Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1925 (72. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)

[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (August 2017).



Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 1. Januar 1925 (Nr. 1), Anzeigen

Blumberg.
Am Neujahrstag Große Tanz-Musik wozu freundlichst einladet
Gastwirt Gustav Ebel. [2]

Wegen Wirtschaftsveränderung 6 gute Arbeits-Pferde zu verkaufen.
von Oertzen, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 3. Januar 1925 (Nr. 2), gekürzt

Vorläufige Aufhebung der Luftpostlinien. Mit Ablauf des Dezember werden die Luftposten Berlin-Danzig-Königsberg (Pr.), Berlin-Amsterdam-London und Frankfurt (Main)-München-Wien-Budapest bis auf weiteres eingestellt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. Januar 1925 (Nr. 3), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Fernsprechverbindung Bernau-Berlin
Der „Verkehrsverband an der Wriezener Bahn“ hat auf eine Anfrage folgenden Bescheid der Oberpostdirektion Potsdam erhalten:
„Zur Verbesserung des Sprechverkehrs von Bernau ist die Einrichtung eines Selbstanschluß­betriebes geplant. Die Teilnehmer werden dann zu jeder Tages- und Nachtzeit jede gewünschte Verbindung mit Berlin und darüber hinaus mit der gleichen Schnelligkeit wie die Berliner Teilnehmer erhalten. Die Vorarbeiten für die Aenderung der technischen Einrichtungen und des Leitungsnetzes sind bereits im Gange. ...“ [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Januar 1925 (Nr. 7), Anzeigen

Wegen Wirtschaftsverkleinerung werden am Mittwoch, den 14. Januar, 11 Uhr vormittags, 6 gute Arbeitspferde, Wagen, Pflüge, Kartoffellegemaschine, Getreidemäher und weitere Ackergeräte meistbietend versteigert.
Von Oertzen, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Januar 1925 (Nr. 7), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Auf sein 25jähriges Dienstjubiläum kann am 10. Januar in voller Rüstigkeit der landwirtschaftliche Arbeiter Wilhelm Schulze und seine Ehefrau von hier, Dorfstr. 48, bei dem Bauerngutsbesitzer Karl Bolle, hier, Dorfstr. 4, zurückblicken. Herr Schulze und seine Ehefrau haben die ganze Zeit hindurch in treuer Pflichterfüllung und zur vollen Zufriedenheit bei dem Gutsbesitzer Bolle gearbeitet. Auch sämtliche Kinder des Herrn Schulze standen zeitweilig im Dienste des Herrn Bolle. - Dem Jubelpaar erbieten wir unseren Glückwunsch. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. Januar 1925 (Nr. 9), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Der landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hält am Donnerstag, den 22. Januar, nachm. 5½ Uhr, im Schwarzen Adler hierselbst seine Vereinssitzung ab. ... - Am Sonnabend, den 17. Januar, beginnend 7 Uhr nachm., veranstaltet der Verein im Saale des „Schwarzen Adler“ ein Winterfest. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 13. Januar 1925 (Nr. 10), Anzeigen

Statt besonderer Anzeige!
Plötzlich und unerwartet starb heute vormittag im 47. Lebensjahre an Herzschlag mein lieber Mann, mein herzensguter Vater, unser lieber Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, der Bauerngutsbesitzer Friedrich Gahtow.
Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an im Namen der Hinterbliebenen
Helene Gahtow, geb. Ebel, Else Gahtow.
Lindenberg, den 12. Januar 1925.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 15. Januar, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]

Kaufen 1000 Ztr. Ia Wiesenheu, 6000 Ztr. Brennereikartoffeln, 3000 Ztr. Runkeln.
Rittergut Mehrow. Post Ahrensfelde-Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. Januar 1925 (Nr. 11), Ab. Lindenberg / Neuenhagen, gekürzt

Lindenberg. Der hiesige Krieger- und Landwehrverein veranstaltete am Sonnabend, den 10. Januar, ein Wohltätigkeitsfest, wozu sämtliche bedürftigen Kinder eingeladen und mit schönen Geschenken bedacht wurden. Nach einem Theaterstück, das von den Kindern unter Leitung des Herrn Lehrer Bauer aufgeführt wurde, und zur größten Zufriedenheit sämtlicher Gäste ausfiel, ging es an die Verteilung der Geschenke. ... Da gab es allerlei nützliche Sachen wie Kleider, Schuhe, Hemdchen, Jacken usw., was eben jedes Kind am nötigsten brauchte, und wonach sich Herr Bauer vorher erkundigt hatte. Die Sammlung, welche unter dem Vereinen zu diesem Zweck veranstaltet war, ergab so viel, daß jedes Kind bis 10 Mark geschenkt bekam. ... [2]

Lindenberg. Tot aufgefunden wurde am 12. Januar gegen 10½ Uhr vormittags an der Straße nach Wartenberg der Bauerngutsbesitzer Friedrich Gahtow von hier. Der sofort herbeigerufene Arzt aus Karow stellte fest, daß Gahtow an Herzschlag verschieden ist. [2]

Hönow. Eins schön gelungene Feier bildete das Wintervergnügen, das der Landwehr-Verein Hönow am letzten Sonnabend im Seegerschen Gasthofe veranstaltete. Der Saal war festlich geschmückt. Eine gute Musik erhöhte die Stimmung. Die Ereignisse des Abends waren vier flott und gewandt gespielte Einakter, dem Geist und Charakter des Vereins angepaßt. Alle Spieler, ohne Ausnahme, hatten sich gut in ihrer Rollen eingelebt. Eine Verlosung wirklich guter und praktischer Gegenstände gab Abwechslung. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. Januar 1925 (Nr. 12), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Der hiesige Krieger- und Landwehrverein feierte am Sonnabend, den 10. Januar, sein Wintervergnügen. Der Verein hatte beschlossen, mit diesem Vergnügen eine Weihnachtsbescherung zu verbinden. Eine Sammlung unter den Kameraden ergab einen Betrag, so daß 25 Kindern, bedürftigen und Waisenkindern, zwei älteren Kameraden und einer Witwe Gaben zugedacht werden konnten. Durch Umfrage waren die Wünsche der Kinder und Eltern in Erfahrung gebracht und auch restlos erfüllt. Die Feier selbst nahm einen erhebenden Verlauf. Nach der wohldurchdachten schönen Rede des 1. Vorsitzenden Herrn Fritz Gahtow führten die Kinder unter Leitung ihres Lehrers ein Weihnachtsstück auf. Dreistimmige Kinderchöre wechselten mit den Vorführungen der Kinder ab. Hierauf folgte die Bescherung. ... Mit dem gemeinschaftlichen Gesang „Strömt herbei, ihr Völkerscharen“ schloß die schöne Feier. Die Kameraden blieben noch gemütlich beim Tanze vereint. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Januar 1925 (Nr. 14), Politische Rundschau, gekürzt

Gedenktag für die Gefallenen. Es ist beabsichtigt, erstmalig am Sonntag, den 1. März, einheitlich im ganzen Reiche einen Gedenktag zu Ehren der Gefallenen zu begehen. Die Ausgestaltung der Feier liegt in den Händen eines Ausschusses, dessen Vorsitz der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge führt und in dem die Spitzen der kirchlichen Behörden der drei großen Bekenntnisse und eine Anzahl großer kultureller und wirtschaftlicher Verbände vertreten sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Januar 1925 (Nr. 14), Anzeigen

Grundstück.
Wohnhaus mit Schiefer gedeckt, Stallgebäude mit Remise, 1½ Morgen Obstgarten, 1½ Morgen Land zu verkaufen. Anzahlung 8000 M., evtl. in 2 Raten. Restkaufgeld 6%. Näheres b. Besitzer
Lindenberg b. Berlin, Schulstr. 6. [2]

Verkaufe im ganzen oder geteilt ca. 10000 gebrauchte Dachziegel
(handgestrichene Biberschwänze)
H. Kohly, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. Januar 1925 (Nr. 15), Geschäftliches / Anzeigen, teilw. gekürzt

Köstritzer Schwarzbier, aus der Fürstlichen Brauerei Köstritz, ist ein altberühmtes Nähr- und Kraftbier für Kranke, Schwächliche, Blutarme, Wöchnerinnen und stillende Mütter. Tausende ärzt­licher Gutachten und Verordnungen bestätigen die Güte des Köstritzer Schwarzbieres. Köstritzer Schwarzbier ist aber auch ein hervorragendes Tafelbier, welches auf keinem Familientisch fehlen sollte. (siehe auch Inserat in heutiger Nummer.) [2]

2 Pferde, 6- u. 7-jährig, ca. 170 hoch, verkauft
Anton Ebel, Blumenberg [!]. Telefon: Bernau 155. [2]

3300 Körner besten Gerstenmalzes gehören zu ½ Liter des altberühmten
Köstritzer Schwarzbieres.
Hervorragendes Nähr- u. Kraftbier. Für Kranke, Schwächliche, Blutarme, Wöchnerinnen und stillende Mütter. Überall zu haben. Flasche 45 Pf.
Von tausenden Aerzten verordnet! ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. Januar 1925 (Nr. 16), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Mit einem Heil auf das Vaterland, den Turnerbund und die Turnbrüder eröffnete der Turnbruder W. Bugge I die Hauptversammlung des Deutschen Turnvereins Hönow, die von 20 Mitgliedern besucht war. ... Die Vorstandswahl ergab folgendes Bild: Vorsitzende: Meyer und Bugge, Kassenwarte: R. Schmidt und Prächter, Turnwarte: Breitenfeldt und R. Döberitz jun., Gerätewarte: F. Döberitz und G. Müller, Schriftwart: F. Hörnicke, Dietwart: Meyer, Reisewarte: W. Bugge I und Kemrich. Drei neue Mitglieder wurden in den Verein aufgenommen: W. Haase, E. Ludwig und A. Hörnicke. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. Januar 1925 (Nr. 17), Kreis Oberbarnim

Werneuchen. Eine Notlandung, die durchaus glatt verlief, mußte am Mittwoch nachmittag das mit mehreren Passagieren besetzte Postflugzeug „D24 Elberfeld“ unweit der Kühn'schen Feldscheune vornehmen. Nachdem der Flieger den Brennstoffvorrat ergänzt hatte, stieg das Flugzeug nach kurzer Zeit wieder auf und flog in Richtung Berlin davon. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. Januar 1925 (Nr. 17), Anzeigen

Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, meines herzensguten Vaters, des Bauerngutsbesitzers Friedrich Gahtow sagen wir allen Freunden und Bekannten von nah und fern unsern herzlichsten Dank.
Ganz besonderen Dank sagen wir Herrn Pfarrer Schacht für die trostreichen Worte, sowie dem hiesigen Gesangverein und dem Kirchenchor für den erhebenden Gesang, auch dem Krieger-, Turn- und Reitverein sagen wir unsern herzlichsten Dank für das ehrende Geleit.
Lindenberg, den 19. Januar 1925.
Helene Gahtow, geb. Ebel; Else Gahtow, Tochter. [2]

Suche sofort oder zum 1. Februar einen vor allen Dingen ehrlichen, tüchtigen Brotkutscher der auch in der Landwirtschaft Erfahrung hat.
Selbiger muß gute Schulkenntnisse besitzen. Besitzersohn bevorzugt.
Otto Poch, Lindenberg bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. Januar 1925 (Nr. 18), Amtsbezirk Ahrensfelde, teilw. gekürzt

Ahrensfelde. Seinen 93. Geburtstag feiert am morgigen Donnerstag den 22. Januar der Rentner August Vetter. Das greise Geburtstagskind lebt hier in bescheidenen Verhältnissen. [2]

Mehrow. Sein diesjähriges Wintervergnügen, verbunden mit einer Reichsgründungsfeier, beging am letzten Sonnabend der hiesige Landwehrverein. Mit welchem Interesse dieses Fest von den Ortsbewohnern begrüßt wurde, beweist der Umstand, daß nicht nur am Festabend, sondern schon am Vorabend desselben, bei der Generalprobe, der Meißnersche Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die Feier begann am Sonnabend, 8 Uhr abends. Sie wurde durch mehrere, recht flotte Militärmärsche recht stimmungsvoll eingeleitet. In seiner Begrüßungs- und Festrede wies der Vorsitzende auf den doppelten Sinn der Feier als Wintervergnügen und Reichsgründungsfeier hin. ... An die Festrede schloß sich das von Herrn Gutssekretär Ruppin [!] recht markig und stimmungsvoll vorgetragene Gedicht „Vergessen" von Paul Warnke. Nun folgte in bunter Reihe eine Anzahl recht heiterer Gesangsvorträge. ... Das Fest wurde, wie eingangs empfohlen, bis zur äußersten Grenze des Zulässigen ausgedehnt und etliche Teilnehmer sollen nicht nur ein volles Maß von Befriedigung, sondern auch sonst ein vollgedrücktes Maß Feststimmung mit nach Hause genommen haben. Hoffentlich vergessen die Kameraden ihre Pflicht und ihr Treuegelübde dem Verein gegenüber nicht und bleiben trotz der Absplitterungsversuche im Orte ihrer Fahne treu. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 23. Januar 1925 (Nr. 19)

Der 1. März - Gefallenen-Gedenken.
Berlin, 22. Januar.
Wie bereits mitgeteilt wurde, soll der 1. März 1925 als Gedenktag für die Opfer des Weltkrieges begangen werden. Der Reichsminister des Innern hat die Landesregierungen gebeten, die hierzu erforderlichen Anordnungen im Verwaltungswesen zu treffen und darauf hinzuwirken, daß Lustbarkeiten an diesem Tage nach Möglichkeit unterbleiben und sämtliche öffentlichen, tunlichst auch Privatgebäude, halbmast flaggen. Die Veranstaltung entsprechender Feiern hat der Volksbund „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ in die Hand genommen. Die kirchlichen Behörden haben ihre Mitwirkung an der Begehung des Tages zugesagt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 24. Januar 1925 (Nr. 20), Anzeigen

Eine Breitdreschmaschine, guterhalten, für Göpel u. elektrischen Betrieb verkauft billig
August Zybell, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 24. Januar 1925 (Nr. 20), Altlandsberg

Schöffengerichtssitzung vom 22. Januar. ...
Weiter wird aus der Untersuchungshaftanstalt, in welcher er sich seit dem 24. September befindet, der landwirtschaftliche Arbeiter Franz Schulze vorgeführt. Er war zuletzt bei dem Besitzer Schulz in Eiche beschäftigt und hatte versucht, einen Zentner Roggen, welchen er seinem Arbeitgeber entwendet hatte, zu verkaufen. Dazu kam es aber nicht mehr, denn der aus der Scheune entwendete Roggen, welcher in einem Vorraum versteckt war, wurde noch rechtzeitig vorgefunden. Sch. ist wegen Diebstahls im Jahre 1923 schon einmal vorbestraft. Der Amtsanwalt beantragte wegen Diebstahls einen Monat Gefängnis. Das Gericht erkannte auf zwei Wochen Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. Januar 1925 (Nr. 21), Ab. Ahrensfelde / Blumberg, teilw. gekürzt

Mehrow. Die vereinigten kirchlichen Körperschaften und der Schulvorstand hatten sich am Donnerstag abend zu einer gemeinschaftlichen Sitzung versammelt, um über die Anrechnungs­werte und die Neufestsetzung der Stellenzulage (Organistengehalt) bei der hiesigen Lehrerstelle Beschluß zu fassen. Infolge der besseren Einsicht und dank dem Entgegenkommen der ver­sammelten Körperschaften ist es nun endlich doch gelungen, diese seit Jahren viel umstrittene Angelegenheit zu einem für beide Teile befriedigenden Abschluß zu bringen, so daß der Inhaber des Amtes nun auch hoffentlich bald in den Genuß seines noch rückständigen Gehaltes kommt.

Eiche. Schweinediebstahl. Nachdem die Mitglieder der Spezialzunft der Schweinediebe in den umliegenden Ortschaften der Reihe nach sich ihre Opfer geholt hatten, statteten sie in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag dieser Woche dem hiesigen Bauerngutsbesitzer Paul Lindemann auch wieder einmal einen Besuch ab; sie brachen in dessen verschlossenen Schweinestall ein, schlachteten an Ort und Stelle ein etwa 4 Zentner schweres Schwein ab und nahmen es mit. Immerhin muß man dieser Gruppe des gefürchteten Raubgesindels auch eine gewisse Genügsam­keit nachrühmen, weil sie von beiden gleich schweren Schweinen nur eins mitnahmen und dem Herrn Lindemann auch noch eins zum Schlachten zurückließen. Die ganze Ausführung des Diebstahls zeigt wieder deutlich, daß Leute dabei waren, die mit der Oertlichkeit auf dem Grundstücke genau vertraut waren, und daß die Gesellen auch mit schweren Einbruchswerkzeugen versehen waren. Die Spur, die auf dem hartgefrorenen Erdboden schwer zu verfolgen war, führte in die Richtung nach Hohenschönhausen. Leider wird es wohl diesmal nicht gelingen, die Diebe zu fassen, wie vor einigen Wochen jene, die auf dem benachbarten Rittergut Mehrow zwei Zuchtsäue abgeschlachtet und das Fleisch auf unserer Feldmark versteckt hatten.

Blumberg. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag, den 18. Januar, die diesjährige Hauptjahresversammlung ab. Die Sitzung wurde um 4,30 Uhr von dem 1. Vorsitzenden und Brandmeister, Herrn H. Vetter eröffnet. ... Zuerst folgte der Bericht des Brandmeisters über die Tätigkeit der Wehr im verflossenen Jahre: Es wurden 16 Uebungen abgehalten und 3 Alarme, davon 2 ohne und 1 mit Bespannung. ... Im verflossenen Jahr war die Wehr 4mal im Ortsbezirk bei Bränden tätig. Am 15.3. Waldbrand in der Gutsforst. Am 6.5. Schneidemühlenbrand beim Maurer- und Zimmermeister A. Weidelt. Am 5.11. Brand der Häckselschneiderei des Herrn Lehmann. 17.11.Wiesenbrand bei den Herren A. Bredbreke [vermutl. 'Bredereke'] und Fritz Götze. Nach auswärts wurde die Wehr einmal alarmiert, rückte aber nicht aus, da sich inzwischen herausgestellt hatte, daß in Börnicke eine Strohmiete brannte. ... Bei „Verschiedenes“ trat besonders Herr W. Grün für die Anschaffung von Minimax-Apparaten ein, da sich dieselben bei den letzten Bränden gut bewährt hätten. Auch wurde über die Anschaffung einer Sirene gesprochen, da das Hupensignal nicht mehr ausreichend ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 27. Januar 1925 (Nr. 22), Anzeigen

Runkelrüben und einen prima Zucht-Eber verkauft Reiche, Lindenberg. [2]

Gemeinde Ahrensfelde beabsichtigt ein Grundstück, bestehend aus Wohnhaus, Stallung und ¾ Morgen Garten, mitten im Dorf gelegen, zu verkaufen.
Schriftliche Angebote erbeten bis 31. Januar.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. Januar 1925 (Nr. 23), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Ein Autounfall ereignete sich am letzten Freitag am östlichen Ende unseres Dorfes. Die Chaussee von Schwanebeck nach Lindenberg macht kurz vor dem Dorfe eine sehr scharfe Kurve, welche zugleich über den Fließgraben führt, der gerade an dieser Stelle sehr tief ist. Der Chauffeur des Wagens hatte die Gefahr wohl noch im letzten Augenblick erkannt und konnte das Steuer noch rechtzeitig herumreißen. Dadurch brachte er das Auto schnell zum Stehen, ohne Schaden zu nehmen. Nachdem verschiedene Männer zur Hilfe gekommen waren, konnte man das Auto wieder aus der schiefen Lage bringen, so daß die Fahrt fortgesetzt werden konnte. - Es sei hier noch besonders gesagt, daß jeder Autoführer die größte Vorsicht beim Befahren dieser Stelle beobachten sollte. Die Gefahr ist hier besonders groß, da die scharfe Kurve direkt auf der Brücke ist. Es sind schon verschiedene Unfälle hier vorgekommen. Unter anderem durchfuhr vor mehreren Jahren ein Auto das Brückengeländer und stürzte in den zwei Meter tiefen Graben, wo es zerschellt liegen blieb. Eine Frau büßte dabei ihr Leben ein. - Ein zweiter Unfall ereignete sich auf der Chaussee Malchow-Lindenberg am Sonnabend. Bei einer Kurve fuhr ein Auto in den Chaussee­graben, konnte sich jedoch durch Rückwärtsfahren wieder aus der üblen Lage befreien. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 31. Januar 1925 (Nr. 26), Altlandsberg

Schöffengericht vom 29. Januar.
Vorgeführt wurde der Arbeiter Artur Hoffmann, der sich seit 22. Januar in Untersuchungshaft befindet. Er hatte im Jahre 1921 mit anderen Tätern, die aber bereits abgeurteilt worden sind, etwa 50 Zentner Getreide, auch Schrot, Kleie und Milch von der Gutsverwaltung Blumberg entwendet. Es liegt schwerer Diebstahl vor, da das Getreide aus einem verschlossenen Raum, der erbrochen wurde, gestohlen worden ist. In der Hauptsache liegt Anstiftung durch einen anderen Guts­angestellten vor, der die Diebstähle überhaupt ermöglichte. H. hatte sich damals verpflichtet, seinen jeweiligen Aufenthaltsort stets anzugeben. Das tat er aber nicht, so daß er erst jetzt nach drei Jahren wieder vor Gericht erscheint. Der Amtsanwalt erblickte in dieser Handlung einen schweren Mißbrauch des von den Behörden in ihn gesetzten Vertrauens und beantragte wegen schweren Diebstahls eine Gefängnisstrafe von 6 Monaten. Das Gericht erkannte in Anbetracht dessen, daß der Beschuldigte bei Ausübung der Tat noch sehr jung war, auf eine Gefängnisstrafe von drei Monaten und rechnete einen Monat der erlittenen Untersuchungshaft an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 31. Januar 1925 (Nr. 26), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Gottesdienst beginnt am kommenden Sonntag um 11 Uhr. Die Wahlen für die kirchlichen Körperschaften finden nicht statt, da nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die bisherigen Vertreter wurden wiedergewählt. [2]

Hönow. Ein besonderer Anziehungspunkt für das Diebesgesindel scheint das versteckt liegende Wohnhaus des Ingenieurs Beyer zu sein, denn in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wurde zum dritten Male eingebrochen und Kleidungsstücke entwendet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. Februar 1925 (Nr. 27), Anzeigen

500 Zentner Roggenstroh verkauft
H. Janssens, Hönow, bei Mahlsdorf. Telefon Neuenhagen Nr. 29. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Februar 1925 (Nr. 31), Altlandsberg

Schöffengerichtssitzung vom 5. Februar.
Der Kraftwagenführer v. Weidenberg hatte vom Amtsvorstand Blumberg am 12.12.24 eine polizeiliche Strafverfügung erhalten. Er soll am 25.9. am Eingang Blumberg sich zwischen zwei Fuhrwerke durchgezwängt haben. Dadurch hätte nun angeblich leicht ein Schaden entstehen können. Die festgelegte Geldstrafe betrug 15 Mark. Der Beschuldigte machte geltend, daß das ihm entgegenkommende Fuhrwerk nicht nach rechts ausgebogen wäre. Nach Lage der Sache lag eine Gefährdung keinesfalls vor. Der Amtsanwalt beantragte daher Freisprechung. Das Gericht schloß sich dem an. -
Ein gemeinschaftliches Feuer sollen in der Blumberger Gutsforst am 19.11.24 ein gewisser D. und noch fünf weitere Personen unterhalten haben. Wie nun geltend gemacht wird, war verantwortlich hierfür der Führer der Gruppe, der bereits deswegen bestraft worden ist. Den übrigen Beschuldigten wurde nun in der Hauptsache nur noch zur Last gelegt, daß sie die Gutsforst trotz der angebrachten Warnungstafeln unbefugt betreten hätten. Die Gutsverwaltung selbst legt auf eine Bestrafung hierfür keinen Wert. Der Amtsanwalt beantragte aber, da die Uebertretung für erwiesen gehalten wird, für jeden Beschuldigten 1 M. Geldstrafe, evtl. einen Tag Haft. Das Gericht kam zur Vertagung der Angelegenheit, um erst festzustellen, gegen welche Strafbestimmung überhaupt verstoßen worden ist. Die Verhandlung dauert an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Februar 1925 (Nr. 31), Anzeigen

Blumberg.
Holzauktion.
Am Dienstag, den 10. Februar, vorm. 10 Uhr, im Gasthof „Schwarzer Adler“ zirka 200 Raummeter Knüppel 1. u. 2. Kl., zirka 40 m Reisig.
Heide am Krummenseer Wege. H. Grätz [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. Februar 1925 (Nr. 32), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche auf dem Gehöft Kienke in Ahrensfelde, Hauptstr. 52 ... erloschen ist, hebe ich meine entsprechenden viehseuchenpolizeilichen Anordnungen auf.
Berlin, den 5. Februar 1925.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Februar 1925 (Nr. 35), Amtsbezirk Ahrensfelde u.a.

