Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1921 (68. Jahrgang),
gefunden im Geheimen Staatsarchiv (Berlin-Dahlem)
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Juni 2016).


Sonnabend, den 1. Januar 1921 (Nr. 1), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, den 2. Januar 1921: Großer Ball.
Es ladet ergebenst ein W. Dubick, Gastwirt.


Dienstag, den 4. Januar 1921 (Nr. 2), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Auf Grund des § 6 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 und des Beschlusses des Amtsausschusses vom 18. Dezember 1920 werden für den Amtsbezirk Ahrensfelde die in der Gebührenordnung vom 5. September 1914 aufgeführten Gebührensätze für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauten und anderem baulichen Herstellungen um 400 Prozent erhöht.
Ahrensfelde, den 30. Dezember 1920.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Dienstag, den 4. Januar 1921 (Nr. 2), Anzeigen

Lehrling sucht sofort Karl Jacobi, Schmiedemeister. Blumberg, Bez. Potsdam.


Mittwoch, den 5. Januar 1921 (Nr. 3), Aus dem Kreise Niederbarnim und Groß-Berlin

Altlandsberg. Vor einigen Tagen nachts wurde beim Schlächtermeister Reppert eingebrochen, nachdem schon nachts vorher ein Fahrrad gestohlen worden war. Die Diebe, die ohne Zweifel wohlbekannt mit der Oertlichkeit waren, stahlen Tisch- und Leibwäsche, 6 Fenster Gardinen, eine Damenuhr mit 3 Brillanten, goldenes Damenarmband und Herrensachen im Gesamtwerte von 15000 M. Geld, auf das sie es gewiß abgesehen hatten, war noch im alten Jahr nach Berlin geschickt worden.


Donnerstag, den 6. Januar 1921 (Nr. 4), Anzeigen [2]

80 Morgen 40 jähr. Kiefernbestand, 60 cbm Eiche, 70 cbm Kiefern, verkauft
Gutsverwaltung Biesdorf, Berlin O.


Sonntag, den 9. Januar 1921 (Nr. 7), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Ueber das Vermögen der Altlandsberger Kleinbahn-Aktiengesellschaft (Hoppe­garten-Altlandsberg) in Berlin ist das Konkursverfahren eröffnet worden.


Sonntag, den 9. Januar 1921 (Nr. 7), Anzeigen

Braunen Wallach, mittelstarken Oldenburger, verkauft Kimmritz, Eiche.

Rübenschneider hat abzugeben Karl Jacobi, Schmiedemstr. (vorm. F. Grün), Blumberg (Bez. Potsdam)


Dienstag, den 11. Januar 1921 (Nr. 8), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Aufhebung einer viehseuchenpolizeilichen Anordnung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche in sämtlichen Gehöften der Sperrbezirke Bernau (einschl. Bahnhof), ..., Altlandsberg-Amtsfreiheit, ... und Eiche erloschen ist, hebe ich meine viehseuchen­polizeilichen Anordnungen ... auf.
Berlin, den 7. Januar 1921.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Dienstag, den 11. Januar 1921 (Nr. 8), Aus dem Kreise ... [2]

Neuenhagen.
In der Nacht statteten Diebe dem Kaffeehausbesitzer Tietz hier einen Besuch ab, indem sie nach Entfernung der Eisengitterung vor zwei Küchenfenstern in den Keller stiegen und für über 7000 M. Spirituosen, Wein, Kuchen und Schlackwürste entwendeten. Durch die Aufmerksamkeit der Bahnbeamten wurde einer der Täter in Berlin festgenommen und als der Kutscher Kurtschewski (früher in Altlandsberg tätig) entlarvt. Ein zweiter Täter ist zu gleicher Zeit von der Polizei in Cöpenick festgenommen worden.


Dienstag, den 11. Januar 1921 (Nr. 8), Anzeigen

Falben, 6jährig, fehlerfrei, flott mit guten Gängen, verkauft Töpffer, Landwirt, Blumberg

Eine guterhaltene Hand-Drehrolle, Marke „Saxonia“ steht zum Verkauf.
W. Dubick, Ahrensfelde bei Berlin.


Mittwoch, den 12. Januar 1921 (Nr. 9), Anzeigen

Schimmelstute, zur Zucht geeignet, zirka 11 jähr., Mittelpferd, fehlerfrei, verkauft
Kurth, Hönow. Tel. Neuenhagen 94.

Zugnetz, wenig gebraucht, 25 Meter lang, preiswert zu verkaufen.
Kurth, Hönow. Tel. Neuenhagen 94.


Freitag, den 14. Januar 1921 (Nr. 11), Aus dem Kreise ... gekürzt [2]

Bernau.
Durch unnütze Buben ist dieser Tage nachts das in den Wallanlagen vor dem Mühlentor stehende Kriegerdenkmal beschädigt worden. Frevlerhände haben nämlich von den vier Adlern, die sich an den Ecken des Sockels befinden, einen abgebrochen; auch das das Denkmal umgebende Gitter ist beschädigt worden.


Freitag, den 14. Januar 1921 (Nr. 11), Anzeigen [2]

Gesundes Kaff (Spreu) zu verkaufen. Hönow 31 bei Mahlsdorf.


Sonntag, den 16. Januar 1921 (Nr. 13), Anzeigen [2]

1 weißer Zuchtganter und 1 Zuchterpel (Rouen) zu verkaufen. Bauer, Lindenberg b. Bln.

2 Freundinnen, 11 und 19 Jahre, schwarz und blond, stattliche Erscheinungen, gebildet, 60 u. 40 Mille Vermögen, suchen auf diesem Wege passende Herrenbekanntschaft.
Offerten, möglichst mit Bild (wird zurückgesandt), unt. A.30 an die Geschäftsstelle des Niederbarnimer Kreisblatts. (Diskretion Ehrensache.)


Donnerstag, den 20. Januar 1921 (Nr. 16), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Zur Warnung möge dienen, daß das hiesige Schöffengericht in seinen letzten Sitzungen einige Herren aus Neuenhagen, die dem Hazardspiel gefrönt hatten, zu 1000, 300 und 100 M. Geldstrafe verurteilte. Nicht nur der Wirt, auch die Spieler sind strafbar.


Sonnabend, den 22. Januar 1921 (Nr. 18), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Frauen als Gutsvorsteher. Der Minister des Innern hat in seiner Verfügung sich dahin ausgesprochen, daß Frauen zu dem Amt eines Gutsvorstehers oder Gutsvorsteher-Stellvertreters zugelassen werden können. ...

Das Recht auf Titel ist bekanntlich durch eine Verordnung des Reichspräsidenten aufgehoben. Den Beamten steht kein Rechtsanspruch darauf zu, im dienstlichen Verkehr mit den früher verliehenen Titeln und Amtsbezeichnungen benannt zu werden. ... Als Beispiel wird der Rechnungsrat angeführt.


Sonnabend, den 22. Januar 1921 (Nr. 18), Anzeigen

Mehrere überzählige Pferde hat abzugeben Rittergut Mehrow, Post u. Bahnstation Ahrensfelde


Sonntag, den 23. Januar 1921 (Nr. 19), Anzeigen [2]

Rübenschneider hat abzugeben Karl Jacobi, Schmiedemstr. (vorm. F. Grün),
Blumberg (Bezirk Potsdam)


Dienstag, den 25. Januar 1921 (Nr. 20), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Die in Nr. 295 des Niederbarnimer Kreisblatts vom 28. Dezember 1920 veröffentlichte Gebühren­ordnung für die Benutzung der Kreiskrankenhäuser in Berlin-Reinickendorf, Bernau, Altlandsberg, Liebenwalde und Kalkberge wird mit dem 31. Januar außer Kraft gesetzt. An Stelle dieser Ordnung tritt mit dem 1. Februar 1921 die Gebührenordnung vom 6. Januar 1921 in Kraft.
Berlin, den 21. Januar 1921.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. Der Vorsitzende, Landrat Schlemminger.


Mittwoch, den 26. Januar 1921 (Nr. 21), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Bernau. ...
Die Kandidatenliste der Mehrheitssozialisten für die Kreistagswahl lautet folgendermaßen:
... 4. Pietsch - Altlandsberg, ..., 11. Feuerstein - Blumberg, ...
Als Kandidaten für den Provinziallandtag sind aufgestellt von den Mehrheitssozialisten:
... 4. Weigelt - Blumberg, ...


Donnerstag, den 27. Januar 1921 (Nr. 22), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung. Infolge der hohen Herstellungskosten wird die bisher jährlich erfolgte Herausgabe einer besonderen Sammlung der vom Landrat bzw. Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim erlassenen Bekanntmachungen künftig fortfallen. Es sind deshalb in Zukunft die Kreisblätter selbst wieder zu sammeln.
Berlin, den 17. Januar 1921.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim Schlemminger.

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Schmiedemeister Georg Albrecht als Gemeindevorsteher Landgemeinde Ahrensfelde.


Donnerstag, den 27. Januar 1921 (Nr. 22), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Die Vereinigung des Bundes der Landwirte mit dem Landbund ist nun auch im Kreis Niederbarnim vollzogen worden. ...


Donnerstag, den 27. Januar 1921 (Nr. 22), Anzeigen

4000 alte Dachsteine zu verkaufen. Richard Koch, Lindenberg.


Freitag, den 28. Januar 1921 (Nr. 23), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Bernau. Ueberall in deutschen Landen ist zur Zeit das Bestreben lebendig, den gefallenen Helden des Weltkrieges Erinnerungsmale zu errichten. Die pietätvolle Bewegung machen sich vielfach geschäftsrührige Unternehmen zu Nutze, um ihre scheinbar wohlfeilen Erzeugnisse unkünstlerischer Denkmalsindustrie mit marktschreierischer Aufdringlichkeit abzusetzen. Diesem Unwesen zu steuern sind die behördlich eingerichteten Beratungsstellen für Kriegerehrungen berufen. Für die Provinz Brandenburg ist eine derartige Stelle der seit Jahren bestehenden Provinzial-Bauberatungsstelle - Mathäikirchstraße 19 II - angegliedert. Leider scheint diese Einrichtung der Allgemeinheit nicht genügend bekannt zu sein. ...


Freitag, den 28. Januar 1921 (Nr. 23), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 30. Januar Großer Wiener Masken Ball. Anfang 6½ Uhr
hierzu ladet freundlichst ein P. Reiche, Gastwirt.


Sonntag, den 30. Januar 1921 (Nr. 25), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Krummensee. Große Freude herrschte am Donnerstag abend im Hause der Familie Matern, als nach sechsjähriger Gefangenschaft der Sohn abends gegen 8 Uhr ankam. Er war am 15. März 1915 gefangen worden und ist bisher in Sibirien gewesen. ...


