage bestimmt mit einer Weiterführung der Arbeiten rechnen kann. Wegen des Winkelschen Rohrnetzes, das sich die Siedler auf eigene Kosten legen ließen, findet eine Versammlung der Interessenten am Donnerstag, den 1. August, abends 8 Uhr, bei Hamann statt. Hier wird auch die noch immer nicht völlig geregelte Abrechnungsfrage behandelt werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. Juli 1935 (Nr. 170), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Die nächste Mitgliederversammlung der NSDAP. findet am Donnerstag, 1. August, abends 8 Uhr, im Parteilokal Seelisch statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 25. Juli 1935 (Nr. 171), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. In der Kolonie Hönow-Süd wollen die Klagen nicht verstummen, daß die Zustellung von Postsachen und Zeitungen nicht so klappt, wie es notwendig wäre. In der Versammlung des Grund­besitzervereins Hönow wurde nun festgestellt, daß die Siedler an diesen Zuständen selbst schuld sind. Es fehlen vielfach sowohl Türschilder wie Briefkästen. Postsachen können deshalb überhaupt nicht zugestellt oder müssen einfach durch den Zaun gesteckt werden. An anderen Grundstücken ist wohl ein Briefkasten angebracht, aber auf einem Schild ist zu lesen, keine Postsachen einzuwerfen, da ein Vogelpaar hier sein Heim aufgeschlagen hat. Leider vergessen die Grundstücksbesitzer in diesem Falle, einen Briefkastenersatz anzubringen. Erst wenn hier vollständig für Ordnung gesorgt ist, kann man verlangen, daß die Zustellung so klappt, wie es notwendig ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 25. Juli 1935 (Nr. 171), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Die Ortsgruppe der NSKOV. hielt im Lokal Brabender die Juli-Monatsversammlung ab. Ortgruppenleiter Pg. H. eröffnete die gut besuchte Versammlung. Nach Erledigung von Tagesfragen erfolgte die Verteilung der Plaketten für den am 4. August in Potsdam stattfindenden Bezirkstag. Pg. H. schloß die Versammlung mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Mit einem Kameradschaftsabend, an dem auch die Frauen der Teilnehmer erschienen waren, ging der Abend bei Tanz und Gesang zu Ende.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. Juli 1935 (Nr. 172), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Straßen ohne Schilder. Wie wir hören, fehlen an der Ulmenstraße, „Am Lerchengrund“ und „Auf der Höhe“ in der Siedlung Hönow-Süd, die unmittelbar an das Mahlsdorfer Siedlungs­gebiet angrenzt, die Straßenschilder vollständig, so daß es für den Fremden schwer ist, sich hier durchzufinden. Die Siedler bitten deshalb darum, hier recht bald Straßenschilder anbringen zu lassen, damit dieser Mangel beseitigt wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. Juli 1935 (Nr. 172), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der gemeinschaftliche Jagdbezirk 2 der Gemeinde ist an den Regierungsbaumeister a.D. Peter Klein - Berlin ab 1. August auf 9 Jahre 8 Monate verpachtet worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 27. Juli 1935 (Nr. 173 NSA), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Eine Stürmertafel ist vor einigen Tagen an der Endhaltestelle des Hönower Omnibusses angebracht worden. Jeden Freitag werden dort die neuesten Nummern des „Stürmers“ und des „Schwarzen Korps“ ausgehängt, um damit auch allen Hönower Volksgenossen Gelegenheit zu geben, sich mit der Judenfrage eingehend vertraut zu machen. Vor allen Dingen soll allen Besuchern Berlins die Mahnung mit auf den Weg gegeben werden: Kauft nicht bei Juden und in jüdischen Warenhäusern! [2]

Hönow. Von der NSV. sind in Hönow drei Kinder aus Naugard zur Erholung untergebracht worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 31. Juli 1935 (Nr. 176), Amtsbezirk Blumberg

NSV.-Reichsschule Blumberg
Bevorstehende Eröffnung durch Alfred Rosenberg
Blumberg 31.Juli
In Anwesenheit führender Männer der Bewegung wird der Beauftragte des Führers für die geistige und weltanschauliche Erziehung des deutschen Volkes, Reichsleiter Pg. Alfred Rosenberg, die NSV.-Reichsschule in Blumberg voraussichtlich Mitte August feierlich einweihen. Der für die NSV. ernannte Reichsschulungsbeauftragte, Gauleiter Pg. Meierhofer, der als führender Leiter der Reichsführerschule Bernau vielen Niederbarnimern bekannt ist, ist zum Leiter der neuen NSV.-Reichsschule Blumberg ernannt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 3. August 1935 (Nr. 178), gekürzt

Reichsschule Blumberg in Tätigkeit
Eröffnung des ersten Schulungslehrganges durch Hauptamtsleiter Hilgenfeldt.
Blumberg, 3. August.
In der soeben fertiggestellten Reichsschule der NSV. in Blumberg begann unter Leitung des Reichsschulungsbeauftragten der NSA., Gauleiter Pg. Maierhofer, der erste Schulungslehrgang. Dazu war der Hauptamtsleiter für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der NSDAP., Pg. Hilgenfeldt, in Begleitung der Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink erschienen, um die Lehrgangs­teilnehmer zu begrüßen. In einer Ansprache führte Pg. Hilgenfeldt aus, daß es heute nötiger denn je sei, im treuen Glauben zum Nationalsozialismus zu stehen und aus diesem Glauben heraus immer wieder die Kraft zu finden, um den Alltag zu meistern. ...
Gauleiter Pg. Meierhofer betonte, daß das Wesentliche des Nationalsozialismus sich nicht im Aeußerlichen erschöpfe, sondern nur von innen heraus zu verstehen ist. ... Die Reichsschule des NSV. werde immer in vorderster Front stehen, wenn es gelte, das Gesetz des Nationalsozialismus in den Trägern der Idee zu verwirklichen.
Die Reihe der Schulungsvorträge der Reichsschule der NSV. wurde mit einem Vortrag des Pg. Dietel von der Reichsführerschule der NSDAP. in Bernau eröffnet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 5. August 1935 (Nr. 180), Amtsbez. Neuenhagen, gekürzt, anonymis.

