Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1929 (76. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)

[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Februar 2018).



Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. Januar 1929 (Nr. 1), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Der 1. Bezirk im Gau Brandenburg des Deutschen Turnerbundes hielt in Mehrow seinen diesjährigen Bezirksturntag ab.
Die Bezirksvereine DTV. „Jahn“-Berlin, DTV. „Jahn“-Weißensee, DTV. „Wanderlust“-Hohen­schönhausen, DTV. „Frisch Auf“-Marzahn, DTV. „Felsing“-Ahrensfelde, DTV. „Germania“-Blumberg, DTV. „Theodor Körner“-Seefeld, DTV. „Lützow“-Löhme, DTV. „Armin“-Falkenberg und der DTV. „Hindenburg“-Mehrow waren mit zusammen 21 Abgeordneten vertreten.
Der Gauspielwart Romahn vom DTV. „Jahn“-Berlin, der an Stelle des erkrankten Bezirksturnwarts Blsaat Blasat vom gleichen Verein die Tagung leitete, eröffnete die Sitzung mit einigen Begrüßungs­worten. Besonders begrüßte er den Ehren-Gauobmann Kossats - „Jahn“-Weißensee, ferner den Gauobmann Dombrowski vom Tv. Berlin und dessen Vertreter Krüger von „Wanderlust“-Hohenschönhausen.
Zuerst gaben alle Amtsverwalter ihre Berichte über ihre Arbeitsgebiete bekannt. Es kam viel Erfreuliches zu Gehör, besonders der Kassenwart Schirmer-Seefeld hatte sehr erfolgreich mit der Bezirkskasse gewirtschaftet; ihm wurde Entlastung erteilt. Eingänge und Anträge waren nicht zu verzeichnen. Es wurde beschlossen, folgende Veranstaltungen abzuhalten: Gerätewetturnen am 7.4. in Ahrensfelde, Jugendwetturnen am 12.5. im Stadion in Weißensee, Sonnenwendfeier am 22.6. in Falkenberg, Bezirksturnfest am 25.8. in Marzahn, Bezirksturntag am 8.12. in Hohenschönhausen. -
Dann erstatteten die Vertreter ihre Berichte über Freud und Leid in ihren Vereinen. Im allgemeinen konnte aber wahrgenommen werden, daß das Wesen des Deutschtums immer mehr Wurzel faßt. Eine rege Aussprache erfolgte über die Anwendung des neuzeitlichen Turnens im Jahnschen Sinne. Um einen körperlich und geistig starkes deutsches Geschlecht heranzubilden, müsse die gesamte deutsche Jugend in den Vereinen zu den gesundheitlichen Leibesübungen herangezogen werden. Vor allen Dingen müssen mehr Wanderungen in alle Teile der Mark Brandenburg unternommen werden.
Die Wahl des Bezirksturnrates hatte folgendes Ergebnis: 1. Bezirksturnwart Blasat - „Jahn“-Berlin, 2. Bezirksturnwart Kahlow - „Germania“-Blumberg, Jugendturnwart Jauert - „Felsing“-Ahrensfelde, Kassenwart Schirmer - „Theodor Körner“-Seefeld, Schriftwart Ebisch - „Frisch Auf“-Marzahn, Spielwart Pevian und Dietwart Heindel, beide „Wanderlust“-Hohenschönhausen. Gauobmann Dombrowski gab dann seiner Freude Ausdruck über den reibungslosen Verlauf der Sitzung und der flotten Erledigung aller Angelegenheiten. Er bat u. a. daß alle Gauangehörigen nach besten Kräften und in deutscher Treue, jeder an seiner Stelle, für die Ziele des Bundes eintreten mögen. Anschließend dankte Tbr. Romahn im Namen des Bezirksturnrates allen Anwesenden für die rege Teilnahme an den Besprechungen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. Januar 1929 (Nr. 2), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Das Standesamtsregister für 1928 weist 10 Geburten auf (im Vorjahre 6) ... Getraut wurden 8 (7) Paare, es starben 8 (9) Personen. ... [2]

Hönow. Eine Gemeindevertretersitzung fand am 30. Dezember im Gasthof Hörnicke statt. Erschienen waren neun Vertreter und sechs Zuhörer. ... Das Ortsstatut über das Feuerlöschwesen in der Gemeinde Hönow wurde einstimmig angenommen. Nunmehr steht der Gründungs­versammlung der freiwilligen Feuerwehr nichts mehr im Wege. Die Vorarbeiten werden demnächst aufgenommen. - Die widerrufliche Genehmigung zur Errichtung einer öffentlichen Tankanlage vor dem Grundstück Max Thiemsch, Dorfstraße 28, wurde der Olex gegen Zahlung einer Anerkennungsgebühr von jährlich 25 RM. erteilt. ... Der Auftrag zum Bau des Leichen­aufbewahrungsraumes konnte noch nicht erteilt werden, da noch nicht alle Angebote eingegangen sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Januar 1929 (Nr. 3), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein hielt im Vereinsjahr 1928 acht ordentliche Sitzungen ab, die von 180 Turnbrüdern besucht waren. Die Besucherzahl betrug im Durchschnitt 56 Prozent. Es schieden sechs Mitglieder aus, neu aufgenommen wurden zwei, die Mitgliederzahl betrug am Schlusse des Vereinsjahres 38, davon waren ausübende Turner 21, Unterstützer 17. An 36 Uebungsabenden turnten 471 Turner mit einer Durchschnitts-Teilnehmerzahl von 13. Neben der Beteiligung an vielen auswärtigen Veranstaltungen trat der Verein im Orte zweimal durch Schauturnen auf. ... [2]

Hönow. Der Landwehrverein hielt im verflossenen Vereinsjahre 17 Sitzungen ab. Darunter 11 ordentliche, 3 Trauersitzungen, 1 Festsitzung und 2 Vorstandssitzungen. Die 14 Vereinssitzungen wurden von 420 Mitgliedern besucht. ... Neu aufgenommen wurden 6 Mitglieder, es schieden aus 5, und zwar freiwillig 2, durch Tod 3. Der Bestand an Mitgliedern beträgt zurzeit 66. ... Der Verein beteiligte sich an verschiedenen örtlichen Veranstaltungen, unterstützte die Brudervereine der Nachbarschaft, unternahm einen Ausflug nach Eberswalde und trat selbst mit drei Festlichkeiten an die Oeffentlichkeit. ... Der jetzige Vorstand leitet seit 10 Jahren mit wenigen Veränderungen die Geschicke des Vereins. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Januar 1929 (Nr. 7), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein hielt seine Jahreshauptversammlung ab. ... Dem Jahresbericht schlossen sich der Kassenbericht und die Entlastungserteilung für den Rendanten Henze an, der nun schon 28 Jahre lang das Amt in Treue verwaltet. Die Monatsbeiträge für den Verein wurden auf 0,75 RM. erhöht. ... Als Sitzungstag wurde der erste Sonnabend im Monat von der Mehrheit bestimmt. Der Stiftungstag des Vereins, der 3. März, soll durch ein Kränzchen am 2. März beim Kam. Seeger gefeiert werden. Die Vorstandswahl brachte einige Veränderungen. Es wurden auf Vorschlag des Vorstandes neu gewählt: 1. Vorsitzender G. Mette, 2. Vorsitzender W. Richter, Kassierer O. Lehmann, Fahnenbegleiter W. Haase und W. Bugge, Festausschuß W. Lorenz. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Januar 1929 (Nr. 10), gekürzt

Der Schmachtriemen des Niederbarnimer Landwirts steckt im letzten Loche
Landbundtagung in Berlin
Der Niederbarnimer Landbundtag und Junglandbundtag für dieses Jahr fand gestern im „Kriegervereinshause“ zu Berlin statt. ...
Das Wort zur offiziellen Eröffnung nahm dann der Vorsitzende des Kreislandbundes, Dr. Schrader aus Altlandsberg, der alle Anwesenden, insbesondere den Präsidenten des Reichslandbundes, Reichstagsabgeordneten Hepp, die Vertreter des Landbundes Brandenburg, der Deutschnationalen Volkspartei, des Gewerbebundes Niederbarnim, ..., des Junglandbundes und der Reitervereine im Niederbarnim willkommen hieß. ...
Nach dem ersten Vorsitzenden sprach der zweite Vorsitzende, Gutsbesitzer Wendland aus Lindenberg, der sich speziell mit der Lage und den Aufgaben der Landwirtschaft im Kreise Niederbarnim beschäftigte. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. Januar 1929 (Nr. 11), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Zum Besten der inneren Mission wird am Dienstag ein Filmabend im Saale des Lokals Wilh. Dubick veranstaltet. Zur Vorführung gelangt der Film „Liebe als Erzieher“.

Ahrensfelde. Die Einbrecher, die in der Umgegend ihr Unwesen trieben, haben nunmehr ihr Arbeitsgebiet nach Ahrensfelde verlegt. So statteten sie als unerwünschte Gäste nächtlicherweise dem Gastwirt W. Dubick einen Besuch ab. An dem stark vergitterten Fenster eines Nebenraumes der Bühne hatten sie die Eisengitter teilweise mit dem Mauerwerk herausgebrochen und sich so durch den Saal Eingang in die Restaurationsräume verschafft. Sie stahlen Kognak, Zigarren, Zigaretten, Schokolade und dergleichen.
Aus dem Vereinszimmer nahmen sie mehrere dort hängende Kleidungsstücke mit. Auch Billardbälle aus Elfenbein verschmähten sie nicht. Hoffentlich wird dieser Bande bald das Handwerk gelegt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. Januar 1929 (Nr. 12), Anzeigen, ekürzt

Am Sonnabend den 12. Januar, vorm. 10½ Uhr verstarb nach kurzem Krankenlager plötzlich ... der Altsitzer August Ferdinand Schmidt im 80. Lebensjahre.
Hönow, den 12. Januar 1929.
Für die trauernden Hinterbliebenen Familie Müller-Schmidt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. Januar 1929 (Nr. 12), Bernau, gekürzt

Branddirektor Erich Tiedt +
Der Vorsitzende des brandenburgischen Provinzialfeuerwehrverbandes und frühere Leiter der Britzer Feuerwehr, Branddirektor Erich Tiedt, ist am Sonntag früh kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres gestorben. Er hat sich um den berufsmäßigen Zusammenschluß der Feuerwehren und insbesondere um die Gründung Freiwilliger Feuerwehren in der Provinz Brandenburg große Verdienste erworben. Seiner Anregung ist auch die Gründung der 1. Feuerwehrschule Preußens und des Feuerwehrerholungsheims in Schloß Bahrensdorf bei Beeskow (Mark) zu verdanken. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. Januar 1929 (Nr. 12), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Liste zur Eintragung als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr liegt im Gemeindebüro aus. Alle männlichen Mitglieder vom 18. Lebensjahr an werden aufgefordert, sich eintragen zu lassen. Die Zahl der aktiven Mannschaften soll 22 betragen. Die Aufnahmesuchenden vom 18. bis 21. Lebensjahr müssen die schriftliche Einverständniserklärung der Eltern beibringen. [2]

Hönow. Die Evangelische Frauenhilfe hielt ihre Hauptversammlung ab. Einer schönen Sitte gemäß wechseln die Versammlungen bei den einzelnen Mitgliedern, die dann die Gäste bewirten. Die Damen Henze, Haase und Döberitz waren diesmal die Gastgeber. Pfarrer Benecke-Ahrensfelde erstattete einen ausführlichen Bericht über die Arbeit des verflossenen Vereinsjahres. ... So manches Gute hat die Evangelische Frauenhilfe in der Zeit ihres 15-jährigen Bestehens unter Leitung eines rührigen Vorstandes getan, Arme und Notleidende unterstützt, Kranken den Liebesdienst erwiesen und für die Veranstaltungen der Schule stets ein offenes Herz gehabt. ... [2]

Hönow. Der deutsche Turnverein 920 (Deutscher Turnerbund) hielt am Freitag seine Haupt­versammlung ab. Der Besuch hätte besser sein können. ... Tbr. Otto Lehmann berichtet über die Kassenverhältnisse. ... Infolge der günstigen Kassenverhältnisse bleibt es bei dem vorjährigen Monatsbeitrage von 50 Rpf. für alle Mitglieder. ... Die Vorstandswahlen ergaben geringe Verschiebungen in der bisherigen Besetzung: 1. Vorsitzender Wilhelm Bugge, 1. Turnwart Fritz Niggli, 2. Turnwart Fritz Henze. Das Turnen findet wie bisher jeden Dienstag von 8-10 Uhr im Gasthof Seeger statt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Januar 1929 (Nr. 13), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Landwehrverein ernannte in seiner letzten Generalversammlung den langjährigen 1. Vorsitzenden Oswald Meyer, der eine Wiederwahl ablehnte, einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. Januar 1929 (Nr. 23), Scherz und Ernst

Falsche Zähne sind kein Scheidungsgrund. Das Zivilgericht in Lyon hat ein beachtenswertes Urteil gefällt. Ein Ehemann klagte auf Scheidung „auf Grund arglistiger Täuschung“, weil er erst nach der Heirat entdeckte, daß seine Frau ein falsches Gebiß trug. Er brauchte vier volle Jahre für diese Entdeckung und hatte bis dahin durchaus glücklich mit seiner Frau gelebt. Das Gericht wies seine Klage mit der Begründung ab, er hätte sich schon vor der Hochzeit davon überzeugen sollen, ob die Zähne seiner Frau echt wären oder nicht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Januar 1929 (Nr. 24), gekürzt

Aus dem Kreisfeuerwehrverband Niederbarnim
Brandmeistertag in Wandlitz
Zu einer Tagung der Brandmeister hatte der Kreisfeuerwehrverband Niederbarnim gestern eingeladen. Sie fand im Schützenhaus in Verbindung mit der 18. Gründungsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Wandlitz statt. Zu der Tagung waren 172 aktive Kameraden erschienen, die insgesamt 59 Wehren vertraten. Der Leiter des Branddezernates im Kreise Niederbarnim, Regierungs-Assessor Dr. Reuscher, war selbstverständlich ebenfalls anwesend. In seiner Begleitung befanden sich Regierungs-Assessor Dr. Bläsing, der in kurzer Zeit die Amtsgeschäfte Dr. Reuschers übernehmen wird, und Kreisdeputierter Kühn. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 31. Januar 1929 (Nr. 26), Anzeigen

1 Schlitten verkauft G. Weber, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Februar 1929 (Nr. 30), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Gegen einen Chausseebaum gefahren ist am Sonnabend nachmittag der Lieferwagen eines Kartoffelhändlers auf der Strecke zwischen Ahrensfelde und Falkenberg aus Berlin.
Der Fahrer bremste den Wagen scharf ab, geriet dadurch ins Rutschen und fuhr gegen den Baum. Der Wagen wurde arg demoliert. Der Fahrer hat sich einige Rippenbrüche und andere Verletzungen zugezogen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1929 (Nr. 32), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hält ihre erste diesjährige Sitzung am Mittwoch den 6. Februar, abends 8 Uhr, im Gasthofe bei Seeger ab. Die Tagesordnung umfaßt in öffentlicher Sitzung folgende Punkte: ... 3. Angelegenheit „Freiwillige Feuerwehr“, 4. Wiederbesetzung der zweiten Lehrerstelle, 5. Siedlungsplan, 6. Auftragserteilung zum Bau der Leichenaufbewahrungshalle, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 8. Februar 1929 (Nr. 33), Anzeigen, gekürzt

Goldener Stern Lindenberg
Sonnabend den 9. Februar, abds. 8 Uhr. Großes Gastspiel der beliebten u. bekannten
Orig. Richard Leipolds Leipziger Sänger
Herrliches dezentes Familienprogramm.
Unter anderem: Das große Schubertliederspiel von Richard Leipold: „Schwammerl“! Reizende Biedermeierkostüme. ... Ein Programm, das jeder sehen muß. Humor, Kunst, Stimmung. Wer herzlich lachen will, der komme. Eintritt: 1.- Mark. Nach der Vorstellung: Freitanz. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. Februar 1929 (Nr. 35), Anzeigen

Heute früh, 5½ Uhr entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater und Großvater, der frühere langjährige Amts- und Gemeindevorsteher und Gutsbesitzer Wilhelm Grün.
Er starb im 80. Lebensjahre nach einem arbeitseichen, gesegneten Leben.
In tiefer Trauer: Anna Braune geb. Grün, Alma Memmert geb. Grün, Rudolf Braune, Dr. med. Paul Memmert, und 7 Enkelkinder.
Blumberg, Bez. Potsdam und Schwedt a. O. den 8. Februar 1929.
Die Beerdigung findet am Mittwoch den 13. Februar, nachm. 3½ Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 12. Februar 1929 (Nr. 36), Anzeigen

Nachruf!
Am 8. Februar ist der frühere langjährige Amts-, Gemeinde- und Schulvorsteher, der Gemeinde­verordnete Herr Wilhelm Grün im Alter von 79 Jahren aus unserer Mitte abberufen worden.
Seit mehr als 50 Jahren hat der Entschlafene in allen seinen Ehrenämtern sein großes Wissen und all seine Kräfte unermüdlich, gewissenhaft und treu dem Wohle der Gemeinde gewidmet.
Die Gemeinde weiß die großen Verdienste des Verstorbenen in hohem Maße zu würdigen, ein ehrenvolles Andenken ist ihm gewiß.
Blumberg, den 9. Februar 1929.   Amts- und Gemeindeverwaltung. [2]

