Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1898 (45. Jahrgang),
gefunden im Landesarchiv Berlin-Reinickendorf
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (November 2017).


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1898 (No. 1), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Am 27. December d. Js. ist aus dem Amtslocal des Amts-Vorstehers zu Ahrensfelde von einem 18- bis 20jährigen unbekannten Manne, welcher sich im Besitze einer zerrissenen Alters- und Invaliditäts-Aufrechnungsbescheinigung befand und die Ausfertigung einer neuen Quittungskarte beantragen wollte, das mit preußischem Adler und der Umschrift „Amt Ahrensfelde, Kr. Nieder-Barnim“ versehene Amtssiegel entwendet worden.
Die Ortspolizeibehörden und Gendarmen des Kreises werden ersucht, auf den Thäter zu fahnden, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und an das zuständige Amtsgericht zur strafrechtlichen Verfolgung abzuliefern, mir aber davon Mittheilung zu machen.
Berlin, den 31. December 1897.
Der Landrath, von Waldow.

Bekanntmachung.
Die Sperrung des Blumberg-Bernauer Weges wird hiermit aufgehoben.
Blumberg, den 31. December 1897.
Der Amts-Vorsteher.

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh der epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Ahrensfelde, den 1. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1898 (No. 1), Anzeigen

Drescherfamilien event. auch Deputatknechte
sucht zum 1. April 1898 bei gutem Lohn Dom. Mehrow bei Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1898 (No. 1), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Wiederum ist unser Ort der Schauplatz eines Brandes geworden. Am Mittwoch Abend brannte die dem Bauerngutsbesitzer Hagert gehörige Roggenmiete vollständig nieder. Als der That dringend verdächtig wurde ein in Lindenberg wohnender gewisser P. verhaftet und in das Amtsgefängnis zu Malchow eingeliefert. Hoffentlich hat man diesmal den richtigen Thäter erwischt, damit Lindenberg und Umgegend endlich von ihrer Unruhe befreit werden. - Leider hat sich gelegentlich des letzten Brandes ein betrübender Unglücksfall zugetragen. Als der Feuerschein am Himmel sichtbar wurde, rückte auch sofort die Spritze der Gemeinde Carow zur Hilfe aus. Kaum hatte jedoch die Spritze das heimatliche Dorf verlassen, so brach, wohl in Folge des schlechten Weges, eine Achse der Spritze. Dieselbe fiel um und zerdrückte dem im blühenden Mannesalter stehenden Kossäthen Ernst Torge den Brustkasten. Der Tod des Unglücklichen trat auf der Stelle ein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1898 (No. 1), Amtliche Beilage, gekürzt

Nachweisung.
derjenigen Personen, welche im Jahre 1897 auf Grund des § 18 des Gesetzes, betreffend die Ausführung des Reichsgesetztes über die Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen vom 12. März 1881, zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Werthes der auf polizeiliche Anordnung zu tödtenden Thiere zugezogen werden können.
15. [Amtsbezirk] Neuenhagen
  1. Gutsbesitzer F. Dotti zu Hönow.
  2. Gemeindevorsteher E. Hörnicke zu Hönow.
  3. Bauergutsbesitzer Rauch zu Hönow.
19. [Amtsbezirk] Blumberg
  1. Administrator Johannes Ziegner zu Blumberg.
  2. Bauergutsbesitzer Wilhelm Grün zu Blumberg.
  3. Bauergutsbesitzer August Noack zu Blumberg.
  4. Bauergutsbesitzer Georg Juert zu Blumberg.
20. [Amtsbezirk] Ahrensfelde
  1. Gutsvorsteher Wolff zu Hellersdorf
  2. Gutsbesitzer Haase zu Ahrensfelde.
  3. Gutsbesitzer Lindemann zu Eiche.
23. [Amtsbezirk] Malchow
  1. Bauergutsbesitzer Kirschbaum zu Lindenberg.
  2. Schöffe Karl Gahtow zu Lindenberg.
Berlin, den 16. December 1897.
Der Kreis-Ausschuß. von Waldow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Januar 1898 (No. 2), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Nachweisung der Vertrauensmännerbezirke der Section 20 (Kreis Niederbarnim) der branden­burgischen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft, sowie der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter für die Amtsperiode vom 1. April 1897 bis Ende März 1902. ...
Bezirk IV.
Stadtbezirk: Alt-Landsberg.
Amtsbezirke: Fredersdorf, Neuenhagen, Amt Altlandsberg, Löhme, Blumberg und Börnicke.
Vertrauensmann: Gutsbesitzer Springer zu Seefeld.
Stellvertreter: Gutsbesitzer Kirschbaum-Doß zu Seefeld.
Bezirk V.
Amtsbezirke: Weißensee, Pankow, Nieder-Schönhausen, Franz.-Buchholz, Malchow, Falkenberg, Hohen-Schönhausen, Ahrensfelde und Buch.
Vertrauensmann; Landwirt und Fabrikant Wilhelm Schleinitz zu Weißensee.
Stellvertreter: Gärtnereibesitzer Wilhelm Kriedemann zu Neu-Weißensee.
Veröffentlicht gemäß § 22 des Statuts der brandenburgischen Landwirthschaftlichen Berufs­genossenschaft.
Berlin, den 17. December 1897.
Der Landrath von Waldow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Januar 1898 (No. 2), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Die Hoffnung auf Ruhe vor den Brandstiftungen im neuen Jahre hat sich als eine trügerische erwiesen. Am Dienstag Abend ¾9 Uhr wurden die hiesigen Einwohner schon wieder durch Feuerlärm aufgeschreckt. Es brannte eine zur Bauer Saalemann'schen Wirthschaft gehörige Strohdachscheune. Da in Folge des Mondscheins und des Nebels wenig von dem Feuerschein in der Umgebung zu sehen war, so wurden die benachbarten Spritzen sofort telephonisch um Hilfe angerufen. Bald darauf trafen dann auch die Spritzen von Malchow und Wartenberg an der Brandstelle ein. Allein an Rettung war nicht mehr zu denken. Die Scheune mitsamt den Erntevorräthen wurde ein Raub der Flammen. Wie die früheren Brände, so ist auch dieser auf Brandstiftung zurückzuführen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Januar 1898 (No. 3), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
In einem weiten Gebiete der Provinz Brandenburg ist im Frühjahr d. Js. das Auftreten einer gefahrdrohenden Kirschbaumkrankheit festgestellt worden, die vornehmlich Sauerkirschbäume befällt und dieselben nicht nur ertraglos macht, sondern sie auch zu zerstören droht. ...
Die Ortspolizei- und Ortsbehörden werden wiederholt ersucht auf diese Krankheit und ihre schweren Schädigungen die obstbautreibende Bevölkerung ohne Verzug in geeigneter Weise aufmerksam zu machen und zugleich auf die Bekämpfung hinzuwirken.
Berlin, den 31. December 1887.
Der Landrath von Waldow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1898 (No. 4), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat December 1897 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 4. Januar 1898.
Der Landrath, von Waldow.
648.  2.12.  Noack, August  Bauergutsbesitzer  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)
685.  14.12.  Stenzel, Adolf  Gastwirth  Hönow  Tages-Jagdschein (3 Mk.)
710.  17.12.  Meißner, Hermann  Landwirth  Mehrow  Tages-Jagdschein (3 Mk.)
726.  27.12.  Dahle, Hans  Inspector  Mehrow  Tages-Jagdschein (3 Mk.)
728.  22.12.  Ziegner, Johannes  Amts-Vorsteher  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)

Bekanntmachung.
Die Einnahmen der Chausseegeldhebestelle Hönow der Chaussee Berlin-Alt-Landsberg-Radebrück mit einer einmeiligen Hebebefugniß soll vom 1. April 1898 ab auf ein Jahr öffentlich meistbietend verpachtet werden. Hierzu steht Termin auf Freitag, den 21. Januar d. Js., Vormittags 11 Uhr im Kreishause hierselbst, Kochstr. 24 II an, zu welchem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß nur solche Personen zum Bieten zugelassen werden, welche vorher eine Kaution von 450 Mk. in Baar oder in kautionsfähigen Papieren deponiert haben.
Die Verpachtungs-Bedingungen liegen während der Dienststunden in unserem Bureau zu Jedermanns Einsicht aus, auch werden dieselben im Termin bekanntgemacht werden.
Berlin, den 5. Januar 1898.
Der Kreis-Ausschuß des Niederbarnimer Kreises. von Waldow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1898 (No. 4), Anzeigen

Am Sonntag, den 9. d. Mts. entschlief nach langem schweren Leiden mein geliebter Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, der Altsitzer Wilhelm Bolle im 59. Lebensjahre.
Lindenberg, den 9. Januar 1908.
Die trauernden Hinterbliebenen. ...

Ein vierspänniges Roßwerk, wenig gebraucht, verkauft wegen Aufstellung eines Motors preiswerth Aug. Ebel II, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. Januar 1898 (No. 5, Amtliche Beilage)

Verhandelt
Berlin, den 2. December 1897.
Anwesende: Landrath von Waldow, Vorsitzender
Kreistagsabgeordnete [insges. 40]:
  1. Rittergutsbesitzer Dotti, Neuenhagen.
  2. Amts-Vorsteher Feldtmann, Neu-Weißensee
  3. Fabrikbesitzer Henninger, Neu-Weißensee
  4. Gemeinde-Vorsteher Hörnicke, Hönow
  5. Gutsbesitzer Kirschbaum-Doß, Seefeld
  6. Gemeinde-Vorsteher Silberberg, Malchow
  7. Administrator Spinola, Malchow
  8. Gutsbesitzer Springer, Seefeld
  9. Rittergutsbesitzer von Treskow, Dahlwitz
  10. Rittergutsbesitzer von Treskow, Friedrichsfelde
Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises angesagt. ...
Es fehlten die Abgeordneten Graf Arnim, Kelch, Retzlow und Tiemann. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. Januar 1898 (No. 5), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wird auf Grund des § 64 der Bundesinstruction zur Ausführung des Reichs-Viehseuchengesetzes vom 27. Juni 1895 hiermit für die Gemeinde Lindenberg die Ortssperre angeordnet und das Durchtreiben von Rindvieh durch dieselbe und ihre Feldmark verboten.
Berlin, den 11. Januar 1898.
Der Landrath von Waldow.

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh des Rieselgutes Hellersdorf ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 8. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. Januar 1898 (No. 5), Depesche / Anzeigen

Berlin, 13. Januar. In Folge Explosion der englischen Gasanstalt in Schöneberg bei Berlin wurden drei Menschen getödtet und mehrere verletzt. [2]

Ahrensfelde.
Am Sonntag, den 16. d. Mts.: Große Tanzmusik,
wozu freundlichst einladet G. Kahlow, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. Januar 1898 (No. 5), Kreis-Nachrichten

Marzahn. Hier wurde der 18jährige Bauerssohn Fritz Haase vom Wagen geschleudert und durch Ueberfahren getödtet. Das Unglück trifft die Familie schwer, da eben erst der Vater gestorben war.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Januar 1898 (No. 6), Anzeigen

Danksagung.
Für die vielen Beweise der Liebe und Theilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, des Altsitzers Wilhelm Bolle sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, besonders aber dem Herrn Pastor Braun für seine trostreichen Worte, dem Krieger- und dem Gesangverein zu Lindenberg, sowie für die zahlreichen Kranzspenden unsern tiefgefühltesten Dank. Lindenberg, den 13. Januar 1898.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Einen neuen starken 3" Arbeitswagen hat zum Verkauf
Grün, Schmiedemeister, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. Januar 1898 (No. 8), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh des Kossäthengutsbesitzers A. Flöricke zu Hönow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Neuenhagen, den 18. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher. gez. Dotti. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. Januar 1898 (No. 9), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wird ... für die Gemeinde und das Gut Mehrow bzw. deren Feldmarken die Ortsperre angeordnet und das Durchtreiben von Rindvieh verboten.
Berlin, den 20. Januar 1898.
Der Landrath von Waldow. [2]

Bekanntmachung.
Wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche wird ... hiermit für die Gemeinde Hönow bzw. deren Feldmark die Ortssperre angeordnet und das Durchtreiben von Rindvieh verboten.
Berlin, den 20. Januar 1898.
Der Landrath von Waldow. [2]

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh des Rittergutes Mehrow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 18. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Januar 1898 (No. 10), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Diejenigen Standesämter, welche die Standesamtsnebenregister für 1897 bisher nicht eingereicht haben, werden an schleunige Einsendung derselben hiermit erinnert.
Berlin, den 19. Januar 1898.
Der Landrat von Waldow. [2]

Bekanntmachung.
Am 4. Januar cr. hat sich bei W. Staab in Hönow ein Hund (tigerfarbige Dogge, ungefähr ¾ m hoch) angefunden; derselbe trägt ein ledernes Halsband. Ansprüche sind binnen 3 Monaten bei dem Unterzeichneten geltend zu machen.
Neuenhagen, den 20. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher Dotti. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Januar 1898 (No. 10), Anzeigen

Einige Fuhren Kaff hat abzugeben Gustav Grün, Blumberg. [2]