Dienstag, den 1. Februar 1921 (Nr. 26), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung, betreffend Wahlen zum Landtag ...
Die Wahl beginnt am Sonntag, den 20. Februar 1921, vormittags 9 Uhr und wird an diesem Tage um 6 Uhr nachmittags geschlossen. ...
Berlin, den 27. Januar 1921.
Der Landrat, Schlemminger.
Zusammenstellung der Wahlbezirke des Kreises Niederbarnim für die am 20. Februar 1921 stattfindenden Landtags-, Provinziallandtags- und Kreistagswahlen
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes: 2 / Ahrensfelde
Wahllokal: Gasthof von Wilhelm Hase in Ahrensfelde, Dorfstraße 24
Name des Wahlvorstandes: Stellmachermeister Rudolf Krüger, Ahrensfelde
Name des Stellvertreters: Gemeindegärtner August Ulfert, Ahrensfelde
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes: 9 / Blumberg, Gemeinde und Gut
Wahllokal: Amtsdienstzimmer in Blumberg
Name des Wahlvorstandes: Amtsvorsteher G. Weidelt in Blumberg
Name des Stellvertreters: Gemeindevorsteher G. Juert in Blumberg
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes: 17 / Eiche
Wahllokal: Gastwirtschaft von Gustav Seelisch in Eiche
Name des Wahlvorstandes: Gemeindevorsteher Richard Möser in Eiche
Name des Stellvertreters: Gemeindeschöffe Wilhelm Lindenberg I in Eiche
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes: 40 / Lindenberg mit den Ausbauten Clarahöh und Mühle
Wahllokal: Gasthof „Zum Kronprinzen“, Inh. Paul Reiche, Lindenberg, Dorfstraße 5
Name des Wahlvorstandes: Gemeindevorsteher Kirschbaum, Lindenberg
Name des Stellvertreters: Schöffe Rudolf Gahtow I, Lindenberg
Nr. / Bestandteile des Stimmbezirkes: 44 / Mehrow, Gemeinde und Gut mit Vorwerk Trappenfelde
Wahllokal: Gasthof der Ww. Emma Bolle, Mehrow
Name des Wahlvorstandes: Gemeindevorsteher Ernst Meißner, Mehrow
Name des Stellvertreters: Guts-Inspektor Lorenz Elfers, Mehrow


Mittwoch, den 2. Februar 1921 (Nr. 27), Anzeigen

Beermannsche Pflüge, Kultivatoren, Kreissägen ab Lager
Karl Jacobi, Schmiedemstr., vorm. Fritz Grün, Blumberg, Bezirk Potsdam.


Donnerstag, den 3. Februar 1921 (Nr. 28), Anzeigen

5 Arbeitspferde, überzählig, hat abzugeben Rittergut Mehrow. Post Ahrensfelde b. Berlin


Sonnabend, den 5. Februar 1921 (Nr. 30), Aus dem Kreise ...

Hönow. Dieser Tage nachts wurde dem Landwirt Richard Döberitz ein 2½ Zentner schweres Schwein aus dem verschlossenen Stalle gestohlen. Das Schwein wurde im Stalle geschlachtet, in den Garten geschleift und dort ausgeweidet. Als Täter können nur Personen in Frage kommen, die mit den örtlichen Verhältnissen genau vertraut sind.


Donnerstag, den 10. Februar 1921 (Nr. 34), Anzeigen [2]

Eine guterhaltene Drill-Maschine (Saxonia Siedersleben) steht zum Verkauf bei
P. Lindemann, Eiche.


Sonntag, den 13. Februar 1921 (Nr. 37), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Schäferhund angefunden. Zu melden im hiesigen Amtsbüro.
Ahrensfelde-Berlin, den 11. Februar 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Sonntag, den 13. Februar 1921 (Nr. 37), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Das Wahrzeichen unserer Stadt, die Ruine am Markt, soll nun verschwinden. Der Weiterbau des Bruschkeschen Hauses soll im Frühjahr zur Ausführung kommen, wenn die staatlichen Zuschüsse bewilligt werden.


Sonntag, den 13. Februar 1921 (Nr. 37), Anzeigen

Holz-Auktion.
Am Dienstag, den 15. Februar 1921, vorm. 10 Uhr kommen im Ebel'schen Gasthofe zu Blumberg meistbietend zum Verkauf: ca. 50 Mtr. Kiefernkloben, ca. 50 Mtr. Kiefernknüppel, ca. 90 Mtr. Kiefernstubben, ca. 150 Mtr. Kiefernreiser.
Das Holz steht am Birkholz-Löhmer Wege.
Blumberg, den 8. Februar 1921.
Noack.

Drillmaschine, 3 m breit, sowie Binder (Massey Harries) fast neu, zu verkaufen.
Noack, Blumberg.


Dienstag, den 15. Februar 1921 (Nr. 38), Amtlicher Teil, gekürzt

Personalnachweisung. ...
Bestätigt: Der Stallmann Karl Rehfeldt als Nachtwächter des Gutsbezirkes Dahlwitz.


Mittwoch, den 16. Februar 1921 (Nr. 39), Anzeigen [2]

1 tragende Ziege hat abzugeben Erich Bredereke, Blumberg.


Donnerstag, den 17. Februar 1921 (Nr. 40), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung. Nach Mitteilung der Oberpostdirektion C. 2 sind in der Nacht vom 26. zum 27. Januar aus der Fernsprechlinie Malchow-Lindenberg zwischen St. 60 und 62 6 Bronzedrähte von je 100 m Länge im Gesamtgewicht von rund 40 kg gestohlen worden. ...


Freitag, den 18. Februar 1921 (Nr. 41), Anzeigen

Einen gut erhaltenen Gemüse-Wagen verkauft Fritz Weißleder. Ahrensfelde.


Dienstag, den 22. Februar 1921 (Nr. 44), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Wahlergebnisse. [Preußischer Landtag]
Blumberg: Ver. Komm. Partei: 12, U.S.P.D.: 35, S.P.D.: 302, Demokraten: -, Zentrum: -, Deutsche Volkspartei: 89, Deutschnatl. Volkspartei: 225, Wirtschaftspartei: -, Landeskultur: -.


Dienstag, den 22. Februar 1921 (Nr. 44), Anzeigen, gekürzt

Am Sonntag, den 20. Februar, früh 2 Uhr entschlief sanft nach kurzem Krankenlager infolge eines alten Gallensteinleidens ... die Bauerngutsbesitzerin
Dorothea Noack, geb. Ebel, im 73. Lebensjahre.
Dies zeigen im tiefsten Schmerz an
Gustav Ebel, Richard Noack, Minna Scheuermann, geb. Noack, Erich Noack als Kinder.
Blumberg, den 21. Februar 1921.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 23. Februar 1921, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Mittwoch, den 23. Februar 1921 (Nr. 45), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Weitere Wahlergebnisse,
Mehrow: Ver. Komm. Partei: 9, U.S.P.D.: 1, S.P.D.: 22, Demokraten: -, Zentrum: -, Deutsche Volkspartei: 6, Deutschnatl. Volkspartei: 108, Wirtschaftspartei: -, Landeskultur: -.
Im Wahlkreise Potsdam I, wozu auch der Kreis Niederbarnim gehört, entfielen auf:
Deutsche Volkspartei  131776
Deutschnationale V.  192925
Zentrum  16096
Demokraten  50934
Wirtschaftspartei  29306
Mehrheitssozialisten  220990
Unabhängige  100631
Kommunisten  67023
Landeskulturpartei  102

Altlandsberg. Die Verhandlungen wegen der Kleinbahn sind nunmehr so weit gediehen, daß der Betrieb wahrscheinlich am Mittwoch wieder aufgenommen wird.


Donnerstag, den 24. Februar 1921 (Nr. 46), Anzeigen

Lindenberg.
Sonnabend, den 26. Febr.: Großer Masken-Ball. Anfang pünktlich 7 Uhr.
Um zahlreichen Besuch bittet G. Schumann, Gastwirt.
Maskengarderobe vorhanden.


Sonnabend, den 26. Februar 1921 (Nr. 48), Anzeigen

1000 Zentner Futterrüben hat abzugeben Rittergut Mehrow, Post Ahrensfelde b. Berlin.

2 Ztr. Rotklee, 10 Ztr. Seradella verkauft von Oertzensche Gutsverwaltung, Hönow.


Sonntag, den 27. Februar 1921 (Nr. 49), Anzeigen

Fundamentsteine zu verkaufen. R. Koch, Lindenberg.

Maler-Lehrling verlangt Koch, Malermeister, Lindenberg.


Dienstag, den 1. März 1921 (Nr. 50), Amtlicher Teil, gekürzt

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Lehrer Alfred Feuerstein als Amtsvorsteher-Stellvertreter des Amtsbezirks Nr. 19 „Blumberg“; ...


Mittwoch, den 2. März 1921 (Nr. 51), Anzeigen

Danksagung.
Für die vielen Beweise inniger Teilnahme und die viel Blumenspenden, sowie für die trostreichen Worte des Herrn Pastor Benecke am Grabe unsere lieben guten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, der verwitweten Bauerngutsbesitzerin Auguste Meissner, geb. Schülzke, sagen wir hierdurch, zugleich im Namen aller Hinterbliebenen, unsern herzlichsten Dank.
Ahrensfelde, den 28. Februar 1921.
Gustav Surkow und Frau, Ida geb. Meissner.


Freitag, den 4. März 1921 (Nr. 53), Anzeigen

Für die Beweise stiller Teilnahme sowie für die vielen Kranzspenden bei der Beerdigung unserer unvergeßlichen Tochter und Schwester Frida und für die trostreichen Worte des Herrn Pastor Ramin am Grabe sagen wir allen unsern herzlichsten Dank.
Blumberg, den 27. Februar 1921.
Familie Otto Engel.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange unserer teuren Entschlafenen sprechen wir hierdurch allen Verwandten und Bekannten unsern herzlichsten Dank aus. Dank dem Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte und dem Herrn Hauptlehrer Hoy mit seinem Schülerchor für die erhebenden Trauergesänge.
Blumberg, den 2. März 1921.
Die trauernden Hinterbliebenen: Ebel, Noack, Geschwister.


Sonnabend, den 5. März 1921 (Nr. 54), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Aufruf.
Der Abtransport der russischen Gefangenen in ihre Heimat steht vor dem Abschluß.
Ehemalige russische Kriegsgefangene, die sich zur Zeit noch in Deutschland aufhalten, haben sich bis spätestens 15. März 1921, möglichst aber schon früher, in ihrem Sammellager oder dem nächstgelegenen Kriegsgefangenenlager einzufinden, damit sie den letzten Transporten nach Rußland angeschlossen werden können.
Nichteintreffen in den Lägern bis zum 15. März 1921 gilt als Verzicht auf die kostenlose Heimbeförderung. ...
Reichsabwicklungsamt (Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene.)
Veröffentlicht Berlin, den 28. Februar 1921.
Der Landrat. I. A.: Dr. Fromm.


Mittwoch, den 9. März 1921 (Nr. 57), Anzeigen

Mahndorfer Viktoria-Erbsen, 1. Absaat, hervorragende Qualität, Ertrag 19½ Zentner pro Morgen, verkauft Rittergut Mehrow, Post Ahrensfelde b. Berlin.


Donnerstag, den 10. März 1921 (Nr. 58), Anzeigen [2]

Drillmaschine, 3m breit, sowie Binder (Massey Harries) fast neu, zu verkaufen.
Noack, Blumberg.


Sonnabend, den 12. März 1921 (Nr. 60), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung, betreffend Landwirtschaftskammerwahl.
Die Wahl für die Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg findet am Sonntag, den 20. März 1921, statt. ...
Stimmbezirkseinteilung für die Landwirtschaftskammerwahl am 20. März 1921.
Lfd. Nr. des Stimmbezirks: 1
Bestandteile des Stimmbezirks: Ahrensfelde, Gemeinde und Mehrow, Gemeinde und Gut
Wahllokal: Gastwirtschaft von Wilhelm Dubick in Ahrensfelde, Dorfstraße 46
Name des Wahlvorstehers: Gemeindevorsteher Georg Albrecht in Ahrensfelde
Name des Stellvertreters: Landwirt Gustav Jost in Ahrensfelde
Lfd. Nr. des Stimmbezirks: 8
Bestandteile des Stimmbezirks: Blumberg, Gemeinde und Gut
Wahllokal: Gemeindebüro in Blumberg
Name des Wahlvorstehers: Gemeindevorsteher G. Juert in Blumberg
Name des Stellvertreters: Bauerngutsbesitzer Franz Kiekebusch in Blumberg
Lfd. Nr. des Stimmbezirks: 12
Bestandteile des Stimmbezirks: Eiche, Gemeinde
Wahllokal: Gasthof von Emil Lindenberg in Eiche
Name des Wahlvorstehers: Landwirt Wilhelm Schulze in Eiche
Name des Stellvertreters: Landwirt Richard Giese in Eiche
Lfd. Nr. des Stimmbezirks: 25
Bestandteile des Stimmbezirks: Hönow, Gemeinde
Wahllokal: Gasthof von Adolf Hörnicke in Hönow
Name des Wahlvorstehers: Gemeindevorsteher Kirchbaum in Hönow
Name des Stellvertreters: Schöffe Hermann Hörnicke in Hönow
Lfd. Nr. des Stimmbezirks: 36
Bestandteile des Stimmbezirks: Lindenberg, Gemeinde mit Ausbauten Clarahöh und Mühle
Wahllokal: Gastwirtschaft von Paul Reiche in Lindenberg
Name des Wahlvorstehers: Landwirt Adolf Wendland in Lindenberg
Name des Stellvertreters: Landwirt Albert Heinicke in Lindenberg


Mittwoch, den 16. März 1921 (Nr. 63), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Dieser Tage nachts statteten Einbrecher unserer Stadtkirche einen Besuch ab. Sie hatten es vermutlich auf Silbersachen und Teppiche abgesehen, aber von dem war nichts vorhanden und so begnügten sie sich mit dem Läufer vor dem Altare, schnitten einen Vorhang ab und nahmen die weiße Altardecke. Auch die Kästen mit den Kriegsorden verstorbener Krieger wurden erbrochen und beraubt.


