Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1920 (67. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)
[1] Ergänzung anhand des Bandes „Amtliche Bekanntmachungen aus dem Niederbarnimer Kreisblatt. 1920.“, gefunden im Stadtarchiv Bernau (Juni 2015).
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Juni 2016).


Donnerstag, den 1. Januar 1920 (Nr. 1), Anzeigen [2]

Zwei erstklassige starke Rot-Füchse 6- und 7jährig, Passer, verkauft
Fritz Töpffer, Blumberg (Kreis Niederbarnim).


Dienstag, den 6. Januar 1920 (Nr. 4), Anzeigen [2]

Grundstück mit Stallung in Blumberg für sofort oder 1.3.20 zu kaufen evtl. zu pachten gesucht. Offert. unter M.737 an die Exped. des Niederbarnimer Kreisblatts erbeten.


Mittwoch, den 7. Januar 1920 (Nr. 5), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Weißensee. Hier wurden große Brotkantenschiebungen, die schon längere Zeit gehen, festgestellt. Diese Schiebungen haben dem Berliner Magistrat mehrere tausend Sack Mehl gekostet.


Mittwoch, den 7. Januar 1920 (Nr. 5), Anzeigen [2]

Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und für die zahlreichen Kranzspenden bei dem Hinscheiden unserer geliebten Entschlafenen sagen wir auf diesem Wege unsern verbindlichsten Dank. Insonderheit danken wir dem Herrn Pfarrer Schacht für seine trostreichen Worte, den Freundinnen und Freunden unserer Geliebten und dem Deutschen Turn-Verein „Jahn“ für die ihr zuteil gewordene besondere Ehre.
Lindenberg, im Januar 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Albert Lehmann.

Eiche.
Am Sonntag, den 11. d. Mts. findet in meinem großen Saale Kostümfest und Ball statt.
Musik Kapellmeister Gartz-Berlin. Anfang 4 Uhr.
Hierzu ladet freundlichst ein Emil Lindenberg, Gastwirt.


Donnerstag, den 8. Januar 1920 (Nr. 6), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Militäranwärter Gustav Kohnert als Polizeiwachtmeister für den Amtsbezirk Biesdorf.


Sonnabend, den 10. Januar 1920 (Nr. 8), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Bei den Vorarbeiten zur Beschaffung ausländischer Wanderarbeiter für 1920 ist jetzt die Feststellung des Schnitterbedarfs in unserer Provinz vorzunehmen. Den Landwirten wird daher empfohlen, Anträge auf Vermittlung solcher Arbeiter zu stellen und gleichzeitig Formulare zur Auftragserteilung und Angabe über die Beschaffungsmöglichkeit von unserm Arbeitsamt, Berlin, Koppenstraße 94 einzufordern.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg. ...


Dienstag, den 13. Januar 1920 (Nr. 10), Anzeigen [2]

Auktion.
Sonnabend, d. 17. d. Mts., vorm. 10 Uhr werden bei mir folgende Gegenstände meistbietend verkauft: 1 Herrenzimmer, 1 Speisezimmer, vollständ. Kücheneinrichtung, Flurgarderobe, 2 Bett­stellen m. Matratze, 2 Kleiderschränke, 2 Auszieh-Tische, 1 Sofaumbau, 4 Gaskronen, 1 Kinder­wagen, 1 eiserner Ofen, 1 Schlitten, 1 photograph. Vergrößerungs-Apparat u. sonstiges Inventar.
Sämtliche Gegenstände sind fast neu.
Hermann Vetter, Blumberg Bez. Potsdam.


Donnerstag, den 15. Januar 1920 (Nr. 12), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Mehrow ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet.
Ahrensfelde-Berlin, den 12. Januar 1920.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.

Bekanntmachung.
Unter dem Pferdebestande des Besitzers Schneider in Ahrensfelde ist amtstierärztlich die Pferderäude festgestellt. Sperrmaßregeln sind angeordnet.
Ahrensfelde-Berlin, den 12. Januar 1920.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Dienstag, den 15. Januar 1920 (Nr. 12), Anzeigen [2]

Ein Schlosser u. ein Elektriker gesucht.
Feuerwerkerei Malchow bei Weissensee.


Freitag, den 16. Januar 1920 (Sonder-Ausgabe Nr. 13a), gekürzt

Betrifft Pferdemusterung im Kreise.
Auf Grund des Ausführungsgesetzes zum Friedens-Vertrage vom 31. August 1919 (R.G.Bl. S. 1530) in Verbindung mit der Bekanntmachung des Herrn Reichswirtschaftsministers vom 2. Dezember 1919 (R.G.Bl. S. 1938) wird angeordnet, daß sämtliche im Kreise vorhandenen Pferde, mit Ausnahme der im Jahre 1919 oder später geborenen Fohlen am Dienstag, den 20. Januar d. Js., vormittags 10½ Uhr den Vorprüfungskommissionen vorzuführen sind. ...
Berlin, den 15. Januar 1920.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim, von Bredow.
Haupt-Musterungsorte für Pferde.
...
IV. Neuenhagen. Musterungsplatz: Am Spritzenhause in Neuenhagen, Dorfstraße.
Dazu gehören: die Stadt Altlandsberg und alle Ortschaften und Ausbauten der Amtsbezirke:
Neuenhagen, Dahlwitz, Schöneiche, Fredersdorf, Altlandsberg-Amt und Ahrensfelde sowie die Gemeinde Mahlsdorf mit Kiekemal.


Sonnabend, den 17. Januar 1920 (Nr. 14), Anzeigen

Wer nimmt 2 Knaben (Zwillinge) im Alter von 11 Jahren in gewissenhafte Pflege?
Angabe mit Pflegekosten an Rittergut Blumberg, Bez. Potsdam.


Sonntag, den 18. Januar 1920 (Nr. 15), Anzeigen [2]

Ein starkes Arbeits-Pferd, überzählig, hat zu verkaufen Paul Haase, Ahrensfelde.

Lindenberg.
Sonntag, den 18. Januar: Oeffentl. Tanz-Musik.
Voranzeige. Sonnabend, den 24. Januar: Groß. Wiener Masken-Ball,
wozu freundlichst einladet Gustav Schumann.


Mittwoch, den 21. Januar 1920 (Nr. 17), Anzeigen [2]

Zwei Zuchtgänse, zwei Pölke, einige Lege-Hühner und verschiedene Obst-Bäume sind zu verk. bei Lindemann, Mehrow bei Ahrensfelde.


Sonnabend, den 24. Januar 1920 (Nr. 20), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonnabend, d. 24. Januar, von 6-½1 Uhr Grosser Wiener Maskenball.
Entree 2,- M. Masken die Hälfte. Hierzu ladet freundlich ein Gustav Schumann.

200 Zentner gute Kohlrüben, á Zentner 12 M. verkäufl.
Ernst Baack, Ahrensfelde bei Berlin.

Frauen u. Mädchen, sowie einige junge Leute stellt sofort ein
Feuerwerkerei Malchow bei Weissensee.


Dienstag, den 27. Januar 1920 (Nr. 22), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Im Laufe der letzten Tage hat Herr Wachtmeister Heinicke zehn Personen beim Kartoffelstehlen erwischt und ihnen 11 Zentner Kartoffeln abgenommen. Zumeist waren die Herrschaften Altlandsberger und Amtsfreiheitler, auch einige Berliner.


Donnerstag, den 29. Januar 1920 (Nr. 24), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Die hiesige katholische Kirche wurde in der Nacht zum heutigen Mittwoch von Einbrechern heimgesucht. ...

Warnung vor Klavierschiebern. In Stadt und Land suchen sich gewisse Leute an klavier­besitzende Familien heranzumachen, um ihnen ihr früher oft mit vieler Mühe erworbenes Instrument unter Angebot eines hohen Preises abzulocken und es dann ins Ausland weiter zu verkaufen. Solche Preise mögen im Augenblick bestechen, aber dennoch kann garnicht genug davor gewarnt werden, auf solche Angebote der Klavierschieber einzugehen, die gegen schweren Verdienst dazu beitragen, das schon arme Deutschland noch vollends auszuverkaufen! ...


Donnerstag, den 29. Januar 1920 (Nr. 24), Anzeigen [2]

Landauer (gut erhalten) verkauft billig Kroker, Schmiedemeister, Lindenberg.

Lehrling sucht Schmiedemeister Kroker, Lindenberg.


Sonntag, den 1. Februar 1920 (Nr. 27), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Polizeistunde für Gast- und Schankwirtschaften im Landespolizeibezirk Potsdam.
Für Gast- und Schankwirtschaften jeder Art im Landespolizeibezirk wird ... die Polizeistunde auf 11 Uhr abends, für Sonnabends jeder Woche auf 11½ Uhr abends festgesetzt. ...
Potsdam, den 24. Dezember 1919.
Der Regierungspräsident. ...


Dienstag, den 3. Februar 1920 (Nr. 28), Anzeigen [2]

Treffe Donnerstag, d. 5. d. Mts. früh m. einem Transport Läufer und Ferkel ein.
Friedrich Dähnick, Lindenberg b. Berlin.


Sonnabend, den 8. Februar 1920 (Nr. 33), Amtlicher Teil, gekürzt [1]

Personal-Nachweisung.
Bestätigt: ...; der Schneider Wilhelm Zobel als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf.


Sonnabend, den 8. Februar 1920 (Nr. 33), Anzeigen [2]

Am Freitag früh 3 Uhr entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, der Altsitzer August Klus im 67. Lebensjahre.
Dies zeigen schmerzerfüllt an
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emilie Klus nebst Kindern und Enkelkindern.
Eiche, den 6. Februar 1920.
Die Beerdigung findet am Montag, den 9. d. Mts., nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Donnerstag, den 12. Februar 1920 (Nr. 36), Anzeigen [2]

In der Frühe des heutigen Tages starb nach kurzem Leiden unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Rentier Franz Brunow im 72. Lebensjahre.
Ahrensfelde, den 10. Februar 1920.
Im Namen aller Hinterbliebenen: Arndt, Lehrer in Britz (Kr. Angermünde).
Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. Februar, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Freitag, den 13. Februar 1920 (Nr. 37), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 15. Februar: Oeffentliche Tanz-Musik, wozu freundlichst einladet
Gustav Schumann. Gastwirt.


Sonnabend, den 14. Februar 1920 (Nr. 38), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Der Landwirt Karl Lindenberg in Hönow ist an Stelle des Gemeindevorstehers und Bauernguts­besitzers Friedrich Kirschbaum in Hönow zum Vertrauensmann und der Landwirt Hermann Hörnicke am Stelle des Landwirts Hermann Gathow in Hönow zum Vertrauensmann-Stellvertreter der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft gewählt worden.
Berlin, den 4. Februar 1920.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. I. A..: Dr. Eichmann.

Bekanntmachung, betreffend
die Verleihung von Pferden durch die Allgemeine Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft.
Um der Bespannungsnotlage auf dem Lande abzuhelfen, ist die Allgemeine Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft zu Berlin, Krausenstraße 10, bereit, eine Anzahl von Pferden - etwa 250 Stück - und zwar von jetzt ab für landwirtschaftliche Zwecke zwecks Verleihung verfügbar zu halten.
Indem ich dies zur Kenntnis der Landwirte bringe, bemerke ich zugleich, daß die noch im Februar 1920 zur Vermietung gelangenden Pferde bis zum 28. Februar leihfrei stehen. Die Leih­bedingungen sind bei der oben bezeichneten Firma zu erfahren, können auch hier ... eingesehen werden.
Berlin, den 10. Februar 1920.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. I. A.: Dr. Eichmann.


Dienstag, den 17. Februar 1920 (Nr. 40), Anzeigen [2]

300 Mark Belohnung!
Am 10. oder 11. d. Mts. sind aus der Mehrower Forst 1 Erntewagen nebst 10 Meter Knüppelholz und 1 Stangenhaufen gestohlen worden. Die Spur führt nach Altlandsberg. Derjenige, der zur Ermittelung des Täters beiträgt, erhält obige Belohnung.
Rittergut Mehrow bei Ahrensfelde-Berlin.


Donnerstag, den 19. Februar 1920 (Nr. 42), Anzeigen [2]

Holz-Auktion.
Dienstag, den 24. Februar, vormittags 10 Uhr kommt im Ebel'schen Gasthof zu Blumberg nachstehend verzeichnetes Brennholz (120jähriger Bestand) meistbietend zum Verkauf. Das Holz liegt am Birkholz-Löhmer Wege.
  • ca. 62 rm Kiefern-Kloben,
  • ca. 45 rm Kiefern-Knüppel,
  • ca. 65 rm Kiefern-Stubben,
  • ca. 188 rm Kiefern-Reiser.
August Noack, Bauerngutsbesitzer.


Freitag, den 20. Februar 1920 (Nr. 43), Kreis-Nachrichten [2]

Hoppegarten. Auf der Rennbahn wurde dieser Tage eine neue Anlage zur künstlichen Bewässerung vorgeführt, die allen Erwartungen entsprochen hat, so daß vier solcher Anlagen vom Unionklub bestellt worden sind.

Mahlsdorf. Im Einvernehmen mit dem Schularzt ist hier die Schule geschlossen worden. Die Grippe tritt unter den Schülern so umfangreich und bösartig auf, daß in mehreren Klassen die Hälfte der Schüler fehlen. Eine Desinfektion sämtlicher Schulräume ist angeordnet.


Freitag, den 20. Februar 1920 (Nr. 43), Anzeigen [2]

Prima Futterschweine und Ferkel stehen von jedem Donnerstag ab zum Verkauf bei
Friedrich Dähnick, Lindenberg. Telefon Weißensee (322).

Holz-Auktion
am Sonnabend, den 21. Februar in Blumberg bei Gastwirt Schulz.
Es kommen zum Verkauf:
  • 90 rm Kiefern Kloben und Knüppel,
  • 200 rm Reisig.
Das Holz steht hinter meiner früher August Ebel'schen Obstplantage.
Ernst Scheel, Seefeld (Mark).


Sonntag, den 22. Februar 1920 (Nr. 45), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Die Straße vom Wartenberg nach Lindenberg ist wegen Pflasterungsarbeiten vom 23. d. Mts. ab bis zur Beendigung der Arbeiten für den Verkehr gesperrt.
Falkenberg bei Berlin, den 18. Februar 1920.
Der Amts-Vorsteher Jaerschky.


Sonntag, den 22. Februar 1920 (Nr. 45), Anzeigen

Dachdecker stellen ein Schmidt & Sohn, Dachdeckermeister,
Blumberg. Bez. Potsdam. Kietz 8.


Mittwoch, den 25. Februar 1920 (Nr. 47), Amtlicher Teil [1]

Personalnachweisung.
Bestätigt: ...; der Arbeiter Ernst Schlöttge als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf.


Mittwoch, den 25. Februar 1920 (Nr. 47), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Auf dem Amte wurden zwei Ziegen gestohlen, aber nur eine ist fortgebracht, die andere stakte in einem preußischen Militärkohlensack und ist zurückgelassen worden, weil die Diebe wahrscheinlich gestört wurden. Vielleicht giebt der Kohlensack einen Hinweis.


Freitag, den 27. Februar 1920 (Nr. 49), Anzeigen [2]

Warnung.
In den Waldungen und Feldmark des Rittergutes Mehrow sind „Selbstschüsse“ aufgestellt. Vor Betreten dieser Stellen wird gewarnt, da Lebensgefahr damit verbunden ist.
Gutsverwaltung Mehrow, Post Ahrensfelde-Berlin.


Donnerstag, den 4. März 1920 (Nr. 54), Anzegien [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 7. März: Großer Maskenball, wozu freundlichst einladet
Paul Reiche, Gastwirt.


Freitag, den 5. März 1920 (Nr. 55), Kreis-Nachrichten

Hönow. Dieser Tage statteten Diebe dem Landwirt Hermann Hörnicke einen Besuch ab und stahlen 3 Schweine, die sie im Stall betäubten und an dem 50 Meter entfernten See ausweideten. Den Tätern ist die Polizei auf der Spur.


Sonntag, den 7. März 1920 (Nr. 57), Anzeigen

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief heute früh 4 Uhr ganz unerwartet infolge Grippe-Erkrankung meine liebe herzensgute Frau, Mutter ihres lieben Söhnchens, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Anna Ebel, geb. Wenzel im noch nicht vollendeten 34. Lebensjahre nach nur zu kurzer liebevoller glücklicher Ehe.
Dies zeigen im tiefen Schmerz die schwer geprüften Hinterbliebenen an. Gustav Ebel als Gatte, Heinzchen als Söhnchen, Frau Auguste Wenzel geb. Keisdorf, als Mutter, Frau Auguste Ebel als Schwiegermutter Familie Baltrusch (Tempelhof), Georg Wenzel und Frau Adolf Wenzel, Wilhelm Wenzel, Familie Fritz Töpfer, Familie Georg Ebel, Alma und Willi Ebel und alle Anverwandten.
Blumberg, Bez. Potsdam, den 6. März 1920.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 9. d. Mts. nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Dienstag, den 9. März 1920 (Nr. 58), Amtlicher Teil, gekürzt [1]

Personalnachweisung.
Bestätigt: ...; der Gemeindesekretär Fritz Leetz in Kaulsdorf zum 1. Standesbeamten-Stellvertreter und der Gemeindekassenrendant Fritz Tamme in Kaulsdorf zum 2. Standesbeamten-Stellvertreter des Standesamtsbezirks Nr. 8 „Kaulsdorf“; der Gemeindesekretär Luckner in Biesdorf zum 1. Standesbeamten-Stellvertreter und der Schuhmachermeister Paul Hilbig in Biesdorf zum 2. Standesbeamten-Stellvertreter des Standesamtsbezirks Nr. 62 „Biesdorf“;


Dienstag, den 9. März 1920 (Nr. 58), Kreis-Nachrichten [2]

Bernau. Der bisher mit der Verwaltung des Niederbarnimer Landratsamtes beauftragte Regierungsrat Frhr. von Schmidtfeld ist an das Oberpräsidium in Königsberg i. Ostpr. versetzt worden. Mit der kommissarischen Verwaltung des Niederbarnimer Landratsamtes wurde der Kreisdeputierte Parteisekretär Schlemminger aus Weißensee betraut. Der neue kommissarische Landrat ist Mitglied der S. P. D. und gehört dem Niederbarnimer Kreistag seit einer Reihe von Jahren an. Nach der Neuwahl des Kreistages wählte ihn dieser zum Kreisdeputierten.


