Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1912 (59. Jahrgang),
gefunden im Landesarchiv Berlin (Reinickendorf)
[1] Ergänzung anhand des Bandes „Amtliche Bekanntmachungen aus dem Niederbarnimer Kreisblatt. 1912.“, gefunden im Stadtarchiv Bernau (Juni 2015).
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Dezember 2015).
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Einen Kramwagen und ein überzähliges Pferd verkauft Gustav Schumann, Lindenberg. Gutes Arbeitspferd preiswert zu verkaufen, weil überzählig. Rühle, Lindenberg. |
Weißensee. (O.-B.) Dem Kaufmann Herrn Max Steinke, hierselbst Gäblerstraße 10, ist vom König von Griechenland für Hebung des Fischkonsums in Griechenland, sowie für die Einrichtung einer Räucherei in Athen der Erlöserorden verliehen worden. Gleichzeitig wurde Herr Steinke zum Königl. Hoflieferanten ernannt. |
Bericht über die Sitzung des landwirtschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend am Mittwoch, den 20. Dezember 1911. Um 5 Uhr eröffnete der 1. Vorsitzende, Herr W. Grün Blumberg die Sitzung und begrüßte die erschienenen Damen. Wie alljährlich, so fand auch in diesem Jahre in der Dezembersitzung zuerst die Dienstbotenprämierung statt. ... |
Lotterieverein „Pechvogel“, Bernau. Am Sonnabend, den 13. Januar 1912: groß. Maskenball im Restaurant „Bellevue“, Inh.: Franz Salzmann. Entree 30 Pf., Anfang 8 Uhr. Pferdemarkt-Verpachtung. Pferdemarkt in Weißensee vom 1.4.12 neu zu verpachten. Pachtbedingungen gegen 50 Pfg. Pachtangebote bis 12. Februar an Gemeindevorstand Weißensee. |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestand des Landwirts Wilhelm Schulze in Eiche ist die Maul- und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Das Gehöft ist gesperrt. Ahrensfelde, den 9. Januar 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestand des Ritterguts Blumberg, Kreis Niederbarnim, ist die Maul- und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Blumberg, den 10. Januar 1912. Der Amts-Vorsteher, Grün. |
Weißensee. (O.-B.) Der Herr Oberpräsident hat der Gemeinde die Genehmigung zur Abhaltung von weiteren 6 Pferdemärkten erteilt. Bisher waren 10 Markttage vorgesehen, jetzt sind es 16. Die Bestimmung der Markttage liegt in den Händen des Gemeinde-Vorstandes. |
Lindenberg. Sonntag, den 21. Januar: Großer Masken-Ball, wozu freundlichst einladet Huwe, Gastwirt. |
Reichstags-Wahlergebnis des Wahlkreises Niederbarnim und Lichtenberg Die Zahl der eingeschriebenen Wähler im Kreise betrug 151247. Es erhielten Stimmen:
Im Jahre 1907 war das Ergebnis folgendes: Ziethen 34694, Stadthagen 57862, Erzberger 1590, v. Czarlinski 481, Gurlitt 86 Stimmen.
In nachstehender Tabelle bringen wir das Resultat der einzelnen Wahlbezirke des Wahlkreises Niederbarnim und Lichtenberg, soweit es bisher bekannt ist:
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Nachweisung derjenigen Personen, welche ... zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Wertes der auf polizeiliche Anordnung zu tötenden Tiere zugezogen werden können:
Amtsbezirk Ahrensfelde:
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Personal-Chronik. Bestätigt wurde der Landwirt Richard Staab zu Marzahn als stellvertretender Schöffe der Gemeinde Marzahn. ... |
Weißensee. Unsere Gemeinde eröffnet zu Ostern d. J. eine evangelische Präparandenanstalt mit der 3. Klasse. Bei ausreichenden Anmeldungen soll gleichzeitig auch die 2. Klasse aufgemacht werden. Die Schule wird in dem modernen Neubau in der Falkenbergerstraße untergebracht werden. Das Schulgeld beträgt auch für auswärtige Schüler nur 120 Mark jährlich; geeignete Pensionen werden nachgewiesen. ... Weißensee. Herr Pfarrer Lutze, der Senior unserer Geistlichkeit, hat in der letzten Sitzung des Gemeindekirchenrates die Mitteilung gemacht, daß er mit dem ersten April aus seinem Amte ausscheiden werde. Herr Pfarrer Lutze begeht im Februar d. Js. das 50jährige Amtsjubiläum. Weißensee. (O.-B.) Ein neuer Gemeindefriedhof wird voraussichtlich in Hohenschönhausen errichtet werden. Das Gelände in Wartenberg, welches die Gemeinde s. Z. gekauft hat, soll als Rieselland verwendet werden. ... |
Bekanntmachung. Im Monat Dezember 1911 sind folgende Jagdscheine von mir erteilt worden. Berlin, den 5. Januar 1912. Der Landrat Dr. Busch
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Häßlich sind alle Hautunreinigkeiten u. Hautausschläge, wie Mitesser, Gesichtspickel, Pusteln, Hautröte, Blütchen ec. Daher gebrauchen Sie die echte Carbol-Teerschwefel-Seife v. Bergmann & Co. Radebeul. Schutzmarke: Steckenpferd. ... |
Einige hundert Zentner Runkelrüben verkauft Gustav Schumann Lindenberg. |
Lindenberg. Sonntag, d, 4. Febr. Großer Maskenball, wozu freundlichst einladet P. Reiche. |
Weißensee. (O.-B.) Mit dem Bau der neuen Seebadeanstalt ist bereits begonnen worden. Es werden jetzt die Pfähle in den Grund des Sees hineingetrieben. Wuhlgarten. Dem Direktor der Anstalt für Epileptische hierselbst, Dr. Otto Hebold ist der Charakter als Sanitätsrat verliehen worden. |
Ein neuer Schlitten steht zum Verkauf bei Aug. Pfuhl, Stellmachermeister in Lindenberg. Die Beleidigung, die ich gegen Frau Emma Keisdorf in Blumberg ausgesprochen habe, nehme ich hiermit reuevoll zurück. Frau Ottilie Huwe geb. Gesche. „Bastard“, Schottischer Schäferhund-Bernhardiner. 8 Monate alt, wachsam, 75 Ztmtr. hoch, hat billig abzugeben Anton Ebel, Blumberg, Wriezener Bahn. |
Bekanntmachung. Verzeichnis der zur Annahme von Praktikanten ermächtigten Krankenhäuser und medizinisch wissenschaftlichen Institute ...
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Ahrensfelde. Sonntag, den 11. Februar: Groß. Wiener Maskenball, wozu freundlichst einladet Wilhelm Dubick, Gastwirt. |
Biesdorf. Der Siemens-Schuckert-Lenkballon unternahm auch in den letzten Tagen, trotz der großen Kälte, von hier aus kürzere und längere Fahrten in die Umgebung. Zur Teilnahme am Aufstieg am gestrigen Mittwoch war der Dirigent der Verkehrsabteilung des Berliner Polizeipräsidenten, Oberregierungsrat Dr. Haaselau geladen. ... |
Bekanntmachung. Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindviehbestand des Landwirts Wilhelm Schulze in Eiche erloschen ist, werden die Sperrmaßnahmen aufgehoben. Ahrensfelde, den 8. Februar 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bernau. Der Kreiskriegerverband Niederbarnim mit über 10000 Mitgliedern in 119 Vereinen hält am Sonntag, den 11. Februar, nachmittags pünktlich 1 Uhr, im „Ersten Krieger-Vereinshause“ zu Berlin, Chausseestraße 94, einen ordentlichen Verbandstag ab. Der Verbandstag wird sich u. a. mit der Feier des 15. Stiftungsfestes beschäftigen. Bernau. Am gestrigen Freitag in der Mittagsstunde überflog abermals ein Luftschiff unsere Stadt. Das Fahrzeug, welches mit drei Gondeln versehen war, hatte nur eine geringe Höhe erreicht, so daß man das Riesenluftschiff ganz deutlich beobachten konnte. |
Braune Stute überzählig, 8 Jahre alt, fromm, zugfest, verkauft August Ebel, Blumberg. |
Bekanntmachung. Im Monat Januar 1912 sind folgende Jagdscheine von mir erteilt worden. Berlin, den 2. Februar 1912. Der Landrat Dr. Busch.