Donnerstag, den 17. März 1921 (Nr. 64), Anzeigen [2]

Für die uns so zahlreich übersandten Gratulationen und Geschenke anläßlich der Konfirmation unserer Tochter Helene sagen wir hiermit allen herzlichen Dank.
Eiche, im März 1921
Richard Giese u. Frau.


Sonntag, den 20. März 1921 (Nr. 67), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Kinder in Ferienheime!
Der Kreis beabsichtigt, in diesem Jahr eine Anzahl erholungsbedürftiger Kinder an die See und ins Gebirge zu schicken. ... Wir fordern alle Eltern, die ihre Kinder als erholungsbedürftig ansehen, aber nicht die Mittel haben, sie zu verschicken, hiermit auf, bei uns die Unterbringung in einem Ferienheim zu beantragen. Schluß der Meldungen am 26. März.
Bernau bei Berlin, den 15. März 1921.
Städtisches Wohlfahrtsamt.


Sonntag, den 20. März 1921 (Nr. 67), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Bernau. Zur weiteren Durchführung eines elektrischen Betriebes auf den Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen werden im Jahre 1921 erneut 15 Millionen Mark aufgewandt werden. Diese sollen in erster Linie dienen für den Erwerb von Braunkohlenfeldern, ferner für örtliche Anlagen und Versuche und zur Einrichtung des elektrischen Betriebes auf den Vorortstrecken Berlin-Bernau und Berlin-Hermsdorf. ...


Sonntag, den 20. März 1921 (Nr. 67), Anzeigen [2]

Achtung!
eine gut arbeitende Kartoffelsetzmaschine, Marke Lesser, umständehalber preiswert zu verkaufen.
W. Meyer, Schmiedemeister, Lindenberg.


Freitag, den 25. März 1921 (Nr. 71), Anzeigen [2]

300 Ztr. Rüben hat abzugeben Georg Wenzel II, Blumberg, Gartenstr. 36a

Lindenberg.
Am 2. Osterfeiertag: Große Tanzmusik wozu freundlichst einladet P. Reiche, Gastwirt.


Sonntag, den 27. März 1921 (Nr. 72), Anzeigen

Saat-Kartoffeln, späte, gibt ab und Färse zur Zucht verkauft G. Hagert, Landwirt, Lindenberg.

Größeren Posten prima Ferkel hat abzugeben Rittergut Mehrow. Post Ahrensfelde b. Berlin.


Sonntag, den 3. April 1921 (Nr. 77), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Hund, brauner Wolfspitz, hat sich angefunden. Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 31. März 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Lehrers Bauer zu Lindenberg ist die Maul- und Klauen-Seuche festgestellt. Die Gehöftssperre ist angeordnet.
Ahrensfelde, den 31. März 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Dienstag, den 5. April 1921 (Nr. 78), Amtlicher Teil, gekürzt

Personalnachweisung.
Ernannt: der Schöffe Rudolf Gahtow in Lindenberg zum Standesbeamtenstellvertreter des Standesamtsbezirks 30 „Lindenberg“.


Dienstag, den 5. April 1921 (Nr. 78), Aus dem Kreise ...

Papiergeld gesundheitsschädlich. Unser Papiergeld hat nicht nur - wie bereits oft genug ausgeführt - auf die Gesundung unseres Wirtschaftslebens einen schädlichen Einfluß, sondern es ist auch im nichtbildlichen Sinne gesprochen direkt gesundheitsschädlich. ...


Freitag, den 8. April 1921 (Nr. 81), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Der auf Grund des Gesetzes, betreffend die Wahlen zu den Provinziallandtagen ... neugewählte Kreistag trat am 22. März d. Js. zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Es wurden folgende Schlüsse gefaßt: ...
12. Zu Vertrauensmännern zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen ... wurden gewählt: ...
Bezirk des Amtsgerichts Altlandsberg.
  1. Kreistagsabgeordneter Breitinger in Hoppegarten.
  2. Amtsvorsteher Mette in Dahlwitz.
  3. Gemeindevorsteher Mai in Petershagen.
  4. Landwirt Gustav Krause in Altlandsberg-Amt.
  5. Gutbesitzer E. Schreiber in Seefeld.
Berlin, den 1. April 1921.
Der Landrat Schlemminger.

Bekanntmachung. Der Herr Oberpräsident der Provinz Brandenburg hat ... die Zahl der zu wählenden Mitglieder für die Landwirtschaftskammern für die Provinz Brandenburg auf 5 festgesetzt. Für den Wahlbezirk Niederbarnim gelten daher ... die in dem ... veröffentlichten Wahlvorschlag angegebenen Mitglieder der Reihe nach als gewählt:
  1. Wilhelm Schmidt, Amtsrat, Löhme bei Seefeld (Mark).
  2. Wilhelm Grün, Bauerngutsbesitzer, Blumberg, Bezirk Potsdam.
  3. Rudolf Gahtow, Lehngutsbesitzer, Lindenberg bei Berlin.
  4. Franz Wittstock, Landwirt, Kleinschönebeck bei Friedrichshagen.
  5. Friedrich Jacob, Gemeindevorsteher, Neuholland bei Liebenwalde (Finowkanal).
Berlin, den 6. April 1921.
Der Wahlkommissar Schlemminger, Landrat.

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Landwirts Fritz Baurath zu Lindenberg ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet.
Ahrensfelde b. Berlin, den 5. April 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Sonnabend, den 9. April 1921 (Nr. 82), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Gutsbesitzers Gustav Wegener in Ahrensfelde ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet.
Ahrensfelde b. Berlin, den 6. April 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Sonnabend, den 9. April 1921 (Nr. 82), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Bernau. Die Sonnenfinsternis, die am heutigen Vormittag eintreten sollte, konnte bei und nicht beobachtet werden, da der Himmel den ganzen Vormittag bedeckt war.

Dahlwitz. Vor einigen Tagen wurde in der von Treskow'schen Schonung eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Beschreibung: etwa 40 Jahre alt, 1,70 m groß, kräftige Figur, kurzgeschnittenes dunkles braunes Kopfhaar, englisch geschnittener rötlicher Schnurbart, an der rechten Halsseite eine etwa 7 cm lange Operationswunde. Bekleidung: Schwarzer steifer Hut, dunkler gestreifter Jackettanzug, weißes Chemisett mit Klappkragen, schwarze Bindekrawatte, graue Strümpfe. - Die Leiche ist in der hiesigen Friedhofskapelle aufbewahrt. Als Todesursache liegt Vergiftung vor.


Freitag, den 15. April 1921 (Nr. 87), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Mit dem heutigen Tage haben die Gemeinde- und Gutsvorstände der zu dem Verwaltungsbezirk XVIII zusammengeschlossenen Gemeinde- und Gutsbezirke Berlin-Weißensee, Berlin-Hohen­schönhausen, Malchow, Wartenberg und Falkenberg ihre Tätigkeit eingestellt.
Die Verwaltungsgeschäfte gehen von morgen ab auf das unterzeichnete Bezirksamt über.
Berlin-Weißensee, den 18. April 1921.
Bezirksamt XVIII. Taubmann.


Sonnabend, den 16. April 1921 (Nr. 88), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Altlandsberg. Eine sehr gefährliche Schießerei wird jetzt, zumeist von den jungen Herren, die die Schule verlassen haben, betrieben. Die Burschen füllen Flaschen mit Kalk oder Karbid, gießen Wasser zu und lassen nun die Flaschen explodieren. Daß die Sache gefährlich ist, vor allem für die umstehenden Kinder, ist klar, aber durch die herumliegenden Glassplitter können schlimmste Verletzungen an den Füßen vorkommen.


Sonntag, den 17. April 1921 (Nr. 89), Anzeigen

Phönix-Saat-Kartoffeln hat zu verkaufen Rudolf Gahtow,
Lehngutsbesitzer in Lindenberg b. Berlin.


Dienstag, den 19. April 1921 (Nr. 90), Aus dem Kreise ...

Lindenberg. Am gestrigen Sonntag fand im Lokale des Herrn Schumann hier eine Lutherfeier statt. Nach dem gemeinsamen Gesange „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und einem Gedicht „Heil, Luther, dir“ vorgetragen von Fräulein Gertrud Schacht, ergriff Herr Pfarrer Schacht das Wort zu seinem Vortrag, in dem er Luther als den deutschen Volksmann schilderte und auf seine vorbildliche Bedeutung für unsere Zeit hinwies. Der Vortrag wurde mehrere Male unterbrochen durch Gesangsvorträge von Fräulein Annemarie Bauer, die sich durch „Trost im Leiden“ und „Wär ich geblieben doch auf meiner Heiden“ den rechten Beifall der Anwesenden zuzog. Von den anderen Mitwirkenden seien noch genannt Brunhild Bauer, Leopold Bauer, Erwin Pfuhl und Fräulein Klara Schacht. Besonderer Dank gebührt Herrn Lehrer Bauer, der die Begleitung zu den gemeinsamen Gesängen freundlichst übernommen und sich auch um die Leitung des Abends verdient gemacht hatte. Der Abend verlief zur allseitigen Befriedigung der Zuhörer.


Sonnabend, den 23. April 1921 (Nr. 94), Anzeigen

Ahrensfelde.
Am Sonntag, den 24. April 1921 im Saale des Gastwirts Wilhelm Dubick
Großer Box- und Ringkampf mit Tanz.
Musikkapelle Otto Garz, Berlin. Beginn 3 Uhr nachm.
Es laden freundlichst ein.
Das Komitee. Wilhelm Dubick, Gastwirt.


Sonntag, den 24. April 1921 (Nr. 95), Anzeigen [2]

Einen gut erhaltenen Gemüsekramwagen sow. einen Federwagen mit Verdeck und ein paar starke Strohleitern (6 m lang) verkauft G. Weber, Lindenberg.


Mittwoch, den 27. August 1921 (Nr. 97)

Aus der Geschichte von Ahrensfelde
...
(Entnommen durch Lehrer Meyer-Hönow Fidicin „Die Terr. d. Mark Brandenburg“)


Mittwoch, den 27. August 1921 (Nr. 97), Vermischtes

Dank des Kaisers an die Kriegervereine. Dem Präsidenten des Kyffhäuser-Bundes der deutschen Landes-Kriegerverbände, Generaloberst von Heeringen, ist aus Doorn folgendes Dankschreiben zugegangen: „Seine Majestät der Kaiser und König lassen Eurer Exzellenz und den von Ihnen geleiteten Kriegervereinsverbänden für die warme Anteilnahme beim Hinscheiden Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin herzlich danken. Seine Majestät waren sehr gerührt von der Zusicherung treuer Weiterarbeit an den Werken der Liebe und Barmherzigkeit, deren Förderung der hohen Entschlafenen stets und zu jeder Zeit am Herzen gelegen hat.“


Freitag, den 29. April 1921 (Nr. 99), Anzeigen [2]

Deutschen Schäferhund, 1¼ Jahr, Säbelrute, verkauft
Administrator Loof, Ahrensfelde, Ostkirchhof.