Mehrow-Ahrensfelde. Maskenball bei Bolle-Meißner war die Parole am letzten Sonnabend, denn der hiesige Frauenverein beging in dieser Form sein diesjähriges Wintervergnügen. Daß der Ruf nicht unbeachtet verhallt war, bewies der gute Besuch. Mehr als 30 Typen- und Phantasiekostüme belebten das Parkett des Festsaales. Warum sollten wir uns in unsern bescheidenen Verhältnissen nicht auch mal ein Vergnügen gönnen, das im allgemeinen nur für die Weltstadt bestimmt ist? Bewiesen doch die Teilnehmer, daß sie es sehr gut verstehen, sich ihren Kostümen in ihren Bewegungen, Scherzen usw. anzupassen. Ein Gaudium für die Zuschauer! Auch hier brachte die Demaskierung manche Ueberraschung und trug wesentlich zu der gehobenen Stimmung bei. Dem jetzt einsetzenden Tanz wurde sehr flott zugesprochen, so daß oft ein beängstigendes Gedränge entstand. Trotzdem haben sich aber alle wie „Bolle“ bei Bolle-Meißner amüsiert.

Kirchliche Nachrichten.
Lindenberg: Mittwoch, den 11. Februar, abends ½8 Uhr: Bibelstunde in der Schule. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 12. Februar 1925 (Nr. 36), Anzeigen

Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie in der kleinen Bahnhofstraße zu Blumberg (Bez. Potsdam) liegt bei dem Postamt in Werneuchen von heute ab vier Wochen aus.
Telegraphenbauamt Eberswalde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. Februar 1925 (Nr. 37), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Die hiesige erst kürzlich gegründete Ortsgruppe des „Stahlhelm“ gab am letzten Sonntag einen Werbeabend. Der kleine Saal des Herrn Reetz sah eine große Anzahl an Besuchern, welche zum größten Teil aus der Umgegend erschienen waren. Der erste Teil des Abends brachte einige vaterländische und auch einige humoristische Vorträge, auch ein sehr nettes und für jeden Deutschen zum Nachdenken anregendes Theaterstück sahen wir auf der kleinen, selbsterbauten, mit Fahnen geschmückten Bühne. Zum größten Teil waren es die Kameraden aus Altlandsberg, die ihre Kunst zeigten, und sei ihnen nochmals an dieser Stelle gedankt. Nach den Vorführungen fand ein gemütliches Beisammensein und ein Tanzkränzchen statt. In den Tanzpausen versammelten sich noch alle Stahlhelmkameraden, um durch Ehrenbezeugungen den anwesenden Gönnern und Führern der Vereinigung zu danken. Es war ein wirklich gut gelungener Abend, den die für das kleine Mehrow verhältnismäßig große Ortsgruppe veranstaltet hat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 17. Februar 1925 (Nr. 40), Anzeigen

Zwei kräftige Arbeitspferde hat zum Verkauf Ad. Thürling, Mehrow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. Februar 1925 (Nr. 41), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Die Freiwillige Feuerwehr hatte am Sonnabend voriger Woche zur Feier ihres 12jährigen Bestehens in das Restaurant von Reiche geladen. Die Zahl der Erschienenen war groß; der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt ... Nach einem von Frl. B. Bauer gesprochenen Prolog begrüßte der 1. Brandmeister Herr K. Gahtow die erschienen Gäste und die ebenfalls zahlreich vertretenen auswärtigen Kameraden ... Die Festteilnehmer sangen darauf stehend die National­hymne. „Der gefoppte Gendarm“, eine kleine Episode eines Vagabunden, wurde folgend von den Herren Hermann und Richard Pfuhl mit Komik, Talent und Natürlichkeit vorgetragen. ... Herr Karl hasse brachte wieder stimmungsvoll seine humoristischen Vorträge zu Gehör, so daß er die Lacher auf seiner Seite hatte. Den 2. Teil des Programms füllte das Theaterstück „Freiwillige Feuerwehr“ ... Ein vollbesetztes Orchester forderte dann, nach einigen Stunden sich zu „drehen“. Das Fest ist in allen Einzelheiten wohl gelungen; jeder Teilnehmer dürfte auf seine Kosten gekommen sein. - Das Konzert und auch die Tanzmusik wurde, wie wir noch nachträglich bemerken möchten, vom Verein ehemaliger Militärmusiker unter Leitung von Herrn Fritz Karsten ausgeführt. ... [2]

Lindenberg. Ein Motorrad-Unfall ereignete sich am letzten Sonntag nachmittag 1 Uhr in der Kurve am Ende des Dorfes. Ein Automobil kam in vollem Tempo aus dem Dorf gefahren und hielt die Kurve nicht weit genug rechts, so daß ein Motorradfahrer, der von Schwanebeck kam, nicht richtig ausbiegen konnte. Er fuhr dadurch auf einen Prellstein. Der Fahrer wurde aus dem Sattel geschleudert und zog sich starke Verletzungen am Hinterkopf zu, so daß er den hiesigen Heilgehilfen aufsuchen mußte, der ihm einen Verband anlegte, dann mußte er sich einen Wagen annehmen, der ihn samt seinem Rade nach Berlin beförderte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. Februar 1925 (Nr. 43), Anzeigen

Ein großer schwarzer Hofhund auf d. Nam. „Hektor“ hörend, am letzten Sonntag entlaufen.
Nachricht erbittet H. Hörnke [!], Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 21. Februar 1925 (Nr. 44), Ab. Blumberg / Lindenberg, gekürzt

Blumberg. Der Landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hält am Donnerstag, den 26. Februar 1925, nachmittags 5½ Uhr, im Schwarzen Adler hierselbst eine Vereins-Sitzung ab. Auf der Tagesordnung befinden sich folgende Punkte: ... 6. Ist es dem Verein möglich, Arbeitern, die 10, 15 Jahre oder länger bei einem Besitzer in Arbeit waren, von sich aus irgend eine Ehrengabe zukommen zu lassen oder dieses beim Landbund oder der Landwirtschaftskammer zu veranlassen. Ref. Herr Wilhelm Grün ... [2]

Lindenberg. Der Bau einer Kreischaussee von Lindenberg nach Buch hatte schon des öfteren Veranlassung zu Eingaben seitens der Gemeinde an das Landratsamt gegeben, um zwischen Lindenberg und einem des nächstliegenden Personen- und Güterbahnhofs eine direkte Verbindung herzustellen. Wie wir hören, ist auch vom Landrat aus gegen den Kreisstraßenbau nichts einzuwenden, wenn - ja wenn - die Gemeinde sich an dem Bau mit einem baren Anliegerbetrage von 51900 Mark beteiligt und dem Kreise den zum Bau der Chaussee erforderlichen Grund und Boden unentgeltlich übereignet. Die Gesamtkosten sollen sich auf 126000 Mark belaufen. ... Daß die Gemeinde die Kosten nicht bewilligen sollte, kann wohl, trotzdem der Gemeindesäckel eine starke Belastung erfährt, nicht angenommen werden, da ja die Gemeinde die Anregung zum Chausseebau gegeben hat. Eine neue Verkehrsstraße steht also in Aussicht, die sicherlich nicht unserer Gemeinde zum Schaden gereichen wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. Februar 1925 (Nr. 46), Anzeigen

Suche für sofort einen ehrlichen jung. Mann von 15 bis 17 Jahren.
Georg Wilke, Bäckerei, Lindenberg b. Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. Februar 1925 (Nr. 46), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung tagte nach längerer Dauer am letzten Donnerstag bei Gastwirt Seeger. Die Sitzung dauerte von 8-11 Uhr und war von allen Gemeindevertretern besucht. Nach der Verlesung des letzten Sitzungsberichts und seiner einstimmigen Annahme wurde die Anschaffung von 20 Meter Schlauch für die Feuerspritze und Ausbesserung der der alten Schläuche einstimmig beschlossen. Dem Anschluß der Gemeinde Hönow am das Mieteinigungsamt Altlandsberg wurde unter einem Vorbehalt zugestimmt. ... Die Vertretung zeigte Sympathie im Interesse der Jugend­pflege eine Badegelegenheit im See zu schaffen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Februar 1925 (Nr. 47), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Vorstand des Landwehrvereins hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, das Andenken seiner Gefallenen am nächsten Sonntag durch gemeinsamen Kirchgang und Kranz­niederlegung am Denkmal zu ehren. Der Gottesdienst beginnt um 8 Uhr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Februar 1925 (Nr. 47), Anzeigen, gekürzt

Am 22. Februar, 7 Uhr abends entschlief nach kurzem, schwerem Leiden unser liebes, einziges Kind, Enkel und Neffe Martin im Alter von 6 Jahren.
Dies zeigen tiefbetrübt an Erich Lehmann und Frau.
Lindenberg, 24. Febr. 1925.
Die Beerdigung findet am Donnerstag ... nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1925 (Nr. 48), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Mehrow. Ihren diesjährigen Elternabend beging die hiesige Schule am letzten Sonnabend im Meißnerschen Saale. Trotzdem in kurzer Zeit schon zwei Vereinsfestlichkeiten im Orte gefeiert wurden, war das Interesse an der Kindervorführung dermaßen stark, daß die Erwachsenen im Saale bei weitem nicht Platz fanden und viele im Nebenraum mit einem Stehplatz zufrieden sein mußten. Es ist immerhin als ein erfreuliches Zeichen anzusprechen, daß bei den meisten Ortsbewohnern soviel Interesse an den Veranstaltungen der Schule vorhanden ist, welches sich nun hoffentlich auch auf die stille, ernste Arbeit zwischen den vier Wänden der Schulstunde übertragen wird. - Das Spiel begann abends um ½8 Uhr und dauerte volle drei Stunden. ... Alle Kinder arbeiteten mit der größten Natürlichkeit und völliger Hingabe ihrer sämtlichen Kräfte, und darum fanden die Darbietungen auch den ungetrübten Beifall nicht nur der hiesigen, sondern auch der auswärtigen Gäste. Wenn alle Kreise der Bevölkerung sich würden mehr um die Volksschule kümmern und auch persönlich an den schlichten Veranstaltungen derselben teilnehmen würden, so wäre das segensreiche, praktische Aufbauarbeit. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. Februar 1925 (Nr. 48), Anzeigen

Heute mittag 1 Uhr entschlief sanft mach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unsere herzensgute treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester
Frau Ww. Emma Bolle geb. Schmidt im 59. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an die trauernden Hinterbliebenen.
Mehrow bei Ahrensfelde-Berlin, den 24. Febr. 1925.
Die Beerdigung findet am Sonnabend nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. Februar 1925 (Nr. 49), Anzeigen, gekürzt

Am Dienstag, den 24. Februar, nachm. 2½ Uhr, entschlief nach kurzem, schwerem Leiden plötzlich und unerwartet meine innigstgeliebte, unvergeßliche Frau, unsere liebe Tochter, Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin Margarethe Gröpler geb. Salzmann im 20. Lebensjahre.
Dies zeigen hierdurch schmerzerfüllt an die trauernden Hinterbliebenen.
Blumberg, den 26. Februar 1925.
Die Beerdigung findet am Freitag ... nachm. 3 Uhr, vom Trauerhause, Schloßstraße 6a, aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 28. Februar 1925 (Nr. 50), Anzeigen

Bekanntmachung.
Auf dem Jagdgelände des Gräfl. v. Arnimschen Rittergutes, Blumberg, werden während der Zeit vom 1. März bis 20. April zwecks Vertilgung von Raubzeug, Giftbrocken ausgelegt.
Blumberg, den 27. Februar 1925
Der Amtsvorsteher. Weidelt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 3. März 1925 (Nr. 52), Anzeigen

Für die erwiesene Teilnahme bei dem Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen sagen wir hierdurch unsern herzlichsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte, Herrn Oberlehrer Sidau mit dem Schülerchor für den erhebenden Gesang, sowie allen Freunden und Bekannten für die reichen Kranzspenden.
Blumberg, den 28. Februar 1925.
Fritz Gröpler als Gatte, Gustav Salzmann und Frau als Eltern, Richard Salzmann als Bruder, Fritz Gröpler und Frau als Schwiegereltern, Richard Gröpler als Schwager, Elsbeth Gröpler a. Schwägerin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. März 1925 (Nr. 53), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. „Schlicht und doch eindrucksvoll!“ Mit diesem Eindruck schieden die vielen Teilnehmer an unserer Heldengedächtnisfeier. Der Landwehrverein, die Vertreter der politischen Gemeinde-Vertretung, der Radfahrer-Verein „Germania“ und der Deutsche Turnverein Hönow versammelten sich zu gemeinsamer Andacht in unserem ehrwürdigen Gotteshause und durchlebten hier tiefe Dankgefühle für die gefallenen Dorfsöhne an der wirkungsvollen Predigt des Herrn Pfarrer Benecke ... An den Kirchgang schloß sich der Zug zum Ehrenmal auf der Dorfaue. Liebe Kameradenhände hatten das schöne Denkmal würdig geschmückt. Zwei mehrstimmige Kinder­chöre rahmten hier die Trauerfeier ein. ... Darauf legten die Vertreter der Vereine prachtvolle Kränze nieder. Von 12 bis 12.15 Uhr läutete unsere letzte und einzige Glocke, klagend über unsere heldenhaften Dorfsöhne, klagend aber auch über ihre beiden Mitschwestern, die der Krieg geraubt. Die Häuser unseres Dorfes trugen Fahnenschmuck mit dem Trauerband. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. März 1925 (Nr. 54), Anzeigen

Danksagung.
Für die beim Hinscheiden unserer lieben, unvergeßlichen Mutter, der Frau Ww. Emma Bolle geb. Schmidt erwiesene Teilnahme und reichen Kranzspenden sagen wir allen Verwandten, Bekannten, sowie dem hiesigen Frauenverein unsern innigsten Dank. Besonderer Dank Herrn Pfarrer Benecke für die trostreichen Worte bei der Trauerfeier unserer lieben Entschlafenen.
Hermann Möhrer u. Frau geb. Bolle.
Mehrow, den 3. März 1925. [2]

Danksagung.
Für die uns in so überaus reichem Maße erwiesene Teilnahme sowie für die herrlichen Blumen­spenden beim Heimgange unserer heißgeliebten Tochter Herta sagen wir hierdurch allen Freunden und Bekannten, insbesondere Herrn Pfarrer Benecke für seine trostreichen Worte am Sarge der teuren Entschlafenen, sowie dem Männergesangverein „Frohsinn“ und der Schule in Ahrensfelde für den schönen Gesang unsern innigsten Dank.
In tiefer Trauer Kurt Zenker nebst Frau. Tochter und Anverwandten.
Ahrensfelde (Bahnhof), den 3. März 1925. [2]

Suche für meine Brot- und Feinbäckerei einen kräftigen Jungen. welcher Lust hat die Bäckerei gründlich zu erlernen. Günstige Bedingungen.
Alfons Pelz, Bäckermeister, Ahrensfelde (Kreis Niederbarnim), Dorfstraße 55. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. März 1925 (Nr. 55), Anzeigen

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange unseres lieben Kindes, insbesondere Herrn Pfarrer Schacht für seine trostreichen Worte, sowie allen für die vielen Kranzspenden und Beileidsbezeugungen unseren herzlichsten Dank.
Lindenberg, im März 1925.
Erich Lehmann und Frau. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. März 1925 (Nr. 56), Altlandsberg, gekürzt

Schöffengerichtssitzung vom 5. März. Des Diebstahls bzw. der Hehlerei beschuldigt waren die landwirtschaftlichen Arbeiter Willi R.-Hönow, Fritz M. und P., wohnhaft in Eiche, und Fuhrherr Paul Sch.-Lichtenberg. R. hatte am 13.12.24 dem Landwirt Grunow-Eiche einen Zentner Roggen gestohlen, den M. an Sch. verkaufte. R. ist vorbestraft und wurde gemäß dem Antrage des Amtsanwalts zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. ... M. hatte außerdem zusammen mit P. am 18.12.24 seinem Arbeitgeber Lindenberg 1½ Ztr. Roggen gestohlen. Der Verkauf konnte vereitelt werden. ... P. hatte dann weiter schon am 17. Dezember 6 bis 7 Zentner Kartoffeln ebenfalls Herrn Lindenberg entwendet. Auch hier konnte Weiterverkauf verhindert werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. März 1925 (Nr. 57), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die Leiche der im Kreiskrankenhaus Altlandsberg verstorbenen Frieda M. ist polizeilich beschlagnahmt worden, da der Verdacht nahelag, daß der Tod durch die Folgen einer vor­genommenen Abtreibung eingetreten ist. Die inzwischen stattgefundene Oeffnung der Leiche be­stätigte das auch. Wie verlautet soll eine Hebamme aus Mahlsdorf für die Tat in Frage kommen, die inzwischen auch bereits ein Geständnis abgelegt hat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 10. März 1925 (Nr. 58), Ab. Blumberg / Dahlwitz

Blumberg. Eine umfangreiche Getreideschiebung zum Nachteil der Gräflich Arnimschen Gutsverwaltung hierselbst konnte von der hiesigen Polizei noch im letzten Augenblick verhindert werden. Gelegentlich einer Streife traf ein hiesiger Landjäger den Müller K. aus Falkenberg mit seinem mit Säcken hochbeladenen zweispännigen Fuhrwerk auf der Ahrensfelder Landstraße fahrend an. Da dem Beamten auf Befragen nach Art und Herkunft der Ladung keine ausreichende Antwort erteilt werden konnte, führte dieser den Müller und seinen ihn begleitenden Sohn nach dem Gut Blumberg zurück, weil das Gespann von dort gekommen war. K. und sein Sohn weigerten sich entschieden, über die Herkunft des Getreides Angaben zu machen. Darauf erfolgte die Festnahme der beiden Personen und die Beschlagnahme der Ladung. Eine Sichtung der Ladung ergab den hübschen Bestand von 36 Zentnern Getreide (Roggen, Hafer und Gerste). K. und sein Sohn wurden hinter Schloß und Riegel gesetzt. Diese Maßnahme zeitigte den Erfolg, daß letztere am nächsten Morgen ihre Gewährsmänner angeben konnten. Die sofort eingesetzten Ermittelungen ergaben, daß sechs Arbeiter und Arbeiterinnen der Gutsverwaltung Blumberg den Kornspeicher der letzteren erbrochen hatten, um das beschlagnahmte Korn zu entwenden. K. und Sohn sind wieder in Freiheit gesetzt. Seitens des hiesigen Oberlandjägers ist gegen sämtliche Beteiligte Anzeige erstattet worden. [2]

Dahlwitz. Auf politische Motive wird anscheinend von der Staatsanwaltschaft der Schülermord zurückgeführt, der im Mai 1924 beim benachbarten Mahlsdorf verübt wurde und über den wir seinerzeit ausführlich berichtet haben. Der unter geheimnisvollen Umständen erfolgte Tod des 16 Jahre alten Schülers Günther Beyer erregte damals erhebliches Aufsehen. Beyer war im Walde, mit einer Binde vor den Augen, erschossen aufgefunden worden. Auf der Brust des Toten war ein Zettel befestigt mit der Aufschrift: „Tod den Faschisten! Das Exekutivkommitee der K.P.D.“ - auf der Rückseite des Zettels war eine Liste von zwölf jugendlichen Mitgliedern des Bismarckbundes enthalten. Als der Tat verdächtig ist seinerzeit ein junger Mann, Hans Liebeck aus Mahlsdorf, festgenommen worden. Liebeck behauptete, daß er Günther Beyer versehentlich bei einer Schießübung mit einem Revolver erschossen habe. Jetzt ist gegen Liebeck Anklage wegen Mordes erhoben worden. Die Strafbehörden sind anscheinend der Ansicht, daß hier ein aus politischen Motiven begangenes Verbrechen vorliege. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. März 1925 (Nr. 59), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der hiesige Kriegerverein gab am Sonnabend seinen Mitgliedern einen sogenannten „Deutschen Abend“ im großen Saale des Herrn Otte. Ueberraschend herrlich war der Saal durch die hiesige Firma Steinfurth geschmückt. Von der Decke hingen riesige Guirlanden aus Tannengrün mit kleinen elektrischen Birnen geziert. Frühblühende Blumen aller Art gaben den zartweiß gedeckten Tischen einen reizenden und festlichen Anblick. Der Vorsitzende, Herr Landwirt Keisdorf, begrüßte die Erschienenen in seiner bekannten kurzen treffenden Art. Das sich abrollende Programm war wirklich nett, die Familienkaffeetafel absolut berechtigt und gemütlich. Bedauerlich und wenig deutsch war jedoch der Schluß des Abends. In der Passionszeit mit den äußerst gewöhnlichen modernen Tänzen einen so schön begonnenen Abend bis ½5 Uhr morgens auszudehnen, bedeutet doch eine Geschmacklosigkeit. Mag es das letzte Mal sein, daß sich ein Kriegerverein dazu hergibt. Wie weit sind wir im deutschen Volke doch noch vom wirklichen Deutschtum entfernt? [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 12. März 1925 (Nr. 60), Anzeigen