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Lindenberg. Die Krähe bringt es an den Tag. Kürzlich wurde hier bei einem Bauerngutsbesitzer, der zwei Schweine geschlachtet hatte, ein großer Teil des Wurstvorrates gestohlen. Die aus großen Würsten und mehreren Schinken bestehende Beute war so schwer, daß der Dieb einen Teil, 16 Würste und zwei Schinken in einen Rucksack packte und unter einem Düngerhaufen versteckte. Die nach Nahrung suchenden Krähen zerrten den Dünger auseinander, so daß einer der gelben Riemen des Rucksacks sichtbar und von einem vorübergehenden Jungen bemerkt wurde. Er holte die Beute hervor und brachte sie dem Landwirt zurück, da die Kunde von dem frechen Diebstahl allgemein verbreitet war. Durch die Kennzeichen des Rucksacks wurde jetzt der Täter ermittelt. Ein anderes Mal wird er wahrscheinlich ein weniger „anrüchiges“ Versteck wählen (Weißens. Ztg.) Weißensee. (O.-B.) Zur Feier des 50jährigen Amtsjubiläums des Herrn Pfarrers Lutze findet am Dienstag, den 27. Februar, nachmittags 2 Uhr im Ausschank der Bergbrauerei, Berliner Allee 211 ein Festessen statt. ... |
Bekanntmachung. Nachdem die Maul- und Klauenseuche im Gutsbezirk Blumberg erloschen ist, werden die für diese Ortschaft verhängten Sperrmaßregeln aufgehoben. Blumberg, den 18. Februar 1912. Der Amts-Vorsteher. |
Eiche. Vor einigen Tagen wurden in der Nacht dem hiesigen Besitzer August Grunow nach dem frischen Schlachten zwei Schinken, zwei Seiten Speck und alle Würste gestohlen. Die gestohlene Beute wurde durch den Polizeihund des Besitzers Ebel in Blumberg in der Kiesgrube an der Chaussee, wo sie verscharrt war, aufgefunden. |
Blumberg. Wegen einer Festlichkeit am Sonnabend, den 24. Februar bleibt mein Lokal von 8 Uhr ab geschlossen. Georg Keisdorf, Gastwirt. |
Sechswochen-Kartoffeln zur Saat hat abzugeben. Carl Heinicke, Lindenberg. |
Zucht-Eber zum Decken und Brut-Eier von echt. rebhuhnfarb. Italienern à 15 Pf. Otto Bolle, Mehrow b. Hönow. |
Bekanntmachung. Eine Boxhündin von schwarzgrauer Farbe hat sich in Hellersdorf angefunden. Ahrensfelde, den 1. März 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Am Sonnabend, den 2. d. Mts., nachmittags 4 Uhr entschlief nach kurzem Krankenlager im Augusta-Hospital nach erfolgter Operation meine liebe Frau, unsere treusorgende, herzensgute Mutter, Schwieger- und Großmutter Frau Amtsvorsteher Grün Dorothea geb. Ebel im 52. Lebensjahre. Dies zeigen, um stilles Beileid bittend, tiefbetrübt an Wilhelm Grün, Anna Braune geb. Grün - Blumberg, Alma Memmert geb. Grün - Schwedt a. O., Administrator Rudolf Braune - Blumberg, Dr. Paul Memmert - Schwedt a. O. und 4 Enkelkinder. Blumberg, den 3. März 1912. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 6. März, nachmittags ½3 Uhr vom Trauerhause in Blumberg aus statt. Wirtschafterin für einfachen ländlichen Haushalt mit Leutebeköstigung sofort oder zum 15. März verlangt. Grün, Amtsvorsteher, Blumberg. |
Am vergangenen Sonnabend verschied in Berlin Frau Amtsvorsteher Dorothea Grün aus Blumberg. Der Blumberger Frauenverein betrauert den schmerzlichen Verlust seines verehrten Mitgliedes. Der Vorstand der Frauenhülfe. Sophie Gräfin Arnim, geborene Gräfin zur Lippe-Weißenfeld. |
Malchow. Die Firma Deichmann & Gallwitz in Pankow, Kissingenstraße 1 beabsichtigt, auf dem hier belegenen, im Grundbuche von Malchow, Band 2, Blatt 86 verzeichneten Grundstücke eine Feuerwerkerei zu errichten. ... |
Danksagung. Die uns in so großem Masse [!] bewiesene liebevolle Teilnahme beim Hinscheiden unserer teuren Entschlafenen, der Frau Amtsvorsteher Dorothee Grün [bisher immer „Dorothea“] hat uns sehr wohl getan, und sagen wir allen, denen wir persönlich zu danken nicht in der Lage sind, hierdurch unsern herzlichsten Dank. Blumberg, den 7. März 1913. Für die trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Grün. |
Weißensee. (O.-B.) ... - Die Firma Tröller & Co. zu Frankfurt a. M. hat beim Gemeindevorstand um die Erlaubnis nachgesucht, hierselbst Telephonzellen aufstellen zu dürfen. |
Bekanntmachung. Im Monat Februar 1912 sind folgende Jagdscheine von mir erteilt worden. Berlin, den 6. März 1912. Der Landrat Dr. Busch.
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Ueppiges Haar ist das erste Erfordernis weiblicher Schönheit. ... Das millionenfach bewährte Shampoo mit dem schwarzen Kopf macht das Haar schuppenfrei, glänzend und gibt auch dürftigem Haar volles Aussehen. ... |
Ein junger Mann, welcher Ostern die Schule verläßt, wird für das hiesige Amtsbureau verlangt. Ahrensfelde, den 13. März 1912. Der Amts-Vorsteher Buchholz. |
Polizei-Verordnung. Auf Grund des § 5 des Gesetzes über die Polizei-Verordnung vom 11. März 1850 und des § 62 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 resp. 19. März 1881 wird unter Zustimmung des Amtsausschusses für den Amtsbezirk Biesdorf folgende Polizei-Verordnung erlassen: ... [betr. Hundesteuer] Kaulsdorf, den 2. Februar 1912. Der Amts-Vorsteher. gez. Voigt. |
Saat-Kartoffeln, „Imperator“ verk. Carl Bolle, Lindenberg. |
Bekanntmachung. An Stelle des Trichinenschauers Thienisch aus Hönow, der sein Amt als Trichinenschauer niedergelegt hat, wird unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs der Gemeindewächter und Gemeindediener Hermann Lenzeberg aus Hönow als öffentlicher Trichinenschauer im Beschaubezirk Neuenhagen bestellt. Berlin, den 19. März 1912 Der Landrat Dr. Busch. |
Weißensee. (O.-B.) ... - Die Firma Tröller & Co. beabsichtigt hierselbst 3 Fernsprechzellen aufzustellen. Die Zellen sind ausgestattet mit Reklametafeln, elektrischer Uhr, Briefmarkenautomaten, Feuermelder, Adressenverzeichnis usw. Die Benutzung erfolgt durch Einwurf eines Geldstücks, worauf sich eine automatische Tür öffnen läßt. Dem Abkommen mit der Firma wurde zugestimmt, jedoch steht die Anerkennungsgebühr noch nicht fest. - ... |
Personal-Chronik. Bestätigt wurden: ..., der Restaurateur Micha als Schöffe der Gemeinde Dahlwitz. |
Hochstamm-Rosen hat abzugeben Grünwald, Lindenberg b. Berlin, Dorfstr. 48 |
Nach Gottes unerforschlichem Ratschluss entschlief am Donnerstag nachmittag 6½ Uhr nach längerem schweren Krankenlager mein lieber Mann, unser guter treusorgender Vater, Schwiegervater und lieber Grossvater, der Landwirt Wilhelm Prahl im 77. Lebensjahre. Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen. Lindenberg, den 28. März 1912. Die Beerdigung findet am Montag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Silesia-Saatkartoffeln, 10 Zentner, à 4 M., verkauft Gutsbes. Hübner, Lindenberg. |
Bekanntmachung. Auf der Feldmarke [!] des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Mehrow werden ab heute Giftköder gelegt. Mehrow, den 4. April 1912. Roth, Jagdvorsteher. |
Ahrensfelde. Am 2. Osterfeiertag, den 8. April, findet große Tanz-Musik statt, wozu freundlichst einladet Wilh. Dubick, Gastwirt. |
Zum fünfzigsten Geschäfts-Jubiläum der L. Röther'schen Buchdruckerei (vormals C.F. Pilger) und zur Gründung des „Bernauer Wochenblattes“, jetzigen „Niederbarnimer Kreisblattes“ in Bernau
In den ersten Apriltagen d. Js. waren 50 Jahre vergangen, daß in unserer alten märkischen Stadt Bernau die Buchdruckerkunst ihren Einzug gehalten hat. Gleichfalls 50 Jahre sind es am morgigen Freitag, daß eine hier gedruckte Zeitung erscheint.
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Im Frühjahr 1862 kam der Buchdrucker Carl Franz Pilger aus Zehdenick nach Bernau und eröffnete hier in der Grünstraße 204 (im jetzigen Wilkeschen Hause) eine Buchdruckerei, ... Bis zum Jahre 1877 verblieb die Buchdruckerei im Besitze von C.F. Pilger, welcher sie dann nebst Grundstück [nach mehreren Umzügen inzwischen Bürgermeisterstr. 218] verkaufte. Der Käufer des Geschäfts war der Buchdruckereibesitzer L. Röther aus Osthofen bei Worms, welcher das Geschäft am 14. September 1877 übernahm. ... Das in der Druckerei hergestellte „Niederbarnimer Kreisblatt“ ist aus dem vom 5. April 1862 ab herausgegebenen „Bernauer Wochenblatt“, von dem eine getreue Nachbildung unserer heutigen Nummer beigefügt ist, hervorgegangen (Es bestand zwar schon einige Jahre ein „Kreisblatt des Nieder-Barnimschen Kreises“, welches aber in Berlin hergestellt wurde. Daraus erklärt sich die im Kopfe des „Niederbarnimer Kreisblattes“ geführte Bezeichnung 59. Jahrgang.) Das „Bernauer Wochenblatt“ erschien wöchentlich Mittwochs und Sonnabends abends, 4 Seiten stark, in ganz kleinen Format, etwa 25 cm hoch und 20 cm breit. ... Im Herbst 1862 hatte das Blatt, trotzdem es die amtliche Publikationskraft für Bernau besaß, nur 112 Abonnenten. Im Jahre 1864 wurden Redaktion, Verlag und Druck des Kreisblattes dem Buchdruckereibesitzer C.F. Pilger in Bernau übertragen. Das „Bernauer Wochenblatt“ ging daher ein und seit dem 5. Oktober 1864, an welchem das Kreisblatt in Bernau zum ersten Male erschien, wurde es zugleich das Lokalblatt der Stadt Bernau. ...
