Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1930 (77. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Januar 2019).



Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag den 3. Januar 1930 (Nr. 2), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt ihre zweite Sitzung am 28. Dezember im Anschluß an die Wahl des Gemeindevorstehers und der Schöffen im Gasthof Seeger statt. Die Sitzung wurde von dem stellvertretenden Gemeindevorsteher Hörnicke geleitet. ... Die Schule ist in den vergangenen Wochen durch den Kreisarzt von Niederbarnim auf ihre gesundheitlichen Verhältnisse hin besichtigt worden. Dabei haben sich viele Mängel herausgestellt. Das diesbezügliche Schreiben kam zur Verlesung. Der Schulvorstand und die Baukommission werden sich mit der Abstellung der Mängel beschäftigen. ... [2]

Hönow. Bei der am 28. Dezember stattgefundenen Wahl wurde der Ingenieur Adolf Neumann zum Gemeindevorsteher durch Zuruf gewählt. Für die Schöffenwahl war nur ein Wahlvorschlag eingereicht worden. Es erübrigte sich damit die Wahl. Zu Schöffen sind gewählt die bisherigen Gemeindevertreter Carl Lindenberg und Hermann Ernst. Schöffenstellvertreter ist Schneidermeister Paul Weigel. Für die zu Schöffen gewählten Gemeindevertreter rücken als Gemeindevertreter nach Richard Zakouril von der Liste Altes Dorf und Bernhard Lessing von der Arbeiter-Siedlerliste. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag den 3. Januar 1930 (Nr. 2), Anzeigen

Blumberg. Die rückständigen Kirchensteuerzahler aus dem Rechnungsjahr 1928 I und 1929 II (also bis 1.4.1929) werden hiermit dringend aufgefordert zu zahlen bis zum 1. Februar 1930, weil sonst zwangsweise Beitreibung durch das Finanzamt Niederbarnim erfolgt.
Der Gemeindekirchenrat. Ramin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend den 4. Januar 1930 (Nr. 3), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Lehrer Oswald Meyer hat mit dem 1. Januar unseren Ort verlassen und ist nach Erkner übergesiedelt. Seit dem 1. Oktober 1912 amtierte er hier, anfänglich als zweiter Lehrer und in den letzten Jahren als Schulleiter. „Meyer und Hönow“ das war in weitem Umkreis ein Wort, und niemand hätte geglaubt, daß diese Verbindung sich lösen könnte, setzte er doch seine ganze Kraft, ob in der Schule, im Vereinsleben, im öffentlichen Leben seiner Gemeinde oder Berufsleben an und in der Gemeinschaft ein. ... In allen dankbaren Herzen hat er sich ein Denkmal gesetzt. Unsere Heimatzeitung aber verliert mit ihm einen tüchtigen Mitarbeiter. Oft ist er in der Heimatbeilage mit seinen Berichten und Aufsätzen über die Geschichte des ihm zur Heimat gewordenen Hönow zu Wort gekommen. ... [2]

Hönow. Das Standesamtsregister für 1929 weist an Geburten 8 Eintragungen auf, 4 Knaben und 4 Mädchen. Getraut wurden 11 Paare, davon 5 nur standesamtlich. Es starben in Hönow 5 Personen, 3 Männer, 1 Frau und 1 Kind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag den 5. Januar 1930 (Nr. 4), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Elternabend in der Schule. Der Seelersche Saal war überfüllt, die Sitzplätze reichten bei weitem nicht aus, viele mußten stehen. So war es schon immer, wenn die Schule mit einer Veranstaltung an die Oeffentlichkeit trat. Diesmal galt es den scheidenden Lehrer Meyer zu ehren. Und so zeigte ihm dieser Abend so recht, wie viel Liebe und Wertschätzung man ihm in fast allen Kreisen entgegenbringt. - Musikdirektor Eckstein wußte wieder mit seiner wackeren Kapelle die rechte Grundstimmung zu schaffen. Eine Fülle von Darbietungen ... unterhielt über zwei Stunden die vielen Zuhörer ... - Eine wohlgelungene Veranstaltung, den Kindern zur Freude, den Eltern zum Wohlgefallen, für viele aber Stunden des Vergessens all des Schweren, das uns innerlich und äußerlich bedrückt. - Herzlichsten Dank aber der Gönnerin der Schule, der „Evangelischen Frauenhilfe Hönow“! Wenn die Schule rief, dann war sie stets da, und so bescherte sie auch diesmal wieder in reichem Maße. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag den 5. Januar 1930 (Nr. 4), Anzeigen

Scharwerker für Stellmacherei und Schmiede sucht Gut Ahrensfelde bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag den 9. Januar 1930 (Nr. 7), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Lehrer- und Organistenstelle an der Volksschule ist ab 1. Januar dem Schulamts­bewerber Willy Schilling vertretungsweise übertragen worden. [2]

Hönow. Die Jahreshauptversammlung des Deutschen Turnvereins Hönow findet am Freitag den 10. Januar, abends 8 Uhr, bei Hörnicke statt. Jahresbericht, Vorstandswahlen, sowie Besprechung der Sonnenwendfeier des 4. Bezirks und Besprechung der 10. Gründungsfeier machen das Erscheinen aller Mitglieder zur Pflicht. [2]

Hönow. Nach längerer Zeit statteten Diebe unserem Ort in der Nacht zum Sonntag einen Besuch ab. Nachdem sie zuerst auf dem Gehöft von Hermann Gathow die Ställe abgesucht und aus dem Garten eine zum Trocknen aufgehängte Decke entwendet hatten, brachen sie auf dem Grundstück des Bäckermeisters Adolf Mette ein und stahlen hier drei Gänse und sieben Enten. ... Die gestohlene Decke wurde bei Mette liegen gelassen. [2]

Hönow. Durch den Beauftragten des Landratsamts, Kreisausschuß-Oberinspektor Michaels, fand am 4. Januar eine Prüfung der Gemeindekasse statt. Die Prüfung gab zu keinen Beanstandungen Anlaß. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag den 10. Januar 1930 (Nr. 8), Anzeigen

Wassergrundstück, ca. 4 Morgen bei Freienwalde, sofort beziehbar.
Anzahlung 2000 Mk,, verkauft Anton Ebel, Blumberg bei Berlin Telefon: Bernau 155. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag den 14. Januar 1930 (Nr. 11), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung. Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wir hiermit ... folgendes angeordnet:
Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche auf dem Gehöfte der Witwe Sourell in Bernau ... wird aus dem Stadtbezirk Bernau ein Sperrbezirk gebildet. ...
Ferner gelten in einem Umkreis, der die Gemeinden ..., Ahrensfelde, Eiche, Mehrow, ..., Blumberg, ..., Lindenberg umschließt, die im § 168 der Preußischen Viehseuchenpolizeilichen Anordnung vom 1. Mai 1812 aufgeführten Schutzmaßregeln. ...
Berlin, den 6.6.1930.   Der Landrat des Kreises Niederbarnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 23. Januar 1930 (Nr. 19), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Die freiwillige Feuerwehr hielt ihre Hauptversammlung im Vereinslokal Otte ab. Die einzelnen Punkte wurden schnell erledigt. Eine Erhöhung des Beitrages wurde abgelehnt Eine längere Aussprache entspann sich über die Frage, ob der zweite Brandmeister, der mit dem Amts- und Gemeindevorsteher in Differenzen geraten war, sein Amt weiter bekleiden solle.
Die Abstimmung ergab von 55 Gesamtstimmen 41 für das weitere Wirken des 2. Brandmeisters; 13 Stimmen sprachen sich gegen die Weiterarbeit des Brandmeisters aus. Da unter Punkt „Verschiedenes“ nichts vorlag, konnte die Versammlung geschlossen werden.

Blumberg. Der Kriegerverein feiert am 1. Juni das Fest des 50jährigen Bestehens. Er hat dazu die Vorarbeiten bereits in Angriff genommen. Um ein Zusammenfallen von ähnlichen Veranstaltungen zu vermeiden, gelangten in diesen Tagen die Ankündigungen des Jubelfestes an die Brudervereine zur Versendung. Man rechnet mit einer sehr starken Beteiligung der weitesten Umgebung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Januar 1930 (Nr. 21), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Zu unserem Bericht über die Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr werden wir gebeten mitzuteilen, daß der 2. Brandmeister mit dem Amts- und Gemeindevorsteher keine Differenzen hatte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Januar 1930 (Nr. 21), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Das Fest der goldenen Hochzeit begeht am Sonnabend den 25. Januar der Einwohner Wilhelm Günther mit seiner Ehefrau. Wir sprechen dem Jubelpaare, das seit zehn Jahren zu den treuen Lesern unserer Zeitung gehört, zu diesem Ehrentage herzliche Glückwünsche aus. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Januar 1930 (Nr. 21), Anzeigen

Die neue Karte des Kreises Niederbarnim, in welcher alle durch die Eingemeindung der Gutsbezirke eingetretenen Veränderungen berücksichtigt sind, ist in mehrfarbigem Druck im Verlag von Wilhelm Möller in Oranienburg erschienen und daselbst sowie in allen Buch- und Schreibwarenhandlungen zum Preise von 30 Pf. (10 Stück M. 2.75) zu haben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Januar 1930 (Nr. 22), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung. [2]
Bestätigt: Gemeinde Hönow
  • Gemeindevorsteher: Ingenieur Adolf Neumann
  • Schöffen: Landwirt Carl Lindenberg sen., Werkführer Hermann Ernst
  • Schöffenstellvertreter: Schneidermstr. Paul Weigel


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Januar 1930 (Nr. 22), Amtbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. In der Generalversammlung des Deutschen Turnvereins „Felsing“ gab der 1. Schriftführer einen Bericht über die Vereinstätigkeit im Jahre 1929. Neu aufgenommen wurden 12 Turner und Turnerinnen, während 4 ausgeschieden sind. Die Leistungen sind auch gestiegen, was die vielen Preise beweisen. Der Besuch der Turnabende war gut und zeigte besonders in der Schülerinnen- und Schüler-Abteilung eine erfreuliche Entwicklung. Die gute Beteiligung an eigenen und vielen auswärtigen Veranstaltungen zeugte von dem guten Turnergeist, der im Verein herrscht. Die Neuwahl des Vorstandes ergab folgendes Bild: 1. Vorsitzender Herm. Krüger. 2. Vorsitzender Fritz Büttner, Kassenwart A. Krüger und H. Brülke, Schriftwart G. Jauert und W. Wolff, Männer- und Jungmannenturnwart A. Westphal und W. Jauert, Turnerinnen-, Schülerinnen- und Schülerturnwart W. Jauert, Spielwart W. Jauert, Gerätewart W. Jauert und E. Wegener. An Veranstaltungen wurde beschlossen ein Maskenball am 15. Februar. Viel Zeit nahm die Besprechung über das Musterriegenwetturnen und über das Bundesturnen in Innsbruck ein. Zu ersterem wurde vom Turnwart mitgeteilt, daß drei Riegen am Wetturnen teilnehmen. Zur Teilnahme am Bundesturnfest meldeten sich 12 Mitglieder. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 28. Januar 1930 (Nr. 23), Anzeigen

Am 25. d. Mts. abends entschlief plötzlich und unerwartet infolge Herzschlages mein lieber Mann, mein herzensguter Vater, unser Schwiegervater und Großvater, der
Amtswachtmeister August Reinicke im 82. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Marie Reinicke geb. Wegener, Familie Gustav Vetter.
Blumberg, den 26. Januar 1930.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 29. d. Mts. nachm. 2½ Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Januar 1930 (Nr. 24), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Ingenieur Adolf Neumann und seine beiden Mitarbeiter, Landwirt Carl Lindenberg und Werkführer Hermann Ernst, sind in der letzten Kreisausschußsitzung für ihre Aemter als Gemeindevorsteher und Schöffen bestätigt worden. ... [2]

Hönow. In der letzten Sitzung der kirchlichen Körperschaften wurde für den ausgeschiedenen Altsitzer Wilhelm Kirschbaum der Landwirt Otto Gathow in den Gemeindekirchenrat durch Zuruf gewählt. Dem Pfarrer in Ahrensfelde wurde die Zurückerstattung der Fahrten zum Konfirmanden­unterricht nach Hönow bewilligt. An den Kosten für die Einrichtung eines Telephons beim Pfarramt Ahrensfelde beteiligt sich die Kirchengemeinde Hönow anteilig. Die rückständigen Kirchensteuern werden durch den Gemeindeboten unverzüglich eingezogen. Die Sitzung fand im Schulhause statt. [2]

Hönow. Der Radfahrerverein Germania feierte sin diesjähriges Wintervergnügen am Sonnabend im Lokal Seeger in Form eines Maskenballes. Wenn auf unseren verhältnismäßig kleinen Sälen etwa 40 Masken gezählt werden können, so deutet das auf einen schönen Besuch. Auch viele Gäste als Zuschauer konnte der Verein begrüßen. Die Kapelle Eckstein trug zur Hebung der Stimmung ungemein bei. Der Veranstalter kann in jeder Weise zufrieden sein. [2]

Hönow. Die Erstattung der Jahresberichte durch die Vereinsvorsitzenden in den Haupt­versammlungen ist eine gute Sache, denn noch einmal zieht im Geiste die Fülle der geleisteten Arbeit im Zusammenhang an den Mitgliedern vorüber. Eine Veröffentlichung durch die Presse läßt die Leser einen Einblick tun in das Leben, die Arbeit und den Geist des Vereins. Einen solchen Einblick gewann man aus dem Jahresbericht, den der Vorsitzende des Deutschen Turnvereins Hönow, Wilhelm Bugge, in der Generalversammlung gab. ... Der Verein zählt 41 Mitglieder, 23 ausübende, 18 passive. In 43 Turnzeiten turnten 516 Turner. Der Besuch an den Turnabenden war verhältnismäßig gut. Mit drei großen Veranstaltungen trat der Verein an die Oeffentlichkeit, er beteiligte sich an den Veranstaltungen der übergeordneten Verbände, besuchte Nachbarvereine, unterstützte die Ortsvereine. ... In diesem Jahre feiert der Verein sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß verlegt der 4. Bezirk des Gaues Brandenburg seine Sonnenwendfeier und das Verbandssportfest nach hier. ... Die Vorbereitung für die Bundesfahrt nach Innsbruck ist im Gange. Fünf Turnbrüder wollen sich an der größten Veranstaltung des Turnerbundes beteiligen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Januar 1930 (Nr. 24), Anzeigen

Heute früh entschlief nach schwerem Leiden unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, der Altsitzer Wilhelm Salzmann im 76. Lebensjahr.
Dies zeigen tiefbetrübt an die trauernden Kinder.
Lindenberg, den 27. Januar 1930.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 30. Januar, 3 Uhr nachm., vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Januar 1930 (Nr. 25), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung. [2]
Der Kreistag des Kreises Niederbarnim faßte in seiner Sitzung am 11. d. Mts. folgende Beschlüsse: ... Neuwahlen fanden mit folgendem Ergebnis statt: ...
  1. zu Kreisdeputierten [u. a.]: Bürgermeister Schwarzburger, Altlandsberg, ...
  2. zu Vorstandsmitgliedern für die Kreis-Sparkasse [u. a.]: Landwirt Wendland, Lindenberg, ...
  3. zum Mitglied des Schauamts für die Wuhle, den Marzahn-Hohenschönhausener Grenzgraben und den Rohrpfuhlgraben: Max Schneider, Gut Schöneiche, zu seinem Stellvertreter Gustav Grün, Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Januar 1930 (Nr. 25), Amtlicher Teil, gekürzt

Suche für meine Dampfbäckerei und Konditorei einen Lehrling.
Erich Zybell. Blumberg (Bez. Potsdam) [2]

Nachruf!
Am 24. dieses Monats ist der Amtswachtmeister Herr August Reinicke plötzlich infolge eines Herzschlages im 82. Lebensjahr aus unserer Mitte abberufen worden.
37 Jahre hat der Entschlafene der Gemeinde treue Dienste geleistet. Auch den Posten des Feld- und Forsthüters hat er trotz seines hohen Alters bis zum letzten Atemzuge pflichtgetreu versehen.
Ehre seinem Andenken!
Der Gemeindevorstand   Blumberg, den 28.1.1930. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 31. Januar 1930 (Nr. 26), Anzeigen