Hönow. Ortsgruppenleitung und Gemeindeverwaltung geben bekannt, daß der Zuzug von Juden nicht erwünscht ist. Die Hönower Einwohner werden gebeten, Juden weder als Mieter, noch als Sommergäste aufzunehmen. Auch die Benutzung des Freibades in den Hönower Seen durch Juden ist zu unterbinden. Die Gemeinde wird an Juden keine Ausnahmegenehmigung vom ortsstatut­arischen Bauverbot mehr erteilen. Bei verständnisvoller Zusammenarbeit zwischen Einwohner­schaft, Gemeindeverwaltung und Ortsgruppenleitung muß es gelingen, Hönow wieder von Juden freizumachen. [2]

Hönow. Sommerfest der Grundbesitzer. Am Sonntag feierte der Grundbesitzerverein Hönow e. V. sein diesjähriges Sommerfest. Im Garten und im Saal des Restaurants von Winkel an der Ecke Mahlsdorfer Straße und Greifswalder Straße spielte eine Kapelle ihre munteren Weisen. Hier sammelten sich die Mitglieder und Freunde des Vereins und zogen mit Musik zum Festplatz an der Waltraudstraße, wo unter Leitung des Volksgenossen Paul für die Kinder allerlei Spiele veranstaltet wurden. Am Abend fand dann nach allerhand Belustigungen ein Fackelzug durch die festlich geschmückten Straßen der Kolonie Hönow-Süd statt. Der Hönower Gesangverein, der an der Veranstaltung teilnahm, erfreute die Gäste des Sommerfestes mit einigen Liedern. Der Vereins­führer, ... Schwede, hielt eine kurze Begrüßungsansprache. Als Vertreter der Provinzgruppe der Kleinsiedler war Pg. B. anwesend, als Vertreter der Stadtgruppe Pg. W.. Die Teilnehmer der Veranstaltung blieben bei bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden zusammen. [2]

Hönow. Autobahnbrücke fertiggestellt. Die über die Landsberger Chaussee im Zuge der Reichs­autobahnstrecke Hönow-Seeberg führende Brücke ist jetzt fertiggestellt. Die Betonarbeiten sind beendet, mit der Entfernung der Holzwände, der sogenannten Ausschalung, wurde begonnen. Allerdings steht die Brücke noch wie ein großes Tor einsam über der Straße. Die Anrampung zu beiden Seiten der Brücke kann nämlich erst fertiggestellt werden, wenn der Bau der Brücke selbst beendet ist. Aber auch hier sind fleißige Hände am Werk, um dem um ganz Berlin führenden Reichsautonbahnring seine Gestalt zu geben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 5. August 1935 (Nr. 180), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Eine Amtsleitersitzung der PO. fand am Sonnabend abend statt. Nach Nürnberg werden vier Parteigenossen fahren. Wichtige Rundschreiben wurden verlesen und die Organisation für die Schulung der Politischen Leiter besprochen.

Blumberg. Gründung einer Brennereigenossenschaft. Am Freitag abend versammelten sich die Landwirtschaft betreibenden Siedler Blumbergs zwecks Gründung einer Brennereigenossenschaft bei Nitze. Der stellvertretende Leiter des Kulturamtes, Dr. Thürling, leitete die Tagung. Die Sied­lungsgesellschaft wurde durch Regierungsrat Krüger vertreten; als Vertreter der Guts­verwaltung war Administrator Busse anwesend; ferner hatten sich Vertreter und Sachverständige des Brennerei-, Siedlungs- und Genossenschaftswesens eingefunden. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig; die Siedler sind durch Erfahrungen mißtrauisch geworden und verlangten Klarheit über die Lage der Brennerei. Dort sind verschiedene Reparaturen und Neuanschaffungen nötig, um den Betrieb zu modernisieren und das Kontingent von 120000 Litern brennen zu können. Durch Einbau eiserner Bottiche und Umstellung auf Steinkohlenheizung kann nach Ansicht der Sachverständigen die Wirtschaftlichkeit zugunsten der Siedler um 5 Prozent erhöht werden. Die Siedlungsgesellschaft will aber das Geld zu dieser Umstellung nicht geben. Um eine Verhandlungs­grundlage zu schaffen, wurde erst die Genossenschaft gegründet; 28 Siedler gaben ihre Unterschrift. Die Genossenschaftsanteile wurden mit 1 RM für 50 Liter Brennrecht festgesetzt. Die wichtigsten Teile der Satzungen wurden besprochen. In den Vorstand wurden die Siedler Johann Müller, Möricke und Blücher, in den Aufsichtsrat die Siedler Kreis, Stark und Zirzow gewählt. Da die Zeit drängt, sollen die Verhandlungen mit dem Vorstand zum Abschluß gebracht werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 6. August 1935 (Nr. 181), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Der NSV.-Amtsleiter Pg. G. ersucht darum, alle Angelegenheiten, die die NSV.-Schwester betreffen, an seine Adresse, Schulstr. 1, zu richten. [2]

Lindenberg. Mit seinem Motorrad gestürzt ist der Schlächtergeselle Kurt W. auf der Heimfahrt vom Sommerfest in Neulindenberg; seine Begleiterin, Elisabeth N. mußte ins Krankenhaus Bernau gebracht werden. [2]

Lindenberg. Der neue Stürmerkasten wird der weitgehenden Beachtung der Dorfgenossen empfohlen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 6. August 1935 (Nr. 181), Amtsbezirk Neuenhagen

Keine Wassersorgen mehr in Hönow
Hönow, 6. August. In der Kolonie Hönow-Süd waren vor einiger Zeit die Arbeiten am Ausbau des Röhrennetzes eingestellt worden, weil der örtliche Grundbesitzerverein sich nicht in der Lage sah, für die Rohrleitungen, die hier notwendig waren, die finanzielle Bürgschaft zu übernehmen. In Verhandlungen mit dem Kreisausschuß ist jetzt die Frage so geregelt worden, daß die Kreis­wasserwerke die notwendige Bürgschaft übernehmen, so daß der Weiterbau des Leitungsnetzes nunmehr ungehindert seinen Fortgang nehmen kann. - Bevor die Kreiswasserwerke die Anlage eines Rohrnetzes in der Kolonie Hönow-Süd übernahmen, war in einem Teil der Siedlung ein privates Rohrnetz angelegt worden, das als „Winkelsches Rohrnetz“ bezeichnet wurde. Da verschiedene Anlieger ihren finanziellen Verpflichtungen dabei nicht nachgekommen waren, war es bisher nicht möglich, die Anlage dieses Rohrnetzes endgültig abzurechnen. ... Wer noch Ansprüche wegen dieses Rohrnetzes hat, wende sich in dieser Angelegenheit an den Vorstand des Grund­besitzervereins Hönow, der die Angelegenheit regeln wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 6. August 1935 (Nr. 181)