Einlage am 5. April 1912 (25*20 cm):
Bernau, 5. April 1862,
Nr. 1, 1. Jg.
Bernauer Wochenblatt Erscheint wöchentlich jeweils Mittwochs und Sonnabends Abonnement inkl. Stempelsteuer vierteljährlich 10 Sgr. Bestellungen nehmen alle Postanstalten an.
Ungeachtet der Hindernisse, welche beim Beziehen meines Buchdruckerei-Lokals, Grünstraße 204, mir erwuchsen, ist es nun möglich, aus der, wenn auch zur Zeit noch nicht völlig eingerichteten Buchdruckerei die 1. Nummer des „Bernauer Wochenblattes“ in die Welt zu senden. Da aber gegenwärtiges Lokalblatt nur durch freundliches Mitwirken sowohl von Seiten der Behörden, wie auch von Seiten des Publikums, insbesondere der Geschäftstreibenden, festen Grund erhalten und - inhaltsreicher! werden kann, so empfehle ich dasselbe deren Interesse hierdurch angelegentlichst. C. F. Pilger. |
Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme sowie für die zahlreichen Kranzspenden bei der Beerdigung unseres teuren Entschlafenen, des Landwirts Wilhelm Prahl sagen wir hiermit allen Freunden und Bekannten, insbesondere Herrn Pastor Schacht für die trostreichen Worte am Sarge, sowie Herrn Lehrer Bauer mit seinem Schülerchor unsern herzlichsten Dank. Lindenberg, den 4. April 1912. Die trauernden Hinterbliebenen. |
Biesdorf. Herr Superintendent Plath beging am ersten Osterfeiertag sein 25jähriges Dienstjubiläum. |
Bekanntmachung. Im Monat März 1912 sind folgende Jagdscheine von mir erteilt worden. Berlin, den 3. April 1912. Der Landrat Dr. Busch.
Bekanntmachung. Die Kreischaussee Dahlwitz-Hoppegarten wird vom 16. April bis 4. Mai d. Js. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt. Berlin, den 9. April 1912. Der Landrat Dr. Busch. |
Am Mittwoch, den 10. April, abends 11 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden die Botenfrau Witwe Martha Kleene geb. Höhnow im 82. Lebensjahre. Dies zeigen hiermit an Die trauernden Hinterbliebenen Wilhelm Kleene, Emilie Kleene geb. Birkholz und Kinder, Friedrich Kleene, Auguste Kleene geb. Hennig. Werneuchen. Berlin. Blumberg, den 11. April 1912. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 14. April, nachmittags 2½ Uhr statt. |
Daber-Saatkartoffeln hat abzugeben ab Hof Fritz Ebel, Lindenberg. |
Im Deutschen Reiche wurden am 1. Januar 1912 70006 Kraftfahrzeuge festgestellt, von denen 63162 zur Personen- und 6844 zur Lastenbeförderung dienen. Die Zunahme gegen das Vorjahr beträgt 12201 Kraftfahrzeuge = 21,1 v. H. Unter den Personenkraftfahrzeugen befanden sich 20000 = 31,7 vom Hundert Krafträder, deren Zahl gegen das Vorjahr um 584 zurückgegangen ist. ... |
Polizei-Verordnung. Auf Grund des § 62 der Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 resp. 19. März 1881 ... wird mit Genehmigung des Königlichen Regierungspräsidenten zu Potsdam ... für den Gemeindebezirk Mahlsdorf folgende Polizeiverordnung erlassen: ... [betr. Wasserversorgung] Kaulsdorf, den 10. Juli 1911. Der Amts-Vorsteher. gez. Voigt. |
Bekanntmachung. Die Kreischaussee zwischen Hönow und Mehrow wird vom 18, April bis 29. April d. Js. wegen Ausbesserns der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt. Berlin, den 16. April 1912. Der Landrat Dr. Busch. Personal-Chronik. Bestätigt wurde der Lehngutsbesitzer Rudolf Gathow zu Lindenberg als Schöffe der Gemeinde Lindenberg. |
Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die zahlreiche Kranzspenden bei der Beerdigung unserer lieben Entschlafenen, der Witwe Martha Friederike Kleene sagen wir hiermit allen Freunden und Bekannten, insbesondere Herrn Pastor Ramin für die trostreichen Worte am Sarge und Herrn Lehrer Heu [!] mit seinem Schülerchor unsern herzlichsten Dank. Blumberg-Werneuchen, den 16. April 1912. Die trauernden Hinterbliebenen: I. A.: Wilhelm Kleene. |
Daber-Saatkartoffeln hat abzugeben Carl Bolle, Lindenberg. |
Personal-Chronik. Der Landwirt Hermann Mangelsdorf in Marzahn ist als Schiedsmannsstellvertreter für den Schiedsmannsbezirk 34 des Kreises Niederbarnim auf eine dreijährige, vom 22. März 1912 ab laufende Amtsperiode verpflichtet worden. |
Daber-Saatkartoffeln à Ztr. 4,50 M. hat abzugeben August Baurath, Lindenberg. |
Bernau. Der Kreiskriegerverband Niederbarnim mit weit über 10000 Mitgliedern in 119 Vereinen feiert am Sonntag, den 9. Juni sein 15jähriges Stiftungsfest zu Weißensee in den Räumen des „Schloß-Restaurants“ (früher Sternecker). ... |
Dabersche Saat-Kartoffeln, ca. 100 Ztr., hat abzugeben A. Lehmann, Lindenberg bei Berlin. Saat-Kartoffeln (Manum bonum, Daber), à Ztr. 4,- M. gibt ab W. Grün, Blumberg. |
Bernau. Die Mitgliederversammlung der Niederbarnimer Frauenhülfe fand am Dienstag im Kreishause zu Berlin statt. ... Die Tagung der Versammlung sollte eine besondere Ehrung für die bisherige Vorsitzende Frau Gräfin von Roedern bringen, die durch den Versetzung ihres Gemahls aus dem Kreis Niederbarnim geschieden ist. ... An ihre Stelle wurde zur Vorsitzenden die Gemahlin des jetzigen Herrn Landrats, Frau Dr. Busch gewählt, die gern die Wahl annahm. ... Bernau. Am gestrigen Mittwoch abend bald nach 6 Uhr sah man hier ein lenkbares Luftschiff aus der Richtung von Berlin herankommen. Das Luftschiff, welches in nur mäßiger Höhe die Stadt überflog, wendete hier und trat wieder den Rückweg nach Berlin an. Eine große Menschenmenge beobachtete mit Interesse das Luftschiff, an dem man ganz deutlich die Propeller arbeiten sah, ohne daß man viel von dem dadurch verursachten Geräusch vernahm. |
Bekanntmachung. In Gemäßheit des § 21 Abs. 1 des Gesetzes, betreffend die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten, vom 28. August 1905 ... sind durch Beschluß des Kreisausschusses vom 3. d. Mts. die in der nachfolgenden Liste aufgeführten Personen als Sachverständige für die Abschätzung von Desinfektionsschäden auf die Dauer von drei Jahren (1912 bis 1914) bezeichnet worden. ... Berlin, den 19. April 1912. Der Landrat, Dr. Busch.