Am 29. d. Mts., früh 2½ Uhr, am Begräbnistage ihres Ehemannes, entschlief nach langer schwerer Krankheit infolge Altersschwäche meine liebe Mutter, meine Schwiegermutter und unsere Großmutter Marie Reinicke geb. Wegener im 86. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Familie Gustav Vetter.
Blumberg, den 29.1.30.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 2.2.30, nachmittags 2½ Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 6. Februar 1930 (Nr. 31), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Feuer brach heute nacht kurz nach 12 Uhr in einer mit Gerstenstroh gefüllten Scheune des Rittergutes Blumberg aus. Die Scheune wurde durch den Brand vollständig eingeäschert. Erschienen waren die Feuerwehren von Blumberg, Ahrensfelde, Eiche und Krummensee. Das schnelle Eingreifen der auswärtigen Wehren, besonders der aus Ahrensfelde und Eiche, muß lobend anerkannt werden. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. Man vermutet Brandstiftung. Der geldliche Schaden ist durch Versicherung gedeckt, der volkswirtschaftliche Schaden, der in der Vernichtung der gefüllten Scheune liegt, läßt sich natürlich nicht decken.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Februar 1930 (Nr. 34), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung. [2] Bestätigt:
Gemeinde: Mehrow
  • Gemeindevorsteher: Landwirt Ernst Meißner
  • Schöffen: Schankwirt Karl Raetz, Arbeiter Fritz Pose


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Februar 1930 (Nr. 34), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Vor dem Lichtenberger Amtsgericht hatte sich am 6. Februar der ehemalige Posthelfer J. zu verantworten, der bei der Postagentur Blumberg Unterschlagungen und Urkundenfälschungen begangen hatte. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Zuchthaus und 50 Mark Geldstrafe, im Nicht­eintreibungsfalle für je 10 Mark 5 Tage Zuchthaus.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 13. Februar 1930 (Nr. 37), Lokalteil, Bild mit Unterschrift

Diesmal ging es noch glimpflich ab!
Das Flugzeug D. 1595 der Deutschen Lufthansa, das den regelmäßigen Dienst Königsberg-Berlin versieht, mußte bei Werneuchen infolge eines Motordefektes notlanden. Der Motor wurde schwer beschädigt. Zugleich schlugen aus dem Flugzeug Stichflammen heraus, die jedoch schnell gelöscht werden konnten. Die Besatzung und der einzige Fluggast blieben unverletzt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 13. Februar 1930 (Nr. 37), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Gemeindevertretersitzung in Hönow
Die erste Sitzung der Gemeindevertretung unter dem neuen Gemeindevorsteher Adolf Neumann, fand am Freitag statt. Pünktlich ½8 Uhr eröffnete der Gemeindevorsteher die Sitzung im Gasthof Hörnicke. ... Dem ausgeschiedenen 1. Schöffen H. Hörnicke wurde in dem Brief [des Amts­vorstehers] für seine 20 jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Gemeindevertretung gedankt. ... Gemeindevorsteher Neumann dankte namens der Gemeindevertretung ebenfalls dem scheidenden 1. Schöffen Hörnicke für seine verdienstvolle Tätigkeit, vergaß aber auch nicht den 2. Schöffen O. Meyer, dem er für die in 10 Jahren geleitete Arbeit und aufopfernde Hingabe im Dienste der Gemeinde den Dank aussprach. Sodann erfolgte die Verlesung eines Schreibens der Regierung in Potsdam, in dem diese ihre grundsätzliche Zustimmung zum Generalsiedlungsplan mit der Aufforderung zur Einreichung einer Neuausfertigung mit Maßen der Straßen und Grünflächen gibt. Mit dieser grundsätzlichen Zustimmung ist auf dem Gebiet des Siedlungswesens für unsere Gemeinde ein bedeutender Fortschritt erzielt. Die Gemeindevertretung erteilte dann dem Vorsteher die Vollmacht zur Entgegennahme von 6 Parzellen als Gemeindeland von der Six-Baustoff-Handels-Gesellschaft Berlin, ...
Darauf wurden die verschiedenen Kommissionen neu gebildet. Armenkommission: ...; Bau­kommission: ...; Lichtkommission: ...
Unter Punkt „Verschiedenes“ wurde die Frage der Lichtversorgung in der Kolonie erneut besprochen. Die Angelegenheit wird nunmehr nach vollzogener vollständiger Zusammensetzung der Gemeindevertretung energisch verfolgt werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 15. Februar 1930 (Nr. 39), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Das Fest der silbernen Hochzeit feiert am heutigen Freitag der Landwirt Otto Gathow mit seiner Ehefrau Helene geborene Schubert. In allen Kreisen unseres Ortes erfreut sich das Paar großer Beliebtheit und Wertschätzung. Aus einer hier seit Jahrhunderten ansässigen Familie stammend, hat das Jubelpaar die von den Vätern ererbte Landwirtschaft, die eigene Scholle, in Treue und Fleiß verwaltet. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Februar 1930 (Nr. 40), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Vom Postauto totgefahren
Ein tragischer Unfall, der leider einen tödlichen Ausgang nahm, ereignete sich gestern mittag auf der Chaussee zwischen Mahlsdorf und Hönow. Die Schule von Hönow hatte unter Aufsicht des Lehrers einen Ausflug nach dem Berliner Zoologischen Garten unternommen. Nachmittags fuhren die Kinder dann mit der Vorortbahn wieder nach Mahlsdorf, um von dort aus mit dem Postauto in ihren Heimatort zurückzukehren. Einen Teil der Kinder, der unmittelbar an der Grenze von Mahlsdorf wohnt, verabschiedete der Lehrer an der Autobushaltestelle. Die anderen Kinder bestiegen mit dem Lehrer das Postauto.
Als sich der Wagen nun in Bewegung setzte, lief die zwölfjährige Else Nehrenheim, die in der Nähe von Mahlsdorf wohnt, heran und schwang sich, von dem Fahrer und den Fahrgästen unbemerkt, auf das seitliche Trittbrett. Als der Autobus eine scharfe Kurve nahm, fiel das Mädchen auf die Straße und wurde vom Kotflügel erfaßt. Das Kind wurde getötet.
Nach einem anderen Bericht soll das Kind nach etwa 200 Metern Fahrt von den im Wagen sitzenden Personen bemerkt und der Fahrer zum Halten veranlaßt worden sein. Ehe er den Wagen zum Stehen bringen konnte, versuchte die Schülerin abzuspringen. Dabei soll sie unter die Räder des Omnibusses geraten und getötet worden sein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Februar 1930 (Nr. 40), Anzeigen

Leichte, junge Fuchsstute einsp. gefahren, verk. preiswert Georg Bredereck, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 18. Februar 1930 (Nr. 41), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Proteste der Vororte gegen die Tariferhöhung. ... [2]
832 Personen faßt der Raum in den Musiker-Festsälen, Berlin, Kaiser-Wilhelm-Straße, aber nur 10 Prozent davon waren zu der öffentlichen Versammlung am Sonntag vormittag erschienen, zu der der „Ausschuß für Groß-Berliner Vorortverkehrs- und -tariffragen“ im „Brandenburgischen Verkehrsverband“ in Gemeinschaft mit dem „Deutschen Siedler- und Verkehrsbunde“ sowie dem „Gewerkschaftsbunde der Angestellten“ die Bevölkerung des Berliner Vorortgebietes aufgerufen hatte. ...
In der Aussprache, die sich lange hinzog und zeitweilig vom eigentlichen Thema der Verkehrstarife abführte, kamen mancherlei Siedlerschmerzen zu Gehör. Besondere Erwähnung verdient der Vertreter des Siedler- und Verkehrsvereins an der Wriezener Bahn, der die Benachteiligung der Siedler an dieser Strecke darlegte, die ja auch wirklich, weil diese Bahn nicht als Vorortbahn anerkannt wird, hart und ungerecht ist.
Von der Versammlung, in der alle Verkehrsorganisationen der Vorortbezirke vertreten waren (aus unserem Kreise u. a. Verkehrsverband Niederbarnim-West und Verkehrsverband an der Stettiner Bahn) wurde zum Schluß einstimmig folgende Entschließung angenommen: ...
Die Versammelten fordern daher:
  1. Rückgängigmachung der kürzlich erfolgten Tariferhöhung.
  2. Einbeziehung der Siedlungszonen in den Tarif für die inneren Stadtbezirke. ...
  3. Einbeziehung der noch nicht zum Vorortverkehr gehörenden, in wirtschaftlicher Hinsicht aber den übrigen Vorortstrecken gleichzustellenden Vorortlinien, insbes. der Werneuchener Strecke in den Vororttarif. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Februar 1930 (Nr. 42), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eine mutige Rettungstat in Mehrow.
Fünf Knaben eingebrochen und gerettet.
Alles rühmt in diesen Tagen die mutige Rettungstat des Willi Binder. Dieser hat mit Unterstützung seines Freundes Erich Drews vier Mitschüler unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens gerettet. Am Sonnabend nachmittag --- doch mag Willi Binder, der den Einwohnern allabendlich das „Niederbarnimer Kreisblatt“ ins Haus bringt, selbst berichten:
„Am Sonnabend zwischen ½3 - 3 Uhr brachen 5 Knaben auf dem Dorfteich in Mehrow ein. Einer (Drews) konnte sich selbst retten, die anderen vier lagen bis an den Hals im Wasser. Als Erich Drews und ich den H. St. als ersten herausholen wollten, brach ich auch ein. H. St. konnte sich mit den Händen aufs Eis stützen und ich schob ihn heraus. Drews zog an den Händen: Einer war gerettet. Erich Drews holte schnell eine Leiter und gab sie mir. Ich legte die Leiter vor H. K. und dieser kletterte auf die Leiter. Nun zogen wir, Erich und ich, die Leiter heraus, und Erich brachte den Geretteten vom Eise. Dann machten wir eine Kette, um die übrigen Verunglückten aus dem Wasser zu ziehen. Es gelang, aber die dünne Eisdecke brach erneut! Wieder lagen die beiden im Wasser, und auch ich fiel hinein. Ich konnte hinausklettern, und wir wiederholten das Rettungswerk in derselben Weise. Es wollte nicht gelingen. Dann brachte man mir eine Leiter. Die Verunglückten ergriffen die Leiter, beim Herausziehen aber stießen sie mit der Brust gegen die Eisdecke. Meine Bemühungen blieben erfolglos. Jetzt reichte man mir eine Stange. Diese legte ich über das Loch im Eise und rief: „Erwin, hinter Dir liegt die Stange, faß an!“ Er tat es; ich hob die Stange hoch, drehte sie und setzte ihn aufs Eis. - Nun war der letzte Schüler noch zu retten. Das ging nicht leicht. Er hatte seine Mütze über den Kopf gezogen und kannte nichts sehen. Ich rief ihm zu: „Heinz, greif mit einer Hand um dich; wenn Du die Stange hast, rufe ich: halt fest!“ Es dauerte nicht lange, da hatte er die Stange gefaßt. Als ich ihn aus dem Wasser hatte, konnte er nicht mehr stehen. Ich legte ihn auf die Leiter und zog ihn ans Ufer.“ - Soweit Willi Binder!
Alle Eltern aber mögen zwischen den Zeilen lesen, in welch entsetzlicher Lage die Verunglückten und der Retter sich befanden. Dank dem mutigen Jungen für seine Tat. Großen Anteil an dem Rettungswerk hat auch Erich Drews.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Februar 1930 (Nr. 42), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Eine Versammlung der N.S.D.A.P., die besonders aus landwirtschaftlichen Kreisen gut besucht war, fand am Sonnabend in Blumberg statt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Februar 1930 (Nr. 48), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Schulrat Wolff und Lehrer Meyer sprechen am Donnerstag den 27. Februar in der Deutschen Welle über den Gemeinschaftsgedanken der Landschule. Alle Freunde von Lehrer Meyer, die er ja in großer Zahl besitzt, seien auf diese Veranstaltung hingewiesen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. März 1930 (Nr. 54), Anzeigen

Habe noch einen Rest vom Züchter nicht abgenommene Originalsaatkartoffeln zu günstigen Preisen abzugeben: Odenwälder Blaue, Auf der Höhe (up to date)
suche einen alten Getreidebinder (rechts) zu kaufen. Hunold, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 6. März 1930 (Nr. 55), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt am vergangenen Mittwoch im Seegerschen Gasthof eine ordentliche Sitzung ab. ... Nach Verlesung des letzten Sitzungsberichts erfolgte die Einführung der nachrückenden Gemeindevertreter Richard Zakouril (Altes Dorf) und Bernhard Lessing (Siedlung Süd). ... Die beabsichtigte Einführung der Biersteuer wurde mit allen Stimmen abgelehnt. ... Bewilligt wurden auch die Kosten für die Beseitigung der auf dem Schulgrundstück vom Kreisarzt festgestellten Mängel. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 13. März 1930 (Nr. 61), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein feierte sein 29. Stiftungsfest am vergangenen Sonnabend im Gasthof Seeger. Er hatte wieder alles aufgeboten, keine Kosten und Mühe gescheut, um den Kameraden und den vielen Geburtstagsgästen Stunden der Freude zu bereiten. Nach den schneidigen Armeemärschen der hier so beliebten Kapelle Eckstein begrüßte der 1. Vorsitzende Gustav Mette die zahlreichen Gäste, unter denen sich die Vertreter sämtlicher Ortsvereine befanden. ... Der von Frl. Lissi Schmidt wirkungsvoll vorgetragene Vorspruch „Vergessen“ dankt den Kameraden für die Dienste im Krieg und Frieden. Dann wurden zwei flott gespielte lustige Soldatenstücke „Alarm“ und „Der Leutnant in Unterhosen“ aufgeführt. Lorenz erzählte seine Erlebnisse aus der Front als Landsturmmann Piefke. ... Der 2. Vorsitzende Richter faßte den Dank an Spieler und Leiter in beredten Worten zusammen. So kam jeder, der Stunden der Ablenkung im Kameradenkreise suchte, voll auf seine Rechnung und der Landwehrverein Hönow hat wieder einmal all die Erwartungen erfüllt, die man an eine Veranstaltungen stellt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 15. März 1930 (Nr. 63), Anzeigen

Danksagung.
Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres innigst­geliebten Sohnes und Enkels Gerd Fuhrmann sagen wir hiermit allen unsern herzlichsten Dank.
Blumberg, den 11. März 1930   Otto Fuhrmann u. Frau, Familie Taschow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. März 1930 (Nr. 66), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Volkstrauertag wurde in würdiger Weise in der Gemeinde begangen. Sämtliche Orts­vereine nahmen mit ihren Fahnen an dem Trauergottesdienst in der Kirche teil. Nach dem Gottesdienste legten die Vertreter des Landwehrvereins, des Radfahrervereins, des Deutschen Turnvereins und der evangelischen Frauenhilfe am Ehrenmal des Gefallenen Kränze nieder. Von 12 bis 1 Uhr klang zur Ehre und zum Dank der Opfer des Krieges Trauergeläut. [2]

Hönow. Die immer mehr steigenden Aufgaben der Gemeinde, insbesondere in Bau- und Steuer­sachen, haben die Anstellung eines Gemeindesekretärs notwendig gemacht. Mit dem 1. März ist dieser Posten durch Sekretär Meyer aus Altlandsberg besetzt worden. Mit M. ist eine auf allen Gebieten der Verwaltung erfahrene Kraft in dieses Amt berufen worden. [2]

Hönow. Die Reichspost hat die Autobuslinie Mahlsdorf-Hönow bis Mehrow verlängert. Wenn auch zunächst nur etliche Wagen von Hönow nach Mehrow verkehren, so ist doch die Einrichtung zu begrüßen. Es ist nur dringend zu wünschen, daß von den Ortseinwohnern der Omnibus recht viel benutzt wird, um das Unternehmen zu halten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. März 1930 (Nr. 70), Anzeigen

Ehrenerklärung!
Die Beleidigung, welche ich gegen Frau Wegner ausgesprochen habe, nehme ich hiermit zurück und erkläre dieselbe als eine anständige Frau.
Elisabeth Grünwald, Lindenberg. [2]

Gebiß am Freitag abend Tuchmacher- oder Berliner-Straße [Bernau] verloren.
Gegen Belohnung abzugeben im Niederbarnimer Kreisblatt Bernau. [2]