Sonntag, den 1. Mai 1921 (Nr. 101), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung, betreffend Arbeitsnachweis im Kreise Niederbarnim.
Im Kreise Niederbarnim befinden sich 28 nichtgewerbsmäßige Arbeitsnachweise. Um den Arbeit­gebern und Arbeitnehmern einen Anhalt zu geben, bei welchem Arbeitsnachweis die offenen Stellen zu melden sind, werden die Bezirke der einzelnen Arbeitsnachweise nachstehend aufgeführt:
Annahmestellen im Kreise / Die zu den Annahmestellen gehörenden Gemeinde- und Gutsbezirke
  1. Altlandsberg / Altlandsberg, Altlandsberg Amt
Annahmestellen des Kreis-Arbeitsnachweises / Die [dazu] gehörenden Gemeinde- und Gutsbezirke
  1. Ahrensfelde / Ahrensfelde, Mehrow, Mehrow Gut, Eiche
  2. Blumberg / Blumberg, Blumberg Gut, Löhme, Löhme Gut, Krummensee, Seefeld
  3. Dahlwitz / Dahlwitz, Dahlwitz Gut
  4. Neuenhagen / Neuenhagen, Neuenhagen Gut, Seeberg, Hönow, Bollensdorf, Bollensd. Gut
  5. Zepernick / Zepernick, Schwanebeck, Birkholz, Lindenberg
Berlin, den 30. April 1921.
Kreisarbeitsnachweis Niederbarnim, Der Vorsitzende, Landrat Schlemminger.


Sonntag, den 1. Mai 1921 (Nr. 101), Anzeigen

Prima Victoria-Speise-Erbsen zum Preise von Mk. 2,- per Pfund hat noch abzugeben von 10 Pfd. an Rittergut Mehrow. Post Ahrensfelde.


Mittwoch, den 4. Mai 1921 (Nr. 103), Aus dem Kreise [2]

Hönow. Das seltene Fest seiner diamantenen Hochzeit feierte am gestrigen Montag in Gesundheit und Rüstigkeit der frühere, langjährige Gemeindevorsteher, jetzige Altsitzer Carl Hörnicke im engsten Kreise seiner Kinder und Kindeskinder. Der Jubilar ist 83 Jahre, seine diamantene Braut 80 Jahre alt. Schon am Vormittag erschien als einer der ersten Gratulanten eine Abordnung der politischen Gemeindevertretung (die Herren F. Kirschbaum, Lindenberg, Meyer) und überreichten im Auftrage der Gemeinde einen wundervollen Blumenkorb. Der Sprecher der Abordnung, Lehrer Meyer, feierte in längerer Ansprache die Verdienste des ehrwürdigen Jubilars, der ununterbrochen, 30 Jahre lang, von 1874 bis 1904 die Bürde des verantwortungsvollen Amtes als Haupt unserer Gemeinde getragen und sein Heimatdorf durch drei Jahrzehnte seiner Geschichte an mancher Brandung und Gefährnis vorbei, sicher hindurchgesteuert, in Umsicht, Aufopferung, in seltener Pflichterfüllung in vorbildlicher Treue, in uneigennütziger Weise im Ehrenamt. Durch das Vertrauen seiner Dorfbrüder in die mannigfachsten Aemter und Vertrauensposten berufen, ist dem Recken aus alter Zeit, dem biederen Deutschen mit einem Herzen voll Vaterlandsliebe, Königstreue und Gottesfurcht für seine Aufopferung im und am Dienst der Gemeinschaft schon in frühen Jahren allerhöchste Ehrung zuteil geworden. Sein Name steht daher in goldenen Lettern in den Blättern unserer Ortsgeschichte und reiht sich würdig denen seiner Vorfahren an, die die Familie Hörnicke in einer mehr als 350 jährigen Familiengeschichte unserem Dorfe geschenkt hat. Auch der Verein Frauenhilfe ließ durch eine seiner Vorstandsdamen, Frau Lindenberg, als Zeichen tiefempfundener Ehrung einen schönen Blumenschmuck überreichen. Wir wünschen dem ehrwürdigen Jubelpaare noch einen langen, sonnigen Lebensabend.


Sonntag, den 8. Mai 1921 (Nr. 106), Anzeigen

Jagdverpachtung.
Die als vorzüglich bekannte Blumberger Gemeindejagd, ca. 5200 Morgen groß, 18 km von Berlin, Station der Wriezener Bahn, kommt Montag, den 23. Mai d. Js., von nachm. 4 Uhr ab im Ebel'schen Gasthause hierselbst auf 6 Jahre, vom 24. August 1921 ab, öffentlich meistbietend zur Verpachtung.
Blumberg, Bez. Potsdam.
Der Jagdvorsteher Juert.

Lindenberg.
Sonntag, den 8. Mai und 2. Pfingstfeiertag (16. Mai): Große Tanzmusik,
wozu freundlichst einladet P. Reiche, Gastwirt.


Freitag, den 13. Mai 1921 (Nr. 110), Anzeigen

Fast neuen sechssitzigen Jagdwagen verkauft Reiche, Lindenberg.


Sonntag, den 15. Mai 1921 (Nr. 112), Amtlicher Teil

Ein stichelhaariger Airedalterrier hat sich angefunden. Meldungen im Büro.
Ahrensfelde-Berlin, den 13. Mai 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Sonntag, den 15. Mai 1921 (Nr. 112), Anzeigen [2]

Fohlen, Hengst, braun, 2 Jahre alt, verkauft Gustav Wenzel, Blumberg.


Freitag, den 20. Mai 1921 (Nr. 115), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Altlandsberg. Bei dem hier abgehaltenen Schützenfest wurde Schützenkönig Herr Böcker, Herr Rehm erster, Herr Kramer zweiter Ritter. Den Wanderorden erhielt Herr Josef Scholz.


Freitag, den 27. Mai 1921 (Nr. 121), Anzeigen [2]

Ein gutes älteres Arbeits-Pferd zu verkaufen. Adolf Thürling, Mehrow


Sonnabend, den 4. Juni 1921 (Nr. 128), Anzeigen [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, d. 5. Juni 1921: Gr. Extra-Ball.
Prämiierung des größt. Herren- und kleinsten Damenfußes.
Es laden dazu ergebenst ein Otto Garz, Wilh. Dubick.


Mittwoch, den 8. Juni 1921 (Nr. 131), Aus dem Kreise ...

Hönow. Nach einem erquickenden Gewitterregen marschierte am Sonntag nachmittags 4 Uhr der hiesige Deutsche Turnverein mit dem ihm angeschlossenen Schüler-Turnverein auf zum Vereins­wettkampf auf der grünen, lindenbeschatteten Dorfaue, um zum ersten Male im volkstümlichen Turnen sein Können zu zeigen. Die zahlreichen Zuschauer kamen beim abgehaltenen Konzerte und herrlichstem Wetter auf ihre Rechnung. Die von fremden (Mahlsdorf) Kampfrichtern bewerteten besten Leistungen erreichten Breitenfeld mit 83, Strutzke mit 63, Thiemisch mit 62, W. Ramm mit 61 und M. Richter mit 56 Punkten. Die höchste Punktzahl im Schülerturnen wurde von den älteren Schülern W. Schneider und W. Schmidt und von den jüngeren R. Kirschbaum und F. Weigel zugesprochen. In dem am Abend im Seegerschen Gasthofe folgenden Kränzchen brachte ein Schülerturnen am Reck, ein hervorragendes Schauturnen fremder Turner, eine im deutsch­völkischen Geiste gehaltene Ansprache des Vorsitzenden Meyer und ein unter seiner Leitung flott gespielter Einakter reiche Abwechslung und zeugten von einem frisch fröhlichen deutschen Geist unserer Jugend und Jungen.


Sonntag, den 12. Juni 1921 (Nr. 135), Anzeigen

Mähmaschine, Ableger u. Binder (durchrepariert) verk. billig Anton Ebel, Blumberg.

Frischmilchende Kuh, einen Ziegenhammel verkauft Hagert, Lindenberg.

Arbeiterinnen auf Büstenhalter verl. Wäschenäherei, [Bernau] Kaiserstr. 1


Donnerstag, den 16. Juni 1921 (Nr. 138), Anzeigen

1 älteres Arbeitspferd zu verkaufen. Georg Wenzel, Blumberg, Gartenstr. 36a.


Sonnabend, den 18. Juni 1921 (Nr. 140), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Ein deutscher Schäferhund von gelber Farbe mit schwarzem Rückgrat hat sich angefunden. Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde b. Berlin, den 15. Juni 1921.
Der Amtsvorsteher Buchholz.


Sonnabend, den 18. Juni 1921 (Nr. 140), Anzeigen

Ein gutes Arbeitspferd verkauft Gut Paulshof b. Altlandsberg.


Sonntag, den 19. Juni 1921 (Nr. 141), Anzeigen [2]

Getreidemäher (Ableger), fast neu, billg verkäuflich.
Karl Jacobi, Schmiedemeister (vorm. Fr. Grün) Blumberg, Bez. Potsdam.


Sonntag, den 19. Juni 1921 (Nr. 141), Aus dem Kreise ...

Blumberg. Auf der Strecke Schles. Bahnhof - Wriezen wurde ein großes Faß Sprit aus einem Güterwagen gestohlen. Die Täter hatten sich, wie jetzt festgestellt ist, auf dem hiesigen Bahnhof an den Wagen herangeschlichen, ihn erbrochen und unterwegs ein Faß mit 500 Liter Sprit abgeworfen. Zwei seit langem als gewerbsmäßige Güterdiebe bekannte Personen, die mit den beiden Helfern offenbar eine gut organisierte Güterdiebesbande bildeten, wurden verhaftet.


Sonnabend, den 25. Juni 1921 (Nr. 146), Anzeigen

Lindenberg.
Der deutsche Turn-Verein „Jahn“ feiert am Sonntag, den 26. u. Montag, den 27. Juni sein
25 jähriges Stiftungsfest verbund. mit Bezirks-Wett-Turnen u. anschließ. Ball,
wozu freundlichst einladen: Der Vorstand, Der Vereinswirt Schumann,


Sonntag, den 26. Juni 1921 (Nr. 147), Anzeigen [2]

Gartenpumpe mit Rohr kauft Glase, Mehrow.


Mittwoch, den 29. Juni 1921 (Nr. 149), Aus dem Kreise ...

Mehrow. Herrlichstes Wetter, wie es für eine Fahnenweihe nicht besser gewünscht werden kann, lag über unserm freundlichen Dorfe, dem seine Bewohner ein dem seltenen Tage würdiges festliches Gepränge gegeben hatten. Willkommensgrüße an den vielen Guirlanden luden die Kameraden und Gäste der benachbarten Dörfer ein und legten Mehrow in geschmackvollen Festschmuck. Von 1,30 Uhr an begann das Einholen der Vereine, die von den Dorfeingängen mit klingendem Spiel zum Bolleschen Vereinslokal geleitet wurden. Hier formierte sich der Zug zum Marsch nach dem Schlosse, wo die verhüllte Fahne abgeholt wurde, und dann ging's zum wunderschön gelegenen Festplatze. Weißgekleidete Ehrenjungfrauen bildeten die Spitze. Die vier mit ihren Fahnen erschienenen Vereine marschierten in folgender Ordnung: Hönow, Blumberg, Eiche, Ahrensfelde. Die Weiherede hielt Oberleutnant Solger aus dem Vorstand des Verbandes national gesinnter Soldaten. Der 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Mehrow, Leutnant Grimme, übernahm die Fahne und verpflichtete den Fahnenträger. Hieran schlossen sich weitere Ansprachen der geladenen Vereinsvorsitzenden unter Ueberreichung der Fahnennägel. Nach der Fahnenweihe erfolgte ein Umzug durchs Dorf und das Abbringen der Fahnen. Später war in drei Sälen Tanz.