Am 8. Februar d. J. starb zu Blumberg im 80. Lebensjahre
der frühere Amts- und Gemeindevorsteher Herr Gutsbesitzer Wilhelm Grün,
erster Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins Bernau und Umgegend.
Mehr denn 20 Jahre hat der nun Heimgegangene den Verein mit seltenem Geschick geleitet. Wir verlieren in ihm einen echt deutschen Mann von edelstem Charakter und hohen Geistesgaben, der seine reichen Erfahrungen auf landwirtschaftlichem Gebiet mit Wort und Tat bis zu seinem Tode selbstlos in den Dient des Vereins stellte. Er wird uns immer ein Vorbild sein und wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Vereins. Adolf Wendlandt, 2. Vorsitzender. [2]

Landwirtschaftlicher Verein Bernau und Umgegend
Die verehrten Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich an der Beerdigung unseres Vorsitzenden, Herrn W. Grün teilzunehmen, und sich am Mittwoch um 3 Uhr im Schwarzen Adler (Ebel) zu Blumberg zu versammeln. Der Vorstand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. Februar 1929 (Nr. 37), gekürzt

Die Kälte in Bernau
Minus 29,6 Grad Celsius haben die städtischen Werke als stärksten Kältepunkt in Bernau gemessen. ... Die Kälte ist so groß, daß das Wasser im Wasserturm, in dessen Höhe eine Kälte von 32 Grad gemessen wurde, in Gefahr steht, zu erfrieren, obwohl man es durch Petroleumheizung zu erwärmen versucht. Das Wasserwerk arbeitet noch normal. Durch die Leitung zum Walde läßt man das Wasser laufen, da auch nur eine Viertelstunde Stillstand Gefrieren des Wassers in der Leitung zur Folge haben würde. ...
Die alte Chronik und die Geschichte unserer Gegend lehren, daß eine Kälte wie wir sie am Sonntage und am Montage nördlich von Berlin gehabt haben, nur von der Kälte vor 189 Jahren, nämlich im Winter 1740 übertroffen worden ist. Damals herrschte im Barnim eine Kälte von vierzig Grad, ... Damals hatte sich der Frost bei uns des Erdreichs bis zu einer Tiefe von 130 Zentimetern bemächtigt und den Boden so festgefroren, daß es unmöglich war, die Grabstätten zu schaufeln. Wochenlang blieben damals die Toten unbeerdigt. ... Selbst im Mai jenes Jahres konnte man damals den Boden für die Feldarbeit noch nicht auflockern. Eine grausame Hungersnot war die Folge. König Friedrich II ermäßigte den Getreidezoll und öffnete die Militärmagazine, in denen das Getreide für Heereszwecke aufgestapelt war. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Februar 1929 (Nr. 39), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Beim Jungmannen-Wetturnen, das der Gau Brandenburg im Deutschen Turnerbund am Sonntag in der Turnhalle des Dorotheenstädtischen Realgymnasiums abhielt, erhielt Albert Wegener vom DTV. Felsing-Ahrensfelde (Jahrgang 1913-14) mit 122 Punkten den zweiten Preis. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Februar 1929 (Nr. 39), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Radfahrerverein „Germania“ veranstaltete im Gasthof Seeger sein Wintervergnügen. Der Besuch war schwach, das Fest selbst verlief in froher Stimmung. Ein sicher gefahrener Viererreigen der Kam. O. Lehmann, W. Schmidt, A. Fahrentholtz und O. Neuendorf fand starken Beifall. An sechs Mitglieder konnte durch den Vorsitzenden H. Schmidt das Ehrenzeichen für 10jährige treue Mitgliedschaft verliehen werden. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein hielt im Vereinsheim Seeger seine Monatsversammlung ab. Der Besuch ließ leider wieder sehr zu wünschen übrig. ... Tbr. Meyer sprach in einstündigem Vortrage über die Geschichte des Bauernstandes. ... Der Verein beschloß dann, am Sonnabend, den 16. Februar im Vereinsheim Seeger den nun schon üblich gewordenen Maskenball zu feiern. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 16. Februar 1929 (Nr. 40), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Die Beisetzung des verstorbenen Amts- und Gemeindevorstehers a. D. Wilhelm Grün fand unter zahlreicher Beteiligung statt. Pfarrer Kracht von der Lazaruskirche in Berlin schilderte ... das arbeitsreiche Leben des im achtzigsten Lebensjahre Verstorbenen. ... Landrat Schlemminger legte einen Kranz an der Gruft nieder, dessen Schleife die Widmung trug: Seinem treuen Sohn - der Kreis Niederbarnim. Ferner waren erschienen: Für den Landbund Direktor Ewers, für die Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg Gutsbesitzer Albrecht - Hohenbruch. Von der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Oranienburg gab eine Abordnung des Lehrer- und Schüler­kollegiums unter Führung von Direktor König dem Verstorbenen das letzte Geleit. Die Gemeindevertretung von Blumberg, unter Führung von Amts- und Gemeindevorsteher Noack, war fast vollzählig vertreten. Ihr schlossen sich an von der Geistlichkeit Pfarrer Benecke - Ahrensfelde, Pfarrer Ramin - Blumberg, von der Schule Lehrer Marquardt, von der Feuerwehr Brandmeister Vetter. Das Ehrengeleit stellte die Freiwillige Feuerwehr unter Leitung des Oberfeuerwehrmanns Wolff. ... Das Gespann, das dem Verstorbenen Jahrzehnte hindurch zu seinen täglichen Fahrten diente, folgte mit Kränzen überladen den Trauerzug. Quartettgesang eröffnete und schloß die eindrucksvolle Trauerfeier. Im Anschluß hieran veranstaltete der Landwirtschaftliche Verein Bernau im Bunde mit dem L. V. Blumberg eine Trauerkundgebung im Gasthof Ebel. In warm­empfundenen Worten gedachte Gutsbesitzer Wendland - Lindenberg der über zwanzigjährigen Vorstandstätigkeit des Verstorbenen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Februar 1929 (Nr. 43), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. An der ersten diesjährigen Sitzung der Gemeindevertretung nahmen 10 Gemeindevertreter teil, zwei fehlten. 14 Zuhörer waren erschienen. ... Den Jahresbericht erstattete Schöffe Meyer. ... Die Verwaltungsarbeit ist gewaltig gestiegen. An größeren Bausachen wurden ausgeführt: Schulzaun, Brückenreparatur am Eichener Weg, Umbau der Gemeindewaage. Unsere Verkehrs­verhältnisse wurden durch die Errichtung der Kraftpostlinie Hönow-Mahlsdorf sehr verbessert. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde beschlossen. ... Die Meldung zur Eintragung in die Liste für die Freiwillige Feuerwehr hat nicht das erwartete Ergebnis erzielt. Infolgedessen sah sich die Gemeindevertretung gezwungen, die Frage der Geräte und Ausrüstungsbeschaffung zu vertagen. - Da die Schülerzahl 60 überstiegen und da in den kommenden Jahren mit einem weiteren Schülerzuwachs in Folge der Siedlungstätigkeit zu rechnen ist, beschloß die Vertretung die Wiederbesetzung der zweiten Lehrerstelle. ... [2]

Hönow. Bei dem Maskenball, den der Deutsche Turnverein Hönow am Sonnabend im Gasthof Seeger veranstaltete, gaben 32 Masken ein schönes farbenfrohes Bild und regten zu einer frohen Stimmung auch bei den zahlreichen Gästen an, die bis zum Schluß des Festes anhielt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 21. Februar 1929 (Nr. 44), Anzeigen

Die uns beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen hat uns wohlgetan. Wir danken von ganzem Herzen dafür.
Blumberg und Schwedt a. O., im Februar 1829.
Familie Braune, Familie Memmert, Familie G. Grün. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Februar 1929 (Nr.45 ), Anzeigen

Nachruf!
Am Mittwoch, den 20 Februar 1929 früh ½6 Uhr, verschied nach kurzem Krankenlager unerwartet unser langjähriger Gemeindevorsteher, Kirchenältester, Vorsitzender des Schulvorstandes
Friedrich Kirschbaum
im 72. Lebensjahre.
Fast 25 Jahre hat der Verstorbene die Geschicke der Gemeinde in selbstloser Aufopferung geleitet. In den verschiedensten Ehrenämtern hat er seine Kraft dem Dienste der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Stets hilfsbereit, war sein Streben, anderen zu dienen und zu helfen. Er war ein guter Mensch. Möge er nach arbeitsreichem, sorgenvollem Leben die wohlverdiente Ruhe finden.
Ein dankbares Gedenken bewahrt ihm seine trauernde Gemeinde.
Für die politischen u. kirchlichen Körperschaften: H. Hörnicke, 1. Schöffe und Patr.-Aeltester.
Hönow, den 20. Februar 1929.
Die Trauerfeier findet am Sonntag nachmitt. 3 Uhr in Hönow, Dorfstraße 25 statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Februar 1929 (Nr. 45), Amtlicher Teil

Personalnachweisung
Bestätigt: Der Installateur Franz Doering in Ahrensfelde als Schöffe der Landgemeinde Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Februar 1929 (Nr. 45), Aus Altlandsberg, gekürzt

Altlandsberg, 21. Februar.
Das Jugendschöffengericht verhandelte am Mittwoch drei Sachen. Angeklagt war die fast 20jährige Hausangestellte Hildegard H. aus Berlin, weil sie in Blumberg ihren Freundinnen Geld, eine Damenhalskette und ein Hemd weggenommen hatte. Diese Sache hatte schon zweimal ange­standen, verfiel jedoch der Vertagung, weil die Angeklagte nicht erschienen war. Dieses mal wurde sie vorgeführt. Das Urteil lautete auf 10 Mark Geldstrafe an Stelle von 2 Tagen Gefängnis. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. Februar 1929 (Nr. 36), Anzeigen, gekürzt

Polizeiverordnung
Auf Grund der §§ 5 und 6 des Polizeiverwaltungsgesetzes ... und des § 62 der Kreisordnung ... sowie der Verfügung über Vermögensstrafen und Bußen ... wird mit Zustimmung des Amts­ausschusses für den Amtsbezirk Ahrensfelde folgende Polizeiordnung erlassen:
§ 1. Alle Grundstückseigentümer, auf deren Grundstücken Wohnhäuser oder andere Baulichkeiten errichtet sind, sowie die Eigentümer unbebauter Bauparzellen sind verpflichtet, Hausnummern­schilder an den Grundstücken anzubringen.
§ 2. Die Schilder müssen an der Baulichkeit oder an der zum Grundstück führenden Eingangstür oder jedenfalls in der Weise angebracht sin, daß sie von der Straße aus leicht lesbar sind.
§ 3. Es dürfen nur Hausnummernschilder mit solchen Nummern angebracht werden, welche von der Gemeindeverwaltung für die einzelnen Grundstücke urkundlich bestimmt sind.
§ 4. Zuwiderhandlungen gegen die Polizeiverordnung werden mit einer Geldstrafe bis zu 150 RM., im Unvermögensfalle mit entsprechender Haft bestraft.
§ 5. Die vorstehende Polizeiverordnung tritt 14 Tag nach der Veröffentlichung im Niederbarnimer Kreisblatt in Kraft.
Ahrensfelde, den 28. Dezember 1928.
Der Amtsvorsteher. Wegener. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. Februar 1929 (Nr. 46), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Amtsvorsteher veröffentlicht im Anzeigenteil der vorliegenden Ausgabe eine Polizeiverordnung, die wir der Beachtung unserer Leser empfehlen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 26. Februar 1929 (Nr. 48), Anzeigen

Ein ordentliches, ehrliches Mädchen verlangt Georg Weidelt, Baugeschäft Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. Februar 1929 (Nr.49 ), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Nach einer Bekanntmachung des Gemeindevorstehers liegt das Verzeichnis der zur Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gehörenden Betriebe und die Beitragsrolle ... zur Einsicht der Beteiligten im Gemeindebüro aus. [2]

Hönow. Der Unterricht in der Volksschule und in der Fortbildungsschule wird am Donnerstag den 28. Februar wieder aufgenommen. [2]

Hönow. Zur letzten Ruhe geleitet wurde am Sonntag nachmittag der bisherige Gemeindevorsteher Friedrich Kirchbaum. Welcher Hochachtung, Wertschätzung und Liebe sich der Verstorbene nicht nur in unserer Gemeinde, sondern auch in weiterer Umgebung erfreute, bewies die Teilnahme an der Trauerfeier, die wegen der erwarteten starken Teilnahme im Saal des Lokals Seeger stattfand. Dichtgedrängt umstanden die zahlreichen Mittrauernden den Sarg. Die trauerumflorten Fahnen und Banner der Ortsvereine, des Landwehrvereins, Radfahrervereins und des Deutschen Turnvereins hielten in dieser Trauerstunde am Sarge die Ehrenwache. Im Rahmen einer eindrucksvollen würdigen Feier widmete Pfarrer Benecke - Ahrensfelde dem verdienstvollen langjährigen Führer der Gemeinde und dem Freunde Kirschbaum herzliche Worte ehrenden und dankbaren Gedenkens. ... Die Gemeinde und alle, die ihn kannten, werden ihm ein dankbares Gedenken bewahren.
Im Anschluß an die Trauerfeier marschierten die Vereine nach dem Ehrenmal der Gemeinde auf der Dorfaue, um die Opfer des Krieges und besonders die gefallenen Söhne des Ortes, in schlichter Feier durch Kranzniederlegung zu ehren, nachdem bereits um 12 Uhr ein Trauergeläut die Klage um die Gefallenen ins weite Land getragen hatte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. Februar 1929 (Nr. 50), Anzeigen

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres lieben, unvergeßlichen Vaters, des Gemeindevorstehers Friedrich Kirschbaum sagen wir allem Verwandten, Bekannten von nah und fern, den Behörden, Körperschaften und Vereinen, Herrn Pastor Benecke für die trostreichen Worte, Herrn Lübke und dem Schülerchor für den Gesang und der Gesangsgruppe unsern herzlichsten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen Flora Dochow-Lehmann geb. Kirschbaum.
Witten u. Hönow d. 28.2.29 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. März 1929 (Nr. 55), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Neuenhagen. Die Gruppe VII vom Kreiskriegerverband Niederbarnim hielt am Sonntag nachmittag im Café Tietz die erste diesjährige Sitzung ab. Vertreten waren die Vereine Altlandsberg (2), Eiche (3), Fredersdorf (12), Hönow (2), Mehrow (5), Neuenhagen (10), Petershagen (4), Rehfelde (2), Werder (2). Unentschuldigt fehlte der Verein Eggersdorf. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. März 1929 (Nr. 56), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Bei dem alljährlich stattfindenden Musterriegen-Wetturnen des Gaues Brandenburg im Deutschen Turnerbunde stellte der Deutsche Turnverein „Felsing“ in diesem Jahre in Berlin wiederum seine Leistungen unter Beweis. Trotz der für den Turnbetrieb sehr empfindlichen Kälte konnte unser Verein den ersten Platz in seiner Abteilung belegen. Die zweite Riege endete auf dem vierten Platz. Für den Verein und unser Dorf ein schöner Erfolg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. März 1929 (Nr. 59), Anzeigen, gekürzt

Am Donnerstag abend 7 Uhr entschlief ... der Landwirt August Bader im 69. Lebensjahre.
Sein Leben war nur Arbeit und Liebe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Auguste Bader.
Lindenberg, den 9. März 1929. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. März 1929 (Nr. 61), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die älteste Einwohnerin unseres Dorfes, die Altsitzerin Berta Hörnicke, die Witwe des früheren langjährigen Gemeindevorstehers Carl Hörnicke, feiert am 13. März ihren 88. Geburtstag. In Rüstigkeit und Gesundheit kann sie an diesem Tage auf ein Leben voll treuer Arbeit und reicher Liebe zurückschauen. Noch heute leitet sie den Haushalt des verwitweten Sohnes, des Landwirts und Schöffen H. Hörnicke. ... [2]

Hönow. Die Bürostunden sind bis auf weiteres auf den Nachmittag von 3 bis 6 Uhr festgesetzt worden. [2]

Hönow. An die Gemeindekasse abzuführen sind bis zum 15. März 1. staatliche Steuer vom Grund­vermögen, 2. Gemeindezuschlag, 3. Hauszinssteuer, 4. Gewerbesteuer, 5. sämtliche Steuer­rückstände von 1928. ... [2]

Hönow. Die Anmeldung der Ostern schulpflichtig werdenden Kinder findet am Mittwoch den 13. März, vormittags 11 Uhr, im Beisein des Schularztes Dr. Hellenbrand - Altlandsberg in der Schule statt. [2]

Hönow. Die Einsegnung der Kinder findet am Sonntag, den 17. März, vormittags 10 Uhr, in der Kirche statt. Es werden 9 Konfirmanden eingesegnet, 4 Knaben und 5 Mädchen, nämlich: Hannchen Kaiser, Gertrud Müller, Lotte Hohmann, Anna Schulz, Hedwig Ramm, Oskar Ruck, Reinhold Palm, Ernst Schulz, Werner Hackbart. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. März 1929 (Nr. 62), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Nach Mitteilung des Präsidenten des Landgerichts III in Berlin ist der Landwirt Paul Döberitz in Hönow, Dorfstraße 27, als Schiedsmann für den Schiedsmannsbezirk Nr. 25, umfassend die Gemeinden Hönow und Seeberg, für eine vom 5.2.29 ab laufende dreijährige Amtsperiode verpflichtet worden. [2]