Ich warne hiermit alle Geschäftsleute, meinem Mann weder etwas zu borgen, noch alkoholische Getränke z. geben, da ich für nichts aufkomme.
Frau Lehmann, Hohesteinstraße 53. [Bernau] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. März 1930 (Nr. 72), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Einweisung des Lehrers Walter Müller in sein Amt findet am Freitag, den 28. März durch Gemeindevorsteher Neumann im Beisein des Schulvorstandes der Schule statt. Lehrer Müller übernimmt bekanntlich die zweite Lehrerstelle. [2]

Hönow. Die Aufnahme der Schulneulinge erfolgt am Sonnabend den 29. März, vormittags 11 Uhr, im Schulhause. Schulanfang ist am 1. April. [2]

Hönow. Ein tödlicher Unfall ereignete sich wieder an der für Autofahrer und Motorradfahrer berüchtigten S-Kurve auf der Berlin-Altlandsberger Chaussee, etwa 200 Meter vor dem Dorf­eingang Hönow. Das ist innerhalb kurzer Zeit der dritte Unfall. Am Sonnabend nachmittag gegen vier Uhr fuhr der 40 Jahre alte Bauunternehmer Richard Schleichert auf dem Motorrad von seiner Arbeitsstätte in Berlin nach Fredersdorf ... Kurz vor Hönow fuhr er ... mit dem Rade gegen einen Baum. Der Zusammenstoß war so heftig, daß der Verunglückte neun Meter weit auf das Pflaster geworfen wurde. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten sein. Der herbeigerufene Arzt stellte als Todesursache Schädelbruch fest. ... Es ist nun wohl bald an der Zeit, hier an der S-Kurve Abhilfe zu schaffen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. März 1930 (Nr. 72), Anzeigen

Am Dienstag, den 25 März 1930, morgens 4½ Uhr, entschlief sanft nach schwerer Krankheit meine inniggeliebte Frau, unsere treusorgende Mutter, Tochter, Schwiegermutter , Großmutter, Schwester und Schwägerin Helene Zybell geb. Gathow im 51. Lebensjahre.
In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen Adolf Zybell, Bäckermeister nebst Kindern.
Blumberg, den 25. März 1930.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 27. März, nachm. 4 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 27. März 1930 (Nr. 73), Anzeigen

Stockmotorrad billig und gut, steht zum Verkauf. Klosterfelde, Berliner Straße 28. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. März 1930 (Nr. 74), Amtsbezirk Börnicke, gekürzt

Börnicke. Die Einsegnung der Konfirmanden aus Börnicke, Elisenau, Willmersdorf und Albertshof findet am Sonntag Lätare, 30. März um ½10 Uhr vormittags in der Börnicker Kirche statt. Es werden eingesegnet: ..., Berthold Henschke, Wilhelm Schnitzler, Elisabeth Obst aus Elisenau, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. März 1930 (Nr. 74), Anzeigen

Stock-Motorrad steht zum Verkauf Zerpenschleuse, Liebenwalder Str. 15 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. März 1930 (Nr. 76), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Die Wriezener Bahn, ein Stiefkind der Reichseisenbahn
Wie Aschenbrödel von der Stiefmutter, wo wird die Wriezener Bahn von der Reichsbahn behandelt, und die Reisenden, die auf diese Strecke angewiesen sind, haben schwer darunter zu leiden. Besonders schwer aber diejenigen, die täglich verurteilt sind, diese Bahn benutzen zu müssen. Da sind alle die Ortsansässigen der an der Strecke bis Werneuchen liegenden Ortschaften, die morgens nach Berlin auf Berufsarbeit und abends wieder nach hause fahren müssen, und alle die Siedler, die sich nach Hunderten in Marzahn, Ahrensfelde, Eiche, Blumberg, Werneuchen usw. nach dem Kriege eine Parzelle unter Opfern und Entbehrungen gekauft haben. Hinzu kommen die ständig sich mehrenden Besucher der in Ahrensfelde großzügig angelegten Friedhöfe einer ganzen Anzahl Berliner Kirchengemeinden. Die Zahl der Ausflügler und Naturfreunde in ihrer Flucht aus dem Steinmeer Berlin ist besonders nach Tiefensee und Umgebung in ständigem Steigen begriffen. Trotzdem sind die Verkehrsverhältnisse wie vor 25 und 30 Jahren an dieser Strecke. Nur der Fahrpreis ist höher geworden und einige Züge wurden eingelegt.
Es ist grotesk, daß man zu Groß-Berlin gehörige Ortschaften wie Marzahn und Ahrensfelde nur im Fernbahnverkehr und zum Fernbahnfahrpreise erreichen kann. Vom Wriezener Bahnhof (am Schlesischen Bahnhof gelegen) bis zur Station Marzahn - 10 Kilometer - kostet die Fahrt III. Klasse 50 Pf., bis nach Ahrensfelde 60 Pf. Für diesen Preis kann man auf anderen Strecken bis Potsdam oder Strausberg fahren. Eine Fahrt bis nach Werneuchen - 28 Kilometer - kostet 3. Klasse 1 M. (Nach Potsdam 27 Kilometer). Daraus erhellt die ungleichmäßige Behandlung der Bevölkerung im Osten und Nordosten Groß-Berlins. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. März 1930 (Nr. 76), Anzeigen

Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden anläßlich des Hinscheidens unserer lieben Entschlafenen Helene Zybell geb. Gathow sagen wir hierdurch allen Verwandten und Bekannten unsern herzlichsten Dank.
Besonderen Dank Herrn Pfarrer Ramin für die trostreichen Worte am Sarge und Grabe, der freien Bäckervereinigung Altlandsberg und der ev. Frauenhilfe Blumberg.
Adolf Zybell, Bäckermeister und Kinder   Blumberg, Bez. Potsdam, März 1930. [2]

M. Krumpa, Bernau, Brüderstr. 75 - Tel. 103. Aelt. Geschäft am Platze!
  • Fahrräder: Adler - Diamant - NSU. - Presto
  • Motorräder: NSU. - Victoria - Diamant - DKW. - Stock
  • Automobile: Adler, Opel, Chevrolet
Reparat.-Werkstatt / Autofahrschule [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. April 1930 (Nr. 77), Amtsbezirk Blumberg

Gegen einen Baum gefahren
In der Nacht zum Sonntag ereignete sich in der Nähe von Blumberg ein schweres Autounglück. Eine mit 5 Personen besetzte Zyklonette raste in der Dunkelheit gegen einen Baum und stürzte um.
In der Zyklonette, die die Nummer I A 70188 trägt, saßen der Händler Walter Menzel aus der Roelckestraße 175 in Weißensee, der das Auto offenbar gesteuert hat, Fritz Ribbe aus der Berliner Straße 73 in Hohenschönhausen und drei Schwestern, Erna, Hertha und Frieda Affeldt, die in der Palisadenstraße 78 in Berlin wohnen. Die Gesellschaft war auf der Rückfahrt nach Berlin. Die Straße war trocken.
Nicht weit von Blumberg, in nächster Nähe der Försterei, ist der Kraftwagen dann in einer ziemlich scharfen Kurve, in der die mit Kopfsteinen gepflasterte Straße leicht abschüssig ist, gegen einen Baum gerast. Der Anprall war so heftig, daß die Zyklonette umkippte. Insassen eines anderen Autos, das kurz darauf die Unglückstelle passierte, sahen den Wagen und die Verletzten in der Dunkelheit am Chausseerand liegen. Sie holten schleunigst Hilfe herbei, doch kam bei einem der Verletzten, dem Händler Werner Menzel aus Weißensee, jede Hilfe zu spät. Inzwischen waren auch ein Rettungswagen und ein Arzt an der Unglückstelle erschienen. Fritz Ribbe und die drei Schwestern Affeldt wurden dann ins Krankenhaus gebracht. Während Frieda Affeldt dort bald darauf starb, sind die Verletzungen ihrer beiden Schwestern und Fritz Ribbes, soweit sich das bis jetzt übersehen läßt, nicht lebensgefährlich. Erna Affeldt hat einen Schlüsselbeinbruch, Hertha Affeldt Fleischwunden und Fritz Ribbe einen Schädelbruch erlitten.
Die Ursache des Unglücks ließ sich bis jetzt noch nicht einwandfrei feststellen. Anzunehmen ist jedoch, daß das dreirädrige Auto in der scharfen Kurve so stark ins Schleudern geraten ist, daß der Fahrer die Herrschaft über den Wagen verloren hat. Am Sonntag vormittag fand an der Unglücksstelle ein Lokaltermin statt, an dem Beamte der Landjägerei und der Gerichtsbehörden aus Altlandsberg teilnahmen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. April 1930 (Nr. 78), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Mit dem 1. April findet die Neubesetzung der Lehrerstellen an der Schule statt. Die 1. Lehrerstelle übernimmt Lehrer Ritter, der von Neubrück bei Müllrose zuzieht, die 2. Stelle wird durch Lehrer W. Müller besetzt, der aus Groß-Machnow hierher berufen worden ist. [2]

Hönow. Die Dienststunden im Gemeindebüro sind jetzt neu geregelt worden. Sie sind wochentags von 10 bis 4 Uhr, des Sonnabends von 10 bis 1 Uhr festgesetzt. Die Sprechzeiten des Gemeindevorstehers sind auf Montag und Donnerstag nachmittag 2 bis 5, an den übrigen Tagen von 10 bis 1 Uhr gelegt worden. Sonntags bleibt das Gemeindebüro geschlossen. [2]

Hönow. Die Konfirmation der Kinder findet am nächsten Sonntag statt. Es werde diesmal nur 3 Mädchen eingesegnet: Hedwig Kaiser, Edith Krenz und Margarete Sander. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. April 1930 (Nr. 89), Anzeigen

Hausmädchen nicht unter 18 Jahren stellt zum 15. April ein
Dampfbäckerei A. Pelz, Ahrensfelde, Dorfstraße 55. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. April 1930 (Nr. 90), Anzeigen

Saatkartoffeln
Odenwälder Blaue, Kleinspiegeler Wohltmann und Industrie hat zu verkaufen
Rud. Gahtow, Lehngutsbesitzer, Lindenberg bei Berlin. [2]

Stock-Motorrad, gut erhalten, preiswert zu verkaufen. Zu erfr. im. Gen.-Anz. Orbg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. April 1930 (Nr. 92), Anzeigen

Für die vielen Gratulationen zur Konfirmation unserer Tochter Dorchen sagen wir unsern herz­lichsten Dank.   Otto Wilke und Frau. Lindenberg, im April 1930. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 24. April 1930 (Nr. 95), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekantmachung. [2]
Der Kreistag faßte am 28. und 29. März folgende Beschlüsse: ...
  1. Die Wahl der Vertrauensmänner zur Auswahl der Schöffen hatte folgendes Ergebnis: ...
    B. Amtsgericht Berlin-Weißensee.
    Landwirt Adolf Wendland, Lindenberg. Amtsvorsteher Gustav Wegener, Ahrensfelde.
  2. Schließlich fand die Neuwahl der Amtsvorsteher und Amtsvorsteherstellvertreter statt. Die Neugewählten ergibt die nachfolgende Zusammenstellung:
    20. Ahrensfelde
    Amtsvorsteher: Amtsvorsteher Gustav Wegener, Ahrensfelde
    Amtsvorsteher-Stellvertreter: Lehrer Kurt Huth, Ahrensfelde


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. April 1930 (Nr. 96), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

„Ein Stiefkind der Reichsbahn“ ...
Auf die Notiz „Die Wriezener Bahn, ein Stiefkind der Reichseisenbahn“ in Nr. 76 unseres Blattes vom 30. März 1930 erwidert uns die Reichsbahndirektion Berlin:
„In der Richtung Berlin (W. B.) - Werneuchen verkehren täglich 17 und in der Gegenrichtung 16 Züge. Die Züge liegen so, daß den Wünschen der Fahrgäste hinsichtlich des Berufsverkehrs Rechnung getragen ist. Auch die Anzahl der Züge ist ausreichend und dem Verkehrsbedürfnis angepaßt. Wenn es erforderlich ist, werden außer den fahrplanmäßigen Zügen noch Bedarfszüge gefahren. Die Einlegung von weiteren regelmäßig verkehrenden Zügen und die Einführung des Vorortverkehrs kann zurzeit nicht in Frage kommen. Abgesehen von den einmaligen Baukosten von 1½ Millionen Reichsmark entstünden noch laufende betriebliche Kosten, die nicht gedeckt werden könnten, weil der erforderliche Massenverkehr, der die Voraussetzung für die Einführung der Vororttarife ist, nicht aufkommt. Wir können daher den in der Notiz erhobenen Forderungen nicht nähertreten.
Die Angabe, daß während der wärmeren Jahreszeit der Andrang zu den Zügen an Sonnabenden und Sonntagen so stark gewesen ist, daß es 'zu Schreckensszenen geführt habe' ist nicht richtig. Die Züge waren an diesen Tagen wohl gut besetzt, aber keinesfalls überfüllt. Der Verkehr wird von der Reichsbahndirektion Berlin ständig überwacht und im Bedarfsfalle durch Einlegung besonderer Züge geregelt.“
Die Benutzer der Wriezener Bahn werden mit dieser Antwort der Reichsbahndirektion ganz und gar nicht zufrieden sein. Sie sind mit Recht der Ansicht, daß die Bahn den heutigen Verkehrs­bedürfnissen nicht mehr entspricht und protestieren lebhaft dagegen, daß sie trotzdem so hohe Fahrpreise bezahlen müssen. Eigentlich ist es ja überhaupt ein wohl in ganz Deutschland nicht wieder vorkommendes Unikum, daß man innerhalb des Weichbildes einer Stadt sich nur im Fernverkehr bewegen kann. Die Reichbahndirektion mag versichert sein, daß die Einwohner der an der Bahn liegenden Orte, die Verkehrsvereine und Siedlungsbünde nicht ruhen werden, bis auf dieser Strecke ein wirkliche Verbesserung eingetreten ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. April 1930 (Nr. 99), Aus Altlandsberg

Altlandsberg, 28. April. Ueber dem Rathauseingang ist eine große „700“ in Form einer Lichtreklame angebracht worden. Dieser Hinweis auf die 700-Jahrfeier wirkt sehr schön. [2]

Ein zweites Storchnest ist am Freitag in der Stadt angelegt worden, und zwar auf dem Berliner Tor-Turm. Die Absicht bestand schon vor Wochen und man hätte sie damals in die Tat umsetzen sollen, denn jetzt wird es leider zu spät sein, hier noch ein Storchenpaar zum Nisten zu veranlassen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1930 (Nr. 101), Aus Groß-Berlin, gekürzt

Johannisthal wird Sport-Flugplatz. Nachdem die Stadt Berlin den Flugplatz Johannisthal erworben und in Verwaltung genommen hat, beabsichtigt die Verkehrsdeputation, diesen alten, in der Geschichte des Flugwesens bekannten Platz für die Sportfliegerei auszubauen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. Mai 1930 (Nr. 105), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der Gemeindevertretersitzung wurde zum Vertrauensmann des Kreisjugendamtes Lehrer Ritter gewählt. Die Wahl des Schiedsmann-Stellvertreters fiel auf Richard Zakouril. ... Es wurde beschlossen, bei der MEW die Anbringung von vier Straßenlampen à 60 W., die die ganze Nacht brennen sollen, an der Mahlsdorfer Chaussee zu beantragen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. Mai 1930 (Nr. 108), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Vor dem Jugendschöffengericht in Bernau stand am letzten Mittwoch der sechzehn­jährige Melker Richard K., der auf dem Rittergut Blumberg beschäftigt ist. ...
Der junge Pseudotiroler also war angeklagt, weil er auf seinem Fahrrade abends ohne Laterne durch Blumberg gefahren war und dabei zwei Passanten umgefahren und verletzt hatte.
Der Junge sah sein Unrecht ein ...
Das Jugendgericht sah daher, obgleich es den jungen Melker für schuldig erklärte, sogar von einer Erziehungsmaßnahme ab, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. Mai 1930 (Nr. 109), Anzeigen

Achtung! Am Sonntag d. 11. d. Mts., bleibt mein Lokal von 1 Uhr ab wegen einer größeren Festlichkeit geschlossen.   Reiche, Gastwirt, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. Mai 1930 (Nr. 112), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Eine unglaubliche Ausschreitung ließ sich, wie uns nachträglich gemeldet wird, die Abteilung Sturm 5 Horst Wessel der NSDAP. aus Berlin am vorletzten Sonntag zu Schulden kommen.
Nach einem Werbemarsch von Ahrensfelde nach Mehrow sollen die Leute aus dem Saale des Gastwirts Herrmann Meißner das Bild unseres Reichspräsidenten, des Generalfeldmarschalls von Hindenburg entfernt haben und nagelten es im Garten an einen Baum. Darauf wurden die Augen auf diesen Bilde ausgestochen und unter den Rufen: Nieder mit dem Verräter! sollte es verbrannt werden. Als das Bild nicht gleich Feuer fing, wurden noch unflätige Bemerkungen gemacht. Dieser Fall ist auch dadurch nicht aus der Welt zu schaffen, daß ein Mitglied der NSDAP. aus Mehrow dem Gastwirt Meißner ein neues Bild unseres Reichspräsidenten überbrachte.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. Mai 1930 (Nr. 116), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen Pfarrer i. R. Gustav Hinz und seine Gattin Helene, geb. Hahn, wohnhaft in Charlottenburg, Kaiserin-Augusta-Allee 89, am 20. Mai. Beide erfreuen sich trotz des hohen Alters (78 bzw. 72 Jahre) körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische.
Pfarrer Hinz wurde 1905 von Culm a. W., wo er in anstrengender Tätigkeit 12 Jahre amtiert hatte, durch den Oberkirchenrat nach Ahrensfelde bei Berlin berufen. Seit Oktober 1908 wirkte er in Buchholz-Zauche bei Beelitz (Mark) unter Verehrung und Liebe seiner Gemeinde bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, der nach 46jähriger Amtstätigkeit am 1. Oktober 1924 erfolgte. Seine erste Gemeinde Miswalde (Ostpreußen) erbat ihn 1880 durch ein Gesuch an Kaiser Wilhelm I. als ihren Seelsorger nach Befreiung vom Militärdienste. 1884 wurde er von der Gemeinde Oliva bei Danzig einstimmig gewählt. 1893 berief in das Königliche Konsistorium nach Culm (Weichsel). Dem Jubelpaare herzlichen Glückwunsch!