Lindenberg.
Am Sonntag, den 30. Januar findet der diesjährige große Maskenball statt.
Hierzu ladet ergebenst ein. A. Bolle, Gastwirth. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. Januar 1898 (No. 11), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Am 27. d. Mts. beging der hiesige Krieger- und Landwehrverein die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers. Nachmittags ½3 Uhr fand der Ummarsch mit Musik durch das Dorf statt. Abends vereinigten sich dann die Einwohner zum Tanze im Bolle'schen Locale, wo auch Herr Lehrer Schulze die Kaiserrede hielt, die mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät schloß. - Leider sollte die ungetrübte Harmonie hierbei jäh unterbrochen werden. Der erst 31jährige Handelsmann Gustav Lehmann hatte das Unglück, wohl in Folge eines Schlaganfalls eine zum Saale führende Treppe herabzustürzen, und zwar so unglücklich, daß der sofort herbeigerufene Arzt nur noch den Tod desselben feststellen konnte. Der so plötzlich Verstorbene hinterläßt eine Wittwe und drei kleine Kinder. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. Februar 1898 (No. 15), Anzeigen

Danksagung.
Für die überaus zahlreichen Beweise der Liebe und Theilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, des Büdners Gustav Lehmann sagen wir Allen, insbesondere dem Herrn Pastor Braun für die trostreichen Worte am Grabe, sowie dem Krieger- und Landwehr-Verein und für die vielen Kranzspenden unsern innigsten Dank.
Lindenberg, den 3. Februar 1898.
Die trauernden Hinterbliebenen. [2]

Zwei Abträger (14 bis 17 Jahre) werden verlangt bei Dürre, Ziegelei, Blumberg. [2]

Eine Arbeiterfamilie erhält zum 1. April cr. Wohnung und Arbeit bei A. Grün, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. Februar 1898 (No. 15), Amtliche Beilage, gekürzt

Geschäfts-Plan
zur Musterung der Militairpflichtigen im Kreise Niederbarnim pro 1898.
I. Alt-Landsberg im Restaurant „Zum Deutschen Hause“
1. Am Mittwoch, den 23. März 1898. Musterung der Gestellungspflichtigen aus den Ortschaften: Ahrensfelde, Eiche, Hellersdorf, Hönow, Krummensee, Alt-Landsberg (Stadt und Amt), Mehrow, Seeberg, Werder
2. Am Donnerstag, den 24. März 1898. ...: Blumberg, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Februar 1898 (No. 16), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat Januar 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 2. Februar 1898.
Der Landrath, von Waldow.
753.  4.1.  Ebel, Heinrich  Bauergutsbesitzer  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)
768.  13.1.  Mette, Carl  Mühlenbesitzer  Hönow  Tages-Jagdschein (3 Mk.)
769.  13.1.  Döberitz, Ferdin.  Bauergutsbesitzer  Hönow  Tages-Jagdschein (3 Mk.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Februar 1898 (No. 16), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.B.) Nachdem wir hier nun einen Monat lang vor Schadenfeuer bewahrt geblieben sind, hat am Mittwoch wieder ruchlose Hand Brandstiftung versucht. Abends um ½9 Uhr bemerkte nämlich der Kossäth Carl Heinicke, daß es in seiner Scheune zu brennen anfing. Seinem schnellen Eingreifen gelang es nur noch mit Mühe, das Feuer zu löschen. Der Brandstifter hatte vom Garten aus das Brett von einem Scheunenfenster herabgerissen und durch die Oeffnung ein Bund Stroh gesteckt. Es ist als ein großes Glück anzusehen, daß das Feuer sogleich bemerkt wurde, da bei dem herrschenden starken Sturme das Feuer große Ausdehnung hätte gewinnen können. - Am Donnerstag fand eine Auction des Wirthschaftsinventars des Schlächters Puhlmann statt, der unter der Anklage der vorsätzlichen Brandstiftung sich in Untersuchungshaft in Moabit befindet.
[Artikel wird später dementiert]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Februar 1898 (No. 16), Anzeigen

Kaff u. Rüben hat zu verkaufen G. Bade, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. Februar 1898 (No. 17), Kreis-Nachrichten

Hönow, 7. Februar. Gestern Nacht brannte die Scheune des Bauern Gathow total nieder. Als muthmaßliche Brandstifter sind der hiesige Sattlermeister mit seinen beiden Söhnen verhaftet und ins Untersuchungsgefängniß nach Alt-Landsberg eingeliefert worden. (N. A.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. Februar 1898 (No. 18), Amtliche Beilage, gekürzt

Verzeichniß
der Wahlmänner der für die nothwendig gewordene Ersatzwahl [am Dienstag, den 15. Februar Vormittags 10 Uhr in der großen Stadtkirche zu Bernau] eines Abgeordneten zu einem Wahlbezirke vereinigten Kreise Ober- und Nieder-Barnim.
1. Kreis Nieder-Barnim
58.  Hönow  Fritz Dotti  Gutsbesitzer
59.  do.  Carl Hörnicke  Gemeinde Vorsteher
68.  Blumberg  Johannes Ziegner  Administrator
69.  do.  August Adler  Rentier
71.  Blumberg  August Noack  Bauergutsbesitzer
72.  do.  Fritz Töpfer  Kossäth
81.  Mehrow  Ernst Petersen  Administrator
82.  Ahrensfelde  August Müller  Gemeinde-Vorsteher
83.  Eiche  Julius Lindemann  ehem. Gemeinde-Vorsteher
84.  Ahrensfelde  Carl Haase  Bauer
89.  Lindenberg  Ludwig Baurath  Lehngutsbesitzer
92.  Lindenberg  Carl Baurath  Gemeinde-Vorsteher
93.  do.  Carl Gathow  Lehngutsbesitzer
Summe: 696 (Ober-Barnim: 316)


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Februar 1898 (No. 19), Kreis-Nachrichten

Die in No. 16 unseres Blattes unter Lindenberg enthaltene Notiz beruht, wie uns der betr. Berichterstatter mittheilt, auf einem Irrthum. Der Einsender des Berichts war nach seiner Angabe falsch unterrichtet worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. Februar 1898 (No. 21), Anzeige

Bäckerlehrling,
Sohn achtbarer Eltern, welcher Lust hat, die Brot- und Weißbäckerei zu erlernen, kann sich melden. Bedingungen nach Uebereinkunft.
A. Steeger, Bäckermeister, Lindenberg bei Berlin. [2]

Ahrensfelde.
Sonntag, den 20. d. M.: Großer Wiener Maskenball,
wozu freundlichst einladet G. Kahlow, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. Februar 1898 (No. 22), Anzeige

Lindenberg.
Mein diesjähriger Gr. Maskenball findet am Sonntag, den 27. Februar statt,
wozu freundlichst einladet H. Huwe, Gastwirth. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Februar 1898 (No. 23), Kreis-Nachrichten

Hönow. (O.-B.) Der frühere Vorsteher der Kaiserlichen Posthülfsstelle, Barbier Richter, stand am Dienstag vor dem Schwurgericht des Landgerichts II zu Berlin. Wegen Vergehens im Amte, Veruntreuungen und Fälschungen amtlicher Register pp. mußte sich Richter verantworten. Nach dem Ergebnis der rasch erledigten Beweisaufnahme votirten die Geschworenen auf Schuldig unter Zubilligung mildernder Umstände. Das Urtheil lautete demgemäß auf neun Monate Gefängnis. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Februar 1898 (No. 23), Anzeigen

Blumberg.
Meinen bei Seefeld gelegenen 5½ Morg. gr. guten Feldacker bin ich willens zu verkaufen.
W. Flöricke, Zimmermann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. März 1898 (No. 25), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Gefunden auf der Dorfstraße in Ahrensfelde eine lederne Pferdedecke.
Der rechtmäßige Eigenthümer wird aufgefordert, seine Rechte innerhalb 3 Monaten beim Unterzeichneten geltend zu machen.
Ahrensfelde, den 26. Februar 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. März 1898 (No. 25), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. Die Arbeiten auf der Bahnstrecke Berlin-Wriezen schreiten bei günstiger Witterung so rasch vor, daß die Hoffnung berechtigt ist, die neue Strecke werde noch in diesem Jahr eröffnet werden. (O. R.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. März 1898 (No. 26), Kreis-Nachrichten

Bernau. Mit der commissarischen Verwaltung des Niederbarnimer Landrathsamtes ist der Ritter­gutsbesitzer, Regierungsassessor Herr von Treskow auf Friedrichsfelde vom Herrn Minister des Innern betraut worden. - Das Abschiedsessen für den bisherigen Landrath, Herrn Oberpräsidialrath von Waldow wird jedenfalls am Freitag, den 18. d. Mts. im Kaiserhof zu Berlin stattfinden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. März 1898 (No. 26), Anzeigen

Luzern- u. Wiesenheu verkauft A. Grün, Blumberg. [2]

Rosenkartoffeln, rein zur Saat hat abzugeben Carl Hoppe, Ahrensfelde bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. März 1898 (No. 28), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. Ein für einen Ort gewiß seltenes Fest wurde hier am Sonnabend gefeiert, das Einlaufen des ersten Zuges in den hiesigen Bahnhof. Weit über 1000 Menschen hatten sich zur Theilnahme von hier und sämmtlichen umliegenden Ortschaften eingefunden. Die Bahnhofsgebäude und die hier stehenden Eisenbahnwagen waren mit Fahnen, Guirlanden und Tannenzweigen geschmückt. Auf dem Hauptgleise war eine Ehrenpforte errichtet, obenauf befand sich ein Transparent mit folgender Inschrift:
„Die lang ersehnt Stunde für Werneuchen endlich schlug,
Es schallt aus aller Munde: Heut' kommt der erste Zug.“
Zum Empfange hatten sich die städtischen Behörden vollzählig eingestellt. Zur festgesetzten Zeit, ½4 Uhr Nachmittags traf der Zug ein. Maschine und Wagen waren mit Fahnen und Guirlanden geschmückt, an der Maschine war folgende umkränzte Inschrift angebracht: „Willkommen! Werneuchen.“ Die hiesige Musikkapelle unter Leitung ihres Directors Herrn Rauch, sowie viele hiesige Bürger hatten sich nach Seefeld begeben, um mit dem Zuge nach hier mitzufahren, mit demselben kam auch das Bureau-Personal der Bauabtheilung Lichtenberg. Mit Musik lief der Zug ein. Unter dem Vorantritt der Musik, das Bureau-Personal und die Arbeiter folgend, fand nun ein Umzug durch die Stadt statt. Im Hotel „Zum schwarzen Adler“ wurde das Bureau- und Arbeiterpersonal mit Speise und Trank bewirthet. Die Musikkapelle concertirte, auch wurden verschiedene Toaste ausgebracht. Um ¼8 ging es unter den Klängen der Musik im Zuge zum Bahnhofe, um ¾8 Uhr fuhr dann der Zug nach Lichtenberg, wo derselbe um ½9 Uhr eintreffen mußte. Die Eröffnung der Bahn findet wahrscheinlich am 1. Mai d. Js. statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. März 1898 (No. 29), Anzeigen

Rüben, à Centner 70 Pfg. verkauft Heinr. Ebel, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. März 1898 (No. 31), Amtlicher Theil, gekürzt

Plan für die Abhaltung der Frühjahrs-Control-Versammlungen 1898 in dem Kreise Niederbarnim.
Verzeichnis der Mannschaften, welche zur Versammlung zu erscheinen haben
1. Marzahn (Gasthof Drenske) 6.4.1898 9 Uhr V.
Sämmtl. Reservisten und Wehrleute der Garde und Provinzial-Truppen. Sämmtliche Ersatzreserv.
[Jahresklasse:] 1897-1891
[Aus den Ortschaften:] Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn, Wartenberg u. Wuhlgarten
2. Marzahn (Gasthof Drenske) 6.4.1898 2 Uhr N. Desgl.
[Jahresklasse:] 1890-1885
[Aus den Ortschaften:] Desgl.
3. Alt-Landsberg (Marktplatz) 7.4.1898 9 Uhr V. Desgl.
[Jahresklasse:] 1897-1891
[Aus den Ortschaften:] Bollensdorf, Eggersdorf, Hönow, Alt-Landsberg (Stadt- und Amtsbezirk), Mehrow, Neuenhagen, Krummensee, Seeberg
4. Alt-Landsberg (Marktplatz) 7.4.1898 2 Uhr N. Desgl.
[Jahresklasse:] 1890-1895
47. Bernau Land (Schützenhaus-Garten) 30.4.1898 9 Uhr V. Desgl.
[Jahresklasse:] 1897-1885
[Aus den Ortschaften:] Löhme, Börnicke, Schönow, Zepernick, Seefeld, Blumberg (Gut und Dorf), Birkholz, Schwanebeck, Lindenberg, Helenenau, Gut Börnicke und Thärfelde


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. März 1898 (No. 31), Anzeigen

In Mehrow ist ein Grundstück nebst Garten und Stallgebäuden Todesfalls halber preiswerth zu verkaufen. Näheres beim Schuhmachermstr. Hermann Goebel, Dahlwitz bei Hoppegarten i. d. Mark. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. März 1898 (No. 32), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. Auf der Strecke Berlin-Werneuchen der Berlin-Wriezener Bahn, welche mit dem 1. Mai dem Betriebe übergeben wird, verkehren die Züge von Berlin nach Werneuchen und umgekehrt nach den bisher getroffenen Bestimmungen wie folgt: Ab Berlin: 5.00, 9.00, 12.00, 4.45 Uhr, der letzte Zug fährt nicht vor 9.00 Uhr Abends; ab Werneuchen: 6.30, 9.45, 2.00, 5.00, 9.30, Wie verlautet schweben auch Unterhandlungen wegen Einführung des Vorortverkehrs. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. März 1898 (No. 33), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die am 20. Januar wegen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche für die Gemeinde und das Gut Mehrow bezw. deren Feldmarken angeordnete Ortssperre sowie das Verbot des Treibens von Rindvieh hebe ich hiermit wieder auf.
Berlin, den 15. März 1898.
Der Landrath. I.A.: von Treskow, Regierungs-Assessor. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. März 1898 (No. 33), Anzeigen