Kampf dem Waldbrand
Kreis Niederbarnim besonders gefährdet /
17 Niederbarnimer Feuerwehren üben in der Altlandsberger Forst
Altlandsberg, 6. August.
Die erhöhte Waldbrandgefahr im Spätsommer, im Kreise Niederbarnim noch besonders begünstigt durch das häufige unachtsame Verhalten der aus der Großstadt kommenden Ausflügler beim Umgang mit feuerzündenden Mitteln, veranlaßt den Landrat des Kreises Niederbarnim, Dr. Weiß, der Ausbildung der Wehren und der sonstigen für den Einsatz bei Waldbränden bestimmten Formationen erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die Uebungen im größeren Verbande fanden in Gegenwart des in Vertretung des verhinderten Landrats erschienenen Regierungsassessors Dr. Zenke, des Kreiswehrführers Graß und des Kreisversicherungskommissars statt. Der angenommene Brandherd war in der Altlandsberger Forst. An der Uebung nahmen teil die Feuerwehren aus Altlandsberg, Ahrensfelde, Eiche, Mehrow, Blumberg, Bruchmühle, Dahlwitz-Hoppegarten, Eggersdorf, Fredersdorf, Hönow, Krummensee, Lehnitz [!], Petershagen, Neuenhagen, Vogelsdorf, Seefeld und Seeberg unter Mitwirkung einer Abteilung des freiwilligen Arbeitsdienstes, der freiwilligen Sanitätskolonnen der genannten Orte und einer Abteilung Jungvolk - insgesamt 23 Führer und 258 Mann. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. August 1935 (Nr. 182), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Vom Erntewagen gestürzt ist der 33 Jahre alte Otto Giesa. Er zog sich dabei schwere Verletzungen zu. G. wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 8. August 1935 (Nr. 183), Titelseite

Stahlhelm-Auflösung für Berlin-Brandenburg
Die Landesverbände Pommern und Ostmark gleichfalls verboten
Auch in diesem Falle staatsfeindliche Einstellung der Grund
Berlin, 8. August
Wie die Geheime Staatspolizei mitteilt, sind die Landesverbände Berlin-Brandenburg, Pommern und Ostmark des NSDFB. (Stahlhelm) einschließlich aller Untergliederungen auf Grund des §1 der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 in Verbindung mit §14 des Polizeiverwaltungsgesetzes mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Zugleich wurde das Vermögen der genannten Landesverbände und ihrer Gliederungen vorläufig beschlagnahmt. ...
Auch im Kreise Niederbarnim wurden heute vormittag in allen Orten, in denen Stahlhelm-Ortsgruppen bestanden, Haussuchungen nach Waffen und schriftlichem Material durchgeführt. Das Vermögen der Ortsgruppen wurde beschlagnahmt. Die Aktion, die von den örtlichen Polizei­behörden durchgeführt wurde, ist, soweit bisher bekannt, überall ohne Zwischenfälle verlaufen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. August 1935 (Nr. 184), Anzeigen

Für die uns anläßlich unserer Vermählung dargebrachten zahlreichen Geschenke, Gratulationen und Blumenspenden sagen wir unsern herzlichsten Dank.
Walter Grünwald und Frau Amelie geb. Baum.   Lindenberg, im Aug. 1935. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. August 1935 (Nr. 184), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Die Landesfilmstelle der NSDAP. führte am Mittwoch abend im Parteilokal den Film „Rakoczy-Marsch“ vor. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt; alle Besucher waren von dem Film begeistert. Der Filmwart, Pg. S., schloß den Abend mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 12. August 1935 (Nr. 186), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Straßenkontrolle. Die motorisierte Straßenpolizei prüfte gestern vormittag die Fahrzeuge. Noch immer müssen zahlreiche Verstöße gegen die Vorschriften festgestellt werden; an den Motorrädern waren vielfach die Beleuchtung, an den Fahrrädern die Rückstrahler und Klingeln nicht in Ordnung. Trotz der Strafen und Belehrungen lassen es immer noch viele Wegebenutzer „darauf ankommen“.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 13. August 1935 (Nr. 187), Amtliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung.
Am 15. August sind an die Gemeindekasse zu entrichten:
  • Staatliche Grundvermögenssteuer für August
  • Gemeindesteuer für August
  • Hauszinssteuer für August
  • Gewerbesteuer II/35
  • Bürgersteuer 1.7. bis 30.9.
  • Fremdschulgeld.
Nach dem 15. August verbleibende Reste werden im Verwaltungszwangsverfahren unter Berechnung von Säumniszuschlägen und Mahngebühren, die nach den gesetzlichen Bestimmungen erhoben werden müssen, eingezogen.
Hönow, den 12. August 1935.   Der Bürgermeister


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 13. August 1935 (Nr. 187), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Gestohlen wurde einem im Fuhrgeschäft Weißleder beschäftigten Arbeiter ein Motorrad, das er leichtsinnigerweise in einem unverschlossenen Schuppen untergestellt hatte. Die Diebe sind aber nicht weit mit ihrer Beute gekommen. Eine Panne zwang sie, das Motorrad in einer Getreidemiete zurückzulassen, wo es von Polizeibeamten aufgefunden wurde.

Ahrensfelde. Betriebsführer und Gefolgschaft der Gemüsegärtnerei Richard Baack unternahmen am Sonnabend eine Autofahrt nach dem Schiffshebewerk bei Niederfinow. Nach der Besichtigung des Werkes fand eine gemeinsame Kaffeetafel statt. Die Fahrt ging dann weiter über Oderberg nach Bad Freienwalde, wo man nach dem Abendessen beim Tanz noch einige Stunden in froher Kameradschaft erlebte.