A. Städte (Bernau, Altlandsberg, Liebenwalde, Oranienburg)
B. Landgemeinden Lfd. Nr.: / Name des Polizeibezirks / Des Sachverständigen Name, Stand, Wohnort:
1. Ahrensfelde
3. Blumberg
Bekanntmachung. Die Kreischaussee Hönow-Mahlsdorf wird vom 29. April bis 25. Mai d. Js. wegen Neuschüttens der Steinbahn für Fuhrwerke gesperrt. Berlin, den 24. April 1912. Der Landrat, Dr. Busch. Bekanntmachung. Unter dem Schweinebestande des Gutsgehöfts der Anstalt Wuhlgarten ist amtstierärztlich die Schweinepest festgestellt. Gehöftssperre ist angeordnet. Ahrensfelde, den 24. April 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Der Kaufmann Fr. Kawe - Berlin wind in seinem Jagdrevier, in der Gutsfeldmark Falkenberg gelegen, begrenzt wie nachstehend angegeben, Gift gegen Raubzeug durch vergiftete Eier auslegen. Die Grenzen des Reviers sind im Norden die Chaussee Berlin-Werneuchen, die Feldmarken Falkenberg, Wartenberg, Lindenberg und Ahrensfelde, im Osten die Wuhle, im Süden die Feldmark Marzahn und im Westen der Falkenberg-Marzahner Weg. Falkenberg, den 27. April 1912. Der Amts-Vorsteher Jaerschky. |
Mädchen, die Lust haben, die feine und bürgerliche Küche zu erlernen, können als Lehrling in hiesiger gräflicher Schloßküche eintreten. Antritt spätestens 15. Mai. Meldungen an Schloßküche Blumberg bei Bernau erbeten. Retourmarke bitte beifügen. |
Bekanntmachung. Gemäß § 6 des Statuts des Feuerlöschverbandes Mehrow vom 3. März / 23. August 1911 wird unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs der Gutsvorsteher Krause in Mehrow zum Verbandsvorsteher des Feuerlöschverbandes Mehrow anstelle des nach Hagenow verzogenen bisherigen Verbandsvorstehers Wulff hiermit ernannt. Berlin, den 30. April 1912. Der Landrat Dr. Busch. |
Roggen-Kaff und Futter-Kartoffeln hat noch abzugeben Rittergut Mehrow. |
Bekanntmachung. Im Monat April d. Js. sind folgende Jagdscheine von mir erteilt worden. Berlin, den 2. Mai 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
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Personal-Chronik. ... Bestätigt: der Sozietätsbaumeister Johannes Kücken als Schöffe der Gemeinde Kaulsdorf. |
Bernau. Die Radfernfahrt Berlin - Stettin - Berlin über 300 Kilometer sah unter der Leitung des Gaues 20 des Deutschen Radfahrerbundes um 6 Uhr morgens 153 Teilnehmer am Start bei Malchow. ... Nach fünfstündiger Fahrt war die Spitzengruppe von fünf Fahrern am Wendepunkt vor Stettin angelangt. Im letzten Teil der Fahrt schüttelte die Spitze noch zwei Fahrer ab und kam ... nach einer Fahrzeit von 11 Stunden 48 Minuten ... am Kilometerstein 10 bei Malchow an. ... |
Rittergut Mehrow sucht für sogleich 1 Guts-Maurer. |
Blumberg. Diebe stahlen aus der Räucherkammer des Gutsbesitzers W. E. eine größere Anzahl Schinken. Die Verfolgung mittels Polizeihundes blieb vorläufig erfolglos. |
Bekanntmachung. Auf der Berlin-Schwedter Provinzialchaussee werden Ausbesserungsarbeiten auf folgenden Strecken vorgenommen:
Berlin, den 21. Mai 1912. Der Landrat. I. V. von Bitter, Regierungsassessor. |
Auf dem Gutshof der städtischen Anstalt für Epileptische Wuhlgarten b. Biesdorf (Ostbahn) werden sofort zwei gesunde, kräftige Melkemädchen gesucht. Anfangslohn 30 Mark monatlich bei freier Station und Dienstkleidung. Meldungen bei der Gutsverwaltung. Die Direktion. |
Weißensee. (O.-B.) Das 35jährige Jubiläum der korporierten Schützengilde gestaltete sich zu einem schönen festlichen Akt. Um 10 Uhr vormittags versammelte sich die Gilde, um die Mitbegründer der Gilde, die Herren Schleinitz, Rothe und Mägdefrau im blumengeschmückten Ehrenwagen und mit Musik abzuholen. Im Schützenhause folgte zunächst ein Festmahl, bei dem der Herr Schützenmajor Schleinitz das Kaiserhoch ausbrachte. ... Dem Gründer der Gilde, dem verstorbenen Amtsvorsteher Feldtmann wurde ein stilles Glas geweiht. ... |
Weißensee. (O.-B.) Die neuerbaute Seebadeanstalt wurde am 1. Feiertag in Gegenwart der Gemeindevertretung und der hiesigen Schwimmvereine durch Hr. Bürgermeister Woelck eröffnet und ihrer Bestimmung übergeben. |
Suche zu kaufen gut erhaltenen Kramwagen mittlerer Größe. Otto Doeberitz, Hönow. |
Personal-Chronik. Bestätigt: Der Militäranwärter Karl Neumann aus Britz als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf. |
Weißensee. (O.-B.) ... - Eine Omnibuslinie Malchow-Weißensee ist mit dem 1. Juni eröffnet worden. Die Gemeinde Malchow hat den Betrieb in eigene Regie genommen. Der Omnibus verkehrt zwischen Bismarckplatz und Malchow. Die ganze Fahrt kostet 20 Pf., Teilstrecken 10 Pf. |
Gestern abend ¾8 Uhr verschied nach kurzem, schweren Leiden meine inniggeliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, unsere liebe Tochter, Schwester, Schwiegertochter und Tante Helene Meissner geb. Schmiedicke im 31. Lebensjahre. Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an Der trauernde Gatte: Ernst Meissner u. Kinder. Mehrow b. Hönow, den 10. Juni 1912. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 12. d. Mts., nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause aus statt. |
Bekanntmachung. Im Monat Mai d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 6. Juni 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
Bekanntmachung. Die Schweinepest auf dem Gutsgehöft der Anstalt Wuhlgarten ist erloschen; die Gehöftssperre ist aufgehoben. Ahrensfelde, den 11. Juni 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Gut erhaltene Handzug-Feuerspritze mit Wasserkasten, Pumpenzylinder 100 mm Durchmesser und Zubehör (4 Ledereimer, 10 Klappeimer) ist preiswert zu verkaufen. Besichtigung vormittags nach Anmeldung. Näheres durch die Direktion der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten bei Biesdorf (Stadtbahn). |
Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie für die zahlreichen Kranzspenden bei der Beerdigung unserer lieben Entschlafenen, der Frau Helene Meissner sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, insbesondere Herrn Pastor Benecke für die trostspendenden Worte unsern innigsten Dank. Mehrow, den 14. Juni 1912. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Ernst Meissner. Entlaufen ist Jagdhund (Brauntiger) Abzuliefern an Juert, Blumberg, Kl. Bahnhofstr. 14. |
Blumberg. Unter äußerst starker Beteiligung hielt der Niederbarnimer Kreisverein des Evangelisch-Kirchlichen Hülfsvereins und der Kreisverband Niederbarnimer Frauenhülfe am verflossenen Montag, den 10. Juni d. Js., hier seine diesjährige Wanderversammlung ab. Der Ort hatte Festschmuck angelegt; mehrere Ehrenpforten überspannten die Straßen, auf denen die Festgäste erwartet wurden. Die Königliche Eisenbahndirektion hatte zur Bewältigung des Verkehrs die fahrplanmäßigen Züge verstärkt; viele Vereine hatten des Festort mit Kremsern und Gesellschaftswagen aufgesucht; von 3 Uhr nachmittags ab entwickelte sich reges Leben. Die Festfeier nahm ihren Anfang mit einem Festgottesdienst, für den in dem herrlichen Schloßpark ein besonders geeigneter Platz hergerichtet worden war. Einige Regenschauer ließen es wünschenswert erscheinen, den Festgottesdienst in die Kirche zu verlegen, und so wogte eine Festkarawane zunächst aus dem Gräflich Arnimschen Park in die ehrwürdige Blumberger Kirche, die leider wohl mehr als die Hälfte der Gäste nicht aufnehmen konnte. ... Das regnerische Wetter klärte sich inzwischen wieder auf und so wurde es noch möglich, daß die Nachfeier programmgemäß im Freien im Schloßpark abgehalten werden konnte. Hier sprach zunächst Herr Geheimrat Dr. Busch, der liebenswerte Landrat unseres Kreises und Leiter des Evangelisch-Kirchlichen Hülfsvereins von Niederbarnim ein freundliches Eröffnungswort. Herr Graf v. Arnim fügte daran einen herzlichen Willkommensgruß an alle Festgäste und brachte ein Hoch auf Seine Majestät unseren geliebten Kaiser aus ... Herr Pfarrer Ramin, der Ortsgeistliche, ergriff darauf namens der Blumberger „Frauenhülfe“ das Wort und gedachte unter Namensnennung aller Ehrengäste und Vereine, die Blumberg als Gäste bei sich sehen konnte. Alsdann bestieg Superintendent Schmidt aus Zossen die Rednertribüne ... Erwähnt sei noch, daß unter den zahllosen Gästen Ihre Durchlaucht, die Fürstin Hanau, Frau Geheimrat Busch, Frau Gräfin von Roedern, Herr und Frau v. Rohr-Meyenburg, Herr Landrat a.D. von Treskow-Friedrichsfelde, Frau von Treskow-Dahlwitz, die Oberin des Königin-Elisabeth-Hospitals in Berlin-Oberschöneweide Gräfin Reventlow, sowie Frau Konsistorialpräsident Steinhausen von uns bemerkt wurden. |