Sonnabend, den 2. Juli 1921 (Nr. 152), Anzeigen [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, den 3. Juli 1921
Großes Heidefest, veranstaltet vom Krieger- und Landwehrverein Ahrensfelde.
Anfang 2 Uhr nachmittags. Abends: Gr. Ball.
Hierzu laden freundlichst ein Der Vorstand. Wilh. Dubick, Gastwirt.


Sonnabend, den 9. Juli 1921 (Nr. 158), Anzeigen

1 neue Hungerharke, 2½ Mtr. verkauft F. Weber, Lindenberg.

Achtung! Gutarb. Getreidemäher (Marke „Noxon“) preiswert zu verkaufen.
Schmiedemeister Meyer, Lindenberg.


Sonnabend, den 9. Juli 1921 (Nr. 158), Anzeigen

Dachdeckergesellen stelle [ich] bei hohem Lohn sofort ein.
Näheres zu erfragen bei Gastwirt Max Otte, Blumberg i. M.


Donnerstag, den 14. Juli 1921 (Nr. 162), Anzeigen [2]

2 kleinere Kirschalleen verpachtet Rittergut Birkholz bei Blumberg.


Freitag, den 15. Juli 1921 (Nr. 163), Anzeigen [2]

Sauer-Kirschen-Allee verpachtet F. Hagert, Lindenberg.


Sonntag, den 17. Juli 1921 (Nr. 165), Aus dem Kreise ...[2]

Der „Niederbarnim“ Nr. 3, der der heutigen Kreisblatt-Nummer beigefügt ist, enthält diesmal mehrere Artikel, welche sich mit der Glockenkunde des Kreises Niederbarnim beschäftigen.


Sonntag, den 17. Juli 1921 (Nr. 165), Beilage „Der Niederbarnim“ Nr. 3 [2]

Die Kirche in Hönow.
Oswald Meyer, Hönow.
Das Hönower Gotteshaus, ein Typus der alten Barnimer Trutzkirchen, ein Bau aus Feldsteinen in eisenfest gewordenem Kalk, ist ein ehrwürdiges Baudenkmal des Mittelalters. Die Bauzeit fällt in das 14. Jahrhundert. Die Kirche schaut von einem Hügelrücken in unser schönes Dorf. Sie steht inmitten des wohlgepflegten Friedhofs, von Osten nach Westen gerichtet.
An der Süd- und Nordseite betrachtet der Kenner die Spuren von je 4 im Jahre 1851 vermauerten, kleinen, hochgelegenen, schießschartenartigen Fenstern, von denen eins durch Ausbruch des Kalkes beim Nachsehen eines Risses 1913 freigelegt wurde und noch zu sehen ist. Diese Fenster liegen 3 m über dem Erdboden. Die Kirche diente wohl in Zeiten der Not als Zufluchtsstätte. Der Feldsteinturm, gleichsam der Bergfried, gab ihr noch mehr ein burgartiges Aussehen. In dem genannten Jahre mußten die ältesten Fenster den heutigen größeren, spitzbogigen Platz machen. Der breite ehemalige Haupteingang an der Westseite ist durch einen Vorbau verdeckt. Ein durchbrochener Nebeneingang an der Südseite bildet jetzt den Haupteingang.
Im Westteil steht der schwere, gedrungene, massige, 24 m hohe Turm. Wann er erbaut ist, läßt sich nicht feststellen. Jedenfalls aber war er ursprünglich nicht so hoch. In der Höhe des Dachfirstes wird an den Steinen eine spätere Arbeit bemerkbar. Die Schallöcher sind aus Ziegelsteinen gefertigt. An der Ostseite des Turmes, dicht über der Kirche, ist die Jahreszahl 1812 eingemeißelt. An seiner Südseite befindet sich in Manneshöhe ein in einen dunkleren Stein gedrücktes griechisches Doppelkreuz. Man vermutet hinter diesem Steine Urkunden. Der Turm enthält im mittleren Boden die Turmuhr. Diese wurde im April 1876 für 722 M. von der Firma Rochlitz in Berlin geliefert. Die alte Uhr ist schon im Anfang des vorigen Jahrhunderts nicht mehr gegangen. In früheren Zeiten ist sie in Gang gewesen; denn nach dem Schwerin'schen Hausbuche 1683 erhält der Küster von der Kirche 3 Scheffel Korn den Zeiger zu stellen, und 12 Groschen für Baumöl, um das Gehwerk zu schmieren. Der oberste Turmboden trägt den Glockenstuhl, der wahrscheinlich in jetziger Form 1790 aufgestellt wurde, wie die noch leserlichen Namen der dabei beschäftigten Zimmerleute zu beweisen scheinen. In ihm hingen vor dem großen Kriege drei Glocken. Die größte trug die Inschrift: MDCCXXI Soli Deo Gloria 1) Goss mich Christian See in Berlin - H. Schonholtz Amptmann - H. Rindfleisch Prediger - Hübner und Hörnicke Kirchenvorsteher - Zimmermann Kister. Auf der mittleren steht: O rex gloriae Christe veni cum pace Anno Domini MCCCCLXXIII 2). Die kleine Glocke trug kein Zeichen, keine Inschrift. Beim Sturmgeläut zum Brand der Scheune des Koss. W. Gathow (11.6.1897) erhielt die vielleicht über 500 Jahre alte kleine Glocke einen Schaden, der sich bei der Hochzeit von Karl Hörnicke mit Ida Henze durch einen Riß bemerkbar machte und bis oben aufbarst (17.6.1897). Im Sommer 1898 umgegossen, wurde sie dann durch Gemeindevorsteher und Schöffen aufgehängt. Im Juli 1917 sind die große Glocke mit einem Gewicht von 14,06 und die kleine mit einem Gewicht von 4 Zentnern für 2826 M. und 269,36 M. als Opfer des Weltkrieges abgegeben worden. Die noch gebliebene, älteste Glocke trägt aber auch schon Spuren des Alters an sich; sie hat einen Sprung. Die Jahreszahl 1710 im Dachstuhl des Turmes deutet auf eine damals vorgenommene Erneuerung des Stuhles hin.
Treten wir nun von der Turmseite aus durch den Vorbau in das Innere der Kirche, so befindet sich über uns eine Empore, zu der linkerhand eine Holztreppe hinaufführt. Die Empore trägt eine Orgel mit zwei Manualen. Sie ist 1890 für 2400 M. von Lange erbaut und aufgestellt worden. Vordem besaß die Kirche ein Harmonium, das 1875 für 405 M. angeschafft worden war. Für den Erlös aus diesem Harmonium und aus einer Sammlung wurden noch 1890 die beiden Kronleuchter gekauft. Auf dem Chor hängt auch die bekannte Schildkrötenschale, von der ein ander Mal die Rede sein wird. Im eigentlichen Innern der Kirche bewundern wir zunächst zwei kunstvolle, schöne gotische Kreuzgewölbe über zwei quadratischen Räumen. Wir stehen zuerst im größeren, etwa 10 m breiten Raum. Aus den Ecken steigen die steinernen Bogenranken nach der Mitte zu auf. Hier stehen die Kirchenbänke zu zwei Reihen. Nach Osten zu treten wir in den zweiten, etwas kleineren Raum, auch von Spitzbogen überragt. Hier sind nur Seitenstühle. An der Ostseite steht der mit blauem Tuche bekleidete Altar. Auf ihm befinden sich ein gußeisernes Kruzifix, zwei Messingleuchter, welche während des Krieges in der Kirchhofsmauer verborgen waren und dort später aufgefunden wurden, und 2 Vasen mit trockenen Feldblumensträußen 3). Die Nordwand dieses Raumes zeigt ein Kästchen unter Glas, in dem die Erinnerung an die begeisterten Kämpfer unserer Gemeinde durch Denkmünzen und Auszeichnungen aus dem heiligen Kriege 1813 bis 15 und aus den drei Einigungskriegen 1864, 1866, 1870/71 festgehalten ist. Eine künstlerisch geschnitzte Eichentafel vom Bildhauer Arendt in Mahlsdorf im Werte von 4000 M. an derselben Wand, gestiftet von der Gemeinde auf Anregung des hiesigen Landwehrvereins im Jahre 1920 ehrt das Andenken der in dem großen Kriege gefallenen Helden. Vor dem Altar steht ein Taufbecken aus Zinn mit blauer Decke, die von Frau Henze gestiftet worden ist. Becken nebst zugehörigem Ständer wurden 1877 für 180 M. gekauft. An den engeren Raum schließt sich endlich die Absis, die seit 1851 vom eigentlichen Kirchenraum durch eine Bretterwand getrennt ist, die Sakristei. Die Wand trägt auf einem Gerüst die Kanzel. Die Absis, halbkreisförmig im Grundriß, hat ein halbkugeliges Gewölbe. Von den drei wohl auch ehemals schießschartenartigen Fenstern ist das mittlere zugemauert. Die beiden anderen sind spitzbogig ausgebaut. Alle drei Teile der Kirche sind durch Bogen getrennt. Die Innenwände der Kirche waren bis vor 30 Jahren weiß getüncht. 1890 wurde das Innere der Kirche von einem Maler aus Alt-Landsberg mit schlechter Leimfarbe und geschmacklosen Mustern ausgemalt. Eine bessere Ausmalung und ein Ausbau ist 1916 beschlossen worden, aber infolge des Krieges nicht zur Ausführung gekommen.
Aus früherer Zeit finden wir noch im Gotteshause zwei große gußeiserne Leuchter, einen kleinen Leuchter neben der Kanzel. Teile eines gußeisernen Kruzifixes in wundervoller Ausführung, ein hölzernes Kruzifix, einen gestickten Klingelbeutel, in einer Seitennische der Sakristei ein Dose aus Leder, Teile von Sanduhren und einen hölzernen Taufstein von 1809.
In abgeschiedenem Frieden, eine stille Pforte, die aus der Hast, der Unruhe dieses Lebens ein schönes, höheres Reich deutet, umfriedet von Mauern und glatt geschnittenen Hecken, bildet unsere Kirche einen poesievollen Schmuck unseres schönen sauberen Dorfes.
„Wenn längst auch wir vermodert, versunken unser Grab,
Blickst stumm auf Tod und Leben, Du, alter Bau, herab.“
1) Deutsch 1721: Gott allein die Ehre.
2) O König der Ehren, Christus komm mit Frieden. Im Jahre des Herrn 1473.
3) In der Nacht vom 27./28.9.1920 erbrachen Diebe das Gotteshaus und entwendeten den Teppich vor dem Altar, die Altardecke und die Taufsteindecke, den Talar des Geistlichen und die Blumenvasen.



Mittwoch, den 20. Juli 1921 (Nr. 167), Aus dem Kreise ...

Hönow. Brennende Sonne schaute in Juliglut vom blauen wolkenlosen Himmel am letzten Sonntage auf das 9. Stiftungsfest des Radfahrervereins „Germania“, in dem in einem 50km-Gästerennen der große Germania-Preis ausgefahren wurde. Die Fahrt ging über Mehrow, Ahrensfelde, Blumberg, Seefeld, Werneuchen, Tiefensee bis zum Kilometerstein 34,1 und zurück. Von den aus Friedrichsfelde, Schmachtenhagen, Bernau, Marzahn, Friedrichshagen, Rehfelde und Neuenhagen erschienenen Mitgliedern der dortigen Vereine beteiligten sich 19 an der Wettfahrt. Von diesen errangen die besten Fahrzeiten und damit die ersten fünf Preise: Rahn (Friedrichsfelde-Arminius) 1:41:11, Paul (R.B. Gloria-Marzahn) 1:41:12, Monkorps (Marzahn) 1:41:24, Felgentreu (Hönow-Germania) 1:41:54 und Lehmann (Friedrichshagen) 1:42:19. Ein Preisschießen im Seegerschen Garten, Begrüßung durch den Vorsitzenden G. Felgentreu, ein wundervoll gefahrener Schwarzwaldmädel-Kostümreigen, die Preisverleihung brachte bunte Abwechslung in den üblichen Tanz. - Auf dem Gange zum hiesigen Ball verstarb in Berlin plötzlich der in der ganzen Umgegend bekannte, allgemein geschätzte und beliebte Kapellmeister O. Garz.