Hönow. Wenn die Eltern ihre Kinder für die Schule anmelden, sei ihnen dringend ans Herz gelegt, auch die Anmeldung für die Schulsparkasse nicht zu vergessen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. März 1929 (Nr. 63), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Kriegerverein veranstaltete seinen deutschen Abend im großen Saal des Gasthofes Otto. Der Saal war mit Blattpflanzen und frischen Blumen stimmungsvoll dekoriert.
Ein wohlgelungener Konzertteil der Kapelle Liebisch*Bernau leitete das Fest ein. Der erste Vorsitzende, Kam. August Keisdorf, hieß die zahlreich Erschienenen herzlich willkommen. Es ginge nicht darum, nur eines jener vielen Vergnügen zu feiern, es gelte vielmehr, den großen Gedanken der Volksgemeinschaft zu pflegen und ein Bekenntnis der Treue zu unserem lieben deutschen Vaterlande abzulegen. Dies lege aber auch allen Erschienenen die Pflicht auf, den Kampf gegen die Schuldlüge, die vor nunmehr 10 Jahren in Versailles aufgestellt wurde, mit un­verminderter Kraft fortzusetzen. Wenn auch den alten Kameraden die Hoffnung geschwunden sei, ein freies Deutschland zu erleben, der deutschen Jugend sollten sie diese Hoffnung ins Herz pflanzen. Ein vaterländisches Schauspiel in drei Akten „Die Lützower“ wurde von den Mitgliedern des Vereins wirkungsvoll dargestellt. Von den Kameraden Nordhues und Töpfer sen. gut einstudiert, bot die von Akt zu Akt sich steigernde Handlung ein erhebendes Erlebnis. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. März 1929 (Nr. 65), Anzeigen, gekürzt

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme ... sagen wir allen Beteiligten, ganz besonders Herrn Pfarrer Blankenburg für die trostreichen Worte sowie dem Gesangverein „Lyra“ für den erhebenden Gesang, der Kirchenvertretung und dem Reiterverein für das ehrenvolle Geleit unsern
herzlichsten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen Auguste Bader geb. Zinn
Lindenberg, den 15. März 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 26. März 1929 (Nr. 72), Anzeigen, gekürzt

Ein sanfter Tod erlöste gestern früh von ihrem langen in großer Geduld und Tapferkeit ertragenen Leiden im Alter von 58 Jahren meine liebe Frau, unsere liebe Mutter
Mathilde Albrecht verwitwete Koch.
In tiefer Trauer Carl Albrecht und Kinder.
Lindenberg, den 23. März 1929. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. März 1929 (Nr. 74), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Wegen der hier immer auftretenden Überschwemmungen, die der Schleusengraben verursacht, ist zur Regulierung dieses Wasserlaufes eine Wassergenossenschaft in Gründung begriffen. Auf Anregung des Landratsamtes Niederbarnim hat das Kulturamt Beeskow einen Entwurf für die Arbeiten ausgefertigt, den der Regierungspräsident gebilligt hat. Es hat nun eine Abstimmung unter den für die Genossenschaft in Frage kommenden Anliegern stattgefunden, wobei bekanntlich nicht die Stimmenzahl, sondern die Flächenmenge des Grundbesitzes der Abstimmenden in die Waagschale fällt. Die Abstimmung ergab Zustimmung zur Bildung der Genossenschaft, für die jetzt die Satzungen ausgearbeitet werden, die dann der Regierungspräsident zu genehmigen hat. Der Bezirksausschuß aber wird hierüber zu entscheiden haben, ob der vorliegende Fall so liegt, daß auch die Minderheit, die der Genossenschaft nicht beitreten will, zwangsweise dazu herangezogen werden können.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. März 1929 (Nr. 75), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Der Deutsche Turnverein „Felsing“ hatte am 26. März den DTV. „Germania“, Blumberg zu Gast. Nachdem der Turnwart die Gäste von Blumberg begrüßt hatte, setzte das gemeinsame Turnen ein. Es wurden Marsch-, Frei- und Geräteübungen gezeigt. An den Geräten wurden die Wetturnübungen zum Bezirkswetturnen, das am 7. April in Ahrensfelde stattfindet, geübt; die Leitung lag in den Händen der Turnbrüder A. Westphal und W. Jauert. ... Leider ist der Verein immer noch nicht im Besitze eines Turn- und Spielplatzes, obwohl die Kirchengemeinde verschiedene Ländereien hat, die brachliegen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. März 1929 (Nr. 76), Anzeigen

Für die uns aus Anlaß der Konfirmation unseres Sohnes Herbert erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir hiermit unsern herzlichsten Dank.
Blumberg, im März 1929.   Gustav Adler und Frau. [2]

Für die vielen Gratulationen zur Konfirmation unseres Sohnes Paul danken wir herzlich.
Paul Korth und Frau, Lindenberg. [2]

4 Pferde verkauft preiswert Reiche, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 4. April 1929 (Nr. 78), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Ein nicht alltägliches Jubiläum feierte am 31. März der Landarbeiter Gustav Neuendorf. Sind doch an diesem Tage 25 Jahre vergangen, seitdem er bei dem Landwirt August Ferdinand Schmidt in Arbeit trat und nun ein Menschenalter zwei Generationen in Treue, Fleiß und Redlichkeit gedient hat. Sein jetziger Arbeitgeber, der Landwirt Rudolf Müller, hat dem bescheidenen, anspruchslosen und zufriedenen Gehilfen in sinniger Weise gedankt und geehrt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. April 1929 (Nr. 79), Aus Altlandsberg

Altlandsberg, 4. April
Die Superintendentur ist nunmehr von Altlandsberg endgültig nach Strausberg verlegt worden. Als neuer Strausberger Oberpfarrer ist vom Magistrat Pfarrer Ungnad von der Himmelfahrtsgemeinde in Berlin gewählt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. April 1929 (Nr. 80), Anzeigen

Für die herzliche Teilnahme und für die reichen Blumenspenden beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir allen, insbesondere der Frauenhilfe sowie dem Verein „Lyra“ für die schönen Gesänge unseren innigsten Dank. Besonderen Lob und Dank Herrn Pastor Blankenburg für die trostreichen Worte.
Carl Albrecht, Familie Richard Koch, Familie Richard Müller.
Lindenberg, den 2. April 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. April 1929 (Nr. 81), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Der 1. Bezirk des Gaues Brandenburg im Deutschen Turnerbund hält sein alljährliches Geräteturnen am 7. April in Ahrensfelde ab ... Beginn des Wetturnens um 3 Uhr im Vereinsheim des D.T.V. „Felsing“. Die Leitung liegt in den Händen des Bezirks-Turnwartes. Nach dem Wetturnen findet eine Versammlung sämtlicher Vereins-Turnwarte und für Wetturner und Gäste ein Tanzkränzchen statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. April 1929 (Nr. 84), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Am Bezirks-Gerätewetturnen, das am Sonnabend stattfand, beteiligte sich der DTV „Felsing“ Ahrensfelde mit elf Wetturnern. Es errang in der Jugend-Unterstufe den 1. Preis Alb. Wegener, in der Jugend-Oberstufe Erich Lehmann den 5. Preis und in der Männer-Mittelstufe die Trbr. Erich Wegener und Helmut Brülke den 4., Karl Bluhm den 8. und Georg Jauert den 10. Preis.
Das Wetturnen hat wiederum gezeigt, daß der Verein im Geräteturnen auf einer guten Stufe steht. Das Wetturnen brachte nun den Abschluß im Hallenturnen, es wird nun mit den volkstümlichen Uebungen begonnen.
Auch die Turnerinnen-Abteilung turnt wieder regelmäßig jeden Mittwoch von 8,30 bis 10 Uhr. Der Verein bittet, daß alle junge[n] Mädchen dem Verein beitreten, um ihren Körper zu stählen und geschmeidig zu halten.
Im Anschluß an das Wetturnen wurde noch eine Sitzung abgehalten, in der die Uebungen zum Jugendtreffen in Weißensee wie folgt festgelegt wurden:
Jungmannen (Jahrg. 1911-12 und 1913-14): 100-Meter-Lauf, Hochsprung und Schleuderball;
Jungmädchen (Jahrg. 1911-12 und 1913-14); 75-Meter-Lauf, Weitsprung und Kugelstoßen;
Schülerinnen (Jahrg. 1915-16 und 1917-18-19): 50-Meter-Lauf, Weitsprung , Schlagballweitwurf.
Staffeln: Jungmannen 4x100 Meter, Jungmädchen 4x75 Meter, Schüler 4x75 Meter und Schülerinnen 4x50 Meter; gemischte Staffel, und zwar eine Jungmädchen 75, Schülerin 50, Schüler 75 und Jungmannen 100 Meter.
Die Monatsversammlung hält der Verein am Sonnabend den 13. April bei Dubik [!] ab.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. April 1929 (Nr. 89), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Rieselwärter Paul Schneider war gestern 25 Jahre im Dienste der Stadt Berlin tätig. Schneider erfreut sich wegen seiner Treue und seines Fleißes allgemeiner Hochachtung bei seiner Behörde und der Bevölkerung. ... [2]

Hönow. Laut Regierungsverfügung vom 9. April ist der Hilfslehrer Hans Bauer, der zwei Jahre hier tätig war, ab 1. April nach Kerkow, Kreis Angermünde versetzt. An seiner Stelle ist der Hilfslehrer Herbert Kneuse in Hargeda an unsere Schule berufen worden. [2]

Hönow. Zu Ostern wurden 14 Kinder neu eingeschult. Die Schülerzahl beträgt zurzeit 72. [2]

Hönow. Der Landwehrverein hielt am Sonnabend beim Kameraden Hörnicke seine ordentliche Monatssitzung ab, die gut besucht war. ... Kam. Richter erstattete die Berichte vom Gruppentage in Neuenhagen, vom Kreisverbandstage in Berlin und von der Feier des Jubiläums der Gardeschützen in Berlin. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. April 1929 (Nr. 91), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Nach längerer Pause hielt die Gemeindevertretung eine Sitzung am Montag im Scharnyschen Gasthofe ab. Von den 12 Gemeindevertretern waren 9 erschienen. Eine größere Zahl von Zuhörern wohnet der Sitzung bei ... Der zweite Punkt der Tagesordnung war eine ausführliche Besprechung mit dem Vorstand des Grundbesitzervereins Hönow-Süd über Siedlerfragen, besonders die Licht- und Wasserversorgung betreffend, gewidmet. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. April 1929 (Nr. 92), Anzeigen

Einen größ. Posten Rohr zur Dachdeckung hat abzugeben
Georg Weidelt, Maurer- u. Zimmermeister, Blumberg. [2]

Runkelrüben hat abzugeben Gut Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. April 1929 (Nr. 95), Anzeigen

Haferkaff hat noch abzugeben Wilh. Flöricke, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. April 1929 (Nr. 95), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der diesjährige Termin zur Impfung der einjähr. Kinder und zur Wiederimpfung der 12jähr. Schulkinder in der Gemeinde Hönow ist auf Mittwoch, den 1. Mai vorm. 9 Uhr, der Besichtigungstermin auf Mittwoch, den 8. Mai, vorm 8½ Uhr, in der Schule anberaumt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. April 1929 (Nr. 97), Anzeigen, gekürzt

Am Dienstag, den 23. April, früh um 6 Uhr entschlief sanft nach kurzem, schweren Leiden im Krankenhaus Weißensee meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwieger- und Großmutter Auguste Klinkwitz geb. Stöwe im 66. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an: Ferdinand Klinkwitz, Familie Fritz Weber, Familie Walter Schulze.
Lindenberg, den 23. April 1929. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. April 1929 (Nr. 99), Anzeigen

Futterkartoffeln und Rüben hat abzugeben Gustav Ebel, Blumberg. [2]

Frischmilchende Kuh verkauft Anton Ebel, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. April 1929 (Nr. 100), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Das Turnier der Niederbarnimer Reitervereine findet bekanntlich am Sonntag den 7. Juli in unserem Orte statt. ... Den Höhepunkt wird eine Schaunummer des Blumberger Reitervereins bilden, der ja schon oft bewiesen hat, daß er unter Leitung seines Vorsitzenden Töpffer echten reiterlichen Geist pflegt und sehr gute Leistungen herauszubringen versteht. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Mai 1929 (Nr. 102), Anzeigen

Danksagung.
Für die liebevolle Teilnahme und so überaus zahlreichen Kranzspenden beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit allen Verwandten und Bekannten unsern herzlichsten Dank.
Besonderen Dank Herrn Pfarrer Blankenburg für die trostreichen Worte und dem Gesangverein Lyra für den erhebenden Gesang am Grabe der Entschlafenen.
Ferdinand Klinkwitz u. Kinder.   Lindenberg, den 30. April 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Mai 1929 (Nr. 102), Amtlicher Teil

Personalnachweisung
Bestätigt: Der Arbeiter Franz Seebann in Eiche als Nachtwächter der Landgemeinde Eiche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Mai 1929 (Nr. 102), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Ein rechtes Geschick ereilte einen Schwindler, der hier ergriffen wurde. Er bereiste seit Jahren fast sämtliche Gemeinden der Provinz Brandenburg und erklärte den Leuten, für das Berliner Missionshaus freiwillige Spenden einzusammeln. Da er mit den Stempeln von 35 Amts- und Gemeindevorstehern ausgerüstet war, war es ihm leicht, das Publikum zu täuschen. Nach seinen eigenen Aufzeichnungen hatte er Wochenbeiträge bis zu 98 Mark eingenommen. Er führte sie aber nicht an das Missionshaus ab, sondern steckte sie in seine eigene Tasche. Es konnte ihm hier noch ein Betrag von 40 Mark abgenommen werden. Da er weit bekannt sein dürfte, sei hier eine kurze Beschreibung gegeben. 66 Jahre alt, mit Spitzbart, grüne Joppe, Pelzkragen, Stutzen, ausgerüstet mit einer Aktentasche, in der er Schreiben mit sich führte. Diese gab er in einzelnen Exemplaren an die Geldspender ab.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. Mai 1929 (Nr. 111), Anzeigen, gekürzt

Am Montag, den 13. Mai, nachm. 1½ Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager ... der Schlächtermeister Albert Kieselack im 77. Lebensjahre.
Dies zeigen in tiefer Trauer an
Florentine Kieselack geb. Salzmann, Familie Georg Kirschbaum, Familie Fritz Puhlmann.
Lindenberg, den 14. Mai 1929. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 16. Mai 1929 (Nr. 112), Anzeigen

Fuchsstute starkes Mittelpferd, verkauft Max Thiemisch, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Mai 1929 (Nr. 113), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Von 21 Wahlberechtigten für die Provinzialsynode übten 17 Mitlieder der kirchlichen Körperschaften ihr Wahlrecht aus. Es erhielt die Liste Plath 16 und die Liste Fischer 1 Stimmen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Mai 1929 (Nr. 116), Anzeigen, gekürzt

Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen Albert Kieselack sagen wir ... unsern tiefempfundenen Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Blankenburg ..., dem Gesangverein Lyra ... und dem Krieger- und Landwehrverein für das Ehrengeleit.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Florentine Kieselack geb. Salzmann.
Lindenberg, den 18. Mai 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Mai 1929 (Nr. 116), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hat nunmehr die Wieder­einrichtung der ruhenden 2. Lehrerstelle genehmigt. Ueber die Wiederbesetzung der Schulstelle werden demnächst weitere Bestimmungen von der Regierung in Potsdam getroffen werden. [2]

Hönow. Unkenntnis und Unerfahrenheit führen immer wieder dazu, daß Siedlungsinteressenten in die Hände von ungeeigneten Ratgebern fallen, die ihre Unerfahrenheit zu eigensüchtigen Zwecken ausbeuten. Wir werden ersucht, darauf hinzuweisen, daß eine Vermittlungsstelle für Ansiedler­beratung im Preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten besteht, ... [2]

Hönow. Aus der letzten Sitzung der kirchlichen Körperschaften ist folgendes zu berichten: Den im letzten Jahre abberufenen Kirchenältesten Friedrich Kirchbaum und Gemeindeverordneten August Ferdinand Schmidt widmete Pfarrer Benecke - Ahrensfelde einen warmen Nachruf. Als Kirchen­ältester wurde der Landwirt Hermann Henze einstimmig gewählt, als kirchliche Gemeinde­verordnete die Landwirte Rudolf Müller und Willi Kirschbaum. Die Einführung hat stattgefunden. Als Patronatsältester wurde Landwirt und Schöffe Hermann Hörnicke auf 6 Jahre wiedergewählt. Das Amt eines Kirchenrendanten wurde in dieser Sitzung dem Schneidermeister Weigel übertragen. Die Einziehung der Kirchensteuer erfolgt durch den Gemeindediener R. Richter. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Mai 1929 (Nr. 119), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Lenzespracht, Maiengrün, Frühlingssonne und gute Stimmung - unter diesem seltenen Einklang unternahm der Landwehrverein am dritten Pfingstfeiertage seinen üblich gewordenen Ausflug, aber diesmal mit den Frauen der Mitglieder. Das Postauto brachte die Teilnehmer nach Schöneiche. Der kleine Spreewald mit all seinen Reizen lud zur ersten Rast. Dann ging es nach dem immer schönen Friedrichshagen. Auf der Rückfahrt gab man sich ein fröhliches Stelldichein in dem freundlichen Café Czekalla - Hoppegarten. Eine schöne Fahrt, die auf Stunden Abkehr vom grauen Alltag brachte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. Juni 1929 (Nr. 126), Bernau, gekürzt

Patentschau ...: Hans Milling, Ahrensfelde: Motorantrieb für Rechenmaschinen, erteiltes Patent; ferner: Einrichtung zur Herstellung von Durchschlägen auf Schreib- und Rechenmaschinen mit Hilfsfarbbändern, angemeldetes Patent; ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Juni 1929 (Nr. 130), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hält ihre nächste Sitzung am 7. Juni ab. Auf der Tagesordnung stehen in öffentlicher Sitzung zur Beratung: ...; 4. Unterhaltungskosten für Feuerlöschmotorzug Altlandsberg; ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Juni 1929 (Nr. 132), Anzeigen

Arbeiter-Familie verlangt Gustav Ebel, Gutsbesitzer. Blumberg. [2]

