Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1926 (73. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)

[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (September 2017).



Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Januar 1926 (Nr. 1), Anzeigen

Am 28. Dezember verschied im Alter von 82 Jahren der Altsitzer Karl Gahtow hier.
Von 1882-1920 gehörte er dem Gemeindekirchenrate an. Seine reiche Erfahrung, sein gerechtes Urteil, seine Treue sicherten ihm stets einen bestimmenden Einfluß auf das Gemeindeleben. Wir werden das Gedächtnis dieses unseres früheren wohlverdienten Mitarbeiters stets in Ehren halten.
Lindenberg, den 29. Dezember 1925.
Die kirchlichen Körperschaften.
Schacht, Pfarrer. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Januar 1926 (Nr. 1), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Der Landwehrverein hält am Sonnabend, den 2. Januar, abends ½8 Uhr, bei dem Kameraden Meißner eine Generalversammlung ab. Als wichtigste Verhandlungsgegenstände sind der Jahresbericht über das Vereinsleben im verflossenen Geschäftsjahr, die Prüfung und Abnahme der Vereins- und Sterbekasse und die Neuwahl des Gesamtvorstandes zu nennen. Ferner wird noch die Besprechung über das bevorstehenden Wintervergnügen einen breiten Raum einnehmen. Wegen der Wichtigkeit der genannten Verhandlungsgegenstände ist es notwendig, daß alle Kameraden pünktlich und vollzählig zur Stelle sind.

Mehrow. Die Einbruchsdiebstähle mehren sich hier und in der Umgebung in erschreckender Weise. Nachdem erst kurz vor den Feiertagen einer Gutsarbeiterfamilie der Hühner- und Gänsestall durch Einbruch leer gemacht war, ist in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wieder den Viehställen mehrerer Arbeiterfamilien ein nächtlicher Besuch abgestattet worden. Es wurden vier Gänse und neun Hühner abgeschlachtet und mitgenommen.
Diesmal hat der Dieb (jedenfalls ist es derselbe, der vor acht Tagen hier räuberte), nicht so viel Glück, wie das erstemal wo er unerkannt entkommen und ungestört seinen Weihnachtsbraten verzehren konnte. Gerade als er im Morgengrauen schweißtriefend in den Steinmauern Berlins untertauchen wollte, erblickte ihn das Auge des Gesetzes in der Gestalt eines Polizisten. Hilfsbereit und neugierig wie diese Beamten nun einmal sind, brachte er den angeblichen Lichtenberger Bürger auf die Polizeiwache und erkundigte sich nach der heiligen Einkaufsquelle dieses fürsorglichen Familienvaters.
Die Bestohlenen erhielten ihr Eigentum wieder zurück. Schade nur, daß sich der Marder mit seinen Neujahrsbraten erst noch umsonst so weit schleppen mußte. Es wäre sicherlich viel heilsamer für ihn gewesen, wenn er gleich seiner Last entledigt und statt deren mit einem gebührenden Denkzettel heimgeschickt worden wäre.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Januar 1926 (Nr. 2), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt:
Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Mehrow wird aus dem Gemeinde- und Guts­bezirk Mehrow ein Sperrbezirk gebildet. ...
Berlin, den 31. Dezember 1925.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Januar 1926 (Nr. 2), Anzeigen

Empfehlenswerte Firmen im Landbestellbezirk / Blumberg
Adolf Ebel
Blumberg, Bez. Potsdam.
Kolonialwaren
Empfehle meine Honigkuchen, Wirtschaftsartikel, Glas-, Porzellan-, Braungeschirr.
Niederlage v. Osrambirnen u. Weckgläsern [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Januar 1926 (Nr. 3), Anzeigen

Danksagung.
Für die Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die zahlreichen Kranzspenden anläßlich der Beerdigung unseres lieben Entschlafenen, des Altsitzers Carl Gahtow sagen wir hiermit allen, insbesondere Herrn Pfarrer Schacht für seine trostreichen Worte, dem Gesangverein Lyra für den erhebenden Gesang und der kirchlichen Gemeindevertretung unsern herzlichen Dank.
Lindenberg, Ladeburg, den 2. Januar 1926.
Die trauernden Hinterbliebenen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Januar 1926 (Nr. 4), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hält seine Generalversammlung am Mittwoch, den 6. Januar, abends 7½ Uhr, beim Kameraden Hörnick[e] ab. Es ist Pflicht aller Kameraden, auch der ältesten des Vereins, an dieser Hauptversammlung teilzunehmen, um einen Einblick in die Arbeit des Vereins zu gewinnen. In einer mehrstündigen Vorstandssitzung am 30. Dezember ist die sehr reichhaltige Tagesordnung, sie umfaßt 16 Punkte, schon gründlich durchberaten worden. Neben den Jahresberichten werden die Behandlung über ein Wintervergnügen und die Feier des 25jährigen Stiftungsfestes im Mittelpunkt der Verhandlung stehen. Wegen der Reichhaltigkeit der Tages­ordnung ist pünktliches Erscheinen aller Kameraden Pflicht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Januar 1926 (Nr. 4), Anzeigen

Landwirtschaftsverkauf.
Die früher August Meißnersche Bauernwirtschaft, jetzt den Meißnerschen Erben gehörig, Größe 64 Morgen Ackerland, Hofstelle ohne Inventar, ist preiswert zu verkaufen.
Auskunft erteilt G. Allbrecht [!], Schmiedemeister, Ahrensfelde. [2]

2 gut erhaltene Federwagen stehen zum Verkauf. Tragkraft 50 u. 30 Ztr.
G. Juert, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Januar 1926 (Nr. 6)

Das neue Katasteramt Altlandsberg. [mit Bild]
Das neue Katasteramt ist mit Beginn dieses Jahres in Betrieb genommen worden. Links vom Eingang befinden sich die Büroräume des Katasteramtes, rechts die der Kreissparkasse Nieder­barnim. Auf den freien Flächen zwischen den Fensterreihen befinden sich die Inschriften, die dem Vorübergehenden den Zweck des Gebäudes erkennen lassen. Ueber den Büroräumen liegen die Wohnungen der Leiter der beiden Behörden. Im Dachgeschoß ist die Wohnung für den Pförtner eingebaut. Die Lage usw. der einzelnen Büroräume hatten wir schon in früheren Abhandlungen beschrieben. Der Bau selbst ist, wie das Bild zeigen kann, sehr geschmackvoll ausgeführt und in ansprechendem Farbton gehalten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. Januar 1926 (Nr. 7), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Generalversammlung des Landwehr-Vereins fand am Mittwoch bei Kamerad Hörnicke statt. Um ¾8 Uhr eröffnete der Kamerad Meyer die Sitzung. Seine vom deutschen Geist getragene Begrüßung schloß mit einem Hoch auf das Vaterland und wurde beendet durch die Verlesung der Neujahrskundgebung des Kyffhäuserbundes. Der Vorsitzende gedachte der kranken Kameraden des Vereins. Darauf überreichte das Ehrenmitglied des Vereins, der General v. Gélien [!] an vier Kameraden die Kriegsdenkmünze für ehrenvolle Teilnahme am Kriege. Der Vorsitzende erstattete dann einen ausführlichen Jahresbericht, dem wir folgendes entnehmen: Der Verein hielt 12 Sitzungen mit einer Besucherzahl von 42 Mitgliedern ab ... Neu aufgenommen wurden 4, aus­geschieden sind 4 Kameraden, so daß ein Bestand von 73 Mitgliedern verbleibt. ... Der Verein beschloß ferner, am 16. Januar im Schrmyschen [!] Gasthofe ein Vereinskränzchen zu veranstalten, zu dem nach alter Gepflogenheit die Ortsvereine eingeladen werden. Das 25. Stiftungsfest, das auf den 3. März fällt, wird nun endgültig am 6. Juni gefeiert werden. ... Dem Entwerfer unseres Denkmals, Professor Janensch-Berlin, soll eine Ehrung zuteil werden. Die Vorstandswahl wickelte sich durchaus reibungslos ab. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt und durch die Kam. Ad. Neumann und P. Döberitz ergänzt. ... Durch die fast fünfstündige Sitzung zog erfreulich kamerad­schaftlicher Geist. 60 Kameraden von 73 waren anwesend. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. Januar 1926 (Nr. 10), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Vorstand des Krieger-Vereins gab seinen Mitgliedern in der am 9. Januar statt­gefundenen Jahresversammlung einen Ueberblick über die Vereinstätigkeit des vergangenen Vereinsjahres. Daraus geht hervor, wie rührig der Vorstand und der Verein unter der guten Führung seines Vorsitzenden, Kam. August Keisdorf, innerhalb und außerhalb des Vereins segensreich gewirkt hat. Der gewaltige Schriftverkehr ... wurde sorgfältig und emsig durch Kam. Kaufmann Ebel jun. erledigt. ... Die Jahresübersicht zeigte auch, daß der Verein es sich nicht allein angelegen sein ließ, durch seine Veranstaltungen die geistigen Seiten [!] zum Klingen zu bringen, sondern es ferner für seine Aufgabe ansieht, die Not Leidender zu lindern und die Gemüter der Kinder zu erfreuen. ... Der Hinweis am Schlusse der Versammlung, die Kameraden mögen sich an der Rundfunkstelle für Blinde rege beteiligen, und begeisterte Annahme desselben, war auch ein Zeichen dafür, daß der Verein mit seinen Mitgliedern selbst über den Rahmen des Vereins hinaus brüderliches und soziales Empfinden und Wirken pflegt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Januar 1926 (Nr. 14), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt:
Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Hönow wird aus dem Gemeindebezirk Hönow ein Sperrbezirk gebildet. ...
Berlin, den 14. Januar 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Januar 1926 (Nr. 14), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Mit einem frischen Turnerlied leitete der Deutsche Turnverein Hönow, Gau Brandenburg des Deutschen Turnerbundes, seine Hauptversammlung ein, die am Donnerstag bei Turnbr. Ad. Hörnicke stattfand und von 30 Turnbrüdern besucht war. Nach der Verlesung der letzten Sitzungs­berichte erstattete der 1. Vors., Turnbr. Meyer, den ausführlichen Jahresbericht. ... 20 neue Mit­glieder wurden dem Verein gewonnen, 7 schieden aus, so daß der Verein heute 43 Turnbrüder zählt, darunter 24 ausübende. ... Die 39 Turnabende des Vereins waren von 765 Turnbrüdern besucht. Mithin turnten durchschnittliche 80 v. H. Der Vorsitzende nahm hierbei Gelegenheit, den beiden Turnbr. Müller und Dahlke und den Gebr. Richard und Paul Döberitz besonders zu danken und sie als Vorbild hinzustellen, da die beiden ersten keinen Turnabend versäumten, die beiden letzteren nur zweimal fehlten. Drei größere Vereinsveranstaltungen beherrschten das Vereinsleben, die Fahnenweihe, die Fahnennagelung und ein Vereinswetturnen. Der Monatsbeitrag wurde auf monatlich 50 Pf. beibehalten. es wurde ferner beschlossen, am 6. Februar im Vereinsheim Seeger einen Masken­ball zu veranstalten. Einen breiten Raum in der Tagesordnung beanspruchte die Vorstandswahl, da der 1. Vorsitzende mit dem Vorsatz in die Sitzung kam, sein Amt niederzulegen. Nach längerer Aussprache wurde der Vorstand wie folgt zusammengesetzt: Vorsitzende: Meyer und W. Bugge I, Turnwarte: Breitenfeld und Richard Döberitz, Kassenwarte: W. Richter und Karl Lindenberg, Schriftwart: F. Hörnicke, Dietwart: W. Haase, Beisitzer und Kassenprüfer: Schubert und Haase. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Januar 1926 (Nr. 16), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein Hönow feierte am letzten Sonnabend im Scharmyschen [!] Gasthofe sein Wintervergnügen. War es auch nur als schlichtes Vereinskränzchen gedacht - es wurde dank der Vereinsleitung mehr als eine Ueberraschung, eine echt deutsche Reichsgründungsfeier! Der Fridericus-Rex-Marsch leitete die Feier ein. Zwei schön und verständnissinnig vorgetragene Gedichte säumten den Festvortrag ein. Frl. Erna Richter trug vor: „Zum 18. Januar.“ Darauf ergriff der Kam. Vors. Meyer das Wort. Er führte die Gedanken seiner Zuhörer an das Schmerzenslager des schwer erkrankten Kam. Rudolf Müller. Dann begrüßte er die befreundeten Ortsvereine, den Radfahrerverein „Germania“ und den Deutschen Turnverein Hönow. ... Frl. Frieda Mette trug darauf ein zeitgemäßes Gedicht von Wildenbuch vor: „Du Land voll Blut und Wunden.“ Dem Hoch auf das Vaterland folgte das Deutschlandlied. Die Vereinsführer der eingeladenen Vereine, Herr Schmidt und Herr W. Bugge, übermittelten dem Landwehrverein Grüße und Dank. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Januar 1926 (Nr. 18), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche ist, wie der Landrat unterm 14. Januar bekannt macht, aus der Gemeinde Hönow ein Sperrbezirk gebildet worden. Die auf Grund des Viehseuchengesetzes zu treffenden Schutzmaßnahmen zur Verhütung der Weiterverbreitung der Seuche sind sehr weitgehende. Sie erstrecken sich nicht etwa nur auf die verbotene bzw. beschränkte Ein- und Ausfuhr von Klauenvieh. So ist z. B. auch verboten, Hunde und Federvieh auf der Straße frei herumlaufen zu lassen usw. Um nicht der Gefahr der Bestrafung ausgesetzt zu sein, mache sich jeder Viehhalter mit den bestehenden Bestimmungen genau vertraut. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Januar 1926 (Nr. 20), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt:
Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wird aus dem Gemeindebezirk Lindenberg ein Sperrbezirk gebildet. ...
Berlin, den 22. Januar 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. Januar 1926 (Nr. 23), Anzeigen

Der Verkehrsverband a. d. Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen
hält am Donnerstag, den 28. Januar 1926, abends 7 Uhr, im Lokale von Otte in Blumberg eine Versammlung ab, zu der freundlichst eingeladen wird.
Thema: Vorortverkehr.
Werneuchen, den 20. Januar 1926.
Der Vorsitzende des Verbandes. Lehmann, Bürgermeister. [2]

Gebe hiermit bekannt, daß ich meine Praxis in Zepernick aufgegeben habe und die Praxis des Herrn Sanitätsrat Dr. Crusius in Altlandsberg (Mark) übernommen habe.
Dr. med. Hellenbrand, prakt. Arzt und Geburtshelfer. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 28. Januar 1926 (Nr. 23), Aus Altlandsberg bzw. Kreis Oberbarnim

Altlandsberg, 27. Januar.
Sanitätsrat Dr. Crusius verläßt krankheitshalber am 1. Februar Altlandsberg und siedelt nach Quedlinburg über. 36 Jahre lang hat der Scheidende hier und in der Umgebung seine Praxis ausgeübt und sich das Zutrauen aller Bevölkerungsteile erworben. Der schon 61 Jahre alte Arzt war überall beliebt. Besonders in der Inflationszeit hat Dr. Crusius für die Not derer ein Verständnis gehabt, die unverschuldet in diese Lage hineingeraten sind. Als Leiter des Kreiskrankenhauses und als Arzt, der freiwilligen Sanitätskontrolle vom Deutschen Roten Kreuz hat sich der Scheidende zweifellos große Verdienste erworben. Wir wünschen ihm einen ruhigen Lebensabend und seinem Nachfolger die gleichen Erfolge. [2]

Werneuchen. Mit der Frage der Einführung des Vorortverkehrs auf der Strecke Berlin-Werneuchen wird sich der morgen abend um 7 Uhr im Restaurant Otte in Blumberg zusammentretende „Verkehrsverband an der Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen“ beschäftigen. Auf die sehr wichtige Sitzung sei nochmals hingewiesen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. Januar 1926 (Nr. 24), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: Der Gutsinspektor Oto [!] Schmidt als Stellvertreter des Gutsvorsteherstellvertreters für den Gutsbezirk Mehrow.
Bestätigt: Der Landwirt Adolf Lindenberg in Eiche als Gemeindeschöffe ebenda. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. Januar 1926 (Nr. 24), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Sein Wintervergnügen feierte der Landwehrverein am letzten Sonnabend bei Kamerad Meißner. Die starke Beteiligung der Kameraden mit ihren Familienangehörigen und die Zahl der Gäste waren ein Beweis, daß jeder der Festteilnehmer bei der wirtschaftlichen Notlage das Be­dürfnis hatte, durch einige frohe und gemütliche Stunden die Lebensgeister wieder aufzufrischen.
Nach einem sinnreichen, durch die Schülerin Edith Pose vorgetragenen Vorspruch, begrüßte der Vereinsleiter, Kamerad Weier, die Versammelten und sprach dann über das Wesen und den Zweck der Kameradschaft. Er zeigte, wie diese alte soldatische Tugend von jeher das ganze Militärleben beeinflußt, wie sie im Felde zur Waffenbrüderschaft wurde und wie sie jetzt durch die Krieger­vereine sich zur Volksgemeinschaft auswachsen muß. Die Parole für die Kriegervereinsarbeit in der Zukunft muß lauten: Durch Pflege der wahren und echten Kameradschaft zur Volks­gemeinschaft, durch Volksgemeinschaft zur Einigkeit, durch Einigkeit zur Freiheit! Als Spiegelbild für das undeutsche Wesen vieler Volksmassen, auch in jetziger Zeit, trug die Schülerin M. Kunze die Satyre vor: „Michel sei stolz!“
Hierauf ging der Einakter: „Eine Verlobung in der Backstube“ über die Bretter. Durch seine vielfachen Verwicklungen und Verwechslungen in der Situation wirkte das Stück so urkomisch, daß bei den Zuschauern öfter stürmische Lachsalven erfolgten. Darauf wurde noch eine Anzahl ernster und heiterer Gesangsstücke vorgetragen, die alle vollen Beifall ernteten. Zum Schluß hatten wir noch das Vergnügen, außerplanmäßig die Leipziger Sänger einmal „auftreten“ zu - hören. Jeder der Mitspieler hat bei der ganzen Sache sein bestes hergegeben und darum war der Erfolg auch durchschlagend. Vergessen darf auch nicht werden die Gruppe: „Der gefallene Krieger vor der Germania“, die dargestellt wurde durch Frl. Frida Wegener als Germania, Kamerad Schwarz als gefallener Krieger und die Kameraden Misch und P. Villbrandt als Ehrenwache. Bei den Klängen des Marsches vom „Guten Kameraden“ wurde wohl manches Auge feucht.
Das ganze Fest stand vom Anfang bis zum Ende unter dem Zeichen der Einmütigkeit und Gemütlichkeit und darum waren auch die wenigen Freudenstunden im Fluge dahin. Allen Kameraden ist wohl die Wahrheit des Wortes klar geworden: Wie fruchtbar ist der kleine Kreis, wenn man ihn recht zu pflegen weiß.