Dom. Blumberg
sucht zum 1. April ein älteres Stubenmädchen und einen älteren, unverheiratheten nüchternen Kutscher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. März 1898 (No. 35), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die betheiligten Einwohner des Kreises mache ich darauf aufmerksam, daß die Warnungstafeln an dem Ueberwege der Provinzialchaussee über die Eisenbahn Lichtenberg-Wriezen bei Ahrensfelde genau zu beachten sind. Es ist vielfach bemerkt worden, daß trotz der geschlossenen Schranken der Bahnübergang von Passanten ueberschritten wurde.
Zuwiderhandlungen werden unnachsichtig bestraft werden.
Berlin, den 22. März 1898.
Der Landrath. I. V.: von Treskow, Regierungs-Assessor. [2]

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß seitens der Königlichen Festungsbauschule im Juli und August d. Js. eine Geländeaufnahme im Bereich der Gemarkungen Bernau, Schmetzdorf, Schönow, Zepernick, Birkholz, Lindenberg, Buch und Karow stattfindet, wozu die Vorarbeiten schon in den nächsten Tagen beginnen.
Bei diesen Arbeiten werden voraussichtlich Aecker und Gehöfte einzelner Besitzer betreten werden müsse. Etwaige Entschädigungsansprüche sind bis zum 20. August d. Js. bei der Festungsbauschule in Charlottenburg - Soorstraße - geltend zu machen.
Bernau, den 17. März 1898.
Der Magistrat. Paetzold. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. März 1898 (No. 35), Kreis-Nachrichten

Biesdorf. Die hiesige Kirche, deren nahezu vollendeter Thurm kürzlich eingestürzt war, ist jetzt in ihrem Ausbau glücklich fertig geworden und hat am Sonntag ihre feierliche Weihe erhalten. Von dem neuen Thurm erklangen zum ersten Mal die Glocken. Die Kaiserin hatte des Gotteshauses gedacht, indem sie eine kostbare Altarbibel stiftete, in die sie Hesekiel 26, 37: „Ich will Euch führen, daß Ihr meine Getreuen seid“ eintrug. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. März 1898 (No. 35), Anzeigen

Dabersche Saatkartoffeln, vorjährige Saat, aus Dabern bezogen, à Ctr. 2 Mark verkauft
Alb. Dannenfelzer, Marzahn. [2]

Hafer- und Weizenkaff verkauft Gustav Grün, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. März 1898 (No. 37), Kreis-Nachrichten

Biesdorf. (O.-B.) Die Einweihung der hiesigen Kirche, deren Bau durch den am 12. October v. J. erfolgten Einsturz des Thurmes weiteren Kreisen bekannt geworden ist, fand am Sonntag Laetare durch den General-Superintendenten D. Faber statt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. April 1898 (No. 39), Depesche / Anzeigen

Berlin, 2. April. Zwei Kabel der Berliner Hauptelectricitäts-Gesellschaft verbrannten. Alle Betriebe und Beleuchtungen, welche diese Gesellschaft bedient, müssen feiern. [2]

Rüben, à Ctr. 70 Pfg., verkauft H. Ebel, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. April 1898 (No. 40), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Der Bauergutsbesitzer Carl Hagert ist als stellvertretender Schöffe der Gemeinde Lindenberg wieder bestätigt worden. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. April 1898 (No. 40), Kreis-Nachrichten

Hoppegarten. Der Vorstand des Union-Clubs hat Schritte zum Ankauf des etwa 2200 Morgen großen Ritterguts Neuenhagen eingeleitet. Im Falle die demnächst stattfindende General­versammlung den bereits mit dem Besitzer Herrn Dotti geschlossenen Vertrag genehmigt, wird Hoppegarten eine „Training-Centrale“ im wahrsten Sinne des Wortes werden, welche dem deutschen Sport zum größten Segen gereichen dürfte. [2]

Malchow. Zur Erweiterung der hiesigen Rieselfelder sollen in den Gemarkungen Malchow und Ahrensfelde Ländereien von etwa 301 und 21 Hectar angekauft werden, worüber der Berliner Stadtverordneten-Versammlung eine Vorlage zugegangen ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. April 1898 (No. 41), Anzeigen

Ahrensfelde.
Am 2. Osterfeiertag findet bei mir große Tanzmusik statt, wozu freundlichst einladet
G. Kahlow. Gastwirth.

Kaff u. Rüben ab Hof verkauft G. Bade, Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. April 1898 (No. 42), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Bauergutsbesitzer Julius Lehmann zu Ahrensfelde ist als Schöffen-Stellvertreter dieser Gemeinde wieder bestätigt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. April 1898 (No. 43), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Impfbezirkseintheilung im Kreise Niederbarnim für das Jahr 1898.
Impfbezirk IV: Prakt. Arzt Dr. Crusius zu Alt-Landsberg.
a) Stadtbezirk Alt-Landsberg,
h) Amtsbezirk Löhme, Blumberg, Ahrensfelde, Neuenhagen, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. April 1898 (No. 43), Amtliche Beilage, gekürzt

Verhandelt
Berlin, den 31. März 1898.
Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ...
Nach dem Einladungsschreiben stehen folgende Gegenstände zur Tagesordnung: ...
  1. Betheiligung des Kreises an dem Unternehmen einer Kleinbahn von Altlandsberg nach Hoppegarten ... [20000 M. nicht bevorzugter Aktien]
Der Kreistag, der 44 Mitglieder zählt, ist beschlußfähig. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. April 1898 (No. 44), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die Aussichten, daß die Alt-Landsberger Bahn nach Hoppegarten einmünden wird, schwinden immer mehr, seitdem der Union-Club das Gut Neuenhagen angekauft hat, denn dieser wird sich zweifellos dagegen wehren, daß seine großen zusammenhängenden Feldflächen, welche hauptsächlich für den Ankauf maßgeblich waren, durch eine Bahn gekreuzt oder getheilt werden. Es scheint daher sich auch mehr Neigung für einen Anschluß an Neuenhagen zu zeigen, welche Linie kürzer, weniger schwierig und wohl ebenso vortheilhaft wäre, namentlich werden hier keine Hindernisse in den Weg treten. [2]

Neu-Weißensee. Zum Neubau einer Kirche in Neu-Weißensee und Lichtenberg wurde Ostern in sämtlichen Kirchen der Provinz Brandenburg eine Collecte veranstaltet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. April 1898 (No. 45), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
...; Der Kossäth Wilhelm Keisdorf zu Eiche ist als stellvertretender Schöffe dieser Gemeinde wieder bestätigt worden. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. April 1898 (No. 45), Kreis-/ Vermischte Nachrichten

Alt-Landsberg. Dem Vernehmen nach ist die Concession zum Bau der Kleinbahn Alt-Landsberg - Hoppegarten seitens des Herrn Regierungspräsidenten nunmehr ertheilt worden. Um eine Beschleunigung der noch nothwendigen Formalitäten herbeizuführen, ist eine aus Herrn Bürgermeister Ziemann und Herrn Stadtverordneten-Vorsteher Wilhelm bestehende Deputation gewählt worden. (N. A.)

Werneuchen. Zur bevorstehenden Betriebseröffnung der neuerbauten Bahnlinie Berlin-Werneuchen wird amtlich mitgetheilt, daß von den fünf in jeder Richtung hin verkehrenden Zügen nicht, wie früher angegeben, je drei über die Stadtbahn geführt und in Charlottenburg abgefertigt werden, daß vielmehr diese Züge sämmtlich in Lichtenberg-Friedrichsfelde beginnen und endigen. Auf Station Friedrichsfelde steigen die Reisenden in die anschließenden, über die Stadtbahn laufenden Vorortzüge. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. April 1898 (No. 46), Vermischte Nachrichten

Werneuchen, 19. April. Mit dem 1. Mai, mit welchem die Bahnstrecke Berlin-Werneuchen dem Betriebe übergeben wird, tritt sowohl für die hiesige Stadt, als auch für die umliegenden Ort­schaften eine wesentliche Veränderung in der Beförderung von Postsachen ein.
Der Post-Omnibus zwischen hier und Bernau (desgleichen Freudenberg-Bernau) und die Botenpost über Wegendorf nach Alt-Landsberg werden eingestellt. Sämmtliche Postsachen werden von da ab über Berlin geleitet ... Die Empfangsgebäude und die dazugehörigen Räume auf der Strecke Berlin-Werneuchen sind vollständig fertig und steht deren Abnahme ... bevor. (O. A.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. April 1898 (No. 48), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein schwarzer langhaariger Spitzhund und ein schwarzgrauer Wolfsspitzhund, letzterer mit dem Zeichen 1897/1898 23348 versehen, haben sich in Ahrensfelde angefunden.
Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 21. April 1898. Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. April 1898 (No. 49), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Büdner Reinhold Roth zu Mehrow ist als stellvertretender Schöffe dieser Gemeinde wieder bestätigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. Mai 1898 (No. 50), Anzeigen

100 Ctr. echte Dabersche Saatkartoffeln hat noch abzugeben A. Lehmann, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. Mai 1898 (No. 50), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Der Arbeiter Julius Baumgart von hier, welcher in regelmäßigen Zwischenräumen aus der Knochenfabrik von Schöneberg in Weißensee die Abfälle holt, fand sich zu diesem Zweck am Mittwoch Abend gegen neun Uhr mit seinem Fahrzeug dort ein. Baumgart war von dem bissigen Hofhund erst vor einigen Wochen an Kopf und Armen verletzt worden und wollte daher besonders vorsichtig sein; er öffnete die Bretterthür nicht, sondern rief über den Zaun nach dem Wärter. Letzterer kam und öffnete; in demselben Moment aber sprang die Dogge auf Baumgarten zu, biß sich an dessen Kinn fest, warf den Mann zu Boden, so daß er mit dem Kopfe gegen eine Mauer fiel. Der Hund hätte ihn vollständig zerfleischt, wenn es dem Wärter nicht gelungen wäre, das Thier durch gewaltige Schläge von seinem Opfer abzubringen. Baumgart mußte einem Krankenhause übergeben werden. (K. J.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. Mai 1898 (No. 51), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Ahrensfelde. Die feierliche Eröffnung der neuen Bahnlinie Lichtenberg - Friedrichsfelde - Werneuchen erfolgte am Sonntag früh mit dem fahrplanmäßigen Zuge 4,44 ab Friedrichsfelde. In dem aus 5 Wagen bestehenden, mit Guirlanden reich geschmückten Zuge hatten einige höhere Betriebsbeamte Platz genommen. An den einzelnen Bahnhöfen hatten sich Hunderte von Neu­gierigen eingefunden, die den einlaufenden Zug stets mit brausenden Hochrufen begrüßten. Auch unser Ort hatte sich zur Feier gerüstet. Schon am frühen Morgen wurde das Dorf durch Weckruf alarmirt, gegen 5 Uhr früh zog Alt und Jung unter klingendem Spiel der Kapelle des Herrn Liebisch nach dem neuen Bahnhof. Bei der Ankunft des Zuges wurde derselbe mit Musik und einem donnernden Hurrah empfangen und darauf das ganze Zugpersonal mit Getränken freigiebig bewirthet, was dankend anerkannt wurde. Dann setzte sich der Zug, in welchem der Herr Amts­vorsteher, der Gemeinde-Vorstand und viele Dorfbewohner Platz genommen, mit Musik nach dem Endpunkt Werneuchen in Bewegung. ... Bei der Rückkehr sprach Herr Amtsvorsteher Haase dem Gemeinde-Vorstand und der Gemeinde-Vertretung auf dem hiesigen Bahnhof für ihr mühevolles Wirken seinen Dank aus. Nachmittags fand im Garten des Herrn Gastwirth Haase Concert und Abends Ball statt. ... - Die Züge, für welche die Fernverkehrstaxe Giltigkeit hat, fahren von einem neu angelegten Bahnsteig des Vorortbahnhofs Lichtenberg-Friedrichsfelde ab. Zu bemerken ist, daß auf den Stationen der neuen Bahnlinie die Perronsperre nicht eingeführt ist. Der einzige fort­während hin- und herfahrende Zug wird von einem Zugführer und zwei Schaffnern begleitet. -
Die neue Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Werneuchen umfaßt bekanntlich im Ganzen sechs Stationen. Zunächst erreicht man den städtischen Centralfriedhof Friedrichsfelde, die erste eigent­liche Kirchhofsstation, die als solche auf den Eisenbahnfahrplänen fungirt. Die beiden folgenden Stationen sind Marzahn und Ahrensfelde, zwei alte, aus dem 14. Jahrhundert stammende märkische Dörfer. Zwischen beiden Stationen liegt abseits vom Schienenwege das städtische Rieselgut Falkenberg. Schon im 14. Jahrhundert gehörte das Dorf wie heute der Stadt Berlin. Im Jahre 1791 kaufte die Majorin v. Humboldt geb. Colomb das Gut von der Stadt, und vor wenigen Jahren kaufte es die letztere wiederum zu Rieselzwecken. Ungleich interessanter als die vorhergehenden ist die dritte Station der neuen Bahnstrecke, Blumberg. Das stattliche Gut mit herrlichem, weit ausgedehnten Park und dem von Schinkel erbauten Schloß befindet sich seit dem Jahre 1846 im Besitz der Grafen von Arnim, die es damals für 146000 Thlr. kauften. Blumberg war ehemals ein Städtchen und macht noch heute in seiner ganzen Anlage und Ausdehnung diesen Eindruck; die Verwüstungen des 30jährigen Krieges verwandelten den einst befestigten Ort in ein Dorf. In der alten Kirche, die noch aus der Zeit der Bischöfe von Brandenburg, welchen Blumberg angehörte, stammt, befindet sich u. a. das Bild des als Staatsmann und Dichter gleich berühmten Freiherrn Ludwig von Canitz, der 1654 in Blumberg geboren wurde. Kirche und Park sind auf vorherige Anfrage den Besuchern zugänglich. Das kleine märkische Dorf Seefeld ist die folgende Station. Das Dorf war im Jahre 1663, als es Otto von Schwerin von den Krummensee'schen Gläubigern erwarb, so heruntergekommen, daß von ihm der Chronist zu melden wußte, daß „außer dem Pfarrer kaum noch ein Mensch zu finden war.“ Hinter Seefeld überschreitet die Bahn die Grenze zwischen den Kreisen Nieder- und Oberbarnim und erreicht nach einer Fahrt von fünfviertel Stunden die Endstation Werneuchen, ein freundliches Städtchen, am meisten bekannt durch den Dichter Schmidt von Werneuchen, der dort als Pfarrer von 1779 bis zu seinem am 26. April 1838 erfolgten Tode lebte und durch Goethe's persiflirendes Gedicht „Musen und Grazien in der Mark“ in der Literaturgeschichte einen Namen erhielt. Werneuchen wird dem Naturfreunde und Geschichts­forscher mancherlei Anregung bieten, wie überhaupt die Eröffnung der neuen Bahnstrecke von allen Freunden der Natur und der Märkischen Heimath mit großer Freude begrüßt wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Mai 1898 (No. 52), Anzeigen