Donnerstag, den 11. März 1920 (Nr. 60), Kreis-Nachrichten

Hoppegarten. Die Alt-Landsberger Kleinbahn hat infolge ihrer hohen Fahrpreise Konkurrenz erhalten. Ein Pferdeomnibus vermittelt täglich viermal und ein Autoomnibus fünfmal den Verkehr zwischen Alt-Landsberg und Hoppegarten. Preis jeder Fahrt 1 Mark bzw. 1,50 Mark.


Donnerstag, den 11. März 1920 (Nr. 60), Anzeigen

Autogen-Schweißerei. empfiehlt sich zur Ausführung aller einschlägigen Arbeiten, Schweißen von Gußeisen usw. Anfertigung von Massenartikeln.
Karl Jacobi, Schmiedemstr., Blumberg. Bez. Potsdam.


Freitag, den 12. März 1920 (Nr. 61), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 14. März: Oeffentl. Tanz, wozu freundlichst einladet
Gustav Schumann, Gastwirt.


Sonnabend, den 13. März 1920 (Nr. 62), Anzeigen [2]

Für die vielen Beweise herzlicher und inniger Teilnahme und die überaus zahlreichen Kranz­spenden bei der Beerdigung unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unsern herzlichsten Dank.
Insbesondere danken wir Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte und dem Jugendbund für den erhebenden Gesang am Grabe der lieben Entschlafenen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Gustav Ebel.
Blumberg, den 11. März 1920.


Sonntag, den 14. März 1920 (Nr. 63), Letzte Nachrichten, gekürzt

Sturz der Reichsregierung.
Besetzung Berlins durch gegenrevolutionäre Truppen.
...

Sonntag, den 14. März 1920 (Nr. 63), Anzeigen

Zwei große starke Militär-Wagen preiswert zu verkaufen.
Eine gebrauchte Torfstechmaschine zu kaufen gesucht.
Kurth, Hönow Krs. Niederbarnim. Tel. Neuenhagen (Ostbahn) 94.

Nachruf!
Am 27.2.1916 starb den Heldentod bei einem Sturmangriff auf Douaumont im 27. Lebensjahre unser lieber unvergeßlicher Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Arthur Noack als Unteroffizier im Inf.-Regt. 20., Inhaber des E. K. II. Kl. Nach 4jährigem, sehnsüchtigem Harren auf die Heimkehr des als vermißt gemeldeten Angehörigen, wurde uns diese Nachricht von einem aus Gefangen­schaft zurückgekehrten Kameraden zuteil.
Im tiefsten Herzeleid Familie August Noack, Familie Gustav Ebel.
Blumberg (Bez. Potsdam), im März 1920.


Donnerstag, den 25. März 1920 (Nr. 64), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Nach einer notgedrungen entstandenen Pause von elf Tagen kann heute das Kreisblatt wieder erscheinen. Ein Militärputsch, ein Generalstreik, ein blutiger Aufruhr von bisher in unserem Vaterlande unerhörter Ausdehnung sind seitdem über uns hinweggebraust. ...

Altlandsberg. Die Stadt hat Herrn Buchholz zum Ankauf eines Autos 50000 Mark gegen Verpfändung des Autos, seiner Gastwirts- und Wohnungseinrichtung und Eintragung einer Sicherheitshypothek geliehen. Dafür soll das Auto den Verkehr mit Hoppegarten vermitteln. ...


Freitag, den 26. März 1920 (Nr. 65), Titelseite / Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Nachdem mir von dem Herrn Minister des Innern die kommissarische Verwaltung des Landratsamtes des Kreises Niederbarnim übertragen worden ist, bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß ich die landrätlichen Geschäfte heute übernommen habe.
Berlin, den 8. März 1920.
Der kommissarische Landrat. Schlemminger.

Bekanntmachung.
Der Waldwärter Fritz Meene zu Biesdorf ist vom Herrn Landrat gemäß § 62 des Feld- und Forstpolizei-Gesetzes vom 1. April 1880 als Feld- und Forsthüter für den Gutsbezirk Biesdorf bestätigt und als solcher verpflichtet worden.
Kaulsdorf-Berlin, den 12. März 1920.
Der Amts-Vorsteher. Voigt.


Freitag, den 26. März 1920 (Nr. 65), Anzeigen [2]

200 Ztr. Runkelrüben hat abzugeben G. Wegener, Ahrensfelde Nr. 22.


Sonnabend, den 27. März 1920 (Nr. 66), Kreis-Nachrichten [2]

Heimkehr aus Ostsibirien! Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit: Der Heimtransport der deutschen Kriegsgefangenen aus Ostsibirien ist gesichert. Fünf japanische Dampfer sind fest gechartert, wovon der erste, „Scotland Maru“ am 20. März Wladiwostok verlassen sollte. Die Kosten für die Heimschaffung von ungefähr 5000 Gefangenen betragen rund 150 Millionen Mark.


Sonnabend, den 27. März 1920 (Nr. 66), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 28. d. Mts. Große Tanzmusik.
Ausgeführt von einer Bayrischen Damenkapelle.
Hierzu ladet freundlichst ein Paul Reiche, Gastwirt.


Sonntag, den 28. März 1920 (Nr. 67), Amtlicher Teil [1]

Bekanntmachung.
Nach Bestätigung des Herrn Oberpräsidenten und eidlicher Verpflichtung durch den Herrn Landrat habe ich die Amts-Vorsteher-Geschäfte für den Amtsbezirk Biesdorf übernommen.
Als Amts-Vorsteher-Stellvertreter ist der Krankenkassenangestellte Herr Heinrich Schmidt, Kaulsdorf bestätigt worden.
Kaulsdorf-Berlin, den 22. März 1920
Der Amtsvorsteher Prietzel.


Dienstag, den 30. März 1920 (Nr. 68), Anzeigen [2]

Heute nachmittag 3½ Uhr entschlief unerwartet nach kurzer Krankheit unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, der Altsitzer Friedrich Lenz im 80. Lebensjahre.
Dies zeigen tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen.
Hönow, den 26. März 1920.
Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Freitag, den 4. April 1920 (Nr. 71), Anzeigen

Futter-Runkelrüben hat abzugeben August Adler, Ahrensfelde Nr. 15.


Freitag, den 4. April 1920 (Nr. 71), Anzeigen [2]

Danksagung.
Für die rege Beteiligung und reichen Kranzspenden anläßlich der Beerdigung unseres herzensguten Vaters, Schwieger- und Großvaters Friedrich Lenz sagen wir allen, besonders Herrn Pastor Benicke für seine tiefempfundenen trostschenkenden Worte, dem Kriegerverein sowie Herrn Lehrer Lübke mit seinem Schülerchor unsern herzlichsten Dank.
Hönow, den 31. März 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen.


Mittwoch, den 7. April 1920 (Nr. 73), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Der in der amtlichen Beilage zu Nr. 131 des Kreisblattes vom 11. Juni v. Js. ... als Schiedsmann zur Abschätzung gefallener oder getöteter Tiere aufgeführte Administrator Wilhelm Knauer aus Biesdorf ist verzogen. An seiner Stelle ist vom Kreisausschuß der Administrator Kuhn als Schiedsmann bezeichnet worden. ...


Mittwoch, den 7. April 1920 (Nr. 73), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Das aufgehobene Eheverbot für Lehrerinnen. Das Unterrichtsministerium hat alle bisherigen Erlasse, wonach Lehrerinnen im Falle der Verheiratung nicht weiter beschäftigt werden dürfen, aufgehoben und angeordnet, daß fortan in die Berufsurkunden der Lehrerinnen kein Vorbehalt mehr aufgenommen werden darf, daß im Falle der Verheiratung ihre Anstellungsfähigkeit erlischt. ...


Donnerstag, den 8. April 1920 (Nr. 74), Anzeigen [2]

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei der Beerdigung unseres teuren Entschlafenen und für die herrlichen Kranzspenden sagen wir allen Bekannten und Freunden von nah und fern unsern innigsten Dank.
Insbesondere danken wir Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte am Sarge unseres lieben Entschlafenen, Herrn Hauptlehrer Hoy mit seinem Schülerchor und dem Gesangverein für das ehrende Geleit.
Blumberg, den 5. April 1920.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Bertha Grün.


Sonnabend, den 10. April 1920 (Nr. 76), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Die Schonung der Rindviehbestände durch Förderung der Schweinehaltung und -mast. Die jahrelange Zwangswirtschaft hat unsere blühenden Rindviehbestände in erschreckender Weise gelichtet. Volksernährung und Ententeforderungen machen stets erneute Eingriffe nötig, so daß es eine ernste Sorge der Landwirtschaft ist, hier weitere Rückgänge zu verhindern. ...

Vorsicht bei geklebten Ein- und Zweimarkscheinen. Es gibt betrügerische Elemente, die sich die Bestimmungen über Einlieferung von zerrissenem Papiergeld bei den Banken zunutze machen. In skrupelloser Art werden Ein- und Zweimarkscheine zerrissen, die rechte Hälfte zur Bank zum Umtausch geschafft, während zwei linke Hälften zusammengeklebt und in Verkehr gebracht werden. Somit verdient der Betrüger 100 Prozent an seinem Gelde und der andere, der falsch zusammengeklebte Scheine erhält, ist der Betrogene.

Friedrichsfelde. Da auf dem Magerviehhof zur Zeit die Ablieferung des für den Feindbund bestimmten Viehes stattfindet und die vorhandenen Einrichtungen zur Abwickelung des Geschäftes gebraucht werden, müssen bis auf weiteres auf Grund einer Anordnung der Regierung die Rinder-, Ferkel- und Pferdemärkte ausfallen.


Sonnabend, den 10. April 1920 (Nr. 76), Anzeigen

Eine frischmilchende Kuh steht zum Verkauf bei Rud. Gahtow II, Lindenberg, Dorfstr. 39.


Dienstag, den 13. April 1920 (Nr. 78), Anzeigen

Aelt. tücht. Mädchen für einf. Landhaushalt sucht Frau Eckelt, Lindenberg bei Berlin.


Mittwoch, den 14. April 1920 (Nr. 79), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Am Montag früh verhaftete der Gendarmerie-Wachtmeister Heinicke am Schützenhaus zwei Burschen, die ihm verdächtig vorkamen. In der Tat hatten sie beabsichtigt, in der Mühle von Großkreuz in Seeberg Treibriemen zu stehlen, waren aber gestört worden und hatten dann auf die Mühle geschossen. Sie gestanden auch, auf der Landstraße zwischen Radebrück und Wolfshagen den Schuhmacher R. abends angefallen zu haben, um ihm das Rad zu rauben. Auf seine Hilferufe sind sie ausgerissen. Es scheint ein guter Fang zu sein.


Freitag, den 16. April 1920 (Nr. 81), Kreis-Nachrichten [2]

Mahlsdorf. Auf dem von der Stadt Lichtenberg angekauften Rittergut Mahlsdorf soll das Gutshaus zu einem städtischen Säuglingsheim ausgestattet werden. Zur einmaligen Einrichtung sind 415000 M. erforderlich, während die laufenden Ausgaben auf jährlich 100000 M. veranschlagt sind.


Freitag, den 16. April 1920 (Nr. 81), Anzeigen [2]

Ein Kartoffelstecher und ein Schmierbock billig zu verkaufen. August Zybell, Blumberg.

Maler (selbst.) Anf. 40er Jahre ev. 3 Kinder, 13, 12, 8 Jahre sucht Wirtschafterin, spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Vermögen erwünscht. Heirate auch in Geschäft ein. Nur reell gemeinte Offerten mit Bild erbittet Paul Schultze, Berlin-Weißensee, Wilhelmstr. 8.


Sonnabend, den 17. April 1920 (Nr. 82), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 18. April: Große Tanz-Musik, wozu freundlichst einladet P. Reiche.


Mittwoch, den 21. April 1920 (Nr. 85), Kreis-Nachrichten

Hohenschönhausen. In der Munitionsfabrik R. Stock & Co. hierselbst explodierten am Montag auf dem Sprenggelände am Orankesee mehrere Geschosse. Drei Arbeiter wurden verletzt, einer getötet und mehrere andere leicht verletzt. Das Rettungsamt Berlin wurde sofort benachrichtigt und leitete die erste Hilfe ein. Die Explosion ist durch den Fall eines Munitionskastens entstanden. Der Betrieb des Werkes erleidet keine Unterbrechung.


Donnerstag, den 22. April 1920 (Nr. 86), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Hund zugelaufen, roter Wolfspitz. Der rechtmäßige Besitzer möge sich nach hier melden.
Lindenberg b. Berlin, den 20. April 1920.
Der Gemeindevorsteher.


Donnerstag, den 22. April 1920 (Nr. 86), Kreis-Nachrichten [2]

Weißensee. Bürgermeister Dr. Woelck hierselbst hat, wie die „Berl. Morgenpost“ berichtet, sein Amt niedergelegt. Die Gemeindevertretung sieht infolge der Neuregelung der Groß-Berliner Verhältnisse von einer anderweitigen Besetzung des Postens ab. Die Geschäfte leitet bis auf weiteres der Beigeordnete Dr. Klamroth. Dr. Woelck erfreut sich in den kommunalen Kreisen Groß-Berlins eines besonders guten Rufes. Er war ursprünglich in der Kommunalverwaltung von Schöneberg tätig und folgte 1905 dem Rufe nach Weißensee. Auch in der Kreisverwaltung Niederbarnim hat er sich hervorragend betätigt, zuletzt als Kreisausschußmitglied.


Freitag, den 23. April 1920 (Nr. 87), Anzeigen [2]

Festsitzende Glucke wird zu kaufen gesucht, evtl. gegen Legehuhn zu vertauschen.
Offert. erbittet. Fetting, Elisenau bei Börnicke.


Sonnabend, den 24. April 1920 (Nr. 88), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Jagdhund hat sich hier angefunden. Der rechtmäßige Besitzer möge ihn abholen.
Lindenberg, den 22. April 1920.
Der Gemeindevorsteher.


Sonnabend, den 24. April 1920 (Nr. 88), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 25. April: Große Tanzmusik. Ausgeführt von einer erstkl. Wiener Damen-Kapelle. Um zahlreichen Besuch bittet P. Reiche, Gastwirt.


Dienstag, den 27. April 1920 (Nr. 90), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Infolge unvorsichtigen Umgehens mit einem Revolver wurde hier ein junger, soeben erst aus der Gefangenschaft zurückgekehrter Kriegsteilnehmer durch einen Schuß getötet.


Mittwoch, den 28. April 1920 (Nr. 91), Amtlicher Teil, gekürzt [1]

Personal-Nachweisung.
Bestätigt: ...; der Amtsbote Karl Kroll als Polizeiwachtmeister des Amtsbezirks Biesdorf.


Mittwoch, den 28. April 1920 (Nr. 91), Anzeigen

Bronce-Puteneier zu haben bei Otto Wilke, Lindenberg.


Donnerstag, den 29. April 1920 (Nr. 92), Amtlicher Teil

Orts-Polizeiverordnung.
... für den Amtsbezirk Biesdorf ... [betriff Hausnummern]
Kaulsdorf, den 19. April 1920.
Der Amtsvorsteher. gez. Pritzel


Dienstag, den 4. Mai 1920 (Nr. 95), Anzeigen

Bekanntmachung.
Infolge weiterer Steigerung der Kohlepreise ec. sehen wir uns veranlaßt, vom 1. Mai 1920 ab den Preis für Gas zu allen Zwecken auf Mk. 1,00 für das Kubikmeter (für Münzgasmesser mit dem üblichen Aufschlag) zu erhöhen.
Gasgesellschaft Niederbarnim m.b.H., Weigel.

Dunkelbr. Jagdhündin „Jack“ entlaufen.
Gegen Belohnung abzugeben bei L. Bauer, Lehrer, Lindenberg.


Donnerstag, den 6. Mai 1920 (Nr. 97), Amtlicher Teil [1]

Bekanntmachung.
Der Amtsbote Karl Kroll zu Kaulsdorf ist als Polizeiwachtmeister des Amtsbezirks Biesdorf vom Herrn Landrat bestätigt worden.
Kaulsdorf-Berlin, den 28. April 1920.
Der Amtsvorsteher. Pritzel.


Sonntag, den 9. Mai 1920 (Nr. 100), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 9. Mai: Große Tanzmusik.
Hierzu ladet freundlichst ein Gustav Schumann, Gastwirt.


Mittwoch, den 12. Mai 1920 (Nr. 102), Kreis-Nachrichten [2]

Postschaffner statt Briefträger. Die neuen Amtsbezeichnungen der planmäßigen Beamten der Reichspost sind nun durchgeführt worden. Es gibt jetzt weder Briefträger noch Landbriefträger mehr im Deutschen Reich, sie heißen Postschaffner. Die bisherigen Postschaffner beim Postmuseum, Geheimen Kanzleidiener, Hausdiener, Kastellane heißen jetzt Ministerialamts­gehilfen, die Postschaffner bei den Oberpostdirektionen usw. Amtsgehilfen. Die Kassendiener bei der Generalpostkasse sind Geldzähler geworden. Die unteren Beamten in gehobenen Dienststellen heißen in der Regel Post- oder Telegraphenbetriebsassistenten. Die Postassistenten und Ober­postassistenten und Postverwalter haben den Titel Postsekretär erhalten.