Mehrow. Geflügeldiebe scheinen seit einiger Zeit unseren Ort als ein besonders günstiges Arbeitsfeld ausersehen zu haben. Kaum sind die Gänse- und Hühnerdiebstähle zu Weihnachten und Neujahr vergessen, so kommt schon wieder die Nachricht von einem neuen Einbruchsdiebstahl. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch dieser Woche sind dem Gutsarbeiter Strehlau zwei Zuchtgänse und fünf Enten gestohlen worden. In der alten guten Zeit vor dem Kriege und auch während desselben hatte unser Ort auch einen ordnungsmäßigen Nachtwächter. Seit einigen Jahren ist es aber bei unseren eigenartigen Ortsverhältnissen nicht mehr möglich, einen öffentlichen Wächter anzustellen. Wir müssen in Zukunft noch zufrieden sein, wenn bei diesem trostlosen Zustand nicht noch größeres Unglück passiert.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. Januar 1926 (Nr. 25), gekürzt

Vorortverkehr Berlin-Werneuchen-Wriezen ?
Versammlung des Verkehrsverbandes an der Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen in Blumberg am 28. Januar 1926.
Man glaubt es nicht, daß man sich unmittelbar vor den Toren Berlins befindet, das sich hinzieht von Groß-Berlin einschließlich Magerviehhof, Marzahn, Ahrensfelde, Krummensee, Altlandsberg, Seefeld, Werneuchen, Tiefensee. Und die Bewohner aller dieser Orte und noch etliche andere glauben es ebenfalls nicht, daß sie unmittelbar vor den Tore Berlins wohnen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. Januar 1926 (Nr. 25), Aus Altlandsberg

Amtsgerichtssitzung vom 28. Januar.
Beschuldigt ist der in Berlin-Lichtenberg wohnhafte Kraftwagenführer Karl Becker, am 23. Oktober auf der Chaussee Blumberg-Ahrensfelde beim Begegnen mit einem anderen Kraftwagen die Scheinwerfer nicht abgeblendet, das hintere Erkennungszeichen nicht beleuchtet und, nachdem er einen anderen Wagen angefahren hatte, sich seiner Feststellung durch die Flucht entzogen zu haben. Er geht in allen drei Fällen straffrei aus, ein Unfall des anderen Kraftwagens ist nicht bemerkt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. Februar 1926 (Nr. 27), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ich habe dem prakt. Tierarzt Herrn Dr. Hertha in Berlin-Weißensee, Trarbacher Straße 18 II wohnhaft, die Ergänzungsfleischbeschau im Gemeindebezirk Lindenberg unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs übertragen.
Berlin, den 27. Januar 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. Februar 1926 (Nr. 27), gekürzt

Der Hornist von Vionville.
Nicht von dem berühmten Trompeter von Vionville soll hier die Rede sein, nein, von dem Hornisten und seiner Tat, für die er auf dem Schlachtfeld von Vionville einen blutigen Dank empfing. Denn der Hornist war, was viele unserer Leser nicht wissen werden, Niederbarnimer. ... Heute weiß man es, daß es außer dem berühmten Trompeter, dem Ferdinand Freiligrath ein so schönes Denkmal gesetzt hat, noch einen Hornisten von Vionville gab, dessen Tat dem Tun des Trompeters um nichts nachstand ...
"Beim II. Bataillon stürmte die 6. Kompagnie mit schlagenden Tambours und zum Avancieren blasenden Hornisten, die aber bald tot oder verwundet verstummten, links am Kirchhof vorüber, wobei das Pferd des Hauptmanns Kleckl tödlich getroffen zusammenbrach. Die Kompagnie, auf kurze Zeit des Führers beraubt, stutzte, doch der Reservist Zernicke aus Klein-Schönebeck, Kreis Niederbarnim, ehemals Spielmann, sprang entschlossen vor die Front, blies auf einem bei Spichern gefundenen Horn „Avancieren“, sank aber durch die Brust geschossen, tot nieder. Doch die Krisis war überwunden ..."
Die Witwe dieses vor Vionville gefallenen Niederbarnimers ist noch heute am Leben und konnte vor einigen Tagen ihren 79. Geburtstag begehen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. Februar 1926 (Nr. 30), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Gutsinspektor Otto Schmidt in Abänderung der in Nr. 24 des diesjährigen Kreisblattes veröffentlichten Bestätigung als Gutsvorsteherstellvertreter für den Gutsbezirk Mehrow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. Februar 1926 (Nr. 30), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow feiert am Sonnabend im Vereinsheim Seeger einen Maskenball. Es werden nur solche Gäste zugelassen, die im Besitze einer vom Vorsitzenden ausgehändigten Eintrittskarte sind. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. Februar 1926 (Nr. 32), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die zweite Jahresversammlung des Landwehrvereins Hönow, die von 42 Kameraden besucht war, fand am Mittwoch beim Kam. Seeger statt. Vor der Bekanntgabe der Tagesordnung gab der Vorsitzende Meyer seiner Freude über die Befreiung der ersten Zone am 31. Januar Ausdruck. ... Der Verein beschloß die Teilnahme an dem Volkstrauertage am 28. Februar durch Kirchgang und Kranzniederlegung am Ehrenmal in Verbindung mit den anderen Ortsvereinen. ... Die Feier des 25jährigen Stiftungsfestes am 6. Juni wird nach dem vom Festausschuß ausgearbeiteten Entwurf genehmigt, die Musikfrage eingehend erörtert und die einzuladenden Vereine festgestellt. Die nächste Vereinssitzung am 3. März findet an demselben Tage statt, an dem vor 25 Jahren der Verein gegründet wurde. Aus diesem Grunde soll diese Sitzung zu einer Festsitzung ausgestaltet werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Februar 1926 (Nr. 33), Anzeigen

Zu kaufen gesucht Handwebstuhl für Seiden Sammet. Preisangabe erbeten.
E. Schröder, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. Februar 1926 (Nr. 38), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag ihre diesjährige Jahresversammlung ab. Brandmeister Vetter eröffnete die Versammlung und begrüßte die Anwesenden, besonders die Vertreter der Behörden, mit herzlichen Worten. Dann erstattete der Brandmeister Bericht über die Tätigkeit der Wehr im verflossenen Jahre. Die Wehr hat 11 Uebungen, 6 Versammlungen mit Instruktionen und 3 Probealarme ohne Bespannung abgehalten und ferner 8 Theater- und 4 Kinowachen gestellt. Brände im Ort sind nicht zu verzeichnen gewesen. ... Dann sprach der 1. Brandmeister noch über den nach Blumberg auf den 6. Juni 1926 einberufenen Kreisverbandstag, verbunden mit der Feier des 25jährigen Bestehens unserer Wehr. Das freundschaftliche Verhältnis der passiven und aktiven Wehr kam in dieser gut besuchten Versammlung voll zum Ausdruck. [2]

Blumberg. Ein schweres Autounglück wurde am Donnerstag durch die Geistesgegenwart eines Motorradfahrers verhütet. Bezeichnenderweise war es der Kutscher eines Berliner Lastfuhrwerkes, der in bodenlosem Leichtsinn die Katastrophe [?] beinahe verursachte. Der Kutscher hielt mit seinem Fuhrwerk auf der Chaussee zwischen Blumberg und Ahrensfelde. Als er den Motorrad­fahrer B. herankommen sah, der versuchte, vorschriftsmäßig an ihm vorbeizukommen, stellte sich der Kutscher breitspurig, eine Zigarette entzündend, ihm in die Fahrbahn. Der Motorradfahrer konnte erst im letzten Augenblick stoppen ... Als der Motorradfahrer den Kutscher zur Rede stellte, wurde dieser grob und bedrohte ihn. Als der Fahrer dann versuchte, das Firmenschild des Wagens festzustellen, hinderte ihn der Kutscher daran unter tätlicher Bedrohung. Dem Fahrer blieb nichts weiter üblich, als nach Blumberg zurückzufahren und den dort stationierten Oberlandjäger zu bitten, den rabiaten Kutscher festzustellen. Als der Kutscher den Oberlandjäger erblickte, versuchte er sich durch die Flucht der Feststellung zu entziehen. Er wurde jedoch sehr bald eingeholt, zum Halten gezwungen und festgestellt. ... [2]

Hönow. De nächste Gemeindevertretersitzung findet nach langer Pause am kommenden Dienstag, abends 8 Uhr, im Seegerschen Gasthofe statt. Zur Verhandlung kommen folgende Punkte: ..., Bericht über Abrechnung der Glockenanschaffung, Neuwahl eines Stellvertreters für den Wiegemeister und Neufestsetzung der Entschädigung an Wiegemeister. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. Februar 1926 (Nr. 38), Heimat und Welt, 7/1926, gekürzt

O. Meyer - Hönow:
Beschreibung der Untertan-Dienstleistung 1743
„Zum Vorwerk Landsberg und Meierei Wulfshagen dienen 8 Bauern und 4 Kossäten aus Wegendorf, 4 Bauern aus Neuenhagen. Ferner dienen die Untertanen aus Hönow und Seeberg zu selbigen wöchentlich 3 Tage, und von Johanni bis Michaeli 4 Tage, ein Bauer mit Gespann, ein Kossät mit der Hand und bekommen dafür ... 6 Scheffel Dienstkorn, 1 Schock Käse und 3 Quart Bier beim Mähen ... (Das Dienstgeld für Hönow betrug in dem Jahre 1743 dreizehn Bauern einschl. des Schulzen à 16 rtl. = 208, 10 Kossäten à 8 rtl. = 80 Taler, insgesamt 288 Taler. Dazu kommt noch der Erbzins mit 29 rtl. 23 gl. 6 pf., Schmiedezins mit 1 rtl. 12 gl., Grundzins 1 rtl. 12 gl., und die Haferpacht mit 15 rtl. 20 gl.) Weil aber die Armut und das Unvermögen so hauptsächlich wegen der im Kreis Matricul so stark angesetzten Hufenzahl herrühret, welche sie versteuern müssen, da doch 2 Hufe Landes allhier effektive nicht so viel als an andern Orten eine Hufe Landes ausmachen, und allhier auf eine Hufe kaum 4 bis 4½ Scheffel Saat kommen, so groß ist, so bezahlen die Untertanen die Roggenpacht nur mit 12 und den Hafer mit 6 Groschen.“ In den Jahren von 1744-50 aber hatte unser Ort folgende Einwohner: Bauer: 1. Peter Bräcke, der Schulze, 7 Hufen, 2. Andreas Henze, 7 Hufen, 3. Jacob Gruno, 5 Hufen, 4. Martin Hörnicke, 6 Hufen, 5. Gottlieb Jänicke, 5 Hufen, 6. Andres Döberitz, 5 Hufen, ist wüste, 7. Michel Henze, 5 Hufen, 8. Friedrich Kirschbaum, 6 Hufen, 9. Peter Buggens, wüst Guth, 6 Hufen, 10. Hanß Hübener, jetzt Christ, 6 Hufen, 11. Hanß Döberitz, 6 Hufen, 12. Friedrich Kirschbaum, 5 Hufen, 13. Jochen Rackewitz, 5 Hufen, 14. Peter Rackwitz, 7 Hufen, 15. Hanß Hörnicken, wüst, 5 Hufen. Kossäten: 1. Jürgen Hesheyer, 3 Hufen, 2. Jürgen Ostwaldt, 2 Hufen, 3. Peter Hörnicke, 2 Hufen, 4. Gottfried Zernicke, 2 Hufen, 5. Andreas Henze, Mart., 3 Hufen, 6. Peter Rackwitz, Andres Moller, 2 Hufen, 7. Michel Zernicke, 2 Hufen, 8. Martin Schmedicke, 2 Hufen, 9. Friedrich Schmidt, 3 Hufen, 10. Jürger [!] Müller, 2 Hufen. Handwerker: 1. der Schmidt Jürgen Trill, 2. der Hirt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. Februar 1926 (Nr. 39), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hielt seine Februarsitzung am Freitag im Vereinsheim Seeger ab. ... Nach Verlesung des letzten Sitzungsberichts erstattete der Vorsitzende Tbr. Meyer einen Bericht über die letzte Veranstaltung. Für den Ueberschuß ist bereits eine neue Turnmatte beschafft worden. ... Der Verein beschloß dann, sich am Volkstrauertage an der Trauerfeierlichkeit in der Kirche und am Ehrenmal vollzählig zu beteiligen. Der Einladung zum 25jähr. Stiftungsfest des Landwehrvereins am 6. Juni wird Folge geleistet. ... Der Verein richtet eine Reisekasse ein. Die Einzahlungen sollen im Sommer größere Turnerfahrten ermöglichen ... Der nächste Turnabend soll durch einen Besuch beim befreundeten Nachbarverein Mahlsdorf das Gemeinschaftsgefühl Gleich­gesinnter stärken. ... [2]

Hönow. In der Jahresversammlung der Fischereiinteressenten wurde die Ausgabe von Angelkarten zum Angeln in den Hönower Seen auch für 1926 beschlossen. Die Ausgabe der Karten erfolgt jedoch erst im April durch den Vertrauensmann H. Gathow, Dorfstraße 34. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. Februar 1926 (Nr. 43), Aus Altlandsberg, gekürzt

Amtsgerichtssitzung vom 18. Februar
Mit Zuchthausstrafe bedacht wurde der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Händler Gustav Reetz. Er wollte in der Nacht zum 22. Januar dem Hühnerstall der Gutsverwaltung Blumberg einen Besuch abstatten, was der mit Federn und Blut beklebte Rucksack und das am andern Tage gefundene Messer bezeugten. Gestellt wurde er auch vor dem Hühnerstall. ... Strafverschärfender Rückfall liegt vor, es blieb aber nur bei dem Versuch. Der Amtsanwalt hatte nur 1 Jahr Gefängnis und wegen Hausfriedensbruches 5 Monate, zusammen 13 Monate Gefängnis beantragt. Das Gericht verneinte in diesem Falle Hausfriedensbruch, kam aber zu einer Zuchthausstrafe von 1½ Jahren. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. Februar 1926 (Nr. 43), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt nach längerer Pause ihre erste Sitzung in diesem Jahre am Dienstag im Seegerschen Gasthofe ab. ... In Aussicht genommen wurden für 1926 die Dach­reparatur am Gemeindehause, die Ausbesserung des Verbindungsweges Dorf-Chausseehaus, und vielleicht die Pflasterung eines Teils der hinteren Dorfstraße. Das Schlauchmaterial an der Feuerspritze soll auch in diesem Jahre wieder um 20 Meter neuen Schlauch bereichert werden. Der Bericht über die Abrechnung betr. Glockenbeschaffung gab zur Beanstandung keinen Anlaß. Für den Wiegemeister wird als Vertreter Frau Schmidt in Vorschlag gebracht. Der neue Tarif für das Wiegen auf der Gemeindewaage sieht nun wie folgt aus: Ueber 50 Zentner Brutto 1 Mark, bis 50 Zentner 75 Pfennig, für ein Schwein 50 Pfennig, für ein Kalb 30 Pfennig, für ein Rind 50 Pfennig. Für Vieh auf Wagen gelten die ersten Sätze. Ein Drittel der Sätze erhält der Wiegemeister als Entschädigung. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Februar 1926 (Nr. 44), gekürzt

Die Schulferien 1926/27
... Ferien in der Provinz Brandenburg:
Ostern von Mittwoch, 31. März bis Dienstag, 13. April.
Pfingsten von Freitag, 21. Mai bis Dienstag, 1. Juni.
Die Sommerferien von Freitag, 2. Juli bis Dienstag, 3. August, jedoch für Groß-Berlin bis Dienstag, 10. August.
Die Herbstferien von Freitag, 1. Oktober bis Dienstag, 19. Oktober, jedoch für Groß-Berlin bis Dienstag, 12. Oktober.
Die Weihnachtsferien von Mittwoch, 22. Dezember 1926 bis Freitag, 7. Januar 1927. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Februar 1926 (Nr. 44), Anzeigen

Zahnpraxis Ahrensfelde
B. Lewin, Dorfstr. 46.
Anfertigung von künstlichen Zähnen, Kronen, Brücken, Plomben, Stiftzähnen. Ia Arbeit.
Zahnziehen mit und ohne Betäubung. Schonende Behandlg.
Reparaturen an künstl. Zähnen werden in 24 Stunden hergestellt.
Sprechzeit: Wochentags 10-4 Uhr, Fernruf: Amt Weißensee 898. [2]

Willi Nitschke, Schmiedemeister, Blumberg.
Großes Lager in landwirtschaftl. Maschinen. Autog. Schweiß- und Schneideanlage. [2]

Hermann Krause, Sattlermeister, Blumberg (Bez. Potsdam).
Sattlerei u. Polsterei. Sämtl. Bedarfsartikel für die Landwirtschaft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. Februar 1926 (Nr. 46), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Ich habe dem prakt. Tierarzt Dr. Neumann in Berlin-Hohenschönhausen die Stellvertretung in der Ergänzungsfleischbeschau ... im Gemeindebezirk Lindenberg unter Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs übertragen.
Berlin, den 19. Februar 1926. Der Landrat. [2]

Bekanntmachung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche im Gemeinde- und Gutsbezirk Mehrow erloschen ist, hebe ich meine viehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 31. Dezember 1925 ... auf.
Berlin, den 22. Februar 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. Februar 1926 (Nr. 46), Anzeigen

2 junge, starke Arbeitspferde verkauft Adolf Doeberitz, Landwirt.
Hönow, Kreis Niederbarnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 25. Februar 1926 (Nr. 47), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Gemeindevertretung hält am Donnerstag um 7 Uhr im Gemeindebureau eine Sitzung ab, in der nur eine dringende Angelegenheit, Abtretung von Straßenland im Gärtnerschen Siedlungsgelände, zur Verhandlung steht. [2]

Hönow. Der erste Passionsgottesdienst findet am Donnerstag, nachmittags 5 Uhr, in der Kirche statt. [2]

Hönow. Zum Gedächtnis der gefallenen Dorfsöhne wird auch in unserer Gemeinde am nächsten Sonntag eine schlichte Trauerfeier abgehalten werden. Im Beisein der Gemeinde versammeln sich die Ortsvereine mit Fahnen still im Gotteshause zum Festgottesdienst, der um 8 Uhr morgens beginnt. Nach der Trauerfeier marschieren die Vereine zum Ehrenmal, wo bei kurzer Gedächtnis­feier die Vereine Kränze am Denkmal niederlegen werden. Das Trauergeläut am Mittag gilt dem Andenken der Opfer des Krieges. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. März 1926 (Nr. 51), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hielt am 26. Februar seine Sitzung ab. Anwesend waren 43 Herren. Dr. Feuersänger hielt einen Vortrag: „Wirtschaftliche Bedingungen für Zucht- und Abmelkwirtschaften in der Umgebung Berlins“. Der Vortragende legte die Gründe der landwirtschaftlichen Krise klar: Es sind die niedrigen Roggen- und Kartoffelpreise, während die landw. Bedarfsartikel verhältnismäßig teuer sind. Die Preise werden bedingt durch Angebot und Nachfrage. Der Kartoffelverbrauch ist zurückgegangen als Reaktion auf die Kriegsernährung, ebenso der Verbrauch an Roggenmehl. Dafür ist der Fleischverbrauch schon auf 90 Prozent der Vorkriegszeit gestiegen. ... Da die Preise wohl nicht steigen werden, muß der Landwirt seine Wirtschaft umstellen. Er muß seine Produkte veredeln, durch den Tierkörper in wertvollere Erzeugnisse umwandeln. ... Herr Devrient-Bernau sprach über Kartoffelpflanz­maschinen. Jede Maschine hat Vor- und Nachteile. Die einfachsten sind die billigsten und besten, da sie die wenigsten Reparaturen haben. ... Herr Grün sprach über die Kalkfrage. Er wies auf die Bedeutung des Kalkes für die Aufschließung des Bodens hin. ... Als Ersatz für die Zentifolia empfahl Herr Rob. Haase-Werneuchen, nur Qualitätskartoffeln zu nehmen. Nicht auf die Menge kommt es an, sondern auf die Güte. ... Der Verein beabsichtigt, die Schweinezuchtanstalt Ruhlsdorf zu besichtigen. Es wurde beklagt, daß die Besitzer erst um 8 Uhr benachrichtigt werden, wenn sie Güter auf der Bahn haben; die Gespanne sind dann schon unterwegs. Schuld soll die Späterlegung des Güterzuges sein. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 3. März 1926 (Nr. 52), Ab. Blumberg / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Blumberg. Der Volkstrauertag wurde auch in unserm Ort feierlich begangen. Vormittags um 10.45 Uhr traten der Krieger-Verein, der Turnverein „Germania“, der Arbeiter-Verein und die Freiwillige Feuerwehr vor dem Lokal Otte an und marschierten von hier aus geschlossen zur Kirche. Das Gotteshaus war mit Lorbeeren und Palmen von der Firma Steinfurth geschmückt worden. Unter Leitung des Hauptlehrers Sydow sang der Kinderchor ein Lied. In seiner Predigt gedachte Pfarrer Ramin der vielen Helden, die in fremdem Lande, fern von der Heimat, zur ewigen Ruhe gebettet worden sind. Nach dem Gottesdienst marschierten die Vereine zum Kriegerdenkmal, wo von dem Vorsitzenden jeden Vereins ein Kranz niedergelegt wurde. Unter den Klängen des Liedes „Ich hatt' einen Kameraden“ rückte der Zug ab. Vor dem Lokal wurde er aufgelöst. [2]