Schloßmeierei Blumberg sucht zum 1. Juli cr. einen Knecht.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. Mai 1898 (No. 55), Anzeigen

Ahrensfelde.
Am Sonntag, den 15. d. Mts.: Große Tanzmusik, wozu freundlichst einladet
G. Kahlow, Gastwirth. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Mai 1898 (No. 56), Amtliche Beilage, gekürzt

Etat für den Kreis Niederbarnim für das Rechnungsjahr vom 1. April 1898 bis dahin 1899.
Einnahmen
V. Von den Chausseen [Pacht: Pachterträgnis der Hebestellen für 1898/99]
I  Chaussee Nieder-Schönhausen - Liebenwalde - Höpen.
Chausseegeld: 12695 Mk., sonstige Einnahmen: 250 Mk.
[Pacht:] Blankenfelde: 7100 Mk., Summt: 1850 Mk., Wensickendorf: 950 Mk., Kreuzbruch: 2645 Mk., plus 150 Pauschquantum der Zionskirchen-Gemeinde für Leichenconducte
II  Chaussee Berlin - Alt-Landsberg - Radebrück, Alt-Landsberg - Tasdorf.
Chausseegeld: 12977 Mk., sonstige Einnahmen: 1600 Mk.
[Pacht:] Hohen-Schönhausen: 7750 Mk., Hönow: 4280 Mk., Radebrück: 1895,20 Mk. minus 947,60 an Kreis Oberbarnim (Hälfte von Radebrück)
III  Chaussee Weißensee - Bernau- Wandlitz.
Chausseegeld: 10660 Mk., sonstige Einnahmen: 1500 Mk.
[Pacht:] Weißensee: 9005 Mk., Bernau: 1605 Mk., Antheil an der Hebestelle Rüdnitz der Chaussee Bernau-Biesenthal (Kreis Oberbarnim): 50 Mk.
IV  Chaussee Bernau - Alt-Landsberg - Neuenhagen - Frankfurter Chaussee - Schöneiche - Friedrichshagen - Hirschgarten.
Chausseegeld: 4657 Mk., sonstige Einnahmen: 150 Mk.
[Pacht:] Börnicke: 2633,47 Mk., Neuenhagen: 1200 Mk., Schöneiche: 824 Mk.
V  Chaussee Rummelsburg - Cöpenick - Friedrichshagen - Erkner - Rüdersdorf,
Erkner - Neu-Zittau.

Chausseegeld: 17079,64 Mk., sonstige Einnahmen: 600 Mk.
[Pacht:] Neue Scheune: 10001,30 Mk., Hirschgarten: 3680 Mk., Woltersdorf: 1808,34 Mk., Rahnsdorf: 840 Mk., Schönschornstein: 750 Mk.
VI  Chaussee Bernau - Zerpenschleuse - Liebenwalde - Ruhlsdorfer Brücke - Pechteich (Eichhorst).
Chausseegeld: 1763 Mk., sonstige Einnahmen: 150 Mk.
[Pacht:] Lanke: 725 Mk., Ladeburg: 1630 Mk. minus 592 Mk. an den Kreis Oberbarnim (unterhält Hebestelle Ladeburg)
VII  Chaussee Germendorf - Oranienburg - Zehlendorf - Ahrendsee - Lanke - Oberbarnimer Kreisgrenze bei Biesenthal.
Chausseegeld: 4800 Mk., sonstige Einnahmen: 300 Mk.
[Pacht:] Germendorf: 900 Mk., Lehnitzsee: 3350 Mk., Uetzdorf: 550 Mk.
VIII Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow.
Chausseegeld: - , sonstige Einnahmen: 20 Mk.
IX  Chaussee Tegel - Hermsdorf.
Chausseegeld: - , sonstige Einnahmen: 20 Mk.
X  Chaussee Herzfelde - Hennickendorf - Bahnhof Strausberg.
Chausseegeld: 600 Mk., sonstige Einnahmen: 130 Mk.
Im Laufe des Jahres wird eine Hebestelle bei Strausberg eröffnet werden
XI  Chaussee Ober-Schöneweide - Friedrichsfelde - Marzahn.
Chausseegeld: 1400 Mk., sonstige Einnahmen: 300 Mk.
Pachterträgnis der Hebestelle Marzahn: 990 Mk. , Antheil ... an Hebestelle Kanne
XII  An Chausseepolizei- und Chaussee-Defraudationsstrafen: 300 Mk.
Summe: 71952,71 Mk.
[Gesamteinnahmen: 969000 Mk.]
Ausgaben
Kap. VII für Chausseen und Wege
Titel IX. Für die Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow
1. Gehalt für Chausseeaufseher:  - Mk.
2. Für die Beschaffung von Chausseebaumaterialien:  971,40 Mk.
Es werden erforderlich 63 cbm Steine, 94 cbm Kies und Sand  
3. Für die Unterhaltung der Chausseeanlagen:  1378,60 Mk.
300 qm Pflasterumlegung in Hönow
4. Für die Unterhaltung der Gebäude:  350 Mk.
5. Verwaltungs- und Recepturkosten:  100 Mk.
Summe:  2800 Mk.
Titel XIII. Für Wege im Allgemeinen
Zu Beihülfen für Wegebesserung bei besonderer Bedürftigkeit  
oder bei außerordentlichen Anforderungen:  
70000 Mk.
Prämien für ermittelten Baumfrevel:  100 Mk.
Summe: Ausgaben für Chausseen und Wege: 375660 Mk.
Erläuterung zu Titel XIII
13. Für den Wiederausbau der theils gepflasterten und theils chaussirten Straße von Mehrow nach Ahrensfelde für 2240 lfd. m nachträglich 1½ M.: 3360 M. Im Etat für 1897/98 sind unter 10 zu Position 1 Titel XIII Kapitel VII bereits 4480 M. als Beihilfe ausgesetzt (2 M. für das lfd. m)
Dem damaligen Antrage lag ein mit 13000 M. abschließender Kostenanschlag des früheren Kreisbaumeisters Menckhoff zu Grunde. Es hat sich jedoch im weiteren Verlaufe der örtlichen Verhandlungen herausgestellt, daß der Wiederausbau mit diese Summe nicht zu ermöglichen ist. Nach einer neuen gründlichen Veranschlagung des Kreis- und Regierungsbaumeisters Mirau stellen sich die nothwendig aufzuwendenden Kosten auf 25000 M. Die Straße nähert sich ebenfalls dem Charakter einer Kreischaussee und erhält eine größere Bedeutung durch die Personen- und Güterstation Ahrensfelde der ihrer Vollendung entgegengehenden neuen Eisenbahn von Lichtenberg nach Wriezen. Es erscheint berechtigt, wie in den Fällen der Nr. 2 [Neu-Weissensee] und 12 [Gemeinde Hammer] die Beihilfe auf 3½ M. für das lfd. m zu bemessen.

Gesamt-Ausgaben: 969000 Mk.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. Mai 1898 (No. 58), Amtliche Beilage, gekürzt

Verwaltungsbericht für das Jahr 1897.
Unglücksfälle, Selbstmorde, Verbrechen. ... Selbstmorde kamen 1897 96 (1896 84) vor und zwar erhängten sich 55. ertränkten sich 17, erschossen sich 13 und vergifteten sich 6 Personen. 1 Person ließ sich überfahren, 3 Personen endeten durch Verblutung, 1 durch Verhungern.
Brände Die Zahl der Brände betrug im Jahre 1897 329 gegen 299 im Vorjahre ... Schäden von 10000 Mk. und darüber betrafen ferner je eine Scheune ... des Bauergutsbesitzers Koch zu Lindenberg (15200 Mk.), des Bauergutsbesitzers Rühle daselbst (11700 Mk.), des Kossäthen Gathow daselbst (10000 Mk.), ... In den letzten Monaten des Jahres 1897 ist namentlich dei Ortschaft Lindenberg vom Bränden heimgesucht worden. Es ist gelungen, einen Einwohner des Ortes bei einem Mietenbrande festzunehmen, und besteht die Hoffnung, denselben auch wegen der übrigen Brände zu überführen.
Kreis-Chausseen / Die Unterhaltung ...:
Schneeräumungskosten sind im vergangenen Jahre nicht entstanden.
Lfd. Nr.: 8
Bezeichnung der Chaussee: Neuenhagen - Mehrow
Länge der Chaussee: 6584 m
Vom Kreise werden unterhalten: 6584 m
Neuaufschüttungen sind ausgeführt: Länge: 1184 m
Hierbei sind verwendet: Steine: 300 cbm, Kies: 48 cbm


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Mai 1898 (No. 59), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Chausseestrecke Ahrensfelde bis Mehrow ist wegen Neubau vom Montag, den 23. Mai d. Js. ab für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Ahrensfelde, den 21. Mai 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Mai 1898 (No. 61), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Auf Ansuchen der Landwirthschaftskammer für die Provinz Brandenburg hat der Herr Minister des Innern bestimmt, daß die allgemeine Endfrist für die vorübergehende Beschäftigung ausländisch-polnischer Arbeiter in landwirthschaftlichen Betrieben und deren Nebenbetrieben (nicht aber in industriellen Hauptbetrieben) bis zum 31. December verlängert werden.
Berlin, den 28. Mai 1898.
Der Landrath, I. V.: von Treskow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Mai 1898 (No. 61), Anzeigen

Am Bahnhof Ahrensfelde ist die einzige, ungefähr 1 Morgen große Baustelle zu verkaufen.
Der Gemeindekirchenrath von Falkenberg. Habedank, Pfarrer in Malchow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. Juni 1898 (No. 61a), Extra-Ausgabe

Wahlbezirks-Eintheilung
des Niederbarnimer Kreises zur Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage am 16. Juni 1898.
WahlbezirkWahllocalWahlvorsteherStellvertreter
2  Ahrensfelde  Kalow'scher Gasthof daselbst  Amtsvorsteher Haase daselbst  Gemeindevorsteher Müller daselbst
12  Blumberg, Gemeinde und Gut Gemeindevorsteheramt daselbst  Amtsvorsteher Ziegner daselbst  Gemeindevorsteher Grün daselbst
22  Eiche  Giese'scher Gasthof daselbst  Gemeindevorsteher Klus daselbst  Schöffe August Bredereck daselbst
38  Hönow  Stenzelscher Gasthof daselbst  Gemeindevorsteher Hörnicke daselbst  Schöffe Schmidt daselbst
52  Lindenberg  Gasthof „Zum goldenen Stern“ daselbst  Gemeindevorsteher Baurath daselbst  Schöffe Carl Gahtow daselbst
60  Mehrow,
Gemeinde und Gut 
Gutshaus daselbst  Administrator Petersen daselbst  Gemeindevorsteher Meißner daselbst


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Juni 1898 (No. 62), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Neubau Lichtenberg/Friedrichsfelde - Wriezen
Zur Abgabe von Angeboten für die Herstellung der Pflasterarbeiten ausschließlich Material­lieferung auf den Haltestellen Tiefensee, Leuenberg und Sternebeck findet hier am 11. Juni 1898, Vormittags 11 Uhr ein Termin statt. ...
Wriezen, den 28. Mai 1898.
Königliche Eisenbahn-Bauabtheilung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Juni 1898 (No. 62), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg, den 1. Juni. Nachdem schon gestern ca. 50 Erdarbeiter in hiesiger Stadt einge­troffen waren, ist heute mit dem Bau der Bahn Alt-Landsberg-Hoppegarten begonnen worden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 5. Juni 1898 (No. 63), Beilage, gekürzt

Niederbarnimer!
Die am 23. Mai d. Js. versammelt gewesenen Vertrauensmänner aus allen Theilen des Kreises Niederbarnim haben als einzigen Kandidaten aller reichstreuen Wähler des Wahlkreises Nieder­barnim für den am 16. Juni d. Js. zu wählenden Reichstag den Landtagsabgeordneten der beiden Kreise Nieder- und Oberbarnim Professor Dr. Irmer zu Berlin aufgestellt. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 8. Juni 1898 (No. 64), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Kossäth Carl Hörnicke zu Hönow ist als Gemeinde-Vorsteher und der Kossäth Wilhelm Schmidt daselbst als Schöffe dieser Gemeinde wieder bestätigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. Juni 1898 (No. 65), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat Mai 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 3. Juni 1898.
Der Landrath, von Waldow.
38.   6.5.  Hase [!], Wilhelm  Gastwirth  Ahrensfelde  Jahres-Jagdschein (15 M.)
53.   23.5.  Behlen  Inspector  Hönow  Jahres-Jagdschein (15 M.)