Gut erhaltene Beermannsche Breitsämaschine (3 m) zu verkaufen.
E. Bugge, Hönow, Dorfstr. Nr. 7 [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. März 1925 (Nr. 61), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Fernbahnverkehr zwischen Berlin und Berlin. Unter dieser Spitzmarke wird uns geschrieben: So unglaublich es klingt, ist es doch so, daß man zwischen Berlin und einem Teile Groß-Berlins (Magerviehhof, Marzahn, Falkenberg, Ahrensfelde) als einzige Verbindung nur den Fernzug vom Wriezener Bahnsteig am Schlesischen Bahnhof zur Verfügung hat. Die Reichsbahn­strecke Berlin-Werneuchen, die hier in Frage kommt, ist die einzige Berlin verlassende, die noch keinen Vorortverkehr hat, obwohl an ihr außer den genannten Orten drei der größten Berliner Friedhöfe (Friedrichsfelde, Marzahn und Ahrensfelde) liegen, obwohl an dieser Strecke bei den Ortschaften Werneuchen, Seefeld, Blumberg, Ahrensfelde und Marzahn große blühenden Siedlungen entstanden sind, deren Einwohner in Berlin ihrem Berufe nachgehen, und obwohl nicht zuletzt an dieser Strecke der vielen Berlinern bekannte Ausflugsort Tiefensee mit dem malerischen Gamengrund gelegen ist. Warum bestraft man die Siedler, die während des Krieges und nach demselben dem Rufe des Vaterlandes folgten und sich vor den Toren der Großstadt ansiedelten, mit dem teuren Ferntarif? Glaubt man so die Wohnungsnot zu beheben, daß man diese Siedler durch den stets teurer werdenden Ferntarif zwingt, wieder nach Berlin zurückzukehren? Seit Jahren schon arbeiten die Behörden der Stadt Werneuchen und der übrigen an dieser Strecke gelegenen Ortschaften Hand in Hand mit den Siedlervereinen an der Errichtung des Vorortverkehrs. Bisher aber immer mit negativem Erfolge. Schon allein der sogenannte Wriezener Bahnsteig ist ein Unding für die Großberliner Verkehrsverhältnisse. Wer den Massenandrang, insbesondere an den Sommer-Sonnabenden und -Sonntagen auf diesem winzigen Bahnsteige zu beobachten Gelegenheit gehabt hat, wird zugeben müssen, daß dieser fast als Verkehrshindernis angesprochen werden muß. Die in Rede stehende Strecke ist mit ihren Signalanalgen für den Vorortverkehr eingerichtet. Seine Einrichtung kann daher keine nennenswerten Umbaukosten verursachen. Trotz der Eingleisigkeit der Strecke ist die Einführung des Vorortverkehrs möglich, weil die Möglichkeit der Überholung der einzelnen Züge auf jeder Station besteht, ohne daß kostspielige Kehranlage ausgebaut zu werden brauchen. Auch die gegenwärtige Fahrzeit auf der nur 28 Kilometer langen Strecke, die heute meistens 65 Minuten beträgt, ist unhaltbar. Hier muß ebenfalls unbedingt Wandel geschaffen werden, wenn das Schlagwort, daß wir im „Zeitalter des Verkehrs“ leben, noch Berechtigung haben soll. Zur endlichen Erreichung der Einführung des Vorortverkehres auf der Reichsbahnstrecke Berlin-Werneuchen hat sich ein Verkehrsverband an dieser Strecke (1. Vorsitzender Herr Bürger­meister Lehmann - Werneuchen) gebildet, der am 16. März d. Js., nachmittags 5 Uhr, im Gasthause Büttner, Ahrensfelde-Friedhof, eine Versammlung der Interessenten an dieser Strecke abhält. [2]

Blumberg. Zu einem bedauerlichen Unglücksfall führte hier ein Nutzholzfällen im Walde. Ein gefällter Baum blieb hängen. Als nun ein nahestehender Baum mitgefällt wurde, sauste der Baum überraschend zu Erde. Ein Ast traf den Stellmachermeister Gustav Schöne so schwer am Kopf, daß er infolge einer schweren Verletzung besinnungslos liegen blieb. Als ein besonderes Glück ist es zu bezeichnen, daß sich der praktische Arzt Dr. med. Münzer hier niedergelassen hat und schnell zur Stelle sein konnte, um dem Schwerverletzten die dringend notwendige Hilfe angedeihen zu lassen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 14. März 1925 (Nr. 63), Altlandsberg

Schöffengerichtssitzung vom 12. März.
Der Schmiedemeister N., Blumberg, ist beschuldigt, am 11. Januar 1925, einem Sonntag, einen Gesellen beschäftigt zu haben. Außerdem hatte er in gefährlicher Nähe von Gebäuden ein Feuer angezündet. Dieses dient natürlich seinen Arbeiten. Der Amtsanwalt beantragte im ersten Falle 710 Mark [vermutlich 10,-] Geldstrafe evtl. 2 Tage Gefängnis und für die Uebertretung 15 Mark Geldstrafe evtl. 3 Tage Haft. Ebenso erkannte das Gericht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 14. März 1925 (Nr. 63), Anzeigen

Wegen Familienfestlichkeiten bleibt mein Geschäft am Sonntag, den 15., von nachmittags ab geschlossen.
Gustav Seelisch, Gastwirt, Eiche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. März 1925 (Nr. 65), Ab. Blumberg / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Blumberg. Zu dem Bericht über den Deutschen Abend des Kriegervereins schreibt uns der Vorstand: Unser Deutscher Abend war von allen Kameraden und Teilnehmen als recht gelungen bezeichnet und dehnte sich bis 1 Uhr aus; wenn sich nun der Vorsitzende auf Bitten der daran mitwirkenden Jugend noch einige Tänze zuzugeben und dieselben nur von ½2 Uhr bis ¾4 Uhr erlaubte, so wird wohl der Abend dadurch nicht gelitten haben. Ueberhaupt werden in unserem Verein nur die alten deutschen Tänze geduldet. Der Kriegerverein Blumberg weiß genau, wie das Deutschtum und die Liebe zum deutschen Volke und Vaterland gepflegt und erhalten werden. Es wird im deutschen Volke besser werden, wenn die Ueberdeutschen erst wieder deutsch werden und danach handeln. [2]

Hönow. Eine öffentliche Gemeindevertretersitzung findet am Freitag, abends 8 Uhr bei Scharny statt. [2]

Hönow. Der nächste Passionsgottesdienst wird am Donnerstag, nachmittags 4 Uhr, in der Kirche abgehalten. Die Einsegnung unserer Konfirmanden, 1 Knaben und 2 Mädchen, findet am 29. März vormittags 10 Uhr, im Gotteshause statt. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hielt am vergangenen Freitag seine Märzsitzung bei Turnbruder Adolf Hörnicke ab. Es waren 25 Mitglieder erschienen. ... Der Antrag auf Anschaffung eines Pferdes wurde auf spätere Zeit vertagt. Die Anregung auf Beschaffung einer Vereinsfahne in den nächsten Jahren fand fruchtbaren Boden und wird energisch verfolgt werden. Ein geselliges Beisammensein beschloß die Sitzung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 19. März 1925 (Nr. 66), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Den Kaufmann Richard Giese, wohnhaft in Eiche, habe ich, vorbehaltlich des jederzeitigen Widerrufs, zum Stellvertreter des öffentlichen Trichinenschauers in den Ortschaften Eiche und Mehrow bestellt.
Berlin, den 12. März 1925.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. März 1925 (Nr. 69), Anzeigen

Verkaufe einen guten 3-Zöller-Achswagen. R. Weißleder, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. März 1925 (Nr. 69), Amtliche Beilage

Bekanntmachung
betreffend der Wahl des Reichspräsidenten am 29. März d. Js. ...
Abgrenzung und Zusammensetzung der Stimmbezirke des Kreises Niederbarnim für die am 29. März 1925 stattfindende Wahl des Reichspräsidenten. [2]
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes
  • Wahllokal ...
  • Name des Abstimmungsvorstehers
  • Name des Stellvertreters
254 Ahrensfelde
  • Gasthof von Wilhelm Hase, Dorfstr. 24.
  • Gem.-Vorst. Haase
  • 1. Schöffe Lehrer Lehmann
262 Blumberg, Gemeinde und Gut
  • Gemeindedienstzimmer
  • Gem.-Vorst. Richard Noack.
  • Gem.-Schöffe August Ebel.
272 Eiche
  • Gasthaus Seelisch, Eiche.
  • Gem.-Vorst. R. Möser, Eiche
  • Schöffe Klus, Eiche.
285 Hönow
  • Gasthaus Paul Scharny, Dorfstraße 44.
  • Gem.-Vorst. Kirschbaum
  • Gem.-Schöffe Willy Grabert.
297 Lindenberg mit den Ausbauten Clarahöh und Mühle und Kolonie Neubuch
  • Lokal von Schumann, Bernauer Str. 1.
  • Gem.-Schöffe Habermann.
  • Gem.-Vertreter Dünnbier.
301 Mehrow, Gemeinde und Gut mit Vorwerk Trappenfelde
  • Gasthof Meißner.
  • Gem.-Vorst. Meißner.
  • Gem.-Schöffe Ldw. Wegener.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 24. März 1925 (Nr. 70), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Gemeindevorsteher erläßt eine dringende Bekanntmachung, alle rückständigen Steuern in der Woche vom 23. bis 28. März an die Gemeindekasse zwecks Kassenabschlusses zu zahlen. Bei Nichteinhaltung des Termins ist Zwangseintreibung zu gewärtigen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. März 1925 (Nr. 71), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt am letzten Freitag im Scharnyschen Gasthofe eine Sitzung ab. Alle Mitglieder waren anwesend. ... Der Stundenlohn für nicht berufliche Gemeindearbeiten wird auf 0,50 M. einstimmig festgesetzt. Betr. Bildung eines Ortsausschusses für Jugendpflege und Einrichtung einer Badegelegenheit in den hiesigen Seen werden noch Erkundigungen eingeholt werden. Verschiedenes. Das Angebot der Singer Co. Nähmaschinen Akt. Ges. auf gebührenfreie, leihweise Hergabe einer Nähmaschine für unsere Schule wird angenommen. Die Vorarbeiten für die eventuelle Gründung einer Spar- und Darlehenskasse wird der Gemeindevorstand übernehmen. Der Frage der Pflasterung der Verbindungsstraße am Schmidt-Ibscherschen Wohnhause wird im nächsten Etatsjahr Aufmerksamkeit geschenkt werden. ... [2]

Hönow. Der Beschluß der Gemeindevertretung betr. die Verkürzung der Wahlzeit ist vom Landratsamt nicht genehmigt worden. Die Wahlzeit ist auf die Zeit von 10 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags festgesetzt worden. [2]

Hönow. Nächster Passionsgottesdienst ist am Donnerstag nachmittag 4 Uhr. [2]

Hönow. Eine Entlassungsfeier für die die Schule verlassenden Kinder findet am Freitag, den 27. März statt. Eltern und Freunde der Volksschule sind zur Feier herzlichst eingeladen. [2]

Hönow. Die Eichtage für Hönow sind auf den 27. und 28. März festgesetzt. Die Eichung findet bei Scharny statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 28. März 1925 (Nr. 74), Oberbarnim

Werneuchen. Die Bettlerplage auf sehr originelle Weise vom Halse geschafft hat sich ein Besitzer aus der Umgegend. Er hatte sich ein Schild mit der Aufschrift „Gendarmeriestation“ anfertigen lassen und es an seinem Hause angebracht. Seither wird sein Hof von den Walzbrüdern gemieden. Dafür dürfte er jetzt aber den Besuch des Polizeidieners mit einem Strafmandat wegen Amtsanmaßung erhalten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 31. März 1925 (Nr. 76), Aus dem Kreise Niederbarnim

Die Wahlen im Kreise Niederbarnim.
Gesamtergebnis aus dem Kreise Niederbarnim. (Amtlich)
Braun 21754 Stimmen, Held 195, Hellpach 5141, Jarres 27743, Ludendorff 445, Marx 1809, Thälmann 8205, Sonstige 67, Ungültig 355. [2]

Aus Städten und Gemeinden.
Ahrensfelde b. Berlin: Braun 115, Held 1, Hellpach 18, Jarres 184, Ludendorff 5, Marx 3, Thälmann 17.
Blumberg: Braun 239, Held 1, Hellpach 27, Jarres 351, Ludendorff 10, Marx 11, Thälmann 26.
Eiche: Braun 16, Held -, Hellpach -, Jarres 93, Ludendorff -, Marx -, Thälmann 4.
Hönow: Braun 72, Held -, Hellpach 21, Jarres 153, Ludendorff 2, Marx 7, Thälmann 29
Lindenberg: Braun 138, Held 3, Hellpach 17, Jarres 251, Ludendorff 4, Marx 7, Thälmann 67.
Mehrow: Braun 10, Held 1, [kein Hellpach], Jarres 177, Ludendorff 2, Marx 1, Thälmann 7. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 31. März 1925 (Nr. 76), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Besuch der Entlassungsfeier für die konfirmierten Kinder war bedauerlicherweise sehr schwach. Eine von Lehrer Meyer abgehaltene Prüfung zeigte den Anwesenden den lobenswerten Fleiß und bewies, mit welchem Eifer die Kinder ihrem Lehrer zugetan sind. Jeder, der gern an seine eigene Schulzeit zurückdenkt, konnte sich so recht in diese zurückversetzt fühlen. Es ist wohl kein Herz unberührt geblieben bei den so warmherzigen Worten, die Herr Lehrer Meyer an die Scheidenden richtete. Es wäre wirklich zu wünschen, daß einer Sache, die Eltern und Schule betrifft, mehr Verständnis entgegengebracht würde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. April 1925 (Nr. 77), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Sein 40jähriges Meisterjubiläum begeht am 1. April der Friseur Hermann Grünmann [?] hierselbst. Der Meister kann auf eine reiche Tätigkeit zurückblicken. Durch das Anwachsen seiner Familie kamen auch die Nahrungssorgen. Das Friseurgeschäft brachte nicht so viel ein, daß er die Familie ernähren konnte. So mußte er auf Mittel sinnen, sich weiteren Lebensunterhalt zu verschaffen. Der Meister übernahm daher Agenturen der Lebens-, Feuer- und Hagelversicherung sowie die Leichenschau in Lindenberg und Karow, wo er ebenfalls als Friseur tätig war, doch es genügte noch immer nicht, die große Familie mit 18 Kindern, von denen 10 noch heute leben, zu ernähren. Nun erlernte er das Stuhlflechten, beschäftigte sich mit der Anlage von Ziergärten, der Glaserei, der Riesellandbestellung, dem Drogen-Vertrieb und wurde Krankenkassenbote und Vertreter der Handwerker-Krankenkasse. Während des Krieges war der Meister Militär-Sattler und Amtsdiener für den Amtsbezirk Malchow; nun ging es einigermaßen und es konnten schon ein paar Mark zurückgelegt werden. Da kam die unglückselige Inflation und nahm ihm den so teuer verdienten Lohn, so daß seine Verhältnisse heute, da er bereits 62 Jahre alt ist und mit einem Herzleiden schwer zu kämpfen hat, nicht die besten ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 2. April 1925 (Nr. 78), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Verstorben ist in der Nacht vom 29. zum 30. März die hier wohnhafte, fast 80jährige Witwe Emilie Albrecht. 50 Jahre lang war sie als Arbeiterin auf dem hiesigen Gute ununterbrochen tätig. Ihre seltene Treue, Anhänglichkeit und Gewissenhaftigkeit sollte am 1. April den wohlverdienten äußeren Lohn erhalten. Diesen Zeitpunkt hat sie nun leider nicht mehr erlebt. [2]

Hönow. Die nächste Landwehr-Vereinssitzung findet erst am 8. April, abends 8 Uhr, bei Seeger statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. April 1925 (Nr. 80), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Einen frechen Diebstahl beging am Sonntag ein hiesiger Kutscher bei dem Schneidermeister Karl Krüger von hier. Der Meister hatte den jungen Menschen, welcher geschäftlich bei ihm zu tun hatte, eine kurze Zeit allein im Zimmer gelassen. Bald darauf war eine goldene Damenuhr verschwunden. ... Derselbe Kutscher hat vor zwei Wochen seinem Brotherrn, dem Gutsbesitzer Georg Ebel, einen empfindlichen Verlust zugefügt. Er wurde nach Weißensee geschickt, um ein Faß Jauche abzuholen. Durch rohe Behandlung fiel ein Pferd in die Dunggrube und mußte durch die Feuerwehr herausgeholt werden. Es hat dabei solchen Schaden erlitten, daß es abgestochen werden mußte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. April 1925 (Nr. 80), Anzeigen

Runkelrüben Zentner 0,80 Mark
verkauft von Oertzen, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. April 1925 (Nr. 84), Anzeigen

Für die überaus zahlreichen Glückwünsche zur Konfirmation unseres Sohnes Adolf sagen wir allen Freunden und Bekannten unsern herzlichen Dank.
Adolf Bade und Frau, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. April 1925 (Nr. 85), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehrverein in Hönow hielt seine April-Monatssitzung am letzten Mittwoch bei Kam. Seeger ab. da der Verein an starke Besucherzahlen gewöhnt ist, erschien die Anwesenheit der Hälfte der Vereinsmitglieder nur gering. ... Aus den üblichen Vereinsformalitäten ragte der Bericht des Kameraden Wilhelm Richter über die Verbandstagung des Kreiskriegerverbandes Niederbarnim heraus, der wohlverdienten Beifall fand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. April 1925 (Nr. 87), Amtsbezirk Neuenhagen, unvollständig

Hönow. Bei der Eröffnung der letzten Turnersitzung, die am vergangenen Donnerstag bei Seeger stattfand und von 25 Turnbrüdern besucht war, gab der 1. Vorsitzende, Tbr. Meyer, zunächst seiner Freude Ausdruck über den emsigen Turnbetrieb, der seit einem Vierteljahr herrscht. Waren es doch 12 von 23 ausübenden Turnern, die in diesem Zeitraum keine Turnstunde versäumten. Als neue Mitglieder wurden dem Verein verpflichtet: ...t [?] Döberitz, Bernhard Schmidt und Erwin Gathow. Es wurde beschlossen, für den Verein eine zweite Matte anzuschaffen. Im Mittelpunkt der Verhandlung stand die in der letzten Sitzung vom Vorsitzenden gegebene Anregung zur Beschaffung einer Vereinsfahne. Der Verein beschloß dazu einstimmig: „Die Fahne wird mit möglichster Beschleunigung beschafft. Als Zeit der Fahnenweihe wird Anfang September in Aussicht genommen. Zur Stärkung des Fahnenfonds soll zu Pfingsten eine turnerische Veranstaltung stattfinden.“ Den Turnbrüdern wurde empfohlen, sich in der nächsten Zeit mit möglichst einheitlicher Turnkleidung zu versehen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 16. April 1925 (Nr. 88), Altlandsberg / Anzeigen

Altlandsberg. Ein Nachtwächter auf Privatdienstvertrag wird für Altlandsberg-Süd zum 1. Mai d. J. gesucht. Meldungen sind bis zum 25. April an den Magistrat in Altlandsberg zu richten. [2]

Maurer stellt ein Weidelt, Baugeschäft, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 18. April 1925 (Nr. 90), Altlandsberg

Schöffengerichtssitzung vom 16. April.
Vorgeführt wurde der schon vorbestrafte Schlächter Franz Symala, der beschuldigt war, am 11. August 1921 von der Ehefrau des Schneiders Hinze-Hönow 50 Mark erschwindelt und eine Decke entwendet zu haben. Er konnte sich „an nichts erinnern“ und „muß“ sich schließlich mit dem Urteil abfinden, das zusammengezogen auf 4½ M. Gefängnis lautete. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 23. April 1925 (Nr. 94), Anzeigen

Eine hochtragende Kuh steht zum Verkauf bei Dähnick, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. April 1925 (Nr. 95), Ab. Lindenberg / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Lindenberg. Eine Sitzung der Gemeindevertretung fand am 2. April statt. Anwesend waren 12 Vertreter, 2 fehlten. ... Die Gemeindevertretung genehmigte sodann nach kurzer Aussprache, daß die in letzter Zeit am Kriegerdenkmal notwendig gewordenen Reparaturen ausgeführt werden und beschloß ferner, den Platz am Denkmal durch eine Rasenanlage zu verschönern. ... Zur Anschaffung von Lehrmitteln für die Gemeindeschule wurde gemäß dem vom Schulleiter aufgestellten Verzeichnis der fehlenden Lehr- und Hilfsmittel ein Betrag vom 100 M. einstimmig bewilligt. Von der Oberförsterei in Schönwalde sind der Gemeinde für Minderbemittelte 15 Raummeter Holz zugewiesen worden. Der Gemeindevorsteher teilte mit, daß diese minimale Belieferung gerade dazu ausreichen würde, jeden der Empfangsberechtigten mit einem halben Raummeter Holz zu bedenken, und daß in einer an die Regierung zu richtenden Eingabe eine höhere Holzzuweisung beantragt werden soll. Die Gemeindevertretung beschloß demgemäß einstimmig, daß erst der Bescheid auf die Eingabe abgewartet und das Holz vorerst nicht abgefahren wird. [2]

Lindenberg. Der zweite Wahlgang für die Wahl des Reichspräsidenten findet am 26. April im Lokal von Schumann, hier, Bernauer Str. 1 statt. Die Wahl beginnt vormittags 9 Uhr und wird um 6 Uhr nachmittags geschlossen. Abstimmungsvorsteher ist der Schöffe Habermann und sein Stellvertreter der Gemeindevertreter Dünnbier. [2]