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. Mai 1930 (Nr. 116), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. über die Zerstörung des Hindenburgbildes, worüber wir kürzlich berichteten, ver­öffentlicht die NSDAP. jetzt ihre Darstellung, in der es heißt:
Die Ermittlungen haben ergeben, daß die Vorfälle sich erst abspielten, als die Berliner SA.-Abteilung bereits geschlossen abmarschiert war. Neugierige, die sich angesammelt hatten, vielleicht auch Provokateure, sollen dann das Bild, das übrigens kein gerahmtes Porträt, sondern nur ein Plakat war, von der Wand abgenommen und durch ein Fenster an einen Baumzweig gehängt haben, von dem es nachher herunterfiel.
Die NSDAP. hat mit dem Vorfall nichts zu tun und verurteilte ihn, da die Partei ihren Kampf gegen ein System und nicht gegen Bilder führt. Da sich der Vorfall jedoch in Anschluß an eine Parteiveranstaltung ereignete, hat der veranstaltende Ortsgruppenführer sich veranlaßt gesehen, dem Wirt das Bild zu ersetzen, obwohl Nationalsozialisten als Täter nicht in Frage kommen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 27. Mai 1930 (Nr. 122), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Eine öffentliche Belobigung finden wir im Amtsblatt der Preußischen Regierung in Potsdam vom 24. Mai 1930. Sie hat folgenden Wortlaut:
"Der Schüler Erich Drews aus Mehrow, Kreis Niederbarnim, hat am 15.2.1930 zusammen mit dem Schüler Willi Binder ebenda vier Schulkameraden vom Tode des Ertrinkens gerettet. Ich bringe diese mutige und entschlossene Tat hiermit lobend zur öffentlichen Kenntnis.
Potsdam, 15.5.1930, Der Regierungspräsident."


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1930 (Nr. 124), Anzeigen, gekürzt

Der Kriegerverein Blumberg (Bezirk Potsdam) feiert am 1. Juni 1930 sein
50jähriges Stiftungsfest
Freunde und Gönner des Vereins werden hiermit herzlichst eingeladen.
Anfang 1.30 Uhr nachmittags. Der Vorstand. [2]

Herzliche Einladung zum 25. Jahresfest der Hoffnungstaler Anstalten (Hoffnungstal, Lobetal, Gnadental) in Lobetal bei Rüdnitz (Kreis Oberbarnim) am Sonntag Exaudi, den 1. Juni 1930 ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1930 (Nr. 124), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Deutsche Turnerverein „Felsing“ beteiligte sich am Sonntag an Jugendtreffen in Weißensee mit 27 Schülern, 15 Schülerinnen und 5 Jungmannen. Hierbei errangen im Dreikampf Preise: bei den Jungmannen, Jahrgang 12, 13: 2. Alb. Wegener; Schüler, Jahrgang 16, 17: 2. Günter Maaß, 4. W. Schulz, 5. H. Kemna; Jahrgang 18, 19: 2. R. Hesse, 4. W. Krosinski, 6. Erwin Anklam, 11. H. Reckschwardt; Jahrgang 20, 21: 1. Rudi Kühn, 5. Br. Granow, 12. Kurt Giese, 13. Ew. Krosinski, 14. Rudi Adler; Schülerinnen, Jahrgang 16, 17: 3. L. Rienitz, 8. W. Brulke, 10. Elfr. Schulz, 11. H. Anders, 12. A. Giese; Jahrgang 18, 19, 20: 3. G. Richert, 4. E. Hangel, 7. Ed. Dornwirth, 13. A. Giese; Im Zwölfkampf errang A. Wegener in der Mittelstufe den 1. Preis.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1930 (Nr. 124), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Kriegerverein kann in diesem Jahr auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Das Jubiläum soll am 31. Mai und 1. Juni in entsprechender Weise gefeiert werden. Am Sonnabend findet ein Zapfenstreich mit Fackelzug statt, während die eigentliche Feier am Sonntag vor sich geht. Sie beginnt mit dem Feldgottesdienst am Ehrenmal. Mittags werden die auswärtigen Gäste empfangen, und dann marschieren alle geschlossen zum Festplatz im Schloßpark, wo der Festakt stattfindet. Abends ist Ball in drei Lokalen. Die Mitglieder des Vereins vereinigen sich dann am Montag abend noch einmal im Vereinslokal Otto zu einem gemütlichen Beisammensein.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 29. Mai 1930 (Nr. 124), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens des Deutschen Turnvereins Hönow 1920 finden die Sonnenwendfeier und das Bezirksturnfest des 4. Bezirks des Gaues Brandenburg am Sonnabend und Sonntag den 21. und 22. Juni in Hönow statt. Es ist mit starker Teilnahme der Brudervereine zu rechnen. Der Verein hofft, bei den Mitbürgern reges Interesse für diese größere Veranstaltung zu finden und rechnet mit der schon oft bewiesenen Gastfreundschaft den fremden Turnern gegenüber.
Sonnabend bis 8,45 Uhr treffen sich die Vereine auf der Landsberger Chaussee am Dorfausgang von Hönow und marschieren mit Musik zum Vereinsheim Seeger. Um 10 Uhr abends ist die Sonnenwendfeier. Danach gemütliches Beisammensein. Sonntag früh Wecken durch die Kapelle Eckstein. Von 9 bis 11 Uhr volkstümliche Wettkämpfe des 4. Bezirks (Sprung, Stoß und Lauf); 2 Uhr nachmittags Festzug, anschließend turnerische Vorführungen, Geräteturnen, allgemeine Frei­übungen der Turner und Turnerinnen (Uebungen, die auf dem Bundestag in Innsbruck vorgeführt werden), Faustballspiele. Für einfaches Nachtlager und Mittagessen wird der gastgebende Verein Sorge tragen. Der Turnverein rechnet auf weitestgehende Unterstützung der Ortseinwohner. [2]

Hönow. Die Lichtversorgung der Kolonie Hönow-Süd schreitet fort. Es ist in Kürze mit der Stromversorgung zu rechnen. ... Je mehr Teilnehmer sich melden, um so günstiger ist das auch für die Gemeinde bei der Aufnahme des Kredits. [2]

Hönow. Ein nicht alltägliches Anglerglück hatte der Angler Frömmig aus Mahlsdorf. Er fing mit der Angel einen Karpfen von 16 Pfund. Damit ist die weit verbreitete Ansicht widerlegt, daß durch den starken Frost im Vorjahre die größeren Fische im See eingegangen sind. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. Juni 1930 (Nr. 126), Anzeigen

Stock-Motorrad gut erhalten, zu verkaufen. Sachsenhausen, Friedrichstraße 25. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 3. Juni 1930 (Nr. 127)

50 Jahre Kriegerverein Blumberg
Massenaufmarsch ehemaliger Soldaten
Am ersten Sonntag im Juni feierte der Kriegerverein Blumberg das Fest seines 50jährigen Bestehens. Deutschlands Aufstieg und Niedergang hat er in diesem halben Jahrhundert erlebt, in vier Kriegen haben seine Mitglieder für Deutschland gestritten. Im großen Ringen 1914/18 sind von den 200 Blumbergern, die ins Feld gezogen waren, 55 nicht mehr wiedergekehrt. Ihre Namen zieren heute das mächtige Denkmal, das ihnen die Gemeinde im Schatten der trutzigen Wehrkirche errichtet hat.
Um dieses Denkmal scharte sich gestern die Gemeinde zum Festgottesdienst.
Nach dem Niederländischen Dankgebet hielt Pfarrer Ramin die Festpredigt, der er das Bibelwort „Ich will Euch den Frieden geben“ zugrunde legte. Der weißbärtige Geistlich fand ergreifende Worte für das Schicksal derer, die draußen geblieben und in fremder Erde zum ewigen Schlaf gebettet sind. In ein Treuegelöbnis zu ihnen klang die Predigt aus. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legten die Vereine ihre Kränze am Denkmal nieder. Den Abschluß dieser schlichten und würdigen Feier bildete das Lutherlied.
Nach einem kurzen Ummarsch durch den Ort begab sich der Jubelverein in den Schloßpark, wo der Vorsitzende, Kam. Keisdorf, und das Ehrenmitglied des Vereins, Graf von Arnim, den Vorbei­marsch abnahmen.
Nur kurz war die Mittagspause. Dann entwickelte sich in dem reich mit Fahnen und Tannenreis­gewinden geschmückten Ort ein Leben, wie es Blumberg wahrscheinlich noch nicht gesehen hat. Die Zufahrtsstraßen waren bald gedrängt voll von den anmarschierenden Vereinen, denen ein herzliches Willkommen geboten wurde. Nicht weniger als 52 Vereine mit ihren Fahnen waren zur Stelle. Der Empfang, die Aufstellung und der Abmarsch vollzogen sich wie am Schnürchen, wie sich überhaupt die Abwicklung der Tagesordnung durch größte Pünktlichkeit und Ordnung auszeichnete.
Da viele Vereine in ansehnlicher Stärke angetreten waren, war der Festzug außerordentlich lang. Er fand nach dem Ummarsch durch den Ort sein Ende auf dem Festplatz, zu dem man sich den herrlichen Schoßpark ausersehen hatte. Unter den riesigen Bäumen, deren ausladendes Geäst den so willkommenen Schatten spendete, hatte sich bald ein lebensgefährliches Gedränge entwickelt, das sich aber bald in schönster Ordnung auflöste, als Marschmusik den Beginn der Feier ankündigte. Nach gemeinsamen Gesang des Liedes „O Deutschland hoch in Ehren“ begrüßte der 1. Vorsitzende, Kam. Keisdorf, der als dritter in diesen 50 Jahren den Verein führt, mit herzlichen Worten all die, die zur Feier des Tages von fern und nah herbeigeeilt waren. Der Gesangverein „Hoffnung“ unter seinem Dirigenten Eppich-Bernau sang das immer wieder schöne Lied „Krönt den Tag“, während Fräulein Keisdorf in wohlgesetzten Versen dem Vaterland die Treue gelobte.
Die Festrede hielt der Vorsitzende des Regierungsbezirks-Kriegerverbandes, General von Gottberg. In militärisch knappen Worten überbrachte er die Grüße des Präsidenten Geeral von Horn und zeichnete ein anschauliches Bild von der Entwicklung des Blumberger Kriegervereins. Bei der Gründung habe man zu einem Deutschland hoch in Ehren aufsehen können, heute lebt das deutsche Volk in Ohnmacht, ein Volk ohne Heer und Wehr, das die Früchte seiner Arbeit den Gegnern zukommen lassen müsse. Je schlechter aber die Zeiten seien, desto mehr müsse man zum Vaterland stehen. Man dürfe nicht in der Vergangenheit versinken, sondern müsse neue Kraft und Hoffnung schöpfen, damit es wieder aufwärts gehen kann. Aufgabe der Kriegervereine müsse es sein, für die Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes einzutreten, denn die Reichswehr werde die Grenzen nur schützen können, wenn ein entschlossenes, opferbereites Volk hinter ihr stehe. Der alte Soldaten­geist möge in unserm Volk weiter leben, damit niemand es wagt, Deutschlands Grenzen anzutasten.
Nach dem Deutschlandlied nahm der Vorsitzende des Kreis-Kriegerverband[es], Kam. Ewig, das Wort und überreichte dem Verein die Fahnenmedaille. Wenn man, so führte er aus, das Fest nicht auf sein Inneres wirken lasse, dann bleibe es ein Spiel mit Liedern und Fahnen und schönen Worten, ein Nichts, wenn der Deutsche nicht endlich zur Selbstbesinnung kommt. Im Anschluß an diese Worte fand der Redner, oft von Zustimmung unterbrochen, heiße Worte der Liebe zu unserer Jugend, deren man sich besonders annehmen müsse, wenn sie nicht der in der Trostlosigkeit unserer Zeit untergehen solle. Ein guter Deutscher glaube an einen mächtigen Gott, an die ewige Gerechtigkeit und an den Wiederaufstieg des deutschen Vaterlandes. Frau Martha Flöricke und Fräulein Frieda Ebel überreichten dann in wohlgesetzten Worten den goldenen Kranz und das Fahnenband, die Vertreter der Vereine ihre Ehrengaben.
Schon während der Festrede hatten die himmlischen Kanoniere ihre irdischen Kameraden mit etlichen Salven begrüßt. Dann fielen, nachdem vom frühen Morgen bis zum Spätnachmittag die Sonne in wahrer Festesfreude gestrahlt hatte, die ersten Tropfen, denen ein ansehnlicher Guß folgte, der die Festwiese im Nu räumte. Alles flüchtete in den Schutz der Baumriesen oder suchte die schützenden Mauern des Dorfes zu erreichen. Unter Blitz und Donner, unter klatschendem Regen, wickelte sich dann der restliche Teil des Festes ab. Schließlich ließen aber die Gewalten des Unwetters nach und die Sonne funkelte noch für etliche Augenblicke durch die Wolkenfetzen.
Mit Marschmusik - die Kapelle Liebisch-Bernau in ihrer netten Uniform spielte tagsüber wacker auf - ging es zurück ins Dorf, wo bald jedweder Stuhl und Tisch besetzt war. Da wurde, während noch jeder vor Nässe dampfte, manches Wiedersehen gefeiert und mancher Schluck auf die alte Kameradschaft getrunken. Die Straßen des Ortes waren bis in die sinkende Nacht hinein trotz des Regenwetters voll von Menschen, denn die drei Säle, in denen nun guten Endes dem Tanz gehuldigt wurde, reichten bei weitem nicht aus, um die Menschenmassen zu fassen. Heute abend treffen sich die Blumberger Kameraden noch zu einem gemütlichen Beisammensein. Dann ist das Fest, das man wochenlang vorher, mit soldatischer Gründlichkeit vorbereitet hatte, vorüber und mit ihm ein halbes Jahrhundert Arbeit und Mühe. Den Lohn hat der Verein gestern in Gestalt der herzlichen Worte gefunden, mit denen jedweder Redner des Wirkens des Jubelvereins gedachte. Sie galten um einen nicht geringen Teil denen, die an der Wiege des Vereins standen. Vier von ihnen, die Kameraden Wenzel, Vetter, Krüger und Schöne, alle über 80 Jahre alt, konnten sich gestern an der Ernte freuen, die aus ihrer Saat in fünfzig Jahren herangereift ist. Und wenn all die guten Worte, die gestern gesprochen wurden, jemals Wirklichkeit werden, dann kann der Kriegerverein Blumberg doppelt stolz auf sein Werk sehen. Es soll im Zeichen der Worte stehen, mit denen gestern Kam. Ewig seine Ansprache einleitete. „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig setzt an ihre Ehre!“ [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. Juni 1930 (Nr. 129), Anzeigen