Sonnabend, den 15. Mai 1920 (Nr. 104), Anzeigen

Am Himmelfahrtstage, den 13. Mai, abends 10¾ Uhr entschlief sanft recht unerwartet infolge Herzschlages mein inniggeliebter Mann, unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der Bauerngutsbesitzer August Noack im 73. Lebensjahre.
Dies zeigt im Namen der trauernden Hinterbliebenen im tiefsten Schmerze an
Dorothea Noack, geb. Ebel und Familie.
Blumberg, den 14. Mai 1920.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 16. Mai, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Dienstag, den 18. Mai 1920 (Nr. 106), Kreis-Nachrichten [2]

Mahlsdorf. Folgender Antrag der U. S. P. D. wird das Stadtparlament in Lichtenberg beschäftigen. „Wir beantragen, die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, das Herrenhaus in Mahlsdorf sofort als Altersheim herzurichten.“


Dienstag, den 18. Mai 1920 (Nr. 106) [2]

Todesurteile gegen Tiere. 1336 wurde auf richterliches Urteil zu Aachen ein Schwein an den Galgen gehängt, weil es ein Kind zerrissen hatte. 1474 verurteilte des hochweise Magistrat zu Basel einen Hahn als Hexenmeister zum Feuertode, weil er „unzweifelhaft“ ein Ei gelegt hatte. 1499 wurde nach Ausspruch eines hochnotpeinlichen Halsgerichts zu Beauvais ein Ochse, der einen Burschen gespießt hatte, gehängt. 1699 machte das Parlament von Auvergne den Raupen den Prozeß, zitierte sie wegen Verletzung fremden Eigentums vor Gericht, gab ihnen einen Verteidiger und verurteilte sie endlich, sich an einen bestimmten Ort zu begeben und sich daselbst vernichten zu lassen. Wie muß es in den Köpfen ausgesehen haben, die solche Urteile zutage fördern konnten!


Mittwoch, den 19. Mai 1920 (Nr. 107), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Amtliche Verkündung des Gesetzes Groß-Berlin. Das „Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin“, das die Preußische Landesversammlung am 27. April mit nur 17 Stimmen Mehrheit angenommen hat, ist unter dem 14. Mai in der „Preußischen Gesetzsammlung“ amtlich verkündet worden. ... Die Stadtgemeinde Berlin wird aus 8 Städten, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken, zusammen aus 95 Gebieten gebildet. Nach dem vorläufigen Ergebnis der letzten Volkszählung zählt das neue Berlin 3806500 Einwohner, wovon auf das alte Berlin fast genau die Hälfte mit 1907471 Bewohnern entfällt.


Donnerstag, den 20. Mai 1920 (Nr. 108), Kreis-Nachrichten

Auch in diesem Jahre keine Sommerzeit. Auch in diesem Jahre wird die Sommerzeit nicht eingeführt werden. Schon im vorigen Jahre zeigte die Nationalversammlung wenig Interesse dafür, zumal die Landwirtschaft verschiedene Punkte, die für die Schädlichkeit der Sommerzeit sprachen, anführen konnte. Heuer wurde dann nicht erst ein Antrag auf Einführung der Sommerzeit gestellt.


Donnerstag, den 20. Mai 1920 (Nr. 108), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Am 2. Pfingstfeiertag im Schumann'schen Saale Großer öffentl. Tanz und komische Vorträge,
u. a. Auftreten von Frl. Fritzi u. Herrn Pietzo-Alerio u. a. Anfang 4 Uhr.
Es laden freundlichst ein: Der Wirt. Künstlergruppe Asanos.


Sonnabend, den 22. Mai 1920 (Nr. 110), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Strauß'sches Operett.-Theater, Operetten-Kammerspiel.
Am Sonntag, den 23. Mai (1. Pfingstfeiertag) findet im Saale von Herrn Reiche
„Großer Gala-Theater-Abend“ statt.
Zur Aufführung gelangt „Das hohe Lied der Liebe“ Operetten-Posse in 3 Akten.
Preise der Plätze im Vorverkauf bei Herrn Reiche:
Sperrsitz 2,75 M., 1. Platz 2,25 M., 2. Platz 1,75 M. Abendkasse 25 Pfg. Aufschlag.


Sonntag, den 23. Mai 1920 (Nr. 111), Anzeigen [2]

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unseres teuren Entschlafenen sprechen wir hierdurch allen Verwandten und Bekannten unsern herzlichsten Dank aus. Dank dem Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte, dem Gesangverein „Hoffnung“ und Herrn Haupt­lehrer Hoy mit seinem Schülerchor für das ehrenvolle Geleit und die erhebenden Trauergesänge.
Blumberg, den 23. Mai 1920.
Dorothea Noack geb. Ebel und Familie.


Sonntag, den 23. Mai 1920 (Sonder-Ausgabe 111a), gekürzt

Bekanntmachung, betreffend Wahlen zum Deutschen Reichstag.
Nach der Kreisblattbekanntmachung vom 17. Mai 1920 - Kreisblatt Nr. 10 - sind die Wahlen zum Deutschen Reichstag für den 4. Wahlkreis am 6. Juni 1920 vorzunehmen. ...
Berlin, den 17. Mai 1920.
Der kommissarische Landrat, Schlemminger.

Zusammenstellung der Stimmbezirke des Kreises Niederbarnim zu der im Juni stattfindenden deutschen Reichstagswahl 1920.
Lfd. Nr. des Stimmbezirkes, Bestandteile des Stimmbezirkes
  • Wahl-Lokal, ...
  • Name des Wahlvorstehers
  • Name des Stellvertreters
2. Ahrensfelde
  • Gasthof Wilhelm Hase, Ahrensfelde
  • Gemeindevorsteher Buchholz, Ahrensfelde
  • Schöffe Rudolf Krüger, Ahrensfelde
12. Blumberg
  • Gemeindedienstzimmer Blumberg
  • Weidelt, Amtsvorsteher, Blumberg
  • Juert, Gemeindevorsteher, Blumberg
21. Eiche
  • Gastwirtschaft von Gustav Seelisch daselbst
  • Gemeindevorsteher Lindemann daselbst
  • Schöffe Wilhelm Lindenberg daselbst
51. Lindenberg
  • Gastwirtschaft Lehmann, Lindenberg, Bernauerstr. 1
  • Gemeindevorsteher Kirschbaum, Lindenberg
  • Schöffe Rudolf Gahtow I, Lindenberg
59. Mehrow, Gemeinde und Gut
  • Gasthof der Ww. Emma Bolle
  • Gemeindevorsteher Adolf Thürling, Mehrow, Dorfstr. 5
  • Inspektor Lorenz Elfers, Mehrow, Dorfstraße 19


Donnerstag, den 27. Mai 1920 (Nr. 113), Amtlicher Teil, gekürzt [2][1]

Gebühren-Ordnung
für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauten und anderen baulichen Herstellungen im Amtsbezirk Biesdorf. ...

Nachtrag zur Gebührenordnung vom 11. Dezember 1914. ...
§ 1. Die nach Maßgabe der Gebührenordnung vom 11. Dezember 1914 zur Amtskasse für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauen und anderen baulichen Herstellungen zu erhebenden Gebühren werden um durchweg 400 Proz. erhöht. ...
Kaulsdorf-Berlin, den 22. Mai 1920.
Der Amtsvorsteher gez. Pritzel.


Freitag, den 28. Mai 1920 (Nr. 114), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Altlandsberg. Nächsten Sonnabend feiert die hiesige Schlosser- und Schmiedeinnung ihr 200jähriges Bestehen. ...


Sonntag, den 30. Mai 1920 (Nr. 116), Anzeigen

2 Frauen, welche schon im Garten gearbeitet haben, werden sofort eingestellt.
Feuerwerkerei Malchow bei Weissensee.

Frischmilch. Kuh verkauft Gustav Schumann, Lindenberg.


Dienstag, den 1. Juni 1920 (Nr. 117), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Die Kreisstraße von Dahlwitz nach Hoppegarten wird vom 1. Juni ab bis 19. Juni d. Js. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt.
Berlin, den 29. Mai 1920.
Der kommissarische Landrat. Schlemminger.

Bekanntmachung.
Zur Erhaltung des Normalzustandes des Marzahn-Hohenschönhausener Grenzgrabens ist von den Verpflichteten eine Räumung des Flußbettes vorzunehmen, die spätestens am 15. Juni beendet sein muß. Die Räumung hat von unten aufwärts zu erfolgen. Die Schau beginnt am Dienstag den 22. Juni 1920, vormittags 9½ Uhr in Berlin-Lichtenberg an der Mündung des Grabens in die Spree.
Berlin-Friedrichsfelde, den 21. Mai 1920.
Der Vorsitzende des Schauamts für den Marzahn-Hohenschönhausener Grenzgraben.
Goger Beigeordneter.


Mittwoch, den 2. Juni 1920 (Nr. 118), Amtlicher Teil, gekürzt

Personalnachweisung.
Bestätigt: Der Amtsvorsteher Weidelt als Standesbeamter des Standesamtsbezirks Nr. 25 Blumberg; ...; der Rentier Rudolf Krüger in Mehrow als 2. Standesbeamtenstellvertreter für den Standesamts­bezirk Nr. 26 Mehrow.


Freitag, den 4. Juni 1920 (Nr. 120), Anzeigen [2]

Die Beleidigung, die ich gegen H. Schumann geäußert habe, nehme ich hiermit zurück.
Lindenberg, den 27. Mai 1920. H. M.


Dienstag, den 6. Juni 1920 (Nr. 123), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 6. Juni, von nachmittags 4 Uhr ab: Groß. öffentl. Tanzmusik, ausgeführt von der städtischen Musikkapelle Buch.
Hierzu laden freundlichst ein Gustav Schumann, Gastwirt. / H. Böbot, Dirigent.


Dienstag, den 8. Juni 1920 (Nr. 123), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Nachstehend bringen wir noch ein paar Ergebnisse der Wahlen zum Reichstag aus dem Kreise
Ahrensfelde. Deutsche Volkspartei 181, Deutschnationale 50, Demokraten 0, Mehrheitssozialisten 105, Unabhängige 52 Stimmen
Eiche. Deutschnationale 60 ?, Unabhängige 30, Demokraten 3, Sozialdemokraten 13, Deutsche Volkspartei 17


Donnerstag, den 10. Juni 1920 (Nr. 125), Anzeigen [2]

Leichter Däne, 3½ jährig, da überzählig, unter Garantie zu verkauf.
G. Wegener, Ahrensfelde Nr. 22.


Sonnabend, den 12. Juni 1920 (Nr. 127), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Weißensee. Eine Benzolexplosion, durch die fünf Arbeiter schwer verletzt wurden, ereignete sich am Donnerstag in einer Patent-Klebemassefabrik in der Falkenbergerstraße 125 in Weißensee. Dort sollte Klebemasse flüssig gemacht werden. Dabei geriet Benzol, das zur Flüssighaltung benutzt wurde, in den nicht abgekühlten Asphaltbrei. Es entzündete sich und eine große Stichflamme traf die fünf in der Nähe beschäftigten Arbeiter ...


Sonnabend, den 12. Juni 1920 (Nr. 127), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Am Sonntag, den 14. Juni: Große Tanzmusik, ausgeführt von der Kapelle der Gebrüder Bimmler.
Um zahlreichen Besuche [!] bittet Paul Reiche, Gastwirt.

W. Dubick's Ballsaal, Ahrensfelde.
Sonntag, den 13. Juni 1920: Gr. Walzer-Preistanzen.
3 Damen-, 3 Herren-Preise. Als Preisrichter fungier. Tänzer resp. Tänzer aus dem Publikum.
Es laden ergebenst ein O. Garz, Kapellmeister, Berlin / W. Dubick, Gastwirt.

1 neuer Rollwagen 75 Zentner Tragkraft, ist zu verkauf.
Schmöcker, Schmiedemeister, Ahrensfelde b. Berlin.


Sonnabend, den 12. Juni 1920 (Sonder-Ausgabe Nr. 127a), gekürzt

Bekanntmachung,
betreffend die Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung und zu den Bezirksversammlungen
des Wahlkreises XIV der neuen Stadtgemeinde Berlin ... am Sonntag, den 20. Juni 1920
...

Sonnabend, den 19. Juni 1920 (Nr. 133), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Die größte Lagerbierbrauerei der Welt. Die Schultheiß-Brauerei wird nach ihrer Verschmelzung mit der Patzenhofer-Brauerei den Vorsprung, den sie bereits als größte Lagerbierbrauerei der Welt hatte, noch erheblich erweitern. ...


Dienstag, den 22. Juni 1920 (Nr. 135), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Infolge von Hochwasser konnte die Fließräumung auf der Schaustrecke von der Ravensteiner Mühle bis zur südlichen Kreisgrenze nicht zu dem festgesetzten Schautermin durchgeführt werden. Es wird hiermit festgesetzt, daß die Räumung auf der bezeichneten Strecke in der Zeit vom 28. Juni bis 2. Juli stattzufinden hat. ...


Freitag, den 25. Juni 1920 (Nr. 138), Anzeigen [2]

Mit polizeilicher Genehmigung wird am Sonnabend, den 26. Juni 1920, abends südlich Blumberg - Sonnenwendfeier - ein Holzstapel abgebrannt.
Turnverein Blumberg.


Donnerstag, den 1. Juli 1920 (Nr. 143), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Nichtraucherabteile 4. Klasse. Infolge der hohen Fahrpreise wird die 4. Wagenklasse bedeutend stärker benutzt als bisher. Dadurch macht sich auch das Bedürfnis nach einer Einrichtung und Vermehrung der Nichtraucherabteile 4. Klasse geltend. ...


Sonnabend, den 3. Juli 1920 (Nr. 145), Kreis-Nachrichten [2]

Friedrichsfelde. Um einer weiteren Verbreitung der gegenwärtig stark auftretenden Maul- und Klauenseuche vorzubeugen, hat die Provinzial-Fleischstelle im Einverständnis mit dem Herrn Regierungspräsidenten angeordnet, daß der Handel mit Rindern, Schweinen, Ferkeln, Schafen und Ziegen auf dem Magerviehhof sowie auch der Berliner Einzelhandel von Montag, den 5. Juli 1920 ab bis auf weiteres einzustellen ist.


Sonnabend, den 3. Juli 1920 (Nr. 145), Anzeigen [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, den 4. Juli: Großer Ball.
Es laden ergebenst ein W. Dubik. / O. Garz.


Sonntag, den 4. Juli 1920 (Nr. 146), Amtliche Beilage [2]

Ergebnis der Volkszählung vom 8. Oktober 1919.
Nach Feststellung des Statistischen Landesamts.
Name der Gemeindeeinheiten Haus­haltungen  Ortsanwesende Bevölkerung   Davon sind
männlich weiblich überhaupt Militär­personen Kriegs­gefangene
a) Städte
Alt-Landsberg 754 122213602582 -19
Bernau 2837 432648799205 91
b) Landgemeinden
Ahrensfelde 175 340402742 44
Biesdorf 861 137815762954 121
Blumberg 219 443432875 -1
Dahlwitz 292 6775541231 31
Eiche 51 114145259 -14
Hönow 117 292298590 14
Mahlsdorf 1868 288632326118 1313
Kaulsdorf 978 161017653375 101
Lindenberg 174 413399812 -33
Marzahn 150 321424745 -3
Mehrow 22 454893 --
c) Gutsbezirke
Alt-Landsberg, Amt 145 276324600 2-
Biesdorf 24 6255117 -13
Blumberg 79 174159333 -7
Dahlwitz 56 181196377 19
Hellersdorf 46 138114252 1-
Mehrow 43 12895223 116
Wiederholung
a) Städte 7957 127681435227120 2221
b) Landgemeinden 114232 192938214369407307 3462460
c) Gutsbezirke 2436 8487776016247 57793
Summe des Kreises 124625 214193236481450674 4061574


Sonntag, den 4. Juli 1920 (Nr. 146), Kreis-Nachrichten [2]

Werneuchen. Vom Zuge überfahren und getötet wurde der Rentier Fritz Mükelen von hier, der mit einer Karre vom Felde Gras geholt hatte. Anscheinend hatte der etwas schwerhörige Mann das Herannahen des Zuges nicht wahrgenommen. Es wurde ihm der Kopf vom Körper getrennt.


Sonntag, den 4. Juli 1920 (Nr. 146), Anzeigen [2]

Obstverpachtung.
Das Obst, Aepfel und Birnen, an der Chaussee zwischen Hönow und Kreisgrenze, Station 16,7 bis 27,0 wird Mittwoch, den 7. Juli, nachm. 3 Uhr im „Deutschen Hause“ zu Altlandsberg meistbietend vergeben.
Bauamt des Kreises Niederbarnim.


Mittwoch, den 7. Juli 1920 (Nr. 148), Kreis-Nachrichten

Landjäger, nicht mehr Gendarm. Durch Verfügung des Ministers des Innern führt die preußische Landgendarmerie von jetzt ab die Bezeichnung Landjägerei. Die bisherigen Gendarmerie­wachtmeister führen die Amtsbezeichnung Landjäger und Oberlandjäger, der bisherigen Oberwachtmeister führt die Bezeichnung Landjägermeister, die bisherigen Gendarmerieoffiziere sind jetzt Landjägerräte geworden.


Freitag, den 9. Juli 1920 (Nr. 150), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Warnung vor Kreuzotter. Beerensucher und Ausflügler seien hiermit besonders darauf auf­merksam gemacht, daß im Juli die Gefährlichkeit der Kreuzotter, der einzigen Giftschlange in Deutschland, ihren Höhepunkt erreicht. ...


Sonnabend, den 10. Juli 1920 (Nr. 151), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Diebe statteten in der Nacht zum Donnerstag dem Gastwirt Schumann hierselbst einen Besuch ab. Die Spitzbuben drückten eine Scheibe eines Saalfensters ein, öffneten dann das Fenster, stiegen in den Saal ein, schnitten die an den Fenstern befindlichen Gardinen ab und verschwanden damit. Von den Dieben fehlt bisher jede Spur.


Sonntag, den 11. Juli 1920 (Nr. 152), Anzeigen

Eine frischmilch. Kuh steht zum Verkauf bei Gustav Schumann, Lindenberg.


Dienstag, den 13. Juli 1920 (Nr. 153), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche hat bisher wenig Erfolg gezeitigt. Die Zunahme der Seuchenfälle ist eine äußerst rasche. ...


Mittwoch, den 14. Juli 1920 (Nr. 154), Kreis-Nachrichten [2]

Aenderungen im Flugpostdienst. Die vom 15. Juli ab geplante Flugpostverbindung zwischen Berlin und Swinemünde kann wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten nicht eingerichtet werden. Dagegen wird von diesem Tage ab eine Flugpostverbindung Berlin-Warnemünde eingerichtet, ab Berlin 1.30, ab Warnemünde 11 Uhr, Fahrzeit 2 Stunden.