Ahrensfelde. Die Kapelle des Zentralfriedhofs hierselbst wurde am Freitag ein Raub der Flammen. Als die Reinigungsfrau die Kapelle verlassen, sah man Rauch aus dem Innern aufsteigen, und bald schlugen die Flammen empor. Die fünf Särge mit Leichen, die in der Halle standen, wurden schnell hinausgebracht. Aus Ahrensfelde und den umliegenden Ortschaften Blumberg, Mehrow, Falkenberg und Eiche waren bald die Freiwilligen Feuerwehren zur Stelle, doch konnte die Kapelle nicht gerettet werden. Sie brannte vollständig nieder. Mit den Nachlösch- und Aufräumarbeiten hatten die Wehren bis in die Nachmittagsstunden zu tun. |
Parzellierung in Lindenberg b. Berlin (etwa 20 Minuten von Weißensee entfernt). Am Mittwoch, den 26. Juni d. J. sind wir von nachm. 3 Uhr ab im Reiche'schen Gasthofe zu Lindenberg b. Bln. anwesend, um die früher Wwe. Prahl'sche Bauernwirtschaft, bestehend aus: ca. 90 Morgen erstklassigem Acker sowie der massiven, tadellos erhaltenen Hofstelle im ganzen oder geteilt unter sehr günstigen Bedingungen preiswert zu verkaufen. Die Grundstücke grenzen unmittelbar an die Kolonie Buch, welche für nur 20 Pf. ab Berlin per Bahn erreichbar ist, und eignen sich daher ganz außerordentlich zur Spekulation. Der Notar ist im Termin anwesend und wird bei annehmbarem Gebot der notarielle Zuschlag sofort erteilt. Die Inventar-Auktion geben wir noch gesondert bekannt. Moritz Steinberg. Jacob Steinberg. Charlottenburg, Leibnitzstraße 31. Tel. Amt Steinplatz 2069. Obstverpachtung auf der Chaussee von Hönow bis zur Kreisgrenze. Mittwoch, d. 26. Juni, nachm. 4½ Uhr im Lokale des Herrn Hörnicke, Hönow. Der Chausseekommissar. Einen sehr gut erhaltenen, mittleren Kramwagen hat preiswert zu verkaufen Aug. Pfuhl, Stellmachermeister in Lindenberg. |
Heute Nacht ¼1 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater August Friedrich im 77. Lebensjahre. ... Ahrensfelde b. Berlin, den 25. Juni 1912. ... |
Große Inventar-Auktion in Lindenberg bei Berlin! Donnerstag, d. 4. Juli d. Js. von vormittags 10 Uhr ab verkaufen wir auf dem Hofe der früher Ww. Prahl'sche, jetzt uns gehörenden Bauernwirtschaft meistbietend gegen sofortige Barzahlung; 3 junge, starke Ackerpferde (Dänen), 3 Stück Rindvieh, 5 Schweine, 1 Dreschmaschine mit Göpel, eine Häckselmaschine, 1 Reinigungsmaschine, 1 Kutschwagen, 1 Stadtwagen, 5 schwere Ackerwagen, 1 Jauchefaß, 5 Pflüge, 3 Dreischarpflüge, 4 Eggen, 1 Krümmer sowie sonstige Erntegerätschaften; ferner 1 Kutschgeschirr und 4 Arbeitsgeschirre, außerdem das vorhandene Heu und Stroh und Kartoffeln! Nach beendeter Inventarauktion findet im Reiche'schen Gasthofe daselbst der Verkauf des massiven neu erbauten Stammgutes unter sehr günstigen Zahlungsbedingungen statt und wollen sich Reflektanten recht zahlreich einfinden. ... Moritz Steinberg, Jacob Steinberg, Charlottenburg, Leibnitzstraße 31. Tel. Amt Steinplatz 2069. |
Beschluß. Ein Teil des alten Cöpenicker Weges, beginnend an der Cöpenickerstraße in Kaulsdorf und endigend am sogenannten Triftwege, wird, nachdem das Einziehungsverfahren ... eingeleitet ist und Einsprüche nicht erhoben worden sind, hiermit für eingezogen erklärt. Kaulsdorf, den 24. Juni 1912. Der Amts-Vorsteher. |
Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme und die vielen Kranzspenden beim Hinscheiden unseres inniggeliebten Vaters und Großvaters August Friedrich sprechen wir, ausserstande jedem einzelnen zu danken, unsern innigsten Dank aus. Ahrensfelde b. Berlin, den 2. Juli 1912. Familie August Friedrich. |
Altlandsberg. Unser Landwehrverein feiert am Sonnabend und Sonntag, 6. und 7. Juli, sein 50jähriges Stiftungsfest. .... |
Bekanntmachung. Nachdem die Gemeinde Ahrensfelde den neuen Schwanebecker Weg übernommen hat, soll der alte Schwanebecker Weg vom Eisenbahnübergang bis zur Grenze für den öffentlichen Verkehr eingezogen werden. Einsprüche sind hiergegen beim Unterzeichneten innerhalb 4 Wochen einzureichen. Ahrensfelde, den 5. Juli 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Alt Landsberg. (O.-B.) Das 50jährige Stiftungsfest verbunden mit Fahnenweihe des hiesigen Landwehrvereins hatte sich zu einem schönen großen Volksfest gestaltet. Fast aus dem ganzen Kreis waren die Krieger- und Militärvereine herbeigeeilt, um der bis jetzt noch seltenen Feier des Brudervereins besonderen Ausdruck zu geben. ... Weißensee. Nichtswürdige Burschen treiben gegenwärtig auf dem hiesigen Gemeindefriedhof ihr Unwesen. Die Täter haben es auf die Beraubung der Gräber abgesehen und mit Vorliebe lösen sie von Erbbegräbnissen wertvolle Bronzeketten sowie Metallteile los. Auch in der Nacht zum Sonntag wurde wieder ein derartiger frivoler Diebstahl ausgeführt. ... |
Mehrow. (O.-B.) Vor einigen Tagen stattete eine Diebesbande dem Bauerngutsbesitzer Meißner einen Besuch ab. Mittels einer Leiter, die sie von einem in der Nähe stehenden Gutshause holten, stiegen die Spitzbuben durch ein Giebelfenster auf den Boden und stahlen aus der Oberstube 2 neue Pferdegeschirre und aus der Räucherkammer zwei Schinken von 60 Pfund. Der Schaden beträgt rund 150 M. Leider ist es versäumt worden, durch einen Polizeihund die Spur der Diebe verfolgen zu lassen. Jedenfalls handelt es sich um dieselbe Bande, welche seit längerer Zeit die Gegend unsicher macht und in Hönow, Blumberg usw. eine Menge Räucherwaren, namentlich Schinken, gestohlen hat. Aus der Art und Weise der Einbrüche geht hervor, daß die Burschen mit den Oertlichkeiten und den Gewohnheiten der Bewohner genau vertraut und jedenfalls in der Nähe zu suchen sind. |
Bekanntmachung. Im Monat Juni d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 5. Juli 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
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Bekanntmachung. Wegen Ausführung von Pflasterarbeiten wird die Strecke der Berliner Chaussee von der Berliner Mühle bis zum städtischen Friedhof vom 29. Juli ab voraussichtlich auf die Dauer von etwa 10 Wochen für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Nach Möglichkeit wird dafür Sorge getragen werden, daß leichteres Fuhrwerk die Pflasterstraße passieren kann, doch geschieht dies auf eigene Gefahr. Altlandsberg, den 12. Juli 1912. Die Polizei-Verwaltung. Semner. Bekanntmachung. Während der Sperre der Berliner Chaussee steht der Weg hinter dem Schützenhause entlang der Amtswiesen und der sogenannte Klingenweg für das von Seeberg und Neuenhagen kommende Fuhrwerk zur Benutzung frei. In entgegengesetzter Richtung fahrende Fuhrwerke müssen den Königsweg als Umfuhrweg benutzen, soweit sie nicht andere Wege einschlagen wollen. Altlandsberg, den 12. Juli 1912. Die Polizei-Verwaltung. Semner. Bekanntmachung. Ein Karton mit Bekleidungsstücken auf der Chaussee zwischen Falkenberg und Ahrensfelde gefunden. Meldungen im Amtsbureau. Ahrensfelde, den 17. Juli 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. Personal-Chronik. Der Bauerngutsbesitzer Gustav Gebert in Malchow ist als Schiedsmannsstellvertreter für den Schiedsmannsbezirk 55 des Kreises Niederbarnim auf eine dreijährige, vom 23. Juni 1912 ab laufende Amtsperiode verpflichtet worden. |
Ahrensfelde. Als am Dienstag mittag der Besitzer eines Roggenfeldes zwischen Ahrensfelde und Hellersdorf sich mit seinen Knechten zur Ernte sich dorthin begab, fanden sie mitten im Felde die stark verweste Leiche eines jungen Mädchens. Die sofort eingeleitete Untersuchung ergab, daß es sich um die Leiche des seit Pfingsten vermißten 18 Jahre alten Dienstmädchens Anna Zimmermann aus Eiche handelt, die, wie festgestellt werden konnte, das Opfer eines Verbrechens geworden war. Als mutmaßlicher Täter wurde der Liebhaber der Ermordeten, der 24 Jahre alte Arbeiter und Kutscher Wilhelm Brust aus Hellersdorf, verhaftet. - Weiter wird hierzu noch berichtet: Am Dienstag nachmittags war die Leichenschaukommission aus Altlandsberg an der Fundstelle anwesend und nahm den Tatbestand auf. Das Mädchen trug leichte Kleidung und eine gestickte weiße Bluse, wahrscheinlich die Kleidung, mit der sie zu Pfingsten zu Tanze war. Die Leiche des Mädchens war völlig ohne Fleisch, nur Knochen waren übrig geblieben, jegliche Haut fehlte, die Sonne und Würmer hatten ihre Arbeit getan. Die Leiche verbreitete einen entsetzlichen Geruch. Um den Hals war ihr eigener Gürtel geschlungen und so fest mit doppeltem Knoten zugeschnürt, daß die Wahrscheinlichkeit eines Mordes fast zur Gewißheit wird. Als mutmaßlicher Mörder ist, wie bereits bemerkt, der Geliebte der Zimmermann, der Arbeiter Wilhelm Brust, verhaftet und dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden. Brust stand zu der Zimmermann früher in intimen Beziehungen, ist aber des Mädchens in letzter Zeit überdrüssig geworden, da er eine andere Bekanntschaft angeknüpft hatte. Gewalttätig, wie er war, mißhandelte er das Mädchen sehr häufig, schlug sie einigemal auf dem Tanzboden in Gegenwart anderer Personen und hatte ihr auch mehrmals gedroht, daß er ihr etwas antun würde. Am Pfingstfeiertag ist Brust mit der Zimmermann zusammengekommen. Es ist wahrscheinlich, daß Brust das Mädchen auf dem Heimweg am späten Abend auf der Straße zwischen Eiche und Hellersdorf niedergeschlagen und erdrosselt und dann die Leiche in das Kornfeld geschleppt hat. Brust, der vor die Leiche geführt wurde, bestritt in seiner Vernehmung die Täterschaft, doch liegen einige Indizien vor, die gegen ihn und für seine Täterschaft sprechen. Brust ist im Untersuchungsgefängnis in Altlandsberg in Haft. Weißensee. (O.-B.) Der Kreuzpfuhl, welcher sich im Munizipalviertel befindet, soll nicht mehr diesen Namen führen, sondern als „Schwanenteich“ bezeichnet werden. ... |