Sonnabend, den 23. Juli 1921 (Nr. 170), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, 24. Juli von nachm. 4 Uhr ab Große Tanzmusik,
wozu freundlichst einladet Wilh. Dubick, Gastwirt.


Sonntag, den 24. Juli 1921 (Nr. 171), Aus dem Kreise ...[2]

Kaulsdorf. Durch die leidige Unsitte, sich überall eine Zigarette anzustecken, brannten auf der Feldmark Marzahn eine größere Anzahl Roggengarben ab. Ein Kutscher des Landwirts Bredereck steckte sich bei der Roggenernte eine Zigarette an und warf das brennende Streichholz achtlos beiseite. Sofort brannten die dürren Stoppeln und das ausgetrocknete Getreide lichterloh und nur durch das schnelle Fortschaffen der anderen Mandeln und Bewerfen mit Sand wurde größerer Schaden verhindert.


Sonntag, den 31. Juli 1921 (Nr. 177, Beilage), Aus dem Kreise ... / Anzeigen

Ahrensfelde. Der hiesige Reiter-Verein veranstaltet am Sonntag, den 7. August ein großes Bauern-Wettreiten. Es werden 8 Rennen stattfinden, darunter ein offenes, und ein offenes Trabfahren. Die rennsportliche Veranstaltung beginnt nachmittags um 3 Uhr (siehe Anzeige)

Ahrensfelde.
Gr. Bauern-Wettreiten am Sonntag, den 7. August, nachm. 3 Uhr.
8 Rennen, darunter ein offenes und ein offenes Trabfahren.
Der Reiterverein.


Freitag, den 5. August 1921 (Nr. 181), Vermischtes [2]

Finnlands Gastfreundschaft. Wie in den Sommern 1919 und 1920, hat das hilfsbereite Finnland auch in diesem Jahre eine Anzahl unterernährter deutscher Kinder bei sich aufgenommen. Die Gesamtzahl hat sich gegen das Vorjahr noch um 51 erhöht; es konnten 544 Kinder hinüber gesendet werden.


Sonnabend, den 6. August 1921 (Nr. 182), Aus dem Kreise ...

Ahrensfelde. Nach den bisherigen Trainier-Ergebnissen des Reiter-Vereins von Ahrensfelde verspricht das Rennen am Sonntag, den 7. August einen außerordentlichen sportlichen Erfolg. Dem Verein steht ein vorzügliches Pferdematerial zur Verfügung, wie es bisher noch nicht geboten wurde. Es finden insgesamt 6 Rennen und ein Trabfahren statt. Außerdem sind zwei offene Rennen vorgemerkt, zu denen bereits verschiedene Nennungen erfolgt sind. Ganz besondere Beachtung verdient das Flieger-Rennen. Es ist eines der schnellsten Rennen, welches auf der Ahrensfelder Bahn gelaufen wurde (Distanz 2000m). Die Felder sind gut besetzt, so daß in verschiedenen Rennen 6 Pferde starten können. Das Programm ist sehr abwechslungsreich und verspricht sehr interessant zu werden. Es ist jedem Sportsfreund zu raten, das diesjährige Ahrensfelder Rennen nicht zu versäumen, da so etwas vorläufig nicht wieder geboten werden kann.


Freitag, den 12. August 1921 (Nr. 187), Anzeigen [2]

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden bei der Beerdigung unserer lieben Entschlafenen sagen wir unsern herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Pastor Tiedke, Schwanebeck für seine trostreichen Worte im Hause sowie am Grabe.
Lindenberg, den 9, August 1921.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: Familie Karl Gahtow.


Mittwoch, den 17. August 1921 (Nr. 191), Anzeigen [2]

Mauersteine hat wieder abzugeben Albert Weidelt, Dampfziegelei Blumberg.


Donnerstag, den 18. August 1921 (Nr. 192), Aus dem Kreise ...

Flüchtlinge zur Erntearbeit. Um der Landwirtschaft für die Erntezeit die erforderlichen Arbeitskräfte zur Verfügung stellen zu können, sind in der letzten Zeit Verhandlungen mit dem Arbeitsnachweis des Flüchtlingslagers Zossen-Wünsdorf geführt worden, die das Ergebnis gezeitigt haben, daß sich die Flüchtlinge für die Erntearbeiten in der Provinz Brandenburg zur Verfügung gestellt haben.

Hönow. Ein Vorfall zur Belehrung. Am letzten Sonntage versuchte ein besser gekleideter Mann bei den hiesigen Gastwirten Unterkunft für die Nacht zu bekommen, die ihm aber trotz aller möglichen Erzählungen über sein Unglück usw. nicht gewährt wurde. Montag morgen ging er nach Altlandsberg zu. Es gelang ihm hier einen Jungen mit einem Rade zu überreden, ihm das Rade gegen 50 M. zu leihen, da sein Auto angeblich entzwei hinter Hönow läge. Der Junge ging darauf ein, fuhr, hinten aufgestellt, mit. Auf der Hönower Grenze nach Marzahn wandte der Fremde den Trick an, ein Buch fallen zu lassen. Als der Junge es ihm aufnehmen wollte, fuhr der Fremde mit dem Rade fort. Dieser Trick ist vor kurzer Zeit in unserer Umgebung schon einmal mit Erfolg angewandt worden und sollte Belehrung sein.


Sonnabend, den 20. August 1921 (Nr. 194), Aus dem Kreise ...

Blumberg. Hier verunglückte tödlich im Dienst der Eisenbahnschaffner Reinicke, er hatte eine Weiche gestellt und fuhr mit der Rangiermaschine weiter. Er stürzte bei dem regnerischen Wetter von der Maschine ab und wurde überfahren. Das rechte Bein wurde dem Bedauernswerten vom Körper getrennt, außerdem trug er noch innere Verletzungen davon. Ein schneller Tod erlöste den so schwer Verletzten von seinen Schmerzen.


Sonntag, den 21. August 1921 (Nr. 195), Anzeigen [2]

Voranzeige.
Lindenberg. Am 4. und 5. September: Großes Erntefest.


Mittwoch, den 24. August 1921 (Nr. 197), Anzeigen

Nachruf.
Plötzlich und unerwartet wurde am 13. August 1921 durch Unfall in Ausübung seines Berufes uns unser allerzeit treues Vereinsmitglied, der Eisenbahnschaffner Fritz Reinicke im 41. Lebensjahre durch den Tod entrissen. Offener, ehrlicher Charakter, Treue im Beruf und kollegiale Gesinnung zeichneten ihn allzeit aus.
Wir geloben ihm treues Gedenken!
Blumberg (Bez. Potsdam), im August 1921.
Arbeiter-Verein „Einigkeit“
Sozialdemokratisch. Wahlverein (S.P.D.).
Arbeiter-Männer-Gesangs-Verein „Sangeslust“.
Kleintierzucht- und Gartenbau-Verein der Strecke Marzahn-Werneuchen.
Deutscher Beamtenbund (Orts-Kartell Blumberg).


Freitag, den 26. August 1921 (Nr. 199), Anzeigen [2]

Eine gut Milchkuh verkauft preiswert August Zybell, Blumberg, Bez. Potsdam.


Sonnabend, den 27. August 1921 (Nr. 200), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.

  Volkszählung
am 10.2.1919

  Personenstandsaufnahme
am 15.11.1920
Ahrensfelde, Gemeinde  742
760
Blumberg, Gemeinde  875
885
Blumberg, Gut  333
345
Eiche, Gemeinde  259
263
Hönow, Gemeinde  590
561
Lindenberg, Gemeinde  812
767
Mehrow, Gemeinde  93
88
Mehrow, Gut  223
194


Sonnabend, den 27. August 1921 (Nr. 200), Anzeigen [2]

Ahrensfelde. Sonntag, den 28. August: Groß. Ernteball.
Es ladet ergebenst ein W. Haase.


Dienstag, den 30. August 1921 (Nr. 202), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. In der Nacht wurde in das Büro des Rechtsanwalts und Notars Müller eingebrochen. Der Dieb, welcher durch ein Fenster eingestiegen, entwendete eine Schreibmaschine und eine echte Chaiselonguedecke. Der Täter ist mit aller Ruhe vorgegangen und scheint auch mit der örtlichen Verhältnissen sehr vertraut gewesen zu sein.


Dienstag, den 30. August 1921 (Nr. 202), Anzeigen [2]

Lindenberg. Sonntag, den 4. und Montag, den 5. Septb.: Großes Erntefest.
Um 2 Uhr: großer histor. Umzug. Nachdem großer Ball. Hierzu laden freundlichst ein
Das Festkomitee. Der Gastwirt.


Sonntag, den 21. August 1921 (Nr. 195), Anzeigen [2]

50 Ztr. Saatlupinen verkäuflich.
Hönow b. Mahlsdorf Nr. 31. Tel. Neuenhagen 29.


Dienstag, den 1. September 1921 (Nr. 204), Aus dem Kreise ...

Hönow. Ein Ausgedinge aus dem Jahre 1830.
Folgende Verpflichtungen übernahm der Besitznachfolger eines Kossätengutes seinen alten Eltern im Altenteil gegenüber:
12 Scheffel Roggen, 4 Scheffel Gerste, 1 Scheffel Erbsen, 4 Pfund Butter, 3 Schock Käse, 1 einjähriges Schwein alljährlich, Land zu 5 Scheffel Erdtoffelaussaat, frei gedüngt und bestellt, dazu die Saat, alljährlich für Vater und Mutter je zwei Hemden, wovon eins mit flachsenem Aermel, das zweite aber halb flächsern, halb werken sein muß, täglich ein Quart Milch, alljährlich ½ Scheffel Salz. Von diesen genannten Verpflichtungen geht die Hälfte beim Tode eines Ehegatten ab. Ferner freie Wohnung in der Stube und den Alkowen mit freier Heizung, Benutzung eines Stalles und der Küche und endlich Benutzung eines kleinen Gartens.
(Entnommen den Akten der Domainen-Registratur der Regierung in Potsdam.)