Bekanntmachung.
Auf dem Rittergute Mehrow sind zwei Schweine an Rothlauf verendet.
Ahrensfelde, den 6. Juni 1898.
Der Amts-Vorsteher.

Bekanntmachung.
Am 7. Juni ist in Alt-Landsberg eine öffentliche Sprechstelle eröffnet worden, von welcher aus der Sprechverkehr mit Strausberg, sowie mit Berlin nebst Vor- und Nachbarorten zugelassen ist.
Potsdam, den 7. Juni 1898.
Kaiserliche Ober-Postdirection. Gürtler.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. Juni 1898 (No. 65), Vermischte Nachrichten

Wriezen. Der Bau der neuen Eisenbahn nach Berlin ist jetzt soweit gefördert, daß nun auch schon von hier aus bis zum Bahnhof Tiefensee Arbeitszüge verkehren können. Es fehlt nur noch die eine Meile lange Strecke zwischen Tiefensee und Werneuchen, dann ist die ganze Bahn vollendet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. Juni 1898 (No. 66), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 12. Juni findet bei mir das diesjährige große Turnerfest statt,
wozu ergebenst einladet H. Huwe, Gastwirth.

Sommerfest
des Gesang-Vereins „Frohsinn“ zu Ahrensfelde unter gütiger Mitwirkung von 5 Vereinen.
Sonntag, den 12. Juni im Garten des Herrn Kahlow, wozu freundlichst einladet
Der Vorstand.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. Juni 1898 (No. 67), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Am 7. Juni ist in Alt-Landsberg eine öffentliche Sprechstelle eröffnet worden, von welcher aus der Sprechverkehr mit Strausberg, sowie mit Berlin nebst Vor- und Nachbarorten zugelassen ist.
Berlin, den 10. Juni 1898.
Der Landrath, I. V.: von Treskow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Juni 1898 (No. 68a), Extra-Ausgabe, gekürzt

Das Ergebniß der Reichstagswahl am 16. d. Mts. ist Folgendes gewesen:
In unseren Specialangaben haben wir uns auf die Angabe der Zahlen für die Haupt-Kandidaten beschränkt.
Irmer.  Stadthagen.  Plonz.
Lindenberg  130  14  8
Blumberg  247  7  2
Ahrensfelde  80  16  5
Eiche  22  6  10
Mehrow  51  8  1
Hönow  74  9  -

Das Gesamtergebniß stellt sich vorbehaltlich einiger Berichtigungen dahin:
Professor Dr. Irmer  13700 Stimmen
Redacteur Werner  400 Stimmen
Obermeister Beutel  250 Stimmen
Pfarrer Stephan  480 Stimmen
Director Plonz  4200 Stimmen
von Egidy u.a.  300 Stimmen
der frühere Rechtsanwalt Stadthagen:  23000


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 19. Juni 1898 (No. 69), Amtlicher Theil / Kreis-Nachrichten

Bekanntmachung.
Der Bauerngutsbesitzer Giese zu Eiche ist als Schöffe dieser Gemeinde bestätigt, der Bauern­gutsbesitzer August Bredereck als Schöffe wieder bestätigt worden.

Alt-Landsberg. Die hiesige Domäne ist von der Königlichen Regierung zu Potsdam auf weitere 18 Jahre verpachtet worden. Der bisherige Pächter Herr Amtsrath Schrader erhielt die Pachtung wiederum und zwar, da andere ernstliche Bewerber nicht vorhanden waren, zu einem billigeren Preise wie bisher (N. A.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Juni 1898 (No. 70), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
... Ermittelung des Ergebnisses der am 16. d. Mts. stattgehabten Wahl eines Abgeordneten des aus dem Kreise Niederbarnim bestehenden 6. Wahlkreises des Regierungsbezirks Potsdam für den deutschen Reichstag ...
Von den [42338] für gültig erklärten Stimmen sind gefallen auf:
1)  den Stadtverordneten Arthur Stadthagen in Berlin  23017 Stimmen
2)  " Professor Dr. Irmer in Berlin  13648 Stimmen
3)  " Director Plonz in Lichtenberg (Friedrichsberg)  4244 Stimmen
4)  " Pfarrverwalter Dr. Stephan in Weißensee  610 Stimmen
5)  Obermeister Beutel in Berlin  240 Stimmen
6)  ...  ...
7)  Oberstlieutenant a. D. von Egidy - Potsdam  48 Stimmen
8)  Monsignor Piotr Wawrzyniak in Schrimm  40 Stimmen
9)  Legationsrath a. D. von Kehler in Berlin  28 Stimmen
10)  Hofprediger a. D. Stöcker in Berlin  11 Stimmen
11)  Stadtverordneter Paul Singer in Berlin  9 Stimmen
12)  Arbeiter Hermann Prietz in Berlin  4 Stimmen
13)  Kaiser Wilhelm II  2 Stimmen
14)  Rechtsanwalt Sonnenfeld in Berlin  2 Stimmen
[Platz 15 bis 40 je 1 Stimme!]
Nach diesem Ergebniß ist der Stadtverordnete Arthur Stadthagen in Berlin mit absoluter Mehrheit gewählt ...
Berlin, den 20. Juni 1898.
Der Wahl-Commissarius, commissarischer Landrath. von Treskow, Regierungs-Assessor.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Juni 1898 (No. 70), Kreis-Nachrichten

Marzahn. Die Rieselfelder werden fortwährend ausgedehnt, Gegenwärtig verhandelt der Berliner Magistrat mit hiesigen Besitzern wegen Ankaufs ihrer südlich in der Richtung nach Biesdorf belegenen Ländereien. Die Hellersdorfer Rieselfelder sollen bis an das Terrain der Anstalt Wuhlgarten ausgedehnt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Juni 1898 (No. 70), Anzeigen

Großes Sommerfest des Gesang-Vereins Sängerlust zu Ahrensfelde
am Sonntag, den 26. Juni 1898, Nachmittags 3 Uhr im Locale des Herrn W. Hase, sowie auf dem großen Festplatz unter gütiger Mitwirkung der Gesang-Vereine „Deutsche Eiche“ zu Hohen-Schönhausen, „Einigkeit“ zu Krummensee, „Kaiserblume“ zu Mehrow, „Edelweiß“ zu Falkenberg und der Liebisch'schen Capelle zu Bernau. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Juni 1898 (No. 71), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Der Zieglermeister Aug. Dürre zu Blumberg beabsichtigt auf dem zum Dom. Blumberg gehörigen, zwischen dem Blumberg-Bernauer Wege und der Elisenauer Chaussee gelegenen Acker eine Ziegelei mit Ringofenbetrieb zu errichten. ...
Blumberg, den 21. Juni 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1898 (No. 73), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Der Bau unserer Bahn schreitet, nachdem vorige Woche noch eine größere Anzahl Arbeiter eingestellt worden ist, rüstig voran. Das Aufschütten des Bahnhofsterrains am Strausberger Thor nahm längere Zeit in Anspruch, die Erhöhung desselben dürfte aber in den nächsten Tagen vollendet werden. Von Hoppegarten und Neuenhagen aus wird der Bau ebenfalls sehr gefördert; bis an die Seeberger Fichten heran sind sie Seitengräben größtentheils aufgeworfen und da bei den dortigen Bodenverhältnissen am Planum der Bahn wenig zu machen ist, so wird letzteres bald fertig sein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1898 (No. 73), Anzeigen

Blumberg.
Der hiesige Krieger-Verein feiert sein diesjähriges Sommerfest am 3. Juli im Walde, verbunden mit Schießen und Tanz, wozu freundlichst einladet W. Müller, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Juli 1898 (No. 74), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein dem Gastwirth Wilhelm Zielisch zu Mehrow gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet.
Ahrensfelde, den 28. Juni 1898.
Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Juli 1898 (No. 75), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Ein dem Büdner Heinrich Adler zu Ahrensfelde gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet.
Ahrensfelde, den 29. Juni 1898.
Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter.

Bekanntmachung.
Auf eine 6jährige Amtsdauer sind neu bestätigt:
...; Der Kossäth Gottlieb Meißner als stellv. Schöffe der Gemeinde Ahrensfelde; ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Juli 1898 (No. 77), Kreis-/Vermischte Nachrichten

Alt-Landsberg. Für die Eisenbahn Alt-Landsberg - Hoppegarten ist in diesen Tagen die erste Sendung Schwellen und Schienen auf der Station Hoppegarten eingetroffen. Es ist daher anzu­nehmen, daß mit der Legung bald begonnen werden wird. Beim Ausladen der Schienen ereignete sich ein kleiner Unfall; eine Schiene fiel herab und zerquetschte dem einen Arbeiter den Fuß.

Werneuchen. Ein mächtiges Bauwerk ist soeben auf der neuen Bahnlinie Berlin - Wriezen a. O. vollendet worden. In der Nähe des Dorfes Leuenberg und der daselbst projectirten Station überschreitet die Bahn den sogenannten Gamengrund, einen der schönsten Punkte der Märkischen Schweiz. ... Durch dieses Thal hat man von einer Thalwand zur anderen einen Damm gezogen, der mehrere hundert Meter lang, etwa 50 Meter hoch und an der Sohle von entsprechender Breite ist. ... Viele Hunderte polnischer Arbeiter haben seit Beginn des Bahnbaues bis jetzt ununterbrochen an der Ausführung des Baues gearbeitet. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. Juli 1898 (No. 78), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die öffentlichen Fernsprechstellen bei dem unterzeichneten Postamt und den Postagenturen Blumberg (Bezirk Potsdam) und Seefeld (Mark) sind in Betrieb genommen. Der Sprechverkehr ist zugelassen mit Berlin nebst Vor- und Nachbarorten Bernau (Mark), Eberswalde, Freienwalde (Oder), Liepe (Oder) und Oderberg (Mark). ... Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt 25 Pf., für dringende Gespräche wird die dreifache Gebühr erhoben. Sofern im fernen Orte die gewünschte Person zur öffentlichen Sprechstelle herbeigeholt werden muß, wird für das Herbeirufen dieser Person eine weitere Gebühr von 25 Pf. erhoben.
Werneuchen, den 8. Juli 1898.
Kaiserliches Postamt. I. V.: Conrad. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. Juli 1898 (No. 78), Anzeigen

Ahrensfelde.
Am Sonntag, den 10. d. Mts. findet bei mir Große Tanzmusik statt, wozu freundlichst einladet
G. Kahlow, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Juli 1898 (No. 81), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Mit dem Bau der Eisenbahnbrücke über das Stienitzfließ ist nun begonnen worden. Derselbe ist ziemlich schwierig und muß auf eingerammten Pfählen ausgeführt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Fertigstellung der Bahnstrecke in Folge des zu späten Beginns dieser Arbeit eine Verzögerung erleidet. - Die Hochbauten auf dem Bahnhofe vor dem Strausberger Thore, das Stationsgebäude, ein Güter- und ein Maschinenschuppen werden jetzt auch in Angriff genommen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Juli 1898 (No. 84), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Zufolge staatsaufsichtlich genehmigten Beschlusses ... sind die nach Tilgung der gesammten Kurmärkischen Kriegsschulden verbliebenen Überschußbestände ... dauernd zu Kapital zinsbar ... mit der Bestimmung angelegt worden, daß nur die nach Abzug der entstehenden Verwaltungskosten jährlich verbleibenden Zinsen zum Besten eines jeden der beiden Verbände ... zur Verwendung zu kommen haben. ...
Untenstehend theile ich den betheiligten Magistraten und Gemeinde-Vorständen der auf ihre bezügliche Gemeinde entfallenden Betrag für das Jahr 1898/9 mit dem Hinzufügen mit, daß dieser Betrag bei der Kreissteuer in Abzug gebracht werden wird:
1.  Ahrensfelde  17,18 Mk.
11.  Blumberg  21,90 Mk.
21.  Eiche  7,53 Mk.
38.  Hönow  19,82 Mk.
52.  Lindenberg  26,86 Mk.
60.  Mehrow  2,26 Mk.