Weißensee. Zur Errichtung eines Denkmals der Königin Luise hierselbst ging dem Bürgermeister Dr. Woelck von einem Berliner Bankdirektor, der ungenannt bleiben möchte, eine Spende von 5000 M. zu. Das Denkmal hat Professor Gottlieb Elster, der Leiter der Weimarischen Kunstschule für Skulptur, in Arbeit. Ahrensfelde. Einbrecher haben in der Nacht zum Donnerstag unserer Kirche einen Besuch abgestattet. Als Donnerstag früh Arbeiter, welche die Kirchhofsmauer ausbessern, an ihre Arbeit gingen, bemerkten sie, daß ein Fenster an der Nordseite zertrümmert war. Sie gaben sofort dem Herrn Pastor von ihrer Entdeckung Nachricht und man fand, daß man es mit einem gut vorbereiteten Einbruch zu tun hatte. Denn die Diebe hatten, bevor sie die Scheiben eindrückten, dieselben mit Schmierseife beschmiert, Reste, welche man auf dem Boden fand, legen Zeugnis hiervon ab. Nachdem die Diebe sich nun durch das Fenster Eingang verschafft hatten, gelangten sie in die Sakristei. Hier wurde aber ihre Hoffnung getäuscht, denn die wertvollen Gegenstände, auf die es wahrscheinlich abgesehen war, werden außer der Gottesdienstzeit unter Verschluß in der Pfarre aufbewahrt. Aus Wut, daß ihnen nichts Wertvolles in die Hände fiel und ihre Mühe vergebens war, richteten sie eine arge Verwüstung an und zertrümmerten mehrere Gegenstände. Auf demselben Wege wie sie eingedrungen waren, kehrten sie auch wieder zurück. Von den Tätern hat man bis jetzt noch keine Spur. Ahrensfelde. Wie mitgeteilt wird, findet das beliebte Bauern-Wettreiten hierselbst am Sonntag, den 11. August statt. Näheres wird später noch durch Anzeigen bekannt gemacht werden. |
Nachruf! Am 13. Juli d. Js. vormittags verschied sanft nach kurzem schweren Leiden auf seinem Lieblingssitz Sophienwalde i. Pom. unser hochverehrter Chef Herr Ritterguts- und Fabrikbesitzer Robert Stock im 54. Lebensjahre. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen treusorgenden Chef, der mit warmem Herzen und offener Hand stets unser Wohl im Auge hatte. Durch seine hervorragende Tatkraft und seinen unermüdlichen Fleiss war der Entschlafene uns jederzeit ein leuchtendes Vorbild. Seine stete Hilfsbereitschaft, sein hoher Gerechtigkeitssinn und die Bescheidenheit seines Wesens sichern ihm bei uns allen ein ehrendes Andenken. Mehrow, den 18. Juli 1912. Die Beamten und Arbeiter des Rittergutes Mehrow. F. Krause, Administrator. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche uns anläßlich der Beerdigung unseres lieben Entschlafenen, des Altsitzers Wilhelm Keisdorf von allen Seiten zuteil wurden, sagen wir unsern herzlichsten Dank. Blumberg, den 19. Juli 1912. Die trauernden Hinterbliebenen. |
Bekanntmachung. Unter dem Schweinebestande des Gutsgehöfts der Anstalt Wuhlgarten ist amtstierärztlich die Schweinepest festgestellt. Die Gehöftssperre ist angeordnet. Ahrensfelde, den 22. Juli 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Im Interesse der öffentlichen Gesundheit bei den diesjährigen Herbstübungen ersuche ich die Vorstände der mit Einquartierungen bedachten Gemeinden, den Quartiermachern der Truppen vom Vorhandensein übertragbarer Krankheiten unter Bezeichnung der in Frage stehenden Gehöfte Kenntnis zu geben. Berlin, den 29. Juli 1912. Der Landrat Dr. Busch. |
Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf § 105b Absatz 2 der Reichsgewerbeordnung und Ziffer 129 der Ausführungsanweisung vom 1. Mai 1904, betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, setze ich hiermit für die Ortschaften Ahrensfelde, Eiche und Mehrow die Pause für den Hauptgottesdienst auf 7½ bis 9½ bezw. 9½ bis 11½ Uhr vormittags abwechselnd fest. Für die Ortschaften Hellersdorf und Wuhlgarten die Pause für den Hauptgottesdienst von 10 bis 12 Uhr vormittags. Die frühere Bekanntmachung, wodurch die Sonntagsruhe von 8 bis 12 Uhr vormittags dauerte, verliert mit dem Tage dieser Veröffentlichung die Gültigkeit. Ahrensfelde, den 2. August 1912. Der Amtsvorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Nachdem der Beschluß des Kreisausschusses vom 5. Juni d. Js., betreffend Umgemeindung eines kleinen Teiles des Gutsbezirks Dahlwitz (Waldpromenade-West) in den Gemeindebezirk Mahlsdorf die Rechtskraft erlangt hat, wird der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Kommunalbezirksveränderung hiermit auf den 1. Oktober d. Js. festgesetzt. Berlin, den 31. Juli 1912. Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. Dr. Busch. Beschluß. Nachdem das Einziehungsverfahren gemäß § 57 des Zuständigkeitsgesetzes vom 1. August 1883 eingeleitet ist und Einsprüche nicht erhoben worden sind, wird hiermit der alte Schwanebeckerweg vom Eisenbahnübergang bis zur Grenze für eingezogen erklärt. Ahrensfelde, den 8. August 1912. Der Amts-Vorsteher Buchholz. |
Ahrensfelde. Am Sonntag, den 11. August: Großes Bauern-Wettreiten. 7 Rennen, darunter 2 Trabfahren und 2 offene Rennen. Anfang nachmittags 3½ Uhr. |
Bekanntmachung. Im Monat Juli d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 6. August 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
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Ahrensfelde. Das diesjährige Bauernwettreiten hierselbst hat am Sonntag stattgefunden. Es zeigte wiederum, welche gute Klasse von Pferden hier gehalten wird und mit welcher Liebe sie auch gepflegt werden. Es gab vier Rennen und zwei Trabfahren. Beim ersten Handicap-Trabfahren war Dietzes schwarzer Wallach 1., Adlers Fuchswallach 2., Jauerts Stute 3. und Hases Stute 4. Mit bedeutender Ueberlegenheit gewann im zweiten Trabfahren Hases Schimmelstute ... Zum Schluß fanden noch 2 offene Rennen und 1 offenes Trabfahren statt. |
Bauern-Wettreiten in Marzahn am Sonntag, den 18. August 1912. 6 geschlossene Rennen. Offene nach Uebereinkommen. Anfang der Rennen 3½ Uhr. Abfahrt der Züge vom Schles. Bahnhof (Wriez. Bahnsteig) 1.04 2.32 3.15 nachm. Von Lichtenberg-Friedrichsfelde je 9 Min. später Lindenberg. Sonntag, d. 25. August: Grosses Ernte-Fest, wozu freundlichst einladet Huwe, Gastwirt. |
Marzahn. Morgen, Sonntag, den 18. August findet das hiesige, allbeliebte Bauernwettreiten statt. Vorgesehen sind sechs geschlossene Rennen. Offene Rennen werden evtl. nach Uebereinkommen abgehalten. Die Rennen beginnen nachmittags 3½ Uhr. (siehe Anzeige.) |
Lindenberg. Sonntag, d. 25. und Montag, den 26. August: Grosses Ernte-Fest, wozu freundlichst einladen Die Gastwirte Herm. Huwe, Paul Reiche. |
Bernau. Das am Sonntag, den 25. August zum 13. Male zum Austrag gelangende Straßenradrennen rund um Berlin hat eine überraschend gute Beteiligung gefunden ... |
Eine noch gut erhaltene Zweisp.-Breitdreschmaschine verkauft W. Knape, Lindenberg. |
Bernau. Die über 227 Kilometer führende klassische Rundfahrt Rund um Berlin wurde am Sonntag mit dem gewohnten großen Erfolge ausgefahren. Ueber 400 Rennfahrer verließen in den beiden Klassen (Berufsfahrer und Amateure) den am Bahnhof Heerstraße im Grunewald gelegenen Start. ... |
Bekanntmachung. Verordnung betreffend Sonntagsruhe im Gewerbebetriebe der Bierbrauereien und Eisfabriken sowie im Handel mit Eis. Auf Grund der §§ ... verordnen wir hiermit für den Landespolizeibezirk Berlin ... sowie für die im nachfolgenden Verzeichnisse aufgeführten, innerhalb eines Umkreises von 25 km um Berlin gelegenen Ortschaften und Häusergruppen des Regierungsbezirks Potsdam folgendes: ... Das Ausfahren der genannten Erzeugnisse darf nur in der Zeit von 5-10 Uhr vormittags stattfinden. Die Rückbeförderung der dazu benutzen Pferde nach der Betriebsstätte sowie das Ausspannen der Pferde und das Abrechnen der Kutscher darf bis 12 Uhr mittags erfolgen. Vorbereitungsaufgaben für das Ausfahren dürfen bereits um 4 Uhr morgens begonnen werden. ... Berlin, den 2. August 1912. Der Polizei-Präsident. Potsdam, den 6. August 1912. Der Regierungs-Präsident.