Hönow. Auf folgende Bekanntmachung des Gemeindevorstehers wird hier noch besonders hingewiesen: Vom 4. März bis einschließlich 17. März liegen die Listen betreffend Eintragung für ein Volksbegehren „Enteignung der Fürstenvermögen“ im Gemeindebüro ... zur eigenhändigen Ausfertigung aus. ... [2]

Hönow. Der Landwehrverein Hönow feiert am Mittwoch den Tag seines 25jährigen Bestehens. Er begeht diesen Tag durch eine Festsitzung mit Damen im Kamerad Scharnyschen Gasthofe. Die eigentliche Feier findet erst am 6. Juni statt. Der Verein zählt heute 73 Mitglieder. Im Laufe der verflossenen 25 Jahre hat der Verein gezeigt, daß es ihm mit dem von den Gründern gesteckten Ziel „Pflege edler Kameradschaft, Pflege der Liebe und Treue zum Vaterland, Wacherhaltung der Freude am Soldatentum“ heiliger Ernst ist. 16 Gründer, darunter 2 Altveteranen, dürfen diesen Tag erleben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 4. März 1926 (Nr. 53), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Totenheldengedächtnisfeier. Unaufhörlich rieselt der Regen wie ein Tränenbach vom düstern, schweren Himmel. Würdige Stimmung für den Volkstrauertag. Durch den frühen Sonntag morgen ruft unser schönes Geläut zur Heldenehrung. Dicht füllt sich das alte Gotteshaus. Liebe Kameradenhand schmückte die eichen Ehrentafel. Die drei Kränze der Ortsvereine zu beiden Seiten des Altars zwingen zum Denken und Danken. Zwei Vereinsfahnen flankieren den Altar und schirmen in einer erhebenden weihevollen Feierstunde das dankbare und ehrende Gedenken an unsere zehn Helden. Tröstend und mahnend dringt Pfarrer Beneckes Predigt aus deutschem Herzen in die Seelen seiner Zuhörer. ... Und dann gehts zum Ehrenmal! Gesänge der Schulkinder säumen auch hier die Gedächtnisfeier ein. Dem im Feindesland ruhenden Vater widmet die Schülerin Frieda Blümel ergreifend und packend wehmutsvollen Gruß. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 4. März 1926 (Nr. 53), Anzeigen

Statt Karten.
Vielen Dank für die uns erwiesenen Aufmerksamkeiten und Blumenspenden zur grünen und silbernen Hochzeit.
Blumberg, 2. März 1926.
Hermann Huwe u. Frau
Hermann Zäpernick u. Frau geb. Huwe [2]

Wegen Aufgabe der Landwirtschaft verk. ich einige Dutzend Frühbeetfenster, einige Wagen und mehrere landwirtschaftliche Gegenstände.
Schumann, Lindenberg b. Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. März 1926 (Nr. 54), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Bei der Volkstrauer sah man hier am Sonntag ein rührendes Zeichen inniger Dankbarkeit gegenüber unseren Gefallenen. Die Gärtnerei St. hatte bei dem Kirchenrat angefragt, ob sie für den Gottesdienst die Kirche schmücken könne, was natürlich gern gewährt und alsbald überraschend schön ausgeführt wurde. ... Der Schulchor sang zwei Freiheitslieder und die Gemeinde zog nachher zum nahen Denkmal unserer 54, wo die Vereine ihre schönen Kränze niederlegten auf den Riesensteinen des Unterbaues neben die treuen Spenden der Angehörigen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 6. März 1926 (Nr. 55), Aus Altlandsberg, gekürzt

Amtsgerichtssitzung vom 4. März
Wegen Forstdiebstahls hatten sich der Händler Adolf Müller-Berlin, sein Bruder Oskar und der Arbeiter Hermann Sauerwald-Berlin, alle vorbestraft, zu verantworten. ... Am 30. Oktober v. Js. hatten sie aus dem Blumberger Forstrevier etwa 1½ Zentner Tannenreiser entwendet. Sie sind geständig und wollen aus Not gehandelt haben. ... Das Urteil lautete auf je 51 Rm Geldstrafe für die Gebrüder M. und 85 Rm Geldstrafe gegen S. Außerdem hat jeder 8,50 Rm Wertersatz zu tragen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. März 1926 (Nr. 56), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Jagd des gemeinschaftlichen Jagdbezirks Ahrensfelde wird am Sonnabend den 13. März, nachmittags 6 Uhr, im Lokal von Wilhelm Hase öffentlich meistbietend verpachtet.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. März 1926 (Nr. 56), Anzeigen

Für die vielen Glückwünsche und Aufmerksamkeiten anläßlich unserer Silberhochzeit sagen wir hiermit allen Freunden und Bekannten unsern herzlichsten Dank.
Fritz Baurath u. Frau
Lindenberg, im März 1926. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 10. März 1926 (Nr. 58), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Dienstjubiläum. Rief vor Jahren eine 25jährige Tätigkeit eines Arbeitnehmers in demselben Betrieb Staunen und Hochachtung hervor, so gebührt einer solchen Tatsache in der jetzigen Zeit der Unbeständigkeit, Unrast und des weniger stark ausgeprägten Pflicht- und Standesbewustseins eine ganz besondere Würdigung. Und so ist es für unsern Ort ein Ereignis, sieben Bürger zu beglückwünschen, die für mehr als 25jährige treue Tätigkeit in dem Betriebe des Maurermeisters Albert Weidelt durch Diplome der Handwerkskammer Berlin geehrt und gewürdigt wurden. Es sind dies die Herren Zimmer- bzw. Maurerpolier Fritz Ebel, Wilhelm Keller, Maurer- bzw. Zimmergeselle Hermann Huwe, Albert Peter, Ferdinand Spliesgard, Gustav Flöricke und Adolf Flöricke. Ein leuchtendes Beispiel geben diese Arbeitnehmer und Jubilare ihren Standesgenossen und legen zugleich Zeugnis ab, daß es immer noch Arbeitgeber gibt, die ihre Angestellten sozial und würdig zu behandeln wissen. Möge dieses harmonische Verhältnis zwischen den genannten ehrenwerten Arbeitnehmern und der Firma Albert Weidelt weiterhin vorbildlich wirken. Den Jubilaren an dieser Stelle von der Allgemeinheit Hochachtung und die besten Glückwünsche! [2]

Blumberg. Den Bericht über die Lage auf dem Obst- und Gemüsemarkt finden unsere Leser im Handelsteil der heutigen Ausgabe. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. März 1926 (Nr. 60), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Die Gemeindevertretung tagte am 9. März im Lokale von Schumann. Anwesend waren 12 Gemeindevertreter; 1 Zuhörer hatte sich eingefunden. ... Der erste Punkt betraf die Umpflanzung des Kriegerdenkmals. Gemeindevorsteher K. Gahtow erstattete hierzu Bericht und legte der Vertretung einen Entwurf zur gärtnerischen Gestaltung des Kriegerdenkmals vor. Der Entwurf bemüht sich, dem gewaltigen aber einfachen Stein einen schlichten Rahmen zu geben. ... Der Platz soll 2,50 bzw. 3 Meter breit mit Rasen angesät werden. Die Rasenfläche wird von einer 40 bis 50 cm hohen Taxushecke umgeben. In den Rasen selbst werden Edeltannen regelmäßig gepflanzt. Dem Gärtner Feist aus Karow soll die Ausführung der Anlage übertragen werden. Wegen der weiteren noch zu treffenden Abänderung des Entwurfes wurde eine Kommission, bestehend aus den Schöffen R. Gahtow und Gem.-Vertr. Fritz Gahtow, Karl Gahtow und B. Bolle gewählt. ... Die Gemeindevertretung nahm Kenntnis von der Gründung eines Feuerlöschzuges in der Kolonie Neu-Buch. Die Anschaffung von 3 Alarmhupen wurde beschlossen, damit eine genügende Alarmierung des Löschzuges bei eintretender Feuersgefahr sichergestellt ist. Da die Einkleidung der Wehr zurzeit an der finanziellen Lage scheitert, sollen den Mitgliedern zur Kenntlichmachung der Angehörigkeit zur Feuerwehr vorläufig Armbinden beschafft werden. Auf den Antrag des Gem.-Vertr. und Brandmeisters K. Gahtow auf Einrichtung einer öffentlichen Feuermeldestelle in der Gastwirtschaft Pierow in Neu-Buch wurde beschlossen, daß nicht der Gastwirt Pierau zur Alarmierung einer auswärtigen Wehr bevollmächtigt wird, sondern einem Mitglied des neugegründeten Löschzuges diese Funktion übertragen wird. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. März 1926 (Nr. 60), Amtsbezirk Neuenhagen

Seeberg. Großes Unheil richtete der überaus heftige Sturm in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch an. Die Mühle des Herrn Großkreutz wurde durch das Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Flügel brach ab und die anderen wurden mehr oder weniger stark beschädigt. Am Tage hätte dadurch leicht Menschenleben in Gefahr kommen können. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. März 1926 (Nr. 62), Anzeigen

Zugelaufen sind bei mir 2 Hunde mit Maulkorb, einer graubraun mit weißen Vorderpfoten (Abstammung Dobermann), der andere ebenfalls graubraun (Abstammung Box). Die Tiere können vom Eigentümer gegen Erstattung der Inseratgebühr und der Futterkosten in Empfang genommen werden bei E. Meißner, Mehrow. [2]

Konditorei & Café Franz Bunge, Werneuchen.
Vorzügl. Kuchen mit Kaffee / Haltestelle der Automobilisten / Sonnabends und Sonntags Künstler-Konzert. Verbands-Kegelbahn. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. März 1926 (Nr. 62), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Einsegnung unserer Konfirmanden findet am Sonntag, den 21. März, vormittags 10 Uhr, in der Kirche statt. Es werden fünf Mädchen und sechs Knaben eingesegnet. Die Anmeldung der schulpflichtigen Kinder hat am Mittwoch, den 31. März, vormittags zwischen 10 und 11 Uhr in der Schule zu erfolgen. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hielt am vergangenen Freitag bei Turnbruder Adolf Hörnicke seine Märzsitzung ab. 26 Turnbrüder nahmen an der Sitzung teil. Tbr. Kemrich erstattete einen ausführlichen Bericht über den Gauturntag in Berlin. Da Besonderes zur Verhandlung nicht vorlag, wurde der Abend durch einen Kommers ausgefüllt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. März 1926 (Nr. 66), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche in den Gemeinden Hönow und Schönwalde erloschen ist, hebe ich meine viehseuchenpolizeilichen Anordnungen vom 14. Januar d. Js. ... und 16. Februar d. Js. ... auf.
Berlin, den 17. März 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. März 1926 (Nr. 70), Anzeigen

Bäckerlehrling Sohn achtbarer Eltern, welcher Lust hat, das Bäcker- und Konditorhandwerk zu erlernen, wird zum 1. April 1926 verlangt.
August Zybell [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 25. März 1926 (Nr. 71), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Das Rittergut war in der vergangenen Woche und gestern Gegenstand einer eingehenden Besichtigung durch Fürsorgeschwestern vom Oesterreichischen Roten Kreuz und Angehörige des Kaiserin-Augusta-Viktoria-Hauses Charlottenburg, Reichsanstalt zur Bekämpfung der
Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit. Das Interesse der österreichischen Schwestern, die seit etwa 5 Monaten eine Rundreise durch Deutschland zum Studium der sanitären Einrichtungen unternehmen, galt dem mustergültig eingerichteten Milchwirtschaftsbetrieb, der unter Leitung eines Diplom-Landwirtes steht. Verwunderung erregten die Viehställe mit dem hervorragenden Milchviehbestand, das saubere elektrische Melken und die Einrichtung der Sanitätsmeierei, die während des Betriebes besichtigt werden konnte. Von hier aus geht die „Mehrower Kindermilch“ ihren Weg auf eigenen Lastwagen in zwei Stunden nach der Reichshauptstadt.
Die Besucher überzeugten sich ferner in der großen mit modernsten Maschinen eingerichteten 20-Tonnen-Mühle, die im Winter das Rückgrat zur Erhaltung des bedeutenden Viehbestandes bildet, von einer tadellosen Mehl- und Futtermittelherstellung. Außer etwa 400 Stück Rindvieh werden hiervon noch etwa 600 Schweine einschließlich 100 Zuchtsauen und 400 Schafe ernährt. Alles in allem nahmen die Besucherinnen [den] Eindruck mit hinweg, daß das Rittergut Mehrow bestrebt ist, Mustergültiges zu leisten. Vor allem aber bedeutet die Herstellung von Kindermilch (zu genießen von jedermann, dem es auf eine hygienisch einwandfreie Milch ankommt) eine außer­ordentliche Unterstützung der Volksgesundheit.
Im vergangenen Herbst besichtigten Professoren und Angehörige der russischen Regierung die Mehrower milchwirtschaftlichen Anlagen, die als mustergültig und nachahmenswert gepriesen wurden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. März 1926 (Nr. 72), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Entlassung der Konfirmanden aus der Schule erfolgt am Freitag um 8 Uhr im Seegerschen Saale. Die Abschiedsfeier ist öffentlich. Die Freunde und Gönner der Schule sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. Die Anmeldung der neu aufzunehmenden geschieht am Mittwoch, den 31. März, vormittags zwischen 10 und 11 Uhr in der Schule. [2]

Hönow. Die Aprilsitzung des Landwehr-Vereins findet ausnahmsweise schon am Montag abend um 8 Uhr im Hörnickschen Gasthofe statt. Wegen Erledigung einer reichhaltigen Tagesordnung ist zahlreiches Erscheinen dringend erwünscht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 31. März 1926 (Nr. 76), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Das Fest der silbernen Hochzeit feiert heute Herr Gustav Wegener mit seiner Ehefrau Auguste, geb. Salzmann. Wir gratulieren herzlichst!

Mehrow. Die Aprilversammlung des Landwehrvereins findet erst am Sonnabend den 10. April, abends ½9 Uhr, bei Kamerad Raetz statt. Die Tagesordnung wird noch bekanntgegeben. Es sind vom Kreiskriegerverband 15 Eintrittskarten zugestellt worden für die Feier aus Anlaß des 30jährigen Bestehens des Kreisverbandes, die am Freitag, den 30. April abends 7½ Uhr im Konzerhaus Clou - Berlin, Mauerstraße, als „Deutscher Abend“ stattfindet. Die Karten stehen beim Vorsitzenden zur Verfügung. Näheres über die Art der Feier wird in der nächsten Voll­versammlung bekanntgegeben. Zwecks Bildung der Kreisgruppe VII, der auch unser Ortsverein angeschlossen werden soll, ist der Vorstand des Vereins zu einer Sitzung am Sonntag, den 11. April, nachmittags 3 Uhr, nach Neuenhagen, Bahnhof, Wartesaal 2. Klasse, eingeladen worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 1. April 1926 (Nr. 77), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Gesellenprüfung für das Müllereigewerbe fand am Donnerstag nachmittag im Beisein des Obermeisters Rottke-Kaulsdorf, des Prüfungsmeisters Mieke - Berlin-Zehlendorf, zwei Beisitzern und eines Altgesellen in der Motormühle Gustav Mette statt. Der Prüfung unterzogen sich Willi Mette - Hönow, Großkreuz und Lerchner - Seeberg und Hindenburg - Eiche. Sämtliche Prüflinge bestanden mit gut. Unsere besonderen Glückwünsche dem W. Mette, dessen Vorfahren in 4. Generation unsere Mühle besitzen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. April 1926 (Nr. 78), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Bei der Einschulung wurden 18 Schulpflichtige (im Vorjahr 1) aufgenommen und zwar 12 Knaben und 6 Mädchen. Durch eine weitere Aufnahme von drei Kindern erhöht sich der Zuwachs auf 21., dem eine Abnahme von 11 gegenübersteht. Die Schülerzahl beträgt nunmehr 58 Kinder, Neuaufnahmen daher mehr als ein Drittel der Gesamtzahl. [2]

Hönow. Die Aprilmonatsversammlung [!] des Landwehrvereins fand ausnahmsweise schon am vergangenen Montag in Hörnickes Gasthof statt. 36 Kameraden nahmen an der Sitzung teil, die der 1. Vorsitzende, Kam. Meyer leitete. ... Als neues Mitglied wurde Herr Lüdecke aufgenommen. ... Der Verein beschloß die Anschaffung von 30 Liederbüchern „Deutscher Sang“. Zur Bildung der Gruppe 7 gehen am 11.4. als Vertreter des Vereins die Kam. G. Mette, R. Zakouril und W. Richter nach Neuenhagen. ... Die Bildung einer Kb. und Kh.-Grupe innerhalb des Vereins soll energisch betrieben werden. Der Vorsitzende empfahl den Bezug der Kriegerzeitung. Die Bestellung der Musik zum Jubelfest am 5. und 6. Juni löste eine heftige Debatte aus. Der Festausschuß wurde bevollmächtigt, innerhalb einer bestimmten Preisgrenze die Entscheidung zu treffen. Ein Antrag auf Abänderung des Fahnenadlers wurde von den Antragstellern zurückgezogen. Für drei weitere Verleihungen von Kriegervereinsehrenkreuzen 2. Klasse werden auf Grund einer Zettelabstimmung in Vorschlag gebracht werden die Kam. Richard Döberitz, Wilhelm Kenzeberg und Otto Gathow. ... Um 12 Uhr wurde die vierstündige Sitzung geschlossen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. April 1926 (Nr. 70), Anzeigen, gekürzt