Bekanntmachung.
Dem Bauerngutsbesitzer Heinr. Ebel und dem Arbeiter Joh. Schmidt zu Blumberg ist je ein Schwein an Rothlauf verendet.
Blumberg, den 22. Juli 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. Juli 1898 (No. 87), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein dem Arbeiter August Radach zu Hellersdorf gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet.
Ahrensfelde, den 28. Juli 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. Juli 1898 (No. 87), Anzeigen

Chausseearbeiter werden bei hohem Lohn verlangt auf der Chaussee-Neubaustrecke Mehrow-Ahrensfelde. Zu melden beim Schachtmeister Schulze in Mehrow.
Bahnhof Ahrensfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 31. Juli 1898 (No. 87a), Extra-Ausgabe, gekürzt

Fürst Bismarck ist todt!


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 3. August 1898 (No. 90), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die evangelischen Geistlichen bedienen sich bekanntlich schon mehrfach des Zweirades. So fährt z.B. auch Herr Pastor Knape hierselbst den Weg nach seinen Pfarrdörfern Wegendorf und Wesendahl meist per Rad. Es erscheint überflüssig zu bemerken, daß das Ansehen und Wirken des Geistlichen dadurch keinerlei Beeinträchtigung erleidet ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. August 1898 (No. 89), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Dem Bauerngutsbesitzer August Noack zu Blumberg ist ein Schwein an Rothlauf verendet.
Blumberg, den 3. August 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. August 1898 (No. 92), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat Juli 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 5. August 1898.
Der Landrath, von Waldow.
106.  19.7.  Meißner, August  Gemeinde-Vorsteher  Mehrow  Jahres-Jagdschein (15 M.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. August 1898 (No. 93), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die Weiterführung unserer Bahn nach Bruchmühle scheint gesichert. Dieser Tage war der Geometer Reimann hier anwesend, um ... die vorläufige Richtung abzustecken. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. August 1898 (No. 94), Amtliche Beilage

Verhandelt
Berlin, den 30. Juli 1898.
Anwesende: 1. Landrathsamtsverweser, Regierungs-Assessor von Treskow, als Vorsitzender und Kreistagsabgeordneter. ...
Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ...
Für den Rest der 6jährigen Wahlperiode 1. April 1894-1900 wurden durch Akklamation ohne Widerspruch zu Taxatoren der Pferde-Aushebungs-Kommission gewählt:
I. Für den Aushebungsbezirk Pankow ...
II. Für den Aushebungsbezirk Weißensee ...
III. Für den Aushebungsbezirk Lichtenberg
  1. Gutsbesitzer Gustav Dubick zu Marzahn,
  2. Gemeinde-Vorsteher Hörnicke zu Hönow,
  3. Gemeinde-Vorsteher Grün zu Blumberg.
Zu deren Stellvertretern:
  1. Gutsbesitzer Heese zu Biesdorf,
  2. Gemeinde-Vorsteher Meißner zu Mehrow, und
  3. Bauergutsbesitzer Westphal zu Friedrichsfelde.
... Vorgelesen und von allen Anwesenden genehmigt ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. August 1898 (No. 96), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Stelle eines Nachtwächters in hiesiger Stadt soll vom 1. October d. Js. ab von Neuem besetzt werden. Das Gehalt beträgt pro Jahr 450 Mark, außerdem wird demselben für seine Person freie ärztliche Behandlung und Arznei für solche Erkrankungsfälle, welche er sich im Dienst und ohne sein Verschulden zugezogen hat, gewährt.
Die Anstellung erfolgt gegen eine beide Theilen freistehende dreimonatige Kündigung und ohne Pensionsberechtigung.
Bewerber, welche gesund und rüstig sein müssen, werden aufgefordert, sich schleunigst zu melden.
Zivilversorgungsberechtigte Militairanwärter erhalten den Vorzug.
Bernau, den 15. August 1898.
Der Magistrat. Paetzold. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. August 1898 (No. 97), Anzeigen

Absatz-Ferkel hat noch abzugeben Ad. Thürling in Mehrow. [2]

Lindenberg.
Sonntag, den 28. und Montag, den 29. August:
Große Erntefestmusik. Hierzu laden ganz ergebenst ein A. Bolle, H. Huwe, Gastwirthe.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. August 1898 (No. 98), Anzeigen

Marzahn.
Am Sonntag, den 28. August: Großes Bauern-Wettreiten.
Anfang Nachmittags 3½ Uhr.
Die Gastwirthe Groh. Drenske. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. August 1898 (No. 99), Anzeigen

Nach langem schweren Leiden nahm Gott der Herr nach seinem unerforschlichen Rathschluß heute Nachmittag 2¾ Uhr unsern lieben, theuren, unvergesslichen Gatten und Vater, den bisherigen Bauergutsbesitzer Wilhelm Giese in dem frühzeitigen Alter von 38 Jahren durch einen sanften Tod zu sich.
Diese zeigen tiefbetrübt um stille Theilnahme bittend hiermit an
Die trauernde Wittwe und ihre 4 unmündigen Kinder.
Blumberg, den 24. August 1898. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. September 1898 (No. 101), Kreis-Nachrichten

Marzahn. Das Marzahner Bauern-Wettreiten hatte am Sonntag weit über 3000 Schaulustige nach der Stätte des originellen ländlichen Sports geführt. Die Werneuchener Bahn hatte zwei Extrazüge einlegen müssen, um dem Andrange genügen zu können, die überwiegende Mehrzahl der Zuschauer aber war zu Wagen gekommen. Etwa 250 Wagen aller Art, vorwiegend Breaks und Kremser, daneben aber auch Droschken und elegante Equipagen hatten sich in den ersten Nachmittagsstunden hinaus nach Marzahn begeben. Der Ort war mit Ehrenpforten und Guirlanden geschmückt, auf dem Platz an der Kirche waren Buden aller Art aufgebaut. Die Rennbahn selbst, die mit zahlreichen Fähnchen abgesteckt war, lag auf dem Müller'schen Ackerland an der Biesdorfer Chaussee. Die Länge der Bahn betrug 1300 m. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. September 1898 (No. 101), Anzeigen

Danksagung.
Für die so überaus zahlreichen Beweise der Theilnahme und reichen Kranzspenden, sowie für die tröstenden Worte des Herrn Pastor Benecke zu Schwanebeck, bei der Beerdigung meines Mannes spreche ich hiermit meinen herzlichen Dank aus.
Blumberg, den 30. August 1898.
Die Witwe Giese geb. Wegener [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. September 1898 (No. 102), Anzeigen

2 Vierspänner-Roßwerke hat zu verkaufen H. Ebel, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. September 1898 (No. 103), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter den Pferden des Gutes Mehrow ist die Brustseuche (Influenza) ausgebrochen.
Berlin, den 2. September 1898.
Der Landrath. I. V.: von Treskow. [2]

Bekanntmachung.
Beim Haltestellen-Aufseher Liepnitz in Biesdorf hat sich ein Papagei angefunden. ...
Kaulsdorf, den 1. September 1898.
Der Amts-Vorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. September 1898 (No. 103), Anzeigen

Blumberg.
Am Sonntag, den 11. und Montag, den 12. September d. Js.:
Grosses Erntefest, wozu freundlichst einladet W. Müller, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. September 1898 (No. 107), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein weiß- und schwarzgefleckter Ziehhund mit Lederhalsband hat sich in Ahrensfelde angefunden. Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 13. September 1898.
Der Amts-Vorsteher. Haase.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. September 1898 (No. 107), Kreis-/Vermischte Nachrichten

Alt-Landsberg. Unter dem Namen „Bonifacius-Brauerei am Bötzowsee“ will Herr Könitzer beim „Hungrigen Wolf“ ein großstädtisches Etablissement gründen. ...

Wriezen. Die bereits lange im Bau begriffene Strecke Wriezen - Berlin wird jetzt bestimmt am 1. October ganz dem Verkehr übergeben werden. Die Theilstrecke Berlin-Werneuchen ist schon längst in Betrieb, es fehlt noch der Anschluß Wriezen - Werneuchen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. September 1898 (No. 108), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat August 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 2. September 1898.
Der Landrath, von Waldow.
190.  12.8.  Petersen, Ernst  Administrator  Mehrow  Jahres-Jagdschein (15 M.)
195.  12.8.  Ebel, August  Bauergutsbes.  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 M.)
271.  12.8.  Dotti, Fritz  Gutsbesitzer  Hönow  Jahres-Jagdschein (15 M.)
287.  22.8.  Kirschbaum, Frdr.  Bauerngutsbes.  Hönow  Jahres-Jagdschein (15 M.)
288.  22.8.  Seelisch, Gustav  Gastwith  Eiche  Jahres-Jagdschein (15 M.)
309.  24.8.  Bade, Gustav  Kaufmann  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 M.)
310.  24.8.  Pritzel, Eduard,  Sattlermeister  Blumberg  Jahres-Jagdschein (15 M.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. September 1898 (No. 108), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. Die Verbindung des Schienenweges der Eisenbahnstrecke zwischen Wriezen-Werneuchen, somit auch die directe Verbindung zwischen Wriezen-Berlin ist jetzt fertiggestellt. Am Mittwoch Nachmittag ... traf der erste Zug von Wriezen mit dem Bureau-Personal der Bau­abtheilung Wriezen ... hier ein. Maschine sowie Wagen waren mit Guirlanden geschmückt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. September 1898 (No. 109), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die Eröffnung unserer Kleinbahn wird wahrscheinlich erst Mitte nächsten Monats erfolgen, da manche Arbeiten noch zu sehr im Rückstande sind und erst noch die baupolizeiliche Abnahme der Strecke erfolgen muß. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. September 1898 (No. 111), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Zwei Fahrrad-Diebe, der Schlächter Oscar Johann Friedrich Kurz und der Arbeiter Gustav Flamann aus Weißensee, standen am Mittwoch vor der 2. Strafkammer des Landgerichts II zu Berlin. ... Am 1. Mai d. Js. hatten beide gemeinschaftlich das Zweirad des Kossäthen Bader aus einem Zimmer im Gasthof zu Lindenberg gestohlen. ... [2]

Marzahn. Die Brandstifter des Feuers vom Dienstag sind ermittelt. Wie so oft in ähnlichen Fällen ist das Feuer auch hier durch spielende Kinder entstanden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. September 1898 (No. 112), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die Stationsgebäude, Brücken ec. der hiesigen Kleinbahn, welche die Firma Dabbert und Hütten erbaut hat, sind am Montag Nachmittag abgenommen worden. Wann die Regierungscommission eintrifft, um die ganze Bahn abzunehmen, ist noch nicht bekannt. Danach wird die Eröffnung der Bahn bestimmt. Daß die Fahrten schon am 1. October beginnen werden, wie vielfach behauptet wird, ist demnach sehr unsicher. Uebrigens ist bis jetzt noch kein Gütertarif festgesetzt und bekanntgegeben worden. (N. A.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. September 1898 (No. 112), Anzeigen

Starken Federwagen mit Verdeck verkauft Zybell, Bäckermeister, Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. October 1898 (No. 114), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein dem Bäckermeister Albert Zinn zu Ahrensfelde gehöriges Schwein ist heute an Rothlauf verendet. Ahrensfelde, den 28. September 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. October 1898 (No. 115), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Die landespolizeiliche Abnahme der Kleinbahn Alt-Landsberg hat am Montag stattgefunden. Zu derselben hatte sich eine Commission, bestehend aus Mitgliedern der Königl. Regierung zu Potsdam, des Eisenbahndirectoriums der Ostbahn, Herr Landrath von Treskow, mehrere Bauräthe, die Vertreter der Allg. Deutsch. Kleinbahn-Gesellschaft, der General-Unternehmer Balke u. s. w. eingefunden. Als Vertreter der interessirten Gemeinden wohnten der hiesige Magistrat, die Amtsvorsteher von Alt-Landsberg, Neuenhagen und Hoppegarten, sowie die Gemeindevorstände von Neuenhagen und Seeberg der Abnahme bei. Trotz mehrfacher Ausstellungen und Bemängelungen wurde die Bahn als betriebssicher anerkannt und die Erlaubniß zur Eröffnung des Betriebes auf der Strecke ertheilt. Der General-Unternehmer Balke will sofort mit den Fahrten beginnen.