Lindenberg bei Berlin
Sonntag 9. Juni: Gr. Bauernwettreiten
10 geschlossene Galopp- und Trabrennen sowie offene Rennen unter Mitwirkung der benachbarten Vereine Karow und Bernau
Fahrtverbindung ½-stündlich vom Bahnhof Weißensee mit Linie 38 bis Malchow, dort umsteigen zur Weiterfahrt nach Lindenberg direkt bis zur Rennbahn
Anfang der Rennen 3 Uhr nachmittags. Alles Nähere im Programm
Es ladet freundlichst ein Reiterverein Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. Juni 1929 (Nr. 134), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt ihre diesjährige dritte Sitzung am Freitag abend im Gasthofe Hörnicke ab. ... Der Etat des Amtsvorstehers in Neuenhagen wurde zur Kenntnis genommen. Die Amtsunkosten der Gemeinde Hönow belaufen sich nach ihm für 1929 auf 2841,69 Mark jährlich. ... Die kirchlichen Körperschaften haben sich in ihrer letzten Sitzung grundsätzlich bereit erklärt zum Bau der Leichenaufbewahrungshalle einen Teil der Kosten zu übernehmen. ... Die Räumungs­pflichtigen werden auf die Räumung des Zochegrabens noch einmal hingewiesen. Dem Vertrage mit der Olex über den Tankständerbau vor dem Grundstücke Thiemich wurde grundsätzlich zugestimmt. ... Eine Beihilfe zur Unterhaltung der zuständigen Ueberlandmotorspritze Altlandsberg wurde abgelehnt. Die auf den Landgemeinden ruhende Finanznot zwingt zum Sparen auf allen Gebieten. ... Dem Bau eines Gebrauchsbrunnens in der Siedlung Süd steht die Gemeinde wohl­wollend gegenüber. ... Es wurde wieder Klage geführt, daß die Wasserstege zum Abladen von Müll und allem möglichen Unrat benutzt werden. In einer besonderen Bekanntmachung wird auf das Verbot hingewiesen werden. Die der Gemeinde gehörigen Sandgruben am Eichener Weg sind in letzter Zeit für ähnliche Zwecke benutzt worden. ... [2]

Hönow. Die Monatsversammlung des Landwehrvereins fand am Sonnabend bei Scharny statt. Nach Genehmigung der letzten Niederschrift und Bekanntgabe verschiedener Eingänge wurde beschlossen, sich an der Jubelfeier des Kriegervereins Falkenberg zu beteiligen. Es meldeten sich für die Mitfahrt 7 Teilnehmer. Der Vorsitzende stellt ein Fuhrwerk zur Verfügung. [2]

Hönow. Die Evangelische Frauenhilfe beschloß in ihrer letzten Sitzung, an der Wander­versammlung der Frauenhilfen des Kreises Niederbarnim am 27. Juni teilzunehmen. Es meldeten sich für die Teilnahme sofort 21 Damen. Im Postauto fahren die Teilnehmer an den Liepnitzsee. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein veranstaltet alljährlich um die Zeit der Sommersonnenwende ein Schauturnen auf der Dorfaue. Diese Veranstaltung findet in diesem Jahre am Sonntag den 16. Juni statt. Den turnerischen Vorführungen schließt sich ein Vergnügen an, das im Vereinsheim Seeger abgehalten wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. Juni 1929 (Nr. 136), Anzeigen, gekürzt

Am 12. Juni verschied nach kurzem Krankenlager ... die Witwe Frau Marie Steeger geb. Müller im 66. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen Familie Erich Steeger.
Lindenberg, den 12. Juni 1929. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. Juni 1929 (Nr. 136), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Männergesangsverein „Hoffnung“ begeht am Sonntag den 16. Juni das Fest seines 50jährigen Bestehens. Da der Jubelverein Mitglied des Sängerbundes an der Wriezener Bahn ist, wird der Bund, der unter der musikalischen Leitung des Lichtenberger Chormeisters A. Kösterke steht, vollzählig an dem Fest teilnehmen und die Feier durch den Vortrag einiger Massenchöre verschönern helfen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Juni 1929 (Nr. 138), gekürzt

Der Ausbau der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde
Die früher dem Kreise Niederbarnim gehörige, jetzt im Besitz der Stadt Berlin stehende Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde hat in den letzten Jahren eine weiter günstige Entwicklung genommen, so daß die Berliner Handelskammer ihren Antrag, die Bahn in eine Nebenbahn umzuwandeln, erneut dem Reichsverkehrsministerium eingereicht hat. Bereits 1926 leitete die Handelskammer Verhandlungen ein ... Die Aufsichtsbehörden machten ihre Zustimmung davon abhängig, daß drei Kreuzungen mit der Straßenbahn, die zurzeit in Schienenhöhe liegen, durch Höherlegung des Bahnkörpers beseitigt und an vier weiteren Ausfallstraßen Schranken errichtet würden. Die Kleinbahn hat diese Forderungen wegen der hohen Kosten abgelehnt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 18. Juni 1929 (Nr. 139), Anzeigen

Am Sonntag den 16. Juni 1929, früh 8 Uhr, entschlief nach kurzem, schwerem Leiden mein innigstgeliebter Mann, unser treusorgender Vater und Schwiegervater, unser lieber Großpapa, der Bauerngutsbesitzer Franz Kiekebusch im 66. Lebensjahre.
Wer ihn gekannt hat, Weiß, was wir verloren haben.
Dies zeigen schmerzerfüllt an Dorothea Kiekebusch geb. Keisdorf, Familie Franz Kiekebusch.
Blumberg, den 17. Juni 1929.
Die Beerdigung findet am Mittwoch den 19. Juni, 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Juni 1929 (Nr. 140), Anzeigen

Eine junge, schwere, frischmilchende Kuh mit Kalb hat abzugeb.
Georg Wenzel, Blumberg, Gartenstr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Juni 1929 (Nr. 140), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Auf Grund des § 47 des Volksschul-Unterhaltsgesetz[es] ... ist unter Vorbehalt des Widerrufs auf die Dauer seiner Zugehörigkeit zum Schulvorstande Lehrer Meyer zum Vorsitzenden des Schulvorstandes des Eigenschulverbandes Hönow von der Preußischen Regierung in Potsdam ernannt worden. [2]

Hönow. „Die Turnkunst ist recht eigentlich ein vaterländisches Werk und ein volkstümliches Wesen.“ Im Sinne dieses Wortes und im Geist jenes Mannes, der dieses Wort prägte, stand die Veranstaltung des Deutschen Turnvereins Hönow (4. Bezirk Gau Brandenburg), die am Sonntag bei prachtvollem Wetter stattfand. Auf unserer gerade jetzt so wunderschönen Dorfaue maßen am Vormittag im friedlichen Wettstreit eines Fünfkampfes in zwei Abteilungen die Jungmannen und die Oberstufe ihre Kräfte (100-Meter-Lauf, Hoch- und Weitsprung, Kugelstoßen und Geräteturnen am Reck und Barren). Fritz Henze siegte in der Oberstufe mit 82 Punkten, 2. wurde Karl Kirschbaum mit 70 und 3. Sieger Fritz Weigel mit 67 Punkten. Von den Jungmannen errangen die Turner Bruno Döberitz mit 91 und Willi Mette mit 70 Punkten die ersten Preise. Dem anstrengenden Kampfe schloß sich von 4 Uhr ab ein Vereinskränzchen im Vereinsheim Seeger an ... Die diesjährige Bezirkssonnenwendfier findet in Wendisch-Buchholz am 22.6.29 statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 20. Juni 1929 (Nr. 141), Anzeigen

Nachruf!
Am 16. ist der Gemeindeverordnete, der Bauerngutsbesitzer Herr Franz Kiekebusch nach kurzem, schwerem Krankenlager im 66. Lebensjahre aus unserer Mitte abberufen worden.
Der Entschlafene hat 31 Jahre sein Ehrenamt als Gemeindevertreter in mustergültiger Weise für das Wohl der Gemeinde ausgeübt; er hat der hiesigen Gemeinde wertvolle Dienste geleistet.
Ehre seinem Andenken!
Blumberg, den 17. Juni 1929.
Gemeindevorstand und -Vertretung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. Juni 1929 (Nr. 143), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Weiterführung der elektrischen Stadtbahn bis Mahlsdorf, die durch die bedingten Bauarbeiten auf dem Bahnhof Mahlsdorf und der damit in Verbindung stehende Plan der Weiterführung der elektrischen Straßenbahn von Cöpenick über den Bahnhof Mahlsdorf hinaus haben so mancherlei Gerücht über die Fortführung der elektrischen Bahn bis Hönow entstehen lassen. ... Wenn auch die Stadt Berlin nicht abgeneigt ist, später eine Straßenbahn durch die Hönower Straße in Mahlsdorf zu führen, da dieses Gebiet außerordentlich stark besiedelt ist, so kann sie doch eine Verlängerung über die Grenzen Berlins bis nach Hönow nicht in Aussicht stellen. [2]

Hönow. Die Hundesteuer für das erste Halbjahr 1929 kommt bis zum 15. Juli zur Einziehung. ... [2]

Hönow. Vermißt wird seit dem 16. Juni der Arbeiter Albert Manthey, seit 4 Jahren bei dem Landwirt Otto Gathow beschäftigt. Es ist zu befürchten, daß dem Manthey bei einem Besuch in Berlin ein Unglück zugestoßen ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. Juni 1929 (Nr. 114), Anzeigen

Danksagung.
Für die liebevolle Teilnahme und Kranzspenden beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir hiermit allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben, unsern innigsten Dank.
Besonderen Dank Herrn Pfarrer Ramin für seine trostreichen Worte, der Gemeindevertretung, dem Landwirtschaftlichen, Krieger- und Gesangverein von Blumberg.
Wwe. Dorothea Kiekebusch, Familie Franz Kiekebusch
Blumberg, den 21. Juni 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. Juni 1929 (Nr. 144), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Strahlender Sonnenschein und festlich geschmückter Ort, liederfreudige Sängerscharen und starker Besuch, das waren die äußeren Zeichen des 50. Jubelfestes des Männer-Gesangvereins „Hoffnung“ am letzten Sonntag. Blumberg hatte einen großen Tag. Stimmungsvoll begann er. Die Blumberger Sänger vereinigten sich schon am Vormittage, um am Grabe ihres Vereinsgründers, und am Kriegerdenkmal zum Gedächtnis der im Weltkriege gefallenen Mitglieder Kränze niederzulegen. Mittags wurden die geladenen Vereine vom Bahnhof mit Musik abgeholt. Daran schloß sich der Festzug durch den Ort. Eine lange Reihe von Vereinen mit vielen Fahnen bewegte sich zum Festplatz im wunderschönen gräflichen Park, der dankenswerterweise zur Verfügung gestellt worden war. Man sah den „Sängerbund an der Wriezener Bahn“ ..., die Männer-Gesangvereine „Harmonie“ Marzahn, „Edelweiß“ Falkenberg, MGV. Werneuchen, MGV. Schwane­beck, „Lyra“ Lindenberg, „Harmonie“ Rüdnitz, „Humor“ Seefeld, „Liedertafel“ Schönow, Kriegerverein, Turnverein „Germania“, Arbeiterverein „Einigkeit“, Freiwillige Feuerwehr, Landbund-Reiterverein Blumberg. ... Darauf hielt der 1. Vorsitzende des MGV. „Hoffnung“, Amtsvorsteher Noack, die Festansprache ... In dem folgenden Festkonzert wechselten Gesangs­vorträge mit Instrumental-Vorträgen der Kapelle Liebisch - Bernau ab. Besondere Begeisterung erregten die Vorträge des Sängerbundes an der Wriezener Bahn unter Bundeschormeister Kösterkes Leitung. ... Nachdem ... ordneten sich die Vereine zum Rückmarsch in die Lokale, wo bald die Geigen zum „Sängerball“ erklangen. Lange noch blieben die Sangesbrüder vereinigt, und überall hörte man nur Lobenswertes über das wohlverlaufene Fest. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Juni 1929 (Nr. 146), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Hilfslehrerstelle in Hönow wird auf Anordnung der Preußischen Regierung in Potsdam am 30. Juni aufgehoben. Der Schulamtsbewerber Herbert Kneuse setzt seine Tätigkeit vom 1. Juli 1929 ab als Hilfslehrer an der Volksschule Seefeld fort. Die zweite Lehrerstelle ist vom 1. Juli 1929 auftragsweise dem Lehrer Walter Müller aus Groß-Machnow übertragen worden. Bis zur Räumung der Dienstwohnung für den zweiten Lehrer ist Lehrer Müller zur Verwaltung der Lehrer- und Organistenstelle in Groß-Machnow beurlaubt worden. [2]

Hönow. Die Ablösung des Abdeckereiprivilegs von Köpenick ist nunmehr für unsere Gemeinde erfolgt. Die Einziehung des Ablösungsbetrages ... erfolgt in diesen Tagen durch den Gemeindeboten R. Richter. Da ein vom Landratsamte unbedingt für wünschenswert erachteter allgemeiner Vertrag zwischen den beteiligten Gemeinden und einer Abdeckerei ... nicht abgeschlossen worden ist, ordnet das Landratsamt an, daß sämtliche der Abdeckerei zustehenden Tierkadaver an die Abdeckerei Strausberg abzuliefern sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. Juli 1929 (Nr. 151), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Verband der Reitervereine beim Landbund Niederbarnim tritt am Sonntag 7. Juli 1929 in Blumberg mit einem Turnier an die Oeffentlichkeit. Zahlreiche Reitervereine werden sich am Aufmarsch und an der Parade beteiligen. Die Vorführungen von Reitabteilungen wechseln mit Jagdspringen, Dressurvorführungen und Fahrkonkurrenzen ab. Eine große Schaunummer bringt Ritterspiele aus dem Mittelalter, Rennen und Trabfahren vervollständigen das Programm. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 3. Juli 1929 (Nr. 152), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. In den Ruhestand getreten ist mit dem 1. Juli der Kirchen- und Gemeindediener Gustav Doeberitz. 27 Jahre lang hat er zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde sein oft nicht leichtes Amt in treuer Pflichterfüllung ausgeübt. Infolge eines immer schwerer auftretenden Herz­leidens sah sich D. gezwungen, seine Tätigkeit aufzugeben. Sein Nachfolger ist Reinhold Meißner.

Ahrensfelde. Sein 25. Dienstjubiläum feierte Landjägermeister Kabelitz am 1. Juli. - Am gleichen Tage feierte auch der Friedhofs-Inspektor Max Linkhorst sein 25. Dienstjubiläum. Möge beiden Jubilaren noch weiterhin gute Gesundheit beschieden sein, so daß beide noch recht lange ihr Amt ausüben können.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. Juli 1929 (Nr. 154), Aus dem Landkreise, gekürzt

10. Bundesfest des Sängerbundes an der Wriezener Bahn.
Strahlender Sonnenschein lockte am Sonntag Sänger und Liederfreunde nach Marzahn, wo der Sängerbund an der Wriezener Bahn sein 10. Bundesfest feierte. Es lohnte sich, dabeigewesen zu sein; denn was dort geboten wurde, war Volkskunst von echt deutscher Art. Der Marzahner Männergesangsverein und Chormeister A. Kösterke*Lichtenberg hatten ein Fest vorbereitet, an das alle Teilnehmer gern zurückdenken werden. „Der Himmel gab den Menschen Lieder, die blumengleich ihm schmücken seinen Lebenslauf. Der Alltag zieht die Menschenseele nieder, jedoch das Lied führt sie zu lichten Höhen auf!“ so las man in der Festfolge und diese Worte waren der Leitgedanke des Festes. Schon mittags wurden Bundes- und Gastvereine vom Bahnhof abgeholt. Ein langer Zug mit einer ganzen Anzahl von Fahnen bewegte sich darauf durch die reich geschmückten Straßen zum Festplatz im Gartenlokal von Drenske. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. Juli 1929 (Nr. 155), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Landjägerei konnte am 1. Juli der Land­jägermeister Kadelitz zurückblicken. Die Beamten der Abteilung Neuenhagen hielten aus diesem Anlaß eine Vereinsversammlung mit Damen im Lokal Büttner ab und ehrten ihren Kameraden durch Ansprachen und Ueberreichung eines Jubiläumsgeschenks.
In Vertretung des Landrats war Regierungsassessor Dr. Blaesing erschienen und überbrachte die Glückwünsche des Kreises. Die Vertreter der öffentlichen Körperschaften von Ahrensfelde und Umgebung nahmen unter Führung von Amtsvorsteher Wegner geschlossen an der Feier teil und überreichten dem Jubilar eine Bowle mit Widmung. Daß sich der Beamte bei den Bewohnern und auch in der weitesten Umgebung großer Beliebtheit und Wertschätzung erfreut, davon legen die zahlreichen Blumenspenden und Glückwünsche von nah und fern Zeugnis ab. Die Feier begann in stimmungsvoller Weise in der festlich geschmückten Glashalle und endete mit einem Tanz­kränzchen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. Juli 1929 (Nr. 155), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Niederbarnimer Reitertag findet am kommenden Sonntag auf dem Turnierplatz an der Landstraße nach Seefeld statt. Wie wir schon berichteten, wird es ein großer Tag werden, denn auf dem Programm stehen allerhand sportliche Genüsse.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. Juli 1929 (Nr. 115), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Für den nach Groß-Machnow beurlaubten Lehrer Walter Müller ist von der Regierung der Lehrer Gerhard Janiszewski aus Reichenwalde berufen worden. Durch die Besetzung der zweiten Lehrerstelle wird die Schule dreiklassig. Der Lehrer Helgi Eliasson aus Reikjavik in Island, der sich zum Studium des Schulwesens in Deutschland aufhält, besuchte mit Erlaubnis des Ministers und des Schulrats unsere Schule in der Vorwoche. [2]