Ahrensfelde. Einen Kameradschaftsabend veranstaltete der Gutspächter Würts mit seinen Gefolg­schaftsmitgliedern im Lokale Krösler. Beim Tanz froh vereint blieben alle Teilnehmer bis zum Eintritt der Polizeistunde zusammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. August 1935 (Nr. 188), gekürzt

Riesige Moorsprengungen an der Reichsautobahn Berlin-Frankfurt a.O.
Ein neues Verfahren verbilligt die Kosten um ein Mehrfaches
...

Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. August 1935 (Nr. 191)

Reichautobahn Berlin-Stettin im Bernauer Bauabschnitt
60 Kilometer Bernau-Joachimsthal im Herbst befahrbar! /
Zurzeit: Geländeplanierung, Dammaufschüttung, Brückenbau,
Straßenbetonierung durch 2000 Arbeiter Tag und Nacht ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. August 1935 (Nr. 191), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Deutsche Arbeitsfront teilt mit: Die Mitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, ihre Unterstützungsanträge, auch wenn die Mitgliedsbücher zum Umschreibung eingesandt sind, unter Einhaltung der siebentägigen Wartezeit unverzüglich bei der zuständigen Ortsgruppe zu stellen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. August 1935 (Nr. 191), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Die Ortsgruppe der NSDAP. hielt nach den Ferien ihre Monatsversammlung im Parteilokal ab. Ortsgruppenleiter, Pg. R. K., begrüßte die erschienenen Parteigenossen und gab parteiamtliche Anordnungen sowie die Namen der aus der Partei ausgeschlossenen Mitglieder bekannt. Am Reichsparteitag nehmen 6 Parteigenossen teil. Für vier BdM-Mädels wurden Patenschaften übernommen, da diese nicht in der Lage sind, ihre Beiträge zu zahlen.
Kulturamtsleiter Pg. J. sprach zur Judenfrage. Ein Stürmerkasten wird in den nächsten Tagen angebracht werden. Für den aus dem Ort verziehenden Kassenleiter der NSV, Pg. S., wurde Pg. L. D. eingesetzt. Besonders wurde auf die Notwendigkeit, das „Niederbarnimer Kreisblatt“ und die „NS. Nachrichten“ zu lesen und zu vertreiben, hingewiesen. Nachträglich wurde des Geburtstages unseres Kreisleiters gedacht. Nach dem Singen einiger Kampflieder schloß der Ortsgruppenleiter mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer die Versammlung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. August 1935 (Nr. 191), Anzeigen

Lindenberg.
Am Sonntag den 1. und Montag, 2.Sept. Ernte-Fest
3 Uhr nachm. großer Umzug.
Es laden freundlichst ein Die Wirte: Petschel und Kästner. [2]

Habe jede Menge prima ostpr. Pölke und Futterschweine zum Verkauf.
Lenz, Blumberg, Bez. Potsdam. Berliner Platz. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. August 1935 (Nr. 183), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Verunglückt sind auf dem Heimweg mit dem Auto der Kreisobmann des Reichs­nährstandes, Pg. Erwin Kirschbaum, und sein Begleiter, PG. Meier-Risse. Beide wurden in das Krankenhaus Bernau übergeführt, der Wagen mußte abgeschleppt werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. August 1935 (Nr. 183), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Die Deutsche Arbeitsfront teilt mit: Die Mitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, ihre Unterstützungsanträge, auch wenn die Mitgliedsbücher zur Umschreibung eingesandt sind, unter Einhaltung siebentägiger Karenzzeit unverzüglich bei der zuständigen Ortsgruppe zu stellen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. August 1935 (Nr. 184), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow In der Versammlung der NS. Frauenschaft teilte die Leiterin mit, daß zukünftig die Frauen­schaftsabende für das Winterhilfswerk jeden zweiten Donnerstag von 20 bis 22 Uhr abgehalten werden. Für den 7. September wird ein Werbetag der NS. Frauenschaft vorbereitet, für den am Nachmittag ein Kinderfest und abends ein Bunter Werbeabend vorgesehen ist. Die Versammlung, an der auch einige Frauen aus der DAF. teilnahmen, wurde mit einer Singestunde beschlossen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 2. September 1935 (Nr. 204), Amtsbezirk Blumberg

Feuer in der Gutssiedlung Blumberg
Blumberg, 2. September Feueralarm rief unsere Wehr in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag um Mitternacht zum Gut Blumberg, wo Stallung und Scheune des Siedlers O. brannten. Außer der Ortswehr waren die Wehren von Birkholz, Ahrensfelde, Mehrow, Schwanebeck, Seefeld, Eiche, Löhme, Hönow, Lindenberg und Krummensee mit drei Motorspritzen und einigen Handdruck­spritzen erschienen. Glücklicherweise war kein Wind, sonst hätte der Brand noch viel mehr Schaden angerichtet. Durch Wassermangel war die Bekämpfung sehr schwierig, der Hydrant der Wasserleitung reichte nicht aus, so daß die Blumberger Besitzer aus dem Dorfteich 51 Wasserwagen zur Brandstelle brachten. Außer Stallung und Scheune verbrannten die Hühner, landwirtschaftliche Maschinen, rund 40 Zentner Getreide, das am Tage vorher ausgedroschen war, und das Stroh. Die Entstehungsursache ist noch nicht geklärt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 3. September 1935 (Nr. 205), Anzeigen