Donnerstag, den 15. Juli 1920 (Nr. 155), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Dieser Tage nachts sind drei Gefangene aus dem hiesigen Amtsgericht ausgebrochen. Sie haben einen Eisenstab zersägt und sich aus der ersten Etage mit dem Bettlaken herabgelassen. Einer von ihnen, Günzke aus Eggersdorf, der mit in die Kartoffeldiebstahlgeschichte mit der Schießerei auf dem Amte, die einem das Leben kostete, verwickelt ist, ist wieder festgenommen worden.


Donnerstag, den 15. Juli 1920 (Nr. 155), Anzeigen, gekürzt

Statt besonderer Anzeige.
Am Dienstag, den 13. d. Mts., ... starb ... Ww. Auguste Baurath, geb. Ebel im 73. Lebensjahre ...
Lindenberg, den 14. Juli 1920. ...

Preß- u. Stichtorf verkaufe frei Hönower Werk, Ztr. 15 Mark.
Jetzt beste Abnahmezeit, da Torf gut getrocknet ist.
Torfwerk Kurth, Hönow. Teleph. Neuenhagen 94.


Freitag, den 16. Juli 1920 (Nr. 156), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Heute ist wieder einer der letzten Gefangenen aus Sibirien, der älteste Sohn des Kürschnermeisters W. Lehmann hierselbst, in seine Vaterstadt zurückgekehrt, wo er von seinen Angehörigen, Freunden und Bekannten mit großer Freude empfangen wurde. Während der sechsjährigen Gefangenschaft kamen nur selten Nachrichten zu den bekümmerten Angehörigen, und ist nun das Glück des Wiedersehens umso größer. ...

Kaulsdorf. Eine Straßenbahnverbindung mit Cöpenick wünscht man hier. Die hiesige Gemeindevertretung beschloß, mit der Stadt Cöpenick in Verbindung zu treten.


Sonntag, den 18. Juli 1920 (Nr. 158), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Glaser Arthur Dittmann als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf.


Mittwoch, den 21. Juli 1920 (Nr. 160), Anzeigen [2]

Für die zahlreichen Beweise liebevoller Teilnahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen Frau Ww. Auguste Baurath geb. Ebel sagen wir hierdurch unsern herzlichsten Dank. Besonders danken wir Herrn Pastor Schacht für die trostreichen Worte.
Lindenberg, den 17. Juli 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen.


Donnerstag, den 22. Juli 1920 (Nr. 161), Anzeigen [2]

Obstverpachtung.
Am Dienstag, den 27. Juli, vormitt. 11 Uhr soll im Gasthof von A. Hörnicke in Hönow das Kernobst an der Kreisstraße von Marzahn bis Hönow meistbietend verpachtet werden.
Bauamt des Kreises Niederbarnim.


Freitag, den 23. Juli 1920 (Nr. 162), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Am vergangenen Sonntag fand hier die Gründung eines landwirtschaftlichen Vereins für die Orte Blumberg, Birkholz, Schwanebeck, Lindenberg, Ahrensfelde, Eiche, Marzahn, Wartenberg, Mehrow, Krummensee, Seefeld und Löhme statt. Der schon lange gehegte Wunsch, für die Landwirte dieser Orte, einem mit seinem Sitze nicht allzuweit entfernten landwirtschaft­lichen Verein anzugehören, ist nun in Erfüllung gegangen. Die Anregung hierzu hat der Herr Gutsbesitzer F. Kiekebusch von hier gegeben. Das zahlreiche Erscheinen bewies deutlich das Interesse für eine derartige Gründung. Bei der Wahl zum Vorstand wurden einstimmig gewählt zum 1. Vorsitzenden Herr Administrator Brauns in Blumberg, zum 2. Vorsitzenden Herr Landwirt Gustav Grün in Blumberg, zum Kassenführer Herr Gutsbesitzer Kiekebusch, als Schriftführer Herr Rentmeister Preuße in Mehrow, in den engeren Vorstand Gemeindevorsteher Lindemann in Eiche. Es zeichneten sich von den Erschienenen sofort 51 als Mitglieder ein.


Sonnabend, den 24. Juli 1920 (Nr. 163), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Der Kreistag des Kreises Niederbarnim faßte in seiner Sitzung am 15. Mai die folgenden Beschlüsse: ...
12. Zu Vertrauensmännern zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen ... wurden gewählt:
Bezirk des Amtsgerichts Altlandsberg:
  1. Kreistagsabgeordneter Breitinger in Hoppegarten,
  2. Bürgermeister Semner in Altlandsberg,
  3. Gemeindevorsteher Mai in Petershagen,
  4. Landwirt Gustav Krause in Altlandsberg-Amt,
  5. Gutsbesitzer E. Schreiber in Seefeld.
Berlin, den 14. Juli 1920.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. Schlemminger.


Dienstag, den 27. Juli 1920 (Nr. 165), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Bei einem Pferde, dem Gemeindevorsteher Thürling in Mehrow gehörend, ist amtstierärztlich Räude festgestellt. Die notwendigen Sperrmaßregeln sind angeordnet.
Ahrensfelde bei Berlin, den 21. Juli 1920.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Dienstag, den 27. Juli 1920 (Nr. 165), Anzeigen [2]

Suche f. gr. Gutshaushalt Kochlehrling. Erpr. Wirtschafterin und Küchenmädchen vorhanden.
Fr. v. Treskow, Dahlwitz b. Hoppegarten.


Mittwoch, den 28. Juli 1920 (Nr. 166), Kreis Nachrichten [2]

Bernau. Die Radfernfahrt „Rund um Berlin“ (223,5 Kilometer), welche diesmal bekanntlich wieder durch unsere Stadt führt, gelangt durch den Gau 20 B. D. R. für Sonntag, den 29. August zur Ausschreibung. ...
Start ist am Bahnhof Heerstraße; die Strecke führt über Döberitz, Nauen, Börnicke, Kremmen, Sommerfeld, Oranienburg, Schmachtenhagen, Wensickendorf, Wandlitz, Bernau, Löhme, Börnicke, Seefeld, Alt-Landsberg, Erkner, Neu-Zittau, Friedersdorf, Senzig, Königs-Wusterhausen, Mittenwalde, Dahlewitz, Großbeeren, Rulsdorf, Teltow, Schönow, Zehlendorf, Kronprinzen-Weg, zum Ziel Bahnhof Heerstraße.
Die Fahrt beginnt für Gruppe A pünktlich 6 Uhr, Gruppen B, C, D 6½ Uhr. Für die Sieger sind zahlreiche Geld- und Ehrenpreise ausgesetzt.

Bernau. Beckers Pracht-Kinematograph ist in unserer Stadt wieder eingetroffen und gibt morgen, Mittwoch, wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, eine große Gala-Vorstellung lebender Photographien. Dieses Unternehmen ist als nur gutes bekannt und wird uns Herr Direktor Becker auch diesmal recht interessante und vergnügte Stunden bereiten, zumal die Bilder wieder mit künstlerischer Erklärung vorgeführt werden. Daher versäume niemand diesen genußreichen Abend. Auch für unsere Kleinen wird Herr Becker am Mittwoch nachmittag 4 Uhr eine schöne Kindervorstellung geben.


Sonnabend, den 31. Juli 1920 (Nr. 169), Anzeigen [2]

Hohe Belohnung!
Kuvert mit Gebiß (Aufschrift Mückenheim, Lankwitz) am Donnerstag mittag verloren worden. - Gegen hohe Belohnung abzugeben. Kaiserstraße 9.

Blumberg. Am Sonntag, den 1. August findet in den Gesamträumen des Restaurants von Schulz ein Galasaalsportfest des Radfahrer-Vereins „Concordia 1896“, Friedrichsfelde statt.
Beginn 4 Uhr. Es werden sportliche Vorführungen im Niederrad-Reigenfahren und Rollballspielen dargeboten, sowie Kunstfahren des Europameisters Graf.
Anschließend großer Ball!
Gäste herzlich willkommen.


Sonntag, den 1. August 1920 (Nr. 170), Kreis-Nachrichten [2]

Keine Ueberführung von gefallenen Kriegern. Eine Ueberführung gefallener Krieger in die Heimat ist zurzeit, wie amtlich mitgeteilt wird, nicht möglich. Mit Rücksicht auf die noch immer bestehenden außerordentlichen Beförderungsschwierigkeiten, den Mangel an Material für Zinksärge, die infolge des niedrigen Standes unseres Geldes unverhältnismäßig hohen Kosten und den damit verbundenen starken Geldabfluß in das Ausland, und wegen der bisher ablehnenden Haltung der früher feindlichen Regierungen ist die Regierung bis auf weiteres nicht in der Lage, Anträgen auf Ueberführung stattzugeben. Auch Ausnahmen können nicht zugelassen werden.


Sonnabend, den 7. August 1920 (Nr. 175), Anzeigen [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, den 8. Aug. 1920. Großer Ball.
Um recht zahlreichen Besuch bitten O. Garz, Kapellmeister. W. Dubick, Gastwirt.


Mittwoch, den 11. August 1920 (Nr. 178), Anzeigen [2]

Tüchtig. Mädchen für sofort gesucht.
Landhaus Neumann, Hönow.


Freitag, den 13. August 1920 (Nr. 180), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Der in der amtlichen Beilage zu Nr. 131 des Kreisblattes vom 11. Juni v. Js. als Schiedsmann bei Abschätzung der infolge einer Seuche gefallenen oder getöteten Tiere bezeichnete Bauernguts­besitzer Noack aus Blumberg ist verstorben. An seiner Stelle ist vom Kreisausschuß der Bauerngutsbesitzer Keisdorf aus Blumberg als Schiedsmann bestellt worden.
Berlin, den 7. August 1920.
Der Landrat. I. A. Dr. Eichmann.


Sonntag, den 15. August 1920 (Nr. 182), Anzeigen [2]

Am Freitag, den 13. August, nachmittags 2 Uhr entschlief sanft nach langen, in Geduld ertragenen Leiden unsere liebe gute Mutter, Schwieger- und Großmutter, die Altsitzerin Minna Lindenberg geb. Schulze im 71. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Eiche, den 13. August 1920.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 17. August, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt.

Dunkelbraune Jagd-Hündin, „Jack“, starkes Gesäuge, entlaufen.
Gegen Belohnung abzugeben bei L. Bauer, Lehrer, Lindenberg bei Berlin.

Lindenberg.
Sonntag, den 22. und Montag, den 23. August Gr. Erntefest,
um 2 Uhr: Groß. Umzug nach ländlicher Sitte
Hierzu laden freundlichst ein: Die Gastwirte P. Reiche, G. Schumann.

Blumberg.
Sonntag, den 22. und Montag, den 23. August Groß. Ernte-Fest mit Umzug nach ländl. Sitte.
Hierzu laden freundlichst ein: Die Gastwirte.


Dienstag, den 17. August 1920 (Nr. 183), Politische Nachrichten. [2]

Die Deutschen Toten. Auf Grund der neuesten Ermittlungen betrugen die deutschen Verluste an Toten im Weltkriege: Landheer 1718608, Marine 24726, dazu treten - als wahrscheinlich tot - Vermißte 5007. Insgesamt also 1748341.


Mittwoch, den 18. August 1920 (Nr. 184), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Am Sonntag veranstaltete der Männer-Turn-Verein Altlandsberg anläßlich seines 60 jährigen Bestehens turnerische und sportliche Wettkämpfe, woran sich auch einige Mitglieder der hiesigen Turn-Clubs beteiligten und ehrenvoll abschnitten. ...


Freitag, den 20. August 1920 (Nr. 186), Anzeigen

Danksagung.
Für die liebevolle Teilnahme sowie für die vielen Kranzspenden bei der Beerdigung unserer unvergeßlichen Mutter, Schwieger- und Großmutter, der Altsitzerin
Minna Lindenberg, geb. Schulze, sprechen wir allen, insbesondere dem Herrn Pfarrer Ramin für die trostreichen Worte am Sarge unsern tiefgefühltesten Dank aus.
Eiche, den 18. August 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen.


Sonnabend, den 21. August 1920 (Nr. 187), Kreis-Nachrichten [2]

Altlandsberg. Die hiesige Schützengilde begeht am nächsten Sonntag die Feier ihres 75 jährigen Bestehns.

Blumberg. Das am gestrigen Donnerstag abend hier und in der Umgegend tobende Gewitter hat leider ein Menschenleben gefordert. Als der 18 jährige Sohn Fritz des Bauerngutsbesitzers August Keisdorf von hier gegen 7 Uhr abends nach beendeten Pflügen in Gemeinschaft mit noch einem jungen Manne die Pferde angespannt hatte und bereits auf dem Wagen stand, wurde er vom Blitz getroffen und sofort getötet. Der andere junge Mann wurde durch den Blitzschlag nur betäubt; Pferde und Wagen blieben unversehrt.


Sonnabend, den 21. August 1920 (Nr. 187), Anzeigen [2]

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entriß uns der unerbittliche Tod gestern abend durch Blitzschlag auf dem Felde unsern einzigen hoffnungsvollen lieben Sohn und Bruder, Enkel, Neffen und Cousin Fritz Keisdorf im noch nicht ganz vollendeten 18. Lebensjahre.
In tiefer Trauer August Keisdorf [und] Marie Keisdorf als Eltern. Erika und Minna als Schwestern. Familie Fritz Ebel. Familie Fritz Töpfer.
Blumberg, den 20. August 1920.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 22. August, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.


Sonntag, den 22. August 1920 (Nr. 188), Kreis-Nachrichten [2]

Weißensee. Am Donnerstag abend fand, wie nachträglich festgestellt worden ist, hier eine Versammlung von Kommunisten statt, in der beschlossen wurde, Waffen, die sich in einem geheimen Lager befanden, in der Nacht zu verteilen. Davon erhielt die Polizei Nachricht und besetzte deshalb die Gegend, in der das Waffenlager sein sollte, mit starken Patrouillen der Sicherheitspolizei. Es handelte sich um die Laubenkolonie, die um das Haus Grellstraße 24 in Weißensee liegt.
Eine der Patrouillen kam nun gegen 1 Uhr nachts an dem Hause Grellstraße 24 vorbei und wurde, als sie um die Ecke in die Hosemannstraße einbiegen wollte, von etwa sechs bis acht jungen Leuten, die sich im Hausflur in der Grellstraße verborgen gehalten hatten, mit Revolvern beschossen. Der Wachtmeister Schwedowski erhielt einen Schuß in den Rücken. Die Kugel verletzte das Herz, so daß Schwedowski sterbend zu Boden sank. Der Begleiter sprang in des nächste Haus, dessen Tor merkwürdigerweise auch nicht verschlossen war, und konnte von dort aus beobachten, wie die hinterlistigen Angreifer auf den in seinem Blute liegenden Schwedowski zueilten und ihn seiner Waffe und der Munition beraubten. ...
Inzwischen fielen von der anderen Seite des Laubengeländes, am Güterbahnhof Weißensee, mehrere Schüsse. Dort waren den Ueberwachungsbeamten der Eisenbahn zwei Männer aufgefallen, die sich an Lebensmittelwaggons zu schaffen machten. Die Beamten gaben Feuer, worauf die beiden Verdächtigen die Flucht ergriffen ...


Sonntag, den 22. August 1920 (Nr. 188), Anzeigen

Blumberg. Das auf Sonntag, den 22. und Montag, den 23. August festgesetzte Ernte-Fest findet bis auf weiteres nicht statt.


Dienstag, den 24. August 1920 (Nr. 189), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Kreistag des Kreises Niederbarnim. ...
6. Umbau der elektrischen Einrichtungen der Portalkrane am Hafen Tegel und Beschaffung einer weiteren Lokomotive für die Industriebahn Tegel - Friedrichsfelde (Magerviehhof).
... Zur ordnungsgemäßen Abwicklung des Uebergabeverkehrs in Friedrichsfelde und zur Verrichtung des umfangreichen Rangierdienstes auf den Bahnhöfen Hohenschönhausen und Weißensee, einschließlich der Bedienung der zahlreichen Privatanschlußgleise ist es erforderlich, in Hohenschönhausen eine neue Lokomotive zu stationieren. Die Kosten betragen 237500 M. ...
Die Kreisausschuß-Vorlage wurde ohne jede Änderung angenommen. ...
11. Bildung von neuen Schiedsmannsbezirken.
Der Kreistag stimmte ohne Widerspruch dem Vorschlage zu, wonach die Gemeinde Eiche dem 33. Schiedsmannsbezirk (Mehrow) zugeteilt wird. ...

Weißensee. Der Schrecken von Weißensee und Pankow war eine Einbrecherbande, deren Häuptling jetzt endlich unschädlich gemacht ist, während seine Spießgesellen noch von der Polizei gesucht werden. Der Verhaftete ist der Arbeiter Fritz Höhendorff, der aus Ostpreußen stammt und in der Lehderstraße 65, zusammen mit seiner Braut, einer Arbeiterin Martha Ramlow, wohnte. Unzählige Einbrüche, besonders in Wohnungen, veranlaßten die Kriminalpolizei zu besonderen Maßnahmen, und durch diese gelang es, dem Höhendorff auf die Spur zu kommen. ... Eine Durchsuchung der Wohnung förderte ein ganzes Warenlager gestohlener Sachen zutage: Kleidungsstücke, Wäsche, Schmucksachen usw. und eine Einbrecherausrüstung, wie sie besser und reichhaltiger kaum sein kann.