Stockmotorrad Mod. 27, Gasherd, 3 flammig verk. billigst
Oranienburg, Kurfürstenstr. 188 III, r. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Juni 1930 (Nr. 130), Amtsbezirk Neuenhagen / Anzeigen

Hönow. Neue Straßennamen treten für unseren Ort in Kraft. Der Amtsvorsteher gibt sie im amt­lichen Teil der heutigen Ausgabe unserer Zeitung bekannt. Wir weisen alle Einwohner besonders darauf hin. [2]

Bekanntmachung.
Im Gemeindebezirk Hönow werden die Straßen
  1. Straße 3 und Straßenparzelle 1719/104 in „Am Kornfeld“,
  2. Straße 4 z. Zt. Straßenparzelle 1714/114 in „An der Heide“,
  3. Straße 5 in „Rosenstraße“,
  4. Straße 6 in „Ginsterstraße“,
  5. Straße 7 in „Kirschenallee“,
  6. Straße 8 in „Fichtengrund“,
  7. Straße 9 in „Am Weiher“,
  8. Straße 10 (Straßenparzelle 1715/114) in „Am Barschsee“,
  9. Straße 11 in „Hinter dem See“,
  10. Straße 12a und 12 in „Am Lerchengrund“,
  11. Straße 13 in „Ringstraße“,
  12. Straße 14 in „Dahlienstraße“,
  13. Straße 15 und D in „Am Berge“,
  14. Straße 16 und A in „Erikastraße“,
  15. Straße 17 in „Libellenstraße“,
  16. Straße 18 in „Ulmenstraße“,
  17. Straße 19 in „Auf der Höhe“,
  18. Straße 20 in „Talstraße“,
  19. Straße B in „Hildestraße“,
  20. Straße C in „Waltraudstraße“,
  21. Straße F in „Sophienstraße“,
  22. Straße G in „Krumme Straße“,
  23. Straße H in „Margaretenstraße“
benannt.   Neuenhagen bei Berlin, d. 2. Juni 1930.
Der Amtsvorsteher als Wegepolizeibehörde. Köseling. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Juni 1930 (Nr. 132), Titelseite

Unsere Heimatbeilage erscheint heute anläßlich der 700-Jahrfeier der Stadt Altlandsberg als Sonderausgabe. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Juni 1930 (Nr. 132), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Gemeindevertretersitzung in Hönow
Der Gemeindevorsteher eröffnete die Sitzung mit der Verlesung des ohne Widerspruch genehmigten Protokolls der letzten Sitzung. Der Fluchtlinienplan des Geländes Richard Döberitz und der Entwurf eines Fluchtlinienplanes vom Lüdekeschen Land fanden einstimmige Annahme. ... Sodann wurde der Haushaltsvoranschlag 1930 mit seinen einzelnen Positionen in Einnahme und Ausgabe verlesen und fand die Zustimmung der Gemeindevertretung, so daß er demnächst zur Ausführung gelangen wird. ...
Die Frage der freiwillige Feuerwehr, die auf Grund eines Schreibens des Landrats auftauchte, beschäftigte die Gemeindevertretung zunächst nur informatorisch, da bei den bestehenden Schwierigkeiten hinsichtlich der Mannschafts-, Wasser- und Geldverhältnisse von einem Beschluß zunächst abgesehen werden mußte. Bis zur nächsten Sitzung sollen Unterlagen beschafft und Feststellungen getroffen werden.
Sodann wurde über den Antrag Ernst auf Feststellung der Eigentumsverhältnisse an den Hönower Seen verhandelt. ...
Der Gemeindevorsteher gab Aufschluß über den Stand der Anmeldung zur Lichtversorgung, machte außerdem noch ... auf den Inhalt der von der Gemeinde mit dem M. E. W. abgeschlossenen Bedingungen aufmerksam. ... Die Anlage von vier Straßenlaternen, die während der ganzen Nacht brennen, ist durch das M. E. W. bestätigt worden. Die Lampen werden bei Beginn der Strom­versorgung Hönow Süd in Betrieb genommen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1930 (Nr. 133), gekürzt

700 Jahre Altlandsberg!
Festakt und Festzug
Altlandsberg, die siebenhundertjährige Stadt im Kreise Niederbarnim, beging zu Pfingsten ihr Jubiläum. Ein rechtes Pfingst- und Jubiläumswetter begünstigte die Feierlichkeiten. ... Im Sitzungs­sale des Rathauses trafen sich die Ehrengäste, die hier von Bürgermeister Schwarzburger begrüßt wurden. Vom Landratsamt waren Landrat Schlemminger, Kreisarzt Dr. Kühnlein und Reg.-Ass. Dr. Blaesing erschienen; der Kreisausschuß war vertreten, desgleichen benachbarte Gemeinden: aus Oranienburg war Bürgermeister Dr. Horn anwesend, Bernau blieb der Feier fern. ...
Landrat Schlemminger überbrachte die Glückwünsche der Kreisverwaltung und des Kreis­ausschusses. ... Als Ersatz für ein Geschenk verspreche ich, dafür bemüht zu sein, daß Altlandsberg die Elektrifizierung seiner Bahn erhält. (Großer Beifall.) ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 12. Juni 1930 (Nr. 134), gekürzt

Zweiter Jubiläumstag in Altlandsberg
Spiel auf der Bühne. Derselbe helle und freundliche Sonnenschein, der am ersten Pfingsttage die Straßen des mittelalterlichen Städtchens vergoldete, strahlte am zweiten Feiertage über Mauern, Türme und Tore. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Juni 1930 (Nr. 137), Anzeigen

Der Plan für die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie am Dahlwitzer Weg in Hönow-Süd liegt bei dem Postamt in Altlandsberg von heute ab vier Wochen aus.
Telegraphenbauamt Eberswalde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. Juni 1930 (Nr. 139), gekürzt

Lufttankversuche über Berlin.
Von der Lufthansa werden zurzeit interessante Versuche auf dem Gebiet der Brennstoffübernahme in der Luft durchgeführt. Am Montag konnte man über Berlin zwei in größerer Höhe fliegende Flugzeuge beobachten, die eine bestimmte Vorübung für die Uebername von Brennstoff von einem Flugzeug ins andere ausführten. Es handelte sich um einen Fokker-F2-Hochdecker und einen Junkers-A20-Tiefdecker, deren Piloten die Aufgabe hatten, eine gewisse Zeit hindurch unverändert in einem Abstand von 15 bis 20 Meter übereinander zu fliegen ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. Juni 1930 (Nr. 139), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Landwehrverein hielt seine Junisitzung am Sonnabend bei Scharny ab. In dieser Sitzung wurde die Teilnahme des Vereins an der 10. Gründungsfeier des Turnvereins Hönow besprochen. Die Kameraden versammeln sich am Sonntag um 1 Uhr bei Hörnicke und werden von hier mit Musik zum Vereinsheim Seeger geleitet. Bei Scharny schließt sich der Radfahrerverein „Germania“ dem Zuge an. In der Sitzung wurde auch der Freude über den wohlgelungenen Ausflug des Vereins am 4. Feiertage nach Marienwerder und Grünau Ausdruck gegeben. [2]

Hönow. An den schönen Sonnabenden und Sonntagen ergießt sich eine Flut von Ausflüglern über unser schönes Dorf. Aus der neu entstandenen Siedlung und namentlich aus Mahlsdorf kommen sie in Scharen und suchen Erholung. Die Wandervögel kommen singend durchs Dorf und suchen die stillen Plätze in der Heide in den sogenannten „Hedicken“. Nach dem Mittelsee, eine der schönsten Gegenden unserer Feldmark, strömen die Mitglieder des Bundes für Lebensreform und treiben in dem gepachteten Gelände Körperkultur. Am Haussee liegen zu Hunderten all die, die im Wasser Erfrischung suchen. Hönow ist aus dem Dornröschenschlaf, den es vor 10 Jahren noch schlief, erwacht. Manch Hönower Einwohner bedauert das, aber gegen den Strom der Entwicklung läßt sich nicht schwimmen. Der Ort muß der allgemeinen Entwicklung folgen. Es wird nun ernsthaft der Plan erwogen, an unseren Seen auch eine Badegelegenheit zu schaffen. Die Absicht ist nur zu begrüßen, denn alle Wege müssen in heutiger Zeit beschritten werden, die Volksgesundheit zu fördern.
Wenn man sich auch darüber freuen kann, welch emsiges Leben und Treiben des Sonntags am See herrscht, so muß doch einmal auch scharf der Unfug gerügt werden, der hierbei verübt wird. Die angrenzenden Felder werden rücksichtslos zertreten. Von den am Ufer liegenden Fischerkähnen werden die Schlösser aufgebrochen und die Kähne benutzt, als ob es Privateigentum nicht mehr gäbe. Die Gärten und Parks der angrenzenden Besitzer werden scheinbar als Allgemeineigentum betrachtet. Die mühsam errichteten Wasserschöpfbänke werden abgebrochen und als Sprungbretter hergerichtet. Es wäre Pflicht der Badenden, diesem Unfug mit aller Macht zu steuern. Gutgemeinte Hinweise der Besitzer sind mit den gröbsten Antworten bedacht worden. Vielleicht ist der Bau der Badeanstalt der Weg, der die auftretenden Mängel mit einem Schlage beseitigt. Vielleicht! [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. Juni 1930 (Nr. 141), Amtsbezirk Neuenhagen

Seeberg. Verunglückt ist gestern vormittag in der Nähe von Seeberg eine Berliner Autotaxe, die mit mehreren Personen besetzt war. ... Der Fahrer Adler, der seit acht Tagen bei dem Autobesitzer ... angestellt ist, hatte mit mehreren Bekannten eine Schwarzfahrt nach Strausberg unternommen. Unterwegs verkaufte er das Reserverad und betrank sich dafür mit seinen Kumpanen. ... Auf dem Wege nach Berlin überschlug sich dann der Wagen in der sogenannten Seeberger Kurve in rasender Fahrt. Das Auto wurde vollkommen zertrümmert. Die Verunglückten brachte man zunächst in das Krankenhaus Altlandsberg. Bis auf den erheblich verletzten Fahrer konnten sie alle wieder entlassen werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. Juni 1930 (Nr. 143), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Gastwirte Achtung! Der Autoschlosser Richard Böse aus Berlin, der in seinem Kraftwagen nach Hause fahren wollte, wurde am Donnerstag nachmittag auf der Chaussee zwischen Seefeld und Blumberg, am sogenannten Dudel, von einem ihm entgegenkommenden Kraftwagen angefahren, auf die Straße geschleudert und schwer verletzt. Der Führer des Kraftwagens, der das Unglück dadurch verursachte, daß er nicht auswich, ließ den Verwundeten unbeachtet liegen und jagte mit erhöhter Geschwindigkeit davon. Er ist unbekannt entkommen. Der Verunglückte wurde mit einem Schlüsselbeinbruch, Schulterblattbruch, Quetschungen und einer Gehirnerschütterung in das Bernauer Krankenhaus eingeliefert. Da sich der Kraftfahrer seiner Schuld bewußt sein muß, ist damit zu rechnen, daß er sich über den Stand der Sache zu unterrichten suchen wird. Er kann dies nur durch die Heimatzeitung. Es ergeht daher an die Bevölkerung der Orte der Wriezener Strecke und insbesondere an die Gastwirte die dringende Bitte, Beobachtungen daraufhin anzustellen, ob ortsfremde Kraftfahrer eines geschlossenen dunklen Wagens sich besonders für den Inhalt der Heimatzeitung interessieren. Man merke sich in solchem Falle die Personen und das Erkennungszeichen. Das Landjägeramt Blumberg bittet um Nachricht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. Juni 1930 (Nr. 144), gekürzt

„Graf Zeppelin“ besucht die Mark
Auf der Fahrt nach der Ostsee / In Zepernick und Bernau gesichtet ...
Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ hat gegen 9 Uhr seine Rundfahrt über Berlin beendet und ist, nach Staaken zurückkehrend, glatt gelandet. Um 9,20 Uhr stieg das Luftschiff zu der vorgesehenen Fahrt nach den Ostseebädern auf, von der es voraussichtlich um 3,30 Uhr zurückkehren wird. ... Das Luftschiff schlug zunächst den Kurs nach Stettin ein. Kurz vor 10 Uhr stattete es dem Kreis Niederbarnim einen Besuch ab. In Zepernick und Bernau wurde das Luftschiff, wie wir im Kreisteil berichten, beobachtet und lebhaft begrüßt. ... [2]

„Graf Zeppelin“ in Berlin
Nachtfahrt über Deutschland / Ueberall mit Begeisterung empfangen ...
[wegen hitzebedingtem Auftrieb unfreiwilliger Start in Hamburg, Landung mangels Ballast erst nachts möglich] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Juni 1930 (Nr. 145), Amtsbezirk Neuenhagen

10 Jahre Deutscher Turnverein Hönow
Seit längerer Zeit hatte unser Ort wieder einen großen Tag. Der Deutsche Turnverein Hönow feierte seinen 10. Geburtstag. Von weit und breit waren die Freunde und Verwandten des Vereins gekommen, um dem Geburtstagskinde die Wünsche zu übermitteln. ...
Am Sonnabend abend bereits klangen schmetternde Weisen durch das Dorf, um die Gast-Turner ins Vereinsheim zu leiten. Um 10 Uhr setzte sich ein gewaltiger Zug zur Feuerstätte in Bewegung. Zwischen Rethsee und Wörde war der Feuerhaufen aufgeschichtet. Die Fackelträger setzten ihn in Brand und gewaltig loderte der Strahl zum dunklen Himmel. ... Tbr. Zimmermann hielt die Feuerrede. ... Feuersprüche, Volkstänze um das Sonnenwendfeuer, gemeinsame Gesänge hinterließen tiefe Eindrücke. ... Im Vereinsheim huldigte man der turnerischen Fröhlichkeit bei der Mitwirkung des Ecksteinschen Orchesters manche Stunde.
Um 6½ Uhr am Sonntag morgen weckte die Kapelle die 200 Turner und Turnerinnen, die in Hönow in Massenquartieren Unterkunft bei den Besitzern gefunden hatten. Fast alle Besitzer haben den Verein hierbei unterstützt. Von 9 bis 11 Uhr entwickelte sich auf der schattigen Dorfaue im schweren Sommerschmuck der 70jährigen Linden emsiges Treiben und Tummeln. Die Turner marschierten zum Wettkampf auf; fast 100 Teilnehmer rangen um den schlichten Ehrenkranz. Im Dreikampf maßen Turner und Turnerinnen im friedlichen Streit ihre Kräfte (Lauf, Hochsprung und Kugelstoßen). ...
Um 2 Uhr bildet sich vor dem Vereinsheim Seeger der Festzug. Neun Vereine mit 7 Fahnen geben ein farbenfrohes Bild, über das die Mutter Sonne ihr Gold goß. Auf dem Festplatz eine kurze würdige Feier. Wilhelm Bugge begrüßte die vielen Gäste. Zimmermann legte seiner Festansprache die 10jährige Geschichte des Vereins zugrunde. Brausend schallte das Deutschlandlied über den Platz. Tbr. Obst ehrte 15 Mitglieder für 10jährige treue Mitgliedschaft. Tbr. Meyer ehrte schlicht und ergreifend die Toten des Krieges und des Vereins. Unter den Trauerklängen des Liedes vom guten Kameraden legten die vier jüngsten Turnbrüder 4 Kränze an den Gräbern und am Denkmal nieder. Ein kurzer Schlußmarsch, und dann folgten Geräteturnen, Sondervorführungen ..., die den Zuschauer etwas ahnen ließen von dem Geist und der Arbeit im Deutschen Turnerbunde. Nach der Siegerverkündung folgte der Festzug durch Hönow, bis der Tanz im Vereinsheim Seeger in seine Rechte trat. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. Juni 1930 (Nr. 147), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Beim Baden ertrunken ist Mittwoch abend gegen 9 Uhr der 44 Jahre alte Zimmermann Adolf Flöricke aus Blumberg. Er hatte mit verschiedenen Arbeitskollegen zusammen Richtefest gefeiert und wollte nun hinterher mit aller Gewalt baden. In Begleitung eines anderen schwamm er über den See. Sein Begleiter, der als erster schwamm, merkte dann nach einiger Zeit plötzlich, daß Flöricke nicht mehr hinter ihm war. Offenbar hat er einen Herzschlag erlitten und ist still untergegangen. Die Leiche ist inzwischen geborgen worden. Der Ertrunkene hinterläßt eine Witwe und ein Kind. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Juni 1930 (Nr. 149), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung
Aus Anlaß des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche auf dem Gehöft des Landwirtes Gubert Wilke in Hammer und dem Rieselgute Münchehofe werden ... aus den Gemeindebezirken Hammer und Münchehofe Sperrbezirke gebildet. ...
Ferner gelten in einem Umkreis der ... hinsichtlich der Gemeinde Münchehofe die Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten, Mehrow, Hönow, Eiche, Ahrensfelde, ..., Erkner, Werlsee, Grünheide umschließt, ... Schutzmaßregeln.
Berlin, den 27. Juni 1930.   Der Landrat. [2]