Futterschweine verkauft Rud. Gahtow I [?], Lindenberg, Dorfstr. 39. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. September 1935 (Nr. 206), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Autoausflug der Kriegerkameradschaft. Von herrlichem Wetter begünstigt, unter­nahmen die Mitglieder der Kriegerkameradschaft mit ihren Frauen am Sonntag eine gemeinsame Autofahrt nach einigen schönen Punkten unserer Mark. Zunächst führte der Weg nach Bad Freienwalde. Zwei Stunden war Gelegenheit geboten, sich an den Schönheiten der Umgebung zu erfreuen. Weiter ging es nach Wriezen zum Gasthaus „Zum Kronprinzen von Preussen“, wo alle bei freundlicher Bewirtung ein gutes Mittagessen erhielten. Neu gestärkt ging es weiter nach Bukow, dem beliebten Ausflugsziel der Mark, und für einige Stunden wurde in diesem idyllisch gelegenen Ort - an einem wunderschönen See, eingebettet in mit Wald bestandenen Bergen - haltgemacht. Ueber Strausberg ging die Fahrt dem Heimatort wieder zu.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. September 1935 (Nr. 206), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Landrat des Kreises Niederbarnim, Dr. M. Weiß, besichtigte am Sonntag mittag die Brandstätte in der Siedlung „Gut Blumberg“ (über den Brand berichteten wir am Montag) und stellte hier durch Vernehmungen fest, daß bedauerlicherweise eine Verzögerung in der Alarmierung dadurch entstanden ist, daß der einzige in der Nähe befindliche Telephonapparat nicht erreichbar war, weil der Besitzer, Administrator Busse, nicht anwesend war. Ferner hatte sich herausgestellt, daß die Wasserversorgung wohl für den normalen Verbrauch der Siedler genügt, keinesfalls aber bei Brandgefahr. Es wird dafür gesorgt werden, daß die beiden Mängel sobald als möglich abgestellt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. September 1935 (Nr. 207), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Da wären Hecken sehr angebracht! Wenn man über den Friedhof in Hönow geht, sieht man an dem zum Haussee führenden Abhang einen ganzen Berg des von den Gräbern abfallenden Krautes und sehr viel Reisig von den Friedhofsanlagen. Das bietet einen nicht gerade erfreulichen Anblick. Sicher ließe sich sehr schnell Wandel schaffen, wenn man das Ganze mit einigen schnell wachsenden Hecken umgeben würde, die nur den notwendigen Zugang zu diesem Ablagerungs­platz freilassen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. September 1935 (Nr. 208), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Werbeabend der NS. Frauenschaft. Alle Hönower Volksgenossen, insbesondere alle Frauen, machen wir hierdurch nochmals auf den Werbetag unserer NS. Frauenschaft am morgigen Sonnabend um 8.30 Uhr im Lokal Seeger aufmerksam. Am Nachmittag werden die NS. Frauenschaft und der BdM. gemeinsam mit den Kindern unseres Ortes Gesellschafts- und Wettspiele abhalten. Anschließend werden die kleinen Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Am Abend treffen sich dann alle Volksgenossen im Saal des Lokals Seeger. Hier werden Gesangdarbietungen, Instrumentalmusik und Gedichtsvorträge von der Arbeit und dem Geist in der NS. Frauenschaft Zeugnis ablegen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 9. September 1935 (Nr. 210), Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Ein Kraftwagenunfall ereignete sich am Dorfeingang an der Chaussee nach Blumberg. Durch einen Reifendefekt des rechten Hinterrades verlor der Fahrer eines Berliner Personenwagens die Gewalt über sein Fahrzeug und fuhr an einen Baum, wodurch das Auto stark beschädigt wurde. Ein Insasse wurde durch Glassplitter verletzt und von dem benachrichtigten Arzt verbunden.

Ahrensfelde. Vom Landgericht in Berlin wurde der Handwerksgehilfe Kurt K. aus Hoheneiche wegen Sittlichkeitsverbrechen, begangen an einem sechsjährigen Mädchen, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Ahrensfelde. Die Ortsgruppe der NSKOV. hielt ihre Monatsversammlung im Lokal von Fischer ab. Die gut besuchte Versammlung wurde vom Ortsgruppenleiter Pg. H. eröffnet, und nach Erledigung von Tagesfragen wurden 3 Mitglieder aufgenommen. Pg. H. schilderte nochmals den Bezirkstag in Potsdam. Es wurde ferner darauf hingewiesen, daß alle Ahrensfelder Frontkämpfer der NSKOV. beitreten können. Die nächste Zusammenkunft findet am 20. September, 20,30 Uhr im Lokale des Kameraden Müller statt. Nach den Gesang einiger Lieder wurde die Versammlung in der üblichen Weise beschlossen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 10. September 1935 (Nr. 211), Amtsbez. Schwanebeck [!], anonymis.

Lindenberg. Die Sitzung der NSDAP. war gut besucht. Der Ortsgruppenleiter gedachte der der Toten des Einsturzunglücks in der Hermann-Göhring-Straße und unseres Pg. M.-R., der infolge eines Automobilunglücks ums Leben kam. Das Lied vom guten Kameraden erklang. Die Nürnbergreise wurde besprochen. Dann legte der Ortsgruppenleiter klar, unter welchen Umständen man jemanden festnehmen darf. Judenfrage und Stürmerkastenfrage wurden zum Schluß noch behandelt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 10. September 1935 (Nr. 211), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Der NSLB., Ortsgruppe Blumberg, tagte anläßlich der Monatssitzung in Lindenberg. Amtsleiter Pg. P. - Birkholz erörterte die Frage der Autarkie. Er ging von der Versuchsfahrt des Korpsführers Hühnlein aus, zeigte, was wir alles vom Ausland einführen, was alles vom Ausland unnötig eingeführt wird, wovon wir uns schon frei machten vom Ausland, worin wir uns noch selbständig machen können, wenn sich jede Hausfrau beim Einkauf fragt: Ist das deutsche oder ausländische Ware? Und nicht: Ist sie billig oder teuer? Und der deutschen Ware immer den Vorzug gibt. Das ist eine Erziehungsaufgabe, die auch den Lehrer angeht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. September 1935 (Nr. 212), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Zu einem großen Erfolg gestaltete sich der Werbetag der NS. Frauenschaft am vergangenen Sonnabend. Am Nachmittag versammelten sich 165 Kinder zu fröhlichem Wettkampf und lustigen Gesellschaftsspielen, die ihren Höhepunkt in einer Kaffeetafel fanden, bei der auch die Belohnung der kleinen Sieger stattfand. Am Abend trafen sich dann die Erwachsenen im Saal des Lokals Seeger, der von den Frauen mit bunten Blumen festlich geschmückt war. Nachdem die Leiterin, Frau Fechner, die Gäste begrüßt hatte, sang die NS. Frauenschaft das „Lied der deutschen Frauen“. Danach sprach die Kreisschulungsleiterin der NS. Frauenschaft, Pgn. Franke - Eden, über „Nationalsozialismus und die deutsche Frau“. ... Dann kam eine bunte Folge von Darbietungen: Gesangvorträge aller Frauen gemeinsam, Gedichtvorträge von Frau Grupp und Frau Zylian, Lieder zur Laute (gesungen von Frl. Schwarz - Mehrow) und Konzerteinlagen unserer DAF.-Kapelle, die unter Ihrem Leiter, Vg. Tobian, mit jedem neuen Auftreten besser wird. Einige Volkslieder, von allen Anwesenden gemeinsam gesungen, schufen jene Gemütlichkeit, die den ganzen Abend in voller Harmonie verlaufen ließ. Unsere NS. Frauenschaft hat mit diesem Werbetag allen Volksgenossen gezeigt, daß sie in der kurzen Zeit ihres Bestehens eine Organisation geworden ist, die es versteht,, alle in unserem Ort gestellten Aufgaben zu lösen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. September 1935 (Nr. 212), Amtsbezirk Blumberg, anonymisiert