Hönow. Unsere Schulsparkasse konnte im Juni auf ein dreijähriges Bestehen zurückblicken. In dieser Zeit wurden von den Kindern 5846 Mark gespart, ... Die Einlagen sind bei der Kreis­sparkasse Niederbarnim hinterlegt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Juli 1929 (Nr. 157), gekürzt

Niederbarnimer Landbund-Reitertag
Turnier zu Blumberg am 7. Juli
Das gestrige Kreisreiterfest in Blumberg fand unter höchst ungewissen Witterungsverhältnissen statt. Das war wohl der Hauptgrund, warum der Zustrom des Publikums nur mäßig war. Nichtsdestoweniger umsäumte die Schranken des Rennplatzes eine dichte Doppelreihe von Automobilen, Landauern und Kremsern aus der ganzen Gegend, ...
Geschlossen angeritten waren die Reitervereine von Ahrensfelde, Blumberg, Altlandsberg, Buchholz, Schwanebeck und Blankenburg mit ihren Standarten. ... Man hätte gewünscht, daß die Beteiligung der geschlossenen Vereine zahlreicher gewesen wäre. Namentlich hätten die Vereine von Bernau und Lindenberg nicht fehlen dürfen!
Das Turnier begann kurz nach 2 Uhr mit dem Vorbeimarsch sämtlicher Reiter bei wehenden Standarten und unter Musikklängen vor der Turnierleitung und den Preisrichtern.
Das Jagdspringen, das um den Ehrenpreis des Rittmeisters Wilke ging, brachte den Sieg ... an zweiter Stelle einer siebenjährigen Stute von Pach - Lindenberg ... Bei weiteren Dressurprüfungen wurden mit Preisen ausgezeichnet: Fritz Töpfer - Blumberg für seinen Wallach „Marschall“ ...; für Reitpferde der Klasse A: ... 3. Aug. Keisdorf - Blumberg für Fuchsstute „Fanfare“ ...
Am Patrouillenspringen beteiligten sich die Vereine von Blumberg und Altlandsberg mit je drei Reitern. ... Die Plaketten bekamen die Reiter des Vereins von Altlandsberg. ...
Ritterspiele aus dem Mittelalter zogen als Schaunummer die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Unter Töpffers - Blumberg Leitung entwickelten sich Turniere, Scheibenstechen, zirzensische Spiele, Umritte usw. der Ritter, Knappen und Gaukler, alle in phantasievollen Trachten. Diese hübsche Zwischennummer war von hellem Sonnenschein begünstigt.
Um den Preis von Seefeld ging unter allgemeiner Spannung das Flachrennen auf einer Strecke von 1200 Meter vor sich. Sieger des Rennens wurde Reinhold Albrecht auf Wilhelm Hase's - Ahrensfelde 8jähriger Fuchsstute „Liebesgöttin“, Brandenburg. ...
Den Schluß machte ein Trabrennen, an dem sich alle Pferde und Fahrer beteiligen konnten. Die Strecke betrug 3000 Meter. Als erster ging Erwin Kirschbaum mit einem Pferde von Georg Kirschbaum - Lindenberg ... durchs Ziel. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. Juli 1929 (Nr. 159), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Mit Zustimmung des Herrn Regierungspräsidenten in Potsdam habe ich dem Tierarzt Dr. Neumann in Berlin-Hohenschönhausen unter dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs die bisher von dem Fleischbeschauer Peters in Lindenberg ausgeübte Fleischbeschau in einem Teile des Beschau­bezirks Lindenberg (umfassend die Fleischerei Puhlmann) ab 1. Juli d. Js. übertragen.
Berlin, den 3. Juli 1929.   Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. Juli 1929 (Nr. 160), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Der Administrator Gustav Koehn aus Blumberg, Rittergut, ist zum Vertrauensmann-Stellvertreter der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften für den Gemeindebezirk Blumberg bis zum Schlusse des Jahres 1932 gewählt worden.
Berlin, den 25. Juni 1929.
Namens der Berufsgenossenschaft der Vorsitzende des Sektionsvorstandes. [2]

Bekanntmachung
Der Bauerngutsbesitzer Bernhard Bolle aus Lindenberg ist zum Vertrauensmann der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für den Gemeindebezirk Lindenberg bis zum Schlusse des Jahres 1932 gewählt worden.
Berlin, den 25. Juni 1929.
Namens der Berufsgenossenschaft der Vorsitzende des Sektionsvorstandes. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. Juli 1929 (Nr. 160), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Zwei schwere Autounfälle ereigneten sich gestern auf der Landsberger Chaussee. Der erste trug sich gestern abend gegen ½8 Uhr am Ausgange unseres Ortes, und zwar an der Chausseekreuzung, zu. Ein Personenkraftwagen und ein Lastauto, das aus Neutrebbin kam und mit Gänsen beladen war, stießen zusammen. Ein Fahrzeug wurde umgeworfen. Den Fahrern ist glücklicherweise außer den üblichen Hautabschürfungen und einigen Schnittwunden nichts passiert. - Der zweite Unfall ereignete sich ebenfalls auf der Landsberger Chaussee, in der Nähe von Hohenschönhausen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. Juli 1929 (Nr. 163), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Eine Gemeindevertretersitzung findet heute abend 8 Uhr im Gasthause von Seeger statt. ... Die öffentliche Sitzung behandelt folgende Angelegenheiten: ... 2. Einführung des Gemeinde­vertreters Richard Döberitz, 3. Beschaffung einer Waffe für den Nachtwächter, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 18. Juli 1929 (Nr. 265), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Ihre vierte diesjährige Sitzung hielt die Gemeindevertretung am Montag abend im Gasthause Seeger ab. Sämtliche Gemeindevertreter waren anwesend. Der Zuschauerraum war leer. ... An die Stelle des aus der Gemeindevertretung ausgetretenen Landwirts Rich. Schmidt ist durch Beschluß der Gem.-Vertretung der Landwirt Richard Döberitz getreten. ... Die Besetzung der 2. Lehrerstelle ist am 1. Juli erfolgt. ... Dem Vertrag mit der Olex-Gesellschaft wurde unter den in der Sitzung vom 7. Juni festgesetzten Bedingungen mit der Erweiterung zugestimmt, daß noch eine einmalige Gebühr von 50 Mark gezahlt werden soll. ... Die Kosten für die Anschaffung einer Waffe für den Nachtwächter wurden einstimmig bewilligt. ... Unter Verschiedenes wurde der Bau eines Gebrauchsbrunnens in der Siedlung Süd dem Brunnenbauer Barnowski - Altlandsberg übertragen. Der Brunnen wird Straße 13, Ecke Straße 6 errichtet werden. ... [2]

Hönow. Der Entwurf des Voranschlages für 1929 liegt vom 17. bis 31. Juli im Gemeindebüro während der Dienststunden, nachm. von 3 bis 6 Uhr, zur Einsicht aus. [2]

Hönow. Die Liste der Personen der Gemeinde, die zu dem Amte eines Schöffen oder Geschworenen berufen werden können, liegt ... im Gemeindebüro zur Einsicht aus. [2]

Hönow. Zum dritten Male in der vergangenen Woche lief am Sonnabend abend die Kunde von einem Autounglücksfall durch unseren Ort. Nachdem am Dienstag auf der Landsberger Chaussee in der Gegend von Marzahn eine Schnitterin getötet und drei schwer verletzt wurden, am Mittwoch der Zusammenstoß zwischen einem Lastauto und einem Privatauto aus Mahlsdorf an der Kreuzung der Mahlsdorfer und Berliner Chaussee vor dem Dorfeingang geschah, wurde am Sonnabend abend zwischen Hönow und Marzahn ein Motorradfahrer mit Mitfahrer von einem Auto schwer verletzt. Das Auto kam aus der Richtung Marzahn und fuhr nur mit einer Lampe und abgeblendet. Die Motorradfahrer aus der Gegenrichtung glaubten daher, einen Radfahrer vor sich zu haben und fuhren in das Auto hinein. Die Autofahrer kümmerten sich nicht um die Schwerverletzten und fuhren in Richtung Altlandsberg fort. ... Die Verunglückten ... wurden nach Berlin in die Charité gebracht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Juli 1929 (Nr. 168), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Durch die Aufmerksamkeit einer Nachbarin konnten hier zwei Einbrecher auf frischer Tat ertappt werden. Da ihnen das Geld „ausgegangen“ war, hielten es die beiden 17- und 18-jährigen Arbeiter A. und G. aus Berlin für zweckmäßig, sich zunächst ein Motorrad zu beschaffen. Sie fanden es auch in der Bismarckstraße in Charlottenburg und fuhren nun in die Umgegend Berlins, um jede Gelegenheit zu einem Diebstahl auszukundschaften. So führte sie das Schicksal auch nach Blumberg. Durch aufgebrochene Fenster waren sie in zwei Wohnungen, deren Inhaber auf dem Felde waren, eingedrungen und hatten hier alles Mitnehmenswerte zusammengepackt. Dabei wurden sie von einer Nachbarin der Bestohlenen bemerkt, die den zufällig vorbei­kommenden Jagdaufseher um Unterstützung bat. Mit dem Gewehr hielt er die beiden Burschen solange in Schach, bis die Landjägereibeamten erschienen und die beiden festnahmen. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Juli 1929 (Nr. 168), Anzeigen

Für die uns zu unserer silbernen Hochzeit durch Uebersendung von Glückwünschen erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir herzlichen Dank.
Wilhelm Bolle und Frau Amanda, geb. Pach.
Lindenberg, im Juli 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. Juli 1929 (Nr. 172), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Ein Waldbrand brach am 23. Juli gegen 19 Uhr auf dem Gelände des Zentral­friedhofes von Ahrensfelde aus, der aber bald gelöscht werden konnte. Es brannten in der Nähe der Waldkapelle eine Grasnarbe von 200 Quadratmetern in dem dort stehenden lichten Hochwalde sowie Ginstersträucher Die Feuerwehr von Ahrensfelde war schnell zur Stelle und ging dem Feuer mit Spaten und Wasser erfolgreich zu Leibe. Sie konnte 20,30 Uhr wieder abrücken. Sachschaden ist nicht entstanden. Die Ursache des Waldbrandes ist wohl darin zu suchen, daß Friedhofsbesucher brennende Streichhölzer oder glimmendes Rauchzeug weggeworfen haben, wodurch sich dann das Waldfeuer entwickelte.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. Juli 1929 (Nr. 175), Amtlicher Teil

Personalnachweisung
Bestätigt: der Landwirt Reinhold Meißner in Ahrensfelde als Gemeindediener und Nachtwächter der Gemeinde Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 31. Juli 1929 (Nr. 176), Anzeigen

Stock-Motorrad, Weltrekord-Modell, in tadellosem, fahrbarem Zustand verkauft
Ernst Maaß. Luisenplatz 3 [in Oranienburg]
Besichtigung jederzeit. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. August 1929 (Nr. 184), Anzeige

Danksagung.
Herzlichen Dank für erwiesene Aufmerksamkeit sagen
E. Wollgramm nebst Frau Dorchen geb. Koch
Lindenberg bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. August 1929 (Nr. 185), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein hält am Sonntag sein 29. Bauernwettrennen ab. Es sei an dieser Stelle auf die Anzeige in der vorliegenden Nummer ganz besonders hingewiesen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. August 1929 (Nr. 185), Anzeigen

Frischmilchende KUH (20 Ltr.) Lieferung frei Stall zu verkaufen.
Anton Ebel, Blumberg. Telephon Bernau 155. [2]

Achtung! Achtung!
Hier Ahrensfelde-Berlin auf Welle 425:
Morgen, Sonntag, den 11. August: Großes Bauernwettreiten. Beginn der Rennen 3 Uhr.
7 geschlossene Rennen, 1 geschlossenes Trabfahren, 2 offene Rennen und offene Trabfahren.
Eintritt RM. 1,-, Wagenkarte RM. 1.-
Bahnverbindung: Berlin, Wriezener Bahnsteig.
Nach dem Rennen in beiden Sälen: Der große Reiterball.
Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein
Reiterverein Ahrensfelde und Umgegend. Gegründet 1901. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 13. August 1929 (Nr. 187), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Zu einer gemeinsamen Verfassungsfeier hatten sich die Schulen Mehrow, Eiche und Hönow vereinigt. Die Feier fand am Sonnabend vormittag in dem Wäldchen an der Mehrower Chaussee statt. Die Kinder gaben im Vortrag von passenden Gedichten, Liedern und selbst verfaßten Spielen ihr Bestes dar. Der für Kinder und Erwachsene eindrucksvollen Feier schlossen sich dann die Reichsjugendwettkämpfe der drei Schulen an. ... In drei Altersgruppen rangen die Knaben und Mädchen um den Sieg im Dreikampf, Lauf, Weitsprung und Schlagballweitwurf. Die Sieger bei den Knaben waren Binder (Mehrow) mit 67, Bartczak (Hönow) mit 51 und Willi Bartczak mit 67 Punkten. Von den Mädchen erwarben Tißmer (Mehrow) in 35, Teschke (Mehrow) in 40 und Rudel (Mehrow) in 53 Punkten die Siegerkränze. [2]

Hönow. Im Gemeindebüro liegt ein Merkblatt über Betriebsunfälle in der Landwirtschaft aus. ... [2]

Hönow. Trotz der Erntezeit war die Sitzung des Landwehrvereins, die am Sonnabend bei Seeger stattfand, gut besucht. Es wurde beschlossen, an der Jubelfeier des Kriegervereins Marzahn am 1. September teilzunehmen. ... Die nächste Sitzung ist bei dem Kameraden Gruhn in Mahlsdorf in Aussicht genommen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. August 1929 (Nr. 186), Anzeigen

Eine frischmilchende Kuh evtl. mit Kalb, zu verkaufen.
Richard Grunow, Eiche, Post Ahrensfelde b. Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. August 1929 (Nr. 188), Amtsbezirk Ahrensfelde

Bauernwettreiten in Ahrensfelde.
Wie nicht anders zu erwarten, hatte der Reiterverein Ahrensfelde und Umgebung (gegründet 1901) am Sonntag wieder einen großen Tag. Trotz der vielen Veranstaltungen in allen Orten hatten die ständigen Besucher der Bauernrennen dem Verein auch in diesem Jahre die Treue gehalten und waren in hellen Scharen zum 29. Rennen herangeeilt.
Der äußere Rahmen der Veranstaltung war wie üblich. Bald nach 2 Uhr versammelte sich die schmucke Kavalkade am Denkmalsplatz inmitten des Dorfes, und dann ging es, als die Vereinsstandarte eingetreten war, in stattlichem Festzug unter Vorantritt einer starken Kapelle zum Rennplatz an der Blumberger Chaussee. Zahllose Autos und Gefährte verschiedenster Art fuhren dem Zuge voraus und dichte Menschenmengen flankierten ihn zu beiden Seiten.
Auf dem Festplatze angekommen, an dem die Reichsflagge zum ersten Male aus Anlaß des Verfassungstages weithin grüßte, entwickelte sich nun ein buntbewegtes Bild. Im Innenraum aber nahmen die Vorstände und Zielrichter ihre Plätze ein, um ihres manchmal nicht leichten Amtes zu walten, waren doch die Endkämpfe in den einzelnen Konkurrenzen zum Teil sehr scharf und knapp. Wir lassen die Ergebnisse der einzelnen Rennen folgen:
Preis von Ruhleben, Trabfahren, 2000 Meter:
  1. E. Zinns 10jährige schw. Stute „Tante Lotte“; Fahrer: Besitzer.
  2. Rich. Wegeners „Hans“; Fahrer: Besitzer.
  3. R. Baaks „Signal“; Fahrer: Besitzer.
  4. R. Meißners „Morgenstern“; Fahrer: Besitzer.
„Tante Lotte“ gewann überlegen.
Eröffnungsrennen, Flachrennen, 1200 Meter:
  1. R. Baaks 8jähr. br. Stute „Winni“; Reiter: Besitzer,
  2. Rud. Wegeners „Lori“; Reiter: Besitzer.
  3. Georg Albrechts „Matador“; Reiter: Reinh. Albrecht.
  4. Georg Müllers „Ernst“; Reiter: Martin.
„Winni“ gewann nach scharfem Kampf mit einer Länge.
Preis von Eiche, Flachrennen, 1200 Meter:
  1. Rud. Wegeners 9jähr. br. W. „Max“; Reiter: Besitzer.
  2. Ernst Baaks „Anna“; Reiter: Willi Grube.
  3. G. Albrechts „Heiderose“; Reiter: Reinh. Albrecht.
  4. R. Baaks „Isabella“; Reiter: Besitzer.
„Max“ gewann nach schärfstem Endkampf um einen Hals.
Großer Preis von Ahrensfelde, Flachrennen, 1500 Meter:
  1. E. Zinns 10 jähr. schw. Stute „Tante Lotte“; Reiter: Willi Schneider.
  2. Fritz Jauerts „Hans“; Reiter: Besitzer.
  3. H. Rischs „Fritze“; Reiter: Burow jun.
  4. Rich. Wegeners „Lora“; Reiter: Reinh. Albrecht.
„Tante Lotte“, die Siegerin des ersten Rennens, ist eine Klasse für sich.
Obgleich 25 Meter zurückgestellt, gewann sie sicher mit ½ Länge gegen „Hans“.
„Fritze“ und „Lora“ fielen ganz ab.
Ermunterungsrennen, Flachrennen, 1200 Meter:
  1. Paul Haapes 10 jähr. schw. W. „Benno“; Reiter: A. Adler.
  2. A. Pelz' „Lona“; Reiter: Willi Grube.
  3. Herm. Jauerts „Max“; Reiter: Fritz Jauert.
  4. G. Müllers „Königswusterhausen“; Reiter: Martin (ausgebrochen).
„Benno“ gewann wie er wollte.
Preis von Marzahn, Flachrennen, 1000 Meter:
  1. Fritz Adlers 10jähr. br. Stute „Fanny“; Reiter: A. Adler.
  2. Bruno Wegeners „Leutnant“; Reiter: Reinh. Albrecht.
  3. G. Müllers „Lotte“; Reiter: Martin.
  4. W. Ehrhardts „Nanny“; Reiter: Besitzer.
Formgemäß holte sich „Fanny“ ihr Rennen ab.
Kanonen-Rennen, Flachrennen, 800 Meter:
  1. Herm. Wegeners 10jähr. F.-W. „Faktor“; Reiter: Rud. Wegener.
  2. Ad. Wolffs „Knorke“; Reiter: Reinh. Albrecht.
  3. Rich. Müllers „Moritz“; Reiter: Willi Grube.
  4. Herm. Jauerts „Lotte“; Reiter: Rich. Jauert.
  5. Fritz Schneiders „Lise“; Reiter: Willi Schneider.
Ein Ueberraschungssieg! Nach heißem Kampf gewann „Faktor“ mit ½ Länge.
Knorke-Rennen, Flachrennen, 1200 Meter:
  1. Fritz Jauerts 10jähr. F.-W. „Hans“; Reiter: Besitzer.
  2. Rich. Baaks 8jähr. „Winni“; Reiter: Walter Ehrhardt.
  3. Rich. Baaks „Isabella“; Reiter: Besitzer.
  4. G. Albrechts „Heiderose“; Reiter: Reinhold Albrecht.
  5. E. Zinns „Tante Lotte“; Reiter: Karl Schmöcker.
  6. E. Baaks 9jähr. schw. Stute; Reiter: Willi Grube.
„Hans“ machte sich das Rennen selbst und gewann wie er wollte. - In diesem Rennen ereignete sich ein ernster Unfall, indem die „Nr. 6“ mit einem Fesselbruch angehalten werden mußte. Sie wurde sogleich einer Pferdeklinik zugeführt, wird aber wohl getötet werden müssen.
Offenes Flachrennen.
Drei Pferde liefen. Stein - Berlin gewann spielend das Rennen.
Offenes Trabfahren.
Fünf Bewerber. Nach sehr scharfem Kampf gewann mit ½ Länge Reinh. Stöwe - Berlin mit „Frankenstein“ gegen Troitzsch - Reinickendorf mit „Corona“.
Nach dem Einmarsch war in beiden Sälen der traditionelle große Reiterball. Die Preisverteilung fand im Restaurant „Knorke“ statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. August 1929 (Nr. 188), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hält eine öffentliche Sitzung am Freitag den 16. August, abends 8 Uhr, im Gasthause von Scharny mit folgender Tagesordnung ab: ... 2. Vertrag mit der Olex, ... 4. Generalsiedlungsplan (Abänderung), ... 7. Stellungnahme zum Bebauungsplan von Eiche, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. August 1929 (Nr. 190), Anzeigen