Unsere, auf Grund neuzeitlicher Erfahrungen eingerichtete automatische Mühle ist mit den erstklassigsten Maschinen der modernen Mühlentechnik ausgestattet. Infolge unserer tadellosen Reinigungsanlage ist es uns möglich, die hochwertigsten Mehle herzustellen, welche an Qualität und Reinheit wohl kaum zu überbieten sind. Fast sämtliche Rückstände werden ausschließlich zur Erhaltung unserer bedeutenden Viehbestände, wie ca. 400 Stück Rindvieh, ca. 600 Schweine einschl. 100 Zuchtsauen, 400 Schafe, 80 Pferde und Fohlen verwendet. Daher ist unser Mehrower Hausback-Roggen- und Weizenmehl, Marke Schloßmühle konkurrenzlos.
Wir sind die alleinigen Hersteller des backfertigen Mehles für Dr. Frickes Vitamin-Nährsalz-Vollkornbrot, welches die bedeutenden Vorzüge aufweist, die Herr Dr. Fornet vom Vertrags-Laboratorium des Zentralverbandes „Germania“ und der Reichszentrale deutscher Bäcker­genossenschaften als gerichtliche vereidigter Sachverständiger in seinem Gutachten aufführt. ...
Wir kaufen prima Roggen und Weizen zu den höchsten Tagespreisen gegen sofortige Kasse,
Rittergut Mehrow
Post Ahrensfelde-Berlin, Fernsprecher: Amt Neuenhagen Ostbahn Nr. 14.
Abt. Mühlen- und Futtermittelwerke
Tagesleistung bis 500 Sack / Moderne Siloanlagen bis 20000 Ztr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. April 1926 (Nr. 87), Amtsbezirk Neuenhagen

Seeberg. Frohe Gesichter der Schuljugend konnte man am Dienstag gewähren. Es sind noch Ferien. Ueberall fand der Schulunterricht statt, nur in Seeberg nicht, weil kein Lehrer da ist. Wie wir mitteilten, ist der bisherige Lehrer, Herr Andree, pensioniert worden und eine neue Lehrkraft ist noch nicht zur Stelle. Hoffentlich hält dieser Zustand nicht lange an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. April 1926 (Nr. 90), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Ein stark qualmendes Automobil mußte am Mittwoch kurz vor dem Orte halten. Jedenfalls hatte sich die Maschine heiß gelaufen und fing an zu brennen. Kurz vorher war der Wagen von einem Radfahrer bei Ahrensfelde in einem rasenden Tempo angetroffen worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. April 1926 (Nr. 91), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Ein schwerer Autounfall bei Hönow
Auf der Chaussee zwischen Marzahn und Hönow ereignete sich gestern nachmittag gegen 6 Uhr ein schwerer Autounfall.
Der 33 Jahre alte Kassenbote Johann Madanski aus der Koppenstraße 93 zu Berlin hatte mit seiner Hausdame, der 31 Jahre alten Frau Emma Wilde und deren elfjährigem Töchterchen Hedwig einen Ausflug mit einer Kraftdroschke unternommen. Auf der Chaussee kurz vor Marzahn versuchte der Chauffeur ein anderes Fahrzeug zu überholen. Hierbei fuhr die Kraftdroschke gegen einen Baum. Der Anprall war derart stark, daß der Fahrer und die drei Insassen aus dem Auto geschleudert wurden. Der Kassenbote erlitt eine schwere Schlagaderverletzung und doppelten Beinbruch. Frau Wilde trug erhebliche Kopf- und Knieverletzungen, ihr Töchterchen etwas leichtere Kopf- und Armwunden davon der Chauffeur wurde leicht verletzt. Den drei Insassen der Droschke, die bewustlos auf der Straße lagen, legte ein Arzt eines Rettungsamtes Notverbände an und ließ sie nach dem Hubertus-Krankenhause in Lichtenberg überführen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 24. April 1926 (Nr. 95), Anzeigen

Ia Seradella zur Saat, Seradellaheu, 1 älteren Kutschwagen, auch einspännig, 1 gebrauchten Düngerstreuer für 1 Pferd verkauft Joh. Lüdeke, Hönow. [2]

Das Niederbarnimer Kreisblatt
ist täglich zum Zuge 3.36 Uhr bei der Bahnhofsbuchhandlung Oranienburg zu haben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. April 1926 (Nr. 96), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Im Rahmen der Reichsgesundheitswoche wurde am Montag in unserer Gemeinde eine Säuglingsfürsorgestunde abgehalten. Dr. Ebeling hatte sich der guten Sache zur Verfügung gestellt und machte in einem einleitenden Vortrag den erschienenen Müttern die wichtigsten Punkte der Säuglingspflege klar. Nach dem sehr anregenden Vortrage wurden die mitgebrachten Säuglinge und kleinen Kinder von unserer Kreisfürsorgerin auf der neuen Wage gewogen. Da diese Ein­richtung eine dauernde bleiben soll und einmal in jedem Monat eine Beratungsstunde stattfinden wird, wäre es erfreulich, wenn recht viele Mütter in Ahrensfelde davon Gebrauch machen würden. Bedauerlicherweise waren im Gegensatz zur Größe des Ortes nur sehr wenig Mütter erschienen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 27. April 1926 (Nr. 97), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der deutsche Turnverein Hönow, Gau Brandenburg des Deutschen Turnerbundes, hielt am Freitag abend bei Tbr. Seeger eine ordentliche Sitzung ab, zu der 26 Turnbrüder erschienen waren. Nach der Begrüßung gab der erste Vorsitzende, Tbr. Meyer, zunächst eine Austrittserklärung bekannt. Als Schriftwart wurde der Tbr. Weigel, als Fahnenbegleiter Tbr. Fritz Döberitz durch Zuruf gewählt. Zwei Jugendliche wurden einstimmig aufgenommen. ... Die Reisekasse für eine Turnfahrt weist bereits einen Bestand von 80 M. auf. Am Bundesturnfest in Wien beteiligen sich drei Mitglieder des Vereins. ... Unter Verschiedenes wurde die Beteiligung des Vereins am Jubelfestes des Landwehr-Vereins besprochen und ein Dauerlauf am kommenden Dienstag abend nach Mehrow in Aussicht genommen. Mit einem Turnerlied wurde die Sitzung um ½11 Uhr geschlossen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntagtag, den 2. Mai 1926 (Nr. 102), Anzeigen

Verkaufe 5-jährige Fuchsstute, starker Preuße, gesund und zugfest.
Kaufe junge frischmilchende Kuh.
August Zybell, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. Mai 1926 (Nr. 102), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hält seine Maisitzung am Mittwoch abend um 8½ Uhr bei Kamerad Seeger ab. Die kurz bevorstehende Feier des Jubelfestes erfordert eine zahlreiche Beteiligung der Mitglieder. [2]

Hönow. Ihr 80. Lebensjahr vollendet heute, am 1. Mai, Frau Witwe Dorothea Albrecht. Seit hrer Konfirmation ist sie ununterbrochen bei der Familie Gathow tätig. In Rüstigkeit des Körpers und Frische des Geistes versieht sie noch heute ihren Dienst. ... [2]

Hönow. Den Gottesdienst hält für den erkrankten Pfarrer Benecke am Donnerstag vormittag um 8 Uhr Pfarrer Rohrlach-Mahlsdorf ab. Am Sonntag, den 9. Mai predigt um 11 Uhr in Vertretung Pastor Mader aus Lichtenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Mai 1926 (Nr. 106), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die nächste öffentliche Gemeindevertretersitzung findet am kommenden Donnerstag, abends 8½ Uhr, im Scharnyschen Gasthofe statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Mai 1926 (Nr. 108), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Blumberg. Festgenommen wurde ein Landarbeiter Otto Alvensleben am Donnerstag von der Landjägerei Blumberg, als er nach Arbeit fragte. Alvensleben hatte hier im Vorjahre unter dem falschen Namen Lehmann Arbeit angenommen und den Dienst am 22. Mai plötzlich verlassen. Da er Waren auf Kredit genommen und nicht bezahlt hatte, wurde er jetzt wegen Betruges in Haft genommen. [2]

Hönow. Die Gemeindevertretung tagte am vergangenen Donnerstag im Scharmyschen [!] Gasthof. Sämtliche Gemeindevertreter waren anwesend. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Mai 1926 (Nr. 113), Ab. Blumberg / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Blumberg. Der Landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umg. hielt am 12. Mai seine Vereins­sitzung ab. Landwirtschaftslehrer Gatzlaff-Oranienburg sprach über „Pflege der Kulturpflanzen bis zur Ernte“. ... Direktor Ewers sprach über die Frage: „Ist im kommenden Wirtschaftsjahre eine Besserung der landwirtschaftlichen Lage zu erwarten?“ Der Vortragende entwarf ein düsteres Bild der Wirtschaftslage. Die Verschuldung der Landwirtschaft geht weiter. ... Der alte Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Zur Fahrt nach Staßfurt meldeten sich 17 Herren, denen eine Beihilfe aus der Vereinskasse bewilligt wurde. [2]

Hönow. Ein Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht zum 5. Mai bei der Witwe Schmidt, Dorfstraße 9, verübt. Aus dem Keller und der Speisekammer wurden ein Paar lange Stiefel, ein Paar Schnür­schuhe und Lebensmittel entwendet. Als Täter kommen 2 Personen in Frage. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Mai 1926 (Nr. 115), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Ein Autounfall mit glimpflichem Ausgang ereignete sich in den Morgenstunden des Himmelfahrtstages auf unserer Dorfstraße zwischen der Schule und dem Kaufmann Jauert. Ein mit 7 Personen besetztes Auto kam in sehr mäßigem Tempo aus der Richtung Blumberg, als mit mächtigem Krach, infolge Bruchs der vorderen Achse, der Wagen sich auf das Straßenpflaster streckte und die Insassen im Bogen auf das Pflaster geschleudert wurden. Dr. Ebeling leistete die erste Hilfe und legte im Schulhause den Verletzten Verbände an. Glücklicherweise waren alle nur mit äußeren Verletzungen davon gekommen. Die Gesellschaft, die von Stettin kommend, zur Mastviehausstellung nach Berlin wollte, konnte nun ihre Reise mit der Bahn fortsetzen, während der Wagen in Ahrensfelde blieb, bis er am letzten Sonnabend durch ein Lastauto von Stettin abgeholt wurde.

Mehrow. Zur Gründung einer Feuerwehr war die feuerlöschpflichtige Einwohnerschaft unseres Ortes am letzten Sonntag nachm. 3 Uhr in den Gasthof Meißner eingeladen. Kreisbrandinspektor Graß war mit noch zwei Feuerwehrkameraden aus Karlshorst persönlich zu der Versammlung erschienen, um als erster Fachmann des Kreises uns in dieser Angelegenheit mit gutem Rat zur Seite zu stehen. Nach der Eröffnung der Versammlung durch Gemeindevorsteher Meißner hielt Inspektor Graß einen eingehenden, interessanten Vortrag über „Brandgefahr und Feuerlöschwesen“. Der Vortragende zeigte zunächst die verschiedenartigen Ursache für Zimmer- und Gebäudebrände und sprach dann von der Bekämpfung des Feuers und vom Feuerlöschwesen. Der Vortrag wurde mit großem Interesse angehört.
Da sich die Vertreter von der Gemeinde und vom Rittergut auf eine Freiwillige Feuerwehr nicht einigen konnten, wurde die Gründung einer organisierten Pflichtfeuerwehr, bestehend aus einem Führer, einem Stellvertreter und 6 Mann, ins Auge gefaßt. In dieser Richtung konnten die nötigen Beschlüsse zwischen Gut und Gemeinde, die einen gemeinschaftlichen Feuerlöschbezirk bilden, bald gefaßt werden. Die Kosten für eine erstmalige Ausrüstung der kleinen Wehr wurde auf etwa 700 Mark veranschlagt, die vom Gut und der Gemeinde anteilig getragen werden müssen.
Von dem Feuerwehrmann Kegler - Karlshorst, Vertreter für die Firma Ewald - Küstrin, wurden sogleich zwei angehende Feuerwehrmänner aus der Versammlung probeweise in die neue Uniform eingepuppt und den Anwesenden vorgestellt. Als Instrukteur für die zu bildende Wehr wurde uns Herr Langmann - Führer der Freiwilligen Feuerwehr Ahrensfelde - der persönlich anwesend war, warm empfohlen.
Nun wollen wir hoffen, daß die Anregungen des Kreisausschusses und die Bemühungen des Kreisbrandinspektors in dieser wichtigen Angelegenheit nicht im Stadium der Erwägungen stecken bleiben, sondern daß bei unserm feuergefährlichen Betriebe im Orte bald etwas unerläßlich Notwendiges geschaffen wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 20. Mai 1926 (Nr. 116), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Fahrradmarder waren in der Nacht zum 16. in unserem Orte recht rührig. Dem Werkzeugmacher Otto Lehmann entwendeten die Täter vom Flur seiner im ersten Stock gelegenen Wohnung ein Herren- und ein Damenfahrrad. Beide Räder sind Fabrikate der Firma Wittler; ... Dem Besitzer Schwarz, im gleichen Hause wohnhaft, stahlen die Diebe aus dem Keller ein paar neue Stiefel, zwei Herren- und ein Damenhemd. - Bei dem Gastwirt Hörnicke erbeuteten die Täter ein Herrenfahrrad Marke Wittler, schwarz emailliert mit gelben Felgen, neuer Bereifung und Torpedofreilauf, ferner ein paar halblange, gebrauchte Stiefel. Es ist zu hoffen, daß die polizeilichen Ermittlungen zur Festnahme der Täter führen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. Mai 1926 (Nr. 119), Wohin zu Pfingsten

Am Pfingstmontag, den 24. Mai 1926, nachmittags 3 Uhr
Großes Pfingstrennen des Reitervereins Marzahn. [2]

Blumberg. am 2. Pfingstfeiertag: Einweihungs-Musik in meinen renovierten Lokalitäten,
wozu freundlichst einladet Gustav Ebel, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. Mai 1926 (Nr. 122), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Den Gottesdienst am kommenden Sonntag hält Pfarrer Rohrlach aus Mahlsdorf. Die Kirche beginnt um 8 Uhr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. Juni 1926 (Nr. 127), Anzeigen

Zwangsversteigerung.
Am Donnerstag den 3. Juni 1926 nachm. 2 Uhr werde ich in Werneuchen, Hotel „Schwarzer Adler“, 1 Nußbaum-Buffet und an demselben Tage, nachm. 4 Uhr, in Blumberg, Gasthaus Ebel, 1 Zugpferd, 8-jähr. Fuchs, öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigern.
Werner, Gerichtsvollzieher, b. A. in Altlandsberg. [2]

Schwarzbunt. Eber steht zum Decken bereit.
Deckgeld 7.50 G.-M.
Hermann Fischer, Landwirt, Ahrensfelde, Dorfstraße 69. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Juni 1926 (Nr. 128), Aus Altlandsberg, gekürzt

Altlandsberg, den 3. Juni.
Die Gerichtsvollzieherbezirke sind ab 1. Juni im Amtsgerichtsbezirk Altlandsberg wie folgt eingeteilt. Bezirk I, der bisher von dem Obergerichtsvollzieher Peters bearbeitet wurde, wird jetzt, da Herr Peters mit dem 1. Juni nach Potsdam versetzt worden ist, vom Obergerichtsvollzieher Walter versehen. Der Bezirk umfaßt die Orte Blumberg, Dahlwitz-Hoppegarten, Birkenstein, Bollensdorf, Eiche, Fredersdorf, Hönow, Mehrow, Neuenhagen, Petershagen, Ravenstein und Seeberg. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. Juni 1926 (Nr. 130), Anzeigen

Ich suche zum 1. Juli ein evangelisches sauberes u. flinkes Küchenmädchen Bewerbungen mit Zeugnisabschriften, Gehaltsansprüchen und Bild sind zu richten an
Frau Rittergutsbesitzer Bothe, Mehrow bei Ahrensfelde-Berlin. [2]

Am Sonntag den 6. Juni
feiert die Freiw. Feuerwehr Blumberg anschließend an den 5. Kreisfeuerwehrverbandstag ihr 25jähriges Stiftungsfest. Freunde und Gönner werden hiermit freundlichst eingeladen.
Das Kommando der Freiw. Feuerwehr Blumberg.
Ball in allen drei Sälen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. Juni 1926 (Nr. 131), gekürzt

Niederbarnimer Feuerwehrtag in Blumberg
Die Bestattungsbeihilfekasse beschlossen (Sonderbericht)
Die Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Niederbarnim hatten sich gestern im festlich geschmückten Blumberg versammelt, um ihren 5. Kreisfeuerwehrverbandstag abzuhalten. Der Saal des Restaurants Otte in der Bahnhofstraße konnte die große Zahl der Vertreter und Gäste kaum fassen ...
Geschäftsbericht des Vorstandes ...
Neuregelung der Feuerwehrdienstordnungen ...
Gründung der „Bestattungsbeihilfekassen“
Gründung einer Feuerwehrschule und eines Feuerwehrerholungsheims ...
Nach Erledigung verschiedener interner Angelegenheiten wurde die Tagung geschlossen. Auf dem Marktplatz hatte sich inzwischen die Einwohnerschaft zusammengefunden, um dem Platzkonzert, das anläßlich der Tagung von der Blumberger Wehr veranstaltet wurde, zu lauschen. Es entwickelte sich bald buntes Leben, bei dem die Feuerwehruniform Trumpf war. Am späten Nachmittag fanden dann noch Uebungen der Wehren Blumberg und Ahrensfelde statt, die außerordentlich gut verliefen und eine glänzende Kritik des Kreisbrandinspektors und des Provinzialbranddirektors fanden. Ein eindrucksvoller Umzug durch das Dorf gab dem inhaltsreichen Tage einen würdigen und nachhaltigen Abschluß. [2]

Bernau, 7. Juni.
Frühjahrsrennen des Bernauer Reitervereins
Das war ein Reitertag gestern, wie man ihn sich nicht schöner denken kann. ...
Um 2 Uhr nachmittags versammelten sich unsere Reiter auf dem Gehöft des Landwirts Hörnicke. Die Nachbarvereine hatten es sich nicht nehmen lassen, an diesem Großtag des Bernauer Reitervereins zu erscheinen. Die Lindenberger, Schönfelder, Schönerlinder, Blankenburger uns Altlandsberger Reiter waren zum Teil mit Standarten erschienen. Ein imposanter Zug bewegte sich durch unsere Straßen, voran die Kapelle mit Kesselpaukern und Fanfarenbläsern zu Pferde. ... Eine wahre Völkerwanderung entstand zur Rennbahn an der Zepernicker Chaussee hinaus.
Eröffnet wurde das Rennen mit einem Bernauer Trabfahren ... Glänzende Leistungen bot auch das Flachrennen des Reitervereins Lindenberg. ... Bei dem Kameradschaftsrennen trafen sich Lindenberger, Schönerlinder und Blankenburger Reiter. Den Sieg errangen die beiden Lindenberger O. Pach und W. Gathow, die auch schon im Rennen ihres Vereins die Palme errungen hatten.
Ebenso imposant wie der Ausmarsch, gestaltete sich ach der Rückmarsch. Im „Elysium“ fand dann abends die Preisverleihung statt, an die sich ein Ball anschloß, der in sehr harmonischer Stimmung verlief. ... [2]