Blumberg. Die Ortsgruppe Blumberg der NSG. „Kraft durch Freude“ veranstaltet am Sonntag den 22. September 1935 eine Autosonderfahrt nach Fürstenberg in Mecklenburg. Die Fahrt geht dann über Lychen, Templin zur Schorfheide zurück nach Blumberg. Anmeldungen nehmen der Ortswart Pg. P. S., Pg. P., Wanderwart K. und alle Blockwarte der NSDAP. und Arbeitsfront entgegen. Auch nicht den NS. Gliederungen angehörige Volksgenossen können an der Fahrt teilnehmen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. September 1935 (Nr. 213), Anzeigen, anonymisiert

Nachruf.
Zu früh für alle, die ihn liebgewonnen hatten, nahm uns ein hartes Schicksal unseren Pg. H. M.-R. aus diesem Leben. Arbeitsfreudigkeit und ein aufrechter Sinn zeichneten ihn als ganzen deutschen Menschen. So werden wir ihn nie vergessen. NSDAP. Ortsgruppe Lindenberg, Z.. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 17. September 1935 (Nr. 217), Amtsbezirk Blumberg

Tödlicher Unfall
Blumberg, 17. September. Tödlich verunglückte am Sonntag in der Mittagsstunde am Forsthaus am Dorfausgang nach Ahrensfelde ein Radfahrer M. aus Berlin. Der Radfahrer wurde von einem Auto überholt, dessen Führer ein Bekannter aus derselben Straße war. Er rief dem Fahrer etwas zu. Dabei muß dieser ins Wanken gekommen und gestürzt sein. Als das Auto hielt, lag der Radfahrer am Boden. Der Arzt stellte einen Schädelbruch fest und ließ den Verunglückten ins Bernauer Kranken­haus bringen. Dort ist er gestorben. Da der Verunglückte am Rad Bretter befestigt hatte, ist anzunehmen, daß er dadurch in der Beherrschung des Rades behindert war.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. September 1935 (Nr. 220), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Die NS. Frauenschaft hielt am Mittwoch eine Mitgliederversammlung im Parteilokal Seelisch ab. Die Frauenschaftsleiterin gab bekannt, daß ab 1.10. d. J. Mitglieder in die NS. Frauenschaft nicht mehr aufgenommen werden und forderte alle Frauenschaftsmitglieder zu einer letztmaligen Mitgliederwerbung auf. Nachdem das Frauenschaftslied gesungen und das Sieg-Heil auf den Führer ausgebracht war, wurde die Versammlung geschlossen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 21. September 1935 (Nr. 221), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Die NS. Frauenschaft war am Mittwoch zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen­gerufen worden. Es wurde jedem Mitglied zur Pflicht gemacht, jetzt besonders nachhaltig für die Frauenschaft zu werben, damit noch vor Toresschluß recht viele Frauen ihren Beitritt erklären. Jede Frau sollte mindestens ein neues Mitglied werden. Gleichzeitig wurde nachdrücklich für die Aufnahme von Ferienkindern geworben. - Am Sonntag gelangt im Jägerheim durch die NSDAP. der Film „Der alte und der junge König“ zur Aufführung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 23. September 1935 (Nr. 222), Amtsbezirk Lindenberg

Gemeinderatssitzung.
Lindenberg, 23. September. Der Bürgermeister eröffnete die Gemeinderatssitzung und knüpfte in seinen einleitenden Worten an den Reichsparteitag in Nürnberg an, der aufs Neue die Einheit von Partei und Staat zum Ausdruck gebracht hat. Sodann gab er einen Ueberblick über die Jahres­rechnung, die inzwischen vom Rechnungsprüfungsamt geprüft und in Ordnung befunden worden ist. 7700 RM. kostet bisher die Pflasterung der Wartenberger Straße. Die Pflasterung ist nach dem Urteil der Gemeinderäte gut ausgeführt. Der Steig am Schulzeschen Grundstück soll noch reguliert werden. Die Rohrleitung zwischen den beiden Teichen hat der Gemeinde 751,31 RM. gekostet. Die Teichsäuberung kostet 2736,92 RM. Die Kosten wurden von der Gemeinde und dem Besitzer gemeinsam getragen ..., da der Teich gleichzeitig als Löschwasserhilfe der All­gemeinheit dient. Die Gemeinde ersparte dabei gleichzeitig 30 Proz. an Wohlfahrtsunterstützung. ...
Zum 1. April nächsten Jahres wird die dritte Lehrerstelle eingerichtet werden. Über den Platz für einen Neubau wurde gesprochen. In Frage käme das Baurathsche Gelände, das auch bereits für das Gendarmeriebeamtenhaus vorgesehen ist. Dieses wird von der Firma Weidelt ausgeführt werden. Lindenberg soll, wie aus dem weiteren Verlauf der Sitzung hervorging, eine Umgehungsstraße erhalten. ... Nach der Kartoffelernte soll die Wegebesserung (Fußsteig Neulindenberg) in Angriff genommen werden, damit die Kinder trockenen Fußes zur Schule gehen können.
Der Bürgermeister ist zum Ortsvorsteher auf sechs Jahre ernannt worden. ... [2]