Verzeichnis der innerhalb eines Umkreises von 25 km um Berlin gelegenen Ortschaften und Häusergruppen des Regierungsbezirks Potsdam.
..., Ahrensfelde, ..., Biesdorf, ..., Blumberg, ..., Dahlwitz, ..., Eiche, ..., Elisenau, ..., Hellersdorf, ..., Hönow, Hoppegarten, Kaulsdorf, ..., Lindenberg, ..., Mahlsdorf, ..., Marzahn, ..., Mehrow, ... |
Der Sedantag [2. September] wurde soeben durch Ministerialerlaß als Schulfeiertag für ganz Preußen erklärt, so daß es hinfort einer Anweisung von Fall zu Fall nicht mehr bedarf. Blumberg. Hier ereilte einem von den hausierenden Chinesen das Schicksal, festgenommen zu werden, weil er keine Ausweispapiere bei sich hatte, um seine wie schon in anderen Orten angebotenen Artikel zu verkaufen. Uebrigens sollen die „echt chinesischen“ Artikel China nie gesehen haben. |
Personal-Chronik. Bestätigt: der Lederarbeiter Georg Virgils als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf. |
Ahrensfelde. Sonntag, den 8. Septbr.: Großes Erntefest, wozu herzlichst einladet W. Hase, Gastwirt. |
Biesdorf. Eine glänzende Sturmfahrt hat das Parseval-Militärluftschiff „P. 3“ am Freitag von hier nach Guben ausgeführt, wo es in einer großen, transportablen Zelthalle untergebracht wurde, um von dort aus gemeinsam mit dem „Z. 1“ und dem „M. 3“ an den Kaisermanövern teilzunehmen. |
Bekanntmachung. Die Sperrung der Dorfstraße in Hönow wird aufgehoben. Berlin, den 6. September 1912. Der Landrat, Dr. Busch. |
Weißensee. (O.-B.) Eine Besichtigung der neuen Baulichkeiten auf dem Rieselgute Birkholz fand am Dienstag durch die Mitglieder der Rieselfeldkommission statt. ... |
Lindenberg. Gasthof z. Kronprinzen. Sonntag, den 15. Septb. Gr. Einweihung meines neuerbauten Saales, wozu ich freundlich einlade. Paul Reiche, Gastwirt. |
Bekanntmachung. Die Schweinepest auf dem Gutsgehöft der Anstalt Wuhlgarten ist erloschen. Die angeordnete Sperrung wird hiermit aufgehoben. Ahrensfelde, den 11. September 1912. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Im Monat August d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 3. September 1912. Der Königliche Landrat, Dr. Busch.
Bekanntmachung. Amtstierärztlich sind festgestellt worden:
Malchow bei Berlin, den 13. September 1912. Der Amts-Vorsteher von Pressentin. |
Ahrensfelde. Den Bock zum Gärtner gemacht hatte der Schmiedemeister Albrecht bei der Annahme eines Knechtes. Da er einen Kutscher gebrauchte, nahm er einen gut gekleideten Mann in Dienst, obwohl er keine Papiere hatte, die er sich brieflich besorgen wollte. Anderntags fuhr Herr Albrecht eine Fuhre Stroh nach Berlin und borgte sich, da er nur ein Pferd besitzt, das Pferd eines befreundeten Bäckermeisters. Als die Fuhre abgeladen war, beauftragte er den Kutscher, mit dem Fuhrwerk nach Hause zu fahren, während er die Bahn benutzte. Als sich aber der Knecht weder abends noch bis zum andern Morgen sehen ließ, fuhr Herr A. nach Berlin und erfuhr auf der Polizei, daß der Kutscher die Pferde in zwei verschiedenen Gasthöfen in der Müller- und Gerichtsstraße untergestellt und das Pferd des Bäckers, das einen Wert von 1000 M. hat, einem Fuhrherrn für 600 M. angeboten hatte. Dieser durchschaute aber die Geschichte und benachrichtigte die Polizei, welche feststellte, daß der betrügerische Knecht bereits 5 Jahre Zuchthaus hinter sich hatte. Also Vorsicht bei Annahme von Dienstpersonal ohne Papiere! Mehrow. (O.-B.) Geflügeldiebe machten wieder einmal unseren Ort unsicher und stahlen vom Gehöft des Herrn Meißner 6 Gänse und bei Herrn Bredereck 8 Enten. Um nicht Aufsehen zu erregen, vergruben die Spitzbuben die getöteten Tiere in einem Komposthaufen an der Chaussee zwischen Mehrow und Ahrensfelde. Als am anderen Tage der in Kenntnis gesetzte Gendarm die Chaussee entlang fuhr, bemerkte er, daß ein Radfahrer schleunigst einen Rucksack abwarf und Reisaus nahm. Derselbe entkam zwar, aber die gestohlene Beute wurde bis auf eine Ente, welche die Diebe sogleich mitgenommen hatten, im Rucksack bezw. Komposthaufen vorgefunden. Merkwürdigerweise hat der Nachtwächter von den Dieben, die nach den vorgefundenen Spuren fast sämtliche Gehöfte besucht haben, nichts bemerkt. Auch hat der große Hofhund auf dem B'schen Grundstück, der nur einige Meter vom Entenstall entfernt lag, nicht durch Bellen die Bewohner alarmiert. |
Bekanntmachung. In der Nacht zum 18. September sind aus der Reichstelegraphenlinie an der Landsberger Chaussee auf der Strecke Marzahn - Neu-Ahrensfelde zwischen den Stangen 144-146 bei km 11,8 mehrere Hartkupferdrähte von 4 mm Stärke herausgeschnitten und gestohlen worden. Das Gewicht des entwendeten Drahtes beträgt etwa 41 kg, sein Wert rund 63 Mark. Durch den Diebstahl ist der Betrieb in den betreffenden Leitungen verhindert worden (§ 317 Strafgesetzbuch). Für die Ermittelung der Täter ist eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. Ich ersuche die Ortspolizeibehörden und Gendarmen, nach den Tätern zu fahnden. Im Ermittelungsfalle wollen die Ortspolizeibehörden der Oberpostdirektion in Berlin Nachricht geben. Berlin, den 24. September 1912. Der Landrat Dr. Busch. Bekanntmachung. Am Morgen des 24. September sind auf der Kunststraße Seeberg - Hönow zwischen den Stangen 33-35 (km 18,2-18,3) aus 5 Fernsprechverbindungsleitungen 87 kg Hartkupferdraht von 4,5 mm und 27 kg von 4 mm Stärke entwendet worden. ... |
Mahlsdorf. (O.-B.) Die Gemeindevertretung erteilte in ihrer letzten Sitzung zu der Abtrennung der Gemeinde vom Amtsbezirk Biesdorf zwecks Bildung eines eigenen Amtsbezirkes ihre prinzipielle Zustimmung. |
Bekanntmachung. Die am 2. September verfügte Sperrung der Kreischaussee Berlin - Marzahn an der Kreuzung der Wriezener Bahn wird aufgehoben. Berlin, den 28. September 1912. Der Landrat Dr. Busch. |
Verzeichnis I der zum Wahlverbande der größeren Grundbesitzer gehörigen Grundbesitzer, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim.
Verzeichnis III der zum Wahlverbande ... gehörenden Landgemeinden [Einwohnerzahl / Wahlmänner]
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Personal-Chronik. Ernannt: Der Amtssekretär Mette zu Dahlwitz zum Stellvertreter des Standesbeamten des 11. Bezirks „Dahlwitz“. ... |
Ahrensfelde. Aus der Fürsorgeanstalt in Strausberg waren am Freitag die Zöglinge Fillw, Wollweber und Koch ausgebrochen und trieben sich seit diesem Zeitpunkt vagabondierend in der Gegend von Ahrensfelde umher. Als nun der berittene Gendarm Kluge zu ihrer Verhaftung schreiten wollte, gab Fillw aus einem Revolver sechs scharfe Schüsse auf ihn ab, von denen einer den Beamten in die Wade traf. Trotz der erlittenen sehr schmerzhaften Verwundung konnte der Gendarm noch Koch und Wollweber verhaften, während Fillw, der die Schüsse abgegeben hatte, leider entkam. Die drei Burschen stehn im Alter zwischen 17 und 20 Jahren und sind bereits sämtlich vorbestraft; Fillw ist sogar wegen Sittlichkeitsverbrechens zu 1 Jahr Gefängnis bedingt verurteilt. Bisher ist es nicht gelungen, seiner habhaft zu werden, während die beiden anderen Zöglinge von dem Amtsvorstand Ahrensfelde der Staatsanwaltschaft zu Berlin übergeben wurden. Der verletzte Gendarm mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. (Berl. Lok.-Anz.) |
Bekanntmachung. Handel mit Blumen und Kränzen an Sonn- und Feiertagen auf dem Friedhofe in Ahrensfelde.