Dienstag, den 24. August 1920 (Nr. 189), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachdem die Neuwahlen zu den Gemeindeverwaltungsämtern und zu den Stellen in den Amtsbezirken, soweit sie vorzunehmen waren, im allgemeinen durchgeführt sind, werden 2 listenmäßige Zusammenstellungen hierunter zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Berlin, den 20. August 1920.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim, I.A. Voigt, Regierungs-Assessor.
A. Verzeichnis der Gemeindevorsteher, Schöffen und Schöffenstellvertreter
Ahrensfelde
  • Gemeindevorsteher: Buchholz, Albert, Gutsbesitzer
  • Schöffen: 1. Krüger, Rudolf, Stellmachermeister, 2. Ulfert, August, Gemüsegärtner
  • Schöffenstellvertreter: Schneider, Julius, Gastwirt
Blumberg
  • Gemeindevorsteher: Juert, Georg, Bauerngutsbesitzer
  • Schöffen: 1. Flöricke, Adolf, Zimmerer, 2. Ebel, August, Bauerngutsbesitzer, 3. Witt, Rudolf, Hilfsrottenführer
  • Schöffenstellvertreter: -
Eiche
  • Gemeindevorsteher: Lindemann, Paul, Landwirt
  • Schöffen: 1. Lindenberg I, Wilhelm, Landwirt, 2. Klus, Fritz, Landwirt
  • Schöffenstellvertreter: Bredereck, Julius, Landwirt
Hönow
  • Gemeindevorsteher: Kirschbaum, Friedrich, Rentier
  • Schöffen: 1. Hörnicke, Herrmann, Landwirt, 2. Meyer, Oswald, Lehrer
  • Schöffenstellvertreter: Mette, Gustav, Mühlenbesitzer
Krummensee
  • Gemeindevorsteher: Sommer, Richard, Landwirt
  • Schöffen: 1. Priewitz, Max, Landwirt, 2. Noack, Adolf, Landwirt
  • Schöffenstellvertreter: Sommer, Julius, Steuererheber a.D.
Lindenberg
  • Gemeindevorsteher: Kirschbaum, Georg, Bauerngutsbesitzer
  • Schöffen: 1. Gahtow, Rudolf, Lehngutsbesitzer, 2. Habermann, Hermann, Arbeiter
  • Schöffenstellvertreter: Baurath, Friedrich, Bauerngutsbes.
Mehrow
  • Gemeindevorsteher: z.Zt. unbesetzt
  • Schöffen: 1. Wegener, Gustav, Büdner, 2. Lindemann, August, Förster
  • Schöffenstellvertreter: Brederecke [!] Richard, Landwirt
B. Verzeichnis der Amtsvorsteher und Amtsvorsteher-Stellvertreter Blumberg
  • Amtsvorsteher: Weidelt, Gustav, Maurermeister in Blumberg
  • Amtsvorsteher-Stellvertreter: ---
Ahrensfelde
  • Amtsvorsteher: Buchholz, Albert, Gemeindevorsteher in Ahrensfelde
  • Amtsvorsteher-Stellvertreter: Löser, Paul, Maschinenmeister in Ahrensfelde


Mittwoch, den 25. August 1920 (Nr. 190), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Infolge der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin hat der Oberpräsident der Provinz Brandenburg ... eine vollständige Neuwahl des Kreistages für den Restkreis Niederbarnim angeordnet. ...
Verzeichnis der Wahlbezirke der Landgemeinden zur Wahl der Kreisatgsabgeordneten des Kreises Niederbarnim.
Wahlbezirk 3
Gemeinden [mit Einwohnerzahl]: Dahlwitz (1140), Neuenhagen (2667), Seeberg (193), Hönow (546), Ahrensfelde (739), Mehrow (98), Eiche (259), Blumberg (974), Löhme (218), Krummensee (283), Seefeld (512), Zusammen: 7579
Gutsbezirke [mit Einwohnerzahl]: Dahlwitz (453), Neuenhagen (106), Mehrow (152), Blumberg (306), Löhme (256), Zusammen: 1273
Zahl der zu wählenden Abgeordneten: 2


Mittwoch, den 25. August 1920 (Nr. 190), Anzeigen

Elektromotor, Drehstrom, 1 PS., mit Zentrifugalpumpe verkauft
Anton Ebel, Blumberg, Telephon Nr. 155.


Donnerstag, den 26. August 1920 (Nr. 191), Anzeigen, gekürzt [2]

Danksagung.
Für die herzlichen Beweise inniger Teilnahme, welche uns beim plötzlichen Hinscheiden unseres vielgeliebten Sohnes und Bruders Fritz Keisdorf erwiesen wurde, sagen wir hiermit unsern herzlichsten Dank.
Insbesondere danken wir Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte ..., Herrn Hauptlehrer Hoy mit seinem Schülerchor für den herzerquickenden Gesang, dem Turnverein „Germania“ für das ehrende Geleit, der Liebisch'schen Kapelle, allen Jugendfreunden für die schönen Kränze ... und sämtlichen Einwohnern von Blumberg, welche uns durch überreichte Kranzspenden und das ehrende Geleit ihre innige Teilnahme ausdrückten.
Blumberg, im August 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen: Familie August Keisdorf.


Donnerstag, den 26. August 1920 (Nr. 191a), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
Für die infolge der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin ... vorzunehmende Neuwahl des Kreistages hat der Kreisausschuß ... folgendes beschlossen: ...
Als Wahltermin ... ist Sonntag, der 19. September d. Js. festgesetzt ...
Berlin, den 21. August 1920.
Der Landrat, Schlemminger.

Verzeichnis der Stimmbezirke für die in den Wahlbezirken des Wahlverbandes der Landgemeinden vorzunehmenden Wahl von Kreistagsabgeordneten
Wahlbezirk III.
  1. Gemeinde Dahlwitz / Gut Dahlwitz: ...
  2. Gemeinde Neuenhagen / Gut Neuenhagen: ...
  3. Gemeinde Seeberg: ...
  4. Gemeinde Hönow: Gemeindevorsteher Kirschbaum, Gemeindeschöffe Hörnicke
  5. Gemeinde Ahrensfelde: Gemeindevorsteher Buchholz, Gemeindeschöffe Krüger
  6. Gemeinde Mehrow / Gut Mehrow: Gemeindevorsteher Thürling, Gemeindeschöffe Wegener
  7. Gemeinde Eiche: Gemeindevorsteher Lindemann, Gemeindeschöffe Lindenberg I
  8. Gemeinde Blumberg / Gut Blumberg: Gemeindevorsteher Juert, Gemeindeschöffe Ebel
  9. Gemeinde Löhme / Gut Löhme: ...
  10. Gemeinde Krummensee: ...
  11. Gemeinde Seefeld: ...


Freitag, den 27. August 1920 (Nr. 192), Kreis-Nachrichten [2]

Mahlsdorf. Einen jähen Tod fand der im 48. Lebensjahre stehende Lehrer Herm. Kaisch hierselbst. Im Begriff, den Weg zur Schule anzutreten, brach er, vom Herzschlag getroffen, tot zusammen. Der Verstorbene war auch Dirigent des hiesigen Männergesangvereins „Eintracht“.


Sonnabend, den 28. August 1920 (Nr. 193), Anzeigen

Ahrensfelde. Sonntag, den 29. August: Groß. Ernteball
Es ladet ergebenst ein W. Dubick, Gastwirt.


Sonntag, den 29. August 1920 (Nr. 194), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Bernau. Am gestrigen Freitag veranstaltete der „Kraftverkehr Marken, Ges. m. b. H.“ (Betriebsstelle Alt-Landsberg) eine Probefahrt für die heute zur Eröffnung gelangte Linie Alt-Landsberg - Werneuchen - Bernau - Oranienburg. Die Direktion hatte zu diesem Zwecke die Gemeinde-Vorstände der an der betr. Strecke liegenden Ortschaften eingeladen, die sich auch rege an der Fahrt beteiligten. Der im Innern mit 20 guten Lederpolster-Sitzen versehene Wagen, auf dem außerdem noch zwei Sitze vorn neben dem Fahrer vorgesehen sind, war hier bei der Abfahrt schon gut besetzt. Die Teilnehmerzahl wurde dann in den folgenden Ortschaften immer größer, so daß der Wagen in Oranienburg, am Endziel der ohne Störung verlaufenen fahrt, vollbesetzt eintraf. Die Fahrtdauer zwischen Alt-Landsberg und Oranienburg beträgt nach dem Fahrplan 3 Stunden, von Bernau bis zum Liepnitzsee ca. 30 Minuten, bis Oranienburg 1 Stunde 20 Minuten. Es wird vorläufig eine täglich einmalige Verbindung zwischen den an der Strecke liegenden Orten nach folgendem Fahrplan eingerichtet:
7,30 ab Alt-Landsberg - 7,40 Buchholz - 7,50 Wegendorf - 8,05 Werneuchen - 8,15 Weesow - 8,25 Willmersdorf - 8,35 Börnicke - 8,50 Bernau (Bahnhof) - 9,10 Bernau (Hotel „Schwarzer Adler“) - 9.40 Wandlitz - 9,55 Wensickendorf - 10,00 Zehlendorf - 10,10 Schmachtenhagen - 10,13 an Oranienburg.
[Zurück: 2,00 ab Oranienburg - ... - 5,00 an Alt-Landsberg]
Der Fahrpreis ist auf 50 Pfg. für den Personenkilometer festgesetzt. Die Fahrpreise betragen demnach von Alt-Landsberg bis Oranienburg 26,00 M. ... In Alt-Landsberg hat diese Linie Anschluß an den Auto-Omnibus nach Strausberg-Buckow-Wriezen. Diese Strecke bildet einen Teil des von der Gesellschaft geplanten Ringes um Berlin. ... Bei Bedarf soll ein Anhängerwagen gefahren werden. ...


Sonntag, den 29. August 1920 (Nr. 194), Anzeigen

Blumberg. Sonntag, den 29. und Montag, den 30. August Großes Erntefest nach ländlicher Sitte, wozu freundlichst einladen Die Gastwirte.


Dienstag, den 31. August 1920 (Nr. 195), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Altlandsberg. Der Verein zur Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd hält seine 27. Gebrauchshunde-Prüfung am 3. und 4. September auf der Domänen- und Stadtjagd hierselbst ab. ...


Dienstag, den 31. August 1920 (Nr. 195), Anzeigen[2]

Gut erhaltener kompletter Göpel zu verkaufen Gut Hönow 31.


Mittwoch, den 1. September 1920 (Nr. 196), Kreis-Nachrichten [2]

Johannisthal. Großfeuer auf einem Flugplatz. Die Albatros-Gesellschaft für Flugzeug­unternehmungen m. b. H. auf dem hiesigen Flugplatz ist Sonntag nacht von einem Großfeuer betroffen worden. Auf dem Flugplatz hat die Gesellschaft mehrere bedeutende Fachwerkschuppen errichtet, in denen u. a. fertige Flugzeuge, Motore sowie wertvolles Material lagerten und in denen sich außerdem die Büroräume und die Werkstätten befanden. Von diesen Schuppen ist einer von ungefähr 20 Meter Länge fast vollständig niedergebrannt. Menschenleben sind dem Brand glücklicherweise nicht zum Opfer gefallen, doch geht der Materialschaden in die Hunderttausende. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht aufgeklärt worden.


Sonnabend, den 4. September 1920 (Nr. 199), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Landwirt Ernst Meißner als Gemeindevorsteher der Gemeinde Mehrow.


Sonnabend, den 4. September 1920 (Nr. 199), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, den 5. und Montag den 6. September Großes Erntefest des Gemüsezüchtervereins von Ahrensfelde u. Umgeg. mit großem Wagenumzug wozu freundlichst einladen
Der Vorstand, Die Gastwirte: Hase, Dubick.


Sonntag, den 5. September 1920 (Nr. 200), Anzeigen [2]

Jagdverpachtung.
Die Jagdnutzung in dem gemeinschaftlichen Jagdbezirke Lindenberg b. Bln. von etwa 1100 Hektar wird am 11. September d. Js., nachmittags 4 Uhr im Schumann'schen Gasthause hierselbst, Bernauerstr.1 öffentlich meistbietend verpachtet werden. Die Pachtbedingungen haben öffentlich ausgelegen und werden im Termin nochmals bekannt gemacht werden.
Lindenberg, den 28. August 1920.
Der Jagdvorsteher Kirschbaum.


Sonntag, den 5. September 1920 (Nr. 200), Kreis-Nachrichten [2]

Mahlsdorf. Geldschrankknacker haben in der Nacht bei einem Einbruch in das hiesige Postamt den schweren eisernen Geldschrank zu öffnen versucht, doch hat derselbe dem Angriff standgehalten, so daß den Verbrechern Geld der Wertsachen nicht in die Hände fielen. Dafür haben sie sich an einigen lagernden Paketen schadlos gehalten, die sie teilweise beraubten. Bereits in der Nacht vom 24. zum 25. Januar hatten Einbrecher dem Postamte einen Besuch abgestattet.


Sonntag, den 4. September 1920 (Nr. 200), Anzeigen [2]

Küchen-Einrichtung. fast neu. steht zum Verkauf bei Gastwirt Genzow, Blumberg.

Eine Düngerstreumaschine (Viktoria), 3 m, und 10 Enten
verkauft Fritz Weber, Schmiedemeister, Lindenberg.

Emdener Riesengänse und junge Puten hat abzugeben
Friedrichshof bei Schwanebeck.


Donnerstag, den 9. September 1920 (Nr. 203), Kreis-Nachrichten

Mehrow. Der Besitzer des hiesigen Rittergutes, Herr Bothe, feierte am 4. September gemein­schaftlich mit seinen Leuten das Erntefest, verbunden mit einem Kinderfest. Morgens um 9 Uhr war Kirchgang, um 12 Uhr Abholen der Kronenjungfern mit ihren Erntekronen. Nach einer Ansprache vor dem Gutshause dankte Herr Rittergutsbesitzer Bothe und wies darauf hin, daß einzelne Familien schon 23-50 Jahre ihren Wohnsitz hier haben. Um 1 Uhr setzte sich der Festzug unter den Klängen der Kapelle Liebisch in Bewegung. Voran der Festleiter, es folgten 20 festlich geschmückte Reiter, dann acht Erntewagen mit den Gutsleuten. Ueber Hönow und Eiche kehrte man zurück nach Mehrow. Um 3 Uhr war der Ausmarsch nach dem Festplatz. Hier begann die Feier mit einem Festgesang des Schülerchors, hierauf folgte ein Reigentanz von 12 Jungfrauen und Wettspiele für Jung und Alt. Sämtliche Spiele wurden prämiiert, es waren wertvolle Gewinne darunter. Abends 9 Uhr war Fackelzug der Schulkinder. Nachdem ging es in den Festsaal, wo dem Tanze gehuldigt wurde. Auch wurden sämtliche Leute vom Gute für diesen Tag besonders verpflegt; ebenso fehlte es nicht an den nötigen Erfrischungen. Am folgenden Tage (Sonntag) nachmittags 5 Uhr fand eine Nachfeier statt.


Sonntag, den 12. September 1920 (Nr. 206), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Verzeichnis der Abänderungen des Verzeichnisses der Stimmbezirke für die in den Wahlbezirken des Wahlverbandes der Landgemeinden des Kreises Niederbarnim am 19. September vorzunehmenden Wahlen von Kreistagsabgeordneten.
...
Verzeichnis der Wahllokale für die in den Wahlbezirken des Wahlverbandes der Landgemeinden des Kreises Niederbarnim vorzunehmenden Wahlen von Kreistagsabgeordneten.
[Lfd. Nr. / Bestandteile des Stimmbezirks / Bezeichnung des Wahllokals]
Wahlbezirk III
  1. Gemeinde umd Gut Dahlwitz: Sitzungssaal der neuen Schule in Dahlwitz
  2. Gemeinde und Gut Neuenhagen: Turnhalle der neuen Schule in Neuenhagen
  3. Gemeinde Seeberg: Brederek'scher Gasthof in Seeberg
  4. Gemeinde Hönow: Gasthof Richard Seeger in Hönow
  5. Gemeinde Ahrensfelde: Gasthof Wilhelm Haase in Ahrensfelde
  6. Gemeinde und Gut Mehrow: Gastwirtschaft Bolle in Mehrow
  7. Gemeinde Eiche: Gastwirtschaft Seelisch in Eiche
  8. Gemeinde und Gut Blumberg: Gemeindedienstzimmer in Blumberg
  9. Gemeinde und Gut Löhme: Gasthof Ernst Goltschow in Löhme
  10. Gemeinde Krummensee: Pirwitz'scher Gasthof in Krummensee
  11. Gemeinde Seefeld: Jagdhof zum Seekrug (Inh. Gust. Kupper) in Seefeld


Dienstag, den 14. September 1920 (Nr. 207), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Zulassung und Verbindung der Wahlvorschläge für die Wahlen der Kreistagsabgeordneten im 4ten Wahlbezirk des Wahlverbandes der Landgemeinden des Kreises Niederbarnim. ...
II. Wahlvorschlag Kirschbaum. Bewerber:
  1. Landwirt Georg Kirschbaum in Lindenberg bei Berlin,
  2. Rudolf Gahtow I, Landwirt in Lindenberg bei Berlin,
  3. Gustav Kirschbaum, Landwirt in Schanebeck.


Mittwoch, den 15. September 1920 (Nr. 208), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Die zugelassenen Wahlvorschläge für den 3. Wahlbezirk des Wahlverbandes der Landgemeinden des Kreises Niederbarnim für die am 19. September 1920 vorzunehmende Kreistagswahl werden in der Form, in welcher sie zugelassen worden sind, hiermit bekannt gemacht:
1. Wahlvorschlag Breitinger.
  1. Karl Breitinger, Prokurist, Neuenhagen (Ostbahn), Eichen-Allee 3,
  2. Alfred Feuerstein, Lehrer, Blumberg, Bez. Potsdam,
  3. Richard Wenzke, Gauleiter des Landarbeiterverbandes, Neuenhagen, Ziegelstraße 71.
2. Wahlvorschlag Schmidt.
  1. Wilhelm Schmidt, Amtsrat, Löhme,
  2. Wilhelm Grün, Landwirt, Blumberg,
  3. Franz Blum, Gutsarbeiter, Mehrow.
3. Wahlvorschlag Franz.
  1. Paul Franz, Elektriker, Neuenhagen (Ostbahn), ...
  2. Paul Lossin, Tischler, Neuenhagen (Ostbahn), ...
  3. Ernst Rachow, Packer, Neuenhagen (Ostbahn), ...
4. Wahlvorschlag Schmäcke.
  1. Karl Schmäcke, Landwirt, Neuenhagen (Ostbahn),
  2. Fritz Steinert, Kaumann, Hoppegarten,
  3. Oswald Meyer, Lehrer, Hönow.
5. Wahlvorschlag Looff.
  1. Paul Loof, Administrator, Ahrensfelde,
  2. August Ebel, Bauerngutsbesitzer, Blumberg,
  3. Alfred Meifert, Versicherungs-Oberinspektor, Seefeld.
Die Wahlvorschläge Breitinger und Franz sind verbunden.
Die Wahlvorschläge Schmäcke, Schmidt und Loof sind gleichfalls verbunden; innerhalb dieser letzteren Gruppe wird die engere Verbindung des Wahlvorschlages Schmäcke mit dem Wahl­vorschlag Loof erklärt. Für die Verteilung der einem Wahlvorschlage zugeteilten Kreistags­abgeordneten unter die einzelnen Bewerber ist nach § 20 des Reichswahlgesetzes die nach dieser Niederschrift feststehende Reihenfolge der Bewerber maßgebend.
Neuenhagen (Ostbahn), den 11. September 1920.
Der Wahlkommissar Köseling.
Die Beisitzer Thormann. Adam. Ammon. Schmäcke.