25. Stiftungsfest des Landwehr-Vereins Hönow. ...
Das schöne Dorf in der Südostecke unseres Kreises stand gestern ganz im Zeichen dieses Festes, das ein Fest aller seiner Bewohner war. Schon am Vormittag gedachte man in einem Feld­gottesdienst der Kameraden, die Frankreichs oder Rußlands Erde deckt. Um die Mittagsstunde trafen von allen Seiten die benachbarten Vereine ein und wurden mit Musik empfangen. Fahnen und Girlanden schmückten die Straßen, Fahnen und Girlanden zierten die Häuser. Punkt 3 Uhr - die Organisation des Fests war, nebenbei gesagt, einfach musterhaft - setzte sich der stattliche Festzug in Bewegung, die Vereine aus Dahlwitz, Kauldorf, Mahlsdorf, Mehrow, Ahrensfelde, Falkenberg, Petershagen, Gardeschützen-Verein Berlin, Neuenhagen, Blumberg, Marzahn. Fredersdorf, Eiche, Vogelsdorf, Krummensee, Altlandsberg, der Deutsche Turnverein Hönow und der Radfahrerverein Germania-Hönow, fast alle mit Fahnen, waren vertreten.
Alte bekannte Armeemärsche schmetterten durch das Dorf. Auf dem großen freien Platz in der Dorfmitte, dicht am Kriegerdenkmal stauten sich die Massen. ...
Die Festrede hielt der Vorsitzende des Kreiskrieger-Verbandes, Kamerad Ewig. ...
General von Gélieu, das Ehrenmitglied des Vereins, sprach noch einige Worte. ...
Die Frauen und Mädchen aus Hönow hatten für die Fahne des Jubelvereins ein prächtiges Fahnenband gestiftet. Gemeinsam mit dem Silberkranz wurde es dem Fahnentuch beigestellt, Fräulein Erba Richter sprach dazu ein schönes Wort vom deutschen Wesen, das in Männern und Frauen wurzelt. Sieben Kameraden erhielten das Kriegerverbandskreuz II. Klasse für ihre Verdienste um den Verein. ... Dann sprach Kamerad Meyer tiefempfundene Dankesworte an alle, die im Dienste der Sache gewirkt hatten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. Juni 1926 (Nr. 131), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Ein bedauerlicher Zwischenfall geschah gestern beim Stiftungsfest des Landwehr-Vereins. Um die Mittagsstunde passierte eine Abteilung Berliner Reichsbannerleute auf einem Lastauto unseren Ort. Obwohl sie durch nichts veranlaßt wurden, versuchten sie doch, die über die Straße gespannten Girlanden herabzureißen. Die Täter, meist Jugendliche, wurden von den Landjägern gestellt und dürften sich für ihre wirklich ungerechtfertigte Tat noch zu verantworten haben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juni 1926 (Nr. 135), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Auf der Chaussee von Berlin nach Werneuchen findet zwischen Blumberg, Bez. Potsdam und Seefeld i. Mark von Ende dieser Woche ab auf die Dauer von 8 Tagen eine Neuerung statt. Der Verkehr wird über den Sommerweg geleitet.
Berlin, den 10. Juni 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juni 1926 (Nr. 135), Aus Altlandsberg

Amtsgerichtssitzung vom 10. Juni
Eine Strafverfügung über 3 Mark hatte der Landwirt Franz K. von hier erhalten, weil er den Fußsteig des Mehrower Weges mit einem Dungwagen befahren hatte. Das Gericht sah diesen Weg nicht als Fußweg im Sinne der Polizeiverordnung an und sprach K. frei. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. Juni 1926 (Nr. 136), Amtliche Beilage, gekürzt

Abgrenzung und Zusammensetzung der Stimmbezirke des Kreises Niederbarnim für den am 20. Juni 1926 stattfindenden Volksentscheid „Enteignung der Fürstenvermögen“
Nr. des Stimmbezirks im Wahlkreis Bestandteile des Stimmbezirks
Wahllokal ...
Name des Abstimmungsvorstehers, Name des Stellvertreters [2]
  1. Ahrensfelde
    * Gastwirtschaft Wilhelm Dubick
    * Gemeindevorsteher Haase, Schöffe Lehmann
  2. Blumberg, Gemeinde und Gut
    * Gemeindedienstzimmer
    * Gemeindevorsteher Richard Noack, Schöffe August Ebel
  3. Eiche
    * Lokal Gustav Seelisch
    * Gemeindevorsteher Lindenberg, 1. Schöffe Adolf Lindenberg
  4. Hönow
    * Gasthof Scharny
    * Gemeindevorsteher Kirschbaum, Schöffe und Landwirt H. Hörnicke
  5. Lindenberg mit den Ausbauten Clarahöh und Mühle und Kolonie Neubuch, soweit diese zur Gemeinde Lindenberg gehört
    * Gasthof Jesiolkowski, Lindenberg, Bernauer Str. 1
    * Gemeindevorsteher Kirschbaum, Schöffe Gathow
  6. Mehrow, Gemeinde und Gut mit Vorwerk Trappenfelde
    * Gasthof Meißner
    * Gemeindevorsteher Meißner, Gemeindeschöffe Landwirt Wegener


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 24. Juni 1926 (Nr. 145), Anzeigen

Bauleute! Landwirte!
2 Ziegelschuppen fast neu, 400 u. 500 qm groß, billig verkäuflich.
Albert Weidelt, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 26. Juni 1926 (Nr. 147), Anzeigen

Rappwallach, 3 Jahre, gutes Land- und Arbeitspferd verkauft
Gélieu, Hönow, Dorfstr. 35. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. Juni 1926 (Nr. 148), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg Der im Kreise sehr bekannte Landbund-Reiterverein Blumberg wird am Sonntag, den 4. Juli, nachmittags 2 Uhr, sein diesjähriges Reit- und Fahrturnier abhalten, wozu schon reichlich Vorkehrungen getroffen sind. Neben den üblich guten Reitabteilungen werden Trab- und Galopprennen gezeigt und eine Fahrschule vorgeführt. Recht spannend dürfte das „Hallali-Perforcejagdrennen“ werden, während die Lützowspiele wie Ringstechen, Türkenkopfschlagen und Speerwerfen mit anschließendem Reigen der Teilnehmer in den Lützowuniformen den Glanzpunkt des Tages bilden. Es ist aus all diesem anzunehmen, daß jeder Besucher bestimmt auf seine Kosten kommt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Juni 1926 (Nr. 149), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Schulsparkasse kann auf den ersten Monat ihres Bestehens zurückblicken. Doch schon der kurze Rückblick sieht wider Erwarten recht erfreulich aus, von 59 Kindern beteiligten sich 37 am Sparen. Im Laufe des verflossenen Monats wurden 183,20 Mark an die Kreissparkasse abgeführt. Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher, als die meisten Eltern der sparenden Kinder dem arbeitenden Stande angehören und diese Kinder die Gelder sich schon gespart haben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. Juli 1926 (Nr. 154), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Ein Lesegottesdienst findet am Sonntag in der Kirche statt. Am nächsten Sonntag beginnt der Gottesdienst um 8 Uhr. [2]

Hönow. Der Landwehrverein Hönow hält seine Julisitzung bereits am Sonnabend den 3. Juli, abends ½9 Uhr, im Hörnicke'schen Gasthofe an. Die Tagesordnung bringt u.a. den Bericht über das 25jährige Stiftungsfest und eine Besprechung über einen Ausflug des Vereins. Zahlreiches Erscheinen ist daher erwünscht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. Juli 1926 (Nr. 156), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein Hönow hielt seine Monatssitzung am Sonnabend den 3. Juli bei Kamerad Hörnick [!] ab. 38 Kameraden waren erschienen. Der Vorsitzende, Kamerad Meyer, eröffnete die Sitzung ... Im Auftrage des Vorstandes erstattete er dann einen ausführlichen Bericht über die Feier des 25. Stiftungsfestes. Kamerad W. Haase beleuchtete das Fest nach der finanziellen Seite. Einer Ausgabe von 1233 Mark steht nur eine Einnahme von 776 Mark gegenüber, so daß ein Zuschuß von 457 Mark von Seiten des Vereins sich als notwendig ergibt. ... Die Fahnennagelung wird auf unbestimmte Zeit verschoben. das anläßlich der Feier aufgenommene Vereinsbild, Größe 100x90 wird beim Vereinsführer aufgehängt, desgleichen die übrigen Aufnahmen von der Festlichkeit. Der Verein beschließt ferner, am kommenden Montag einen Ausflug mit Fuhrwerken zu unternehmen. ... Der Vorstand regt an, der Errichtung eines Schießstandes für Kleinkaliber­schießen in der Folgezeit näherzutreten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Juli 1926 (Nr. 158), Ab. Ahrensf. / Blumberg / Neuenhagen

Mehrow. Ein Sommerfest feiert der Turnverein „Hindenburg“ am kommenden Sonntag im Gartenlokal des Turnbruders Meißner. Während des Konzertes finden turnerische Vorführungen statt. Auch sollen noch allerhand andere verblüffende Ueberraschungen in Vorbereitung stehen. Wie den Ortsbewohnern bereits bekanntgegeben worden ist, trägt dies Fest in der Hauptsache den Charakter als Werbefest für den Turnverein, um auch die Halben und Lauen und Teilnahmslosen zur Turnsache heranzuziehen. Also am Sonntag: Alle Mann auf zum Turnfest! Hoffentlich hat der Wettergott während der Feier im Garten Einsehen und verwandelt das Turnfest nicht in ein Schwimmfest. [2]

Blumberg. Ein Reit- und Fahrturnier des Reitervereins fand am Sonntag statt. Den Anfang bildete eine Perforcejagdrennen. Trotz des schon zu Beginn der Veranstaltung einsetzenden starken Gewitterregens wurden noch mehrere Abteilungen in Schulreiten und Jagdspringen vorgeführt. Das Publikum begann allmählich, den Festplatz zu verlassen, auch die gesamte Veranstaltung mußte wegen des einsetzenden Regens abgebrochen werden. Abends fand die Verteilung der Preise statt. Bei dieser Gelegenheit sprachen sich die Preisrichter lobend über die Leistungen und den herrschenden Reitergeist aus. Der Vereinsvorsitzende stellte die weitere Erledigung des viel­versprechenden Programms nach der Ernte in Aussicht, wenn die Ort- und Zeitverhältnisse es gestatten. [2]

Hönow. Die Kinder unserer Schule unternahmen am vergangenen Dienstag einen Ausflug nach Potsdam. Im Regen begann die Fahrt, bei schönstem Wetter verlief und endete sie. Auf Fuhrwerken wurden 39 Kinder und 30 Erwachsene nach Mahlsdorf befördert. Der Vorortzug brachte die Teilnehmer nach Spandau, eine zweistündige Dampferfahrt führte sie Potsdam zu. Hier standen sie an der Gruft Friedrichs des Großen in der Garnisonkirche, besichtigte die Friedenskirche, gingen an der großen Fontäne vorbei und stiegen über die sechs Terrassen zum Schloß Sanssouci empor. Von der historischen Mühle führte die Wanderung durch den prächtigen Park vorbei am antiken Tempel zum Neuen Palais, das besichtigt wurde. Die Erklärungen eines angenommenen Führers auf der Wanderung durch den Park wurden dankbar aufgenommen. Um ¾7 Uhr bestiegen die Teilnehmer die Bahn, die sie nach Mahlsdorf brachte. Auf Wagen fuhren die ermüdeten Ausflügler der Heimat zu, mit dankbarem Händedruck schieden sie von der eindrucksvollen Fahrt vom Veranstalter. Dank einer Spende der Frau Gutsbesitzer Dotti hatten sechs Kinder eine Freifahrt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. Juli 1926 (Nr. 159), Anzeigen

Ein guterhaltener Getreidemäher (Siedersleben) hat zu verkaufen August Zybell, Blumberg. [2]

Einige tüchtige Zimmerleute stellt ein Georg Weidelt, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. Juli 1926 (Nr. 160), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow Der Deutsche Turnverein Hönow hielt am Donnerstag abend bei Hörnicke eine Sitzung ab. Der Vorsitzende, Turnbr. Meyer, begrüßte die Mitglieder und gab die Tagesordnung bekannt. Tbr. Weigel verlaß die letzte Niederschrift. Darauf erstattete der Vorsitzende einen Turnbericht. Er belobte öffentlich die Tbr. Breitenfeld, Willi Müller, Georg Müller, B. Schmidt, E. Gathow, K. Kirschbaum und Fritz Henze, die im verflossenen Vereinsjahr von 26 Turnabenden nicht einen einzigen versäumten. ... Der Verein beschloß, am Sonntag, den 18. Juli eine Turnfahrt nach Potsdam unter Führung des Vorsitzenden zu unternehmen. Es meldeten sich 16 Teilnehmer. ... Die Kosten für den Unterricht der Trommler und Pfeiffer sollen zunächst durch die laufenden Beiträge gedeckt werden. Den um seine Existenz in Mahlsdorf schwer kämpfenden Bruderverein soll ein Turngerät zunächst leihweise überlassen werden. Der Turnbetrieb wird für die Zeit der Ernte auf fünf Wochen eingestellt. ... [2]

Hönow. Der Predigtgottesdienst am Sonntag beginnt um 8 Uhr und wird vom Pfarrer Rohrlach-Mahlsdorf gehalten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 13. Juli 1926 (Nr. 161), Anzeigen

Plötzlich und unerwartet starb gestern abend mein lieber Schwiegervater, unser guter Großvater, der Rentier Wilhelm Mack im 76. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an im Namen der trauernden Hinterbliebenen Wilhelm Albrecht.
Lindenberg, den 12. Juli 1926.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 14. Juli, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. Juli 1926 (Nr. 162), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt am vergangenen Sonnabend bei Gastwirt Hörnicke eine öffentliche Sitzung ab. ... Den Siedlern Fethke, Höppner und Noack wurden Ansiedlungs­genehmigungen erteilt. ... Dem Antrag auf Erneuerung des Friedhofstores wurde zugestimmt und die Ausführung Stellmachermeister Busse übertragen. ... Der 8. Punkt der Tagesordnung „Erteilung der Genehmigung zur Aufteilung und Bebauung des von Paul Döberitz an der Mehrower Chaussee veräußerten Geländes und des diesbezüglichen Bebauungsplanes“ ward auf die nächste, in acht Tagen stattfindende Sitzung vertagt. ... [2]

Hönow. Die öffentliche Gemeindeversammlung, die am Sonntag vormittag 10 Uhr im Hörnick'schen Lokale stattfand und von etwa 70 Personen besucht war, sollte Stellung nehmen zu der Frage der Wasserversorgung in der Gemeinde. Der Gemeindevorsteher erteilte nach der Eröffnung dem Schöffen Meyer das Wort. Er berichtete in längeren Ausführungen über die Vorarbeiten, die in dieser Beziehung vom Gemeindevorstand unternommen sind. Sämtliche Redner äußerten sich zustimmend. ... [2]

Hönow. Der Radfahrer-Verein „Germania“ feierte am Sonntag sein Sommerfest, das mit einem Vereins-Mannschafts-Wettfahren verbunden war. In diesem Rennen, das in 25 Kilometern über Eiche, Ahrensfelde und Mehrow geführt wurde, starten 5 Fahrer in 3 verschiedenen Zeiten mit 3 oder 4 Minuten Abstand. 3 Fahrer legten die vorgeschriebene Strecke zurück. ... Dem Wettfahren folgte ein Kränzchen im Scharnyschen Gasthofe. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. Juli 1926 (Nr. 164), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Herrenpartie des Landwehr-Vereins wurde am letzten Montag von 25 Kameraden auf 4 Fuhrwerken unternommen. Das Ziel des Ausflugs war Friedrichshagen. Der Nachmittag wurde durch eine Motorboot-Rundfahrt auf dem Müggelsee ausgefüllt. In bester Stimmung und Einmütigkeit verlebten die Teilnehmer einen prachtvollen Nachmittag, der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. Juli 1926 (Nr. 169), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung tagte in kurzem Abstande von 8 Tagen am vergangenen Sonnabend, abends 8½ Uhr, im Seegerschen Gasthofe. Nur 7 Gemeindevertreter waren anwesend, so daß die Vertretung gerade beschlußfähig war.
1. Sitzungsbericht vom 10.7.26. Er wird nach Verlesung angenommen.
2. Erteilung der Genehmigung zur Aufteilung und Bebauung des von Paul Döberitz an der Mehrower Chaussee veräußerten Geländes und des diesbezüglichen Bebauungsplanes. Nachdem der vom Vermessungsbüro Franz, Berlin, großzügig angelegte Entwurf eines Bebauungsplanes zwischen Mehrower Grenze und Kirschenallee der Gemeindevertretung vorgelegen, in den sich das oben bezeichnete Gelände ordnungsmäßig einfügt, erteilt die Gemeindevertretung mit allen 7 Stimmen die Genehmigung unter der Voraussetzung, daß die Straße von 10 auf 12 Meter verbreitert wird, und der Käufer des Geländes, Herr Sally Levy, Berlin O 112, Mainzer Str. 2, die sich selbst gestellte Bedingung, nämlich: die Straße im Laufe des 1. Jahres zu befestigen, mit Bordkante und Bäumen zu versehen und die zwei Familienhäuser massiv zu errichten, erfüllt. Die Siedlung führt den Namen „Hönow Nord“.
3. Antrag Kurth, die Führung der Straßen und die Festlegung des Platzes auf dem Gelände von Richard Döberitz und der Ww. Straab nach einem vorgelegten Plane zu gestalten. ...
4. Verschiedenes. a) die Angelegenheit: Anlage eines Wendeplatzes am Schluß der Straße C im Gärtnerschen Gelände betreffend, wird ... weiter verfolgt werden ... b) Für das soeben an E. Storch in Berlin verkaufte Gelände an der Mahlsdorfer Chaussee ist ein Bebauungsplan aufgestellt worden. ...