Hönow. Ein Sportfest, veranstaltet vom Arbeiter-Radfahrer-Bund „Solidarität“, Ortsgruppe Altlandsberg, findet am Sonnabend hier bei Seeger statt. Da ein Radfahrerverein in Hönow nicht besteht, dürfte die Einwohnerschaft an den Darbietungen das größte Interesse haben. Es wirkt auch der Athletenklub „Hellas“, Altlandsberg, durch Veranstaltung von Ringkämpfen und Pyramiden mit. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. April 1925 (Nr. 96), Amtlicher Teil / Altlandsberg

Personalnachweisung.
Bestätigt: Arbeiter Richard Hoffmann als Nachtwächter der Gemeinde Eiche. [2]

Schöffengerichtssitzung vom 23. April.
Der in Hönow wohnhafte Gasarbeiter G. hatte sich wegen eines am 6. v. Mts. begangenen Fahrraddiebstahles zu verantworten. Es handelte sich dabei, wie damals ausführlich berichtet, um das Rad des Klempnermeisters Adam-Altlandsberg, welches G. aus der Gastwirtschaft Bredereck-Seeberg entwendet hatte. Er gibt an, so betrunken gewesen zu sein, daß er nicht wußte, was er tat. 6 M. habe er an dem Tage ganz alleine vertrunken. Ein Diebstahl könne auch schon aus dem Grunde nicht angenommen werden, weil er, nachdem ihm A. das Rad wieder abgenommen hatte, nochmals mit ihm freiwillig nach Seeberg zurückkehrte. Der Fall wurde aber von den Zeugen so geschildert, daß es auf A. tätlich eindringen wollte. Da G. noch nicht bestraft ist, beantragte der Amtsanwalt an Stelle der verwirkten Gefängnisstrafe von 10 Tagen 50 M. Geldstrafe. Das Gericht erkennt aber auf eine Geldstrafe von 100 M.[2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. April 1925 (Nr. 96), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Für den zweiten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl ist vom Landratsamte die verkürzte Wahlzeit von 10 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags genehmigt worden. Die Wahl findet im Hörnickeschen Gasthofe statt. Die Mitglieder des Wahlvorstandes sind dieselben wie beim ersten Wahlgange. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. April 1925 (Nr. 97), Altlandsberg, gekürzt

Altlandsberg. Der Denkmalsplatz am Amtsgericht befindet sich in einem Zustand, den man wirklich nicht schön nennen kann. Papier ist dort in solchen Mengen vorhanden, daß man annehmen kann, es handle sich um eine Papiersammelstelle. Der Platz ist kein Kinderspielplatz, sondern eine würdige Gedenkstätte unserer Kriegsopfer, die auch stets in einem würdigen Zustand zu halten ist. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. April 1925 (Nr. 97), Ab. Blumberg / Dahlwitz, teilw. gekürzt

Blumberg. Der Landbund-Reiterverein Blumberg hat beschlossen, wie alljährlich, auch in diesem Jahre ein Reit- und Fahrturnier größeren Stils zu veranstalten. Als Festtag ist der 28. Juni festgelegt worden. Das mit neuem Pferdematerial beschickte Turnier wird durch sein reichhaltiges Programm zahlreiche Darbietungen bringen. [2]

Dahlwitz. Von Einbrechern durch Bauchschuß schwer verletzt wurde in der vergangenen Nacht der Nachtwächter Amtsgehilfe Buchholz. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 28. April 1925 (Nr. 98), Anzeigen

Saatkartoffeln
Frühe Magdeburger Blaue, Centisolia hat zu verkaufen
Rudolf Gahtow, Lehngutsbesitzer, Lindenberg b. Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 28. April 1925 (Nr. 98), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Die öffentliche Impfung der Erstimpflinge und Wiederimpflinge findet durch Herrn Sanitätsrat Dr. Crusius am Sonnabend den 9. Mai, vormittags 11 Uhr, und die Nachschau am Sonnabend, den 16. Mai, vormittags 11 Uhr in der Schule statt. [2]

Hönow. Die nächste Turn-Vereinssitzung findet ausnahmsweise am kommenden Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Turnbruder Hörnicke statt. In dieser Sitzung, in der die Fahnenangelegenheit Ent­scheidendes besprochen werden soll, sind auch die passiven Turnbrüder herzlichst eingeladen. [2]

Hönow. Entgegen einer Bemerkung in einer der letzten Ausgaben unseres Blattes stellen wir fest, daß in unserem Orte seit dem Jahre 1912 der Radfahrerverein „Germania“ besteht. Derselbe hat unter der rührigen Leitung seines 1. Vorsitzenden, Herrn Hermann Schmidt, in den Jahren seines Bestehens gezeigt, was er zu leisten imstande ist. Er braucht wirklich keine Anregung von dem hier eine Gastrolle gebenden Altlandsberger Radfahrerverein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. April 1925 (Nr. 99), Amtsbezirk Dahlwitz

Dahlwitz. Seiner schweren Verletzung erlegen ist nun der in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend niedergeschossene Nachtwächter Ernst Buchholz. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 2. Mai 1925 (Nr. 102), Altlandsberg / Ab. Dahlwitz

Schöffengerichtssitzung vom 30. April.
Der Maurer Fritz K. aus Hönow hatte unterm 28. Februar vom Amtsvorstand Neuenhagen eine Strafverfügung erhalten, weil er einen selbständigen Gewerbebetrieb unterhält, ohne denselben angemeldet zu haben. K. bestreitet, sich in diesem Sinne strafbar gemacht zu haben, denn er habe kein Gewerbe ausgeübt. Der Amtsanwalt hält die erhobene Beschuldigung für vorliegend und beantragt 5 Mark Geldstrafe. Das Gericht erkennt aber auf eine Geldstrafe von 3 Mark. [2]

Dahlwitz. Der Wächtermord geht seiner Aufklärung entgegen. Der 47 Jahre alte Wächter Buchholz, der in Hoppegarten bei einem Feuergefecht mit Einbrechern schwer verwundet wurde, ist, wie berichtet, im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Buchholz war erst am Tage zuvor lebenslänglich als Amtsdiener angestellt worden. Bei dem Zusammenstoß mit den Verbrechern hatte er noch einen Schuß abgeben können, der nach seiner bestimmten Annahme einen der Männer getroffen haben muß. Der Kriminalpolizei gelang es jetzt, einen Mann, der der Mittäterschaft dringend verdächtig ist, zu ermitteln. Es ist ein 32 Jahre alter Schlosser Anastasius Gliwinski, der von verschiedenen Polizeibehörden gesucht wird. Kriminalbeamte entdeckten seinen letzten Schlupfwinkel in der Nähe des Stettiner Bahnhofs und stellten dort fest, daß er kurz nach der Bluttat in Hoppegarten mit einer schweren Schußwunde nach Hause gekommen war. Ein Arzt hatte ihn in das Virchow-Krankenhaus bringen lassen, wo er unter falschem Namen lag. Dort ermittelten ihn die Beamten und ließen ihn als Polizeigefangenen nach der Charité bringen. Gliwinski ist noch nicht vernehmungsfähig. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Mai 1925 (Nr. 103), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Lindenberg. Durch eigenes Verschulden von einem Auto überfahren wurde am Donnerstag nachmittag ein 7 Jähriger Junge von hier. Auf der Chaussee zwischen Malchow und unserm Ort fuhr ein Bäckerwagen, auf dessen hinteren Trittbrett der Junge mitgefahren war. Das Auto kam von Malchow und wollte an dem Wagen vorbeifahren. Trotz andauernder Warnungssignale wich der Bäckerwagen nicht genügend aus, so daß der Chauffeur des Autos nur mit Mühe an dem Wagen vorbeifahren konnte. In dem Augenblick, als das Auto den Bäckerwagen überholen wollte, sprang der Junge von dem Trittbrett herunter und lief direkt in das Auto hinein. ... Wie von Augenzeugen übereinstimmend festgestellt wird, trifft den Fahrer des Autos keine Schuld an dem Unglücksfall. ... Da er die Eltern des Knaben zu Hause nicht antraf, nahm er ihn gleich mit nach dem Bernauer Krankenhause, wo die näheren Einzelheiten des Vorfalles festgestellt wurden. Wie wir hören, sind die Verletzungen des Jungen nicht bedenklich. ... [2]

Hönow. Die letzte Vereinssitzung des Deutschen Turnvereins Hönow fand am vergangenen Mittwoch bei Turnbruder Adolf Hörnicke statt. 29 Turnbrüder waren zur Sitzung erschienen. Im verflossenen Vereinsmonat hat nur ein Turnbruder einen Turnabend versäumt. In der dreistündigen Vereinssitzung fiel die Entscheidung über die Anschaffung der Fahne und die Abhaltung einer turnerischen Veranstaltung am Himmelfahrtstage. Als neue Mitglieder wurden dem Verein gewonnen Herr Mühlenmeister Gustav Mette und Karl Kirschbaum. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Mai 1925 (Nr. 103), Anzeigen

Pferde-Erholungsheim Falkenberg.
Die Sommerpflege beginnt am 5. Mai d. J. Pferde aller Gattungen werden in unserm seit 30 Jahren bewährten, unter tierärztlicher Aufsicht stehenden, mit Moor- und Wasserboxen versehenen Pferde-Erholungsheim jederzeit aufgenommen. Die Tiere erhalten bei allgemeiner Weide Gras bester Beschaffenheit bis zur Sättigung vorgelegt. Auf Wunsch besondere Fütterung und Einzelboxen.
Das Pflegegeld beträgt je Tag und Kopf
  • für starke Lastwagenpferde 1,50 Mk.
  • für Mittelpferde u. dreijährige Fohlen 1,25 Mk.
  • für zweijährige Fohlen 1,00 Mk.
  • für einjährige Fohlen 0,75 Mk.
Gutsverwaltung Falkenberg,
Post Berlin-Hohenschönhausen, Telephon: Magistrat Berlin Nr. 121. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Mai 1925 (Nr. 104), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Die Kreisstraße von Hönow nach Seeberg wird vom 8. Mai bis zum 13. Juni d. Js. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt.
Berlin, den 1. Mai 1925.
Der Landrat. [2]

Bekanntmachung.
Die durch den Tod des Nachtwächters, Amtsgehilfen und Vollziehungsbeamten Buchholz freigewordene Stelle soll sofort neu besetzt werden. Bewerbungen sind schriftlich unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes bis zum 7. Mai d. Js. an den Unterzeichneten zu senden.
Besoldung erfolgt nach Gruppe III der Pr. Besoldungsordnung - Ortsklasse B.
Dahlwitz-Hoppegarten, den 1. Mai 1925.
Der Amts- und Gemeindevorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Mai 1925 (Nr. 104), Ab. Blumberg / Dahlwitz, teilw. gekürzt



Blumberg. Der Landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hält am Mittwoch, den 13. Mai 1925 nachmittags 6 Uhr, im Schwarzen Adler zu Blumberg hierselbst eine Vereinssitzung ab. ... [2]

Dahlwitz. Die Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens, dem der Wächter Buchholz zum Opfer fiel, führten am Sonnabend zur Verhaftung des zweiten Täters. Es handelt sich um den 26 Jahre alten aus Stüdnitz gebürtigen Arbeiter Franz Wegener, der schon wiederholt mit dem Strafgesetz in Konflikt gekommen ist und von fünf Staatsanwaltschaften gesucht wird. ... Nach fast 24stündigem Leugnen bequemte sich der Verhaftete gestern nachmittag zu einem umfangreichen Geständnis ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Mai 1925 (Nr. 106)

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Mark
Ueber die Arbeitsmarktlage in der Provinz Brandenburg ... teilt das Brandenburgische Landes­arbeitsamt u. a. folgendes mit:
Auch in der abgelaufenen Woche hat in der Provinz Brandenburg, von einigen Schwankungen abgesehen, die starke Nachfrage nach Arbeitskräften aller Art angehalten, so daß die Vermittlungs­tätigkeit fast in allen Arbeitsnachweisbezirken lebhaft gewesen ist. ...
In der Landwirtschaft hat die Nachfrage insbesondere nach ledigen inländischen Kräften aller Art zugenommen. Besonders stark ist der Mangel an tüchtigen Gespannführern und weiblichen Dienstboten. ... [2] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Mai 1925 (Nr. 106), Anzeigen

Eine kinderlose Wirtschafterin vom Lande, nicht unter 48 Jahre, sucht sofort
Julius Vetter, Mehrow (Post Ahrensfelde) bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Mai 1925 (Nr. 108), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeinde-Vertretung bewältigte in ruhiger, sachlicher Art in ihrer letzten Sitzung am vergangenen Dienstag bei dem Gastwirt A. Hörnicke in mehr als 3stündiger Sitzung eine Fülle von Arbeit. ... Einmütige Zustimmung fand der Antrag des Gemeindevorstandes, in einem Gesuch an den Regierungspräsidenten ein Verbot zu erwirken, die Berliner Chaussee für Probefahrten der Autos zu benutzen. Der vom Lehrer Meyer aufgestellte Lehrmittelbeschaffungsplan für die Zeit von 1925-1931 wurde ohne Debatte widerspruchslos angenommen, in der Erkenntnis, daß für unsere Jugend und Schule nicht genug getan werden kann. Die Wahl eines Schiedsmanns-Stellvertreters fiel einstimmig auf den Gemeindevertreter Adolf Neumann ... Der Gedanke der Gründung einer Spar- und Darlehenskasse wurde fallen gelassen. Die Gemeindevertretung beschloß dann, sich nicht an das Mieteinigungsamt Altlandsberg anzuschließen. ... Beim Punkt Verschiedenes wurden Anregungen, Wünsche und Anträge für die nächste Sitzung gegeben. Unter anderem sollen Mittel für die Ausbesserung der Kirchhofsmauer bewilligt werden, ein Antrag auf Beschaffung von Glocken beraten werden, und die Pflasterung eines Teils der Hinterstraße besprochen werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. Mai 1925 (Nr. 109), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein Ahrensfelde und Umgegend hat in der letzten Sitzung beschlossen, seine Standartenweihe am Sonntag den 14. Juni zu vollziehen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. Mai 1925 (Nr. 109), Ab. Dahlwitz / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Dahlwitz. Die feierliche Beisetzung der Leiche des Amtsgehilfen Buchholz, der ein Opfer seines Berufes geworden ist, fand am 7. Mai unter großer Beteiligung statt. Im Zuge befanden sich u. a. Herr Landrat Schlemminger, zahlreiche Landjägerei- und kommunale Polizeibeamte aus der näheren Umgebung, sowie die Kriegervereine Dahlwitz und Neuenhagen. ... [2]

Hönow. Auf Anordnung des Schauamts des Kreises Niederbarnim Nr. VIII Neuenhagen hat die Räumung des Zochegrabens in der Zeit vom 1. bis 5. Juni zu erfolgen. Die Schau erfolgt am 11. Juni, 10 Uhr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. Mai 1925 (Nr. 112), Anzeigen

Saatbuschbohnen eigener Ernte verkauft zu Engros-Preisen, wie Neger, braune, rote Pariser, Saxonia, Hinrichs Riesen bunt, usw., Buscherbsen, Wunder von Amerika.
Georg Winkel, Gartenbau, Hönow. [2]

Junger Bursche etwa 16 Jahre, von ordentlichen Eltern, für Garten- und Hausarbeit, mit Familienanschluß gesucht. Näheres
Winkel, Gartenbau Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Mai 1925 (Nr. 117), Anzeigen

Kirchenkonzert des „Kirchenchores“ zu Lindenberg.
Donnerstag (Himmelfahrt) den 21. Mai 1925 nachmittags 4 Uhr, in der Kirche zu Lindenberg unter gütiger Mitwirkung der Konzertsängerin Frau Gertrude Bude aus Charlottenburg, des Kammersängers Herrn F. Kalweit Berlin-Blankenburg und des Pfarrers Herrn Dr. Bachmann Berlin-Karow; musikalische Leitung Herr Lehrer R. Schneider, Lindenberg.
Eintritt 1,- Mark. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 21. Mai 1925 (Nr. 118), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Festgottesdienst beginnt am Himmelfahrtstage vorm. 8 Uhr. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow tritt am Himmelfahrtstage mit einer turnerischen Veranstaltung an die Oeffentlichkeit mit dem Zwecke seinen Fahnenfonds zu stärken. Um ½2 Uhr nachm. versammeln sich die Turnbrüder im Vereinsheim Seeger und marschieren von dort zur Dorfaue vor dem R. Schmidtschen Platze, um an zwei Geräten und in zwei Riegen ihre Kräfte zu messen und ihr Können zu zeigen. Zwei Pyramiden beschließen hier das Turnen. Im Vereinsheim wird dann geschossen (Preise: Korbsessel, Hahn, Tauben usw.), amerikanisch versteigert und getanzt. Bei dem oben genannten Zwecke ist dem Verein ein volles Haus zu wünschen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. Mai 1925 (Nr. 119), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Die Verkehrsstraßen im Kreise Niederbarnim.
Von Max Rehberg, Oranienburg.
... 1860 bestanden im Niederbarnimer Kreise (dem heutigen Restkreise) folgende Chausseen: 1. die Chaussee nach Neustrelitz über Oranienburg, 2. die Prenzlauer Chaussee über Basdorf und Groß-Schönebeck, 3. die Berlin-Stettiner Chaussee über Blumberg und Seefeld, 4. die Frankfurter Chaussee über Mahlsdorf, Tasdorf, Herzfelde, 5. die Bernauer Aktien-Steinstraße über Lindenberg und Schwanebeck, 6. die Berlin-Prötzeler Chaussee über Altlandsberg. Inzwischen sind so viele neue Chausseen gebaut worden, daß die meisten Dörfer heute untereinander durch Kunststraßen verbunden sind. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Mai 1925 (Nr. 120), Ab. Ahrensfelde / Neuenhagen, teilw. gekürzt

Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein hält, wie im Inserententeil veröffentlicht, am Sonntag, den 14. Juni seine Standartenweihe ab. Das Fest des bereits 1901 gegründeten Vereins verspricht unter Mitwirkung verschiedener auswärtiger Vereine eine würdige nationale Feier zu werden, bei der der alte deutsche Reitergeist unter den Farben Schwarz-Weiß-Rot wieder nach außen in Erscheinung treten wird.

Hönow. Der Gottesdienst am kommenden Sonntag fällt wegen der Synodalwahlen aus. Die Wahlen finden um 9 Uhr im Gemeindebüro statt. [2]

Hönow. Einen immerhin nicht gewöhnlichen Fang machte ein Angler am Himmelfahrtstage in den hiesigen Seen. Er fing mit der Angel einen Karpfen von etwas über 20 Pfund. [2]

Hönow. Prachtvolles Mai-Wetter lag über der turnerischen Veranstaltung, mit der der „Deutsche Turnverein“ Hönow am Himmelfahrtstage an die Öffentlichkeit trat. Der Verein hatte auch alles aufgeboten, um seinen Gästen etwas zu bieten. Um 2 Uhr marschierte der zum ersten Male einheitlich gekleidete Verein mit frischem Turnerliede zur Dorfaue. Am Reck und Barren wurden unter Leitung der Turnwarte Breitenfeld und Rich. Döberitz exakte Uebungen vorgeführt. Zwei hübsche Pyramiden gaben ein wirkungsvolles, Beifall findendes Bild. Ein Konzert, zu dem der Turnbruder R. Schmidt 9 in liebenswürdiger Weise sein Klavier gestellt hatte, erhöhte die Stimmung auf der schönen, beschatteten Dorfaue. Im Vereinsheim setzte ein flotter Wettbewerb um die Gewinnung von 6 wertvollen Preisen ein, die für ein Wettschießen gestiftet waren. ... Die Versteigerung eines Korbsessels brachte Abwechslung und einen Ueberschuß für die Vereinskasse. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Mai 1925 (Nr. 120), Anzeigen

Reit- und Fahrturnier
am Sonntag den 24. Mai auf dem Turnierplatz an der Berliner Straße, nachmittags von 3 Uhr ab. [ohne Ortsangabe, vermutl. Ahrensfelde]
Wettkampf ländlicher Reitervereine, Flachrennen, Eignungsprüfung für Wagenpferde,
Vereinsflachrennen, Reiterprüfung, Jugendflachrennen.
Konzert des Berliner Tonkünstler-Orchesters, Alte Reitermärsche, Fanfarenmärsche
Restauration auf allen Plätzen. [2]

Suche sofort: kinderlose Witwe, 48-52 Jahre, für kleinen Haushalt zwecks späterer Heirat.
Arbeiter Julius Vetter, Mehrow, Post Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 26. Mai 1925 (Nr. 121), Anzeigen

Die Verdächtigung, die ich gegen den Klempner Hrn. Oskar Schulz - Blumberg ausgesprochen habe, nehme ich hiermit zurück. Frau Dahle. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 26. Mai 1925 (Nr. 121), gekürzt

Bekanntmachung.
Der Kreistag des Kreises Niederbarnim faßte in seiner Sitzung am 16. Mai d. Js. folgende Beschlüsse: ...
Gewählt wurden: ... 12. zu Vertrauensmännern zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen für das Jahr 1926 ...
B. Amtsgericht Berlin-Weißensee
Gemeindevorsteher Kirschbaum, Lindenberg.
C. Amtsgericht Altlandsberg ..., Amtsvorsteher Gustav Weidelt, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. Mai 1925 (Nr. 122), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Der Kirchenchor veranstaltete zum Himmelfahrtstage unter Leitung seines tatkräftigen Dirigenten Schneider ein Konzert in der so schönen Kirche. Draußen grünte und blühte es; das Kirchlein erschien wie eingebettet in einen großen Kranz, zu dem sich die Zweige der jungen und alten Bäume des Friedhofes geschlungen hatten. Und drinnen im Gotteshaus klang es zu Lob und Ehre dessen, der dies alles bereitet hat ... Die verschiedenen Chöre, die eifrig einstudiert waren, brachten dies jeder in seiner Weise zum Ausdruck. ... Dem Kantor des Ortes gebührt Dank und auch verständnisvolle Unterstützung, daß er sich so der Pflege der edelsten Musik angelegen sein läßt. An dem Konzert wirkten außerdem treffliche Musiker mit. So vor allem Kammersänger Kalweit aus Blankenburg ... Die Orgelpartie hatte Pfarrer Dr. Bachmann - Karow übernommen ... Dann begleitete er Kantor Schneider, der mit seiner Geige bekannte Kompositionen von Schumann und Händel spielte ... Möchte unter seiner Leitung der eifrige Kirchenchor sich entfalten und die Pflege der so herrlichen Kirchenmusik gedeihen! [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. Mai 1925 (Nr. 122), gekürzt

Das Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim für das Jahr 1924.
In 4 Städten, 60 Landgemeinden und einem Gutsbezirk des Kreises Niederbarnim bestehen zusammen 65 Freiwillige Feuerwehren mit 1570 tätigen Mitgliedern. ...
Am 29. Oktober ist in Lindenberg eine Gemeindeversammlung abgehalten worden, in welcher bestehende Differenzen zwischen Gemeinde und Feuerwehr beigelegt wurden. Die Freiwillige Feuerwehr hat sich zur weiteren Ausübung des Feuerlöschdienstes bereit erklärt.
Die Verbesserung der Feuerlöscheinrichtungen in der Gemeinde Blumberg wurden dortselbst am 1. Dezember in einer besonders zu diesem Zweck einberufenen Gemeindevertretersitzung beraten.
Großfeuer-Brandstellen sind in Lindenberg, Liebenwalde (Rütgerswerke) und in Wensickendorf zwecks besonderer Feststellungen besichtigt worden. ...
Nach den eingegangenen Meldungen haben die Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Niederbarnim im Berichtsjahr 27 Kleinfeuer, 27 Mittelfeuer, 13 Großfeuer, 11 Wald- und Wiesen­brände, 6 Brände von Feldscheunen und Strohmieten, 1 Schornsteinbrand und 3 Automobilbrände bekämpft. ...
Die Dienstfreudigkeit der Freiwilligen Feuerwehren ist durchweg als gut zu bezeichnen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. Mai 1925 (Nr. 122), Anzeigen

Verkaufe umständehalb.:
1 4jähriges Pferd, schwarz, Stute, Hannoveraner,
1 sehr guterhaltenen Walter-Wood-Getreidebinder, linksschneidend,
1 Getreideableger, Siedersleben,
1 Häckselmaschine, Bermann, für Göpel u. Motorantrieb, 2 Messer,
1 4reihige Kartoffelzudeckmaschine, Unterlip.
Die Maschinen sind gebraucht, aber guterhalten und betriebsfertig.
Hunold, Blumberg, Bez. Potsdam [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. Mai 1925 (Nr. 124), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Mehrow. Der deutsche Turnverein „Hindenburg“ in Mehrow veranstaltet am 2. Pfingstfeiertag von nachmittags 2 Uhr an das Fest seines zweijährigen Bestehens, verbunden mit einem Vereins­wettkampf und einem Waldlauf von 5 km. ... [Die] fremden und einheimischen Vereine, die sich an dem Umzug beteiligen, treten um 2 Uhr mit Fahnen vor dem Vereinslokal an. Während der turnerischen Vorführungen im alten Gutspark findet „unter den Linden“ des Turnbruders Gastwirt Meißner ein Gartenkonzert statt. Alle Mitbürger von Mehrow und alle sonst gut deutsch gesinnten Freunde des edlen Turnsports sind zu der Feier herzlichst eingeladen. Wenn der Wettergott gnädig ist, verspricht das geplante Fest bei all den in Aussicht genommenen Volksbelustigungen und interessanten Ueberraschungen ein recht deutsches Volksfest zu werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. Mai 1925 (Nr. 126), Anzeigen (Wohin zu Pfinsten?)