Lindenberg. Die Amtswaltersitzung der Ortsgruppe der NSDAP. befaßte sich mit dem Ertedankfest am 6. Oktober. Das Programm steht in großen Zügen fest. Zur Ausgestaltung sorgen Schule, BDM., HJ. und Gesangverein. Der Umzug beginnt um 3 Uhr und geht vom Lokal Kästner aus. Die Betriebsführer der bäuerlichen Betriebe werden gebeten, mit ihren Gefolgschafts­mitgliedern im Zuge anzutreten. Ueber den Umzug soll in der Sitzung am kommenden Sonnabend, 8.30 Uhr bei Kästner, gesprochen werden. Die bäuerlichen Betriebe sind dazu eingeladen. [2]

Lindenberg. Am nächsten Donnerstag hält der NSLB., Amt für Erzieher, Ortsgruppe Blumberg, seine Sportkämpfe auf dem hiesigen Sportplatz ab. Beginn 3 Uhr nachmittags. [2]

Lindenberg. Familienstandsnachrichten. Ein Sohn geboren dem ... Malermeister Koch. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. September 1935 (Nr. 223), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Sitzung der Spar- und Darlehnskasse. Der Vorstand der Spar- und Darlehns­genossenschaft der Blumberger Bauernsiedler hatte die Genossen zu einer außerordentlichen Generalversammlung ins Ottesche Lokal zusammengerufen. Laut Anordnung des Prov.-Verbandes ländlicher Genossenschaften wurden die Satzungen geändert und der Jahresabschluß 1934 nachträglich genehmigt. Der Bericht über die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres zeigte, daß sich die Genossenschaft in günstiger Entwicklung befindet.

Blumberg. Wandertag. Die Oberklassen der Schulen Blumberg und Elisenau benutzten den Wandertag zu einer Fahrt nach Tempelhof zum Flughafen. Nach einem Fußmarsch nach Falkenberg ging es mit dem Autobus weiter, den die BVG zuvorkommenderweise bis zum Flughafen durch­leitete, so daß das Umsteigen mit 62 Kindern wegfiel. Der rege Betrieb auf dem Flughafen wurde mit großer Anteilnahme verfolgt. Leider scheiterte das Fliegen an den hohen Kosten, sonst hätten die meisten Kinder gern einen Flug mitgemacht. Erst um 2 Uhr trennten sich die Kinder vom Flughafen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. September 1935 (Nr. 224), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Vorbereitung zum Erntedankfest. Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer hatten am Montag alle Leiter und Vorstände sämtlicher Formationen und Vereine zu einer Besprechung eingeladen. Das Programm der Feier wurde besprochen und in großen Zügen festgelegt. Da auch die Reichsschule der NSV. mit allen Kursusteilnehmern dankenswerterweise sich an der Ausgestaltung des Festes beteiligen wird, so ist mit einer eindrucksvollen Feier zu rechnen. Die ausführliche Festfolge wird noch bekanntgegeben.

Blumberg. Aufhebung der Straßensperre. Da die Erdarbeiten der Umgehungsstraße um Blumberg von der Bahnhofstraße bis zum Kietz so weit gefördert sind, daß die Feldbahn den Verkehr in der Bahnhofstraße nicht mehr gefährdet, ist heute die Sperrung der Bahnhofstraße aufgehoben worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. September 1935 (Nr. 225), Amtliche Bekanntm., gekürzt

Straßensperrung
Auf Grund des § 34 der RStrVO ... wird die am 29. Juli 1935 angeordnete Sperrung der Bahnhof­straße in Blumberg hiermit aufgehoben.
Berlin, den 23. September 1935.   Der Landrat des Kreises Niederbarnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. September 1935 (Nr. 226), Anzeigen

Statt Karten.
Erlöst von langem, schwerem, mit Geduld getragenem Leiden entschlief nach Gottes Ratschluß heute abend meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Helene Ebel geb. Ebel im 63. Lebensjahre.
In tiefer Trauer Gustav Ebel, Gastwirt, Richard Ebel und Frau Charlotte geb. Jaeger, Herbert Ebel, Erika Keisorf, Rudi Ebel als Enkel.
Blumberg, den 26. September 1935.
Die Beerdigung findet am Montag den 30. Sepember d. Js., nachmittags 2½ Uhr, von der hiesigen Kirche aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. September 1935 (Nr. 226), Amtsb. Ahrensfelde, gekürzt, anonymis.

Ahrensfelde. Die Ortsgruppe der NSDAP. hielt im Lokal ... Dubick eine Ortsgruppen­versammlung verbunden mit einer Werbung für die NS. Frauenschaft ab. Ortsgruppenleiter Pg. R. K. eröffnete die Versammlung und nach erfolgter Begrüßung wurde das Erntedankfest besprochen. Er erteilte dann der Leiterin der NS. Frauenschaft das Wort, die werbend für den Eintritt in die Frauenorganisation des Führers sprach. Den wichtigsten Teil der Versammlung bildete die Rede des Pg. G. von der Reichsführerschule der NSV. in Blumberg, der markig und wuchtig die Aufgaben der NSV. und besonders im Winterhilfswerk umriß. Ortsgruppenführer Pg. K. schloß nach einem scharfen Appell zum Eintritt in die NS. Frauenschaft, worauf 12 Aufnahmen stattfanden, die Versammlung mit dem üblichen Gruß an den Führer.

Ahrensfelde. Die Kriegerkameradschaft veranstaltet am Sonntag von 1 bis 5 Uhr nachmittags auf den Schießständen ein Preisschießen, woran sich alle schießlustigen Volksgenossen und Volks­genossinnen beteiligen können. Der Reinertrag dieser Veranstaltung wird der hiesigen Ortsgruppe der NSV. überwiesen. In Anbetracht dieses gemeinnützigen Zwecks wird um rege Beteiligung gebeten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. September 1935 (Nr. 226), Parteiamtliche Nachrichten