Hönow. Der Abschluß der Schulsparkasse für die ersten beiden Monate des Bestehens dieser schönen Einrichtung weist schon einen erfreulichen Bestand von 306,60 M. auf. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow (Deutscher Turnerbund 1919) unternahm am letzten Sonntag mit 16 Teilnehmern unter Führung seines Vorsitzenden, Tbr. Meyer eine Turnerfahrt nach Potsdam. der Ausflug verlief unter vollster Befriedigung aller Teilnehmer. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. Juli 1926 (Nr. 169), Anzeigen

Verkehrs-Verband an der Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen.
Oeffentliche Versammlung am Sonntag den 25. Juli, nachmittags 4 Uhr, in Werneuchen, Restaurant „Amselhain“.
Thema: Vorortverkehr.
Interessenten erscheint in Massen! Unsere gerechte Forderung muß doch endlich Gehör finden.
Der Vorsitzende des Verbandes. Lehmann, Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. Juli 1926 (Nr. 172), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Unser Rittergut erfreute sich in den vergangenen Wochen des öfteren reichlichen Besuches. So besichtigten Ende vorigen Monats über 50 Milchhändler aus dem Westen Berlins die milchwirtschaftlichen Anlagen zur Herstellung von Kindermilch. Am vergangenen Sonnabend fanden sich wiederum zahlreiche Besucher, Berliner Studenten des VDSt., ein, die als angehende Diplomlandwirte und Tierärzte allen wirtschaftlichen Neueinrichtungen reges Interesse entgegen­brachten. Ein Gang zu den Viehweiden zeigte ihnen selbstgezogene Fohlen, Jungvieh und einen Teil der Milchviehherde. Nach einer Stärkung an der Kaffeetafel fand die Besichtigung der Kuhställe und des elektrischen Melkens statt. Vordem nahm Veterinärassessor Dr. Falk, der die amtstierärztliche Aufsicht über die Kindermilchkühe hat, das Wort zu einer Belehrung der Besucher über die Maßnahmen, besonders im Kuhstall, zur Gewinnung von Kindermilch. Dr. Schulze-Mehrow erläuterte anschließend den Wert der Grünfütterung für eine erstklassige Milch und streifte kurz die Vitaminfrage. Alles Gezeigte im Kuhstall und in der Meierei fand ungeteilte Aufmerk­samkeit. Ebenso fand der Schweinezuchtstall mit den einzelnen Boxen und den reichlichen, gut aussehenden Ferkelwürfen Anklang. In der im Betrieb befindlichen Mühle nebst Silokammern und gefüllten Speicherräumen konnte die Mehl- und Futtergewinnung, die für den großen Viehbestand äußerst wichtig ist, gezeigt werden. Von der Güte des Mehles sowie der Futtermittel war man sichtlich überrascht. Für all die vielen Maschinenanlagen ist eine eigene Maschinenwerkstatt mit Drehbank, Spindelmaschine, Fräsmaschine, Bohrlochmaschine, Schweiß­apparat und sonstigen Werkzeugen für große Reparaturen eingerichtet. Nach Besichtigung der Hofanlagen führte ein Spaziergang die Besucher in die Felder, wo der Stand des Getreides gelobt wurde. - Ein Abend­essen mit anschließendem gemütlichen Beisammensein vereinte sämtliche Teilnehmer. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. Juli 1926 (Nr. 172), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 8 Uhr und wird von Pfarrer Ramin aus Blumberg gehalten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 27. Juli 1926 (Nr. 173), gekürzt

Noch immer eine Besserung an der Berlin-Werneuchener Bahn
Unhaltbare Zustände / Erneute Protestversammlung / Das Verhalten der Reichsbahn
Wo bleibt der Vorortverkehr?
Am gestrigen Sonntag nachmittag 4 Uhr fand in Werneuchen eine Versammlung des „Verkehrs­verbandes an der Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen“ statt. ... In der Entwicklung zum Vorortverkehr ist vom Verkehrsverband viel gearbeitet worden, von der Reichsbahn nichts. Man will sich schon in dieser Frage zufrieden geben, wenn mindestens der Vororttarif eingeführt werden würde. ... Der Verkehrsverband will jetzt nicht länger das Verhalten der Reichsbahn hinnehmen! Man ist dabei, mit anderen großen Verkehrsunternehmungen Verhandlungen anzuknüpfen, die gewillt und imstande sind, den Orten an der Berlin-Werneuchener Bahn menschenwürdige Verkehrsverhältnisse zu schaffen. Ein neuer Schlag wird aber vom Magistrat Berlins gegen die Anwohner der Strecke dadurch geführt, daß beabsichtigt ist, hinter den Friedhöfen einen großen Müllabladeplatz anzulegen. Dadurch würde die Entwicklung der Gegend auf Jahre hinaus gehemmt werden. Was nützt der Ruf „Siedelt euch an!“, wenn die Fahrgelder unerschwinglich hoch sind, wenn nur dem Siedlungsgedanken entgegengearbeitet wird.
Der Vorsitzende des Siedler- und Verkehrsverbandes bedauert, daß aus dem Verkehrsverband eine Kampforganisation werden muß. ...
Die Klagen über schmutzige Wagen, über Dächer, durch die es regnet, usw. nehmen überhand, vom Tarif ganz zu schweigen. Jede Gartenarbeit wird illusorisch, wenn der Ertrag des Gartens aufgezehrt wird vom teuren Fahrgeld. ...
Schmidt-Werneuchen fragt, warum stets leere Abteile zweiter Klasse mitlaufen müßten, sie verteuern den Betrieb der Bahn. Alle übrigen Abteile sind stets voll besetzt, und doch behauptet die Bahn, die Strecke rentiere sich nicht. ... Lose-Birkholz bemängelt das Fehlen von Hundeabteilen. Brunn-Marzahn fordert mindestens einen Triebwagen stündlich ... Papendorf-Marzahn erhebt aufs neue den Ruf nach einem Ausbau der Laderampe Marzahn. ...
Nach zum Teil sehr lebhafter Aussprache wurde folgende scharfe Resolution gefaßt: Die am 25. Juli 1926 tagende Versammlung der Anlieger der Wriezener Strecke nahmen mit Entrüstung Kenntnis von einer Stellungnahme der Reichsbahndirektion Berlin gegen die berechtigten Forderungen auf Einführung des Vorortverkehrs. Sie bedauern auf das tiefste, daß die Entwicklung der Ortschaften an dieser Strecke durch die Kurzsichtigkeit der Eisenbahndirektion gehemmt und zurückgedrängt wird. Ferner protestieren sie energisch dagegen, daß sie geflissentliche Ignorierung der vom Verkehrsverbunde vorgebrachten Tatsache zur ständigen Einrichtung wird. Wir fordern, daß die systematische Zurücksetzung unserer Strecke endlich aufhört und daß wir mindestens die selbe Berechtigung für eine Verkehrsentwicklung haben, wie sie den anderen, besonders den westlichen Vororten von Berlin zugestanden wird. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. August 1926 (Nr. 178), Aus Stadt und Land, gekürzt

In der Strafanstalt in Ratibor verübte ein Gefangener einen recht eigenartigen Selbstmordversuch, indem er sich mit einer Schuhbürste einen Nagel in den Kopf schlug. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 3. August 1926 (Nr. 179), Wirtschaft und Handel, gekürzt

Motorisierung der Landwirtschaft und ihre Finanzierung ...
Die neuen Kredite für die Beschaffung von Motorpflügen bedeuten einen wesentlichen Schritt vorwärts zur Erreichung des volkswirtschaftlich höchst notwendigen Zieles, durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Betriebe die Selbstversorgung der deutschen Wirtschaft zu ermöglichen. ... Die große Bedeutung des Motorpfluges (Traktor) liegt vor allem darin, daß er Zugtiere entbehrlich macht, zu deren Ernährung mehr als ein Fünftel der deutschen Getreideflächen in Anspruch genommen werden müssen. Seine generelle Einführung würde also eine mengenmäßige Steigerung des Produktionsvolumens bedeuten. Ferner macht er den Übergang zur Tiefkultur möglich, also höchste Ausnutzung der Flächeneinheit. ...
Aus eigenen Mitteln, d. h. ohne Kredithilfe, kann sich der größte Teil der Landwirte die teuren Motorpflüge aber nicht beschaffen. Die neugegründete Finanzierungsgesellschaft für Traktoren soll nur durch Gewährung und Finanzierung von Krediten und Anschaffung dieser Geräte ermöglichen. ... Die Zahlungsbedingungen sind - soweit nur möglich - der wirtschaftlichen Notlage der Landwirtschaft angepaßt. Der Landwirt hat zunächst eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Kaufpreises zu leisten (also durchschnittlich 800 bis 900 Mark). Die Restzahlungen verteilen sich auf die nächsten zwei Jahre, also über zwei Ernten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 3. August 1926 (Nr. 179), Anzeigen

Am Sonntag den 1. August, morgens 6 Uhr 30 Minuten, verstarb nach kurzen Krankenlager mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, der
Altsitzer Carl Bolle im 72. Lebensjahre.
Um stille Teilnahme bittet im Namen der trauernden Hinterbliebenen Auguste Bolle geb. Bolle.
Lindenberg, den 2. August 1026.
Die Beerdigung findet am Mittwoch den 4. August, nachm. 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. August 1926 (Nr. 181), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Neuenhagen. Das neue Rathaus wird jetzt bezogen. Die Räume sind fast alle fertiggestellt und werden bald ihren Zweck erfüllen. Für die Behörden, die bisher in der alten Schule untergebracht waren, wird das sehr angenehm sein ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. August 1926 (Nr. 183) [Bildunterschrift]

Ein großes Braunkohlenlager in der Nähe der Reichshauptstadt entdeckt.
Beim Bohren nach Braunkohle in den Waldgebieten zwischen Erkner und Fürstenwalde.
Zwischen Erkner u. Fürstenwalde, also ganz in der Nähe Berlins, ist ein großes Braunkohlenlager, das eine Ausdehnung von 75000 Morgen hat, entdeckt worden. Die Erschließung des Jagers, das für die Reichshauptstadt von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist, wird, wie wir bereits meldeten, durch die beteiligten Gemeinden, die Preußische Regierung und ein Berliner Finanz-Konsortorium [!] erfolgen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. August 1926 (Nr. 183), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein hielt am Mittwoch die übliche Monatssitzung beim Kam. Seeger ab. Trotz der Hocharbeit in der Landwirtschaft waren 29 Kameraden erschienen. Nachdem der Vorsitzende die geschäftlichen Eingänge bekanntgegeben ... hatte, folgte die Besprechung über die Teilnahme des Vereins am 60jährigen Stiftungsfest des Landwehrvereins „Drauf“-Kalkberge am 15. August. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. August 1926 (Nr. 184), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Gottesdienst in Hönow wird am Sonntag, vormittags 8 Uhr, von Pfarrer Ramin, Blumberg, gehalten und beginnt um 8 Uhr. [2]

Hönow. Bei dem starken Gewitter, das am Donnerstag nachmittag über unsern Ort niederging, schlug der Blitz dreimal ein: er brachte auf dem Felde stehende Mandeln der Besitzer Dotti, Ww. Kirschbaum und E. Bugge zur Entzündung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. August 1926 (Nr. 184), Anzeigen

Für die Beweise herzlicher Teilnahme bei der Beerdigung unseres lieben Entschlafenen, des Altsitzers Carl Bolle sagen wir allen Verwandten und Bekannten, dem Krieger- und Gesangverein herzlichen Dank.
Besonderen Dank Herrn Pfarrer Schacht für die trostreichen Worte.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Lindenberg, den 7. August 1926. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 12. August 1926 (Nr. 187), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Vorstand des Kriegervereins Blumberg beschloß in seiner letzten Sitzung, das für Sonntag den 8. August angesetzte Heidefest wegen Rückstandes der Erntearbeiten auf Sonntag den 15. August zu verlegen. Das Heidefest, verbunden mit Preisschießen, findet in der Mehrower Heide am Schießstand statt. Abends ist im Vereinslokal Otte Ball. Freunde und Gönner des Vereins sind willkommen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 14. August 1926 (Nr. 189), Anzeigen

Reiter-Verein Ahrensfelde u. Umgegend
Sonntag den 15. August, nachmittags 8 Uhr Großes Jubiläums-Bauern-Wettreiten.
12 Rennen! (u.a. 1 Trabfahren, 1 offenes Trabfahren, 1 offenes Rennen usw.)
Die Nachbarvereine erscheinen geschlossen.
Zu zahlreichem Besuch ladet herzlichst ein
Der Vorstand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. August 1926 (Nr. 190), Amtlicher Teil

Die Kreisstraße von Marzahn nach Altlandsberg wird zwischen Seeberg (Km 20,3) und Berliner Mühle (Km 22,25) wegen größerer Ausbesserungsarbeiten vom 16. August d. Js. bis auf weiteres gesperrt. Für leichtere Fuhrwerke wird der Durchgangsverkehr nach Möglichkeit aufrecht erhalten.
Berlin, dem 12. August 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. August 1926 (Nr. 190), Anzeigen

Am 11. d. M. wurde im Rehhan [!] bei Blumberg ein Pferd aufgegriffen und in Blumberg untergestellt. Ansprüche sind im hiesigen Amtslokal anzubringen.
Blumberg, den 12. August 1926.
Amtsvorsteher. [2]

Hausmädchen für 4 Zimmer, 1 Kind, ohne Landarbeit gesucht.
Nordhues, Blumberg, Bez. Potsdam, Bahnhofstr. 17b. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 17. August 1926 (Nr. 191), Amtsbezirk Ahrensfelde

Reiterfest in Ahrensfelde
Das Jubiläumsrennen des Reiter-Vereins Ahrensfelde und Umgegend, das am Sonntag stattfand, wurde ein voller Erfolg für den Verein. Von weit und breit hatten sich zahlreiche Teilnehmer eingefunden. Der Festplatz, dicht am Orte gelegen, der schon von weitem in den Farben schwarz-weiß und schwarz-weiß-rot grüßte, war schon lange, bevor der Festzug eintraf, dicht von Fuhrwerken und Kraftwagen umstellt. Hunderte von Zuschauern waren erschienen. Das Programm war ja auch recht reichhaltig. Ein Kraftfahren, ein Flachrennen und zwei offene Trabfahren sowie ein offenes Flachrennen unterhielten die Zuschauer.
Punkt 3 Uhr traf der Festzug ein, der mit Musik den festlich geschmückten Ort Ahrensfelde passiert hatte. An der Spitze mit Standarte des Jubiläumsverein mit seinen zehn Jubiläumsmitgliedern Wilhelm Hase Sen., Wilhelm Hase jun., Vorsitzender des Vereins, Gustav Wegner, Julius Lehmann, Georg Albrecht, Fritz Adler, August Grube, Fritz Krüger, Rudolf Meißner und Karl Schmoeker. Es folgten mit Standarten die Vereine Altlandsberg, Blumberg, Schwanebeck, ohne Standarten Hohen Schönhausen, Lindenberg, Franz. Buchholz und Schönfeld.
Das interessante Programm wickelte sich verhältnismäßig schnell ab, so daß schon kurz nach 6 Uhr der Einmarsch erfolgen konnte. Die Vereine trafen sich in den Lokalen von Hase und Dubick zu einem gemütlichen Abschluß der Veranstaltung. Die Preisverteilung erfolgte um 9 Uhr abends im Lokal von Hase. Es waren nur wertvolle Ehrenpreise, die an die Gewinner abgegeben wurden. Die Namen der Sieger werden wir morgen veröffentlichen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. August 1926 (Nr. 192), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Für die Zeit vom 17. August bis 2. September 1926 wird dem Bezirksschornsteinfegermeister Kielblock in Altlandsberg die Stellvertretung für den Bezirksschornsteinfegermeister Bochnig (Kehrbezirk Blumberg) übertragen.
Berlin, den 12. August 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. August 1926 (Nr. 192), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. In Ergänzung unseres gestrigen Berichts bringen wir nachfolgend die Ergebnisse des Jubiläumsrennens des Reitervereins Ahrensfelde und Umgegend.
Trabfahren „Preis von Ruhleben“ (2000 Meter) ...
Danach folgte das Reiten der Jubilare, deren Namen wir bereits gestern mitteilten, im Schritt und Trab. Besonders hervorgehoben zu werden verdient der 75 Jahre alte passionierte Reiter W. Hase sen., der trotz seines Alters heute noch im Sitz manch jungem Reiter ein Vorbild sein könnte. ...
Junghans-Erinnerungsrennen (1200 Meter) (Junghans war der Begründer des Vereins) ...
Gastrennen des Reitervereins Schönfeld (1000 Meter) ...
2. Jubiläumsrennen (1500 Meter) ...
Gastrennen des Reitervereins Franz.-Buchholz ... Das Rennen war ein recht gemütliches „Bummelrennen“, bei dem alle Pferde fast die gleiche Geschwindigkeit entwickelten und ziemlich geschlossen durchs Ziel gingen.
Jugend-Rennen (1000 Meter) ...
Gastrennen des Reitervereins Lindenberg (1000 Meter) ...
Preis von Marzahn (1000 Meter) ...
"Knorke"-Rennen (800 Meter) ... Gastrennen des Reitervereins Hohenschönhausen (1000 Meter) ...
Landbundrennen (1200 Meter) ...
Offenes Trabfahren (2000 Meter) ...
Offenes Flachrennen (2000 Meter). Neun Pferde starteten, aber nur drei gingen durch das Ziel. Die anderen sechs, darunter auch der aus Hoppegarten bekannte „Lotterbube“, brachen aus. ...
Zum Schluß wurde noch ein offenes Trabfahren mit vier Beteiligten eingelegt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. August 1926 (Nr. 194), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Der Kaufmann Richard Giese in Eiche wird ab 1. September 1926 vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs zum öffentlichen Trichinenschauer für die Ortschaften Eiche und Mehrow bestellt.
Berlin, 17. August 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. August 1926 (Nr. 194), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Sein Sommerfest verbunden mit einem Kreisschießen auf dem neu eingerichteten Schießstande in der Gutsheide veranstaltet der Landwehrverein am kommenden Sonntag. Der Ausmarsch erfolgt um 2 Uhr nachmittags vom Vereinslokal Ratz aus unter den Klängen der Musik­kapelle W. Walter aus Neuenhagen, die auch während des Schießens Waldkonzert veranstaltet. Am Abend findet in den Lokalen von Raetz und Meißner Ball statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. August 1926 (Nr. 200), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, 29. August Großes Erntefest wozu freundlichst einladen
A. Bimmler, Kapellmeister. Der Wirt, W. Dubick. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 28. August 1926 (Nr. 201), Anzeigen

Reiterverein Bernau u. Umgegend
Sonntag, den 29. August 12 Uhr. Abmarsch nach Lindenberg vom Gehöft des Herrn E. Hörnicke. (Zahlreiches Erscheinen ist erwünscht.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. August 1926 (Nr. 202), Anzeigen

Lindenberg b. Berlin.
Sonntag den 29. August: Großes Bauern-Wettreiten
Zehn geschlossene Galopp- und Trabrennen sowie offene Rennen unter Mitwirkung der Nachbarvereine. Ausmarsch 2 Uhr nachm. Alles nähere das Programm.
Es ladet freundlichst ein Reiterverein Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 2. September 1926 (Nr. 205), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Gottesdienst beginnt am kommenden Sonntag um 11 Uhr und wird wieder von dem nach langer Krankheit genesenen Pfarrer Benecke gehalten.