Personalnachweisung
Bestätigt: Der Schuhmachermeister Fritz Gröpler in Blumberg als Amts- und Gemeindegehilfe und Vollziehungsbeamter des Amts- und Gemeindebezirks Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Juli 1930 (Nr. 153), Aus Groß-Berlin, gekürzt

Ein Moorbrand brach gestern nachmittag in der Graf-Rödern-Allee in Reinickendorf-Ost, unmittel­bar am Gelände der Nordbahn aus. ... Etwa 1000 Quadratmeter Torfmoor sind vernichtet worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. Juli 1930 (Nr. 156), Aus Groß-Berlin, gekürzt

Das Riesenflugschiff „Do X“ kommt nach Berlin
Das deutsche Riesenflugschiff „Do X“ rüstet zu seinem Ozeanflug, der es vom Seeflughafen Travemünde aus über die Azoren nach York führen soll. ...
Vor dem Ozeanflug wird die „Do X“ jedoch der Reichshauptstadt noch einen Besuch abstatten. Im Einvernehmen mit der Stadt Berlin ist der Müggelsee als Landungsstelle in Aussicht genommen. ... Durch die Landung der „Do X“ dürfte der Müggelsee gleichzeitig seine Bestätigung als Wasser­flughafen Berlins erhalten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Juli 1930 (Nr. 157), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr ist, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, dem Schüler Willi Binder, den Austräger des Niederbarnimer Kreisblattes, vom Preußischen Staatsministerium verliehen worden. Damit hat die mutige Tat des tapferen Jungen, der bekanntlich vier Schüler vom Tode des Ertrinkens gerettet hat, auch nach außen hin ihre Anerkennung gefunden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. Juli 1930 (Nr. 159), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Das dritte Bundesturnfest des Deutschen Turnerbundes findet vom 10. bis 13. Juli 1930 in Innsbruck statt. Von Deutschen Turnverein Hönow nehmen 7 Turnbrüder an der Fahrt teil. ... [2]

Hönow. Einen nicht alltäglichen Fang machte der Rentner Hermann Gathow beim „Reusenheben“ im hintersten See. In einer Reuse fand er eine etwa 20 cm große Sumpfschildkröte. Wie diese in den See gekommen, ob sich Schildkröten in dem sehr verkrauteten See aufhalten - man kann darauf bestimmt noch nicht antworten, denn bisher sind Beobachtungen dieser Art noch nicht gemacht worden. [2]

Hönow. Im Turmhause der alten Hönower Feldsteinkirche liegt eine alte Glocke. Jahrhundertelang, seit 1473 sah sie aus stolzer Höhe auf die arbeitenden Menschen dort unten im friedlichen Dorf ... Dann kam der opferreiche Krieg, ihre beiden Mitschwestern wurden zerschlagen, geschmolzen. Nun versah sie allein den Dienst zu Gottes Ehr. Aber sie wurde nie mehr froh. In ihrem Klange, einst so hoffnungsfroh und stark, lag Trauer, Wehmut, stilles Leid. Da kamen Menschen, harte und doch gute Menschen, lösten sie aus der Einsamkeit und von ihrer heiligen Aufgabe und betreuten 3 Brüder, die Menschen in das Haus Gottes zu rufen. Nun liegt die „Alte“ vergessen, verstaubt singt und summt ein stille Klagelied ... Habt ihr mir vor 5 Jahren nicht versprochen, mich wieder einem heiligen Zwecke zuzuführen, mich für ein Taufbecken zu verwenden? ... Wer von uns hört den Ruf der Glocke? [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juli 1930 (Nr. 160), Amtlicher Teil, gekürzt

Personalnachweisung [2]
Bestätigt: ... Amtsbezirk: Ahrensfelde
  • Amtsvorsteher: Landwirt Gustav Wegener in Ahrensfelde
  • Amtsvorsteher-Stellvertreter: Lehrer Kurt Huth in Ahensfelde


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juli 1930 (Nr. 160), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Gemeindevertretersitzung
Die Gemeindevertretung von Lindenberg tagte am 8. Juli im Lokal von Reiche, Dorfstraße 4. ...
Dem Amts- und Gemeindevorsteher wurde für das Rechnungsjahr 1929 einstimmig Entlastung erteilt. Der Haushaltsvoranschlag der Gemeinde für das Jahr 1930 ist von der Aufsichtsbehörde noch nicht genehmigt worden. Die Realsteuerzuschläge sind von 125% auf 220% erhöht worden. ...
Die Gemeindevertretung nahm dann Kenntnis von einem Schreiben des Landrats betr. Gewährung einer Beihilfe aus Kreismitteln zu dem Bau eines massiven Saugschachtes für die Verbesserung der Löschwasserverhältnisse in der Gemeinde. Der Antrag ist in den Beihilfenverteilungsplan für das Jahr 1930 aufgenommen worden. Die Höhe der Beihilfe wird am Schlusse des Rechnungsjahres bestimmt werden.
Der Landrat hatte angeregt, zur Erhöhung der Einnahmen eine Biersteuer einzuführen. Nach längerer Aussprache wurde die Sache vertagt. Die Gemeindevertretung wünscht festzustellen, ob die Biersteuer eine direkte Belastung der ortsansässigen Gewerbetreibenden mit sich bringt. Gem.-Vertr. Dünnbier führte sodann Beschwerde, daß der seinerzeit angelegte Fußweg nach Clarahöhe von Fuhrwerken befahren wird. Er beantragte, Warnungstafeln mit entsprechender Aufschrift aufzustellen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Für die Räumung des Fließgrabens sprach sich die Vertretung einstimmig aus. ... Gem.-Vertr. Wendland regte an, den kleinen Teich hinter dem Garten der Postagentur zuzuschütten. Er führte hierzu aus, daß der Teich ekelerregende Gerüche verbreitet und in hygienischer Beziehung Abhilfe dringend notwendig ist. ... Gem.-Vertr. Zobian hielt es für angebracht, endlich einmal gegen den Unfug, Gänse frei auf den Straßen umherlaufen zu lassen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, da gerade in der Kolonie Neu-Buch in letzter Zeit Erwachsene und Kinder von Gänsen gebissen worden sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Juli 1930 (Nr. 164), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der Gemeindevertretersitzung am Freitag wurde der Haushaltsvoranschlag nach erfolgter Auslegung nunmehr endgültig einstimmig genehmigt. ... Es wird beschlossen, die nach nunmehr erfolgter Genehmigung der Straßenbenennung anzubringenden Schilder aus Blech anfertigen zu lassen. Von der Verwendung von Emailleschildern wird nach den mit diesen in den Nachbargemeinden gemachten schlechten Erfahrungen Abstand genommen. ... Zur Frage der Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr wird dahingehend beschlossen, zunächst wegen der Ernte von der Weiterverfolgung der Angelegenheit abzusehen, um später durch einen Aufruf das Interesse der Beteiligung erneut festzustellen. ... Bezüglich der Feststellung der Eigentums­verhältnisse der Seen berichtete der Gemeindevorsteher, daß nach den von ihm bei den zuständigen Dienststellen in Potsdam angestellten Recherchen positive Unterlagen nicht vorzufinden waren. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 19. Juli 1930 (Nr. 166), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Ein schweres Autounglück ereignete sich gestern abend auf der Dorfstraße zwischen Lindenberg und dem zu Berlin gehörenden Ortsteil Malchow. Ein Lieferauto der Stadt Berlin fuhr dort nahe der Stadtgrenze in voller Fahrt gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß sich das mit zwei Personen besetzte Auto überschlug und zertrümmert wurde. Bei dem Unglück wurde der Mitfahrer aus dem Wagen geschleudert und so schwer verletzt, daß er bald darauf verstarb. Der Chauffeur kam mit leichteren Verletzungen davon. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. Juli 1930 (Nr. 173), Anzeigen

Nach langem mit großer Geduld ertragenem schweren Leiden entschlief am Freitag, den 25. Juli unsere liebe Mutter, Schwieger- und Großmutter, die Witwe Alwine Dähnick geb. Rühle im 69. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen
Lindenberg, den 26. Juli 1930.
Die Beerdigung findet am Montag nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1930 (Nr. 175), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Der Reiterverein veranstaltet am kommenden Sonntag, 3. August, sein 30. Bauern­wettreiten. Das Programm ist diesmal besonders reichhaltig und bringt u. a. neben geschlossenen Trabfahren und Galopprennen auch offene Trabfahren und Galopprennen, zu denen Meldungen noch auf dem Rennplatz vom Vorstand entgegengenommen werden. Seit Wochen schon hat man das Training aufgenommen. Heute schwirren schon die verschiedensten „Geheimtipps“ durch die Reihen der aktiv und inaktiv Beteiligten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. August 1930 (Nr. 177), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Das Fahrrad gestohlen wurde am Dienstag dem Gutsbesitzer Gustav Grün. Er hatte es an seiner in der Nähe des Schloßparks gelegenen Feldscheune niedergelegt. Nicht weit davon hatte sich gleichzeitig ein Tippelbruder auf einem Steinhaufen niedergesetzt. Während der Abwesenheit des Besitzers verschwanden Rad und Tippelbruder. Es handelt sich um eine „Dürrkopp-Maschine“ mit schwarzem Rahmen und Felgen sowie Ballonbereifung. Von den schwarzen Zelloloidgriffen fehlt der linke. Der Landstreicher wird als ein schmächtiger, blasser Mann von etwa 25 Jahren geschildert, bekleidet mit grauem Anzug und ohne Kopfbedeckung. Nachrichten erbittet das Landjägeramt Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. August 1930 (Nr. 177), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. In trunkenem Zustande bei stockdunkler Nacht hat der Kutscher Felix Bemerowski aus Berlin am 24. April den Motorradfahrer Gebauer aus Blumberg angefahren und verletzt; das Motorrad wurde beschädigt. Der Kutscher fuhr auf der Chaussee von Schwanebeck nach Linden­berg vorschriftswidrig und im Galopp links statt rechts. Am Mittwoch wurde gegen ihn im Amts­gericht Bernau wegen Uebertretung der Verkehrsvorschriften und fahrlässiger Körper­verletzung unter Außerachtlassung seiner Berufspflicht verhandelt, ... Entschuldigend wurde für den Angeklagten angeführt, daß ihm als Kutscher eines Lieferwagens von den Kunden viel Bier und Schnaps spendiert wird, die ihn dann in den Zustand versetzten, in dem der Vorfall sich ereignete. Das Gericht sah schließlich den Fall so an, daß es mit Zustimmung des Amtsanwaltes und des Verletzen die Einstellung des Verfahrens in Aussicht nahm, wenn der Angeklagte 20 RM als Buße oder Entschädigung an den Verletzten gezahlt haben wird. Vorläufig wurde die Sache vertagt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. August 1930 (Nr. 178), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein hat in seiner letzten Sitzung, die am Mittwoch abend stattfand, sich ausschließlich mit der Ausgestaltung des Bauernwettreitens beschäftigt und das endgültige Programm aufgestellt. Nach demselben werden insgesamt 9 Rennen durchgeführt; davon sind zwei offen, zu denen Nennungen noch auf dem Rennplatz entgegengenommen werden.
Die Veranstaltung am Sonntag dürfte also recht interessant werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. August 1930 (Nr. 179), Anzeigen

Achtung! Achtung! Hier Ahrensfelde bei Berlin! Heute Sonntag, den 3. August, nachm. 3 Uhr beginnt das große 30. Ahrensfelder Bauernwettreiten
  • 6 geschlossene Galopprennen
  • 1 geschlossenes Trabfahren
  • 1 offenes Galopprennen
  • 1 offenes Trabfahren
Abends: Großer Reiterball in den Vereinslokalen Müller und Dubick.
Zugverbindung: Ab Wriezener Bahnsteig (Berlin) 1 u. 2 Uhr.
Eintritt RM. 1,-. Wagenkarte RM. 1,-.
Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein Der Vorstand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. August 1930 (Nr. 182), Anzeigen

Heute nachmittag nahm Gott der Herr unseren geliebten Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßvater Gottlieb Weidelt im 87. Lebensjahre zu sich.
Im Namen aller Hinterbliebenen Familie Albert Weidelt.
Blumberg, den 5. August 1930.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 8. August, nachmittags 3½ Uhr statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. August 1930 (Nr. 182), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Reiterfest in Ahrensfelde
Mit großer Hoffnung hatte man am Sonntag in Ahrensfelde der Wetterbildung entgegengesehen, man war umso enttäuschter, als sich der Himmel bezog und ein ausgesprochener Landregen einsetzte. Wenn man dennoch um 3 Uhr den Beschluß faßte, das Rennen unter allen Umständen abzuhalten, so war das zumindest sehr gewagt. Als sich aber um 3,15 Uhr der der Festzug in Bewegung setzte, hatte der Wettergott ein Einsehen und ließ die Sonne scheinen. Schnell füllte sich der Festplatz, und als die Kapelle Liebisch ihre schneidigen Reitermärsche ertönen ließ, da herrschte richtige Rennstimmung. Man konnte feststellen, welcher Beliebtheit sich die Ahrens­felder Bauern-Wettreiten erfreuen. Bei guter Witterung wäre zu den Anfahrtszeiten sicherlich ein Rekord in der Besucherzahl aufgestellt worden. Sportlich stand der Tag vollkommen auf der Höhe. Jedes einzelne Rennen wurde vom Publikum mit großer Spannung verfolgt. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Zuschauer wurden Endkämpfe ausgefochten, wie sie auf keiner Rennbahn schärfer sein können.
Im Mittelpunkt der Ereignisse standen der traditionelle Große Preis von Ahrensfelde und das Gastrennen des Reitervereins Marzahn, die beide überlegen gewonnen wurden. Den Abschluß bildete das Offene Trabfahren, das von fünf Fahrern bestritten wurde und höchst interessant verlief.
Nachfolgend die Ergebnisse: ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. August 1930 (Nr. 188), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretersitzung am 8. August im Lokal Hörnicke wurde vom Gemeindevorsteher um 8¼ Uhr eröffnet. Nach Verlesung des letzten Sitzungsprotokolls wurde der Bebauungsplan Bugge, die Parzellierungsgelände an der Berliner Chaussee und am Haussee umfassend, genehmigt. ... Dem Antrag der Anwohner des Kurthschen Geländes auf Benennung der dortigen Straße mit „Wörde-Tal“ wurde zugestimmt. ... Einem Dringlichkeitsantrag auf Genehmigung zur Errichtung des Transformatorenhauses für die Stromversorgung der Kolonie Hönow-Süd außerhalb der Baufluchtlinie an der Straßenfluchtlinie auf dem Grundstück Hetzsch an der Straße 12a wurde einstimmig zugestimmt. ... Dem Gemeindevorsteher als Abstimmungs­vorsteher wurde als Vertreter der Schöffe Lindenberg beigegeben. Die Gemeindevertretung beschloß, die Wahlhandlung im Lokal Hörnicke vorzunehmen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. August 1930 (Nr. 189), Anzeigen

Lindenberg
Voranzeige! Das diesjährige Erntefest findet am 31. August u. 1. September statt, wozu ergebenst einladen Die Gastwirte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. August 1930 (Nr. 199), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Postschaffner Gustav Breitenfeld ist nach Mahlsdorf versetzt worden. Seit 16 Jahren versah er die Postbestellung in Hönow, versah er seinen anstrengenden Dienst. Wie oft mußte er den Weg von Hönow nach Mahlsdorf fahren. Wie vielen Menschen hat er durch seine Hilfs­bereitschaft geholfen. Er war mit jedem verwachsen. Alle hatten den „Gustav“ gern. Die Gemeinde wünscht ihm im neuen Amtsorte alles Gute. [2]