Voranzeige Lindenberg,
Sonntag, den 1. und Montag, den 2. September findet das diesjährige Erntefest statt,
wozu freundlichst einladen Die Gastwirte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. August 1929 (Nr. 194), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt ihre 5. diesjährige Sitzung am Freitag im Gasthause von Scharny ab. ... Der Zuschauerraum war dicht besetzt. ... 2. Vertrag mit der Olex. Die Gemeinde­vertretung hält an den von ihr in den Vorsitzungen gefaßten Beschlüssen fest, wonach der Zurück­tritt vom Vertrage auch innerhalb von 10 Jahren erfolgen kann, wenn der Platz für Gemeinde­zwecke dringend gebraucht wird, wenn eine einmalige Gebühr von 50 RM. entrichtet wird und die Gemeinde das Recht hat, die Zahlung der jährlichen Anerkennungsgebühr in Höhe von 25 RM. nach den ersten beiden Jahren abzuändern. 3. Pachtangelegenheit Finner. Die Vertretung ist grundsätzlich bereit, das Gemeindeland am Hechtsee an Finner zu verpachten. ... 4. General­bebauungsplan. Ueber die von der Regierung Potsdam geforderte Abänderungen wird die Vertretung in einer baldigst einberufenen Sitzung Beschluß fassen. ... 7. Stellungnahme zum Bebauungsplan Eiche. Nach der Beschlußfassung über die Abänderungen des Generalsiedlungs­planes Hönow kann die Vertretung zum Bebauungsplan der Nachbargemeinde Eiche Stellung nehmen. Grundsätzlich wurden Bedenken nicht erhoben. ... 9. Verschiedenes. Die Gemeinde­vertretung beschließt, nochmalig die Abänderung der postalischen Bezeichnung Hönow, Kreis Niederbarnim, in Hönow bei Berlin zu versuchen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 24. August 1929 (Nr. 197), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die vorgeschriebenen Jugendwettkämpfe wurden am Dienstag von den Schulen Blumberg, Ahrensfelde, Seefeld, Löhme und Krummensee in Blumberg ausgetragen. Von der Schloßverwaltung war der Schloßpark zur Verfügung gestellt worden.
Das muntere Leben und Treiben des jungen Volkes begann um 9,30 Uhr. Dank einer glänzenden Organisation, die es gestattete, alle Kämpfe reibungslos hintereinander abzuwickeln, waren sie um 11,30 Uhr beendet. Die Seefelder und Löhmer Schule tat sich, wie auch in den vorjährigen Wettkämpfen, in diesem Jahre besonders hervor. Fast alle ersten und zweiten Preise fielen an die genannten beiden Schulen. Da die im Anschluß geplante Verfassungsfeier erst um 1 Uhr beginnen sollte, wurde die noch entstehende Freizeit zu einem Spaziergang durch den prächtigen, mit altehrwürdigen Baumriesen bestandenen Park benutzt.
Zur Siegerverkündigung versammelten sich die Teilnehmer in dem großen Saal des Gasthofs von Otte. Nach einleitenden gemeinsamen Liedern wurden die Sieger verlesen; die ersten Preisträger erhielten einen Eichenkranz, während die Urkunden später den Siegern überreicht werden sollen. Nach dem gemeinsamen Liede: „Ich hab mich ergeben“ folgte die Ansprache von Lehrer Meyer. In kurzen markigen Worten erklärte er den Anwesenden Zweck und Ziele des Sportes. Mit einem Hoch unserm deutschen Volke, der deutschen Gemeinschaft dargebracht, schloß er seine Rede.
Aus vielen Kinderkehlen erscholl das Deutschlandlied. Die anschließende Szene der Schulkinder von Hönow ließ, von Gedichten umrahmt, die Reichsfarben „Schwarz-rot-gold“ in einem symbolischen Lichte erscheinen. Gleichzeitig gewährte sie einen Einblick in die selbständige Arbeitsweise einer modernen Schule. Mit Lied und Tanz schloß der ereignisreiche Tag.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. August 1929 (Nr. 198), Anzeigen

Mädchen mit Kochkenntnissen zum 1. Sept. gesucht.
Anmeldungen mit Bild an Müller, Gut Ahrensfelde b. Berlin [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. August 1929 (Nr. 200), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In Ausführung eines in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung gefaßten Beschlusses, eine Abänderung der postalischen Bezeichnung in Hönow bei Berlin zu erwirken, hatte sich die Gemeindevertretung mit einem diesbezüglichen Antrage an die Aufsichtsbehörde gewandt. Der Landrat teilte auf diesen Antrag mit, daß er sich von einem erneuten Antrage nach einer so verhältnismäßig kurzen Frist (der erste Antrag war am 5.11.28 gestellt) keinen Erfolg verspreche, und sah davon ab, bei dem Regierungspräsidenten erneut vorstellig zu werden. [2]

Hönow. Die Nacheichungstage für den Gemeindebezirk Hönow finden vom 16. bis 17. September statt. ... [2]

Hönow. Die Erneuerungsarbeiten auf der Hönow-Mahlsdorfer Chaussee sind auf dem zu Berlin gehörigen Teil beendet. Wie wir erfahren, soll in den nächsten Tagen der Auftrag für die Ausbesserung des dem Kreise Niederbarnim gehörigen Teiles vergeben und mit dem Ausbau in etlichen Wochen begonnen werden. Damit würde nun endlich einem lang gehegten und durchaus berechtigten Wunsche unserer Bevölkerung Rechnung getragen werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 29. August 1929 (Nr. 201), Anzeigen

Alleinmädchen für Haus und Garten sucht H. Milling, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 30. August 1929 (Nr. 202), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Kreisstraße nach Mahlsdorf wird vom 2. September ab von Kilometer 0,0 bis Kilometer 1,7 wegen Herstellung einer neuen Decklage für jeden Verkehr gesperrt. Die Fahrzeuge werden über Neuenhagen umgeleitet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. September 1929 (Nr. 204), Anzeigen, gekürzt

Freitag vorm. 11 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden ... der Viehhändler Friedrich Dähnick im vollendeten 76. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an Alwine Dähnick u. Kinder
Lindenberg, den 30. Aug. 1929. ... [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 1. und Montag, den 2. Sept. Gr. Erntefest
In beiden Lokalen gr. Ball. Anfang 3 Uhr, wozu freundl. einladen
die Gastwirte Paul Reiche. Georg Keßler. [2]

Zwei 3" Kastenwagen, 1 Federwagen (Kramwagen), 1 Break m. Verdeck zu verkaufen.
August Puhlmann, Lindenberg. [2]

Einen gut erhaltenen 3C.-Kastenwag. verkauft Richard Salzmann, Lindenberg, Schulstr. 3. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, 4. September 1929, Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. An den Folgen eines Herzleidens gestorben ist am Sonnabend der langjährige Wächter und Diener unserer Gemeinde, Gustav Döberitz, im Alter von 64 Jahren. D., der seit 27 Jahren der Gemeinde diente, hatte am 1.5. sein Amt infolge seines Leidens niederlegen müssen. In den letzten zwei Jahren schon war es ihm oft nicht leicht, seinen Dienst auszuüben, aber unermüdlich wie er war, sah man ihn des Nachts auch bei der größten Kälte immer wieder auf dem Posten. Aufopferung und Pflichterfüllung gingen ihm über alles, und das Wohl der Gemeinde war immer seine größte Sorge. Jeder, der ihn kannte, bedauert, daß ihm ein so kurzer Lebensabend beschieden war. D., der für viele Hunderte eine Gruft gegraben, ist der Erste, für den sein Nachfolger eine Ruhestatt schaffen muß.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. September 1929 (Nr. 208), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Räumung des Zochegrabens hat in der Zeit vom 12. September bis 17. September zu erfolgen. Dei Schau findet am 20 September, vormittags 9½ Uhr, statt. Zum Auffangen des treibenden Schilfes ist vor Beginn der Räumung ein Schwimmbalken quer durch den Wasserlauf zu legen, der erst nach der Schau entfernt werden darf. Schilf, Unkraut, Steine, Sandbänke, Schlamm, hinderndes Strauchwerk sind zu entfernen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 10. September 1929 (Nr. 211), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung
Nachfolgend veröffentliche ich ein Verzeichnis der gemäß § 2 der Polizeiverordnung ... betreffend die Bekämpfung der Bienenfaulbrut ... bestimmten Sachverständigen ...:
1. Baade, Max / Bernau; Für die Ortschaften: ..., Blumberg, ..., Lindenberg, ...
2. Schulze, August / Fredersdorf; Für die Ortschaften: ..., Ahrensfelde, ..., Eiche, ..., Mehrow, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. September 1929 (Nr. 212), Anzeigen

Anerkannte erste Absaaten:
Petkuser Winterroggen, Carstens Dickkopf Winterweizen V, Criewener Winterweizen 104 verkauft oder vertauscht
Rittergutsverwaltung Blumberg. [2]

Zum 1. Oktober suche ich eine gewandte Hausangestellte ehrlich, intelligent und sauber, bei gutem Gehalt und Verpflegung.
Dr. med A. Münzer, Blumberg, Bez. Potsd. Tel. Bernau 225 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 14. September 1929 (Nr. 215), Bernau, gekürzt

Bernau, 13. September.
Schweres Kraftwagenunglück bei Blumberg
Ein Auto vom Zuge erfaßt und zertrümmert.
Ein schweres Unglück ereignete sich gestern abend gegen ½7 Uhr am Bahnübergang Blumberg. Ein aus Seefeld kommendes Auto, das mit drei männlichen Personen besetzt war, fuhr in voller Fahrt in die geschlossene Schranke, wurde von dem in diesem Augenblick von Werneuchen herankommenden Personenzug erfaßt und etwa 100 Meter weit mitgeschleift, ehe es dem Lokomotivführer gelang, den Zug zum Stehen zu bringen. Der Besitzer des Wagens ..., der auch am Steuer saß, wurde schwer verletzt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Einer der Mitfahrer ... wurde getötet, während der andere Begleiter ... mit leichten Verletzungen davonkam. Die Verletzten erhielten an der Unfallstelle Notverbände und wurden dann dem Krankenhaus in Berlin zugeführt.
Die Schuld an dem schweren Unfall, der bisher ein Menschenleben gefordert hat, dürfte den Fahrer des Wagens treffen. Nach Aussage von Augenzeugen müssen die Automobilisten in angeheitertem Zustand gewesen sein. Den Schrankenwärter trifft keine Schuld, da er den Bahnübergang rechtzeitig durch Herablassen der Schranke geschlossen hatte. Das Unglücksauto kam in ziemlich flotter Fahrt heran und sauste, ohne zu bremsen gegen die Schranke, die durch den Anprall in Trümmer ging. Die Schranke ist schon von weitem zu sehen. Außerdem standen zwei andere Autos davor, um den Zug vorüberzulassen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. September 1929 (Nr. 216), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Zu dem Zusammenstoß zwischen dem Personenkraftwagen und dem Personenzug 720 zwischen Seefeld und Blumberg ist noch folgendes nachzutragen. Am 13. September fand durch eine Gerichtskommission aus Altlandsberg ... ein Lokaltermin an der Unfallstelle statt. Nach Aufnahme des Tatbestandes wurde die noch an der Unfallstelle befindliche Leiche des bei dem Zusammenstoß tödlich verunglückten Kaufmanns Willi Höpfner aus Berlin zur Beerdigung freigegeben. Die Schuld dürfte einzig und allein den Besitzer des völlig zertrümmerten Personenkraftwagens, Walter Germer aus Berlin, treffen. Wie Augenzeugen berichteten, kam G. in rasendem Tempo angesaust, fuhr an zwei anderen Autos, die vor der geschlossenen Schranke hielten, vorbei, durchbrach die Schranke und stieß mit der Lokomotive des Personenzuges zusammen. Das Auto wurde 106 Meter weit mitgeschleift. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. September 1929 (Nr. 216), Anzeigen

Schwarzer Adler Blumberg.
Sonntag, den 15. September Erntemusik
Es ladet freundlichst ein Gustav Ebel, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. September 1929 (Nr. 225), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. An die Zahlung der am 15.9. fällig gewesenen Steuern, Landwirtschaftskammerbeiträgen und Rentenbankrenten wird erinnert. [2]

Hönow. Der Radfahrerverein „Germania“ feierte sein Herbstvergnügen am Sonntag bei Scharny. Vormittags wurden die Meisterschaften ausgefahren. obwohl das stürmische Wetter dafür nicht besonders günstig war, waren die Leistungen verhältnismäßig gut. In der A-Klasse traten nur zwei Fahrer an. Die 25 Kilometer lange Strecke führte über Seeberg, Altlandsberg, Neuenhagen bis zum Chausseehaus Hönow. ... In der B-Klasse kämpften vier Vereinsmitglieder um den Sieg. Diesmal wurde nur 12 Kilometer durchfahren. ... An der Vereinsmeisterschaftsfahrt beteiligten sich vier Kameraden; ... Am Abend während des Tanzes nahm der 1. Vorsitzende Herm. Schmidt Gelegenheit, die Gäste zu begrüßen und die Preise zu überreichen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. Oktober 1929 (Nr. 229), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hält am Dienstag abend 8 Uhr im Gasthause von Adolf Hörnicke eine öffentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. Oktober 1929 (Nr. 231), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Bestand der Schulsparkasse beträgt nach der letzten Abrechnung mit der Kreissparkasse Niederbanim, bei der die Beträge hinterlegt sind, nunmehr 5320 Mark. ... Die Zahl der Sparer ist auf 56 gestiegen. ... [2]