Blumberg.
Schwarzer Adler.
Am 2. Pfingstfeiertag Große Tanzmusik wozu freundlichst einladet Gustav Ebel. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. Juni 1925 (Nr. 129), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Das Stiftungsfest unseres Turnvereines nahm am 2. Pfingstfeiertag bei schönstem Wetter einen glänzenden Verlauf. Schon am Vormittag hatten die drei Vereine von Ahrensfelde, Blumberg und Mehrow unter sich ein Wetturnen, welches staunenswerte Leistungen zeitigte. Besonders lobend muß anerkannt werden, daß sich unser junger Verein in dieser Beziehung seinen Brudervereinen aus den Nachbarorten ebenbürtig an die Seite stellen kann.
Nachmittags um 2,30 Uhr fand unter den Klängen alter preußischer Armeemärsche ein Umzug durch das Dorf statt, an welchem sich außer den drei Turnvereinen auch der hiesige Landwehr­verein und die zufällig anwesende Ortsgruppe vom Sportverein Olympia und vom Stahlhelm Friedrichsfelde beteiligten und der somit einen ansehnlichen Festzug darstellte. Nach dem Einmarsch der Vereine auf dem Festplatz fand unter grünen Linden und riesigen [?] Kastanienbäumen eine echt deutsche Volksfeier statt.
Zunächst begrüßte der Vorsitzende vom Ortsverein, Turnbr. Schwarz, die Vereine und Gäste, wies dann auf die Bedeutung des Festes hin und ermahnte alle Anwesenden, sich der Zeit entsprechend bei dem Feste zu bewegen. Er schloß mit einem dreifachen Gut Heil! auf die deutsche Turnerei.
Darauf sprach Turnbr. Georg Meißner von hier laut und ausdrucksvoll den Wahrspruch: Hoch die edle Turnerei! an welchem sich als gemeinsamer Gesang das Turnerlied „Hast Du dem Lied der alten Eichen“ anschloß. In seiner Festrede wies der Vereinsditwart einleitend darauf hin, daß sich die Festversammlung auf altem deutschgeweihtem Boden befindet, nämlich dort, wo die Mehrower seit undenklichen Zeiten ihre Sommer-Volksfeste gefeiert haben. Dann zeigte er die Beziehung unseres Vereins zum jetzigen Reichspräsidenten Hindenburg und die sich aus dieser Namens­verwandtschaft ergebenden Forderungen für den Verein.
An das Turngelübte der anwesenden Turner fürs deutsche Volk und Vaterland schloß sich als gemeinsamer Gesang das Deutschlandlied an. Um 6 Uhr nachmittags fand der 5-Kilometer-Waldlauf statt, zu welchem aus jedem Verein die Kanonen vorgeschickt wurden. Den 1. Preis gewann hierbei der Turnbr. Alfred Strewe vom Ortsverein, der die genannte Strecke in 19,6 Minuten durchsauste.
Während des Gartenkonzertes fanden allerlei Volksbelustigungen statt, Preisschießen usw. In einer großartigen Lotterie soll Fontuna auch manch einem ihre Hand gereicht haben. Es soll sogar eine recht respektable Schlackwurst gewonnen und von dem Glücklichen in selbstloser Weise gleich an die Scheelsüchtigen geopfert worden sein. Viele Glücksritter nach einer Staatskarosse, nach Auto oder Motorpflug behaupten, es seien auch Nieten unter den Losen gewesen. -
Einen recht würdigen Abschluß des offiziellen Festaktes bildete eine Turnergruppe mit der Germania (Darstellerin Frida Wegener) in ihrem Vordergrund, welche, farbig beleuchtet, ein wunderbar wirkendes Bild bot. Der um 8 Uhr abends einsetzende Ball zeigte in seinem ganzen Verlauf eine erdrückende Fülle von Tanzlustigen. Es brauchte niemand zu schieben, man wurde eben geschoben. -
Rückblickend kann man sagen, daß das Fest in seiner Anlage, wie auch in seiner Durchführung als recht gelungen bezeichnet werden kann. Möge es allen Teilnehmern noch recht lange als echt deutsches Volksfest in angenehmer Erinnerung bleiben. Für die unermüdliche Tätigkeit für die Veranstaltung und die Durchführung des Festes gebührt in erster Linie dem Vereinsleiter, Herrn Schwarz, sodann aber auch allen seinen willigen Mitarbeitern aus dem Verein der Dank der Turnbrüder und der Bewohner von Mehrow, soweit sie unser Fest besucht haben. Recht angenehm werden unsere Gutsangerhörigen es empfunden haben, daß sie von der Gutsverwaltung die Genehmigung bekamen, mit Rücksicht auf das Turnerfest auch noch einen dritten Pfingsttag feiern zu dürfen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. Juni 1925 (Nr. 132), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Ein Reit- und Fahrturnier veranstaltet der Reiterverein Blumberg am 28. Juni. Vorbereitungen nach allen Richtungen sind bereits getroffen. Die Turnierplatzfrage, die eine bedeutende Rolle spielte, ist glänzend gelöst. Dem Verein steht ein vortreffliches Gelände zur Verfügung. Zu der berühmten Quadrille sind Uniformen bereits beschafft. Ihr Erscheinen haben auch die Reitervereine Altlandsberg, Bernau, Schwanebeck und Hohenschönhausen bereits zugesagt. Dadurch und durch die schon fortwährenden und noch andauernden vielfältigen Uebungen des hiesigen Vereins, verspricht die Veranstaltung glänzend zu werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 10. Juni 1925 (Nr. 133), Anzeigen

Stock-Motorräder (steuerfrei) sofort lieferbar.
W. Mehn, Oranienburg, Berliner Straße 4, Telefon 388. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. Juni 1925 (Nr. 135), Anzeigen

2 Futterschweine stehen zum Verkauf bei Rud. Gahtow II Landwirt, Lindenberg b. Berlin, Dorfstr. 39. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. Juni 1925 (Nr. 137), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Junisitzung des Landwehrvereins Hönow fand am vergangenen Mittwoch im Saale des Kam. Schamy [!] statt und war von 38 Kameraden besucht. ... Am 5. Juni beteiligt sich der Verein an dem 25jährigen Bestehen des Kriegervereins Berlin-Wartenberg mit etwa 30 Kameraden auf 4 Gespannen. Der erste Reichskriegertag in Leipzig vom 17.-19. Okt. d. J. wird auch unsern Verein mit einer Fahnenabordnung sehen. Die Denkmalsangelegenheit wurde insofern wieder ein Stück gefördert, als dem Kameraden Schulze die Aufstellung der Umfriedung übertragen ward. ... In dem inoffiziellen Teil berichtete der Vorsitzende über die Erlebnisse seiner dreitägigen Wanderung mit den Kindern durch den Spreewald. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 18. Juni 1925 (Nr. 140), Anzeigen

Nachruf.
Am Mittwoch den 10. Juni 1925 verstarb nach längerem Leiden und doch unerwartet im 64. Lebensjahre der Gemeinde- und Kirchenbeamte Friedrich Ebel.
Fast 15 Jahre hat der Entschlafene unserer Gemeinde stets pflichtbewußt treue Dienste geleistet. Ehre seinem Andenken!
Blumberg, den 16. Juni 1925.
Der Gemeinde- und Kirchenvorstand. [2]

Blumberg.
3 Läuferschweine hat abzugeben Richard Gathow I. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. Juni 1925 (Nr. 140), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der weit über seine engere Umgebung hinaus bekannte Reiterverein feierte am letzten Sonntag seine Standartenweihe. Schon einige Wochen vorher konnte man als stiller Beobachter feststellen, daß die Reiterei von Ahrensfelde etwas Großes vorhatte. Wöchentlich ein- und zweimal ritt der bewährte Rittmeister des Vereins mit seiner Schar hinaus in den Wald, um seine Reitersleute und auch die Pferde auf dieses Fest vorzubereiten. Mit aller Energie wurde hier den alten, ganz besonders aber den jungen Mitgliedern die Reitkunst einexerziert.
Ganz besonders in der letzten Woche entwickelten die aktiven und passiven Mitglieder, sowie die Damen und Jungfrauen des Vereins eine emsige Tätigkeit. Galt es doch, am 14. zu zeigen, daß der Reiterverein von Ahrensfelde auf jedem Gebiete auf der Höhe ist. Die Mühe war nicht vergebens, glänzend der Erfolg. Früh schon am vergangenen Sonntag glänzte der an und für sich schon saubere Ort im Festschmuck. Die Jugend hatte die Dorfkirche mit zahlreichen Girlanden geschmückt.
Um 2 Uhr begann der Anmarsch der auswärtigen Reitervereine. Auch die Mitglieder des Krieger-, Gesang-, Turn-, Radfahrer- und Gemüsezüchter-Vereins hatten sich im Lokal von W. Dubick versammelt, um bei der Taufe der neuen Standarte Pate zu stehen.
Mit klingendem Spiel marschierte die stattliche Teilnehmerzahl unter Vorantritt der Ehrenjungfrauen zum Festplatz.
Bevor der eigentliche Festakt begann, legte Kam. B. Wegener im Namen des Reitervereins einen prachtvollen Kranz zu Ehren der gefallenen Kameraden am Denkmal nieder. Mit kurzen Worten begrüßte der 1. Vorsitzende, Kam. W. Hase, die erschienenen Gäste und Nachbarvereine. Frl. H. Albrecht trug den Festprolog vor. Hierauf ergriff Herr Direktor Evers vom Landbund Niederbarnim das Wort zur Fest- und Weiherede. In kernigen Worten erläuterte er die Ziele der Niederbarnimer Landbundreiterei. Dem Wohle des Vaterlandes zu dienen, die alten Ueberlieferungen der brandenburgisch-preußischen Reiterei zu pflegen und mit Hilfe des Reitsports den Körper zu stählen, das seien die höchsten Ziele der Reitervereine, aber auch in wirtschaftlicher Beziehung hätten sie einen großen Zweck zu erfüllen. In ernster Ermahnung zur Treue und Reinheit vollzog er die Weihe der Standarte und schloß nach Uebergabe derselben an den Standartenträger, Kam. K. Schmöker, seine mit Begeisterung aufgenommene Rede mit den Worten: „Wohl auf Kameraden aufs Pferd“.
Eine von den Ehrendamen gestiftete Standartenschleife wurde durch Frl. Ella Lehmann überreicht. Die Vertreter der geladenen Vereine brachten ihre Glückwünsche dar. Hierauf formierte sich die Reiterei zum Parademarsch. Es waren beinahe hundert Reiter, welche in zweimaligem Vorbei­marsch, im Schritt und im Trab, den Parademarsch ausführten.
Ein Festzug durch den Ort beschloß den offiziellen Teil. In beiden Sälen war abends den Tanzlustigen Gelegenheit gegeben, das Tanzbein zu schwingen. Manch „Reiterlikör“ wurde getrunken und manches Hoch auf den Reitsport ausgebracht. Als die Feier zu Ende ging, war der frische, fröhliche Geist, welcher von Beginn an das Fest beseelte, durch nichts gestört. So kann der Reiterverein von Ahrensfelde mit Genugtuung auf das Fest seiner Standartenweihe zurück blicken.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. Juni 1925 (Nr. 142), Anzeigen

Statt Karten.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange meiner lieben Frau sage ich auf diesem Wege besten Dank.
Fr. Gut Ahrensfelde, Juni 1925.
Willy Kremkau, Gutspächter. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Juni 1925 (Nr. 143), Anzeigen

Reit- und Fahrturnier in Blumberg
am Sonntag den 28. Juni 2 Uhr.
Schulreiten - Jagdspringen - Trabfahren - Rennen (geschlossene und offene) - Quadrillreiten
Eintrittsgeld: 1,- M., Wagen 1,50 M., Auto 3 M.
Abends in den Lokalen Ebel und Genzow Ball.
Preisverteilung 10 Uhr abends im „Schwarzen Adler“.
Landbund-Reiterverein Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 27. Juni 1925 (Nr. 148), Anzeigen

Eine gut erhaltene Dreschmaschine mit Schüttelwerk hat zu verkaufen
Robert Wolff, Ahrensfelde, Dorfstraße 29. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. Juni 1925 (Nr. 150), gekürzt

Reiterfest in Blumberg.
... Solch Reiterfest wird zu einem wahren Erlebnis, wenn man so viel zu zeigen hat, wie es der Blumberger Verein vermochte. Schon der Festumzug, der sich gestern nachmittag um 2 Uhr vom Dorfe aus in Bewegung setzte, zeigte mit seiner starken Beteiligung, daß die benachbarten Vereine gerne gekommen waren, um dem Blumberger Verein Freundschaft und Ehre zu erweisen. Es nahmen außer den Blumbergern teil die Vereine von Altlandsberg, Bernau, Hohenschönhausen, Schönfeld und Schwanebeck. Der äußere Eindruck war famos. Alle Reiter völlig gleichartig im Anzug und beim Verein Blumberg alle Pferde mit weißem Vorderzeug. Man merkte dem Verein an, daß er mit seinem Vorsitzenden, Herrn Fritz Töpffer, einen grundsachverständigen und energischen Reitlehrer hat. Das ging z. B. auch aus der sehr praktischen und wohldurchdachten Anlage des Turnierplatzes hervor. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. Juli 1925 (Nr. 151), Amtsbezirk Ahrensfelde, unvollständig

Mehrow. Nach der letzten Volks-, Berufs- und Betriebszählung hat unser Ort 27 Wohnhäuser; in diesen wohnen ... Familien mit 404 Personen. 2 Gasthäuser und 2 Lebensmittelgeschäfte sorgen für das leibliche Wohl der Bewohner, die bis auf geringe Ausnahmen sämtlich in der Landwirtschaft tätig sind.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Juli 1925 (Nr. 155), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Vermißt wird hier seit Freitag voriger Woche der in den siebziger Jahren stehende Arbeiter Friedrich Schmidt. An diesem Tage wollte er sich nach Berlin zur Augenklinik in der Ziegelstraße begeben. Festgestellt wurde, daß er von Mahlsdorf tatsächlich nach Berlin abfuhr. Bis heute ist er aber noch nicht wieder zurückgekehrt und irrt jedenfalls in Berlin planlos umher. Ein Unglücksfall ist weniger wahrscheinlich, da die Nachforschungen der Angehörigen bei den maßgebenden Stellen in Berlin erfolglos blieben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 7. Juli 1925 (Nr. 156), gekürzt

Landbundfest Niederbarnim
... Es war ein stattlicher Zug, der sich durch die Straßen [von Altlandsberg] bewegte. Voran eine Kapelle, dann hoch zu Roß [der Vorsitzende des Landbundes Niederbarnim] Dr. Schrader, Major a. D. Evers, der Geschäftsführer des Landbundes und Major a. D. Schrader. Zu Fuß folgten dann die Junglandbünde von Rehfelde, Werder, Groß-Schönebeck und Altlandsberg. Dann kam eine Sensation: der Paukenschläger der früheren Gardehusaren, ein Neger, der zu Pferde die ebenfalls berittene Kapelle des Tonkünstlerorchesters anführte. Ihr schlossen sich die Reitervereine von Lindenberg, Altlandsberg, Bernau, Ahrensfelde, Marzahn, Schwanebeck und Blumberg an. Dann folgte der Troß der Wagen und Autos. ...
Das Hauptinteresse konzentrierte sich natürlich auf den Reit- und Fahrsport. Herr Otto Bredereck führte den Altlandsberger Reiterverein vor, während gleichzeitig Herr Fritz Töpffer den Blumberger Verein zeigte. Die Preisrichter hatten hier kein ganz einfaches Amt, da beide Vereine über gutes Material und gute Schule verfügten. Sie entschieden sich dann aber für den Reiterverein Blumberg. Im Wettkampf der Jugendabteilungen siegte der Reiterverein Altlandsberg (Reitlehrer Herr Krause) gegenüber dem Reiterverein Marzahn (Reitlehrer Herr Willy Lenz). ...
Die Armee-Erinnerungsquadrille des Reitervereins Blumberg unter Leitung von Herrn Töpffer war wieder, wie auch am vorigen Sonntag beim Fest des Blumberger Vereins, der Höhepunkt der ganzen Veranstaltung. Wir können nur wiederholen ...: eine ungeheure Arbeit, die dem Geist des Blumberger Vereins und seinem Lehrer das beste Zeugnis ausstellt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. Juli 1925 (Nr. 159), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der vor einigen Tagen als vermißt gemeldete Herr Schmidt hat, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, Aufnahme im Virchow-Krankenhaus in Berlin gefunden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. Juli 1925 (Nr. 161), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Ein großes Filmfest findet morgen nachmittag statt. Der Grund hierzu liegt darin, daß die Siedlung „Hönow“ auf ein fünfjähriges Bestehen zurückblicken kann. Aus diesem Anlaß sollen auch einige Filmaufnahmen gemacht werden. Alle Einwohner von Hönow und Umgegend, die sich als „Filmschauspieler“ ausbilden lassen wollen, können sich melden. Die Ausbildung erfolgt unentgeltlich. Der Anfang des Festes ist auf 2 Uhr festgesetzt worden. Der Umzug findet gegen 3 Uhr statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 16. Juli 1925 (Nr. 164), Anzeigen

Eber zum Decken.
Gastwirt Hase, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 21. Juli 1925 (Nr. 169), Anzeigen

2 Deputantenfamilien mit Hofgänger zum baldigen Antritt sucht
Rittergut Blumberg (Bezirk Potsdam) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Juli 1925 (Nr. 171), Anzeigen

Voranzeige!
Sonntag den 23. August 1925:
Gr. Bauernwettreiten
Nähere Auskunft erteilt der Reiterverein Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. Juli 1925 (Nr. 172), Anzeigen

Blumberg.
Sonntag den 26. Juli große Tanzmusik
Dazu ladet freundlichst ein A. Genzow, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Juli 1925 (Nr. 173), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Landarbeiter Christian Vorpahl als Nachtwächter der Gemeinde Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Juli 1925 (Nr. 173), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein hat, nachdem die Roggenfelder anfangen sich zu lichten und das Feld so für den Rennsport frei wird, seinen Renntag auf Sonntag, den 9. August nachm. 3 Uhr, festgesetzt. - Der Verein, welcher bereits auf ein 24jähriges Bestehen zurückblicken kann, ist auch in diesem Jahr wieder dem Wunsch der Gäste nachgekommen und hat von einem Schulreiten usw. an dem betreffenden Tage Abstand genommen, es wird daher ein wirklich spannender Sport in Galopp- und Hindernisrennen gelaufen werden. Außerdem kommen auch wieder einige Trab­fahrten zum Ausgleich. Im übrigen verfügt der Verein in letzter Zeit über einen bedeutenden Zuwachs von gutem Pferdematerial, welches nach der letzten Zusammenstellung recht interessante Kämpfe erwarten läßt. Daher auf am Sonntag, den 9. August nach Ahrensfelde zum Galopprennen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 28. Juli 1925 (Nr. 176), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Von Wegelagerern lebensgefährlich angeschossen wurde in der Nacht zum Sonnabend zwischen 11 und 12 Uhr auf der Chaussee Malchow-Weißensee in der Nähe des Kreuzpfuhls, der 20-jährige Arbeiter Erich Azurka aus Lindenberg. Er wollte mit seinem Fahrrad nach Weißensee fahren und wurde von zwei unbekannten Männern angefallen, die ihm das Rad rauben wollte. Der Ueberfallene versuchte zu flüchten, wurde aber von den Wegelagerern beschossen und erhielt einen Becken-Steckschuß. Die Täter flüchteten. Ein Arbeiter, der vorbeikam, veranlaßte die Ueberführung des A. in das Weißenseer Krankenhaus. Die sofort aufgenommene Verfolgung der Täter blieb erfolglos. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 30. Juli 1925 (Nr. 176), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Ein neuer Raubüberfall wurde in der Nacht zum Montag auf der Chaussee Lindenberg-Malchow-Weißensee verübt. Gegen 1 Uhr fuhr hier ein Gemüsehändler mit seiner Mutter auf einem Fuhrwerk von Lindenberg in der Richtung nach Malchow. Kurz vor dem Eingang in das Dorf ging der junge Mann einen Augenblick vom Wagen. Seine Mutter lenkte das Gespann inzwischen langsam weiter. Dem Händler trat plötzlich auf der Chaussee aus dem Dunkeln heraus ein junger Bursche entgegen, der Geld von ihm forderte. Der Gemüsehändler faßte in die Tasche, scheinbar um Geld herauszunehmen. In Wirklichkeit zog er einen großen Schlüssel heraus und schlug ihn dem Wegelagerer ins Gesicht. Der Fremde erwiderte den Schlag mit einem Messerstich in den Unterarm. Der Angefallene rief laut um Hilfe, so daß seine Mutter aufmerksam wurde und herzueilte. Der Räuber sprang nun zu seinem verborgen gehaltenen Fahrrad, bestieg es und fuhr eiligst davon. Jetzt erst nahm der Ueberfallene wahr, daß noch ein zweiter Bursche, der ebenfalls zu Rad war, sich dem Fliehenden anschloß. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. August 1925 (Nr. 179), Anzeigen