Hönow. Die Bauarbeiten am Bahnhof Mahlsdorf sind nun soweit fortgeschritten, daß der neue Vorortbahnhof am Montag in Betrieb genommen werden konnte. Die Eröffnung des elektrischen Stadtbahnverkehrs war bestimmt für den 5.10. in Aussicht genommen. Wegen unvorhergesehener Bauschwierigkeiten verzögert sie sich noch um einige Wochen. Schon jetzt hat sich das Bild am Bahnhof Mahlsdorf so geändert, daß er nicht mehr wiederzuerkennen ist. [2]

Hönow. Die Vorarbeiten für die Lichtversorgung der Kolonie Süd sind nun soweit gediehen, daß das Kabel gelegt werden konnte. Es ist damit zu rechnen, daß das Licht im neuen Ortsteil bald brennen wird. Ein langgehegter Wunsch der Siedler ist dann trotz vieler Schwierigkeiten erfüllt. [2]

Hönow. Die Reichsjugendwettkämpfe der Schulen und die vor längerer Zeit ausgetragenen Wettkämpfe der Turner haben gezeigt, daß es eine Notwendigkeit ist, der Schaffung eines Turn- und Sportplatzes auch in unserer Gemeinde nun ernstlich näherzutreten. Da in der neu erstandenen Siedlung Plätze für Gemeindezwecke vorhanden sind, dürfte es bei einigermaßen gutem Willen nicht schwer sein, den Plan zu verwirklichen. Im Interesse der Pflege der Leibesübungen wäre hier ein segensreiches Werk geschaffen: Die aufsteigende Entwicklung unseres Ortes drängt auch auf diesem Gebiet zu einer Lösung. [2]

Hönow. Einem Schwindler ist eine hier wohnende Arbeiterfamilie ins Garn gegangen. Vor längerer Zeit starb ein Sohn dieser Familie, die später glaubte, auf Grund einer abgeschlossenen Versicherung Ansprüche geltend machen zu können. Eines Tages erschien nun ein Unbekannter, der die Verhältnisse aber genau kannte und erklärte, daß die Verhandlungen soweit gediehen seien, daß demnächst eine Auszahlung von 6000 RM. erfolgen würde, wenn man die Unterschrift leiste und eine Anzahlung von 120 RM. gäbe. Man suchte sie Summe zusammen, händigte sie an den Reisenden aus und merkte nur allzubald, daß man einem Schwindler in die Hände gefallen war. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. August 1930 (Nr. 203), Anzeigen

Lindenberg
Am Sonntag den 31. August und Montag den 1. September gr. Erntefest mit großem Umzug
wozu freundlichst einladen die Gastwirte Paul Reiche, Georg Kestner. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. September 1930 (Nr. 208), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung betreffend Wahlen zum Reichstag am 14. Sept. 1930
Abgrenzung und Zusammensetzung der Stimmbezirke des Kreises Niederbarnim für die am 14. September stattfindende Reichstagswahl.
Nummer und Bestandteile des Stimmbezirk
  • Wahllokal
  • Name des Abstimmungsvorstehers
  • Name des Stellvertreters
22 Ahrensfelde, Gemeinde
  • Gastwirtschaft Wilhelm Dubick, Dorfstraße 46
  • Gemeindevorsteher Paul Haase
  • Schöffe Richard Müller
30 Blumberg, Gemeinde
  • Gemeindedienstzimmer
  • Gemeindevorsteher Richard Noack
  • Gemeindeschöffe Adolf Ebel
40 Eiche, Gemeinde
  • Lokal G. Seelisch
  • Gemeindevorsteher G. Seelisch
  • 1. Schöffe Ad. Lindenberg
65 Hönow, Gemeinde
  • Lokal von Hörnicke
  • Gemeindevorsteher Neumann
  • Schöffe Lindenberg
82 Lindenberg I und zwar Dorf, Mühle, Clarahöhe, Neulindenberg
  • Gasthaus Kästner Bernauer Str.1
  • Gemeindevorsteher Kirschbaum
  • Schöffe Habermann
83 Lindenberg II und zwar Kolonie Neu-Buch
  • Gasthaus Schiefelbein, Neu-Buch, Kleiststr. 15
  • Gemeindevertreter Garbuzinski
  • Technik. Erich Oppel
88 Mehrow, Gemeinde
  • Gastwirtschaft Meißner
  • Gemeindevorsteher Meißner
  • Büdner Wegner


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. September 1930 (Nr. 215), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretersitzung im Lokal Seeger wurde um 8½ Uhr abends vom Gemeindevorsteher eröffnet. Die Mittel zur Aufschüttung und Einplanierung der Straße „Am Berge“ wurden unter Vorbehalt der landrätlichen Zustimmung ... bewilligt. Zur Beschaffung von 150 Meter Schlauchmaterial für die Motorspritze zu einem von der Feuersozietät angebotenen Vorzugspreis wurden die den im Etat hierfür vorgesehenen Betrag überschreitenden 50 Mark bewilligt. Nach inzwischen eingegangener Zusage auf Gewährung eines Zuschusses wurden für die ältere Schulklasse die Mittel für die in Aussicht genommenen Tische und Stühle nach System „Stuhlfahr“ zur Verfügung gestellt. ... Die Beratung über die Einführung der Biersteuer zur Er­schließung neuer Straßen für die Gemeinde zur Behebung wirtschaftlicher Notstände beschäftigte die Sitzung längere Zeit. Der Punkt wurde bis zur nächsten Versammlung vertagt. Der Hand­arbeitsunterricht an der Schule wurde vom 1. Oktober ab Frau Lehrer Müller übertragen. - Einem Antrage des Schulvorstandes entsprechend wurden 50 Mark mit der Bestimmung bewilligt, von diesem Betrage Schulmaterial für Kinder nachweislich unbemittelter Eltern zu beschaffen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. September 1930 (Nr. 216), Titelseite, gekürzt

Der Sieg der Radikalen
Gewonnen haben das Zentrum 7, die Kommunisten 22 und die Nationalsozialisten 95 Sitze ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. September 1930 (Nr. 216), gekürzt

Ergebnisse der Reichstagswahl am 14.9.1930
  • Kreis Niederbarnim: SPD. 27203, Dnat. 11289, Zentr. 1935, KPD. 25263, DVP. 3532, Staatsp. 3587, Wirtsch.Partei 5389, Nation.-Sozial. 17163, Landvolk 1926, Konserv. 364, Christl.-Soz. 1196, USPD. 236
  • Ahrensfelde: Soz. 156, Dnat. 48, Zentr, 4, Komm. 88, Volksp. 26, Staatsp. 7, Wirtschp. 17, Natsoz. 199, Landv. 3, Kons. 2, Christl.-soz. 3, USPD. 1
  • Blumberg: Soz. 146, Dnat. 140, Zentr, 2, Komm. 112, Volksp. 9, Staatsp. 10, Wirtschp. 12, Natsoz. 280, Landv. 13
  • Eiche: Soz. 25, Dnat. 17, Komm. 17, Volksp. 3, Staatsp. 1, Wirtschp. 12, Natsoz. 52, Landv. 24
  • Hönow: Soz. 82, Dnat. 59, Zentr. 4, Komm. 180, Volksp. 12, Staatsp. 6, Wirtschp. 10, Natsoz. 140, Landv. 29, Kons. 4, USPD. 1
  • Lindenberg: Soz. 131, Dnat. 38, Zentr. 4, Komm. 253, Volksp. 15, Staatsp. 13, Wirtschp. 41, Natsoz. 118, Landv. 99, Kons.1, Christl.-soz. 1
  • Mehrow: Soz. 56, Dnat. 16, Zentr. 1, Komm. 39, Staatsp. 1, Wirtschp. 2, Natsoz. 42, Kons. 4, Christl.-soz. 3


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. September 1930 (Nr. 218), Anzeigen

Gelbfleischige Eß-Kartoffeln - auch frei Haus - verkauft Rittergut Blumberg b. Berlin [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. Oktober 1930 (Nr. 232), Anzeigen

Zwangsversteigerung
Am Sonnabend den 4. Oktober d. J., nachmittags 2 Uhr, werde ich in Eiche bei Ahrensfelde, Sammelort der Bieter im Restaurant Seelisch 1 Schlächterwagen, 1 Arbeitspferd, öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigern.
Walter, Obergerichtsvollzieher. Altlandsberg - Tel. 81 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. Oktober 1930 (Nr. 232), gekürzt

Das Feuerlöschwesen in Niederbarnim
Entwicklung in den letzten Jahren
Der Verwaltungsbericht des Kreisausschusses Niederbarnim ... Einer besonderen Popularität erfreuen sich bei der Kreisbevölkerung die freiwilligen Feuerwehren wegen ihrer Schlagfertigkeit nach außen und guten Zucht nach innen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 7. Oktober 1930 (Nr. 234), Anzeigen

Schwarze Tage für die Luftfahrt
D 1930 bei der Landung verunglückt - Katastrophe auf dem Flugplatz Dresden ...
Das größte Luftschiff der Welt verbrannt - 52 Todesopfer [englisches R. 101] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 11. Oktober 1930 (Nr. 238), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Es ist eine schöne Sitte, am Erntedankfest den Altar des Gotteshauses mit Blumen und Früchten der Felder und des Gartens zu schmücken. In verschiedenen Gemeinden unseres Kreises Niederbarnim ist diese alte schöne Sitte wieder neu aufgelebt. Dieser Brauch sollte besonders auf dem Lande, da, wo er noch nicht gepflegt wird, allgemein wieder eingeführt werden. Die Pfarr­ämter sammeln am Vortage des Erntedankfestes Blumen, Obst, Gemüse, Kartoffeln u. dgl. zur Ausschmückung des Altars. Die Spenden werden nachher durch die Konfirmanden an Bedürftige verteilt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 14. Oktober 1930 (Nr. 240), Anzeigen

Zwangsversteigerung
Am Mittwoch, den 15. Oktober d. J., vormittags 11 Uhr, werde ich voraussichtlich bestimmt in Eiche bei Ahrensfelde, Sammelort der Bieter ist Restaurant Jägerheim,
1 Achswagen, 1 Breakwagen, 30 Zentner Roggen (ungedroschen)
öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigern.
Walter, Obergerichtsvollzieher in Altlandsberg, Telephon Nr. 81 [2]

Blautannen in verschiedenen Größe zum Verpflanzen verkauft
Rittergut Mehrow bei Ahrensfelde-Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. Oktober 1930 (Nr. 241), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Nach sechsmonatiger Bauzeit ist am 10. Oktober das Stromnetz, das die Siedlung Hönow-Süd mit Licht versorgt, eingeschaltet worden. Manche Schwierigkeiten galt es zu beseitigen, zumal die wirtschaftlich Lage einige Dispositionen über den Haufen warf, indem viele Siedler, die sich zum Anschluß verpflichteten, infolge Arbeitslosigkeit hiervon zunächst absehen müssen. Der Gemeinde entstehen hierdurch insofern Lasten, als sie zunächst für den Ausfall der Beiträge zu den Kosten des Versorgungsnetzes aufzukommen hat. Hoffen wir, daß der unserer Siedlung zugute kommenden Lichtversorgung nun auch bald die Besserung der wirtschaftlichen Lage folgt, damit einem größeren Kreis der Siedler ebenfalls der Anschluß an das Lichtnetz ermöglicht wird, und dem Projekt der allseits gewünschten Wasserversorgung mit Aussicht auf Verwirklichung nähergetreten werden kann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Oktober 1930 (Nr. 243), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. In der Gemeindevertretersitzung erstattete der Prüfer der Bücher und Belege für das Etatsjahr 1929 Bericht. Dem Gemeindevorstand wurde Entlastung erteilt. ... Die Genehmigung des Bebauungsplanes Bothe - Mehrow wegen Anschlusses der Straße auf Hönower Gebiet wurde erteilt. ... Zum Gesuch Jahns um Erteilung der Erlaubnis zum Ausschank alkoholfreier Getränke wurde bezüglich der Bedürfnisfrage Genehmigung erteilt. ...
Die Mittel für die Beschaffung eines Dienstfahrrades werden bewilligt, ebenso die Kosten für die Anlage eines Telefon-Nebenanschlusses zur Wohnung des Gemeindevorstehers vom Gemeinde­büro aus. ... Frau Auguste Krenz wurde die durch Auszug der Frau Albrecht im Gemeindehause freigewordene Wohnung zugewiesen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 21. Oktober 1930 (Nr. 246), Anzeigen

Zwangsversteigerung.
Am Dienstag, den 21. Oktober d. Js. nachm. 1 Uhr, werde ich voraussichtlich bestimmt in Eiche bei Ahrensfelde, im Restaurant Seelisch einen Achswagen, einen Breakwagen
ferner nachm. 3 Uhr in Blumberg, Bez. Potsdam, Sammelort der Bieter in Restaurant Ebel ein Sofa, einen Pfeilerspiegel, einen Schreibtisch, einen Federwagen
öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigern.
Walter, Obergerichtsvollzieher, Altlandsberg, Telefon 81. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Oktober 1930 (Nr. 249), Anzeigen

Für die überaus zahlreichen Gratulationen, Blumenspenden und Geschenke anläßlich unserer silbernen Hochzeit danken wir herzlichst.
Gustav Peters und Frau. Lindenberg, im Oktober 1930. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Oktober 1930 (Nr. 251), Anzeigen

Allgemeine Ortskrankenkasse Niederbarnim.
In Ausführung der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 26. Juli 1930 hat der Ausschuß mit Wirkung vom Montag, dem 27. Oktober 1930,
  1. den Beitragssatz auf 6 von Hundert des Grundlohnes oder des wirklichen Arbeitsverdienstes herabgesetzt,
  2. für diejenigen Versicherten, die Anspruch auf Mehrleistungen haben, das Kranken- und Hausgeld für Ehegatten und Kinder durch Zuschläge erhöht,
  3. für diejenigen Versicherten, die während der Krankheit Lohn und Gehalt beziehen, nach Wegfall dieser Bezüge das Krankengeld erhöht,
  4. das Familiensterbegeld neu gestaffelt.
Ueber die Einzelheiten geben die Zweigstellen Auskunft. Man verlange den Satzungsnachtrag.
Berlin, NW 40, den 25. October 1930. Alexanderufer 1, Portal II.
Der Vorstand Matthes, Vorsitzender. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Oktober 1930 (Nr. 251), gekürzt

Kreistag am 15. November
Der Landrat hat auf den 15. November, 10 Uhr, die nächste Kreistagssitzung einberufen. Sie erhält natürlich ihren besonderen Stempel durch die Arbeitslosigkeit, die in den Verhandlungen schon beim ersten Punkt eine Rolle spielen wird. ... Das Kreiskrankenhaus soll nämlich das schon lange geforderte und geplante massive Infektionshaus erhalten. Ferner soll der auch an dieser Stelle oft vertretene Wunsch der Bevölkerung von Klosterfelde und Prenden verwirklicht werden, eine direkte Chausseeverbindung zu bekommen. Dasselbe gilt für Lindenberg und Buch. Die Kosten für diese Arbeiten werden auf 325000 Mark veranschlagt. Sie sollen durch eine Anleihe aufgebracht werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 28. Oktober 1930 (Nr. 252), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der neue Feuerlöschbrunnen wurde am 21. Oktober durch Amtmann Siebert von der Feuersozietät abgenommen. Der 48 Meter tiefe Brunnen kostet 2000 Mark. Er gab 900 Liter in der Minute. Anwesend war der Kreisbrandinspektor Gratz, Inspektor Wilhelm, Gemeindevorsteher Haase, der 1. Brandmeister Krüger, der Amtsvorsteher Wegener sowie Mitglieder der Feuerwehr und der Gemeindevertretung. Brandmeister Krüger erhielt einen Führerhelm von der Feuersozietät als Geschenk überwiesen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Oktober 1930 (Nr. 253), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Einen schweren Unfall erlitt am Freitag der beim MEW. beschäftigte Arbeiter Hans Deckelmann. D. war mit einem Kollegen mit der Prüfung der Isolatoren der Ueberlandleitung beim Dorfe Buchholz am Mast 31 beschäftigt, zu welchem Zweck Deckelmann auf den Mast gestiegen war. Er muß nun mit der Prüfstange der Hochspannungsleitung zu nahe gekommen sein, denn plötzlich erhielt er einen elektrischen Schlag und fiel herunter. Da er sich angeseilt hatte, schwebte er zwischen Himmel und Erde. Von seinem Kollegen wurde er befreit und zur Erde geschafft. Mit erheblichen Brandwunden brachte man ihn ins Krankenhaus. Deckelmann liegt mit schweren Ver­brennungen an der linken Hand und am rechten Fuß sowie mit Brandwunden am Körper darnieder.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Oktober 1930 (Nr. 254), gekürzt