Freitag, den 2. September 1921 (Nr. 205), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Hönow. Nun der hohe Sommer zum Gehen neigt ... feiern Schnitter und Schnitterinnen in Gefühl ihres stolzen Gelingens als Lohn auf saure Wochen nach alt märkischer Art seit Alters her ihr Erntefest.
Zeitungsanzeigen und große Plakate verkünden es und laden zu dem zweitägigen, volkstümlichen Dorffeste ein. Fieberhaft wird tagelang zubereitet und vorbereitet, das Haus blitzblank gescheuert, der Speisekeller gefüllt, denn Freunde, Verwandte und Bekannte von weit und breit eilen herbei. Die beiden hiesigen Säle fassen dann nicht die Teilnehmer.
Von der Mitte unsers Dorfes bläst eine starke Musikkapelle das Fest ein. Dann veranstalten die Knechte und Mägde nach ländlicher Sitte einen Umzug durchs Dorf. Vom Scharnyschen Gasthofe, mit Straßen- und Türgirlande geziert, wohin mit Musik die beim Gemeindevorsteher untergestellte, sinnreiche Erntekrone als Symbol der eingebrachten Ernte gebracht wird, bewegt sich der buntgeschmückte Festzug wieder zum Gemeindevorsteherhause, die Mädchen in weißen Kleidern, blumengeschmückt, ihre Harken im bunten Bänderflor.
Vor jedem Hause trägt das Altmädchen, früher die Kronenjungfer, das wohleinstudierte Ernte­sprüchlein vor, der blumenreiche Altknecht mit breitem, buntem Brustbande läßt die Familienglieder jeder Haushaltung hoch leben. Kurze Tänze vor der Haustür zwischen Hausfrau und Altknecht und Hausherrn und Altmädchen und den Familienangehörigen folgten dann in früherer Zeit, wo auch noch die bandgeschmückte Branntweinflasche einst die Runde machte. Nach Empfang des üblichen Geldgeschenkes setzte sich der mit Musik begleitete, von einer großen Menschenmenge umhüllte farbenfrohe Festzug zum nächsten Haus in Bewegung. Nach vollendetem Umzuge wird in beiden Sälen lustig getanzt.
Schon während des Umzuges verkaufen etliche junge Mädchen aus geputzten Blumenkörben Erntesträuße, die jeder Festteilnehmer gern im Knopfloch und im Gürtel trägt. Des Abends wird von den Ernteeinbringern, früher mit der Herrschaft zusammen, Kaffee getrunken, zu dem die Besitzer Bohnen, Milch und Kuchen liefern. Karussells, Luftschaukel, Zucker-, Würfel- und Schießbuden dienen der Unterhaltung von jung und alt.
Am zweiten Erntefesttage wird nur noch vom Nachmittage an getanzt. Meist acht Tage danach veranstalteten Schnitter und Schnitterinnen im engsten Kreise aus den von ihnen gesammelten, nach Abzug aller Kosten übrig gebliebenen Geldern noch ein besonderes Tanzvergnügen.
Schon gleich nach dem 30jährigen Kriege scheint eine Art Erntefest hier gefeiert worden zu sein. Das Schwerinsche Hausbuch 1683 meldet, daß die hiesigen Bauern, die ja noch um diese Zeit im Untertänigkeitsverhältnis zur Herrschaft und zum Amt Altlandsberg standen, nach dem Aust (Ost = Ernte) eine Tonne „Freibier“ von der Herrschaft erhielten, wenn sie fleißig gearbeitet hatten. Vermutlich ist damit die Erntefeier verbunden gewesen. Am Erntefest in früheren Jahren beteiligte sich die gesamte Jugend des Dorfes einschließlich der Besitzerkinder. Auch die Erinnerung an die zweitägigen Fastnachtsfeiern im Februar, rechte Volks- und Dorffeste, soll hier festgehalten werden. Aus den eingesammelten Waren, Eier, Wurst, Fleisch, Speck, Kuchen usw. ward ein Mahl mit anschließendem Ball veranstaltet.


Sonnabend, den 3. September 1921 (Nr. 206), Anzeigen [2]

Lindenberg. Sonntag, den 4. und Montag, den 5. Septemb.: Großes Erntefest.
Es ladet ergebenst ein Gustav Schumann.


Sonntag, den 4. September 1921 (Nr. 207), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Am 25. August echter Dobermann angefunden. Farbe schwarz und rostbraun. Halsband einfacher Lederriemen. Meldungen im Amtsbüro.
Ahrensfelde bei Berlin, 2. September 1921.
Der Amts-Vorsteher, Buchholz.


Sonntag, den 4. September 1921 (Nr. 207), Aus dem Kreise ... [2]

Starkbier verboten. Nach einer neuen Verordnung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft ist die Verordnung über Bier und bierähnliche Getränke vom 24. Januar 1918 aufgehoben. Damit fallen die Höchstpreise und die Verpflichtung zum Preisaushang fort. Dagegen bleibt das Verbot der Herstellung von Starkbier bestehen.


Dienstag, den 6. September 1921 (Nr. 208), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Vom 1. Oktober ab wird in allen Ortsfernsprechnetzen mit mehr als tausend Hauptanschlüssen ununterbrochener Dienst eingerichtet. In der in diesen Netzen nach dem Fernsprechgebührengesetz zu entrichtenden Grundgebühr ist ein Zuschlag von 20 M. mit enthalten. ...


Donnerstag, den 8. September 1921 (Nr. 210), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Bernau. Der am heutigen Mittwoch hierselbst abgehaltene Krammarkt war von Verkäufern aller Art gut besucht. Auch Schausteller hatten sich eingefunden. Das Geschäft war anfangs ruhig, erst im Laufe des Nachmittags wurde es lebhafter. Der Krammarkt, der vom prächtigsten Wetter begünstigt war, hatte auch viel Zuspruch von der Landbevölkerung.

Eine Enteignung für Siedlungen in der Provinz Brandenburg. Wohl die erste Enteignung eines Großgrundbesitzers zur Gewinnung von Land für Kleinsiedlungen hat das Landeskulturamt der Provinz Brandenburg in Frankfurt a. O. ausgesprochen. ... Landgesellschaft Eigene Scholle ...


Freitag, den 9. September 1921 (Nr. 211), Anzeigen [2]

Blumberg.
Sonntag, den 11. und Montag, den 12. Sept.: Große Erntefest-Musik,
wozu freundlichst einladet Gustav Ebel, Gastwirt.


Freitag, den 16. September 1921 (Nr. 217), Aus dem Kreise ... [2]

Berlin. Eine sogenannte Freileitung von 100000 Volt ist im Norden der Stadt unter Spannung gesetzt. Damit ist eine in der ganzen Welt einmalige Anlage fertiggestellt. Die städtischen Elektro-Werke Berlin machen darauf aufmerksam, daß die Berührung der Drähte gefahrbringend ist, und empfehlen die ganze Anlage dem Schutze der Allgemeinheit.


Sonntag, den 18. September 1921 (Nr. 219), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Hund von rotbrauner Farbe, mit weißer Blesse und Pfoten, ungefähr ¾ Jahre alt, Steuermarke Nr. 107 345 vom 1. April 1921 bis 31. März 1922 gültig, hat sich in Eiche angefunden. Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 13. September 1921.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Dienstag, den 20. September 1921 (Nr. 220), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Kreistag des Kreises Niederbarnim am 17. September 1921. ...
Die beiden letzten Punkte der Tagesordnung betrafen die Umgemeindung eines im Gemeindebezirk Lindenberg belegenen Grundstücks in die Stadtgemeinde Berlin und die Umgemeindung einer im Gemeindebezirk Eiche belegenen Grabenparzelle in die Stadtgemeinde Berlin. Der Kreistag erteilte hierzu seine Genehmigung. ...


Freitag, den 23. September 1921 (Nr. 223), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonnabend, d. 24. d. M., von 7 Uhr ab: Große Zechmusik, dazu laden freundlichst ein
Das Komitee. Der Gastwirt.


Donnerstag, den 29. September 1921 (Nr. 228), Amtliche Beilage, gekürzt

Ordnung, betreffend die Erhebung einer Hundesteuer im Kreise Niederbarnim ...
§ 1. Wer einen über 6 Wochen alten Hund hält, hat für ihn eine jährliche Steuer zu entrichten. Die Steuer beträgt: Für den ersten Hund 25 M, für den zweiten Hund 50 M, jeder weitere Hund 100 M.
...

Sonnabend, den 8. Oktober 1921 (Nr. 236), Anzeigen [2]

Blumberg. Sonntag, den 9. Oktober Tanz-Kränzchen. Anfang 4 Uhr.
Um zahlreichen Besuch bittet Max Otte, Gastwirt.


Sonntag, den 9. Oktober 1921 (Nr. 237), Anzeigen [2]

Ahrensfelde. Sonntag, den 9. Oktober: Großer Ball.
Es ladet ergebenst ein W. Dubick, Gastwirt.


Sonnabend, den 15. Oktober 1921 (Nr. 242), Anzeigen [2]

1 kräft. Arbeitspferd, 1 deutsch. Schäferhund, 2 Jahre als, und
ein 7 Meter langer Treibriemen, neu.
Ad. Thürling, Landwirt. Mehrow b. Ahrensfelde.


Sonntag, den 16. Oktober 1921 (Nr. 243), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Unter den Rindviehbeständen der Besitzer Kremkau. Jauert, Müller ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Die Gehöfte sind gesperrt.
Ahrensfelde-Berlin, den 14. Oktober 1921.
Der Amtsvorsteher Buchholz.


Mittwoch, den 19. Oktober 1921 (Nr. 245), Aus dem Kreise...

Krummensee. Hier wurde vor einigen Tagen ein Knecht so unglücklich von einem Pferde geschlagen, daß er in das Altlandsberger Krankenhaus überführt werden mußte, wo er bald darauf starb.


Donnerstag, den 20. Oktober 1921 (Nr. 246), Aus dem Kreise ... [2]

Die Zahl der errichteten Kriegerdenkmäler ist außerordentlich groß und vermehrt sich ständig. Leider vermehren sich auch die künstlerischen Ungeheuerlichkeiten, an denen wie in den 70er und 80er Jahren die große Masse des Volkes und vor allem der Bauer Geschmack finden. Das darf so nicht weitergehen, wenn wir nicht auf allen und jeden künstlerischen Ausdruck verzichten wollen. Immer wieder muß daher darauf hingewiesen werden, vor der Ausführung solcher Denkmäler den sachverständigen und künstlerischen Rat der Brandenburgischen Provinzialberatungsstelle für Kriegerehrungen ... in Anspruch zu nehmen, ...


Freitag, den 21. Oktober 1921 (Nr. 247), Aus dem Kreise ... [2]

Bollensdorf. der Chauffeur des hiesigen Rittergutes hat das Auto seines Chefs, das er in eine Reparaturanstalt bringen sollte, für 78000 M. verkauft und ist mit dem Gelde nach dem Auslande geflohen.

Dahlwitz. Der Schlosser Gröschke aus Cöpenick, welcher seiner Zeit den schweren Einbruch in Schloß Dahlwitz verübte, wurde dieser Tage von den Geschworenen des Landgerichts III zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und 10 Jahren Polizeiaufsicht verurteilt. ...


Dienstag, den 25. Oktober 1921 (Nr. 250), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Bernau. Wenn nicht alles trügt, bedeutete der gestrige Tag die Wetterscheide zwischen Sommer und Winter, und der schönste, wärmste und längste Sommer seit Generationen dürfte nunmehr sein Ende erreicht haben. ...


Donnerstag, den 27. Oktober 1921 (Nr. 252), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Der hier erscheinende „Niederbarnimer Anzeiger“ schreibt in seiner letzten Nummer: Bei der Ueberhandnahme der Felddiebstähle muß zu ganz energischen Mitteln gegriffen werden. Infolgedessen werden wir jetzt die Namen derjenigen veröffentlichen, die sich Feld­diebstähle zuschulden kommen lassen, wie sie uns von der Polizei mitgeteilt werden.


Donnerstag, den 27. Oktober 1921 (Nr. 252), Aus dem Kreise ... [2]

Endlich. Die Reichsregierung und die preußische Regierung sind übereingekommen, gegen eine Verunstaltung der öffentlichen Gebäude und Mauern mit Plakaten strengstens vorzugehen und die Auftraggeber in Zukunft wegen Sachbeschädigung strafrechtlich zu verfolgen. Der Beschluß gilt für alle Gebäude im Reiche. - Endlich hat man sich dazu aufgerafft, es hat wirklich lange genug gedauert.

Neue Stempel und Siegel in Preußen. Infolge Einführung des neuen preußischen Landeswappens müssen für die ganze preußische Verwaltung neue Siegel, Stempel und Siegelmarken beschafft werden. Auch die Notare müssen neue Siegel anschaffen und die alten an die Amtsgerichte abliefern. Die bisherigen Siegel und Stempel werden unbrauchbar gemacht.


Donnerstag, den 27. Oktober 1921 (Nr. 252), Anzeigen [2]

5 Stück junge rassereine Schäferhunde mit Stammbaum hat zu verkaufen A. Weidelt, Blumberg.


Dienstag, den 8. November 1921 (Nr. 262), Aus dem Kreise ...

Börnicke. Am gestrigen Sonntag spät nachmittags brannte auf der hiesigen Feldmark am Wege nach Elisenau ein dem Gemeindevorsteher Huwe gehöriger Roggenschober mit 500 Mandeln Roggen ab. Es liegt ohne Zweifel Brandstiftung vor.