Am Sonntag, den 2. August bleibt mein Lokal wegen Vereinsfestlichkeit von 6 Uhr ab geschlossen.
Max Otte, Gastwirt, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 4. August 1925 (Nr. 180), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hielt am Freitag bei Tbr. Adolf Hörnicke eine außer­ordentliche Vereinssitzung ab, zu der 31 Turnbrüder erschienen waren, eine Besucherzahl, die seit dem fünfjährigen Bestehen des Vereins noch nicht zu verzeichnen war, aber als berechtigt und notwendig erschien im Hinblick auf den wichtigsten Punkt der Tagesordnung, nämlich die Fahnenweihe des Vereins am 6. Herbstmonat (Sept.) dieses Jahres. Tbr. Meyer als Vorsitzender des Vereins hatte tüchtig vorgearbeitet, um die Versammlung nicht zu lange auszudehnen ... Der Vormittag des 6. September wird durch Wettkämpfe der Turner, Turnerinnen und Jungmannen des 4. Bezirks des Gaues Brandenburg ausgefüllt. Am Nachmittag findet die Weihe statt, zu der außer den Ortsvereinen die Vereine des 1. und 4. Bezirks eingeladen sind. Es handelt sich um über 20 Vereine. ...
Nach Beendigung der Sitzung fanden die Turnbrüder Gelegenheit, ihre Kräfte beim Herausziehen eines Autos aus dem Chausseegraben zu zeigen. Mit rasender Geschwindigkeit war ein betrunkener Fahrer an dem Wegekreuz Berliner Chaussee - Mahlsdorfer Chaussee in den Graben gefahren; wie durch ein Wunder blieb der Fahrer unverletzt, vom umgekippten Wagen blieb nur der Motor heil. Ohne Luft in je einem Rad vorn und hinten, ohne sich für die Hilfe zu bedanken, raste der betrunkene Fahrer dann wieder in die Nacht hinein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. August 1925 (Nr. 181), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Ein Festtag war für unseren Ort der letzte Sonntag. Wurde doch an diesem Tage durch einen besonderen Festgottesdienst die Gedenktafel für unsere im Weltkrieg gefallenen Söhne des Ortes und zugleich die wieder vervollständigte Orgel eingeweiht. An dem Gottesdienst nahmen der hiesige Landwehrverein und der Turnverein geschlossen mit Fahnen teil. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die ganze Feier, besonders die Festpredigt, war der Würde des Tages entsprechend, tief ernst und feierlich. Allen Teilnehmern wird diese Feierstunde unvergeßlich bleiben. Sowohl die aus Eichenholz geschnitzte kunstvolle Gedenktafel als auch die Verbesserung an der Orgel sind Stiftungen unserer Gutsherrschaft. Der Landwehrverein, den die Denkmalssache für seine gefallenen Kameraden im Ort seit Jahren beschäftigt, dankt Herrn Bothe an dieser Stelle für die glückliche Lösung dieser Frage.

Mehrow. Der Landwehrverein hielt am letzten Sonnabend bei Kamerad Raetz unter reger Beteiligung seiner Mitglieder die August-Versammlung ab. Außer den üblichen Programmpunkten derartiger Versammlungen stand noch besonders die Besprechung und Beschlußfassung über ein Preisschießen im Verein auf der Tagesordnung. Es wurde festgesetzt, am Sonntag den 16. d. Mts. in der Bauernheide im Verein mit den Kameraden vom Stahlhelm ein Preisschießen abzuhalten, wozu der Verein eine Anzahl wertvoller Andenken aus seiner Kasse und mehrere Vereins­kameraden solche aus ihren eigenen Mitteln stiften werden. Nach dem Schießen findet Festball bei Kamerad Raetz statt, zu welchem nur die Vereinsmitglieder nebst ihren Familienangehörigen Zutritt haben. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die hoffentlich recht zahlreich einlaufenden Preise von Mitgliedern bis Sonntag den 9. d. M. beim Vorsitzenden des Vereins abzugeben, bzw. anzumelden sind.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. August 1925 (Nr. 183), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Ein Raub der Flammen wurde am Mittwoch gegen Mittag die erst kurz zuvor errichtete Roggenmiete des Landwirts Lehmann in der Nähe der Kolonie Neu-Buch. Ob ungenügende Achtsamkeit beim Anzünden einer Zigarette die Ursache des Brandes ist oder ob Brandstiftung vorliegt, haben die sofort eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen noch nicht ergeben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 8. August 1925 (Nr. 184), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die vereinigten kirchlichen Körperschaften hielten am Montag den 3. August im Gemeindebüro eine Sitzung ab, zu der 14 Mitglieder erschienen sind. In dieser Sitzung wurde die Kirchsteuer auf 15% der staatlichen Einkommen für 1925 einstimmig beschlossen. Die Kirchensteuer für 1924 gelangt demnächst zur Einziehung. ... Ueber die Anbringung der Mittel zur Beschaffung von Kirchenlocken wird ein Vorschlag eingebracht und ein Ausschuß, aus den Herren H. Gathow, A. Mette und Rich. Döberitz bestehend, mit der Weiterverfolgung betraut.

Hönow. Die Versammlung des Landwehrvereins wurde mit einem Glückwunsch zur Silberhochzeit des Kam. Paul Schneider, einem Gründer des Landwehrvereins Hönow, durch den 1. Vorsitzenden, Lehrer Meyer, eröffnet. ... Am Sonntag, den 6. September beteiligt sich der Verein an der Fahnenweihe des Deutschen Turnvereins Hönow. ... Der Vorstand wird beauftragt, bei der hiesigen politischen Gemeindevertretung einen Antrag auf Bewilligung der Kosten zur Anschaffung eines Adlers für das Denkmal zu stellen. Der für den Verein stets rührige Kam. Schulz wird in den nächsten Tagen auch das Gitter um das Denkmal aufstellen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 11. August 1925 (Nr. 186)

Rennen des Reitervereins Ahrensfelde
Kürzlich hörte ich die Behauptung, auf den Rennbahnen in Deutschland sei „überhaupt nichts mehr los“. Gute Pferde und gutes Reiten könne man nur noch in Maissons Lafitte oder Marseille sehen. Das ist natürlich ein snobistisches Wort. Man braucht gar nicht einmal Karlshorst oder Farmsen, Ruhleben oder Magdeburg zu besuchen, um sich an Pferden und Reitern zu erfreuen und um Ueberraschungen zu erleben.
Damit ist schon eine Kritik des Ahrensfelder Reitens im allgemeinen ausgesprochen und auf Ueberraschungen hingewiesen. Doch etwas spezialisiert; Man vergaß oft, daß man einem Bauern-Reiten beiwohnte. Wenn Albrechts „Matador“ oder Hases „Pluto“ über die Bahn ging oder die Pferde des Stalles Bothe an den Start gebracht wurden, konnte man oft glauben, daß es sich um Tiere handle, die niemals zu etwas anderem als zu Bahnrennen gebraucht werden. Nicht anders war es mit manchem der Reiter, von denen die Herren Albrecht jun., Gebrüder Vilbrandt, Brülke, P. Haase und Posener besonders auffielen.
Oben wurde schon von einer Ueberraschung gesprochen, die es am Sonntag in Ahrensfelde gegeben hat. Sie kam im Isolderennen. H. Wegeners fünfjährige Stute „Mulle“ unter E. Meißner und R. Müllers „Pipel“ unter R. Jauert nahmen sofort die Spitze und behielten sie in weitem Abstand von dem Feld bis - ja bis zum 798. Meter. 800 Meter war die Strecke aber lang. Da die beiden ausbrachen, siegte R. Meißners „Drolli“ zur größten Verwunderung des Reiters E. Meißner - und wohl auch des Besitzers. Um ein Haar wäre es dahin gekommen, daß Jauerts „Moritz“, der als letzter im Felde lag, das Rennen gemacht hätte, denn als „Drolli“ die beiden Ausbrecher sah, zeigte auch er Lust, von der Bahn hinunterzugehen. Meißner erfaßte aber noch die sich bietende gute Gelegenheit, zu einem Kranze zu kommen und half mit der Peitsche nach, so daß der neunjährige Wallach noch vor Albrechts vierjährigen „Baldur“ durchs Ziel ging.
Eine besondere Erscheinung war es, daß in den offenen Rennen zum Teil besseres geleistet wurde, als in den regulären. Doch darüber später.
Die Einleitung bildete ein Trabfahren, das von 01 Schusters „Liselotte“, die in der Mitte der Bahn R. Wegeners „Linke“ hinter sich ließ, glänzend gewonnen wurde. Ebenso spielend wurde das Eröffnungsrennen von P. Haases 9jährigem Wallach „Benno“ unter dem Besitzer nach Hause gebracht, während E. Baals „Anna“ (Primer) und A. Wolffs „Goldhahn“ (Adler) sich mit Plätzen begnügen mußten. G. Albrechts „Matador“ (Albrecht jun.) nahm im Preis von Eiche sofort die Führung und ging mit etwa sechs Längen vor A. Pelz' „Frl. Lotte“ (Grude) durchs Ziel, während die übrigen in noch größerem Abstand hinter „Frl. Lotte“ folgten. In kaum weniger flotter Weise brachte Herr Vilbrandt 11 M. Bothes 10jährige Stute „Parabella“ im Großen Preis von Ahrensfelde durchs Ziel, eine Nasenlänge vor H. Riesch's 7jähriger Stute „Isabella“ unter Albrecht jun. Im Matadorenrennen siegte E. Zinn's „Tante Lotte“ unter dem Besitzer in einem außerordentlich scharfen Endspurt vor F. Adlers „Fanni“, obwohl die 7jährige Stute der 6jährigen „Fanni“ viel Gewicht vorgeben mußte.
Ebenso kritisch war die Entscheidung im Fürstenwalder Erinnerungsrennen. Da eine Nennung nicht erfüllt wurde, liefen nur drei Pferde. M. Bothes „Kondor“ brach bald nach dem Start aus, so daß P. Haases „Falada“ unter dem Besitzer und F. Brederecks „Moritz“ (Posener) das Rennen allein bestritten. Daß „Falada“ den 10jährigen Wallach hinter sich ließ, ist hier besonders hoch zu bewerten, da die auch nicht jüngere Stute durch Drängen Poseners böse verletzt worden war, so daß sie nach dem Rennen lahm von der Bahn gebracht werden mußte.
Das Isolderennen ist schon oben näher besprochen. Abermals eine scharfe Konkurrenz stellte das Niederbarnimer Landbundgenossenschaftsrennen über 1200 Meter dar. Infolge einer Bodenwelle, die unmittelbar hinter dem Startplatz lag, blieben W. Haases „Pluto“ und P. Haases „Benno“ (Besitzer) hinter dem Felde zurück. Zum Ueberfluß lagen sie auch noch in der Außenbahn. Pferde und Reiter müssen also Außerordentliches geleistet haben, wenn „Pluto“ als Erster und dicht hinter ihm „Benno“ durchs Ziel gehen konnten. - Beim offenen Trabfahren fielen die Teilnehmer des ersten Rennens gänzlich ab, während ein auswärtiger schwarzer Hengst eine wunderbare Gangart sehen ließ.
Was dem Ahrensfelder Reiterverein dringend anzuraten ist, ist eine bessere Planierung der Bahn. Wenn natürlich auch der Stoppelacker keine Grasnarbe haben kann, so sollten doch derartige Hügel, wie einer der schlimmsten an der linken Ecke lag, beseitigt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. August 1925 (Nr. 187), Anzeigen

Blumberg
Den geehrten Besitzern zur gefälligen Kenntnis, daß ich vom Montag, den 17.8. ab die Schmiede von Herrn August Ebel selbst übernehme.
Max Frenzel, Schmiedemeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 13. August 1925 (Nr. 188), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Des gemeinschaftlichen Diebstahls beschuldigt waren 9 Arbeiter bzw. deren Ehefrauen. Sie sollen fortgesetzt von Herbst 1924 bis März 1925 von der Gutsverwaltung des Grafen v. Arnim, wo sie beschäftigt waren, Getreide entwendet haben. Der Hehlerei beschuldigt war der Müller K. aus Falkenberg, der Getreide von den Angeklagten gekauft hatte. Die Beschuldigten gaben zu, insgesamt etwa 30 Zentner Getreide vom Kornboden entwendet zu haben, ebenfalls die gebrauchten Säcke. Die Gutsverwaltung dagegen nimmt einen Verlust von 300 Zentnern an. Der Mühlenbesitzer K. wurde mit seinem Wagen am 5. März angehalten und die Ladung von einem Landjäger kontrolliert. Er bestreitet heute noch, gewußt zu haben, daß es sich um gestohlenes Getreide handelt. Er nahm vielmehr Deputatlohn an. Das Schöffengericht Bln.-Lichtenberg, wo sich alle Angeklagten zu verantworten hatten, hielt K. der Hehlerei für überführt und verurteilte ihn zu 6 Monate Gefängnis. ... Weiter wurden folgende Urteile wegen Diebstahls gefällt. ... Hermann W. 1 Jahr 6 Monate, worauf 2 Wochen Untersuchungshaft angerechnet wurden. Das Gericht billigte W., der wiederholt vorbestraft ist, nochmals mildernde Umstände zu, da Notlage angenommen wurde. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Seine Ehefrau wurde freigesprochen. Richard R. 3 Monate, seine Ehefrau 5 Monate Gefängnis. Adolf T. wurde freigesprochen, seine Ehefrau Marie T. erhielt 3 Monate Gefängnis. Wilhelm Sch. 6 Monate Gefängnis, seine Ehefrau 5 Monate Gefängnis. Frau Alwine B. wurde freigesprochen. Die Kosten fallen den Verurteilten zur Last, denen auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren aberkannt wurden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. August 1925 (Nr. 191), Anzeigen

Nachruf.
Am Sonntag, den 9. August d. Js. verschied unser langjähriger treuer Brennermeister Hermann Wollgramm nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden. 17 Jahre hat er in treuer Pflichterfüllung in unseren Diensten gestanden. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Die Gutsverwaltung Hönow
I. A. Fritz Dotti.
Hönow, den 13. August 1925. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. August 1925 (Nr. 195), Anzeigen, teilw. gekürzt

Bekanntmachung.
Die einheitliche Gasversorgung des Kreises Niederbarnim ist auf uns übergegangen. ...
Niederbarnimer Gasgesellschaft m. b. H.,
Hauptverwaltung Berlin NW 40, Alexander-Ufer 1, Norden 852-855.

Ehrliches fleißiges Hausmädchen für sofort gesucht.
C. Lauenstein. Birkholz, Post Blumberg, Bezirk Potsdam. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. August 1925 (Nr. 197), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die Gemeindevertretung hielt am Dienstag bei Scharny eine Sitzung mit umfangreicher Tagesordnung ab. ... 3. Alle Vertreter stimmten dem Antrage der vereinigten kirchlichen Körperschaften auf Anschaffung von Kirchenglocken zu und beschließen für diese Zwecke die Errichtung eines Kontos mit laufender Rechnung bei der Girokasse der Kreissparkasse zur Entnahme eines Kredites bis 3000 Mark. Die Vertretung hofft, diesen Kredit nur zu einem geringen Teil in Anspruch nehmen zu müssen. 4. Auf einen Antrag des Landwehr-Vereins hin bewilligt die Gemeindevertretung einstimmig die Kosten für den Adler auf dem Ehrenmal der Gefallenen. ... Beim Punkt Verschiedenes wurde in den Ausschuß für die Glockenbeschaffung gewählt: Schöffen Hörnicke und Meyer. Gemeindevertreter Neumann und H. Schmidt. Als Pacht für das Ackerstück am Lehmberg werden 6 Mark festgesetzt. ... Die Reparatur der Kirchhofsmauer wird Herrn Wilhelm Richter übertragen. ...

Hönow. Das Erntefest feiern am Sonntag den 23, August und dem darauffolgenden Montag unsere Schnitterinnen und Schnitter mit ihren Arbeitgebern in üblicher Weise. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. August 1925 (Nr. 197), Anzeigen

Lindenberg b. Berlin.
Sonntag den 23. August, nachmittags 2½ Uhr,
Großes Bauernwettreiten
unter Mitwirkung der Nachbar-Vereine Schwanebeck, Bernau und Blankenburg.
10 geschlossene Galopp- und Trabrennen sowie offene Rennen.
Während des Rennens findet Konzert statt. Bahn an der gepflasterten Straße Lindenberg-Buch, in 20 Minuten vom Bahnhof Buch zu erreichen. Fahrverbindung alle 30 Minuten vom Stettiner Vorortbahnhof.
Nach dem Rennen: Preisverteilung und Ball in beiden Sälen. Alles Nähere das Programm.
Es ladet freundlich ein Reiterverein Lindenberg. Der Vorstand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. August 1925 (Nr. 199), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Die Teerung von Station 20,8-22,6, zwischen Blumberg und Seefeld i. M., ist beendet und der Verkehr auf dieser Strecke freigegeben.
Am 22. d. M. beginnt die Teerung von Station 14,0-14,8 bei Ahrensfelde. Der Verkehr wird für etwa 8 Tage über den Sommerweg geleitet.
Berlin, den 24. August 1925.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. August 1925 (Nr. 199), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Mann mit blutbefleckter Kleidung, der am vorigen Sonntag im Rinnstein liegend aufgefunden und in Verdacht geraten war, den Mord in Germendorf begangen zu haben, ist zu gleicher Zeit, wie die Verhaftung der wahren Mörder erfolgte, in Hönow angehalten worden. Die Vernehmung ergab aber, daß er an der Sache völlig unbeteiligt ist. Die blutigen Verletzungen hat er sich beim Stürzen im Rausche zugezogen. Infolge dieser Feststellungen wurde der Mann wieder freigelassen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. August 1925 (Nr. 201), Anzeigen

Lindenberg.
Am 30. und 31. d. M. großes Erntefest wozu freundlichst einladet
Gustav Schumann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. September 1925 (Nr. 206), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Totgefahren wurde am Montag die 15jährige Tochter eines Weichenstellers aus Blumberg, die sich in Freienwalde aufhielt. Beim Radfahren geriet sie unter die Räder eines Kraftwagens der „Berliner Morgenpost“, der von einem anscheinend betrunkenen Führer gesteuert wurde. Dieser versuchte, mit seinem Wagen zu entkommen, wurde aber in Werneuchen gestellt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. September 1925 (Nr. 207), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Tag der Fahnenweihe rückt immer näher. Nur wenige Tage trennen uns von dem Sonntag. Emsig werden die Vorbereitungen getroffen. Denn es gibt für eine solche Veranstaltung viel, viel zu bedenken. Große Verantwortung liegt auf Vereinsleiter und allen Turnbrüdern. Daß der Deutsche Turnverein sich dieser voll bewußt ist, zeigte die letzte Vereinssitzung bei Turnbruder Adolf Hörnicke, zu der etwa 34 Mitlieder von etwa 40 erschienen waren. ... 15 Vereine haben bisher ihr Erscheinen zugesagt. Am Sonnabend treffen schon 70 auswärtige Turner des 1. Bezirks ein, für die Quartiere bereitgestellt sind. Am Sonntag vormittag finden Wettkämpfe der Turner, Jungmannen und Turnerinnen statt. Die Weihe der Fahne durch den Gauobmann Dombrowski erfolgt am Nachmittag. Sondervorführungen einzelner Vereine folgen dem Festakt. Der Festausschuß bittet ... die Ortseinwohner, durch Flaggen dem Dorfe ein äußeres festliches Gepräge zu geben. Die Fahnennagelung erfolgt später.