Donnerstag, den 16. September 1920 (Nr. 209), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Berichtigung. In der Bekanntmachung vom 10. September 1920 ...
Wahllokal für den Stimmbezirk 4 des Wahlbezirks 4 (Gemeinde Lindenberg) ist der Gasthof Gustav Schumann (nicht Lehmann). ...


Freitag, den 17. September 1920 (Nr. 210), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Die Maul- und Klauenseuche sucht leider gegenwärtig unser Vaterland in steigendem Maße heim. Daher gilt es, alle Kräfte anzuspannen, um ihrer Herr zu werden und die schlimme Viehseuche zu bekämpfen.
...

Freitag, den 17. September 1920 (Nr. 210), Anzeigen

Ein starkes überzählig. Pferd sowie ein fast neuer leichter Geschäftsfederwagen sind zu verkaufen. Amtsvorsteher Buchholz, Ahrensfelde-Berlin.


Sonntag, den 19. September 1920 (Nr. 212), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Viehbestand der Wittwe Anna Hamann zu Blumberg, Gartenstr. 37 ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Blumberg, den 17. September 1920.
Der Amtsvorsteher.

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Landwirts Wilhelm Kirschhbaum in Hönow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Neuenhagen (Ostbahn), den 16. September 1920.
Der Amtsvorsteher Köseling.


Sonntag, den 19. September 1920 (Nr. 212), Anzeigen [2]

Eine wenig gebrauchte Kartoffel-Buddelmaschine verkauft
Gustav Wenzel, Blumberg.


Donnerstag, den 23. September 1920 (Nr. 215), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Unter dem Klauenviehbestande des Landwirts Hermann Hörnicke zu Hönow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Neuenhagen (Ostbahn), den 20. September 1920.
Der Amtsvorsteher Köseling.


Freitag, den 24. September 1920 (Nr. 216), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch auf Grund ... des Seuchengesetzes vom 26. Juni 19019 ... mit Ermächtigung des Herrn Reichspräsidenten folgendes bestimmt:
Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wird ein Sperrbezirk bestehend aus dem Gemeindebezirk Blumberg gebildet.
Im Bereich dieses Sperrbezirks gelten folgende Schutzmaßregeln: ...
Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden ... mit Haft oder mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bis 3000 Mark bestraft.
Berlin, den 22. September 1920.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim. I. A.: Dr. Eichmann.


Freitag, den 24. September 1920 (Nr. 216), Kreis-Nachrichten, gekürzt [2]

Von Bernau mit dem Postauto durch die Mark.
Wie in verschiedenen Teilen des preußischen Staates, so sind auch in unserer Provinz Kraftwagen-Personenposten eingerichtet worden, die dazu dienen sollen, die abseits der Eisenbahn liegenden Ortschaften untereinander zu verbinden und sie auch dem allgemeinen Verkehr näher zu bringen.
Unsere Stadt ist nun von der Reichspostverwaltung zum Ausgangspunkt mehrerer solcher Kraftwagenlinien erkoren worden. Der Betrieb beginnt, wie schon kurz mitgeteilt wurde, am heutigen Donnerstag. Die Kraftwagen fahren zu den im Fahrplan bestimmten Zeiten vom Postamt hierselbst ab. Bevor nun die Autobuslinien offiziell übergeben wurden, fanden mit den Wagen Probefahrten statt. Das geschah auch deshalb, um die Kraftwagenführer mit den ihnen größtenteils unbekannten Straßen einigermaßen vertraut zu machen. ...
Am Dienstag vormittag gegen ½9 Uhr wurde die dritte und letzte Orientierungsfahrt von dem hiesigen Postamte aus angetreten. Es ging, Börnicke rechts liegen lassend, durch Willmersdorf, Weesow nach Altlandsberg. Der Weg von Wegendorf nach Altlandsberg war aber nicht besonders gut, denn die Mitfahrenden wurden tüchtig durchgerüttelt; ebenfalls bei der Durchfahrt durch das Städtchen, wo vor dem Postamt ein kurzer Aufenthalt genommen wurde. Von Altlandsberg ging die Fahrt weiter nach Radebrück, Bruchmühle, Eggersdorf, Strausberg (Ostbahnhof), Strausberg (Schlagmühle) nach Strausberg (Stadt). Am Postamt dortselbst wurden der Strausberger Postmeister nebst Gattin sowie mehrere Vertreter der dortigen Stadtverwaltung aufgenommen und die Fahrt wurde fortgesetzt. ... Gleich hinter Strausberg wurden an die Leistungsfähigkeit des Kraftwagens hohe Anforderungen gestellt, es mußten nämlich mehrere hundert Meter Chaussee, bei denen man gerade mit Aufschüttungsarbeiten beschäftigt war, überwunden werden. Aber es glückte, man kam ohne Panne davon. Über Hohenstein, Ruhlsdorf, Bollersdorf kam man dann nach Buckow. ... Am herrlichen, von hohen bewaldeten Bergen umgebenen Schermützelsee vorbei kam das Auto durch die Stadt bis zum Hotel „Buckower Hof“. In den gemütlichen Räumen des Hotels wurde bei einem Glase Bier ein Stündchen verweilt. ...
Auf der Fahrt nach Wriezen durchfuhr man zunächst Reichenberg und gelangte dann nach Ringenwalde. ... Durch Karlsdorf, Altfriedland, Gottesgabe, Metzdorf, Cunersdorf und Vervais kam die Reisegesellschaft nun nach Wriezen. Auf dem Wege dorthin konnte man in allen durchfahrenen Dörfern auffallend viel Geflügel, Hühner und Enten, namentlich aber Gänse, beobachten, welche vor dem gelben Ungetüm (die Kraftwagen haben den postgelben Anstrich) ängstlich flüchteten. Große Rinder- und Hammelherden sah man allenthalben auf den Wiesen und den abgeernteten Feldern. In den Dörfern wird auch viel Tabakbau betrieben, denn man sah öfter Schuppen, in denen Tabak zum Trocknen aufgehängt war. ... In Wriezen wurde im Hotel „zum Kronprinzen“ zu Mittag gegessen, sodann wurde auf einem andern Weg nach Strausberg zurückgekehrt.
Von Wriezen fuhr man über Schulzendorf, Lüdersdorf, Haselberg durch Harnekop, hier konnte man im Vorbeifahren das Schloß des verstorbenen Feldmarschalls Grafen Haeseler liegen sehen. Ueber Sternebeck, Prötzel, Prädikow und Klosterdorf gelangte man wieder nach Strausberg. ... In Strausberg wurde für den Motor Benzin eingenommen und dann wurde die Fahrt nach Erkner fortgesetzt. Ueber Eggersdorf fuhr man duch Hennickendorf, am Stienitzsee entlang, durch Herzfelde, Rüdersdorf und Woltersdorf nach Erkner. ...
Von Erkner aus fuhr der Kraftwagen über Woltersdorf, Kalkberge, Schulzenhöhe, Tasdorf, Petershagen, Bahnhof Fredersdorf nach Altlandsberg. Ohne Aufenthalt wurde von dort aus die Heimfahrt nach Bernau fortgesetzt. In flotter Fahrt ging es nun durch Krummensee, Seefeld und Löhme auf fast schnurgerader Chaussee nach Börnicke. ... Von Börnicke aus kam man dann in wenigen Minuten nach Bernau, wo man um 9 Uhr wieder vor dem Postamt anlangte. Nach Dankesworten an die Postverwaltung und die die Fahrt leitenden Beamten begaben sich die Teilnehmer der Fahrt, auf der über 300 Kilometer zurückgelegt wurden, heimwärts. Mancher der Mitreisenden trennte sich wohl mit Bedauern von dem Kraftwagen, in dem er fast 12 Stunden in angenehmer Fahrt durch die zum Teil schönsten Gegenden der Mark Brandenburg verbracht hatte.


Sonnabend, den 25. September 1920 (Nr. 217), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Nach Mitteilung der Oberpostdirektion in Berlin sind in der Nacht vom 9. zum 10. September in der Fernlinie I d an der Landsberger Chaussee zwischen Marzahn und Hönow zwischen den Stangen 207, 208 und 209 zwei Fernsprechdoppelleitungen zerschnitten. Der Leitungsdraht ist zum größten Teil gestohlen worden. Die gestohlenen Leitungen bestehen aus 3 und 4 mm starken Bronzedraht und haben ein Gesamtgewicht von rd. 40 kg. Der Gesamtwert beträgt rd. 850 M. Die Diebe haben einen Teil der Beute im Gewicht von 14,5 kg liegen lassen, der bei der Postagentur Hönow abgegeben worden ist.
Durch den Diebstahl ist der Betrieb in den betr. Leitungen verhindert worden (§ 317 Str. G. B.).
Für die Ermittelung der Täter ist eine Belohnung von 200 M. ausgesetzt. ...


Sonnabend, den 25. September 1920 (Nr. 217), Anzeigen [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, d. 26. Septbr. 1920: Groß. Kavalierball.
Es laden freundlich ein Otto Garz, Kapellmeister, Berlin. W. Dubick, Gastwirt.

6-7jährigen braunen Wallach verkauft wegen Arbeitsmangel
A. Weidelt, Blumberg.


Sonntag, den 26. September 1920 (Nr. 218), Anzeigen, gekürzt [2]

Große Inventar-Auktion in Blumberg.
Am Mittwoch, den 6. Oktober d. Js., von vorm. 9½ Uhr ab werde ich auf dem Grundstück der Frau Gutsbesitzer Noack in Blumberg nachstehendes lebende und tote Wirtschaftsinventar, als: 5 starke Pferde, Ackergeschire, 5 Ackerwagen, 1 Kutschwagen, Bindemähmaschine, Drillmaschine, Ablegemaschine, Breitsäemaschine, 1 neuen Düngerstreuer (Westfalia), Kartoffelbuddelmaschine, Jauchefaß, Karrenpflüge mit Vorschäler, 1 neuen Kultivator, Hungerharken, 2 Ringelwalzen, Windfege, 1-, 2- und 3 scharige Pflüge, Eggen, Wagenkastengestelle, Ernteleitern sowie viele andere Wirtschaftsgeräte. meistbietend gegen Barzahlung und vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Verkaufsbedingungen verkaufen.
Berlin, im September 1920
H. Lewin, Barnimstraße 21 (im Auftrage der Frau Gutsbesitzer Noack).

Scheunendach auf Abriß zum Verkauf bei Rich. Koch, Lindenberg.


Dienstag, den 28. September 1920 (Nr. 219), Anzeigen

Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß entschlief Sonnabend früh 2½ Uhr sanft nach kurzem, schweren Leiden unsere inniggeliebte Tochter Lucie Steeger im Alter von 22 Jahren.
Dies zeigen tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen.
Lindenberg, den 25. September 1920.
Die Beerdigung findet am 28. September, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt.

Mädchen für Hausarbeiten sofort gesucht. Inspektor v. Damnitz, Hönow 31.


Sonnabend, den 2. Oktober 1920 (Nr. 223), Anzeigen [2]

Danksagung
Allen denen, welche unsere teure entschlafene Tochter Lucie Steeger zur letzten Ruhe geleiteten und Kränze spendeten, sagen wir hiermit unsern tiefgefühltesten Dank. Besonderen Dank Herrn Prediger Schacht für seine trostreichen Worte.
Lindenberg, den 28. September 1920.
Die trauernden Hinterbliebenen: Familie August Steeger.


Sonntag, den 3. Oktober 1920 (Nr. 224), Aus dem Kreise Niederbarnim und Groß-Berlin

Hönow. Dieser Tage nachts sind aus der hiesigen Kirche mittels Nachschlüssels ein mattroter Teppich, eine hellblaue Altardecke mit silbernem Kreuz, Jahreszahl 1864, eine hellblaue Taufdecke (fast neu), eine weißleinene Altardecke mit roter Stickerei (kommt her zu mir alle usw.), drei etwa 40 cm hohe weiße Porzellanvasen mit blauen Blumen und ein schwarzer Talar entwendet worden. Es scheint sich um gewerbsmäßige Einbrecher aus Berlin zu handeln. Zweckdienliche Angaben, die zur Ermittelung der Täter führen können, werden im Polizei-Geschäftszimmer Neuenhagen (Ostbahn) entgegengenommen. Vor Ankauf der Sachen wird gewarnt.


Sonntag, den 3. Oktober 1920 (Nr. 224), Anzeigen

Starkes Arbeitspferd, überzählig, verkauft G. Hagert, Lindenberg b. Berlin.


Dienstag, den 5. Oktober 1920 (Nr. 225), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Unter dem Klauenviehbestande des Landwirts Adolf Döberitz zu Hönow ist die Maul- und Klauenseuche erloschen. Die Gehöftssperre ist aufgehoben.
Neuenhagen (Ostbahn), den 1. Oktober 1920.
Der Amtsvorsteher Köseling.


Dienstag, den 5. Oktober 1920 (Nr. 225), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Waffenabgabe für Kriegervereine. Von maßgebender Stelle wird der Kyffhäuser-Bund der deutschen Landes-Kriegerverbände darauf hingewiesen, daß die in einem früheren Erlasse des Reichswehrministeriums angeordnete Abgabe der Gewehre 98 nebst scharfer Munition an die Zeugämter (bezw. Artillerie-Depots) nach dem Inkrafttreten des Entwaffnungsgesetztes nicht mehr in Frage kommt. ...


Mittwoch, den 6. Oktober 1920 (Nr. 226), Aus dem Kreise ... [2]

Dahlwitz. Ein dreister Einbruch wurde in der Nacht in dem Grundstück des Gastwirts Großwendt verübt. Diebe drangen, nachdem sie, um den Schall zu dämpfen, den Hof mit Stroh belegt hatten, in die dort befindlichen Stallungen des Trainers Kietzer ein, entwendeten einen Jagdwagen, drei Geschirre, sowie den von Northeast a. d. Flagge gezogenen Hengst Falke und fuhren mit ihrer Beute über die Felder davon. Man konnte der Diebe bisher noch nicht habhaft werden.

Biesdorf. Der langjährige Gemeindevorsteher Friedrich Braunsdorf ist für seine Verdienste um die Gemeinde zum Ehrenbürger ernannt worden. Seit mehr als 25 Jahren stand B. an der Spitze der Gemeinde.


Donnerstag, den 7. Oktober 1920 (Nr. 227), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Vor dem Ende der Ablieferungspflicht. Nur noch wenige Tage zahlen die Ablieferungsstellen die vollen Prämien für die abzuliefernden Waffen, Waffenteile und Munition aus. Vom 11. Oktober ab werden die Prämien auf die Hälfte herabgesetzt und vom 21. Oktober ab gar nicht mehr bezahlt werden. Wer daher jetzt noch ablieferungspflichtige Waffen zu Hause hat, sollte sich beeilen, sie zu den Ablieferungsstellen zu bringen. Es ist zu bedenken, daß nach dem Ablauf der Ablieferungs­pflicht, also nach dem 1. November, scharfe Kontrolle Wegen Waffenbesitz zu erwarten ist, und daß jedermann, bei dem noch Waffen gefunden werden, schwer bestraft wird. ...


Freitag, den 8. Oktober 1920 (Nr. 228), Aus dem Kreise ... [2]

Besseres Bier in Aussicht! Um die Brauindustrie, die durch die Stockung des Absatzes wirtschaftlich schwer bedroht ist, nicht zugrunde gehen zu lassen, hat die preußische Regierung beschlossen, die Malzkontingente der Brauereien auf 30 Proz. des Friedensmalzverbrauchs festzusetzen, so daß in Zukunft neben dem Einfachbier auch Vollbier mit einem Stammwürzegehalt von 8 Proz. zugelassen wird.


Sonnabend, den 9. Oktober 1920 (Nr. 229), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 10. Oktober Große Tanzmusik, wozu freundlichst einladet P. Reiche, Gastwirt.

Jungen Schlächtergesellen zum sofortigen Antritt sucht
Schubert, Schlächtermstr., Hönow b. Mahlsdorf (Ostb.).


Sonntag, den 10. Oktober 1920 (Nr. 230), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 17. Oktober 1920 findet imSaale des Herrn Reiche grosses Streich-Konzert statt. Außerdem: Auftreten des Humoristen Herrn Felbel.
Anschließend: Großer Ball.
Kassenöffnung 6 Uhr.
Die verehrten Einwohner von Lindenberg und Umgegend sind hierzu herzlich eingeladen.
Der Wirt. Der Leiter.


Mittwoch, den 13. Oktober 1920 (Nr. 232), Aus dem Kreise ...