Klosterfelde-Prenden und Buch-Lindenberg
Straßen-Neubauten des Kreises ...
Durch einstimmigen Beschluß des Kreistages vom 26. März 1927 wurden die anteiligen Kosten Für die Ausführung verschiedener Straßenneubauten, und zwar: Klosterfelde - Prenden, Glienicke - Schildow, Provinzialchaussee - Fredersdorf, Buch - Lindenberg, Mühlenbeck - Schönwalde, Münchehofe - Provinzialchaussee, Groß-Schönebeck - Eichhorst bewilligt und die Deckung durch Anleihe genehmigt. ...
Die zwingende Notwendigkeit, Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose zu schaffen, erfordert die Ausführung der genehmigten Straßenneubauten nunmehr mit allen Mitteln zu beschleunigen. Als besonders wichtig und dringend kommen dafür die Strecken Klosterfelde-Prenden und Lindenberg-Buch in Betracht. Die anteiligen Kosten für den Kreis in Höhe von 167500 RM. und 72500 RM. haben sich gegen die im Jahre 1927 angegebene Berechnung nicht geändert.
Der Kreisausschuß ... bittet den Kreistag, zu beschließen: 1. Die Straßenneubauten Klosterfelde-Prenden und Lindenberg-Buch sind mit möglichster Beschleunigung durchzuführen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Oktober 1930 (Nr. 254), Aus Groß-Berlin, gekürzt

In ihrem Notstandsbeiprogramm hat die Stadt Berlin auch den Ausbau einiger Ausfallstraßen berücksichtigt, da sie sich teilweise in einem sehr schlechten Zustande befinden und auch verschiedentlich infolge ihrer Sommerwege Automobilunfälle verursacht haben. Aus diesem Grunde werden bei einem Teil der Chausseen die Sommerwege verschwinden und die Straßen über die ganze Breite gepflastert werden, wie es bereits bei den Provinzialchausseen rings um die Reichshauptstadt geschieht. Unter den Chausseen, deren Sommerwege verschwinden sollen, befinden sich ..., die Frankfurter Chaussee zwischen Kaulsdorf und Dahlwitz, die Landsberger Chaussee zwischen Lichtenberg, Marzahn und Hönow, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 6. November 1930 (Nr. 260), Kreis Oberbarnim, gekürzt

Werneuchen. Der Sängerbund an der Wriezener Bahn, dem eine Reihe von Männergesangvereinen an der gleichnamigen Bahn von Marzahn bis Werneuchen angehören, hielt am Sonntag in Werneuchen im Gasthaus zur Linde seine Bundestagung ab. ... Als Name wurde der bisherige mit dem Zusatz „Gruppe des Märkischen Sängerbundes“ angenommen. Zum geschäftsführenden Leiter wurde Lehrer G. Matthes - Werneuchen gewählt. Als Bundesdirigent und Gruppenchormeister des Märkischen Sängerbundes wurde Schulmusiklehrer A. Kösterke, Berlin-Lichtenberg berufen. ... Als Ort für das nächste Bundessingen wurde Werneuchen ausersehen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. November 1930 (Nr. 263), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Freiwillige Feuerwehr beging kürzlich die Feier ihres 29jährigen Bestehens. Aus Anlaß dieses Tages war die Tagung des 4. Bezirks von Kreis Niederbarnim nach Blumberg einbe­rufen. Die Wehren von Bernau, Ahrensfelde, Lindenberg, Zepernick und Schönow waren vertreten.
Durch die schwere Erkrankung des Bezirksvorsitzenden Behrendt wurde die Wahl eines Stellvertreters nötig. Gewählt wurde Schäfer.
Nach der Verteilung der Kreisbrandberichte wurde der Brandmeistertag, in Verbindung mit dem 20. Stiftungsfest der Ahrensfelder Wehr, für Januar 1931 nach Ahrensfelde gelegt.
Der Brandursachenfeststellung soll erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt werden. Das Feuermelde­system soll noch besser ausgebaut werden. Die von der Wehr Schönow entworfenen 10 Gebote für das Meldewesen sind als gut erkannt worden. Eine interessante Aussprache beschäftigte sich mit den sogenannten Zubringersystem. Durch dieses System soll eine erhöhte Strahlwirkung erreicht werden. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen.
Die Amtsbezeichnung Brandinspektor fällt in Zukunft fort. Es gibt nur Branddirektoren, Oberbrandmeister, 1. Brandmeister, stellv. Brandmeister. Bei dieser Gelegenheit werden Vetter-Blumberg und Schildke-Schönow zu Oberbrandmeistern vorgeschlagen. Die Amtsvorsteher Noack und Stroemann gaben sofort die Bestätigung. Als nächster Tagungsort wurde Lanke bestimmt. Mit dem Dank an alle schloß der Bezirksvorsitzende die Tagung.
Der Abend sah alle Festteilnehmer bei fröhlichem Tanze im Lokal Otte vereint. Oberbrandmeister Vetter überreichte die Ehrenauszeichnungen. Es wurden ausgezeichnet: Oskar Ladenthin für 25jährige Mitgliedschaft, Otto Knabe für 20jährige Mitgliedschaft und Richard Ebel, Georg Zybell, Hermann Stahn und Fritz Ulfert für 10jährige Mitgliedschaft, der stellvertretende Brandmeister Grothe wurde zum 1. Brandmeister ernannt. Kreisbrandinspektor Gratz wandte sich nun noch in einer markigen Rede an die Festteilnehmer. Er bat, jede Parteipolitik von den Wehren fernzuhalten. Die Wehren stehen im Dienste wahrer Nächstenliebe, sie sind Schutz für Alle und Jeden. Der dritte Vers des Deutschlandliedes schloß die eindrucksvolle Feier.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 13. November 1930 (Nr. 266), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Feuersozietät der Provinz Brandenburg hat der Freiwilligen Feuerwehr Blumberg 20 Meter B-Schläuche und dem 1. Brandmeister und Oberführer Vetter einen Brandmeisterhelm als Geschenk überreicht.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. November 1930 (Nr. 267), Aus Altlandsberg, gekürzt

Altlandsberg, 13. November.
Ueber das schwere Kraftwagenunglück bei Friedland i. M. (siehe gestrige Ausgabe) erfahren wir folgendes: Ein in Altlandsberg beheimatetes Auto geriet infolge der regennassen Straße ins Schleudern und fuhr gegen einen Straßenbaum. Beim Anprall überschlug sich der Kraftwagen und begrub die fünf Insassen unter sich. Unter dem völlig zertrümmerten Auto wurde der verheiratete Landwirt Gustav Kurt aus Hönow als Leiche hervorgezogen. Der Tod war infolge eines Schädelbruchs auf der Stelle eingetreten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. November 1930 (Nr. 269), Kreis Oberbarnim, gekürzt

Einer Festlichkeit wegen bleibt mein Lokal heute, den 16. d. M., ab 6 Uhr abends geschlossen. Lindenberg, Reiche, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. November 1930 (Nr. 269), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Das Fest der silbernen Hochzeit begeht heute der Lehngutsbesitzer Rudolf Gathow mit seiner Ehefrau. Wir gratulieren! [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. November 1930 (Nr. 272), Anzeigen

Für die zahlreichen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu unserer silbernen Hochzeit sagen wir hiermit allen unsern herzlichsten Dank.
Rudolf Gahtow u. Frau.   Lindenberg, den 18. November 1930. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. November 1930 (Nr. 272), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Den Reigen der Wintervergnügungen eröffnete der Deutsche Turnverein Hönow, der am Sonnabend im Vereinsheim Seeger sich seinen vielen Gästen in einer wohlgelungenen Ver­anstaltung zeigte. Der Verein hatte wieder keine Mühe und Kosten gescheut, um seinen Gästen Stunden der Freude und des Vergnügens zu bereiten. Pünktlich 8 Uhr marschierten die Turner mit ihrer Fahne durch den Saal. Um sie geschart sangen sie den Gästen als Gruß ein markiges Turnerlied. Der 1. Vorsitzende, Bugge, begrüßte die vielen Teilnehmer. Dann folgten im bunten Wechsel schneidige Turnübungen am Reck und am Barren. Auch wurden Pyramiden gebaut. Weiter gab es zwei Einakter zu sehen. Lachsalven während des Spiels und riesiger Beifall nach dem Spiel belohnten die Spieler für die aufgewandte Mühe. Alle Spieler gaben ihr Bestes. Einzelleistungen zu rühmen hieße den allgemeinen Eindruck verwischen. Den Abschluß bildete der Tanz, dem erst die verlängerte Polizeistunde um 4 Uhr morgens Einhalt gebot. Auf eine schön gelungene Veranstaltung kann der Turnverein wieder zurückschauen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. November 1930 (Nr. 278), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der letzten Gemeindevertretersitzung ... Einem Antrag auf Gewährung eines sich auf gewisse Monate erstreckenden Zuschusses an die Postverwaltung zur Abwendung der Gefahr der Einstellung des Postwagenverkehrs Hönow-Mahlsdorf glaubte der Mehrzahl der Vertreter mit Rücksicht auf die schlechte Lage der Gemeindefinanzen nicht zustimmen zu können. ... Die Gemeindevertretung nahm Kenntnis von den bisher gezahlten Unterstützungskosten und der hierdurch hervorgerufenen Belastung. Sie beschloß mit Rücksicht auf die noch zu erwartenden höheren Wohlfahrtslasten zur Abwendung einer notwendig werdenden Realsteuererhöhung gegen eine Stimme die Einführung der Biersteuer zu den durch die Notverordnung festgelegten Sätzen. ... Von der Einrichtung der Freiwilligen Feuerwehr wurde zunächst noch abgesehen. ... Unter „Verschiedenes“ wurden für Blindenvereine Beträge bewilligt, desgleichen für Geräte zur Ausführung von Erdarbeiten durch Pflichtarbeiter. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. November 1930 (Nr. 289), Aus Altlandsberg, gekürzt

Altlandsberg, 29. November. Aus dem Gefängnis ausgebrochen sind am Donnerstag gegen 6,30 Uhr zwei Untersuchungsgefangene ... Die beiden Gefangenen kletterten über die Mauer und suchten das Weite. Da die Gefangenen Anstaltskleidung trugen, ist anzunehmen, daß sie sich durch Lauben- oder Wohnungseinbrüche andere Kleidung zu beschaffen versuchen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. November 1930 (Nr. 289), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Schlachtvieh- und Fleischbeschau in Neuenhagen, Hönow und Seeberg wird während der Erkrankung des Fleischbeschauers Thimisch von Tierarzt Dr. Hagerstein, Altlandsberg, ausgeübt. [2]

Hönow. Maul- und Klauenseuche ist auf den Gehöften der Landwirte Hermann Hörnicke in Hönow und Richard Münchehofe in Seeberg ausgebrochen. Aus den beiden betroffenen Gemeinden werden infolgedessen Sperrbezirke gebildet. Für die umliegenden Gemeinden sind ebenfalls gewisse Schutzmaßregeln angeordnet worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 4. Dezember 1930 (Nr. 283), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Feuersozietät der Provinz Brandenburg hat der Gemeinde zum Bau eines Feuerlöschbrunnens einen Zuschuß von 250 Mark in bar sowie einen Feuerlöschbrunnenständer und ein Brunnenanschlußstück gewährt. Der Brunnen hat über 2000 Mark gekostet.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. Dezember 1930 (Nr. 284), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Das Fest der silbernen Hochzeit begeht am Sonntag den 7. Dezember der Schlächtermeister Paul Puhlmann mit seiner Ehefrau. Wir gratulieren! [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. Dezember 1930 (Nr. 285), Anzeigen

Nach langem Leiden verstarb am Donnerstag abend unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder, der Kaufmann Albert Lehmann im 70. Lebensjahre.
Um stille Teilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen.
Lindenberg, den 5. Dezember 1930.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 7. d. Mts., nachm. 2 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. Dezember 1930 (Nr. 286), Amtsbezirk Neuenhagen

Neuenhagen. Die anfänglich auf Anfang Dezember vorgesehene Eröffnung des neuen Selbstanschlußamtes muß doch noch um einige Wochen hinausgeschoben werden, da in der Belieferung von Apparaten für den Innenausbau eine Verzögerung eingetreten ist. Dem neuen Selbstanschlußamt Neuenhagen werden die Teilnehmer aus Neuenhagen, Dahlwitz-Hoppegearten, Fredersorf, Petershagen und Hönow in einer Gesamtzahl von rund 700 angeschlossen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. Dezember 1930 (Nr. 289), Anzeigen

Bekanntmachung.
Die von der Gemeindevertretung am 17. November 1930 beschlossene Biersteuerordnung ist vom Kreisausschuß Niederbarnim am 4. Dezember 1930 genehmigt und heute von mir ortsüblich durch Aushang veröffentlicht worden. Sie ist am 1. Dezember 1930 in Kraft getreten.
Hönow, den 9. Dezember 1930.   Der Gemeindevorsteher, Neumann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Dezember 1930 (Nr. 298), Anzeigen

Am 19. Dezember 1930 entschlief nach schwerer Operation meine liebe, treusorgende Frau Amalie Bode geb. Redmer im 54. Lebensjahre.
Im Namen aller Hinterbliebenen Emil Bode
Blumberg, Bez. Potsdam, den 20. Dezember 1930.
Die Bestattung findet am Montag den 22. Dez. 1930, 3.15 Uhr nachm., von der Wohnung, Berliner Str. 21a, aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. Dezember 1930 (Nr. 302), Anzeigen

Danksagung.
Für die Beweise liebevoller Teilnahme und für die Kranzspenden bei der Beerdigung meiner teuren Frau sage ich allen auf diesem Wege herzlichsten Dank.
Emil Bode.   Blumberg, Bez. Potsdam, den 27. Dezember 1930. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. Dezember 1930 (Nr. 303), Anzeigen

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die schönen Kranzspenden beim Heimgange meiner lieben Frau, unserer herzensguten Mutter, Großmutter und Schwiegermutter Marta Pelz sage ich allen Verwandten und Bekannten, sowie den Herrn Kollegen der Altlandsberger Bäckerinnung und ganz besonders Herrn Pastor Benecke für seine trostreichen Worte
allerherzlichten Dank.   Ahrensfelde, den 29. Dezbr. 1930   Alfons Pelz [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. Dezember 1930 (Nr. 303), gekürzt

Umgestaltung der Schulzeugnisse
Betragen und Aufmerksamkeit gestrichen - Dafür Beratung mit den Eltern
Auf unseren Schulzeugnissen ist bisher den Schülern an erster Stelle bescheinigt worden, wie ihr Betragen und ihre Aufmerksamkeit in dem Zeitraum war, für den das Zeugnis gegeben wurde. Nachdem bereits vor längerer Zeit die Zensur für den Fleiß abgeschafft worden war, sind die Schüler nun auch durch einen soeben herausgegebenen Erlaß des preußischen Kultusministeriums von den Zensuren in Betragen und Aufmerksamkeit befreit worden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. Dezember 1930 (Nr. 303), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde vier von der Kommission genehmigten Vorrangeinräumungen zugestimmt, ebenso acht Anträgen auf Erteilung von Ausnahme­genehmigungen. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Genehmigung der Aufnahme eines Kredites in Höhe von 30000 RM. zur Begleichung der Forderung des Märkischen Elektrizitäts­werkes für den Ausfall der anteiligen Stromnetzkostenbeiträge für Hönow-Süd. ...
Dem Antrag der Oler-Gesellschaft auf Einrichtung einer zweiten Tankstelle vor dem Grundstück des Kaufmanns Thiemisch wurde zugestimmt. ... Der wirtschaftlichen Lage weiter Kreise Rechnung tragend, hat die Gemeinde sich entschlossen, Kohlen von der Grube direkt zu beziehen und zum Selbstkostenpreise an Unterstützungsempfänger und Ortsarme zu verabfolgen. [2]


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