Seeberg. Das Erntefest fand am Sonntag und Montag statt. Die Seeberger Erntefeste waren stets beliebt, denn in jedem Jahre fanden sich zahlreiche Festteilnehmer aus allen Orten der Umgebung ein. In diesem Jahre nun gab es eine Sensation, die auch über die Grenzen des Ortes hinaus erörtert wurde. Der Sonntag brachte im Laufe des Tages eine wüste Schlägerei mit sich. Als Urheber wird uns ein Landwirt Adolf M. bezeichnet, der mit verschiedenen in der Landwirtschaft tätigen Arbeitern Händel gesucht haben soll. Politische Gegensätze sollen der Grund gewesen sein. ... Bei einem solchen Fest, das die Arbeitgeber zusammen mit ihren Arbeitnehmern begehen, sollte man doch soviel Taktgefühl besitzen, daß man dann seine politischen Leidenschaften zuhause läßt, denn es ist doch klar, daß solche Gegensätze bestehen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. September 1925 (Nr. 208), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Die letzte Sitzung des Landwehrvereins, die beim Kameraden Scharny stattfand, war von 41 Kameraden besucht. Des Sedantages gedenkt der Vorsitzende in seiner Begrüßung ... Der Verein beschließt einstimmig, bei Begräbnissen von Kameraden wieder alle militärischen Ehren­bezeugungen zu erweisen. Als neues Mitglied wird der Kam. Marz aufgenommen. ... Nachdem von der Gemeindevertretung die Gelder zur Anschaffung des Adlers bewilligt waren, ist von der hier gut eingeführten Firma Schröder u. Laurin, Berlin-Lichtenberg, der Adler für das Denkmal beschafft worden. Dem Kam. Schulz dankt die Versammlung nochmals für seine Mühewaltung bei der Instandsetzung der Denkmalsanlagen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. September 1925 (Nr. 208), Anzeigen

Blumberg
Sonntag den 6. September Großer Ernteball
Es laden freundlichst ein Max Otte, Gustav Ebel, Gastwirte. [2]

Bekanntmachung.
Am Sonntag den 6. September d. Js. zwischen 4-6 Uhr nachmittags, findet an der Lindenberger Straße eine Vorführung des Perkeo-Schaumlöschapparates statt. Um bei dem Aufsteigen der großen Rauchwolken eine Beunruhigung in der Bevölkerung sowie ein unnötiges Anrücken auswärtiger Feuerwehren zu vermeiden, bringe ich dies hierdurch zur besonderen Kenntnis.
Ahrensfelde, den 2. September 1925.
Der Amtsvorsteher Krüger. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. September 1925 (Nr. 209), Anzeigen

Die gegen Herrn Künneke ausgesprochene Beleidigung nehme ich zurück.
Irma Schreiber, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. September 1925 (Nr. 211), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Die Steinbahn der Berlin-Schwedter Provinzialchaussee von Sta. 14,0-14,8 bei Ahrensfelde ist nach Beendigung der Teerung für den Verkehr wieder frei.
Berlin, den 7. September 1925.
Der Landrat [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 10. September 1925 (Nr. 212), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Die Schuljugend der 10 Schulen des Konferenzschulbezirks Blumberg traf sich im Walde zu Ahrensfelde, um im Reichsjugendwettkampf ihre jugendlichen Kräfte untereinander zu erproben. Unter klingendem Spiele setzte sich die jugendliche Turnerschar der Schulen Seefeld, Löhme, Blumberg vom Bahnhof Blumberg aus in früher Morgenstunde gegen 7 Uhr in Bewegung, um, durch das Dorf Blumberg ziehend, zum Kampfplatz Ahrensfelde zu gelangen. ... Auf dem Platze trafen auch bald die übrigen Schulen unter fröhlichem Gesang ein. ... In Gegenwart des Schulrats Hoppe wetteiferten nun bis gegen 2 Uhr mittags unter Leitung des Lehrers Marquardt an 340 Schüler und Schülerinnen. Es wurde ein Dreikampf in Lauf, Sprung und Wurf ausgeführt. ... Eine weitere feierliche Würde erhielt der Jugendwettkampf durch mehrstimmige Chorgesänge, die die Schulen Ahrensfelde, Blumberg und Lindenberg zu Gehör brachten und ferner durch die Ansprache des Hauptlehrers Lehmann, Ahrensfelde. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. September 1925 (Nr. 218), Anzeigen

Die der Ehefrau Schilling zugefügte Beleidigung nehme ich, als unwahr, zurück.
Frau Marta Dietrich, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. September 1925 (Nr. 221), Amtlicher Teil

Die Kreisstraße von der Grenze gegen Berlin-Malchow bis Lindenberg wird wegen Instandsetzens des Kleinpflasters vom 21. September d. Js. bis auf weiteres für Fuhrwerke gesperrt.
Berlin, den 17. September 1925.
Der Landrat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. September 1925 (Nr. 221), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Ein Fahrrad gestohlen wurde hier am 12. September dem Töpfermeister Lüdke aus Hönow um die Mittagszeit vor der Gastwirtschaft Hörnicke-Hönow. L. hatte sich für etwa ½ Stunde in das Lokal begeben, um sich zu erfrischen. Als er wieder fortfahren wollte, mußte er den Diebstahl seines Rades feststellen. Es handelt sich um ein Herrenfahrrad, Marke Weil, grün emailliert, vernickelte Felgen, Torpedofreilauf, ohne Schutzbleche, Lenkstange nach unten gebogen, mit neuer Bereifung und braunem Sattel. Vor Ankauf des Rades wird gewarnt. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Ermittelung des Diebes führen können, nimmt das Landjägeramt Hönow und die Polizei in Neuenhagen entgegen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. September 1925 (Nr. 223), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Der Landwirt Ernst Baack in Ahrensfelde, Dorfstr. 27 ist zum Vertrauensmann der Branden­burgischen Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für den Gemeindebezirk Ahrensfelde gewählt worden.
Berlin, den 11. September 1925.
Der Kreisausschuß. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. September 1925 (Nr. 225), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Auf eine 30jährige Meisterschaft als Bäckermeister konnte Herr Adolf Mette am vergangenen Mittwoch zurückschauen. Aus alter, hier eingesessener Familie stammend, gründete er vor 30 Jahren seine Bäckerei und hat sie durch seine Tätigkeit zur Blüte gebracht. Mette, den das Vertrauen seiner Mitbürger in die verschiedensten Ehrenämter berufen, war daher Gegenstand vielfacher Ehrung. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. September 1925 (Nr. 227), Anzeigen

Der Wendestock, der Motorpflug des Kleinbetriebes, kann in Bohnsdorf bei Grünau bei der Arbeit besichtigt werden. Die Herren Landwirte Karl Kiekebusch (Telephon Grünau 153) und Otto Schulze (Grünau 3) haben sich liebenswürdiger Weise bereit erklärt, jedem Interessenten diese Gelegenheit zu geben. Wir laden ergebenst dazu ein, sie wahrzunehmen.
Stock-Motorpflug A.-G. Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 30. September 1925 (Nr. 229), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der Donnerstag-Abend versammelte die Gemeindevertretung im Hörnickschen Lokale zur Erledigung wichtiger Angelegenheiten. Es erfolgte in dieser Sitzung die Abnahme der Jahres­rechnung für 1924 und die Beschlußfassung über den Haushaltsplan für 1925. [2]

Hönow. Die nächste Sitzung des Landwehrvereins Hönow findet ausnahmsweise schon am Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Kamerad Hörnicke statt. Die Tagesordnung weist so viele wichtige Punkte (Vereinsvergnügen, vorbereitende Besprechung zur Feier des 25jährigen Stiftungsfestes des Vereins usw.) auf, daß ein zahlreiches Erscheinen der Kameraden erwartet werden muß. [2]

Hönow. Der Radfahrer-Verein „Germania Hönow 1912“ feierte am vergangenen Sonntag im Scharnychen Gasthofe sein Herbstvergnügen, in dessen Verlauf auch trotz des regnerischen Wetters ein Vereins-Wettrennen ausgetragen wurde. Die Vereinsmeisterschaft im 25-Kilometer-Rennen, das zweimal über Eiche, Ahrensfelde und Mehrow führte, errang Reimann in 1 Std. 6 Min. Eine halbe Minute später fuhr Fritz Zakowril [!] als zweiter durchs Ziel. Um den Wanderpreis, der in 12 Kilometer ausgefahren wurde, rangen vier Mitglieder. Erster wurde hier Fritz Zakouril in 27½ Minute. Eine halbe Länge zurück lag Willi Schmidt. Der Abend brachte in das Tanzvergnügen eine Abwechslung durch einen Reigen, der von den Gebrüdern Schneider, Marz und Lipinski gefahren wurde. In Anbetracht der kurzen Zeit, die nur zum Einüben zur Verfügung stand, muß die Ausführung als durchaus befriedigend bezeichnet werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 3. Oktober 1925 (Nr. 232), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Der Festgottesdienst, der am Sonntag zur Feier des Erntedankfestes stattfindet, beginnt um 8 Uhr vormittags. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hält seine Oktober-Sitzung am Freitag, den 2. Oktober, abends 8 Uhr bei Tbr. Seeger ab. Im Mittelpunkt der Verhandlung steht die Berichterstattung über die Fahnenweihe und die Besprechung der Fahnennagelung. [2]

Hönow. Zur Oktober-Sitzung des Landwehr-Vereins waren 39 Kameraden dem Ruf des Vorsitzenden im Kameraden Hörnickschen Gasthofe gefolgt. ... Nachdem dann verschiedene geschäftliche Mitteilungen bekanntgegeben wurden, beschloß der Verein die Versicherung seiner Fahne, auch für Reisen, bei der Landfeuersozietät. Die Gedenktafel für die gestorbenen Veteranen des Vereins in der Kirche wird wieder demnächst ergänzt werden. ... [2]

Hönow. Schwer verunglückt ist Donnerstag mittag der Kutscher des Landwirts Otto Doeberitz. Er fuhr von der Feldscheune auf einem mit Stroh beladenen Wagen. Das Bund, auf dem der Arbeiter saß, rutschte. Der Kutscher fiel dadurch unter den Wagen und Vorder- und Hinterrad gingen ihm über einen Fuß. Sanitätsrat Dr. Crusius, Altlandsberg, leistete ärztliche Hilfe. Der Befund liegt noch nicht vor. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 6. Oktober 1925 (Nr. 234), Amtsbezirk Neuenhagen, teilw. gekürzt

Hönow. Gemeindevertretersitzung. 8¼ Uhr eröffnet der Gemeindevorsteher die Sitzung bei Ad. Hörnicke. ... Ueber den Stand der Angelegenheit betr. Glockenbeschaffung für unser Gotteshaus erstattet Schöffe Meyer ausführlichen Bericht. ... Der Voranschlag für das Rechnungsjahr 1925 wurde in Einnahme und Ausgabe auf 19500 Mark festgesetzt. ... Der Punkt Verschiedenes brachte noch die Bewilligung der Kosten für eine Lampe im Gemeindehause ... [2]

Hönow. Der Voranschlag der Gemeinde Hönow liegt in der Zeit vom 4. Oktober bis 18. Oktober im Gemeindebüro zu jedermanns Einsicht aus. [2]

Hönow. Der am Donnerstag mittag verunglückte Kutscher des Landratsamts [!], Otto Döberitz, mußte ins Krankenhaus Altlandsberg übergeführt werden. Das überfahrene Bein scheint mehrmals gebrochen zu sein. [2]

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow hielt am vergangenen Freitag im Vereinsheim Seeger seine Oktobersitzung ab, zu der 29 Turnbrüder erschienen waren. ... Einstimmig wurden aufgenommen die Tbr. O. Lehmann, Adolf Hörnicke jr., Bruno Klus und F. Kolberg. Der Vorsitzende erstattete dann ausführlichen Bericht über die am 6. September stattgefundene Fahnenweihe. Der Verein beschloß anschließend die Versicherung seiner Fahne. Aus den Mitgliedern des Vereins soll ein Trommler- und ein Pfeiferkorps gebildet werden. Für die Anschaffung der fehlenden Instrumente werden die Kosten bewilligt. Am 31. Oktober feiert der Verein im Vereinsheim die Fahnennagelung in Verbindung mit einem Tanzkränzchen. ...[2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 8. Oktober 1925 (Nr. 236), Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Lehrer Max Hielseher hat am 1. Oktober unsern Ort verlassen, in dem er über 18 Jahre als alleiniger Lehrer segensreich gewirkt hat. Herr Hielseher hat von dem genannten Tage ab die 1. Lehrerstelle in Klein-Schönebeck übernommen, wo er hoffentlich ebenso viel Liebe vorfindet, wie er sie hier hinterlassen hat. Der Nachfolger des Herrn Hielseher ist Lehrer Weinholz, der aus dem Kreise Luckenwalde hierher gekommen ist und am Dienstag, dem ersten Schultage nach den Herbstferien, durch Schulrat Hoppe-Charlottenburg in sein Amt eingeführt worden ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Oktober 1925 (Nr. 237), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Der Landwehrverein hielt Sonnabend den 3. Oktober bei Kamerad Raetz seine Monats­versammlung ab, zu der 25 Kameraden erschienen waren. Der Vorsitzende gedachte zunächst unseres Reichspräsidenten v. Hindenburg zu seinem 78. Geburtstage und ließ die Wünsche der Versammelten für den Gefeierten in ein dreifaches Hoch ausklingen. Die Niederschrift über die letzte Versammlung konnte nicht verlesen werden, da der Schriftführer, Kamerad Schwarz, leider schon längere Zeit bettlägerig ist.
Nach Erledigung der Kassengeschäfte wurde in langer und eingehender Aussprache über eine Sterbegeldversicherung der Kameraden verhandelt. Die Versammelten kamen schließlich zu dem Beschluß, vom 1. Oktober ab eine eigene freiwillige Sterbegeldversicherung auf Gegenseitigkeit im Verein zu gründen. Im Todesfall eines Kameraden erhält die hinterbliebene Familie 100 Mark ausgezahlt. Als Grundstock zu dieser Versicherung wurden aus der Vereinskasse sogleich der Sterbekasse 50 Mark überwiesen. Der Rest wird durch monatliche Beiträge in vorläufiger Höhe von 25 Pfennig für jedes Mitglied ergänzt. Es haben sich sogleich 25 Kameraden zum Eintritt in die Kasse gemeldet.
Wir wollen hoffen, daß die Kasse nicht sobald in Anspruch genommen werden muß; aber immerhin bedeutet ihre Einrichtung bei unseren örtlichen Verhältnissen eine segensreiche Tat. - Die Vertretung unseres Vereins auf dem deutschen Kriegertag in Leipzig hat Kamerad H. Meißner freiwillig übernommen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. Oktober 1925 (Nr. 238), Amtsbezirk Blumberg

Birkholz. Die hiesige Kirche ist zum Erntedankfest von frau Rittergutsbesitzer Wallem sine leinene Altardecke mit gestickter Spitze zum Geschenk gemacht worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. Oktober 1925 (Nr. 245), Anzeigen, gekürzt

Bekanntmachung.
Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß wir die Gasversorgung in den Orten: Klosterfelde, Wandlitz, Basdorf, Schönwalde, Schönerlinde, Mühlenbeck, Schildow, Ahrensfelde und Blumberg von der Stadt Berlin übernommen haben.
Bei Störungen wende man sich bis auf weiteres an Herrn Gasinspektor Thurn in Sachsenhausen. ...
Niederbarnimer Gasgesellschaft m.b.H.
Weigel. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 20. Oktober 1925 (Nr. 246), Anzeigen

Bekanntmachung.
Zwei Autoreifen sind hier als gefunden abgegeben worden.
Lindenberg bei Berlin, den 16. Oktober 1925
Der Amtsvorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. Oktober 1925 (Nr. 251), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Eine Sitzung der Gemeindevertretung fand am 20. Oktober d. Jrs. statt. Anwesend waren 13 Herren. Zu Punkt 1 der Tagesordnung betreffend Festsetzung der Tagegelder für Kommissionsmitglieder wurde einstimmig beschlossen, daß, wenn diese im Interesse der Gemeinde Fahrten machen oder an Sitzungen teilnehmen müssen, einschließlich Fahrgeld 2 Mark gewährt werden. 2. ... Nachdem von einzelnen Herren noch Bedenken gegen die Eingemeindung nach Groß-Berlin hervorgebracht waren, stellte Herr Dornwirth den Antrag, die Abstimmung geheim vorzunehmen. Diese ergab 8 gegen 4 bei einer Stimmenthaltung. Punkt 3 umfaßte die Genehmigung des Ortsstatuts. ... Die hierauf vorgenommene Abstimmung ergab für die Annahme 12 Stimmen. 4. Einstimmig wurde beschlossen, die Laterne, die an der Einfahrtstraße zum Friedhof gegenüber Fischer errichtet werden soll, bis 1 Uhr nachts brennen zu lassen. Die Aufstellung erfolgt somit kostenlos, wozu Voraussetzung war, daß mindestens jährlich 1000 Brennstunden erreicht werden. 5. Es lagen verschiedene Anträge auf Unterstützung vor. ... 6. Einstimmig wurde beschlossen, den Gemeindeacker wieder meistbietend zu verpachten. Gem.-Vorsteher Haase regt an, für die Wintermonate wie alljährlich, die Nachtwachangelegenheit neu zu regeln. Er führte aus, daß die Mitglieder des Landbundes, die sich in den Vorjahren freiwillig zur Verfügung stellten, ablehnen, in diesem Jahre die Nachtwache allein zu übernehmen. Zur Vermeidung, daß ein zweiter Nachtwächter eingestellt werden soll, schlug er vor, jeden Haushaltsvorstand hierzu heranzuziehen, Die hierauf erfolgte Aussprache führte zu dem Ergebnis, daß diese Regelung einstweilen abgelehnt wird. Es soll anscheinend erst mehr gestohlen werden. Ein noch in letzter Minute eingebrachter Antrag der Freiwilligen Feuerwehr auf Erstattung der Fahrgelder und Bewilligung der Zehrungskosten für Dienstfahrten zu Verbandstagen wurde genehmigt. Es solle für höchstens zwei Mann freie Fahrt und je 5 Mark Tagesgeld gewährt werden. Weiter wurde beschlossen, an Brandwachen seitens der Freiwilligen Feuerwehr für 3 Mann pro Person 3 Mark aus der Gemeindekasse zu zahlen. ... Gem. Vertreter R. Krüger führt aus, daß es wohl richtiger gewesen wäre, über die Anlage eines Telephonanschlusses im Gemeindebüro die Vertretung zu hören. Vom Gem.-Vorst. Haase wird ihm hierauf vorgehalten, daß 400 M. im Etat als Telefonbeitrag eingesetzt sind, im übrigen er jedoch bereit sei, den Anschluß aus seiner Tasche zu bezahlen. Es wurde hierauf der einstimmige Beschluß gefaßt, den Anschluß von der Gemeinde zu bezahlen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. Oktober 1925 (Nr. 251), Anzeigen

Einen leichten Achswagen ¾ spurig verkauft G. Weber, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. Oktober 1925 (Nr. 253), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Eingebrochen wurde in der Nacht zum 27. Oktober in den Stall des Malermeisters Koch. Die Diebe haben, um bei der Ausübung ihres unsauberen Handwerks nicht gestört zu werden, den an der Kette liegenden Hofhund durch Erwürgen beseitigt. Die Stalltür ist dann gewaltsam geöffnet worden. Die Einbrecher raubten die im Stall untergestellten zwei Fahrräder des Besitzers.
Die von der Polizei sofort angestellten Ermittlungen sind bisher ohne Erfolg geblieben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. November 1925 (Nr. 257), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Deutsche Turnverein „Felsing“ feiert am Sonnabend den 31. Oktober sein diesjähriges Winterfest. Verschiedene turnerische sowie gesellige Vorführungen stehen auf dem Programm und werden zur Unterhaltung der Besucher beitragen. Nach den Vorführungen findet ein zwangloses Beisammensein im Vereinsheim Dubick-Ahrensfelde statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. November 1925 (Nr. 257), Anzeigen

Deputatfamilie mit Hofgänger stellt ein Dominium Blumberg.

Stutfohlen (Fuchs) 1½ Jahr, gesund, kräftig, verkauft v. Gélieu, Hönow, Dorfstraße 35. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 5. November 1925 (Nr. 260), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Deutsche Turnverein Hönow, Turnerbund Gau Brandenburg, beging am letzten Sonnabend im Vereinsheim Seeger, das Fest seiner Fahnennagelung. In dem Rahmen eines Vereinskränzchens war die Feier gestellt. Unter gut deutschen Weihesprüchen wurden die 14 Erinnerungszeichen geheftet. Tbr. Meyer begrüßte die Gäste und schloß mit der Mahnung an seine Jugend: „Deutsch sein heißt auch sparsam sein!“ Die turnerischen Vorführungen am Barren und am Reck in zwei Abteilungen zeigten den Gästen den Fortschritt im Turnen und waren Lohn für die unermüdlichen Turnwarte Breitenfeld und Rich. Döberitz. ... Der Deutsche Turnverein Hönow kann mit seiner Veranstaltung in jeder Beziehung zufrieden sein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. November 1925 (Nr. 262), Altlandsberg

Amtsgerichtssitzung vom 5. November.
Des Diebstahls beschuldigt wurde das in Berlin, Große Frankfurterstr. 15 wohnhafte Dienst­mädchen Fabianski. Sie ist bei dem Bauerngutsbesitzer Götze-Blumberg in Stellung gewesen und hat dort Ende 1922 ein Tischtuch, ein Kopfkissen und ein Wischtuch entwendet. Sie ist geständig. Während der Amtsanwalt eine Geldstrafe von 30 Mk. beantragt, erkennt das Gericht auf eine solche von 20 Mark. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. November 1925 (Nr. 262), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Der Landwehr-Verein Hönow hielt seine Novembersitzung am vergangenen Mittwoch beim Kameraden Seeger ab. 35 Kameraden nahmen an ihr teil. ... Nach Erledigung kurzer geschäftlicher Mitteilungen erstattete der Vorsitzende Bericht über vom Ausschuß geleistete Arbeit betr. Verleihung von Jubiläumsabzeichen und Kriegervereinsehrenkreuzen. Ihm folgte eine Schilderung der persönlichen Eindrücke vom Ersten Deutschen Reichskriegertag in Leipzig, an dem 15 Kameraden des Vereins teilgenommen haben. Der Verein beschließt, eine Fahnen­abordnung zur Denkmalsweihe unserer Schwestergemeinde Krummensee zu entsenden. Der Verein beteiligt sich an der Glockeneinholungsfeier, die voraussichtlich schon am Sonnabend den 14. November erfolgen soll. Eine Anregung, für die aus der Gemeinde gefallenen an ihrem Todestage mittags zu läuten, wird weiter verfolgt werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 10. November 1925 (Nr. 264), Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Seine 4. Bezirksversammlung hielt am Sonntag, den 1. November der 4. Bezirk der Freiwilligen Feuerwehren des Kreisfeuerwehrverbandes Niederbarnim in Blumberg ab. Um 10½ Uhr eröffnete der Bezirksvorsitzende Branddirektor Doßke-Bernau die Versammlung. Vertreten waren sämtliche Bezirkswehren mit Ausnahme von Schwanebeck und Seefeld, die noch nicht in Tätigkeit sind. ... Es wurde auch über den letzten Brand in Lobetal gesprochen und dabei erwähnt, daß sich das Telefon nicht zum Besten bewährt hat. ... Um 1½ Uhr schloß der Vorsitzende die Versammlung. Anschließend feierte die Freiwillige Feuerwehr Blumberg ihr 24. Stiftungsfest. Um 3 Uhr fand ein Umzug statt, an dem sich die Bezirkswehren sehr zahlreich beteiligten. Um 6 Uhr begann das Konzert. Brandmeister Vetter begrüßte die erschienenen Gäste und Kameraden ... Dann wurden zwei Theaterstücke von aktiven Kameraden der Blumberger Wehr aufgeführt und mit großem Beifall aufgenommen. Den Abschluß bildete ein gemütliches Beisammensein mit Tanz, zu dem Musikdirektor Liebisch-Bernau vorzügliche Musik stellte. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. November 1925 (Nr. 266), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Sein Wintervergnügen beging der Turnverein „Hindenburg“ am letzten Sonntag im Vereinslokal. Um 8 Uhr zogen die Turner unter Gesang mit der Fahne in den Festsaal. Der Vorsitzende, Turnbruder Schwarz, begrüßte die Gäste und Vereinsmitglieder mit kurzen, kerndeutschen Worten und schloß mit einem Hoch auf die deutsche Turnerei, worauf das Lied „Ich hab' mich ergeben“ gesungen wurde. Nun folgten turnerische Vorführungen am Barren und Reck, die den vollen Beifall der Anwesenden hervorriefen.
Freiübungen und eine anmutige Gruppe der Schülerriege bildeten den Schluß dieses Festaktes, der mit dem Deutschlandliede würdig abgeschlossen wurde.
Der dann einsetzende Tanz zeigte das bekannte Bild. Recht unangenehm wirkte es aber, als sich die deutsche Jugend, trotz der Mahnung des Vorsitzenden, in den Tanzpausen übermäßig lärmend und gröhlend an der Bierbank zusammendrängte und auf andere Gäste, nicht einmal auf ältere Leute, die geringste Rücksicht nahm. Es soll der gesunden Fröhlichkeit der Jugend durchaus kein Stein in den Weg geworfen werden, aber sie darf nicht in Uebermut und Rücksichtslosigkeiten ausarten.