Aus den Ortsgruppen
Ortsgruppe Hönow: Wiederum verlangt des kommende Winterhalbjahr von der NSV. den Einsatz aller Kräfte, um den Anforderungen wie im verflossenen Jahr gerecht zu werden. Es ergeht daher die Bitte an alle Mitlieder des NSV. und auch an die Vgg. die bereit sind, Hilfsdienste zu leisten, sich in die Schar der Helfer einzureihen, um dieses soziale Hilfswerk zu unterstützen. Anmeldungen nimmt entgegen die NSV. jeden Freitag, abends 6 Uhr, in der Schule, Dorfstraße, oder die Ortsgruppenleitung jeden Montag, abends 8 Uhr in der Geschäftsstelle Pg. H., Hönow-Süd, Mahlsdorfer Straße 13. Alle willigen Kräfte werden dazu beitragen, dem Winterhilfswerk zu einem vollen Gelingen zu verhelfen. ... M., Ortsgruppenleiter. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 28. September 1935 (Nr. 227), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Erntedankfest. Nach Abschluß der Besprechungen zwischen dem Ortsbauernführer, Ortsgruppenleiter und dem Obmann der NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ wird nunmehr in Kürze die Bekanntmachung der Festordnung für den Erntedanktag an die Vereinsleiter Hönows erfolgen. In sämtlichen Lokalen Hönows ist musikalische Unterhaltung bei freiem Eintritt vorgesehen, jedoch nur an Festteilnehmer, die im Besitz des Erntedankabzeichens sind. Diese Abzeichen sind ab heute bei jedem Zellen- und Blockleiter zu haben. Schon heute sind sämtliche Volksgenossen, um die Verbundenheit „Stadt und Land“ zum Ausdruck zu bringen, zur Teilnahme herzlichst eingeladen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 30. September 1935 (Nr. 228), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Tagung der Junglehrerarbeitsgemeinschaft. Mitte vergangener Woche tagten in der Blumberger Schule 28 Junglehrer und Junglehrerinnen des Schulkreises Niederbarnim-Süd unter der Leitung des Schulrates Wolff - Berlin. Nachdem die Lehrer der Schule in drei Stunden praktische Schularbeit gezeigt hatten, wurde die Kirche besichtigt, die wertvolle Bilder aus der Geschichte des Ortes zeigt. Nach der Rückkehr aus der Kirche erwartete die Tagungsteilnehmer ein einfaches Mittagessen in der einen ausgeräumten Schulklasse. Von 2 bis 4 Uhr fanden theoretische Besprechungen statt. Anschließend wurde eine Besichtigung der Reichsschule der NSV. vorgenommen. Leider nötigte das schlechte Wetter die Teilnehmer, von denen manche einen weiten Weg mit dem Rade zurückgelegt hatten, zum schnellen Aufbruch, sonst wären sie noch gern in zwangloser Unterhaltung zusammen geblieben.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Oktober 1935 (Nr. 250), Anzeigen

1 Getreidereinigungs- u. 1 Kartoffelsortiermaschine, Schüttelwerk,
verk. F. Weber, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend den 26. Oktober 1935 (Nr. 251), Titelseite, gekürzt

Reichsautobahn bis Joachimsthal im Frühjahr
... Danach wird bis zu Beginn des Frühjahres der Verkehr auf den Autobahnstrecken Berlin - Joachimsthal, ... aufgenommen werden. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 28. Oktober 1935 (Nr. 252), gekürzt

Schulungsstunde im Kreis-Krieger-Verband Niederbarnim
„Felsenfest steht die Zukunft des Kyffhäuserbundes“
Der Kreiskriegerverband Niederbarnim im Landesverbande Berlin-Brandenburg des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyffhäuser“ hat Winterschulungsstunden eingerichtet. Eine Feierstunde echten Kameradschafts- und Soldatengeistes war es überdies. ...
Der Saal des Kriegervereinshauses in der Chausseestraße zu Berlin war von den Delegierten der einzelnen Kameradschaften des Kreises Niederbarnim recht gut besetzt.; Leider fehlten bei Schlußappell die Vertreter der Kameradschaften Basdorf, Borgsdorf. Eiche, Kagel, Kienbaum, Lanke, Mehrow, Prenden, Stolzenhagen und Zinndorf. ...
Dann wurden nach einigen schießtechnischen Ausführungen des Kreisschießwartes die Ehren­urkunden für das Kleinkaliberschießen in den Kameradschaften verteilt. Die Meister­mannschaften des Kreiskriegerverbandes sind in der ersten Klasse Birkenwerder, in der zweiten Ahrensfelde und in der dritten Woltersdorf ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Montag, den 4. November 1935 (Nr. 258), Anzeigen

Kuh mit Kalb und 2 hochtr. junge Kühe sowie ostpreuß. Futterschweine und Ferkel verk. Fritz Lenz, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. November 1935 (Nr. 260)

Das Wrack der „Lusitania“ gefunden
London, 6. November. Ein in der vergangenen Woche von dem Bergungsdampfer „Orphix“ an der irischen Küste entdecktes Schiffswrack ist nunmehr endgültig als das Wrack der während des Krieges torpedierten „Lusitania“ festgestellt worden. Die „Orphix“ hat den ganzen Sommer über nach diesem Dampfer gesucht und bei dieser Arbeit mehrere andere Wracks aus der Kriegszeit gefunden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. November 1935 (Nr. 262), gekürzt

Auflösung des NSDFB. (Stahlhelm)
Die Mitgliedersperre der NSDAP. ist für alle Stahlhelmer aufgehoben
...
Um jenen Mitgliedern des Stahlhelm, die nicht den Willen zur politischen Tätigkeit oder Mitarbeit in sich empfinden, die Möglichkeit einer Fortführung der Pflege ihrer soldatischen Erinnerungen zu geben, empfehle ich den Eintritt in den Kyffhäuserbund. ...
gez.: Adolf Hitler


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 21. November 1935 (Nr. 272), Amtliche Bekanntmachungen, gekürzt

Straßensperrung
Auf Grund des §34 der STVO. ... wird die am 20. Juni angeordnete Sperrung der Kreisstraße Birkholz-Bernau bis auf weiteres verlängert. Die Umleitung erfolgt wie bisher über Blumberg-Bernau.
Berlin, den 18. November 1935.   Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. Dezember 1935 (Nr. 285), Anzeigen

Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit von allen Seiten so zahlreich zugegangenen Geschenke und Glückwünsche sagen wir auf diesem Wege unsern herzlichsten Dank.
Ernst Krause u. Frau Marie geb. Strehmann.   Mehrow, im Novbr. 1935. [2]


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