Weißensee. Explosion in einem Feuerwerks-Laboratorium. In der Nähe der hiesigen Rennbahn hat der frühere Artillerie-Officier Albert ein Feuerwerks-Laboratorium errichtet, in dem eine Anzahl Leute mit der Herstellung von Patronen für Feuerwerkskörper beschäftigt sind. Als sich am Sonnabend Mittag der Feuerwerker Schulenburg aus Berlin in einem Schuppen befand, in dem feuergefährliche Chemicalien lagerten, entstand dort plötzlich aus bisher nicht aufgeklärten Ursachen eine Explosion, durch die der Schuppen gänzlich zerstört wurde. Schulenburg wurde schwer verletzt aus den Trümmern hervorgezogen und nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Wie weit ihn die Schuld an dem Unglück trifft, ließ sich noch nicht feststellen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. October 1898 (No. 115), Anzeigen

Bekanntmachung.
In dem Dorfe Neuenhagen (Kreis Niederbarnim) wird am Tage der Eröffnung des Betriebes auf der Kleinbahn Hoppegarten - Alt-Landsberg eine Postagentur mit Telegraphenbetrieb unter der Bezeichnung Neuenhagen (Dorf) in Wirksamkeit treten. Die neue Postanstalt erhält ihre Post­verbindung durch die Züge 1, 2, 7, 8, 11 und 12 der Kleinbahn.
Ein Landbestellbezirk wird der neuen Postagentur nicht zugetheilt.
Die in Neuenhagen bestehende Posthülfsstelle kommt gleichzeitig zur Aufhebung.
Potsdam, den 30. September 1898.
Kaiserliche Ober-Postdirection. Gürtler. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. October 1898 (No. 116), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die in Lichtenberg für den Bau der Eisenbahn Lichtenberg-Friedrichsfelde-Wriezen eingerichtet gewesene Bauabtheilung ist am 30. v. Mts. aufgelöst und sind die Geschäfte vom 1. October d. Js. der Bauabtheilung Wriezen übertragen. Berlin, den 4. October 1898. Der Landrath von Treskow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. October 1898 (No. 116), Anzeigen

Eine sich gut rentirende Gastwirthschaft ist umständehalber sofort zu verkaufen beim
Gastwirth Müller in Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. October 1898 (No. 117), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Der erste fahrplanmäßige Zug der Kleinbahn verließ am Dienstag früh 7 Uhr 20 Min. unsern Bahnhof. Die Billets dazu waren noch geschrieben. Der Güterverkehr soll angeblich erst am 15. d. Mts. beginnen.
Zur Feier der stattgehabten Eröffnung der Kleinbahn fand am Freitag nachmittag im Gasthaus zum Deutschen Hause hierselbst ein Festessen statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. October 1898 (No. 118), Anzeigen

Alt-Landsberger Kleinbahn
A. Fahrplan vom Tage der Betriebseröffnung ab.
I. Richtung Alt-Landsberg - Hoppegarten
Km Zug-Nr.  1  3  5  7  9  11  13
0.0 Alt-Landsberg ab  7.20  8.33   9.33  1.40  3.33  5.35  8.45
0,8 Schützenhaus ab  7.23  8.36   9.36  1.43  3.36  5.38  8.48
4.8 Neuenhagen Dorf ab  7.34  8.47   9.47  1.54  3.47  5.49  8.59
6.8 Hoppegarten an  7.40  8.53   9.53  2.00  3.53  5.55  9.05
Staatsbahnanschluß nach Berlin  7.53  9.03  10.03  2.14  4.05  6.05  9.18
II. Richtung Hoppegarten - Alt-Landsberg
Km Zug-Nr.  2  4  6  8  10  12  14
Staatsbahnanschluß von Berlin  7.58  8.54  10.42  2.48  5.00  7.10  8.59
0,0 Hoppegarten ab  8.08  9.04  10.55  2.58  5.10  7.25  9.10
2.0 Neuenhagen Dorf ab  8.14  9.10  11.01  3.04  5.16  7.31  9.16
6.0 Schützenhaus ab  8.25  9.21  11.12  3.15  5.27  7.42  9.27
6.8 Alt-Landsberg an  8.28  9.24  11.15  3.18  5.30  7.45  9.30
B. Beförderungspreise
a. Personenbeförderung
Die Fahrpreise für einmal Fahrt betragen
1) zwischen Alt-Landsberg oder Schützenhaus und Hoppegarten II. Kl. 50 Pfg., III. Kl. 30 Pfg.
2) zwischen Alt-Landsberg und Neuenhagen Dorf II. Kl. 40 Pfg., III. Kl. 25 Pfg.
3) zwischen Hoppegarten und Neuenhagen Dorf II. Kl. 20 Pfg., II. Kl. 10 Pfg.
4) zwischen Alt-Landsberg und Schützenhaus II. Kl. 20 Pfg., II. Kl. 10 Pfg.
Für Kinder bis zu 10 Jahren die Hälfte dieser Sätze mit Abrundung nach oben auf durch 5 theilbare Pfennigbeträge.
b. Hunde für die Strecken zu a1 und a2 20 Pfg., für die Strecken zu a3 und a4 10 Pfg.
c. Reisegepäck: für je angefangene 25 kg und je ein Stück 20 Pfg.
d. Leichen; für jeden benutzen Wagen 20 Mk.
e. lebende Thiere:
Kleinvieh, stückweise und unverpackt 2 Mk., Großvieh 5 Mk., für eine Wagenladung 18 Mk.
f. Stückgüter: für je angefangenen 10 kg 5 Pfg., mindestens jedoch 15 Pfg.
leere Fastage, die gefüllt die Bahn passirt hat, die Hälfte des Einheitssatzes
g. Wagenladungen
1) für 5000 kg Ladungen die Sätze unter g3 mit einem Aufschlag von 33 1/3 p. St.
2) für thierischen Dung für je angefangenen 100 kg 6 Pfg.
3) für künstlichen Dung, Kohlen, Kartoffeln, Spiritus, Getreide, Holz und Steine je angefangene 100 kg 8 Pfg.
4) für alle übrigen Wagenladungsgüter für je angefangene 100 kg 12 Pfg.
unter Abrundung nach oben auf volle 10 Pfennige.
Ausführliche Tarife und Beförderungsvorschriften sind an den Schaltern käuflich zu haben.
Der Betriebsunternehmer.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. October 1898 (No. 119), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Beim Arbeiter Ibscher in Hönow hat sich ein kleiner grauer Hund angefunden. ...
Neuenhagen, den 10. October 1898.
Der Amts-Vorsteher Dotti. [2]

Bekanntmachung.
Es sind auf eine dreijährige vom Verpflichtungstage ab laufende Amtsperiode verpflichtet worden:
  1. der Bauergutsbesitzer Carl Haase zu Ahrensfelde wieder als Schiedsmann für den Schiedsmannsbezirk Nr. 33 ... am 12. August 1898.
  2. Der Bauergutsbesitzer August Müller zu Ahrensfelde neu als Stellvertreter für den Schiedsmannsbezirk Nr. 33
  3. Der Bauergutsbesitzer Carl Bolle zu Lindenberg wieder als Schiedsmann,
  4. Der Tischlermeister August Müller zu Lindenberg wieder als Stellvertreter für den Schiedsmannsbezirk Nr. 56 ... am 24. August 1898.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. October 1898 (No. 120), Vermischte Nachrichten

Berlin. ... Die Morde in Berlin. Geht man die Berliner Criminalstatistik der letzten 18 Jahre durch, so ergiebt sich, daß seit dem Jahre 1880 bis heute 37 Morde verübt worden sind. Diese 37 Mordthaten im Dienstbezirk der Berliner Criminalpolizei sind folgende: ... [2]

Werneuchen. Nachdem am Freitag auf der Bahnstrecke Werneuchen-Wriezen ein Probezug gelaufen, erfolgte am heutigen Sonnabend die Eröffnung der Strecke. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. October 1898 (No. 122), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein dem Bauerngutsbesitzer Albert Hübner zu Ahrensfelde gehörendes Schwein ist an Rothlauf verendet. Ahrensfelde, den 17. October 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. October 1898 (No. 122), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Eine Acetylengasanstalt will eine Gesellschaft in hiesiger Stadt errichten.
Das Bahnproject Alt-Landsberg - Bruchmühle scheint auf dem todten Geleise angelangt zu sein. Die Leistungsfähigkeit der jungen Colonie ist mit dem Aufbringen der von der Bahngesellschaft geforderten Garantiesumme von 20000 Mk. und freie Hergabe der Ländereien auf der Feldmark der Colonie vollständig erschöpft, ... Unter diesen Umständen gewinnt der frühere Plan der Colonie, nach Fredersdorf zu bauen, neue Anhänger, besonders da die Fahrt über die Station nach Berlin bedeutend bequemer und vor allen Dingen billiger ist. (N. A.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. October 1898 (No. 122), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
...
Wahl der Wahlmänner: 27. October d. Js., Wahl der Abgeordneten: 3. November d. Js.
Uebersicht der Urwahlbezirks-Eintheilung zu den Landtagswahlen 1898.
  • Wahlbezirk No.
  • Der Urwahlbezirk besteht aus:
  • Seelenzahl
  • Anzahl der zu wählenden Wahlmänner (zusammen, in Kl. III, in Kl. II, in Kl. I)
  • Wahlvorstand und Stellvertreter
  • Wahllocal

16. Eiche, Gemeinde: 286; Hönow, Gemeinde: 497; Seeberg, Gemeinde: 214 = 997
[zu wählende Wahlmänner:] 3 = 1+1+1
[Wahlvorstand:] Gemeindevorsteher Hörnicke in Hönow
[Stellvertreter:] Gemeindevorsteher Klus in Eiche
[Wahllocal:] Hinzescher Gasthof zu Hönow

19. Birkholz, Gemeinde und Gut: 266, Blumberg, Gemeinde und Gut: 1189 =1455
[zu wählende Wahlmänner:] 5 = 2+1+2
[Wahlvorstand:] Amtsvorsteher Ziegner zu Blumberg
[Stellvertreter:] Gemeindevorsteher Grün zu Blumberg
[Wahllocal:] Gasthof „Zum Deutschen Hause“ in Blumberg

24. Ahrensfelde, Gemeinde: 514, Mehrow, Gemeinde und Gut: 290 = 804
[zu wählende Wahlmänner:] 3 = 1+1+1
[Wahlvorstand:] Amtsvorsteher Haase zu Ahrensfelde
[Stellvertreter:] Administrator Peterßen [!] zu Mehrow
[Wahllocal:] Hase'scher Gasthof zu Ahrensfelde

26. Lindenberg, Gemeinde: 931
[zu wählende Wahlmänner:] 3 = 1+1+1
[Wahlvorstand:] Gutsvorsteher Baurath zu Lindenberg
[Stellvertreter:] Schöffe Gahtow zu Lindenberg
[Wahllocal:] Gasthof „Zum goldenen Stern“ in Lindenberg


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. October 1898 (No. 123), Amtlicher Theil, gekürzt

Polizei-Verordnung.
für die Einrichtung und den Betrieb von Aufzügen (Fahrstühlen).
...

Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. October 1898 (No. 124), Amtlicher Theil, gekürzt

Plan für die Abhaltung der Herbst-Control-Versammlung 1898
mit sämmtlichen Reservisten der Garde und Provinzial-Truppen im Kreise Niederbarnim.
1. Marzahn (Gasthof Drenske)2. Nov. 9 Uhr Vorm.
[Jahresklasse] 1898 bis 1891
[Aus den Ortschaften] Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn, Wartenberg, Wuhlgarten
2. Alt-Landsberg (Marktplatz) 2. Nov. 2 Uhr Nachm.
[Jahresklasse] 1898 bis 1891
[Aus den Ortschaften] Bollensdorf, Eggersdorf, Hönow, Alt-Landsberg (Stadt, Gutsbezirk, Amt Alt-Landsberg), Mehrow, Neuenhagen, Krummensee und Seeberg
25. Bernau (Land) (Schützenhaus-Garten) 15. Nov. 9 Uhr Vorm.
[Jahresklasse] 1898-1891
[Aus den Ortschaften] Löhme, Börnicke, Schönow, Zepernick, Seefeld, Blumberg (Gut und Dorf), Birkholz, Schwanebeck, Lindenberg, Helenenau, Gut Börnicke, Thärfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 28. October 1898 (No. 125), Anzeigen

Kornreinigungs-Maschine (gebrauchte), Beermann'sche Nr. 2, verkauft preiswerth
A. Grün, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. October 1898 (No. 126), Kreis-Nachrichten

Bernau. Bei den Wahlmännerwahlen zur Wahl der Landtagsabgeordnetensind am 27. d. Mts. gewählt worden [conservativ/freisinnig]:
Hönow: 3/-; Ahrensfelde: 3/-; Lindenberg: 3/-; Blumberg: 5/-;
Das Schlußergebnis ist folgendes: Niederbarnim: 536/298; Oberbarnim: 201/116; ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 30. October 1898 (No. 126), Vermischte Nachrichten

Tiefensee. Kaum ist die Bahnstrecke Werneuchen-Wriezen eröffnet, und schon haben freche Patrone ihr Diebeshandwerk getrieben. Auf dem Bahnhof Tiefensee brachen in der Nacht vom Sonntag zum Montag mehrere Diebesgesellen ein. Das zur Ausübung ihrer Diebstähle nöthige Werkzeug hatten sie sich vorher von dem Schmiedemeister des Ortes beschafft. Mit einem Beil schlugen sie die Bahnhofsfenster ein und nahmen aus den Räumen einen 3 Ctr. schweren Geldschrank. Auf einer Karre wurde derselbe in den Wald gebracht, dort mit Aexten und Beilen zerhämmert und seines Inhalts von ca. 79 Mk. beraubt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 1. November 1898 (No. 126a), Extra-Ausgabe, gekürzt

Bekanntmachung.
Gemäß § 24 des Reglements vom 18. September 1893 über die Ausführung der Wahlen zum Hause der Abgeordneten bringe ich das nachstehende Verzeichniß der Wahlmänner der für die Abgeordnetenwahl zu einem Wahlbezirke vereinigten Kreise Ober- und Nieder-Barnim mit dem Bemerken zur Kenntniß, daß die Wahl der Abgeordneten am Donnerstag, den 3. November d. Js. vom Vormittage 10 Uhr ab in der großen Stadtkirche zu Bernau stattfindet. ...
Berlin, den 29. October 1898.
Der Wahl-Kommissar, Königlicher Landrath. von Treskow
Verzeichniß
der Wahlmänner der für die Abgeordnetenwahl zu einem Wahlbezirke vereinigten Kreise Ober- und Nieder-Barnim.
60.  Hönow  Carl Hörnicke  Gemeinde-Vorsteher
61.  Eiche  August Klus  Gemeinde-Vorsteher
62.  Hönow  Fritz Dotti  Gutsbesitzer
71.  Blumberg  Johannes Ziegner  Administrator
72.  do.  August Adler  Rentier
74.  Blumberg  August Noack  Bauergutsbesitzer
75.  do.  Fritz Töpffer  Kossäth
94.  Mehrow (Gut)  Ernst Petersen  Administrator
95.  Ahrensfelde  August Müller  Gemeinde-Vorsteher
96.  do.  Carl Haase  Amts-Vorsteher
101.  Lindenberg  Friedrich Ebel  Bauergutsbesitzer
102.  do.  Carl Baurath  Gemeinde-Vorsteher
103.  do.  August Wilke  Bauergutsbesitzer
[insgesamt 831 für Nieder-Barnim , 327 für Ober-Barnim]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. November 1898 (No. 127), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Blumberg. Am Sonntag Abend brannte ein dem Grafen von Arnim gehörige Getreidemiete, welche in der Nähe der Bahn lag, gänzlich nieder. [2]