Mehrow. Ein Jagdereignis seltener Art, das eher einer Münchhausiade, als einer wirklichen Begebenheit gleicht, geschah vor kurzem auf dem Jagdgebiet Trappenfelde. Ging da eines Tages der Förster Kunze mit seinem Jagdgenossen Meißner aus, um das edle Weidwerk auszuüben. Als der Hund eine Waldecke nach Hasen und Fasanen abstöberte, kam statt dieser ein Reh aus dem Gehölz und nahm seine Flucht gerade in der Richtung auf Meißner.
Die Gefahr erkennend, wollten beide gegenseitig ausweichen, sprangen sich dabei aber wieder in den Weg, und nun gab es einen so wuchtigen Anprall, daß der Schütze durch den Stoß der Ricke glatt zu Boden geworfen und letztere mit gebrochenem Genick auf der Stelle tot liegen blieb.
Der gefallene Nimrod hat anscheinend keinen äußeren Schaden davongetragen. Der Nervenschock und der augenblickliche Scherz an sehr empfindlicher Körperstelle sind durch das angenehme Magenpflaster aus Rehleber auch bald behoben werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 17. November 1925 (Nr. 270), gekürzt

Denkmalsweihe im Schnee.
Krummensee ehrt seine Toten
Je mehr man sich Krummensee näherte, um so dichter wurde die Schneedecke, die die Erde einhüllte. ... Eine reizvolle Winterlandschaft bot das Dorf selbst, das von seinem vielhundertjährigen Feldstein-Kirchturm wuchtig überragt wird. Zu seinen Füßen hat man aus der Kirchhofsmauer die nach der Straße zu liegende Ecke herausgebrochen und in sie das Denkmal für die Gefallenen eingepaßt. Ein würdiges Mal am würdigen Platz.
Um 2,30 Uhr klang fröhliche Marschmusik auf. Vom Versammlungsplatz kamen die Vereine mit wehenden Fahnen heranmarschiert. Es waren beteiligt die Landwehrvereine von Krummensee, Seefeld und Löhme, von Altlandsberg, von Höhnow [!] und von Mehrow. Der Turnverein „Deutsche Eiche“ und der Arbeiterverein „Einigkeit“ nahmen ebenfalls am Zuge teil, der von den Schulkindern unter Lehrer Bischoff angeführt wurde. ...
Das Denkmal, dessen Bauausführung Baumeister Sommer in der Hand hatte, ist aus behauenen Feldsteinen aufgemauert und steht auf einer aus mehreren Stufen bestehenden Terrasse. Auf der Vorderseite trägt es eine Bronzeplatte, auf der neben einer Widmung die Namen der elf Gefallenen aus Krummensee verzeichnet stehen. Das einfache Mal paßt sich äußerst wirkungsvoll in seine Umgebung ein. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 17. November 1925 (Nr. 270), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Festtag der Gemeinde Hönow.
Feierliche Einholung der neuen Kirchenglocken.
Die evangelische Kirchengemeinde Hönow hatte am Sonnabend einen großen Tag. Wurden doch an dem Tage die neuen Glocken eingeholt, gewiß eine der feierlichsten Handlungen im menschlichen und kirchlichen Leben. ...
Um 1 Uhr versammelten sich die Vereine und Körperschaften vor dem Hörnickschen Gasthofe. Gegen 2 Uhr erschienen die Glockenwagen auf der Mahlsdorfer Chaussee. Die zahlreiche Gemeinde ging den Wagen entgegen, bildete Spalier und nahm nach kurzer Begrüßung durch den Ortspfarrer die Glocken in den Festzug auf. Zwei große, von den Ehrenjungfrauen und unserem rührigen Gärtner Schulz geschmückte Plattenwagen trugen das 35 Zentner schwere Glockengeläut, mit den drei Glocken zu 18, 10 und 7 Zentnern. Dem Festzug voran marschierte die Musikkapelle Schulz-Lichtenberg. Ihr folgten Lehrer und Schule. Hinter den Wagen, von den Ehrenjungfrauen begleitet, schritt Pfarrer und Kirchenrat. Dann folgten politische und kirchliche Körperschaften, die evangelische Frauenhilfe, Landwehrverein mit Fahne, Radfahrerverein „Germania“ und Deutscher Turnverein mit Fahne.
Auf dem Festplatz vor R. Schmidt 9 stand die einfache, girlandengeschmückte Feldkanzel. ... Der Kinderchor sang mehrstimmig „Glocke, du klingst fröhlich.“ Darauf begrüßte Pfarrer Benecke das neue Geläut. ... [Er] wies auf die große Bedeutung hin, die die im Juli 1917 abgelieferten Bronzeglocken für das Leben vieler Generationen gehabt hat. ... Der Uebergabe der Glocken durch den Gemeindevorsteher Kirschbaum schloß sich die Uebernahme durch den Gemeindekirchenrat an, dessen Sprecher der Ortspfarrer war. Er dankte der politischen Gemeinde für die Stiftung, worauf eine kleine Schülerin "Die wandelnde Glocke" von Goethe mit klarer Stimme aufsagte. Als Vorsitzender des Landwehr-Vereins und Turnvereins begrüßte Lehrer Meyer das Glockengeläut ... Während des Gesanges ... setzte sich der Festzug langsam in Bewegung, um den Ortsbewohnern die neuen Glocken zu zeigen. Während des ganzen Festzuges läutete die alte, aus dem Jahre 1473 stammende mittlere Glocke. In ihrem Klang lag für das fühlende Ohr Klage um die beiden geopferten Schwestern, aber auch stiller Gruß an die Neuangekommenen. Einem heiligen Daseinszweck soll die Abgebaute wieder zugeführt werden, sie soll als Taufbecken Verwendung finden. ... [2]

Hönow. Die Mitglieder der Ortsgruppe des Landbundes vereinigte der Freitag Nachmittag im Hörnick'schen Gasthofe. Direktor Ewers vom Landbund Niederbarnim sprach in ruhig-fachlicher Weise über die gegenwärtige Lage der Landwirtschaft und die bevorstehenden Kreistagswahlen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. November 1925 (Nr. 271), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung betr. Wahlen zum Provinziallandtag und zum Kreistag am 29. November 1925. ...
Lfd. Nr. des Abstimmungsbezirkes
Bestandteile des Abstimmungsbezirkes
Wahlraum
Name des Wahlvorstehers
Name des Stellvertreters
  1. Ahrensfelde
    Gasthaus von Wilhelm Dubick
    Gemeinde-Vorsteher Haase
    Gemeindeschöffe Lehmann
  2. Blumberg, Gemeinde und Gut
    Gemeindedienstzimmer
    Gemeinde-Vorsteher Richard Noack
    Gemeinde-Schöffe August Ebel
  3. Eiche
    Lokal von Gustav Seelisch
    Stellv. Gemeinde-Schöffe Julius Bredereck
    Gemeinde-Vertreter Fritz Lindenberg
  4. Hönow
    Gastwirtschaft von Richard Seeger, Dorfstr. 25
    Gemeinde-Vorsteher Friedrich Kirschbaum
    1. Gemeinde-Schöffe Landwirt Hermann Hörnicke
  5. Lindenberg mit den Ausbauten Klarahöh und Mühle, ferner Kolonie Neu-Buch, soweit diese zur Gemeinde Lindenberg gehört
    Lokal von Reiche, Lindenberg, Dorfstraße 5
    Amts- und Gem.-Vorsteher Kirschbaum
    Gem.-Schöffe R. Gahtow
  6. Mehrow, Gemeinde und Gut mit Vorwerk Trappenfelde
    Gastwirtschaft Meißner, Mehrow
    Gem.-Vorsteher Meißner
    Landwirt Gustav Wegener
Kreistagswahl. ...
Wahlvorschlag Nr. 5, Kennwort: Wirtschaftspartei des Deutschen Mittelstandes [11 Bewerber]
Wahlvorschlag Nr. 7, Kennwort: Gemeindewohlfahrtsblock [2]
Wahlvorschlag Nr. 10, Kennwort: Sozialdemokratische Partei Deutschlands [29]
  1. Halpape, Hermann, Bauarbeiter, Blumberg, Landsberger Str.
Wahlvorschlag Nr. 11, Kennwort: Block der Mitte, Deutsche Demokratische Partei [12]
Wahlvorschlag Nr. 12, Kennwort: Kommunistische Partei [21]
Wahlvorschlag Nr. 14, Kennwort: Deutsch-Soziale Partei [2]
Wahlvorschlag Nr. 15, Kennwort: Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei [5]
Wahlvorschlag Nr. 17, Kennwort: Unabhängige Sozialdemokratische Partei [11]
Wahlvorschlag Nr. 19, Kennwort: Bürgerliche Vereinigung [20]
Wahlvorschlag Nr. 20, Kennwort: Kommunalpolitische Liste [13]
Wahlvorschlag Nr. 21, Kennwort: Nationale Arbeitsgemeinschaft für Stadt und Land [29]
  1. Wendland, Adolf, Landwirt, Lindenberg
  2. Grün, Wilhelm, Altsitzer, Blumberg
Berlin, den 17. November 1925.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. November 1925 (Nr. 272), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Bäckermeister Adolf Mette, der erst vor wenigen Wochen sein 30jähriges Geschäftsjubiläum feierte, begeht am heutigen Donnerstag mit seiner Frau das Fest seiner silbernen Hochzeit. Wir entbieten dem Silberpaare zum Feste die herzlichsten Glückwünsche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 21. November 1925 (Nr. 273), Altlandsberg

Amtsgerichtssitzung vom 19. November.
Vorgeführt wurde der Händler Albert Krüger, der [im] Oktober in der Blumberger Forst Tannengrün im Werte von 5 Mark entwendet hatte. Entsprechend dem Antrage des Amtsanwalts wird der geständige K., der aus Not gehandelt haben will, zu einer Geldstrafe von 25 Mark und 5 Mark Wertersatz bestraft. Die Strafe gilt durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. November 1925 (Nr. 280), Anzeigen

Adolf Ebel
Blumberg, Bez. Potsd. Kolonialwaren.
Empfehle zum Weihnachtsfeste meine Honigkuchen.
Wirtschaftsartikel, Glas-, Porzellan-, Braungeschirr
Niederlage v. Osrambirnen und Weckgläsern [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. Dezember 1925 (Nr. 281), gekürzt

Stimmengleichheit im Kreistag
Das Gesamtergebnis der Kreistagswahl
  • Wirtschaftspartei 2988
  • Gemeinwohlfahrtsblock 233
  • Sozialdemokratische Partei 12674
  • Demokratische Partei 1904
  • Kommunistische Partei 7841
  • Deutsch-soziale Partei 508
  • Nationalsoziale D. A. P. 496
  • Unabhängige Soz. Partei 659
  • Bürgerliche Vereinigung 2349
  • Kommunalpolitische Liste 1553
  • Nationale Arbeitsgemeinschaft 11129
Die Namen der Gewählten. ... [u. a.]
  • Sozialdemokratische Partei: Halpape, Hermann, Blumberg [insges. 10]
  • Nationale Arbeitsgemeinschaft: Wendland, Adolf, Lindenberg [insges. 9]
Einzelergebnisse aus dem Kreise. ... [Kreistagswahl] [2]
  • Ahrensfelde: Wirtsch. 39, Gem.-Wohlf. -, Soz. 105, Dem. 5, Komm. 9, Dt.-soz. 5, Natsoz. 5, Usp. 2, Bgl.B. 6, Kpol. 1, Nat. 108
  • Blumberg: Wirtsch. 43, Gem.-Wohlf. 1, Soz. 152, Dem. 4, Komm. 31, Dt.-soz. 8, Natsoz. 9, Usp. 2, Bgl.B. 7, Kpol. 1, Nat. 221
  • Eiche: Wirtsch. 1, Gem.-Wohlf. -, Soz. -, Dem. 1, Komm. 2, Dt.-soz. -, Natsoz. 1, Usp. -, Bgl.B. 3, Kpol. 1, Nat. 64
  • Hönow: Wirtsch. 9, Gem.-Wohlf. 1, Soz. 32, Dem. 11, Komm. 28, Dt.-soz. 6, Natsoz. 4, Usp. -, Bgl.B. 5, Kpol. 2, Nat. 105
  • Lindenberg: Wirtsch. 37, Gem.-Wohlf. 3, Soz. 42, Dem. 6, Komm. 59, Dt.-soz. 6, Natsoz. 3, Usp. 1, Bgl.B. 7, Kpol. 3, Nat. 182
  • Mehrow: Wirtsch. 10, Gem.-Wohlf. 2, Soz. 9, Dem. 11, Komm. 28, Dt.-soz. 2, Natsoz. 9, Usp. 1, Bgl.B. -, Kpol. 1, Nat. 75



Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. Dezember 1925 (Nr. 281), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Das Fest der silbernen Hochzeit beging am vorigen Sonntag der Landwirt Richard Döbritz [!] mit seiner Ehefrau. ... Die Familie Döbritz wird urkundlich nachweisbar seit fast 400 Jahren als ununterbrochen hier in Hönow wohnhaft geführt. Das erste Mal findet sich die Erwähnung des Namens in dem „Hans von Arnims Haus erpgedings Brieff“ von 1537. ... Die Familie Döbritz ist die älteste unseres Dorfes. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Dezember 1925 (Nr. 282), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Als Schiedsmann ist der Bäckermeister Adolf Mette von hier für den Schiedsmannsbezirk 25, umfassend die Gemeinden Seeberg und Hönow, für eine vom 8. Dezember ab laufende dreijährige Amtszeit verpflichtet worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Dezember 1925 (Nr. 285), Altlandsberg, gekürzt

Amtsgerichtssitzung vom 3. Dezember.
Der Tag der Beleidigungsklagen. ...
Die Privatklagesache H. gegen den Schäfer Ernst E., Trappenfelde führte ebenfalls zu einem Vergleich. E. nahm die Beleidigung mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und trägt die Kosten des Verfahrens. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Dezember 1925 (Nr. 285), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Landwirt Richard Schmidt 9, der weit über die Grenzen unseres Dorfes bekannt war, ist am Mittwoch abend nach längerem Leiden im Alter von 46 Jahren sanft entschlafen. Seine stets hilfsbereite Art, sein sonniger Humor und sein reges Vereins- und Standesinteresse hatten ihn in die verschiedensten Ehrenämter und Vertrauensposten berufen. Am Sonntag nachmittag 2 Uhr wird er mit allen kriegerischen Ehren zur letzten Ruhe geleitet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. Dezember 1925 (Nr. 293), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Eine herrenlose Freiballon-Hülle fanden gestern die Insassen eines von Stettin zurückkommenden Berliner Autos. Auf einem freien Felde in der Nähe der Chaussee, etwa ein Kilometer von Malchow entfernt, wurde die große, gelbe Ballonhülle entdeckt. Die Hülle war mit dem Netz versehen, dessen Leinen bis zum Ring unverletzt waren. Die Hülle selbst, die den Namen "Fulda" trägt, zeigte verschiedene Beschädigungen. Der Korb fehlte. In der Nähe der Fundstelle wurden irgendwelche andere Zubehörteile nicht entdeckt. Die Finder luden die schwere Hülle - ihr Gewicht wird auf drei Zentner geschätzt - auf das Auto und lieferten es auf der Polizeiwache in Malchow ab, wo sie aufbewahrt wird. Der diensthabende Beamte begab sich sofort an die Fundstelle und suchte deren weitere Umgebung ab, jedoch ohne Ergebnis. Der Fund wurde sofort der Luftüberwachungsstelle in Adlershof gemeldet, die ihrerseits ebenfalls Nachforschungen anstellte. Auch diese waren bisher erfolglos. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Dezember 1925 (Nr. 294), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Der Ballonfund der zu mancherlei Gerüchten Anlaß gab, hat sich nunmehr ganz harmlos aufgeklärt. Es handelt sich um einen Reklameballon der Automobilausstellung, der sich Ende November losgerissen hatte und seitdem verschwunden war. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 22. Dezember 1925 (Nr. 299), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Eine große Treibjagd wurde am Sonnabend von dem Jagdpächter Schmidt abgehalten. Es waren 45 Schützen geladen. Zur Strecke gebracht wurden 169 Hasen. Trotz der großen Beute sind noch zirka 500 Morgen liegen geblieben, die nicht bejagd wurden. Schützen­könig wurde der Gutsbesitzersohn Albert Salzmann mit einer Beute von 18 Hasen. Im vorigen Jahr war der Bruder des Herrn Salzmann Schützenkönig. Nach der anstrengenden Jagd wurde vom Jagdpächter ein Essen gegeben, zu dem sämtliche Schützen und Ehrentreiber geladen waren. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. Dezember 1925 (Nr. 300), Amtsbezirk Lindenberg

Hönow. Ein Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht vom 17. zum 18. Dezember bei dem Landwirt Richard Döberitz, hierselbst, verübt. Die Täter schnitten fast sämtliche Gartenzäune in der Umgegend entzwei, bis hier dann der Diebstahl ausgeführt wurde. Zunächst wurde die Scheunentür durchbohrt, bis man den inneren Riegel entfernen konnte. Dann machte man sich daran, den Stall zu erbrechen. Eine Deichsel, die man von der Scheunentenne genommen hatte, diente dazu, das äußere Gitter des Stalles am Fenster abzubrechen. Die Fensterscheibe wurde zerschlagen und nachdem man das Fenstergitter abgeschlagen hatte, war der Weg in den Stall frei. Ein Täter stieg nun in den Stall und reichte seinem Mithelfer 5 Gänse und 4 Puten heraus, die dann draußen abgeschlachtet wurden. Es waren alles wertvolle Zuchttiere. Im Garten hingen Säcke zum Trocknen, in die die Diebesbeute verpackt wurde. Nach den Fußspuren handelte es sich um zwei Täter, die ihren Rückzug über die Hönower Feldmark, durch Hönow-Süd, über die Rieselfelder in Richtung Bahnhof Kaulsdorf nahmen und unerkannt entkommen sind. Die Frechheit der Beiden ging so weit, daß sie in Hönow-Süd von einem Grundstück einen zweirädrigen Karren entwendeten, um die Beute nicht tragen zu brauchen. Den Wagen ließen sie dann aber doch bald zurück. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 29. Dezember 1925 (Nr. 303), Ab. Ahrensfelde / Blumberg, gekürzt

Ahrensfelde. Der Deutsche Turnverein „Felsing“ hielt am letzten Sonnabend einen Elternabend im Vereinshaus Dubick ab. Wieder bewies die Leere des Saales, daß die deutsche Turnsache noch recht wenig Wurzel im Orte geschlagen hat, wiederum standen gerade diejenigen interessenlos beiseite, die eigentlich Führer und Vertreter des Gedankens sein sollten. ... Das von den Schülern und Schülerinnen gezeigte Turnen fand bei den Anwesenden rechte Anerkennung. Ein Theaterstück „Findlings Weihnachten“, wurde von den genannten Abteilungen in recht ungezwungener und natürlicher Weise gespielt. Vorbildlich waren das Betragen und die Ruhe der Teilnehmer. ... [2]

Blumberg. Eine aufsehenerregende Verbrecherjagd veranstalteten vier Polizeibeamte am Heiligen Abend in Blumberg. In den frühen Morgenstunden wurden zwei Gestalten beobachtet, die sich mit gefüllten Rucksäcken durch das Gelände von Graben zu Graben und von Busch zu Busch, vorsichtig Deckung nehmend, schlängelten. Die beiden Gesellen kamen von Krummensee her. Leider blieb die Jagd der Polizeibeamten erfolglos, da es nicht möglich war, auf Rädern die Diebe zu verfolgen, die Reißaus nahmen, als sie merkten, dass man ihnen zu Leibe gehen wollte. Der Mangel an Pferden machte sich in diesem Falle stark bemerkbar. Die Einbrecher, um solche handelt es sich wohl zweifellos, ließen die beiden Rucksäcke zurück. Der Inhalt besteht aus Betten, Bettdecken, Damenwäsche usw. Die Einbrecher flüchteten in Richtung Bernau. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. Dezember 1925 (Nr. 304), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Einen Familienabend beging am dritten Feiertage unsere Frauenhilfe. Es waren sämtliche Einwohner dazu eingeladen und auch sehr zahlreich erschienen. Etwa 200 Personen füllten den festlich geschmückten Saal. Um 8 Uhr wurde der schön geschmückte Weihnachtsbaum angezündet und Lehrer Schneider leitete das Fest mit einer Sinfonie von Beethoven ein, wozu Frau Lehrer Schneider und Herr Bauer auf dem Klavier begleiteten. ... Hierauf begrüßte Frau Pastor Schacht die Gäste. Sie wies auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes hin. ... Nun wurden verschiedene Aufführungen von den Kindern unter Leitung des Lehrers Schneider ausgeführt, verbunden mit Gesang, Gedichten und Vorträgen. Starker Beifall belohnte die Vortragenden. ... Nach der Kaffeepause wurde das humoristische Theaterstück „Die Naturheilmethode“ und der Schwank „Dr. Kranichs Sprechstunden“ aufgeführt. Es gab dabei so viel zu lachen, daß sicher ein jeder auf seine Kosten gekommen ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 31. Dezember 1925 (Nr. 305), Anzeigen

Am Montag, den 28. Dezember 1925 abends 10 Uhr endete ein sanfter Tod das segensreiche Leben unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des Altsitzers Carl Gahtow im 82. Lebensjahre.
Dies zeigt mit der Bitte um stilles Beileid tiefbetrübt an
Familie Ww. Emilie Lehmann, geb. Gahtow, Familie Carl Gahtow, Familie Albert Gahtow, Ladeburg, Familie Fritz Gahtow, Familie Rudolf Gahtow.
Lindenberg, Ladeburg, den 28.12.1925.
Die Beisetzung findet am Donnerstag, den 31.12.1925 nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]


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