Mehrow. (verspätet eingegangen.) Am Sonntag, den 3. Oktober beging die Ortsgruppe Mehrow des Verbandes der nationalgesinnten Soldaten ihr Hindenburg-Geburtstagsfest verbunden mit Gründungsfeier. Um 9 Uhr vormittags war geschlossener Kirchgang mit der von der Ortsgruppe Spandau zur Verfügung gestellten Fahne. Herr Pfarrer Benecke gedachte in seiner Predigt mit markigen Worten unseres Nationalhelden. Er ermahnte alle, sich unsern Hindenburg zum Vorbild ihres ganzen Lebenswandels zu nehmen. Treu und gläubig an den großen Alliierten im Himmel und pflichtbewußt bis zum äußersten, so wie unser Generalfeldmarschall es war, mit einem Wort: Deutsche müssen wir wieder werden!
Zum Nachmittag war eine größere Anzahl Gäste erschienen, u. a. auch noch viele aktive Soldaten. Ein feines, herzerfrischendes Bild war es, als die Fahne an der militärisch stramm salutierenden Front der Ortsgruppe vorbei getragen wurde. Dann marschierten alle zur Festhalle, dem zu diesem Zwecke eigens mit Tannengrün und unsern alten Reichsfarben geschmückten Hächselboden des Rittergutes Mehrow, der zu der Feier der Ortsgruppe von ihrem Ehrenmitglied Kamerad Rittergutsbesitzer Bothe liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt wurde. Auf der behelfsmäßig hergestellten Bühne war ein geschmackvoll hergerichteter Hindenburg-Altar mit dem vom Lichterglanz umgebenen Bild des Generalfeldmarschalls aufgebaut. Die Festfolge war mit Rücksicht auf die kurze Zeit der Vorbereitung – nur 8 Tage lang konnten in der schweren Kartoffelernte einige Abendstunden dazu geopfert werden – eine ausgezeichnete.
Der erste Vorsitzende der Ortsgruppe Kam. Voß hieß die Erschienenen willkommen und legte dar, weshalb die Mehrower nationalgesinnten Soldaten eine Ausnahme machen von der leider jetzt allgemein üblichen Regel des Vergessens unserer großen Deutschen: „Weil wir bei Alt und Jung und besonders bei der Jugend als unserer einzigen Hoffnung das Erinnern wach halten wollen an die große Zeit, die wir erlebten und seinen Helden, deren größter unser geliebter General­feldmarschall von Hindenburg ist. Ein Volk, das seine Helden nicht ehrt, ist nicht mehr wert, als solches zu leben. Und wir Deutschen dürfen stolz sein auf unsere Taten und Helden und wollen sie nie vergessen. Wir wollen wieder ein Volk werden, wie wir’s zu Bismarcks Zeiten waren!“
Auf den von Kam. Jakobs vorgetragener Wortspruch folgte die Festrede von Kam. Preuße. Er führte in klaren schlichten Worten das Heldenleben des größten Deutschen der Gegenwart vor aller Augen. Die Rede klang in ein dreifaches Hurra auf unsern Hindenburg aus, in das die gesamte Festversammlung einstimmte. Es wurde stehend auf die alte bekannte Weise das Hindenburglied gesungen: „Heil Dir im Siegerkranz. Reiter des Vaterlands, Heil Hindenburg!“ usw. Gedicht­vorträge, Kinder- und gemeinsamer Gesang wechselten in bunter Folge ab. Dann wurden stimmungs­volle lebende Bilder „Ein deutsches Kriegerleben“ dargestellt, deren erstes der Auszug ins Feld und letztes ein schlichtes Heldengrab war. Manches Auge feuchtete sich in wehmütiger Erinnerung.
Der Vertreter des V. n. S. Kam. Major Snethlage sprach darauf kernige deutsche Worte, die mit einem Hoch auf unser geliebtes deutsches Vaterland endeten, worauf die Versammlung stehend das Deutschland-Lied sang. Herr Generalsekretär Peter, Vorsitzender des Reichslandarbeiterbundes, bot unserer neu gegründeten Ortsgruppe Waffenbrüderschaft an, die freudig angenommen wurde. Nach turnerischen Darbietungen sprach der erste Vorsitzende der Ortsgruppe das Schlusswort, der auch folgendes an Hindenburg gerichtete Telegramm verlas: „Die Ortsgruppe Mehrow des V. n. S. entbietet Ihrer Exzellenz zum heutigen Wiegenfeste treudeutsche Grüße mit dem hoffnungsvollen Wunsche, dass Euer Exzellenz dem deutschen Vaterlande noch lange Zeit erhalten bleiben mögen.“ Wir denken, dass mancher, der bisher noch nicht ganz fest zu uns gehörte, mit vollem Herzen für unser Vaterland und unsere Sache heimgegangen ist.
Die Ortsgruppe ist erst einige Wochen alt. Wir haben Großes geplant; doch braucht man zu einer organisatorischen Arbeit Geld. Und die Kasse ist klein, da fast nur Arbeiter Mitglieder sind. Für Geldspenden, Turngeräte, Lese- und Vortragsstoff wäre die Ortsgruppe von Herzen dankbar und bittet freundliche Geber, dieselben zu richten an die Ortsgruppe Mehrow des V. n. S. z. H. des Herrn Otto Voß, Rittergut Mehrow, Post Ahrensfelde bei Berlin.


Mittwoch, den 13. Oktober 1920 (Nr. 232), Anzeigen [2]

Zuverlässige Arbeiterfamilie verlangt Richard Schulze, Landwirt, Eiche b. Ahrensfelde.


Sonnabend, den 16. Oktober 1920 (Nr. 235), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Ein Glockenbeschaffungsverband für Kirchenglocken. Zum Ersatz der während des Krieges beschlagnahmten Kirchenglocken ist beim Reichskommissar für die Abwicklung der Metall­mobilmachung ein Glockenbeschaffungsverband unter Beteiligung der obersten Kirchenbehörden in der Bidung begriffen. ...

Altlandsberg. Einen Einbruch verübten Diebe in dem Betriebe der hiesigen Kleinbahngesellschaft. ... Am Morgen wurde der Diebstahl gleich bemerkt und dem Landjäger Heinicke gelang es nach erfolgreichem Bemühen, zwei von den drei Tätern dingfest zu machen, der Dritte ist entwischt.


Dienstag, den 19. Oktober 1920 (Nr. 237), Amtlicher Teil, gekürzt [1]

Bekanntmachung.
Verzeichnis der Landgemeinden und Gutsbezirke, welche am 1. Oktober 1920 in der Einheits­stadtgemeinde Berlin aufgegangen sind.
Landgemeinden:
  1. Biesdorf
  2. Falkenberg
  3. Karow
  4. Kaulsdorf
  5. Mahlsdorf
  6. Malchow
  7. Marzahn
  8. Wartenberg
Gutsbezirke:
  1. Biesdorf
  2. Falkenberg
  3. Hellersdorf mit Wuhlgarten
  4. Malchow
  5. Wartenberg
Durch das Ausscheiden obiger Orte und die Verstaatlichung der Polizei haben folgene Amtsbezirke zu bestehen aufgehört:
  • Amtsbezirk Nr. 4 Biesdorf
  • Amtsbezirk Nr. 22 Falkenberg
Teilweise aufgegangen sind folgende Amtsbezirke:
  • Nr. 23 Malchow
    Nach Berlin gekommen: Malchow, Gemeinde, Malchoe, Gut, Karow
    Bei dem Kreise Niederbarnim verblieben: Lindenberg Gemeinde;
    Der Restamtsbezirk wird verwaltet von: Amtsvorsteher Buchholz in Ahrensfelde (beauftragt als benachbarter Amtsvorsteher)
  • Nr. 20 Ahrensfelde
    Nach Berlin gekommen: Hellersorf mit Wuhlgarten Gut
    Bei dem Kreise Niederbarnim verblieben: Ahrensfelde Gmeinde, Mehrow Gemeinde, Eiche Gemeinde, Mehrow Gutsbezirk
    Der Restamtsbezirk wird verwaltet von: Amtsvorsteher, Gemeindevorsteher Buchholz in Ahrensfelde
Berlin, den 15. Oktober 1920
Der Landrat.
I.A.: Voigt, Regierungsassessor.


Mittwoch, den 20. Oktober 1920 (Nr. 238), Anzeigen

Runkelrüben verkauft Noack, Krummensee, Station Seefeld. Tel. Altlandsberg 33.


Freitag, den 22. Oktober 1920 (Nr. 240), Aus dem Kreise ...

Bernau. Die Autolinie des Kraftverkehrs Marken von Bernau nach Oranienburg ist in diesen Tagen aufgehoben worden. ... Wie weiter gemeldet wird, sind die Postautolinien Bernau-Altlandsberg-Erkner und Bernau-Altlandsberg-Strausberg-Wriezen eingezogen worden. Auf diesen Strecken verkehren nur noch die grauen Wagen der Gesellschaft Marken. ...

Altlandsberg. In der letzten Generalversammlung der Altlandsberger Kleinbahn wurde über die Zukunft unserer Kleinbahn beschlossen. Der Beschluß ging dahin, daß mangels Mittel und der Unrentabilität der Bahn der Betrieb eingestellt werden soll. Der Zeitpunkt wurde nicht bestimmt.


Sonnabend, den 23. Oktober 1920 (Nr. 241), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, d. 24. Oktober 1920: Groß. Ball
Es laden dazu freundlichst ein Otto Garz (Kapellmstr. Berlin), Wilh. Dubick (Gastwirt).


Sonntag, den 24. Oktober 1920 (Nr. 242), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Klauenviehbestande des Vorwerks Elisenau (Gutsbezirk Blumberg) ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Blumberg, den 22. Oktober 1920.
Der Amtsvorsteher.


Sonntag, den 24. Oktober 1920 (Nr. 242), Anzeigfen

Lindenberg.
Sonntag, den 24. d. Mts. Große Tanzmusik wozu freundlichst einladet.
Gustav Schumann, Gastwirt.


Sonntag, den 24. Oktober 1920 (Nr. 242), Aus dem Kreise ...

Hönow. Dieser Tage hielt der Herr Lehrer Meyer einen hochinteressanten Vortrag über die Hönower Ortsgeschichte. Bisher war die Gemeinde leider noch nicht im Besitze von irgend welchen zusammenhängenden Aufzeichnungen über die Vergangenheit ihres Dorfes. Herr Lehrer Meyer hat sich der Arbeit unterzogen und nach langem mühevollem Suchen und Zusammentragen aus alten Dokumenten der in der Umgegend liegenden Ortschaften, aus dem Schwerinschen Hausbuch, aus dem Staatsarchiv in Verbindung mit höchsten Behörden usw. einen Zusammenhang der Hönower Ortsgeschichte geschaffen, der bis in verschiedene vergangene Jahrhunderte reicht und bis zur jüngsten Zeit aufgezeichnet ist.


Dienstag, den 26. Oktober 1920 (Nr. 243), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Landwirt Karl Rätz als Schöffe der Landgemeinde Mehrow.


Dienstag, den 26. Oktober 1920 (Nr. 243), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Friedrichsfelde. In die Güterkasse der Station Magerviehhof-Friedrichsfelde ist während der Nacht eingebrochen worden. Da die Güterabfertigung nur von 1 Uhr nachts bis ½6 Uhr morgens unbesetzt ist, kommen nur diese Stunden für die Ausübung des Raubes in Frage. Die Diebe gelangten mit einem Nachschlüssel in den Kassenraum und erbrachen dann den schweren Geldschrank. Sie raubten den gesamten Barbestand von 150000 M. und Stempelmarken in Wert von 11000 M. Trotz eifrigen Nachforschens fehlt bisher jede Spur von den Tätern. ...


Mittwoch, den 27. Oktober 1920 (Nr. 244), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Sonnabend, 30. Oktober, von nachm. 5 Uhr ab findet in meinem Lokal Bernauerstr. 1 ein Gemütliches Beisammensein verbunden mit Wurst- und Eisbeinessen statt, wozu ich alle Freunde und Gönner bestens einlade.
Gustav Schumann, Gastwirt.

Habe große weiße Peking-Enten zu verkaufen, eignen sich sehr zur Zucht.
Oberschweizer Kaufmann in Birkholz bei Blumberg.


Freitag, den 28. Oktober 1920 (Nr. 247), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Die Bürgermeisterwahl findet am 3. November statt. Der „Niederb. Anz.“ teilt hierzu mit: Soviel wir wissen, sind nur 2 Kandidaten aufgestellt, unser bisheriger bewährter Bürgermeister Herr Semner und Herr Schwarzburger, jetzt Kreistagsabgeordneter und Stadtverordneter von Groß-Berlin. Der Herr stellte sich am Montag den Stadtverordneten vor.


Freitag, den 29. Oktober 1920 (Nr. 246), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Die Entwaffnung. Die für die freiwillige Waffenabgabe festgesetzte Frist neigt sich dem Ende zu. ... Verstöße gegen das Entwaffnungsgesetz werden mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten, mit Geldstrafe bis zu 100000 Mark und in besonders schweren Fällen mit Zuchthausstrafe bis zu 10 Jahren geahndet. ...


Sonnabend, den 30. Oktober 1920 (Nr. 247), Amtlicher Teil

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Gutsbesitzer Richard Möser als Gemeindevorsteher der Landgemeinde Eiche.


Dienstag, den 2. November 1920 (Nr. 249), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Unter den Rindviehbeständen der Landwirte Ernst Koch, Georg Ebel, Friedrich Gahtow in Lindenberg, bei Wilhelm Lindenberg in Eiche und bei August Grube in Ahrensfelde ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Die Gehöfte sind gesperrt.
Ahrensfelde, den 30. Oktober 1920.
Der Amtsvorsteher Buchholz

Bekanntmachung.
Der Friseur Richard Lehmpuhl aus Biesdorf wird hiermit ... zum öffentlichen Fleischbeschauer im Beschaubezirk Biesdorf bestellt.
Berlin, den 4. Oktober 1920. ...

Personalnachweisung.
Bestätigt:
der Kaufmann Reinhold Roth als Gutsvorsteher-Stellvertreter für den Gutsbezirk Mehrow.


Dienstag, den 2. November 1920 (Nr. 249), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Mit Genehmigung der Reichsprüfungsstelle und der Berliner Lokalkommission hat der Verein der Gastwirte Altlandsberg den Preis für das Vollbier auf 4 M. festgesetzt.


Donnerstag, den 4. November 1920 (Nr. 251), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Kriegsgräber. Der „Volksbund Deutsche Kriegsgräber e.V. ...“ hat in den letzten Monaten seiner Tätigkeit an mehreren französischen, belgischen und polnischen Orten deutsche Kriegsgräber bepflanzen und an Gedenktagen mit immergrünen Kränzen schmücken lassen. Er konnte auch vielen Angehörigen Auskünfte über den augenblicklichen Zustand der Gräber geben und ihnen behilflich sein, Grabstätten, auf denen die Grabzeichen fehlten oder die Inschriften verwittert waren, neu zu bezeichnen. ...


Dienstag, den 9. November 1920 (Nr. 255), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Vor einigen Tagen fand eine Stadtverordnetenversammlung zur Neuwahl des Bürgermeisters statt. Alle Stadtverordneten waren anwesend. Es wurden abgegeben neun Stimmen für Herrn Bürgermeister Semner, neun Stimmern für Herrn Schwarzburger. Bei Stimmengleichheit mußte das Los entscheiden. Es entschied für Herrn Schwarzburger. Wie der „Niederbarnimer Anzeiger“ hört, ist jedoch die Wahl ungültig, da zwei Wahlgänge erforderlich sind. Es müßte also eine nochmalige Wahl stattfinden.

Buch. Im Hospital hierselbst hat sich eine Schwester [absichtlich] mit Kokain vergiftet. ...


Mittwoch, den 10. November 1920 (Nr. 256), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Mit Genehmigung der Landespolizeibehörde wird dem praktischen Tierarzt Hagenstein aus Altlandsberg seine vor dem Kriege innegehabte Stellung als Ergänzungsfleischbeschauer für die Amtsbezirke Ahrensfelde und Neuenhagen bis auf Weiteres unter Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs wieder übertragen. Die bisherigen Ergänzungsbeschauer dieser Bezirke, die Tierärzte Dr. Mährich (für Ahrensfelde) und Oberstabsveterinär a. D. Roedix (für Neuenhagen) werden für diese Bezirke zu seinen Stellvertretern bestellt.
Berlin, den 28. Oktober 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Freitag, den 12. November 1920 (Nr. 258), Anzeigen [2]

Torfabfälle, erdfeucht, zum Beimengen und Verbessern des Stalldüngers, lockert schweren Boden, hält Sandboden feucht. Preis ab Werk Kubikmeter 45 Mark.
Torfwerk Hönow. Tel. Neuenhagen 94.

2 kräftige schwarz-braune Mittel-Pferde verkauft wegen Betriebsveränderung
Adolf Thürling, Landwirt, Mehrow b. Ahrensfelde.


Sonntag, den 14. November 1920 (Nr. 260), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Kriegsgräberstätten und Kriegsgräberpflege. Für den Nachweis der Kriegsgräberstätten des In- und Auslandes und für die Kriegsgräberfürsorge ist das Zentralnachweisamt für Kriegsverluste und Kriegsgräber (Z. A. K.) Berlin NW. 7, Dorotheenstraße 48, die allein zuständige Behörde.
Durch Artikel 225 des Friedensvertrages haben sich die alliierten und assoziierten Regierungen verpflichtet, die auf ihren Gebieten gelegenen deutschen Kriegsgräberstätten mit Achtung zu behandeln und instand zu halten. Nach den bisherigen Feststellungen liegt kein Grund für die Annahme vor, daß die Ententeregierungen dieser Verpflichtung nicht nachzukommen gedenken.
Um eine geordnete Grabpflege zu gewährleisten, werden in Frankreich und Belgien, zum Teil auch in anderen Ländern, die im Kampfgebiet zerstreut liegenden Kriegsgräber und auch einige kleinere Friedhöfe zu Sammelfriedhöfen zusammengelegt. Das Zentralnachweisamt erhält später über die ausgeführten Umbettungen besondere Protokolle und über die fertiggestellten Friedhöfe Listen durch die Ententeregierungen zugesandt.
Da bei den Umbettungen die Grabstätten in einheitlicher Weise hergerichtet werden, erscheint es zwecklos und dürfte den Gesamteindruck stören, wenn Angehörige Sonderwünsche bezüglich der der Errichtung von Grabdenkmälern schon jetzt durchzuführen gedenken.
Aus dem Vorstehenden erhellt, daß sichere Auskunft in vielen Fällen erst nach Beendigung der Umbettungsarbeiten, also wohl kaum vor Jahresschluß erteilt werden kann. Infolge der politischen Verhältnisse im Osten ist auch über dortige Gräber die Erteilung einwandfreier Auskunft zur Zeit häufig unmöglich.
Berlin, den 6. November 1920.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim. I. A.: Dr. Eichmann.