Hönow. Der letzte Wandertag vor den Ferien führte die Oberstufe der Schule nach Rüdersdorf. Der Besuch des Kalksteinbruchs und die reizvolle Umgebung hat den Teilnehmern gut gefallen. Der Unterricht in der ländlichen Fortbildungsschule wird am Donnerstag den 17. Oktober wieder aufgenommen. Zur Teilnahme sind die Fortbildungsschüler aus Hönow und Seeberg verpflichtet. Der Unterricht wird wie in den Vorjahren am Montag und Donnerstag nachmittag von 4 bis 7 Uhr erteilt. - Am letzten Abend vor den Ferien versammelte die Schule die Eltern der Kinder der 1. und 2. Klasse im ersten Klassenzimmer, um ihnen durch einen Teil der Schularbeiten einen Einblick in den Geist und die Arbeitsweise der Schule zu geben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Oktober 1929 (Nr. 232), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt ihre 7. diesjährige Sitzung am Dienstag abend im Gasthause von A. Hörnicke ab. ... 4. Verschiedenes. Die beantragte Namensänderung von Hönow (Niederbarnim) in Hönow bei Berlin ist zum zweiten Male abgelehnt worden. Die Vertretung nahm Kenntnis von der Anlage einer oberirdischen Telegraphenleitung durch das Siedlungsgelände Hönow-Süd. Trotz der Aufhebung des Wohnungsbeschlagnahmerechts für die Gemeinde ab 1.7.1929 bleibt das Wohnungsamt bestehen. Der Antrag der Gemeinde auf teilweise Aufhebung des Wohnlaubenverbots für die Gemarkung Hönow ist vom Regierungspräsidenten abgelehnt worden, da der Siedlungsplan noch nicht genehmigt ist. Mit der Genehmigung dieses Planes tritt das Verbot ohne weiteres außer Kraft. ... In der Tankangelegenheit Olex (Aufstellung eines Tankständers vor dem Thiemlichschen [!] Grundstück) wurde eine Abänderung des Vertrages nachträglich genehmigt. Die Vertretung nahm Kenntnis von der Erkrankung des Gemeindedieners und sagte Hilfe zu. ... An der Hinterstraße des Dorfes werden zwei Tafeln aufgestellt werden, die darauf aufmerksam machen sollen, daß das Befahren dieser Straße mit zu schweren Lasten verboten ist. Die Reparatur des Ueberganges wird baldigst ausgeführt. Mit Befremden nahm die Vertretung von der von der Post in Aussicht genommenen Erhöhung des Preises der 10 Karten für die Fahrten mit dem Autoomnibus nach Mahlsdorf von 2,90 auf 3,30 RM. Kenntnis. Sie kann die Erhöhung nicht verstehen, da doch soeben die Chaussee nach Mahlsdorf fertiggestellt und die Unkosten sich erheblich niedriger stellen müßten. Begrüßt wurde die Ermäßigung des Preises für Arbeiter­monatskarten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Oktober 1929 (Nr. 233), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Einrichtung eines Ortsstromnetzes für die Siedlung Hönow-Süd ist jetzt in greifbare Nähe gerückt. Bereits 165 Grundstücksbesitzer sind damit einverstanden, daß das Netz jetzt gebaut wird. Zu einer endgültigen Besprechung lädt der Grundbesitzerverein Hönow-Süd alle Grundstücksbesitzer der Siedlung Süd nach Mahlsdorf, Lokal „Strammer Kater“ ... ein. ... Diejenigen Grundbesitzer, die zu dem Zeitpunkte, wo das Netz zum Bau in Auftrag gegeben wird, sich zur Abnahme von Strom noch nicht angemeldet haben, müssen damit rechnen, daß sie bei späterer Anmeldung einen höheren Anteil der Errichtungskosten zu tragen haben ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. Oktober 1929 (Nr. 235), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Zu unserer Notiz [bzgl. Preiserhöhung für Zehnerkarten im Autoomnibus]... geben wir nachstehend eine Mitteilung des Postamts Altlandsberg bekannt: „Für die Fahrpreisermäßigungen im Postkraftwagen gelten vom 1.10. ab allgemein, also für das ganze Deutsche Reich, folgende Bestimmungen: Die Ermäßigung für Zehnerkarten beträgt statt 30 v. H. nur noch 20 v. H. Die Gültigkeit der Zehnerfahrkarten wird von 1 Monat auf 2 Monate erhöht. Die Wochenkarten behalten ihre Ermäßigung von 30 v. H. ... Die Ermäßigung der Monatskarten wird von 30 v. H. auf 40 v. H. erhöht. Die Schülerkarten bleiben unverändert (50 v. H. Ermäßigung). ...“ [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. Oktober 1929 (Nr. 238), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Aboag verlängert ihre Linie, die bisher zum Bahnhof Kaulsdorf führte, über die Endstation hinaus bis nach Mahlsdorf, Greifswalder Straße, d. i. bis an die Grenze unseres Ortes, vom nächsten Montag ab. Die Linie führt durch die Bahnhofstraße, Giesestraße, Zeppelinstraße und endet dann an der Hönower Chaussee. Die Wagen fahren alle halbe Stunde. Die Weiterführung dieser Linie kann für unseren Ort von entscheidender Bedeutung sein, da der Verkehr von Hönow nach Mahlsdorf durch Kraftwagen der Reichspost unterhalten wurde. Es ist anzunehmen, daß sich nunmehr die Einrichtung des Kraftwagenverkehrs von Hönow nach Mahlsdorf nicht mehr lohnen wird, da auf der Hälfte des Weges die meisten Fahrgäste von der Aboag aufgenommen werden. Was wird dann aber mit den Fahrgästen aus dem alten Dorf? Entweder die Reichspost verlegt die Linie von Hönow über Mehrow, Ahrensfelde, Falkenberg, oder aber sie würde die Einstellung des Betriebes beschließen, was lebhaft bedauert werden müßte, dann wäre das Mutterdorf abgedrosselt, denn bis zur Endstation der Aboag sind es ½ Stunde Wegs, und wir wären dann wieder in dem Zustand, wie vor der Einrichtung des Kraftwagenverkehrs. Für diesen Fall müßte von den maßgebenden Stellen, dann unbedingt auf die Verlängerung der Linie 39 bis Hönow gedrängt werden. Zunächst hat die Zost [!] das Wort. [2]

Hönow. Die Versammlung des Grundbesitzervereins Hönow-Süd, die am Sonntag in Mahlsdorf bei Gruhn stattfand, erfreute sich eines ungemein starken Besuches, denn etwa 200 Siedler wohnten der Sitzung bei. Von der Gemeindevertretung Hönow waren zwei Vertreter erschienen, außerdem waren als Gäste 2 Vertreter der Siemens-Schuckert-Werke anwesend. Das Thema der Beratung war die Elektrifizierung der Kolonie Hönow-Süd. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. Oktober 1929 (Nr. 240), Anzeigen

Runkelrüben verkauft Max Thiemisch, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Oktober 1929 (Nr. 242), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung tagt heute Abend im Gasthofe von Seeger mit folgender Tagesordnung: ..., 2. Die Elektrifizierung der Kolonie Süd, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Oktober 1929 (Nr. 243), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Für den Einbau des zweiten Saugeschachtes sind der Gemeinde Blumberg 70 Meter C-Schlauch, einschließlich Kuppelungen, in 10-Meterenden, von der Feuersozietät der Provinz Brandenburg als Zuschuß bewilligt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. Oktober 1929 (Nr. 243), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Durch die Verlängerung der Linie 39 der Aboag von Kaulsdorf nach Mahlsdorf bis in die Greifswalder Straße wird der Kraftwagenverkehr von Hönow nach Mahlsdorf in keiner Weise berührt. Der Autoomnibus fährt in derselben Weise weiter. Nur in den Fahrpreisen ist eine VerändFgrü erung eingetreten, so daß die Fahrt ab Hönow bis Mahlsdorf jetzt nur 0,30 RM. kostet, die Zehnerkarte statt 2,90 RM. nur noch 2,50 RM., ab Ringstraße beträgt der Preis 0,25 (Zehnerkarte: 2,10 RM.), vom „Mittelpunkt der Erde“ 0,20 RM. (Zehnerkarte 1,70 RM.). [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 19. Oktober 1929 (Nr. 245), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Eine öffentliche Wahlversammlung über die am Sonntag den 17. November stattfindende Gemeindevertreterwahl findet heute abend bei Seeger statt. - In der letzten Gemeinde­vertretersitzung sind der Wahlausschuß und der Wahlvorstand gebildet worden. Der Wahlvorstand setzt sich wie folgt zusammen: Wahlvorsteher stellvertretender Gemeindevorsteher Hörnicke, gesetzlicher Stallvertreter Schöffe O. Meyer, Schriftführer Gemeindevertreter Neumann, Beisitzer Gemeindevertreter H. Schmidt, Scheffler, Zakourill, G. Mette, Adolf Döberitz. Vorsitzender des Wahlausschusses ist der stellvertretende Gemeindevorsteher Hörnicke, dessen Stellvertreter Schöffe Meyer. Die Beisitzer sind Richard Döberitz, Albert Hering, Rudolf Müller, Willi Haase; deren Vertreter sind Hermann Ernst, Paul Döberitz, Paul Helmke und Oskar Friese. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 24. Oktober 1929 (Nr. 249), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die öffentliche Wahlversammlung, zu der der Gemeindevorstand am Sonnabend nach dem Gasthof Seeger eingeladen hatte, erfreute sich trotz des schlechten Wetters eines stattlichen Besuchs. Alle Parteien und Wirtschaftsgruppen waren vertreten. ... Der gutgemeinte Vorschlag des Gemeindevorstandes mit einer Einheitsliste, aufgestellt nach rein wirtschaftspolitischen Gesichts­punkten, vor die Gemeinde zu treten, wurde von den Siedlern bekämpft, da nach ihrer Meinung immer nur die Parteipolitik auch in einem Ortsparlament entscheidend ist. ... Von der Landwirtschaft werden als Gemeindevertreter vorgeschlagen: P. Döberitz, Johannes Lüdecke, Carl Lindenberg, Rudolf Müller und Richard Döberitz. Die Liste der Arbeiter und Siedler enthält folgende Namen: H. Ernst, O. Graf, P. Helmke, Frau Gräbert. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Oktober 1929 (Nr. 253), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Eine Gemeindevertretersitzung findet heute abend um 8 Uhr im Gasthofe von Paul Scharny statt. Tagesordnung: ... 4. Aussprache und Beschlußfassung über die Elektrifizierung der Kolonie Süd. [2]

Hönow. In die Liste für das Volksbegehren hatten sich bis zum Sonnabend 12 Personen eingetragen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. November 1929 (Nr. 256), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Nach mehrmaligen Verhandlungen und verschiedenen Wahlversammlungen ist es nun doch möglich gewesen, für das alte Dorf Hönow eine Einheitsliste nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten aufzustellen. Diese Einheitsliste mit dem Kennwort „Altes Dorf“ enthält 10 Bewerber: 1. Paul Döberitz, Landwirt, 2. Willi Schmidt, Kaufmann, 3. Hermann Schmidt, Schlosser, 4. Johannes Lüdecke, Landwirt, 5. Albert Hinz, Arbeiter, 6. Carl Lindenberg, Landwirt, 7. Richard Zakouril, Schuhmachermeister, 8. Rudolf Müller, Landwirt, 9. Friedrich Schulz, Rieselwärter, 10. Richard Döberitz, Landwirt. [2]

Hönow. An der Gemeindevertretersitzung, die am Montag abend im Gasthofe Scharny stattfand, nahmen von 11 Vertretern 9 teil. Der Zuhörerraum war von ca. 100 Gästen besetzt. Im Mittelpunkt der Verhandlung stand die Elektrifizierung der Kolonie Hönow-Süd. Die Gemeindevertretung beschloß einstimmig den Bau des Ortsnetzes für den neuen Ortsteil unter der Voraussetzung der landrätlichen Genehmigung. Der Landrat hat grundsätzlich dem Bau zugestimmt. Die Gemeinde übernimmt die Bürgschaft für die Anleihe in Höhe von 100000 Mark. Mit dem Bau der Lichtleitung, der von den Siemens-Schuckert-Werken ausgeführt wird, wird in den nächsten Tagen begonnen. Für die Erdarbeiten sollen nach Möglichkeit arbeitslose Einwohner der Gemeinde und der Siedlung herangezogen werden. ... Die monatliche Abzahlung ist auf 10 Mark festgesetzt worden, um allen Kreisen die Teilnahme zu sichern. Mit diesem Beschluß ist ein sehr wichtiger Markstein in der Entwicklung der aufstrebenden Kolonie gesetzt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. November 1929 (Nr. 258), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Wahlvorschläge für die Gemeindevertreterwahlen sind eingereicht worden, und zwar Liste 1 mit dem Kennwort „Altes Dorf“, Liste 2 „Arbeiter- und Siedlerliste“, Liste 3 „Liste Kurth“. ... [nachfolgend die enthaltenen Bewerber] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. November 1929 (Nr. 261), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Wahlkampf führt manchmal zu recht sonderbaren Erscheinungen. Hierbei kommt es zur unangenehmen Ueberraschung manches Agitators dann auch öfter einmal vor, daß seine Behauptungen schneller als gedacht ad absurdum geführt werden. Ein solcher Fall ereignete sich kürzlich in unserer Gemeinde. Ein bekannter Autohändler, der kommunistische Propaganda machte, behauptete in einer Wahlversammlung unter lebhaften Angriffen gegen die Gemeinde­beamten, daß eine arme Witwe, die auf dem Amtsbüro einen Rentenantrag stellen wollte, von dem Beamten abgewiesen worden sei, weil sie ihn dafür nicht bezahlen konnte. Man schritt sofort zu einer Tellersammlung, um der Witwe beizustehen und ihre Not zu lindern. Der Betrag wurde sofort in die Wohnung geschickt. Wer beschreibt aber das Erstaunen des Boten als dieses Almosen von der Witwe nicht angenommen, dem verdutzten Ueberbringer vielmehr erklärt wurde, daß die ganze Geschichte ein großer Schwindel sei. Sie sei von dem Beamten in durchaus zuvorkommender Weise behandelt worden und beziehe ihre Rente schon seit Juli 1928. Als der Bote das Geld zurückbrachte, bekam der Autohändler zwar einen roten Kopf, half sich aber über die peinliche Situation fort, indem er als Kommunist den dritten Vers des Deutschlandliedes (!) anstimmte. Da nun guter Rat teuer war, was mit dem gesammelten Geld angefangen werden sollte, wurde es schließlich kurzerhand dem Wirt übergeben, der dafür Erfrischungen lieferte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. November 1929 (Nr. 263), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Von der „Parteilosen Liste Blumberg“ erhalten wir mit der Bitte um Veröffentlichung folgende Zuschrift zu unserem Bericht in Nr. 261: Seitens der parteilosen Liste fand am 30.10. eine Versammlung statt, in der die Kandidaten zur Gemeindevertretung aufgestellt wurden. Dieser Versammlung ist ein Autohändler unbekannt. Gegen die Gemeindebeamten - wir haben zwei - sind keine lebhaften Angriffe gerichtet worden. Dies geht schon daraus hervor, daß wir gewillt sind, den bisherigen Gemeindevorsteher wiederzuwählen. Tatsache ist nur, daß gegen den Gemeindeschreier Balzer aus verschiedenen Gründen Stellung genommen worden ist. Für unsere parteilose Liste ist Balzer schon deshalb untragbar, weil er neben seiner Pension als früherer Beamter unserer armen Gemeinde noch fast 300 Mark monatlich kostet. ... Bei dem doppelten, besonders hohen Einkommen des Balzer ... erschien es uns unfaßbar, daß er von einer armen Witwe für einen Rentenantrag, den auszufüllen seine Pflicht war, eine Zuwendung erhielt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. November 1929 (Nr. 264), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Der Feuerwehrelektrikerausweis Nr. 68, ausgestellt am 27. November 1927 für den Brandmeister Willi Grube in Ahrensfelde bei Berlin, ist verlorengegangen. Der genannte Ausweis wird hiermit für ungültig erklärt.
Berlin, den 6. November 1929.   Der Landrat [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. November 1929 (Nr. 266), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Nach der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober weist unser Dorf 134 Feuerstellen mit 208 Haushaltungen und 832 Einwohnern auf. Diese verteilen sich wie folgt: Altes Dorf: 58 Feuerstellen, 109 Haushaltungen, 482 Einwohner; Kolonie Hönow-Süd: 65 F., 80 H. und 272 Einwohner; alte Ausbauten: 6 F., 14. H., 64 Einwohner; Kolonie Hönow-Nord: 5 F., 5 H., 14 Einwohner. Nach der vorjährigen Aufnahme zählte der Ort 770 Einwohner. Der Zuwachs beträgt demnach 62, also etwas mehr als 8 v. H. [2]

Hönow. Der Wahlausschuß hat in der öffentlichen Sitzung die drei eingegangenen Wahlvorschläge als gültig anerkannt. Die Wahlvorschläge tragen folgende Nummern und Kennworte: 18, altes Dorf: Paul Döberitz, Willi Schmidt, Hermann Schmidt, Johannes Lüdeke; 19, Arbeiter- und Siedlerliste: Hermann Ernst, Paul Helmcke, Otto Graf, Marta Gräbert; 20, Liste Kurth: Gustav Kurth, Artur Nawrotzky, Emil Kirschbaum. [2]