Alt-Landsberg. In nächster Zeit, wahrscheinlich künftige Woche, wird hier ein Vortrag über die Versorgung unserer Stadt mit elektrischem Licht gehalten werden. Die betreffende Unternehmer­firma, in deren Interesse der Vortragende sprechen wird, hat schon viele kleinere Städte mit elektrischen Anlagen versehen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. November 1898 (No. 129), Vermischte Nachrichten

Wriezen. Mit einer alten Einrichtung, die man nur noch vereinzelt in Städten von der Größe Wriezens findet, ist nunmehr auch hier aufgeräumt worden. Wie der Magistrat bekannt giebt, ist das Amt des Ausrufers eingezogen worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. November 1898 (No. 130), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat October 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 5. November 1898.
Der Landrath, von Treskow.
500.  8.10.  Bombach, Willy  Inspector  Mehrow  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)
502.  8.10.  Petow, Paul  Revierförster  Blumberg  unentgeltlicher Jagdschein
529.  20.10.  Reinicke, August  Forst- und Feldhüter  Blumberg  unentgeltlicher Jagdschein
546.  31.10.  Bolle, August  Gastwirth  Lindenberg  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)
556.  3.11.  Adix  Jäger  Ahrensfelde  unentgeltlicher Jagdschein


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. November 1898 (No. 133), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Beim Arbeiter Wilhelm Entrich in Hönow hat sich ein großer gelber Hund angefunden. ...
Neuenhagen, den 10. November 1898.
Der Amts-Vorsteher Dotti. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. November 1898 (No. 132), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Am Sonntag, den 13. November, hatte sich die hiesige Gemeinde zu einem zweiten Familienabend in dem schönen Saale des Herrn Gastwirth Bolle vollzählig eingefunden. Der Ortsgeistliche, Herr Pfarrer Braun, hatte den oft und nachdrücklich geäußerten Wünschen seiner Gemeindeglieder, das sah man ihm und dem Programm an, von Herzen gern entsprochen und hatte alt und jung zu ½8 Uhr wiederum zu einer Feier in christlichem Sinne und Geist eingeladen. Da wir den ersten Familienabend der Gemeinde im schönen Monat Mai hatten mitfeiern dürfen, so mochten wir den zweiten jetzt im tiefen Herbst nicht versäumen und hatten uns in froher Erwartung aufgemacht. Pünktlich ½8 Uhr begann die Feier mit dem Gesang „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut“, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. November 1898 (No. 132), Anzeigen

Ein 5 jähriger schwarzbrauner Wallach, weil überzählig, preiswerth zu verkaufen bei
Albert Rühle, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. November 1898 (No. 136), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Dorfstraße in Mehrow am Ausgang nach Eiche ist wegen Umpflasterung für einige Zeit für den Wagenverkehr gesperrt.
Ahrensfelde, den 18. November 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. November 1898 (No. 136), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Ueber electrisches Licht und electrische Kraftanlagen hielt am Freitag Abend Herr Gieldzienski im Saale des Herrn Unterlauf einen Vortrag. Herr G. beabsichtigt, falls sich genügende Betheiligung findet, für die hiesige Stadt ein Electricitätswerk zu errichten. Unter genügender Betheiligung versteht Herr G. eine Zeichnung von 500-600 Lampen. Das electrische Licht stellt sich allerdings theurer als Petroleumlicht, nämlich 2½ - 2¾ Pfg. für einen 14''' Brenner, dafür bietet es aber auch große Annehmlichkeiten. In der Bürgerschaft sind die Sympathien für electrisches Licht größer, wie für jede andere Beleuchtungsart. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. November 1898 (No. 136), Anzeigen

Im Dorfe Blumberg bei Berlin ist die Niederlassung eines tüchtigen Stellmachers erwünscht und Bedürfniß, da Arbeit vollauf vorhanden. Wohnung und Werkstatt hat zu vermiethen
Grün, Schmiedemeister.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. November 1898 (No. 137), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. Vom 25. d. Mts. ab gelangen auf dem hiesigen Bahnhofe Wochenfahrkarten für Arbeiter für die Strecken Werneuchen - Blumberg und Werneuchen - Tiefensee zur Ausgabe. Der Preis für die Strecke Werneuchen - Blumberg ist 1,10 Mk., für Werneuchen - Tiefensee 0,90 Mk.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. November 1898 (No. 138), Anzeigen

Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlichster Theilnahme bei der Beerdigung meiner inniggeliebten Frau, unserer herzensguten Mutter Frau Bauergutsbesitzer Bertha Hagert geb. Keissdorff
sagen wir allen Verwandten und Freunden von nah und fern, insbesondere aber Herrn Pastor Braun ... unsern tiefgefühltesten Dank.
Lindenberg, den 25. November 1898.
Der trauernde Gatte Carl Hagert nebst Kindern. [2]

Warnung.
Warne hiermit Jeden, meiner Frau Caroline Weist geb. Sogeaux auf meinen Namen etwas zu borgen, da ich für Zahlung nicht aufkomme.
Dalldorf bei Berlin, den 26. November 1898.
Emil Weist, Oberwärter, städtische Idiotenanstalt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. November 1898 (No. 138), Kreis-Nachrichten

Blumberg. (O.-B.) Die mehrmals, zuletzt im Januar d. J. wegen Diebstahls zu 3 Jahren verurtheilte Dienstmagd Rosalie Jahn wurde am Donnerstag der zweiten Strafkammer des Berliner Landgerichts II vorgeführt. Sie war beschuldigt, während sie hier im Dienst war, drei verschiedene Diebstähle und eine Unterschlagung begangen zu haben. ... Außerdem war J. noch Urkundenfälschung und Führung falschen Namens zur Last gelegt worden. Um ihre Vorstrafen nicht bekannt geben zu müssen, legte sie sich den Namen „Helmchen“ bei ... - Die Strafkammer erkannte auf 3 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit von Polizei-Aufsicht. [2]

Alt-Landsberg. Die Zunahme der hiesigen Bevölkerung ist eine minimale, sie hat sich im letzten Jahre um ganze 9 Seelen vermehrt und hat jetzt 2317 Einwohner (ohne Amt) ... [2]

Lindenberg. (O.-B.) Am Donnerstag feierte der hiesige Gesangverein „Lyra“ in dem neu renovierten Saale des Herrn Gastwirths A. Bolle sein 20. Stiftungsfest. ... Den Schluß des schönen Festes bildete ein fröhliches Tanzvergnügen. An der Feier nahm auch der Verein „Frohsinn“ aus Ahrensfelde theil. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. November 1898 (No. 139), Kreis-Nachrichten

Bernau. Zur festlichen Einweihung des neuerbauten Kreishauses des Kreises Niederbarnim in Berlin, Friedrich Karl-Ufer 5 hatte der Herr Landrath von Treskow die Kreistags-Abgeordneten, sowie sämmtliche Amts-Vorsteher, Gemeinde- und Guts-Vorsteher aus dem Kreise zum 28. d. Mts. eingeladen Im Kreistagssaale war die von etwa 160 Personen besetzte Tafel hergerichtet. ...

Bernau. Der von der Königl. Staatsanwaltschaft I zu Berlin wegen Diebstahls und Urkunden­fälschung steckbrieflich verfolgte, ... zu Ahrensfelde geborene Schlächter Westphal wurde am Sonnabend Nachmittag hierselbst von dem Wachtmeister Herrn Voigt ermittelt und in das hiesige Gerichtsgefängnis eingeliefert. Westphal versuchte, in Gastwirthschaften Damen-Uhren zu verkaufen ... Jedenfalls rühren diese Sachen von einem Diebstahl her. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. December 1898 (No. 140), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der hinter den Schlächter Gustav Westphal aus Ahrensfelde wegen Diebstals und Urkunden­fälschung unter dem 17. November 1898 ... erlassene Steckbrief ist erledigt.
Berlin, den 27. November 1898.
Königliche Staatsanwaltschaft I. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. December 1898 (No. 140), Anzeigen

Ahrensfelde.
Am Sonnabend, den 3. December, von Abends 8 Uhr ab im Saale des Herrn Kahlow
Gr. Streich-Concert ausgeführt von der ganzen Capelle des Herrn Liebisch.
Nach dem Concert Tanzkränzchen.
Hierzu laden freundlichst ein Kahlow, Liebisch.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. December 1898 (No. 141), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Der Schlächter Puhlmann, Grundeigenthümer zu Lindenberg, stand am Freitag vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts II. Ihm sind 15 Brandstiftungen, die in der Umgegend seines Wohnortes sowie in Lindenberg im November und December 1897 stattgehabt haben, und zwar 12 vollendete vorsätzliche Brandstiftungen und 3 versuchte Brandstiftungen zur Last gelegt. Für die Erledigung der Anklagesache sind zwei Sitzungstage, Freitag und Sonnabend, in Aussicht genommen. Der Angeklagte leugnete. Insbesondere bestritt er, in der Nähe der Brandstätten vor Ausbruch der Brände gewesen zu sein, die meistens bei den Gläubigern des Puhlmann jedesmal dann ausgebrochen sein sollen, wenn letzterer an Bezahlung seiner Schulden erinnert worden, oder mit Klagen bedroht worden war. Zur Beweisaufnahme sind etwa 70 Zeugen vorgeladen worden. Ueber den Ausgang der Sache werden wir in nächster Nummer berichten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. December 1898 (No. 141), Anzeigen

Bekanntmachung.
Die Liste der stimmfähigen Mitglieder der hiesigen Synagogen-Gemeinde hängt behufs Neuwahl der Repräsentanten und Vorstands-Mitglieder in der Zeit vom 1. bis 8. December d. Js. im hiesigen Rathause öffentlich aus.
Alt-Landsberg, den 1. December 1898.
Der Vorstand der Synagogen-Gemeinde. I. V.: Max Philipp. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. December 1898 (No. 142), Kreis-Nachrichten

Friedrichsfelde. Ein Opfer seines Berufes wurde auf dem Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfelde der Rangirer Koschinsky. Er geriet zwischen die Puffer zweier Wagen. Als man ihn hervorzog, war der Tod bereits eingetreten. ... [2]

Lindenberg. Wie schon berichtet, stand am Sonnabend vor dem Schwurgericht am Landgericht II zu Berlin der Brandstiftungssache gegen den Schlächtermeister Louis Puhlmann von hier zur Verhandlung. ... Durch Zureden seines Verteidigers legte der Angeklagte ein Geständnis ab. Er wurde unter Ausschluß mildernder Umstände zu sechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurtheilt und trat die Strafe sofort an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. December 1898 (No. 143), Anzeigen

Zur Zeit verkauft ab Hof gegen Casse:
  • Rüben à Ctr. 0,70 Mk.
  • Kleeheu à Ctr. 2,40 Mk.
  • Kaff à Ctr. 0,60 M Mk.
gute Stachelbeersträucher, sowie einen echten Schweizer-Ziegenbock.
W. Grün, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. December 1898 (No. 145), Vermischte Nachrichten

Werneuchen. (O.-B.) Auf die Petition von den an der Eisenbahnstrecke Werneuchen-Lichtenberg gelegenen Ortschaften an die Königl. Eisenbahn-Direction Berlin ist folgendes Antwortschreiben eingegangen: „Berlin, den 3. December 1898. Der Gesamtverkehr auf der Nebenstrecke Lichtenberg-Wriezen läßt sich zur Zeit noch mit gemischten Zügen bewerkstelligen und liegt ein Bedürfniß zur Trennung des Güter- und Personenverkehrs nicht vor. Die Einführung besonderer Güter- und Personenzüge ist daher nicht angängig. Wir haben aber Anordnungen getroffen, um die von Ihnen beklagten Verspätungen der gemischten Züge zu beseitigen. ...“ [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. December 1898 (No. 146), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Im Monat November 1898 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden.
Berlin, den 9. December 1898.
Der Landrath, von Treskow.

593.  17.11.  Simon, Leopold  Landwirthschafts-Eleve  Mehrow  Jahres-Jagdschein (15 Mk.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. December 1898 (No. 146), Anzeigen

Allen Denen, die meine liebe Frau, unsere gute Mutter zur letzten Ruhestätte geleitet haben, insbesondere dem Herrn Pastor Braun ... unsern herzlichsten Dank.
Lindenberg, den 14. December 1898.
Die trauernden Hinterbliebenen: August Koch nebst Kindern. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 23. December 1898 (No. 149), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Vor einem geladenen Publikum, bestehend aus Vertretern des Magistrats, der Königlichen Behörden, der Geistlichkeit ec., fand hier die Eröffnung einer Kur-Bade-Anstalt statt.


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