Sonntag, den 14. November 1920 (Nr. 260), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Kartoffeln gibt es nach Befragung noch genug zur Belieferung in unserer Stadt, es ist nunmehr vom Landrat ein Ausfuhrverbot aus der Stadt erlassen worden. Fraglich erscheint nur, ob die Landwirte zum Preise von 25 Mark liefern.


Mittwoch, den 17. November 1920 (Nr. 262), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.
Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch .... folgendes bestimmt: Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche werden Sperrbezirke, bestehend aus den Gemeinde­bezirken Friedrichsthal mit Fichtengrund, Malz, Herzfelde, Vogelsdorf, Schönwalde, Schönerlinde und Ahrensfelde, gebildet. ...
Berlin, den 15. November 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Freitag, den 19. November 1920 (Nr. 263), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Nach Mitteilung des Postamts in Bernau sind in der Nacht vom 4. zum 5 November an der Landstraße Bernau-Lindenberg zwischen den Stangen 196-198 km 21,5 aus 2 Fernsprech­verbindungsleitungen etwa 20 kg Bronzedraht von 2 und 3 mm Stärke entwendet worden. Für die Ermittelung der Täter ist eine Belohnung bis zu 500 M. ausgesetzt.
Berlin, den 9. November 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.

Bekanntmachung.
Aufhebung einer viehseuchenpolizeilichen Anordnung. Nachdem die Maul- und Klauenseuche in sämtlichen Gehöften des Sperrbezirkes Blumberg erloschen ist, hebe ich meine viehseuchen­polizeiliche Anordnung vom 22. September 1920 ... Kreisblatt 216 hiermit wieder auf.
Berlin den 13. November 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Freitag, den 19. November 1920 (Nr. 263), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Für unsere Stadt ist nunmehr vom Landrat ein Kartoffelausfuhrverbot erlassen worden, weil hier Kartoffeln kaum zu haben sind.


Sonnabend, den 20. November 1920 (Nr. 254), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wurde, ist die im Kreisblatt Nummer 260 und 263 gebrachte Nachricht, daß für Kartoffeln nunmehr vom Landrat ein Ausfuhrverbot aus der Stadt erlassen worden ist, unzutreffend. Ein solches Ausfuhrverbot ist vom Landrat nicht erlassen worden. Wie die Reichskartoffelstelle wiederholt ausgesprochen hat, ist ein Verbot oder eine Beschränkung der Aus- und Einfuhr von Kartoffeln über die Grenzen eines Orts- oder Kommunal­verbandes oder Landesteils innerhalb des Reichsgebietes mit der Aufhebung der öffentlichen Bewirtschaftung nicht vereinbar und unzulässig. Soweit solche Verbote oder Beschränkungen trotzdem erlassen werden, sind sie rechtsunwirksam.


Sonntag, den 21. November 1920 (Nr. 265), Anzeigen [2]

Eine gute Milchziege und 30 Mehrschweinchen sind preiswert zu verkaufen bei
Erich Bredereke, Blumberg.


Dienstag, den 23. November 1920 (Nr. 266), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Hönow. Heldengedächtnisfeier. „Vergeßt die treuesten Toten nicht!“ Dieser der Gemeinde gelegentlich der Gedenksteineinweihung vom Lehrer Meyer so recht ans Herz gelegte Dichter­mahnruf fand eine ergreifende Beherzigung in einer eindrucksvollen Gedächtnisfeier, mit der die Einweihung einer wundervoll geschnitzten Eichentafel zur Ehrung der gefallenen Dorfkämpfer verbunden war. ... Die künstlerisch wertvolle Ehrentafel im Gotteshause ist eine Stiftung der Gemeinde Hönow. ...


Donnerstag, den 25. November 1920 (Nr. 268), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Nach Mitteilung der Oberpostdirektion in Berlin sind in der Nacht vom 7. zum 8. November auf der Fernsprechlinie von Berlin-Weißensee nach Lindenberg zwischen den Telegraphenstangen 57 und 59 mehrere Fernsprechleitungen aus 3 mm starkem Bronzedraht im Gewicht von etwa 47 kg, Wert rund 1400 Mark gestohlen worden.
An der Stange 58 sind die Leitungen an den Isolatoren, also nach dem Besteigen der Stange, an den Stangen 57 und 59 in Reichhöhe mit einer Tange abgekniffen worden. ...
Berlin, den 15. November 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Sonnabend, den 27. November 1920 (Nr. 270), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Blumberg. Der landwirtschaftliche Verein Blumberg und Umgegend hielt dieser Tage im „Schwarzen Adler“ hierselbst seine erste Mitgliederversammlung ab.
Herr Administrator Braune begrüßte die Mitglieder. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils war als 5. Punkt der Tagesordnung „Ernteberichte aus den einzelnen Gemeinden“ festgesetzt. Für Ahrensfelde berichtete Herr Wegener, für Blumberg Herr Keisdorf, für Eiche Herr Lindemann, für Krummensee Herr Noack, für Mehrow Herr Inspektor Elfers, für Marzahn Herr Groth [?] und für Seefeld Herr Dahle. Allgemein wurde Klage über die große Nässe geführt, worunter nicht nur die Wiesen, sondern ganz erheblich auch die Kartoffelfelder gelitten haben. Wenn auch die Kartoffelernte im allgemeinen eine sehr gute war, so betrug jedoch der Durchschnittsertrag durch den Ausfall der nassen Stellen bedeutend weniger. Die Roggenernte war allgemein sehr schlecht, und wurde von verschiedenen Stellen über das Auftreten der Blumenfliege sowie Rost berichtet. ...


Sonnabend, den 27. November 1920 (Nr. 270), Anzeigen [2]

Blumberg.
Sonntag, den 28. Novb. Tanz-Kränzchen, wozu freundlichst einladet
Karl Schulze Nachf. Max Otto.


Dienstag, den 30. November 1920 (Nr. 272), Anzeigen [2]

2 Herdbuch-Zuchtbullen u. 1 10j. braun. Wallach hat wegen Verminderung abzugeben Rittergut Mehrow, Post Ahrensfelde.


Mittwoch, den 1. Dezember 1920 (Nr. 273), Amtlicher Teil [2]

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Bauerngutsbesitzers Anton Ebel zu Blumberg, Berlinerstraße 9, ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Blumberg, den 29. November 1920.
Der Amtsvorsteher.


Donnerstag, den 2. Dezember 1920 (Nr. 274), Aus dem Kreise ...[2]

Bernau. Wegen Unrentabilität stellt die Kraft-Verkehrs-Gesellschaft „Marken“ während der Wintermonate auf der Strecke Bernau-Altlandsberg die Fahrten ihrer Kraftomnibusse am heutigen 1. Dezember ein.


Freitag, den 3. Dezember 1920 (Nr. 275), Aus dem Kreise ...[2]

Biesdorf. Aus dem hiesigen Schloßpark stahlen Diebe die Bronzebüste Werner v. Siemens. Trotzdem diese über vier Zentner wiegt, schafften sie das wertvolle Metall unbemerkt fort.


Sonnabend, den 4. Dezember 1920 (Nr. 276), Aus dem Kreise ...[2]

Biesdorf. Am Dienstag wurde, wie wir kurz berichtet haben, das Bronzedenkmal von Werner von Siemens aus dem Park des hiesigen Schlosses gestohlen. Kriminaloberkommissar Baumann vom Polizeiamt Lichtenberg traf, sobald der Diebstahl gemeldet wurde, alle Vorkehrungen, um die Täter zu ermitteln. Beamte der Wache Kaulsdorf fanden auch bald die Spur und es gelang ihnen, die Diebe zu verhaften. Auch der Hehler wurde ermittelt und bei ihm das gestohlene Gut beschlagnahmt. Die Diebe sind drei junge Burschen. Sie schafften die vier Zentner schwere Bronzebüste mit einem Handwagen aus dem Park weg und verkauften sie für etwas über 1000 M. an einen Mann in Lichtenberg. Dieser wurde ebenfalls verhaftet.


Sonntag, den 5. Dezember 1920 (Nr. 277), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Nach Mitteilung des Postamtes in Bernau sind in der Nacht vom 23. zum 24. November an der Landstraße Bernau-Lindenberg zwischen den Stangen 82-86 km 16,5-16,8 aus vier Fernsprech­leitungen etwa 114 kg Bronzedraht von 2,8 und 4 mm Stärke entwendet worden. ...
In der Nacht vom 26. zum 27. November an der Landstraße Bernau-Lindenberg zwischen den Stangen 133-135 km 18,8-18,7 aus sieben Fernsprechleitungen etwa 90 kg Bronzedraht von 2,5 und 4 mm Stärke entwendet worden. ...


Dienstag, den 7. Dezember 1920 (Nr. 278), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Aufhebung einer viehseuchenpolizeilichen Anordnung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche in sämtlichen Gehöften des Sperrbezirkes Ahrensfelde erloschen ist, hebe ich meine viehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 15. November ... hiermit wieder auf.
Berlin, den 3. Dezember 1920.
Der Landrat. I. A.: Dr. Eichmann.


Dienstag, den 7. Dezember 1920 (Nr. 278), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Auf Antrag wurde in der letzten Sitzung der Stadtverordneten die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Der einzige Punkt betraf die Kleinbahn und in dieser Beziehung wurde beschlossen, der Kleinbahngesellschaft ein Kaufangebot von 650000 Mark zu machen. In dieser Summe sind die A-Aktien, die Sicherheitshypothek und die vorhandenen Bestände am Stichtage eingeschlossen.


Mittwoch, den 8. Dezember 1920 (Nr. 279), Aus dem Kreise ... [2]

Altlandsberg. Wie der „Niederbarnimer Anzeiger“ hört, ist die Wahl des Herrn Schwarzburger zum Bürgermeister der Stadt Altlandsberg bestätigt worden.


Mittwoch, den 8. Dezember 1920 (Nr. 279), Anzeigen

Eine gut erhaltene Breitdresch-Maschine (für elektr. Betrieb) steht zum Verkauf
R. Bredereck, Mehrow bei Ahrensfelde.


Donnerstag, den 9. Dezember 1920 (Nr. 280), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Nach Mitteilung des Postamtes in Bernau sind in der Nacht vom 25. zum 26. November an der Landstraße Bernau-Lindenberg zwischen den Stangen 133/134 km 18,8-18,7 aus drei Fernsprechleitungen etwa 37 kg Bronzedraht von 3 und 4 mm Stärke entwendet worden. ...
Ferner sind in der Nacht vom 29. zum 30. November an der Landstraße Bernau-Blumberg zwischen den Stangen 35-39 ... aus drei Anschlußleitungen etwa 40 kg Bronzedraht von 2,5 mm Stärke entwendet worden. ...


Sonnabend, den 11. Dezember 1920 (Nr. 282), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Mehrow ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Sperrmaßregeln sind angeordnet.
Ahrensfelde bei Berlin, den 7. Dezember 1920.
Der Amtsvorsteher, Buchholz.


Sonnabend, den 11. Dezember 1920 (Nr. 282), Anzeigen [2]

1 Break m. Verdeck 6 sitzig, und eine Häckselmaschine, Handbetrieb, verkauft
F. Weber, Lindenberg.

Lindenberg.
Sonntag, den 12. Dezemb. feiert die hiesige Feuerwehr im Gasthof zum Kronprinzen
(Inh. P. Reiche) ihr diesjähriges Stiftungs-Fest und ladet hierzu freundlichst ein.
Das Festkomitee.

Ahrensfelde.
Sonntag, den 12. Dezember 1920 Groß. Ball. Es laden hierzu ergebenst ein
Wilh. Dubick, Gastwirt. Otto Berg, Kapellmeister.


Sonntag, den 12. Dezember 1920 (Nr. 283), Anzeigen [2]

Für die anläßlich unserer Vermählung erwiesenen Aufmerksamkeiten sagen wir auf diesem Wege unsern herzlichsten Dank.
Lindenberg, im Dezember 1920.
Fritz Hübner u. Frau Helene, geb. Schneider.


Donnerstag, den 16. Dezember 1920 (Nr. 286), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Aufhebung einer viehseuchenpolizeilichen Anordnung.
Nachdem die Maul- und Klauenseuche in sämtlichen Gehöften des Sperrbezirks Hönow erloschen ist, hebe ich meine viehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 16. September 1920 wieder auf.
Berlin, den 11. Dezember 1920.
Der Landrat des Kreises Niederbarnim. I. A.: Dr. Eichmann.


Freitag, den 17. Dezember 1920 (Nr. 287), Amtlicher Teil, gekürzt [2]

Bekanntmachung.
Nach § 11 der Maß- und Gewichtsordnung ... sind sämtliche Maße, Gewichte und Wagen [!], die zum Messen und Wägen im öffentlichen Verkehr dienen ... innerhalb bestimmter Fristen zur Nacheichung zu bringen ...
Lfd. Nr. / Nacheichungsort / Gemeinde, Gutsbezirk, bewohnte Plätze, für deren Bezirk die Nacheichung ... ausgeführt wird
  1. Ahrensfelde: Gemeinde, Gemeinde Eiche, Gemeinde Mehrow, Gut Mehrow, Bahnhof Ahrensfelde
  2. Blumberg: Gemeinde, Gut, Bahnhof, Forsthaus
  3. Börnicke: Gemeinde und Gut, Forsthaus, Vorwerk Thaerfelde, Chausseehaus Börnicke, Vorwerk Elisenau
  4. Krummensee: Gemeinde und Gut, Vorwerk Trappenfelde
  5. Hönow: Gemeinde, Chausseehaus, Jagdschloß Glücksburg


Sonnabend, den 18. Dezember 1920 (Nr. 288), Aus dem Kreise ..., gekürzt [2]

Bernau. Das städtische Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerk hat jetzt mit der Abgabe von Elektrizität zu Beleuchtungszwecken begonnen. In einem Teil der Stadt sind bereits eine ganze Anzahl Bewohner, die sich zur Abnahme von Strom verpflichtet haben, in der Lage, elektrisches Licht zu brennen. ... Auch die Eisbahn auf dem Sportplatz am Wasserturm war am gestrigen Donnerstag abends zum ersten Male durch elektrisches Licht fast taghell erleuchtet, ...


Sonntag, den 19. Dezember 1920 (Nr. 289), Anzeigen

Prima Zuchteber, von der Landwirtschaftskammer eingestellt,
steht z. Decken bei Gastwirt Reiche. Lindenberg.


Mittwoch, den 22. Dezember 1920 (Nr. 291), Aus dem Kreise ... [2]

Was bloß noch gefehlt hat. Die schon vor dem Kriege beobachtete Mode, das Haar hellblond oder rotblond zu färben, die nach dem Frieden jetzt schon längere Zeit in Großstädten beobachtet ist, hat ihren Einzug auch in Mittel- und Kleinstädten gehalten. Über den Geschmack soll man nicht streiten, wenigstens nützt das nicht viel, aber schade um das so malträtierte Frauenhaar.


Donnerstag, den 23. Dezember 1920 (Nr. 292), Anzeigen

Weizen- und Gemenge-Kaff hat abzugeben Rittergut Mehrow. Post Ahrensfelde bei Berlin.


Freitag, den 24. Dezember 1920 (Nr. 293), Anzeigen [2]

Operette in Lindenberg im Saale des Herrn Reiche.
1. Weihnachtsfeiertag (Sonnabend, den 24. Dezbr.) Große Festvorstellung „Schwarzwaldmädel“, Operette in 3 Akten von Jessel. Musikal. Leitung: Fr. Winter. Nur erstklassige Darsteller.
Preise der Plätze im Vorverkauf bei Herrn Reiche:
Sperrsitz numeriert 4,60 Mark, Saalplatz 3,50 Mark. An der Abendkasse 50 Pfg. mehr.
Nachmittags 4 Uhr: Hänsel und Gretel.
1. Pl. 1,50, 2. Pl. 1.- Mark.


Sonnabend, den 25. Dezember 1920 (Nr. 294), Amtlicher Teil [2]

Personalnachweisung.
Bestätigt: der Gemeindevorsteher Georg Kirschbaum in Lindenberg zum Standesbeamten des Standesamtsbezirks 30 „Lindenberg“; der Gemeindevorsteher Gustav Kirschbaum zu Schwanebeck zum Standesbeamten ... des Standesamtsbezirks 34 „Schwanebeck“.


Sonnabend, den 25. Dezember 1920 (Nr. 294), Anzeigen [2]

Lindenberg.
Am 2. Weihnachtsfeiertag: Gr. Tanz-Musik wozu ergebenst einladet Schumann, Gastwirt.


Donnerstag, den 30. Dezember 1920 (Nr. 297), Amtlicher Teil, gekürzt [1]

Bekanntmachung.
Nachtrag zur Gebühren-Ordnung ...
Der Amtsausschuß beschließt vom 2. Januar 1921 ab die in der Gebühren-Ordnung für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauen und anderen baulichen Herstellungen ... festgesetzten Gebührensätze allgemein um 400 Prozent zu erhöhen.
Dahlwitz, den 24. Dezember 1920.
Der Amtsvorsteher R. Mette.


Freitag, den 31. Dezember 1920 (Nr. 298), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Allgemeine Begnadigung des Forstdiebstahls. Gegen Forstdiebstahl sind durch die Novelle vom 14. d. Mts. die absoluten Strafandrohungen des Forstdiebstahlgesetzes beseitigt und die Bestimmungen über die Freiheitsstrafe an die Stelle der Geldstrafe gemildert. ...

Amtsbezeichnung Rektor für Schulleiter. ... In einem neuen Erlaß werden die Regierungen ... ermächtigt, den bewährten Hauptlehrern an Schulen mit sechs und mehr aufsteigenden Klassen, auch wenn sie die Rektorenprüfung nicht abgelegt haben, die Amtsbezeichnung als Rektor selbständig beizulegen.


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