Mittwoch, den 9. November 1921 (Nr. 263), Anzeigen [2]

Gesucht auf sofort für das Gutsbüro 1 Lehrling aus der näheren Umgebung von Mehrow, mit guter Volksschulbildung, Sohn ordentlicher und ehrbarer Eltern, gegen Beköstigung ohne Wohnung auf dem Gute. Bei guten Leistungen Taschengeld
Selbstgeschriebener Lebenslauf und Zeugnisse sind bei Vorstellung mitzubringen.
Rittergut Mehrow.
Post Ahrensfelde. Bez. Berlin.


Donnerstag, den 10. November 1921 (Nr. 264), Vermischtes, gekürzt [2]

Wieviel Automobile gibt es auf der Erde? Nach einer Statistik sind auf der ganzen Erde nicht weniger als 10922278 Automobile in Gebrauch. Der weitaus größte Teil, nämlich 83 v. H., entfällt mit 9211295 auf die Vereinigten Staaten von Amerika bei einer Einwohnerzahl von 105683100. An zweiter Stelle kommt Großbritannien und Irland mit 420000 Fahrzeugen bei 4608000 Einwohnern vor Kanada, das bei nur 8370000 Bewohnern 403111 Automobile in Betrieb hat. Frankreich nimmt mit 202500 Wagen den vierten Platz ein vor Australien mit 78000 und Deutschland mit 75000 Fahrzeugen, wo auf 733 Personen ein Automobil entfällt. ...


Freitag, den 11. November 1921 (Nr. 265), Anzeigen [2]

Für die vielen Gratulationen und Geschenke zu unserer Silber- und Goldenen Hochzeit sagen wir hiermit unsern herzlichsten Dank.
August Grams und Frau, Heinrich Böttcher und Frau.
Lindenberg, im November 1921.


Dienstag, den 15. November 1921 (Nr. 268), Aus dem Kreise ...

Lindenberg. Auf der Chaussee zwischen Weißensee und Malchow wurde, wie die „Berl. Morgenp.“ meldet, ein junges Mädchen von hier, mit Namen Dorothea Meier, von zwei Männern überfallen, gewürgt und ihrer Handtasche beraubt. Auf die Hilferufe des jungen Mädchens eilten einige Landarbeiter herbei, denen es gelang, den einen der beiden Täter festzunehmen. Er wurde nach der Weißenseer Wache geführt und dort als ein Kutscher William Krause festgestellt. Der zweite Täter ist leider entkommen.


Mittwoch, den 16. November 1921 (Nr. 269), Aus dem Kreise ... [2]

Mahlsdorf. Die Aushebung einer geheimen Spritfabrik erfolgte in einem abgemieteten Raum in Mahlsdorf-Süd, Metzerstraße 139. Die vorhandenen Mengen wurden beschlagnahmt und der Zollbehörde ausgehändigt.


Sonntag, den 20. November 1921 (Nr. 272), Anzeigen [2]

Theater in Lindenberg.
Totensonntag, 20. Nov., abends 7½ Uhr bei Reiche.
Gastspiel des Deutschen Volks-Operetten-Theaters (Sitz Berlin).
Staatsanwalt Alexander. Liebes-Kriminal-Drama in 4 Akten.
Vorverkauf im Theaterlokal.


Dienstag, den 22. November 1921 (Nr. 273), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Unter den Rindviehbeständen des Rittergutes Mehrow sowie des Schmiedemeisters Selisch und des Landwirts Paul Janke in Eiche ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Die Gehöfte sind gesperrt.
Ahrensfelde-Berlin, den 18. November 1921.
Der Amtsvorsteher Buchholz.


Dienstag, den 22. November 1921 (Nr. 273), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Die von der Stadt eingeleitete Sammlung für ein würdiges Kriegerdenkmal hat 7889 M. ergeben, eine Summe, die sich vielleicht um etwas erhöhen wird. Es kann nunmehr an die Herstellung eines Denkmals gedacht werden und in dieser Hinsicht wird die Stadt mit der staatlichen Beratungsstelle für Denkmäler in Verbindung treten.


Freitag, den 25. November 1921 (Nr. 276), Aus dem Kreise ... [2]

Bernau. An Kartoffeln für Minderbemittelte wurden im Kreise Niederbarnim bis zum 12. November gezeichnet (Zahlen in Zentnern): ..., Ortsgruppe Ahrensfelde 114, ..., Gut Blumberg 275, Ortsgruppe Blumberg 322, ..., Eiche 140, ..., Lindenberg 437, ..., Thürling (Mehrow) 25, zusammen 980,1 Ztr. und 785 M. und 7 Ztr. Roggen.


Freitag, den 25. November 1921 (Nr. 276), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Auf dem Kleinbahnhof hierselbst brach der Verleger des „Niederbarnimer Anzeigers“, Buchdruckereibesitzer Hiller, infolge Schlaganfalls tot zusammen. Er war 64 Jahre alt.

Erkner. Der Molkereibesitzer Catholy von hier hat Wasser in Milch verwandelt und verkauft. Deswegen mußte er sich vor dem Schöffengericht Kalkberge verantworten. Er erhielt zwei Wochen Gefängnis.


Sonntag, den 27. November 1921 (Nr. 278), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Ein Hühnerdiebstahl wurde dieser Tage nachts beim Tischlermeister Lindenberg verübt. Die Tiere wurden gleich an Ort und Stelle geschlachtet.


Freitag, den 2. Dezember 1921 (Nr. 282), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Lindenberg. Dieser Tage besuchten der Landrat und der Kreisjugendpfleger Niedzielski den von der Frauenhilfe unter Leitung von Frau Pfarrer Schacht hier eingerichteten Haushaltungs- und Kochkursus. Der Kursus findet im Hause des Besitzers Gahtow statt, der die erforderlichen Räume in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt hat. ... Der Herr Gemeindevorsteher Kirschbaum und auch die Kursusteilnehmerinnen gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, daß durch die Unterstützung des Kreises der Kursus in Lindenberg zustande gekommen ist. Wie bekannt, werden derartige Haushaltungskurse unter der rührigen Leitung des Vorsitzenden der Niederbarnimer Frauenhilfe, des Herrn Pfarrers Dr. Krätschell, schon seit Jahren (bereits vor dem Kriege) im Kreise mit großem Erfolge veranstaltet. ...


Sonnabend, den 3. Dezember 1921 (Nr. 283), Anzeigen [2]

Statt Karten.
Am 1. Dezember, vormittags 12½ Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter Marie Luise Jauert geb. Brückner im 83. Lebensjahre. Dies zeigen tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen.
Ahrensfelde, den 2. Dezember 1921.
Die Beerdigung findet am Sonntag, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Freitag, den 9. Dezember 1921 (Nr. 288), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Eine Waggonladung Stroh, die dieser Tage auf dem Kleinbahnhofe von der Domäne Buchholz verladen war und mit dem 5½ Uhr-Zug nach Hoppegarten befördert wurde, fing kurz vor Neuenhagen Feuer. Die Neuenhagener Feuerwehr, die gleich zur Stelle war, verhinderte ein Uebergreifen des Feuers auf andere Gegenstände, konnte aber von dem Stroh nichts retten. Von dem Waggon sind die Seitenwände verbrannt.


Dienstag, den 13. Dezember 1921 (Nr. 291), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung, betreffend Wasserbucheintragung.
Der Kaufmann Johann Franz Dohmgoergen nimmt als Eigentümer der Grundstücke
  • Neuenhagen, Band IV, Blatt 99, Parzelle 452/28 und 1814/28,
  • Bollensdorf, Band I, Blatt 14, Parzelle 180/1 und 168/1
das ... Recht in Anspruch, zum Zwecke der von ihm auf den bezeichneten Grundstücken betriebenen Krebszüchterei mittels ... Gräben Wasser aus dem Neuenhagener Fließ ab- und in dasselbe wieder einzuleiten und ... das Wasser des genannten Fließes zu stauen. ...


Mittwoch, den 14. Dezember 1921 (Nr. 292), Aus dem Kreise ...

Hönow. In unserem Orte gehören die Diebstähle nicht mehr zu den Seltenheiten. Fast in jeder Woche kommen Kleinviehdiebstähle an Gänsen, Enten und Hühnern vor. In einer der letzten Nächte wurde einem Landwirt ein Kalb aus dem Stalle gestohlen. Die Spitzbuben zu stellen, war bisher nicht möglich.

Krummensee. Eingebrochen wurde in der Nacht bei Herrn Gastwirt Birkholz. Da derselbe erst vor kurzem geschlachtet hatte, machten die Diebe auch reiche Beute an Lebensmitteln. Sie stahlen u. a. 50 Pfund Schmalz, eingepökeltes Fleisch, Schinken und Speckseiten. Außerdem wurden noch 3 Fahrräder, 1 schwarzer Pelz und Zigarren von den Dieben mitgenommen. Von den Tätern fehlt noch jede Spur.


Freitag, den 16.Dezember 1921 (Nr. 294), Aus dem Kreise ... [2]

Dahlwitz. Der Regierungspräsident in Potsdam hat bestimmt, daß die amtliche Bezeichnung für die politische Landgemeinde „Dahlwitz“ im Kreise Niederbarnim fortan „Dahlwitz Hoppegarten“ ist.


Sonntag, den 18. Dezember 1921 (Nr. 296), Anzeigen [2]

Achtung!
Ein Nußbaum-Büffet, 1,60 groß, flämischer Stil, ein Kinderbett, Sofa mit Umbau u. sonstiges ist zu verkaufen bei O. Schuster, Bahnhof Ahrensfelde.


Dienstag, den 20. Dezember 1921 (Nr. 297), Anzeigen [2]

Nach kurzem, schwerem Krankenlager ist heute morgen mein lieber Mann, unser treusorgender Vater, Schwieger- und Großvater, Bruder und Schwager, der Altsitzer August Wilke im 74. Lebensjahr entschlafen. Dies zeigen in Trauer an Wilhelmine Wilke geb. Iden. Hedwig Schültke geb. Wilke. Otto Wilke. Georg Wilke. Hedwig Wilke geb. Bolle. Paul Schültke.
Lindenberg b. Berlin, den 18. Dezember 1921.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 21. d. Mts., nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Dienstag, den 20. Dezember 1921 (Nr. 297), Aus dem Kreise ... [2]

Krummensee. Eie recht eigentümliche Fahrt machte am Sonntag ein in Berlin wohnhafter Krummenseer. Er war auf dem Wege von Löhme nach hier; um sich nun den Weg ein wenig anzuschneiden, benutzte er die Eisfläche des zwischen Löhme und Seefeld belegenen Sees. Infolge der Glätte und des orkanartigen Sturmes kam er zu Fall, konnte sich nicht wieder erheben und der Wind schob ihn nun liegend an die andere Seite des Ufers. Daß die Eisfahrt eine gerade angenehme war, kann man nicht behaupten, um so mehr als bei dem eintretenden Tauwetter die Eisbahn voll Wasser stand. (Niederb. Anz.)


Sonnabend, den 24. Dezember 1921 (Nr. 273), Aus dem Kreise ... [2]

Lindenberg. Sehr zu begrüßen ist, daß das rühmlichst bekannte und allgemein beliebte Deutsche Volks-Operetten-Theater uns den ersten Weihnachtsfeiertag verschönen will durch ein Operetten-Gastspiel. Wie aus dem Theater-Büro geschrieben wird, erscheint auf dem Spielplan die Operette „Die große Leidenschaft.“ Darum sei die Parole derer, die das Unternehmen kennen: „Auf nach Lindenberg am ersten Feiertag!“ Auch denjenigen, denen es noch nicht bekannt ist, sei gesagt, daß ein genußreicher Abend ihrer wartet uns es sich wohl lohnt, ihm beizuwohnen.


Sonnabend, den 24. Dezember 1921 (Nr. 273), Anzeigen [2]

Theater in Lindenberg. 1. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr bei Reichs.
Gastspiel des Deutschen Volks-Operetten-Theaters. Sitz: Berlin.
Die große Leidenschaft. Operette in 3 Akten.
Vorverkauf im Theaterlokal.


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