Um den Besuchern des Friedhofs in Ahrensfelde (Kreis Niederbarnim) die Gelegenheit zum Kauf von Blumen und Kränzen an Ort und Stelle an den Sonn- und Feiertagen zu erleichtern, werden auf Grund der Ermächtigung der zuständigen Herren Minister vom 10. November 1910 bezüglich der Zeit des Handels mit Blumen und Kränzen an Sonn- und Feiertagen folgende Anordnungen getroffen:
Auf dem Friedhofe in Ahrensfelde wird an den Sonn- und Feiertagen in der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober jeden Jahres die Zeit von 11½ Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags und vom 1. November bis 31. März j. Js. die Zeit von 11½ Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags freigegeben. Bedingung für die Ausnahme: Jeder in den beteiligten Handelsgeschäften über die für das Handelsgewerbe allgemein freigegebenen fünf Stunden beschäftigte Gehilfe, Lehrling oder Arbeiter ist mindestens an jedem dritten Sonntage von aller Arbeit freizulassen.
Potsdam, den 21. September 1912.
Der Regierungspräsident. |
Altlandsberg. Der langjährige frühere Pfarrer der hiesigen Schloßkirchengemeinde, Herr Theodor Krücke, ist Freitag früh nach langem schweren Leiden in Groß-Lichterfelde gestorben. ... Eiche. (O.-B.) Die Frechheit der Spitzbuben nimmt von Woche zu Woche zu. Nachdem kürzlich dem Gutsbesitzer Kirschbaum 20 Enten gestohlen wurden, haben jedenfalls dieselben Diebe ihm 2 Futterschweine entwendet, welche einen Wert von 120-140 Mark repräsentierten. Leider ist es wieder nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden. Hönow. (O.-B.) Nachdem im vergangenen Sommer das Schulhaus durch einen Anbau erweitert wurde, der außer einem Klassenzimmer eine Wohnung für einen zweiten Lehrer enthält, ist für diese Stelle Herr Meyer berufen worden, welcher sein Amt nach Beendigung der Herbstferien antritt. |
Bekanntmachung. Im Monat September d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 2. Oktober 1912. Der Königliche Landrat, Dr. Busch.
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Lindenberg. Sonnabend, den 19. d. Mts. findet mein diesjähriges Wurst-Essen mit musikal. Unterhaltung statt. Hierzu ladet freundlichst ein Paul Reiche, Gastw. |
Werneuchen. Wie uns mitgeteilt wird, steht seit heute vormittag, 10½ Uhr die große Goldacke'sche Dampfmühle in Flammen. Näheres konnte bisher nicht ermittelt werden. |
Lindenberg. Im Gasthof „zum goldenen Stern“ (Inh. H. Huwe) Heute Karl Dünnbier's Lichtspiele. U. a. gelangt zur Aufführung „Marion“, Großes Drama. |
Personal-Chronik. Bestätigt: Der Bankbeamte Otto Franke zu Mahlsdorf als Schöffe der Gemeinde Mahlsdorf, ... |
Personal-Chronik. Bestätigt: Der Arbeiter Otto Grummisch als Nachtwächter der Gemeinde Eiche. |
Die Herbstkontrollversammlungen 1912 werden im Kreise Niederbarnim und im Stadtkreise Berlin-Lichtenberg wie folgt abgehalten:
Berlin Schöneberg I, General Pape-Straße, den 12. Oktober 1912. Königliche Kommandos der Landwehrbezirke I, II, III, IV, V, VI Berlin. |
Lindenberg. Wegen einer Familienfestlichkeit bleibt mein Lokal am Donnerstag, den 7. November cr. geschlossen. Paul Reiche, Gastwirt. |
Bernau. Das Luftschiff „L 1“ überflog am gestrigen Montag vormittag um ½11 Uhr unsere Stadt. Das Fahrzeug, welches die Richtung nach Biesenthal zu eigeschlagen hatte, führte im Heck die deutsche Kriegsflagge. ... - Wie aus Berlin gemeldet wird, hatte das Marineluftschiff „L 1“ von dem Flugplatz Johannisthal aus eine Fahrt nach Stettin und den Ostseebädern unternommen. ... |
Lindenberg. Sonntag, den 10. d. Mts., von nachm. 2 Uhr ab findet die Abnahme u. Vorstellung der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr statt, wozu freundlichst einladet: Der Vorstand. |
Bekanntmachung. Im Monat Oktober d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 2. November 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
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Personal-Chronik. Bestätigt: Der frühere Posthilfsbote Friedrich Reuschner aus Oschersleben als Nachtwächter der Gemeinde Mahlsdorf. |
Landwirtschaftlicher Verein Bernau und Umgegend. Diejenigen Herren Mitglieder, welche sich das Sprengen von Steinen, Ausroden von Wurzeln, Lockern des Bodens durch Dynamit-Patronen ansehen möchten, werden eingeladen, am Freitag, d. 29. November, vormittags 10 Uhr in der Tempelfelder Landstraße am Wegweiser sich einzufinden. |
Bekanntmachung. Nachdem der bisherige Verwalter der Nebenstelle der Niederbarnimer Kreissparkasse für Biesdorf und Umgegend, Polizeiwachtmeister a. D. Reinhold Roggenbach verstorben ist, hat der Kreisausschuß den Eisenhändler Alexander Gast in Biesdorf, Dorfstraße Nr. 62 mit der weiteren Verwaltung der Nebenstelle beauftragt. Ein jeder kann diesem Herrn seine Ersparnisse, die er der Kreissparkasse anvertrauen will, übergeben und sich auch wegen Rückzahlung seines Guthabens an ihn wenden. Die Verzinsung der Einlagen erfolgt von dem auf die Einzahlung folgenden Werktage ab bis zu dem der Rückzahlung vorausgehenden Werktage mit 3 von Hundert. Die Nebenstelle ist für das Publikum werktäglich von 8 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags geöffnet. Ueber den gesamten Sparkassenverkehr wird von dem Nebenstellenverwalter und der Sparkasse unbedingtes Stillschweigen beobachtet. Die Kreissparkasse gehört zu den Instituten, bei welchen die zinsbare Anlegung von Mündelgeldern erfolgen darf. Berlin, den 5. Dezember 1912.
Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. Der Vorsitzende, Landrat. I. V.: von Bitter, Regierungsassessor. |
Verzeichnis der Wahlbezirke für den Wahlverband der Landgemeinden zur Wahl der Kreistags-Abgeordneten des Kreises Niederbarnim.
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Krummensee. Bei der hier abgehaltenen Treibjagd wurden 160 Hasen geschossen. |
Bekanntmachung. Im Monat November d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 5. Dezember 1912. Der Königliche Landrat Dr. Busch.
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Heute mittag 12 Uhr star nach lange,, schweren Leiden meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Mathilde Gahtow geb. Kieselack im 54. Lebensjahre. Dies zeigt allem Freunden und Bekannten mit der Bitte um stille Teilnahme tiefbetrübt an Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: August Gahtow. Lindenberg, den 21. Dezember 1912. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 24. d. M., nachmittags 1 Uhr vom Trauerhause aus statt. |
Mehrow. (O.-B.) Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich kürzlich auf dem Grundstück der Witwe Bredereck beim Dreschen. Der Arbeiter Johann Garonn, der allgemein als ein nüchterner, fleißiger Mann bekannt war, war eben im Mittelfach damit beschäftigt, Garben auf die Tenne zu werfen. Aus nicht aufgeklärter Ursache (jedenfalls infolge eines Fehltritts) stürzte derselbe zum größten Entsetzen seiner Arbeitsgenossen plötzlich aus der Spitze der Scheune auf die harte Scheunendiele, wo er mit schweren inneren Verletzungen besinnungslos liegen blieb. Man brachte den Aermsten nach dem Weißenseer Krankenhaus, doch war menschliche Hilfe umsonst. Nach kurzer Zeit wurde er durch den Tod von seinen Qualen erlöst. |
Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und die zahlreichen Kranzspenden bei der Beerdigung meiner lieben Frau, unserer teuren, unvergeßlichen Mutter Mathilde Gahtow geb. Kieselack sagen wir hiermit unseren tiefgefühltesten Dank. Insbesondere danken wir auch dem Herrn Prediger Schacht für die trostreichen Worte am Grabe unserer lieben Entschlafenen sowie dem Herrn Lehrer Bauer mit seinem Schülerchor für den erhebenden Gesang. Lindenberg, den 28. Dezember 1912. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: August Gahtow, Landwirt. Blumberg. Zu dem am Dienstag, den 31. d. Mts. in meinem Lokale stattfindenden Silvester-Ball lade ich hiermit alle meine Freunde und Bekannte herzlich ein. Gustav Ebel, Gastwirt. |
Blumberg. Amtlich wird gemeldet: Auf Bahnhof Blumberg bei Berlin entgleiste am Freitag vom Personenzuge 690 um 1 Uhr 48 Min nachmittags der drittletzte Wagen mit einer Achse infolge vorzeitigen Umstellens der Eingangsweiche. Zug 690 erlitt 30 Minuten Verspätung. Zwei Reisende ... haben nach Ankunft des Zuges in Berlin ärztliche Untersuchung gewünscht. Der Arzt konnte außer einer unbedeutenden Quetschblase am vierten Finger der rechten Hand des Herrn Reschke Verletzungen nicht feststellen. |
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