Hönow. Für den erkrankten Trichinenbeschauer Robert Richter übt vertretungsweise der Trichinenschauer Fagerstern jun. die Trichinenschau in Hönow aus. Da der Vertreter am Mittwoch jeder Woche beruflich auf dem Viehhof in Berlin tätig ist, weisen wir darauf hin, die Haus­schlachtungen möglichst nicht am Mittwoch vorzunehmen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. November 1929 (Nr. 267), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Für die Wahl der Gemeindevertretung am 17. November sind in unserer Gemeinde die nachfolgenden drei Wahlvorschläge zugelassen: Nr. 1. Kennwort „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“: 1. Adolf Lehmann, 2. Ernst Gebert, 3. Fritz Vetter, 4. Julius Metzkow, 5. Paul Brandt, 6. Paul Kriebel, 7. Adolf Beerbaum, 8. Berthold Dobbert, 9. Leo Schröder, 10. Adolf Jänicke, 11. Berthold Zirke, 12. Adolf Diemert. Nr.5. Kennwort „Heimatliste“: 1. August Keisdorf, 2. Albert Weidelt, 3. Paul Fischer, 4. Hermann Vetter, 5. Fritz Töpffer, 6. Wilhelm Hermerschmidt, 7. Rudolf Meier, 8. Gustav Adler, 9. Karl Schütz, 10. Willy Grün, 11. Fritz Ebel, 12. Friedrich Gathow, 13. Hermann Babock, 14. Emil Biederstedt. Nr. 18. Kennwort „Parteilose Liste“: 1. Gustav Weidelt, 2. Walter Siedau, 3. Willy Kahlow, 4. Friedrich Grothe, 5. Gustav Vetter sen., 6. Wilhelm Hennig, 7. Julius Deckert, 8. Franz Guretzki, 9. Anton Nordhues, 10. Josef Gittel, 11. Albert Linke, 12. Georg Dahle. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. November 1929 (Nr. 270), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Wir erhalten folgende Zuschrift: „Zu der in Nr. 263 vom 9.11.29 angeblich von der Parteilosen Liste gebrachten Veröffentlichung bitte ich als Spitzenkandidat dieser Liste um Aufnahme folgender Erklärung: Der Artikel gegen den Amtssekretär Balzer (er ist nicht Gemeindeschreiber), ist ohne Wissen und Willen meinerseits nur von einem Herrn gebracht worden. Ich bedaure diese gehässigen Anwürfe sehr und erkläre, daß Herr Balzer, der längere Zeit unter mir gearbeitet hat, ein äußerst tüchtiger und befähigter Beamter ist, der gerne jedem mit Rat und Tat zur Seite steht. Bei seinem anständigen Charakter ist eine Pflichtverletzung ausgeschlossen. Meiner Meinung nach wird Herr Balzer für seine Leistungen auch nicht annähernd besoldet. Gustav Weidelt, Amtsvorsteher a. D.“ -
Amtssekretär Balzer sendet uns mit Bezug auf dieselbe Notiz eine längere Erklärung, der wir folgende Punkte als zur Sache gehörig entnehmen: „Es ist nicht wahr, daß ich für meine Amts­tätigkeit Geschenke angenommen habe. Wahr ist vielmehr, daß mir der betr. Einsender für eine falsche Beurkundung eines hohen Schuldscheines, solche in Aussicht stellte. Dieser Schwindel wurde selbstverständlich von mir abgelehnt. Wahr ist ferner, daß ich 8 Witwen, denen schon jahre­lang die Witwenrente zustand, diese beschafft und bei Berufungsfällen mit Rat und Tat unterstützt habe. ... Unwahr aber ist, daß ich eine hohe Pension und noch 300 Mark Gehalt beziehe. Infolge Kriegsverletzung wurde ich frühzeitig pensioniert und beziehe eine ganz kleine Pension.“ [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. November 1929 (Nr. 270), Anzeigen, gekürzt

Am Freitag, den 15. Novbr. 1929, nachm. ½2 Uhr, entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit mein inniggeliebter Mann, unser treusorgender Vater, Schwieger- und Großvater und Bruder der Kaufmann und Postagent August Ebel im 61. Lebensjahre. ...
Blumberg, den 16. Novbr. 1929. ... [2]

Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden meiner lieben Frau, meiner unvergeßlichen Mutter und Großmutter Frau Auguste Baurath geb. Baurath [!] sagen wir hierdurch unsern herzlichsten Dank.
Ganz besonders danken wir dem Gesangverein „Lyra“ für den erhebenden Gesang und Herrn Pastor Blankenburg für die trostreichen Worte.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen Albert Baurath, Lindenberg [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. November 1929 (Nr. 271), Anzeigen

Nachruf!
Am 15. November 1929 entschlief nach kurzem Krankenlager unser lieber Kamerad August Ebel.
Als langjähriges Vorstandsmitglied hat er sich ganz besondere Verdienste erworben.
Wir werden ihm stets ein treues Andenken bewahren.
Krieger-Verein Blumberg [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. November 1929 (Nr. 271), gekürzt

Wahlergebnisse aus dem Kreise [2]
Gesamtergebnis der Kreistagswahl:
  • Soziald. P. D. 25048
  • Kommunist. P. D. 16198
  • Heimatliste 11787
  • National-Sozialisten 5448
  • U. S. P. D. 820
  • Einheitsliste 13191
  • Demokraten 2179
  • Zentrum 1593
Die neuen Kreistagsabgeordneten:
  • Sozialdemokraten [11]: ..., 7. Zirke, Berthold, Pförtner, Blumberg
  • Kommunisten [7]: ...
  • Heimatliste [5]: Wendland Adolf, Landwirt, Lindenberg ...
  • Nationalsozialisten [2]: ...
  • Bürgerliche Einheitsliste [6]: ...
  • Deutsche Demokratische Partei [1]: ...
  • Deutsche Zentrumspartei [1]: ...
Einzelergebnisse der Kreistagswahl:
  • Ahrensfelde: Soz. 128, Komm. 25, Heimatl. 144, Nat.-Soz. 17, Unabh. -, Einheitsl. 52, Dem. 5, Ztr. 2.
  • Blumberg: Soz. 204, Komm. 50, Heimatl. 323, Nat.-Soz. 25, Unabh. -, Einheitsl. 21, Dem. 8, Ztr. 6
  • Eiche: Soz. 12, Komm. 10, Heimatl. 78, Nat.-Soz. 6, Unabh. -, Einheitsl. 2, Dem. 2, Ztr. -
  • Hönow: Soz. 87, Komm. 103, Heimatl. 123, Nat.-Soz. 29, Unabh. 4, Einheitsl. 23, Dem. 8, Ztr. 5
  • Lindenberg: Soz. 161, Komm. 156, Heimatl. 187, Nat.-Soz. 43, Unabh. 4, Einheitsl. 34, Dem. 8, Ztr. 4
  • Mehrow: Soz. 52, Komm. 27, Heimatl. 32, Nat.-Soz. 30, Unabh. -, Einheitsl. -, Dem. 2, Ztr. 1
Gesamtergebnis der Provinziallandtagswahl
  • Soziald. P. D. 440145
  • Kommunist. P. D. 111665
  • Wirtschafts-Partei 96238
  • Block der Mitte 55451
  • Heimatliste 373116
  • Bürgerliche Vereinigung 14944
  • Deutsche Volkspartei 80345
  • National-Sozialisten 70472
  • Volksrechts-Partei 12014
Ergebnisse der Provinziallandtagswahl
  • Ahrensfelde: Soz. 129, Komm. 22, Wirtschaftsp. 36, Block der Mitte 3, Heimatl. 128, Bürg. Ver. 9, DVP. 45, Nat.-Soz. 10, VRP. 2
  • Blumberg: Soz. 197, Komm. 48, Wirtschaftsp. 21, Block der Mitte 3, Heimatl. 315, Bürg. Ver. 5, DVP. 8, Linke Komm. 3, Mieterbew. 2, Mieterliste 1, Nat.-Soz. 24, VRP. 7
  • Eiche: Soz. 11, Komm. 7, Wirtschaftsp. 7, Heimatl. 73, DVP. 7, Nat.-Soz. 5
  • Hönow: Soz. 93, Komm. 101, Wirtschaftsp. 26, Block der Mitte 9, Heimatl. 117, Bürg. Ver. 4, DVP. 9, Linke Komm. 2, Nat.-Soz: 25.
  • Lindenberg: Soz. 164, Komm. 141, Wirtschaftsp. 62, Block der Mitte 8, Heimatl. 155, Bürg. Ver. 7, DVP. 13, Linke. 7, Mieterl. 1, Nat.-Soz. 35, VRP. 1
  • Mehrow: Soz. 54, Komm. 27, Wirtschaftsp. 8, Heimatl. 28, Bürg. Ver. 1, DVP. 2, Nat.-Soz. 30.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. November 1929 (Nr. 272), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. In der Nacht auf den 17. November ist von unbekannten Tätern bei dem Eisenbahn­arbeiter Otto Gessel in Birkholzaue ein Holzschuppen aufgebrochen worden. Es wurden daraus gestohlen ein Herren- und ein Damenfahrrad. Das gesprengte Schloß fand man in der Nähe. Das Herrenrad ist ein Halbrenner, hinten mit gelbem Schutzblech, vorne ohne Schutzblech, mit rotem Rahmen und einem Gepäckträger, Marke Original Wirtler, Multipler Römer. Mitteilungen sind zu richten an das Landjägeramt in Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. November 1929 (Nr. 273), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die Wahl zur Gemeindevertretung ergab für die Sozialdemokratische Partei 1 Sitz, für die Arbeiterschaft Lindenberg 4 Sitze, für die Bürgerliche Vereinigung 5 Sitze und für die Kolonie Neu-Buch 2 Sitze. Nach der Reihenfolge der Benennungen auf den Wahlvorschlägen sind hiernach als gewählt zu betrachten: Vom Wahlvorschlag 1: Walter Zobjan, Krankenpfleger; vom Wahlvorschlag 18: Wilhelm Weigelt, Arbeiter; Steffen Mandel, Hilfsarbeiter; Wilhelm Schmiele, Arbeiter; Otto Agursky, Arbeiter; vom Wahlvorschlag 19: Rudolf Gahtow I, Lehngutsbesitzer; Albert Heinicke, Landwirt; Georg Kirschbaum, Bauerngutsbesitzer; Richard Dünnbier, Bäckermeister; Fritz Gahtow, Landwirt; vom Wahlvorschlag 20: Alfred Garbuzinski, Kaufmann, Heinrich Albrecht, Städtischer Angestellter. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. November 1929 (Nr. 273), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Das Wintervergnügen des Landwehrvereins, das am Sonnabend im Gasthofe Scharny gefeiert wurde, erfreute sich eines guten Besuches, obwohl mancher Kamerad schmerzlich vermißt wurde. Es ist nun einmal so, daß gerade dieses Fest einen Höhepunkt im Vereinsleben unseres Dorfes darstellt. Und der Verein hatte daher wieder alles aufgeboten, um seinen Mitgliedern und Gästen Stunden der Freude und des Vergnügens zu bereiten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. November 1929 (Nr. 274), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Nach Feststellung des Gemeindevorstandes entfallen von den auf die Liste Altes Dorf abgegebenen 238 Stimmen auf diese Liste 6 Gemeindevertreter; Die Liste Arbeiter und Siedler erhielt 120 Stimmen und bekommt 3 Vertreter. Die 17 Stimmen der Liste Kurth reichen für die Zuteilung eines Mandats nicht aus. Es sind demnach als Gemeindevertreter gewählt: Paul Döberitz, Willi Schmidt, Hermann Schmidt, Johannes Lüdeke, Albert Hinz, Carl Lindenberg, Hermann Ernst, Paul Helmcke und Otto Graf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. November 1929 (Nr. 275), Anzeigen, gekürzt

Für die vielen Beweise der Teilnahme an dem Heimgange ... des Kaufmanns und Postagenten August Ebel spreche ich, auch zugleich im Namen meiner Kinder, meinen herzlichsten Dank aus.
Dieser Dank gilt in erster Linie der zur Beisetzung erschienenen Reichspostbehörde, Herrn Pfarrer Ramin für die trostreichen Worte, dem Kriegerverein, Gesangverein, Turnverein Germania und Landw. Verein Blumberg sowie der Abordnung vom Verein ehemal. 1. Garde-Dragoner Berlin und Postagenten-Verein ...
Elise Ebel geb. Zybell.
Blumberg (Bez. Potsdam), im Nov. 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. November 1929 (Nr. 275), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Gerüchte über den Abbau bzw. Einschränkung des Postbusverkehrs von Hönow nach Mahlsdorf tauchen seit einiger Zeit im Dorfe auf. Aus zuverlässiger Quelle können wir unseren Lesern mitteilen, daß diese Gerüchte jeglicher Unterlage entbehren. Im Gegenteil, die Reichspost beabsichtigt, den Verkehr noch weiter zu verbessern und auszubauen. Es schweben schon diesbezügliche Verhandlungen mit der Aboag und der Reichsbahn. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. November 1929 (Nr. 278), Anzeigen

Die neue Karte des Kreises Niederbarnim in welcher alle durch die Eingemeindung der Gutsbezirke eingetretenen Veränderungen berücksichtigt sind, ist in mehrfarbigem Druck im Verlag von Wilhelm Möller in Oranienburg erschienen und daselbst sowie in allen Buch- und Schreib­warenhandlungen zum Preise von 30 Pf. (10 Stück M. 2.75) zu haben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. November 1929 (Nr. 280), Anzeigen, gekürzt

Danksagung.
Allen Freunden und Bekannten, ganz besonders auch Herrn Pfarrer Ramin ..., dem Gesangverein „Hoffnung“ für den rührenden Gesang, sowie dem Kriegerverein und dem Turnverein „Germania“ sagen wir an dieser Stelle unsern herzlichsten Dank.
Die trauernde Witwe Alwine Löwele u. Hinterbliebene
Blumberg, den 28. November 1929. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. Dezember 1929 (Nr. 284), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein feierte sein Wintervergnügen am Sonnabend im vereinsheim Seeger. Er hatte wieder alles aufgeboten, um seinen zahlreichen Gästen Stunden der Freude und Fröhlichkeit zu bereiten. Pünktlich 8 Uhr ging der Vorhang auf. Um ihre schöne Fahne geschart sangen die jungen Turnbrüder den Gästen als Gruß ein markiges Turnerlied. Der 1. Vorsitzende, Wilhelm Bugge, begrüßte herzlich die Ortsvereine und vielen Teilnehmer, für die wieder einmal der Saal viel zu klein war. ... Kurz vor 12 Uhr, als der Deutsche Rundfunk die Feier der Befreiung der zweiten Zone durch die Luft schickte, da weilten die Gedanken aller Teilnehmer bei den Worten des Tbr. Meyer, der der deutschen Brüder am Rhein und an der Mosel gedachte. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Dezember 1929 (Nr. 287), Anzeigen

Weihnachtsbäume in allen Größen, verkauft Rittergut Mehrow bei Ahrensfelde bei Berlin, Tel. Neuenhag. 14 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Dezember 1929 (Nr. 289), Anzeigen

Kerniges Mastschwein verkauft Fritz Weißleder, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 12. Dezember 1929 (Nr. 90), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Stimmlisten für den Volksentscheid „Freiheitsgesetz“ liegen in der Zeit vom 8. bis 15. Dezember während der Dienststunden zu jedermanns Einsicht im Gemeindebüro aus. [2]

Hönow. Zur Nachschau der Vorflutgräben ist für die Gemeinde Hönow Termin auf Sonnabend den 14. Dezember von 10 bis 14 Uhr anberaumt worden. [2]

Hönow. Das Ergebnis der Viehzählung ist: Pferde 144, Rinder 168, Schafe 14, Schweine 132, Ziegen 47, Kaninchen 111, Federvieh 1328, Bienenstöcke 26. - Das Verzeichnis der am 1. Dezember 1929 vorhandenen Pferde und Rindviehbestände liegt ... im Gemeindebüro während der Dienststunden zur Einsicht der Beteiligten aus. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 14. Dezember 1929 (Nr. 292), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die neugewählte Gemeindevertretung hielt ihre erste Sitzung am Dienstag abend im Gasthof Hörnicke ab. Die Sitzung leitete der stellvertretende Gemeindevorsteher 1. Schöffe Hermann Hörnicke. ... Die Vertretung nahm dann Stellung zu dem Entwurf eines Parzellierungs­planes, gegen den grundsätzlich Bedenken nicht erhoben wurden. ... Es wurde der Wahlvorstand für den 22. [?] Dezember gebildet. ... Die Schöffen- und Gemeindevorsteherwahl wurde auf den 28. Dezember gelegt. ... Um 10 Uhr war die erste Sitzung der neuen Gemeindevertretung beendet. Zum erstenmal gehört der Vertretung eine Frau, Frau Gräbert aus der Siedlung, an. Möge die erste ruhig und sachlich verlaufene Sitzung der Auftakt sein für ein weiteres gutes Zusammenarbeiten am Dienst der Gemeinde. Ein immerhin auch nicht alltägliches Jubiläum feierte ein Vertreter, der mit dieser Sitzung an der 100. Tagung in 10 Jahren teilnahm, ohne eine Sitzung zu versäumen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. Dezember 1929 (Nr. 295), Anzeigen

Die hier aufgetauchten Verleumdungen gegen Herrn Schneidermstr. Weigel sind unwahr und nicht von mir aufgebracht. Frau [!] Willi Ebel, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. Dezember 1929 (Nr. 300), gekürzt

Das Ergebnis: 5800000 Jastimmen [2]
13,83 Prozent der Wahlberechtigten stimmen für das „Freiheitsgesetz“
... Stimmberechtigt waren 42111173. Es wurden abgegeben 6239109 Stimmen ... Mit nein stimmten 337320, mit ja 5825082 = 13,83 Prozent der Stimmberechtigten. Da das beantragte Gesetz verfassungsändernd ist, hätte der Volksentscheid 21055082 Jastimmen auf sich vereinigen müssen. ... Der Volksentscheid ist damit gescheitert. ...
Ergebnis des Volksentscheids [zum Freiheitsgesetz] im Kreise Niederbarnim
  • Ahrensfelde: 156 ja, 4 nein, 3 ung.
  • Blumberg: 271 ja, 9 nein, 2 ung.
  • Eiche: 65 ja, 4 nein
  • Hönow: 101 ja, 7 nein, 3 ung.
  • Lindenberg: 202 ja, 9 nein, 3 ung.
  • Mehrow: 48 ja, 8 nein, 1 ung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Dezember 1929 (Nr. 301), Anzeigen

Jagdverpachtung.
Die hiesige Gemeindejagd, zirka 850 [?] Morgen groß, soll am 6.1.1930, nachm. 3 (15) Uhr, im Gasthause Herm. Meißner hierselbst öffentl. meistbiet. verpachtet werden. Bedingungen werden im Termin bekanntgegeben.
Mehrow Kr. Niederbarnim, den 21. Dezember 1929.
Der Jagdvorsteher Meißner. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Dezember 1929 (Nr. 303), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Im Anschluß an die Schöffen- und Gemeindevorsteherwahl, die heute abend vor­genommen wird, findet eine öffentliche Gemeindevertretersitzung mit folgender Tagesordnung statt: ... 3. Stellungnahme zum Parz.-Entw. Bugge, 4. Schreiben des Kreisarztes Niederbarnim betr. Besichtigung der Schule, 5. Neuregelung des Abdeckereiwesens, Schreiben des Architekten Zimmereimer betr. Siedlungsplan, ... [2]


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