Hönow. Das Erntefest wird von der Jugend unseres Dorfes am kommenden Sonntag und Montag in althergebrachter Weise gefeiert. Die Musik stellt das aus dem Rundfunk bekannte und von dem Kriegerfeste her empfohlene Fanfaren-Bläserkorps Middeldorp-Berlin. Das Vergnügen wird in den beiden Sälen von Seeger und Scharny abgehalten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. September 1926 (Nr. 207), gekürzt

Die Funkausstellung eröffnet
Berlin, 3. September. Heute wurde die 3. Deutsche Funkausstellung feierlich eröffnet und gleich­zeitig der neue Funkturm eingeweiht und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. September 1926 (Nr. 207), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hielt am Mittwoch eine ordentliche Sitzung im Lokale des Kameraden Scharny ab. Es waren 33 Mitglieder erschienen. Da der Sitzungstag auf einen geschichtlich hochwichtigen Tag fiel, überraschte der Vorsitzende mit einer in aller Eile zusammengestellten Sedanfeier. ... Da der Verein seit der Renovierung der Scharnyschen Gasträume zum ersten Mal wieder in den Zimmern tagte, nahm der Vorsitzende Gelegenheit, in humorvoller Weise die Einweihung des schönen Vereinszimmers vorzunehmen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 9. September 1926 (Nr. 211), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Das Erntefest wurde in unserem Dorfe nach althergebrachter Weise am vergangenen Sonntag und Montag bei schönstem Wetter gefeiert. Nach dem Umzug mit der Krone wurde in beiden Sälen von Seeger und Scharny getanzt. Am Ehrenmal wurde der toten Helden in Dankbarkeit gedacht. Der Schmiedeplatz bot eine Fülle von Unterhaltung und Belustigung. Das Fest selbst verlief in schönstem Einklang. - In der Sonnabendnacht vor dem Erntefest verübten Bubenhände an unserem Denkmal einen schändlichen Streich. Sie stahlen das über der Ehrentafel befestigte „Eiserne Kreuz“. Gibt es für diese Buben nichts Heiliges mehr? Geht der politische Fanatismus einer unreifen, unerzogenen und verwilderten Jugend schon so weit, das Andenken und Gedächtnis an tapfere deutsche Jungen und Männer durch gemeinen Diebstahl an der heimatlichen Ruhestatt zu beschmutzen? Hoffentlich gelingt es, diese Schandbuben zu fassen und sie einer gerechten Strafe zuzuführen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. September 1926 (Nr. 212), Aus Altlandsberg, gekürzt

Amtsgerichtssitzung vom 8. September
Ein Herr Strempel hatte am 11, April in Hönow mit seinem Fahrrade den Bürgersteig befahren, sich aber mit der erhaltenen Strafverfügung über 5 Mark nicht zufrieden gegeben. Seinem Antrag auf richterliche Entscheidung blieb der Erfolg versagt.
Der Reisende der Frau Hintze, ... Max Stoppe, Berlin, ... war beschuldigt, am 22. Januar in Eiche Waren feilgeboten zu haben, ohne im Besitze eines Wandergewerbescheines zu sein. Frau H. war beschuldigt, Herrn St. dazu aufgefordert zu haben. Beide bestreiten, eine strafbare Handlung begangen zu haben. Diese war darin erblickt worden, daß St. sich als Reisender auf dem Liefer­wagen befand und die bestellten Waren gleich durch den Fahrer aushändigen ließ. Amtsanwalt und Gericht sprachen sich für eine Geldstrafe von 30 Mark aus. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. September 1926 (Nr. 212), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Neuenhagen. Ein Unglücksfall ereignete sich am Sonntag vormittag gegen 11 Uhr auf der Landsberger Chaussee kurz vor Hönow. Ein Motorradfahrer wollte ein mit Balken und Brettern beladenes Fuhrwerk überholen. Der Kutscher des Fuhrwerks achtete nicht auf die Signale des Motorradfahrers, sondern fuhr scharf auf der linken Seite weiter. Beim Ueberholen fielen plötzlich einige Bretter herunter. Der Motorradfahrer streifte einen Straßenbaum, fuhr dann gegen den nächsten Baum und stürzte. Während der Motorradfahrer unverletzt blieb, erlitt sein Mitfahrer erhebliche Verletzungen am linken Knie und an der rechten Wade. Auch das Rad wurde stark beschädigt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 11. September 1926 (Nr. 213), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag den 12. September und Montag den 13. September:
Großes Erntefest mit historischem Umzug nach ländl. Sitte.
Anfang 2 Uhr nachm. Tanz in beiden Sälen.
Es laden freundlichst ein Die Gastwirte P. Reiche, F. Jesiolkowski [?]. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. September 1926 (Nr. 214), Amtsbezirk Blumberg / Anzeigen

Blumberg. Das Erntefest wird am Sonntag den 12. d. Mts. in unserem Ort gefeiert werden, das wie alljährlich sicher auch in diesem Jahre sehr viele Gäste nach Blumberg bringen wird. Viel Beachtung werden die neu hergerichteten Räume des „Schwarzen Adlers“ (Gastwirt Ebel) finden, deren Neuherrichtung jetzt beendet ist. Es ist erfreulich, daß ein Landgasthof einmal eine derart liebvolle Behandlung erfährt, wie es hier geschehen ist. In durchaus neuzeitlicher, geschmack­vollster Art sind die einzelnen Räume des Gasthofs hergerichtet worden, so daß er in der Tat eine Zierde Blumbergs darstellt. [2]

Blumberg
Sonntag den 12. September 1926: Großes Erntefest (Jazz-Band Kapelle)
Es ladet freundlichst ein Gustav Ebel, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. September 1926 (Nr. 216), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow (Deutscher Turnerbund 1919) zeigte am vergangenen Sonntag auf der Dorfaue im Beisein vieler Zuschauer das Jahresergebnis seiner Arbeit auf dem Gebiete der Leibesübung. Die Spätsommersonne erstrahlte im vollsten Glanze, als der Turnverein vor dem Vereinsheim Seeger zum Vereinswettkampf antrat. Ein kurzer Regenschauer konnte nicht die Kampffreudigkeit beeinträchtigen. Der einheitlich gekleidete Verein marschierte mit seinem Trommler- und Pfeiferkorps zum Kampfplatz. In drei Altersgruppen wurden die Kräfte im friedlichen Kampfe in einem volkstümlichen Vierkampf gemessen, 100-Meter-Lauf, Kugelstoßen, Dreisprung und Hochsprung. Den Höhepunkt der Kämpfe bildete ein Langstreckenlauf von 2400 Meter. ... Dem Vereinswettkampf schloß sich ein Vierkampf der Schulen Hönow und Seeberg an. ... Unser neugebildetes Trommler- und Pfeiferkorps, das sich erstmals der Oeffentlichkeit zeigte, hat bewiesen, daß Hemmnisse da sind, um überwunden zu werden. Der „übliche Ball“ fehlte, es ging auch ohne ihn. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 18. September 1926 (Nr. 219), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Die Reichsjugendwettkämpfe der Schulen Ahrensfelde, Birkholz, Blumberg, Eiche, Lindenberg, Mehrow in Lindenberg fanden am Dienstag auf dem neuen Sportplatz der Gemeinde statt. Petrus zeigte seine Freude, daß die Gemeinde mit dem Bau einer Halle ganz recht getan hat, recht nachdrücklich. ... Wo wären die Wettkämpfer geblieben ohne die Halle, die praktisch und gediegen eingerichtet ist und noch bei manchem Reiter-, Sport- oder Schützen- wie Kinderfest ihren Nutzen offenbaren wird. ... Von den 220 Teilnehmern errangen [im Dreikampf] 54 die vorgeschriebenen 45 P. und 22 von ihnen erhielten die vom Reichspräsidenten gestiftete und unterzeichnete Urkunde. Nach den Dreikämpfen erfreute sich die Zuckerbude großen Umsatzes ...
Siegerliste: ...
1912/13 Knaben: ... Binder [Mehrow] ..., Mädchen: ... Kaspercyk [Mehrow] ...;
1914/15 Knaben: ... Kunze [Mehrow] ..., Mädchen: ... Kaspercyk [Mehrow], Rudel [Mehrow] ...;
1916/17 Knaben: ... Binder [Mehrow] ..., Mädchen: ... Lange [Mehrow] ...; [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 18. September 1926 (Nr. 219), Anzeigen

Obstgarten mit Birnen und Aepfeln verpachtet Frau Anna Wilke, Lindenberg, Dorfstr. 45. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 19. September 1926 (Nr. 220), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Ahrensfelder Radfahrer-Verein „Tempo“ veranstaltet am Sonntag den 19. September ein 50-Kilometer-Straßenrennen „Rund um die Mühle“. Hierzu lagen zahlreiche Nennungen aus den Radfahrervereinen vor, so daß sich eine stattliche Schar dem Starter stellen wird. Der start beginnt früh 8 Uhr in der Mehrower Straße. Die Siegerverkündigung und Preisverteilung findet abends im Vereinslokal von Dubick statt, bei welcher Gelegenheit der in Sportkreisen gut bekannte Kunstfahrer Graf aus Berlin auftreten wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 23. September 1926 (Nr. 223), Anzeigen

Habe mich in Blumberg, Bahnhofstraße 17a, als prakt. Tierarzt niedergelassen.
Dr. Paul Blobelt, prakt. Tierarzt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Oktober 1926 (Nr. 231), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Voranschlag der Gemeinde Hönow liegt in der Zeit vom 28. September bis 13. Oktober im Gemeindebüro zu jedermanns Einsicht aus. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnatag, den 3. Oktober 1926 (Nr. 232), Ab. Ahrensfelde / Neuenhagen, gekürzt

Ahrensfelde. Die diesjährige Personenstands- und Betriebsaufnahme erfolgt am 10. Oktober. Zu diesem Zwecke werden in nächster Zeit die Formulare den Hauseigentümern zugestellt. Diese haben alsdann die Haushaltungslisten und, soweit Betriebe in Frage kommen, die Betriebslisten den Mietern zuzustellen. Die Eintragungen haben nach dem Stande vom 10. Oktober zu erfolgen. ... [2]

Hönow. Die Feier des Erntedankfestes in unserer Kirche beginnt am kommenden Sonntag 8 Uhr vormittags. [2]

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt ihre letzte Sitzung am Dienstag abend im Scharnyschen Gasthofe ab. ... Ohne Aenderung wurde der Haushaltsplan für 1926 einstimmig angenommen. ... Schöffe Meyer berichtete sodann über den Stand der Erwerbslosenfürsorge in der Gemeinde. Es sind in 10 Monaten ... 3178,48 Rm zur Auszahlung gelangt. ... Die Gemeindevertretung übernahm das Vermögen der aufgelösten Schweine-Versicherungsgesellschaft. ... Die in einer der letzten Sitzungen aufgestellte Friedhofsordnung wurde in zwei Punkten dahin abgeändert, daß für das Läuten bei einer Beerdigung statt 2 nun 3 Rm und für das Bepflanzen eines großen Grabhügels mit Efeu und Rasenstücken anstatt 10 Rm jetzt 15 Rm gezahlt werden müssen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Oktober 1926 (Nr. 233), Anzeigen

Heute nacht entschlief nach langem, schweren Leiden unser lieber Vater, Bruder, Onkel, Schwiegervater und Großvater,
der frühere Gemeindevorsteher und Gutsbesitzer Georg Juert im Alter von 65 Jahren.
Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme an Die trauernden Hinterbliebenen.
Blumberg, den 3. Oktober 1926.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 6. Oktober, nachmittags ½3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Beileidsbesuche höflichst verbeten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. Oktober 1926 (Nr. 237), Aus Altlandsberg

Amtsgerichtssitzung vom 7. Oktober
In der Privatklage S. gegen L., beide in Hönow wohnhaft, wegen Beleidigung wurde ein Vergleich geschlossen. Der Angeklagte nahm die ehrenkränkende Aeußerung zurück. Publikationsbefugnis wurde zugesprochen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. Oktober 1926 (Nr. 237), Anzeigen

Für die zahlreichen Beweise liebevoller Teilnahme, für die Kranz- und Blumenspenden bei dem Heimgange unseres lieben Vaters Georg Juert sagen wir hierdurch allen unsern herzlichsten Dank.
Besonders danken wir Herrn Pastor Ramin für die inhaltsreiche Rede, sowie der Blumberger Gemeindevertretung, dem Turnverein und der Feuerwehr für Ehrenwache und letztes Geleit.
Blumberg, den 8. Oktober 1926.
Die trauernden Hinterbliebenen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. Oktober 1926 (Nr. 238), Anzeigen

Am 3. dieses Monats früh entschlief nach längerem Leiden unser früherer Gemeindevorsteher
Herr Georg Juert
Seit dem Jahre 1910, 14 Jahre lang im Amte, hat Herr Juert als Sprosse [!] der alten Lehnschulzen­familie neben der Bewirtschaftung seines Gutes seine Kräfte unermüdlich dem Wohle der Gemeinde geopfert. Die Gemeinde weiß die Verdienste des Verstorbenen zu würdigen und wird seiner in Ehren gedenken.
Blumberg, den 8. Oktober 1926.
Gemeinde-Vorstand und Vertretung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. Oktober 1926 (Nr. 241), Ab. Ahrensfelde / Neuenhagen

Mehrow. Ein frecher Diebstahl. Auf dem Vorwerk Trappenfelde wurde in der Nacht zum Dienstag entweder von der Weide oder aus einer Feldscheune eine Färse gestohlen. Sie ist ¾ Jahr alt, schwarz-bunt und mit einer Ohrmarke versehen, deren Nummer nicht bekannt ist. Sachdienliche Angaben erbittet Gutsbesitzer Bothe - Mehrow oder das Oberlandjägeramt Ahrensfelde. Der Bestohlene hat eine Belohnung ausgesetzt.

Hönow. Der Deutsche Turn-Verein Hönow (Deutscher Turnerbund) hielt eine ordentliche Sitzung am Sonnabend im Hörnickschen Gasthofe ab. Die Sitzung war von 29 Turnbrüdern besucht. Der Verein beschloß, am 30. Oktober ein Vereinskränzchen im Vereinsheim Seeger abzuhalten. Das Turnen findet nach wie vor jeden Dienstag, ½9 Uhr abends, statt. Am nächsten Sonntag wird der Verein auf den Schießständen in Kaulsdorf ein Kleinkaliberschießen veranstalten. Ernste Worte wurden im Laufe der Sitzung an die jugendlichen Turner gerichtet, der Turnsache im Geiste des Altmeisters Jahn ernsteres Interesse entgegen zu bringen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. Oktober 1926 (Nr. 241), Bernau

Ein orkanartiger Sturm ging am Dienstag über Bernau und dessen Umgebung dahin. Die Chausseen waren vielfach gesperrt durch Äste, die der Sturm herabgerissen hatte. Der Sturm nahm zeitweise derartigen Umfang an, daß die Passanten insbesondere an den Straßenecken alle Mühe hatten, sich aufrecht zu erhalten. Wenn auch die Stürme der letzten Tage zu den Herbsterscheinungen zu rechnen sind, so kann man doch mit Recht sagen, daß sie weit über das bei uns übliche hinaus­gehen. Die Ursache zu dieser abnormen Erscheinung, die ja bekanntlich an der Ostsee- und Nordseeküste ganz beträchtlichen Schaden hervorgerufen hat, sind zwei Zyklone, die von Finnland und den Shetland-Inseln zu uns gekommen sind. Wenn die Sonnenfleckentheorie, die ja im Sommer wahre Triumphe feiern konnte, Wahrheit ist, so können wir uns in diesem Herbst und auch wohl noch im Vorwinter auf außerordentliche Ueberraschungen in der Gestaltung des Wetters gefaßt machen. Bekanntlich sind erst in den letzten Tagen Sonnenflecken von ganz enormer Größe gesichtet worden, so daß man gut daran tut, vorläufig trotz entgegengesetzter Wetter­prophezeiungen größere Landpartien zu unterlassen.

In Schutzhaft genommen wurde der Arbeiter Daniel H., da er am 12. Oktober sinnlos betrunken angetroffen wurde. Da H. bereits auf der Säuferliste steht, auch bereits einmal in der Anstalt zu Eberswalde gewesen ist, ist anzunehmen, daß er wiederum dorthin überführt wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Oktober 1926 (Nr. 242), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Kriegerverein hielt am Sonnabend seine Vierteljahresversammlung im Vereinslokal Max Otte ab. Es waren 80 Kameraden anwesend. Auf der Tagesordnung standen zehn Punkte. Um 8.15 Uhr eröffnete der 1. Vorsitzende, Kam. Aug. Keisdorf die Versammlung und begrüßte die beiden Herren vom Kreiskriegerverbund Niederbarnim, den 1. Verbandsvorsitzenden, Kam. Ewig, Berlin-Weißensee und den 1. Verbandskassierer, Kam. Hochmuth, Berlin-Tegel ... Für Verdienste im Kriegervereinswesen überreichte der 1. Vorsitzende des Kreiskriegerverbandes Niederbarnim im Auftrage des Kyffhäuser-Bundes an den 1. Vorsitzenden, Kam. Aug. Keisdorf das Krieger­verdienst-Ehrenkreuz 1. Kl. sowie das Kriegerverdienst-Ehrenkreuz 2. Kl. an die Kameraden Fritz Ebel I und Gustav Adler. ... Es wurde einstimmig beschlossen, am 11. Dezember das Stiftungsfest zu feiern ... Ferner wurde einstimmig beschlossen, wieder eine Weihnachtsbescherung für die Kinder abzuhalten. Jeder Kamerad hat 1 Mark Weihnachtsgeld zu zahlen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Oktober 1926 (Nr. 244), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Das Feuerlöschwesen ist für unsern Ort neu geregelt worden. Nach diesem Statut sind alle männlichen Einwohner vom zurückgelegten 18. bis zum vollendeten 50. Lebensjahre, sofern sie länger als drei Monate ununterbrochen im Gemeindegebiet ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben oder als Forensen kommunalsteuerpflichtig sind, feuerlösch­dienstpflichtig. Jeder zum Feuerwehrdienst verpflichtete Einwohner hat an Stelle der an sich in erster Linie zu leistenden Naturaldienste (Handdienste) jährlich einen zu Beginn eines jeden Rechnungsjahres durch Beschluß der Gemeindevertretung festzusetzenden Geldbetrag zu zahlen, sofern er nicht innerhalb einer von der Gemeinde festzusetzenden Frist beim Gemeindevorstand die Erklärung abgibt, für die Dauer des Rechnungsjahres Naturaldienste leisten zu wollen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. Oktober 1926 (Nr. 245), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Generalmajor von Gélieu gestorben.
Am 14. d. Mts. starb in der Berliner Charité nach einer schweren Operation Generalmajor Bernard v. Gélieu im Alter von 62 Jahren. Am 24. Mai 1864 in Berlin als Sohn des letzten Neuchateler Offizier[s] im Garde-Schützen-Bataillon geboren, trat er 1883 als Portepeefähnrich in das Garde-Alexander-Regiment. 1892 Secondeoffizier im Garde-Schützen-Bataillon in Lichterfelde, 1898 Hauptmann und Kompagniechef der 2. Kompagnie, die unter seiner Führung 1900 sich das Kaiserabzeichen erwarb. 1909 zum Major befördert, trat er als Bataillonskommandeur in das Infanterie-Regiment Nr. 115. Am 4. Juli 1913 übernahm er die Führung des Garde-Schützen-Bataillons, mit dem ihn so viele Sympathien verbanden. Bei Ausbruch des Krieges führte er sein getreues, aktives Bataillon, das schon sein Vater siegreich bei Königgrätz geführt hatte, in das Feld. Als Oberstleutnant wurde er Ende 1914 Kommandeur des Reserve-Regiments Nr. 87, als Oberst übernahm er dann das Infanterie-Regiment Nr. 148. Im Juni 1918 wurde er Kommandant von Lüttich. Nach seinem Ausscheiden aus dem Heere ließ er sich in Hönow nieder. - Nach alter schöner Gepflogenheit versammelte sich der Landwehrverein am Sterbetage im Vereinslokal Hönicke, um in einer besonderen Trauersitzung von dem toten Abschied zu nehmen. 35 Kameraden waren erschienen. Der Vorsitzende hielt dem verstorbenen Ehrenmitgliede einen tiefempfundenen Nachruf. Er rühmte den im Frieden und im Kriege bewährten General als einen guten Menschen, einen lieben Kameraden und einen braven Offizier, dem sein Vaterland über alles galt. ... Am Dienstag nachm. ½4 Uhr wird Generalmajor von Gélieu in Potsdam auf dem Garnisonfriedhof zur letzten Ruhe geleitet. Der Verein wird sich fast vollzählig an der Trauerfeier beteiligen und fährt um ½12 Uhr aus dem Dorfe ab. An die Witwe des Verstorbenen ist aus Haus Doorn ein in herzlichen Worten gehaltenes Beileidsschreiben des ehemaligen Kaisers eingegangen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Oktober 1926 (Nr. 250), gekürzt

Bernau bekommt eine neue Autoverbindung
In allernächster Zeit wird, wie uns von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, die Deutsche Reichspost eine neue Kraftpersonenlinie eröffnen, die von Bernau über Börnicke, Willmersdorf, Weesow nach Werneuchen und von dort weiter über Seefeld, Krummensee nach Altlandsberg führen soll. Von Altlandsberg schließt sich die Strecke nach dem Bhf. Fredersdorf an. Der Verkehr soll zunächst werktäglich einmal, an Sonn- und Feiertagen zweimal aufgenommen werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. November 1926 (Nr. 257), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachstehend gebe ich die Orte bekannt, in denen auf Beschluß des Kreisausschusses ... in diesem Winterhalbjahr ländliche Fortbildungsschulen eingerichtet werden und die Orte, die diesen Schulen angeschlossen werden.
Der Unterricht in den ländlichen Fortbildungsschulen beginnt am 15. November d. Js.
Schulort / Orte, die angeschlossen worden sind
  1. Ahrensfelde / Eiche
  2. Blumberg / Blumberg Gut
  3. Hönow / Seeberg
  4. Lindenberg / -
  5. Mehrow / Mehrow Gut
  6. ...
Berlin, den 28. Oktober 1926.
Der Landrat. [2]

Eröffnung zweier neuer Postautolinien
Frohnau - Mühlenbeck ...
Bernau - Altlandsberg - Werneuchen
Gestern wurde die neue Postautolinie, die Bernau mit Altlandsberg und Werneuchen verbindet, durch eine Eröffnungsfahrt eingeweiht. Die Leitung des Bernauer Postamtes hatte den Wagen, der die geladenen Gäste über die neue Strecke fuhr, mit Fähnchen geschmückt. Die Fähnchen zeigten die Farben von Preußen, Brandenburg, Bernau, Werneuchen und Altlandsberg. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 7. November 1926 (Nr. 262), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die elfte ordentliche Monatssitzung des Landwehrvereins Hönow fand am 3. November bei Seeger statt. 36 Mitglieder nahmen an der Sitzung teil. Der Vorsitzende gedachte des Geburtstages des verstorbenen, langjährigen Vorsitzenden Kam. Lenz. ... Die Fahnennagelung des Vereins findet am 27. November bei Seeger statt. Die auswärtigen Vereine sollen gebeten werden, Vertreter zur Nagelung zu entsenden, die Ortsvereine werden eingeladen; Gäste können sonst durch die Kameraden eingeführt werden. ... Als neues Mitglied wurde einstimmig Herr Packulat aus Hönow-Süd aufgenommen und auf die Satzungen verpflichtet. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. November 1926 (Nr. 263), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Besuch aus Rußland. Am Sonnabend vormittag besuchte Dr. Perel, Direktor der Administrations- und Organisationsabteilung des Kommissariats für Volksaufklärung der Sowjetrepublik, der sich zurzeit in Deutschland zum Studium des deutschen Schulwesens aufhält, in Begleitung einer Dolmetscherin unter Führung des Schulrats Hoppe-Charlottenburg unsere Schule, um die Arbeit in einer deutschen einklassigen Volksschule kennenzulernen. Der Besuch dehnte sich auf 3 Stunden aus. [2]

Hönow. Wie aus den Bekanntmachungen des Landratsamtes im Kreisblatt ersichtlich, ist auch für Hönow die Einrichtung einer ländlichen Pflichtfortbildungsschule beschlossen worden, an der auch die Schüler aus Seeberg teilnehmen. Der Unterricht wird von den Lehrern Meyer-Hönow und Pieth-Seeberg erteilt. Unterrichtet wird an zwei Tagen der Woche, voraussichtlich zwischen 5 und 8 Uhr. Schulpflichtig sind die männlichen Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahre ... Aeltere und weibliche Jugendliche können die Schule mit besuchen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. November 1926 (Nr. 265), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Inspektor Max Lehmann in Mehrow als Gutsvorsteherstellvertreter für den Gutsbezirk Mehrow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. November 1926 (Nr. 265), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Das Fest der silbernen Hochzeit feiert heute, Mittwoch, der Schuhmachermeister Wilhelm Lindemann mit seiner Gattin Auguste geb. Batke [?]. Wir gratulieren herzlichst! [2]

Mehrow. Der Landwehrverein hielt am 3 November bei Meißner eine Versammlung ab. Nach Eröffnung der Sitzung und Verlesung der Mitgliederliste gedachte der Vorsitzende des verstorbenen Vorsitzenden des Deutschen Reichskriegerbundes, Sr. Ex. Generaloberst v. Heeringen. Die Kameraden erhoben sich zu Ehren des Verstorbenen von ihren Sitzen. Die Niederschrift der letzten Versammlung wurde angenommen. Kam. L. Misch sprach über das Thema: „Das deutsche Flugwesen.“ Ausgehend von den kleinlichen Anfängen unseres Flugwesens vor dem Kriege zeigte er die schnelle Entwicklung und stetige Vervollkommnung des Flugzeugwesens während des Krieges sowie seine vielseitige Verwendung im Kampfe. Die Aussprache über den Vortrag war recht interessant. Für die Kriegsblinden-Stiftung bewilligte die Versammlung einen Betrag von 10 Mark. Um ½12 Uhr wurde die Versammlung geschlossen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. November 1926 (Nr. 269), gekürzt

Die neue Motorspritze von Blumberg.
Vorführung, Uebernahme und Einweihung
Blumberg, eine der größten Landgemeinden unseres Kreises hatte gestern einen bedeutungsvollen Tag. Im Juni dieses Jahres hat in Blumberg der Kreisfeuerwehr-Verbandstag stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit war den versammelten freiwilligen Feuerwehren eine zweirädrige Motorspritze vorgeführt worden, und diese Vorführung hatte der der Blumberger Wehr den Gedanken nahe gelegt, die Spritze oder eine ähnliche an Stelle der dringend benötigten Handdruckspritze zu beschaffen. Dank der Opferwilligkeit verschiedener Einwohner ist es in verhältnismäßig kurzer Zeit gelungen, den Gedanken in die Wirklichkeit umzusetzen, und gestern war es nun so weit, daß die neue Spritze von der Wehr übernommen werden konnte.
Bei dem neuen Löschgerät handelt es sich um ein Fabrikat der Firma Ewald in Cüstrin. Es ist eine zweirädrige anhängbare Lafettspritze mit Amag-Hilfert-Pumpe und einem 4 Zylinder-Viertakt­motor. Bei 7 Atmosphären Druck hat die Spritze 600 Liter Leistung. Um die Spritze fahrbar zu machen, wird sie an eine Militär-Feldküchenprotze angehängt. Beim Instellunggehen kann sie auch schwieriges Gelände überwinden, da sie ohne Protze nur 14 Zentner wiegt, im Notfalle also von der entsprechenden Anzahl Mannschaften auch getragen werden kann.
Um ½3 Uhr ordneten sich gestern nachmittag vor dem Vereinslokal Otte der Festzug ... um unter Vorantritt der Musik nach dem Dorfteich zu marschieren. Dort hatte die Feuerwehr neben der neuen Spritze Aufstellung genommen. Es galt, die Verwendbarkeit des Gerätes zu erproben. ...
Nachdem Kreisbrandinspektor Graß dem Gemeindevorsteher gemeldet hatte, daß die Spritze in jeder Beziehung gebrauchsfähig sei, übernahm Gemeindevorsteher Noack das Löschgerät, nachdem er die Anwesenden begrüßt hatte. Berechtigter Stolz klang durch des Redners Worte, als er darauf hinwies, daß Blumberg die erste Gemeinde des Kreises Niederbarnim ist, die eine solche Spritze besitzt. ... Herzlichen Dank also all denen, die an dem Zustandekommen des Werkes mitgewirkt haben, den Feuerversicherungen, der Feuerwehr, die sehr viel beigesteuert hat und den Gemeindegliedern Franz Kiekebusch und Willi Grün, die sich besonders verdient gemacht haben. ...
Im Auftrage des Preußischen Staatsministeriums überreichte der Redner [Kreisdeputierter Kühn-Birkenwerder als Vertreter des Landrats] diese Auszeichnung [das Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen] dem 2. Brandmeister Grothe und gedachte in kurzen Worten auch der Verdienste des ebenfalls mit dem Erinnerungszeichen bedachten, aber leider abwesenden Kameraden Huwe. ...
Nachdem Kreisbrandinspektor Graß an den 1. Vorsitzenden der Wehr, Kameraden Vetter, noch herzliche Worte der Anerkennung gerichtet hatte, formierte sich der Festzug wieder zum Rückmarsch in das Vereinslokal, wo man sich in bester Stimmung der fröhlichen Unterhaltung hingab. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 16. November 1926 (Nr. 269), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Acht Gänse und vier Enten wurden in der Nacht zum 12. November dem Landwirt Otto Döberitz gestohlen. Die Tiere wurden an Ort und Stelle abgeschlachtet, hinter dem Hausgarten verpackt und auf Fahrrädern fortgeschafft. Zweckdienliche Angaben, die zur Ermittlung des gestohlenen Gutes und der Täter führen können, werden vom Landjägeramt in Hönow und im Polizeibüro Neuenhagen entgegengenommen. [2]

Hönow. Drei Schwäne halten sich seit einiger Zeit auf unserem See auf. Hoffentlich finden sich sobald nicht wieder „Liebhaber“ für die Tiere. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. November 1926 (Nr. 271), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der Landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hielt am Dienstag seine erste Sitzung nach dem Sommer ab. Der erste Vorsitzende, Administrator Braune, begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Rückblick auf das verregnete Jahr, das eine schlechte Ernte gebracht hat. Den Erntebericht für Blumberg gab G. Grün. es hat zweimal an einem Tage soviel geregnet, wie sonst durchschnittlich im Monat. Das Getreide faulte aus ... Die Kartoffelernte war sehr schlecht. ... Die Ernteberichte von Eiche, Mehrow und Wartenberg waren ähnlich. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. November 1926 (Nr. 272), Anzeigen

Für die vielen Aufmerksamkeiten anläßlich unserer Silberhochzeit sagen wir hiermit unsern herzlichsten Dank.
Wilhelm Lindemann und Frau.
Mehrow, im November 1926. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. Dezember 1926 (Nr. 281), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow beging am Sonnabend im Seegerschen Gasthofe das Fest seiner Fahnennagelung. Die Beweise der Freundschaft und Kameradschaft anläßlich des 25. Stiftungsfestes am 6.6. von seiten der geladenen Brudervereine sollten damit ihre dauernde Erinnerung am Fahnenschaft finden. Um 8 Uhr marschierte unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches die Fahnenabordnung in den festlich geschmückten Saal. ... Die anwesenden Vereinsvertreter (Landwehr-Vereine Blumberg, Mehrow, Mahlsdorf, Radfahrer-Verein Germania und Deutscher Turnverein Hönow) schlugen die Nägel in den Schaft, für die übrigen Vereine tat dies der Vorsitzende. ... Daß die bekannte Hirschfeld-Kapelle durch flottes und fleißiges Spiel die Feststimmung wesentlich erhöhte, bleibe nicht unerwähnt. Wenn die auswärtigen Gäste aus Blumberg und Mehrow den Gastgeber erst in früher Morgenstunde verließen, so war dies Beweis, daß durch die Feier für die Teilnehmer der richtige Ton getroffen worden war. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. Dezember 1926 (Nr. 284), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Landwehrverein Hönow hielt seine letzte diesjährige Monatssitzung bei Kamerad Scharny ab. 29 Mitglieder waren zur Sitzung erschienen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen standen die Berichte über die Tätigkeit der Kreisgruppe des Kriegsbeschädigten und Kriegs­hinterbliebenen, über die Teilnahme des Vereins an der Weihe der Ehrentafel des Militär-Vereins Dahlwitz und über die Feier der Fahnennagelung des Vereins am 27. November. Die Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten bleibt der Generalversammlung im Januar vorbehalten. [2]

Hönow. Der Predigtgottesdienst am kommenden 2. Advent beginnt um 11 Uhr vormittags. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 7. Dezember 1926 (Nr. 286), Anzeigen

800 Zentr. Rüben zu verkaufen. Wegener, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 11. Dezember 1926 (Nr. 290), Aus Altlandsberg

Sitzung des Amtsgerichts Der Arbeiter Willi R. aus Hönow, z. Zt. in Ahrensfelde, hatte gelegentlich eines Erntefestes im August d. Js. in Eiche das Fahrrad des Arbeiters Keil aus „Versehen“ mitgenommen. Er soll angetrunken gewesen sein und die „Verwechslung“ seines alten mit dem ganz neuen Rade nicht gemerkt haben. Unterwegs hat er anscheinend das Rad auf seine Geschwindigkeit geprüft und dabei eine Pedale abgebrochen. R. hat es nicht für nötig gehalten, nach dem Bemerken seines „Versehens“ das Rad zurückzugeben; es mußte daher Diebstahl angenommen werden. Er ist auch schon wegen Diebstahl und Beihilfe vorbestraft. Gemäß dem Antrage des Amtsanwalts verurteilte das Gericht R. zu zwei Wochen Gefängnis. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 11. Dezember 1926 (Nr. 290), Anzeigen

Blumberg.
Wegen Vereinsfeierlichkeiten bleibt mein Lokal am Sonnabend, den 11. d. Mts. von 7 Uhr abends ab geschlossen. Zutritt zum Vergnügen haben nur die Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen sowie die vom Verein eingeladenen Gäste.
Max Otte, Gastwirt. Der Vorstand des Kriegervereins. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. Dezember 1926 (Nr. 291), Anzeigen

Warne hierm. jedermann, über meine Person falsche unwahre Grüchte zu verbreiten, da ich geg. solche Personen gerichtlich vorgehen werde.
Reinh. Meißner, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 14. Dezember 1926 (Nr. 292), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Hiermit erkläre ich die am 17. August d. Js. dem Kaufmann und Trichinenschauer Richard Giese, Eiche, ausgestellte Bestallungsurkunde für ungültig.
Berlin, den 9. Dezember 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 16. Dezember 1926 (Nr. 294), Amtsbezirk Blumberg, teilw. gekürzt

Blumberg. Der Kriegerverein feierte am Sonnabend sein 47. Stiftungsfest. Der 1. Vorsitzende, Kam. August Keisdorf begrüßte in seiner kernigen Ansprache die Erschienenen, insbesondere die Gäste des Vereins. „Tierschau Hagenbeck“ war der Titel den der Festausschuß der reichbedachten Verlosung gegeben hatte. Die drei ersten Gewinne waren 1 Hammel, 1 Mastschwein und eine fette Gans. ... Es war ein schöner Abend, dieses Fest des Kriegervereins, der allen Teilnehmern lange im Gedächtnis bleiben wird. [2]

Blumberg. Ein Diebstahl wurde am Dienstag nachmittag bei dem Bäckermeister Rogge ausgeführt. Als Täter kommen wahrscheinlich fünf Schachtarbeiter in Frage, die bei dem Genannten wohnten und seit gestern verschwunden sind. Gestohlen wurde eine Reihe von Büchern, mehrere silberne Bestecke, darunter auch silberne Löffel und ungewaschene Damenwäsche. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß sich die Flüchtigen zunächst nach Bernau gewandt haben und von dort aus mit dem Zug 7.13 Uhr, abends, in der Richtung Stralsund weitergefahren sind. Leider konnten von Bernau aus die Fahndungen nicht fortgesetzt werden, da die Polizeiverwaltung hieran durch den frühen Telefonschluß gehindert wurde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 16. Dezember 1926 (Nr. 294), Anzeigen

Statt Karten!
Gertrud Hammann / Willy Steinfurth Verlobte
Blumberg, im Dezember 1926. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Dezember 1926 (Nr. 295), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung
Nachdem die Maul- und Klauenseuche auf dem Gut Ahrensfelde erloschen ist, hebe ich meine viehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 8. November 1926 ... auf.
Berlin, den 11. Dezember 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Dezember 1926 (Nr. 295), Anzeigen

Frischmilchende, junge schwere Kuh verkauft Fritz Lindenberg, Eiche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 18. Dezember 1926 (Nr. 296), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Mit dem Sparen in der Schulsparkasse ist bei der letzten Zeichnung am vergangenen Sonnabend insofern ein erfreuliches Ergebnis zu verzeichnen, als an diesem Tage die ersten 1000 Mark überschritten wurden. [2]

Hönow. Der Gottesdienst am kommenden Sonntag beginnt erst um 9 Uhr. Auf diese Neuerung sei daher noch besonders hingewiesen. [2]

Hönow. Diebe suchen seit längerer Zeit unsern Ort auf, um Weihnachtsbeute und Weihnachtsgänse zu holen. Bei verschiedenen Besitzern ist ihre Arbeit vergeblich gewesen. Nur die von den Angehörigen am Denkmal niedergelegten Kränze sind in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gestohlen worden. Die Diebe sind anscheinend gestört worden, sonst hätten sie sicherlich auch den letzten Kranz noch mitgenommen, Die Zerstörung der Ehrentafel am Denkmal ist den Tätern nicht gelungen. [2]

Seeberg. Die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr ist in einer vor kurzem abgehaltenen Versammlung vorgenommen worden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 19. Dezember 1926 (Nr. 295), Ab. Blumberg / Neuenhagen, gekürzt

Blumberg. Der landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hielt am Dienstag, den 14. Dezember seine Sitzung ab. Herr G. Grün-Blumberg gab einen Bericht über die Vereinsausschuß­sitzung der Landwirtschaftskammer und über den Lehrgang für praktische Landwirte. ... [2]

Hönow. Mit einem Schädelbruch und einer schweren Gehirnerschütterung wurde am vergangenen Donnerstag ein Motorradfahrer an der berüchtigten Kurve kurz vor Hönow an der Berliner Chaussee aufgefunden und dann in ein Berliner Krankenhaus übergeführt. Der Unfall soll sich so zugetragen haben, daß der Radfahrer an einem Lastauto vorüberfahren wollte, dabei von dem Kleinpflaster in den Sommerweg geriet und stürzte. Es soll sich bei dem Verunglückten um einen Neuenhagener Einwohner handeln. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 21. Dezember 1926 (Nr. 298), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung
Die Reinickendorf-Liebenwalde-Groß-Schönebecker Eisenbahn A.-G. ... hat die Genehmigung zur Einrichtung von Kraftfahrlinien auf den Strecken
  1. Groß-Schönebeck - Liebenwalde - Zehdenick
  2. Schildow - Blankenfelde - Franz. Buchholz - Blankenburg - Malchow - Wartenberg - Falkenberg - Ahrensfelde - Mehrow - Hönow - Neuenhagen - Bollensdorf - Schöneiche - Rahnsdorf
nachgesucht. Etwaige Einsprüche gegen das beabsichtigte Unternehmen sind ... bei dem Unterzeichneten anzubringen. ...
Berlin, den 20. Dezember 1926.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 21. Dezember 1926 (Nr. 298), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Motorradfahrer aus Neuenhagen, der in der Nähe unseres Ortes am Donnerstag abend verunglückte, ist seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus Hubertus in Lichtenberg erlegen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 23. Dezember 1926 (Nr. 300), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Festgottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen beginnen am Heiligen Abend um ½4 Uhr, am ersten Weihnachtsfeiertag um 8 Uhr vormittags und am zweiten Feiertag vormittags 11 Uhr. [2]

Hönow. Die Schule begeht ihre Weihnachtsfeier in üblicher Weise am 3. Weihnachtsfeiertag im Seegerschen Saale. Die Feier beginnt pünktlich 7 Uhr abends. Im bunten Wechsel werden Weihnachtsaufführungen, Chorgesänge, Einzelvorträge und Zwiegespräche die Festfolge ausfüllen. Zur Deckung der Unkosten wird von jedem Zuhörer ein Eintrittsgeld von 50 Pf. erhoben. Bei der Hauptprobe am 1. Weihnachtsfeiertage beträgt das Eintrittsgeld 25 Pf. - Die „Evangelische Frauenhilfe Hönow“ hat die Bewirtung der Kinder mit Kaffee und Kuchen in Aussicht gestellt. [2]

Seeberg. Unsere Schule veranstaltete am Sonntag abend im Saale des Gastwirts Bredereke eine Weihnachtsfeier. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Dezember 1926 (Nr. 301), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Gemeindekasse ist am Montag revidiert worden. Zu diesem Zweck weilte Oberrentmeister Behring von der Kreissparkasse Niederbarnim in Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Dezember 1926 (Nr. 305), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Das Fest der silbernen Hochzeit feiert heute, Mittwoch, Herr Karl Krause mit seiner Gattin Amalie, geb. Wiedenhöft. Wie gratulieren recht herzlich.


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