Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1888 (35. Jahrgang),
gefunden im Landesarchiv Berlin-Reinickendorf
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (November 2017).



Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. Januar 1888 (No. 2), Anzeigen, teilw. gekürzt

Ortskrankenkasse des Amtsbezirks Ahrensfelde.
Als Kassenarzt fungirt vom 2. Januar 1888 ab Herr Dr. Rau hier. Sprechstunden früh 8-9 Uhr und nachmittags 4-5 Uhr.
Ahrensfelde, den 31. December 1887.
Der Vorstand. Lehmann. [2]

Ich habe mich in Ahrensfelde als Arzt niedergelassen.
Dr. Rau, pract. Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. [2]

Ortskrankenkasse für Neuenhagen, Seeberg, Hönow.
Sonntag, den 15. Januar a. c. Nachmittags 2 Uhr findet im Heckmann'schen Gasthofe hier eine General-Versammlung der Kassenmitglieder und ihrer Arbeitgeber statt, zu welcher hiermit eingeladen wird. ... [2]

Ein Treibhaus,
massiv, Holzverband, enthaltend ca. 30 Mille Mauersteine, zum Abbruch verkäuflich
Dom. Hellersdorf bei Kaulsdorf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Januar 1888 (No. 3), gekürzt

Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend.
vom 21. December 1887.
Am Mittwoch, den 21. December v. J. tagte im Hotel zum schwarzen Adler hierselbst der landwirtschaftliche Verein für Bernau und Umgegend unter Vorsitz des Herrn Administrators Peters zu Börnicke. ... Nunmehr erfolgte der Bericht über die Verhandlungen in der General-Versammlung des landwirthschaftlichen Central-Vereins vom 5. und 6. December cr. Herr Noack - Blumberg referirte in der ausführlichsten Weise über die dort gefaßten Beschlüsse. ... Der Verein faßte nun den definitiven Beschluß, im Frühjahr 1888 eine Districts-Thierschau zu Bernau zu veranstalten und wählte eine Commission von 15 Mitgliedern, welche die nothwendigen Vorbereitungen in dieser Angelegenheit zu treffen hat. Diese Commission besteht aus den Herren ..., Ziegner, W. Grün - Blumberg, Kirschbaum - Lindenberg, ..., Haase - Ahrensfelde, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Januar 1888 (No. 5), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 4. Januar 1888.
8) Die Dienstmagd Auguste F. zu Hönow klagt gegen den Knecht St. daselbst wegen Beleidigung. Dem Herrn Vorsitzenden gelingt es, die Sache gütlich auszugleichen, worauf unter allgemeiner Heiterkeit die streitbare Klägerin Ihrem Gegner in die Arme sinkt und die Versöhnung coram publico mit einem Kusse besiegelt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. Januar 1888 (No. 6), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Die Genehmigung zur Veranstaltung einer Lotterie zum Besten des hierselbst zu errichtenden Krieger-Denkmals ist von Seiten des Herrn Oberpräsidenten nunmehr ertheilt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Januar 1888 (No. 7), Anzeigen

Blumberg.
Am Mittwoch, den 18. d. M. findet bei mir großer Maskenball (Anfang 7 Uhr Abends) statt, wozu ergebenst einladet Wilhelm Müller, Gasthof zum weißen Schwan.
Reichhaltige Maskengarderobe trifft tags zuvor ein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 18. Januar 1888 (No. 8), Anzeigen

Holz-Auction.
Am Freitag, den 20. Januar cr., von Vormittags 9 Uhr ab sollen im Forstrevier Blumberg im Jagen Neuensee am Blumberg - Elisenauer Wege circa 150 Meter trockene Kiefern I. Cl. öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Die Verkaufsbedingungen werden im Termin bekannt gemacht werden. Bei schlechtem Wetter findet die Auction in Blumberg im Gasthof zum weißen Schwan statt.
Blumberg, den 16. Januar 1888. Die Forstverwaltung.

Ein brauner Jagdhund hat sich angefunden.
Derselbe kann gegen Erstattung der Unkosten abgeholt werden.
Eiche, den 16. Januar 1888. Der Gemeindevorstand. Lindemann.

Jagdhund, braun, Vorderpfoten weiß mit braunen Tupfen, auf den Namen „Nero“ hörend, ist entlaufen. Wiederbringer erhält Belohnung auf Rittergut Hellersdorf bei Kaulsdorf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. Januar 1888 (No. 9), Anzeigen

Ich wünsche Brennereikartoffeln zu kaufen und bitte um Nachweis.
Krüger, Mehrow bei Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. Januar 1888 (No. 10), Vermischte Nachrichten

Strausberg. Bei der Parzellirung des nahen Gutes Werneuchen ist - wie man hier allgemein spricht - jetzt in Aussicht genommen, eine Schwadron Cavallerie nach dort zu legen, da die vorhandenen Räumlichkeiten sich zu Ställen und Kasernements vortrefflich eignen und auch günstiges Terrain für einen Exercierplatz daselbst vorhanden ist. Besichtigungen durch Officiere sollen stattgefunden und befriedigt haben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Januar 1888 (No. 11), Anzeigen

Ein gelber Teckelhund hat sich angefunden bei Hörnicke, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Januar 1888 (No. 13), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Der Schlächtermeister Robert Döpke hierselbst beabsichtigt auf dem zu Neu-Weißensee belegenen ... Grundstücke eine Darmschleimerei zu errichten. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Januar 1888 (No. 13), gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 15. Januar 1888. ...
Zur Verhandlung kamen folgende Sachen: ...
2) Mit dem Abgange der Dienstmagd Bertha R. aus Blumberg verschwanden auch mehrere, ihrer Dienstherrin und ihrer Mitmagd gehörige Frauenkleider, die später bei der R. vorgefunden wurden. Deshalb angeklagt, wird ketztere heute wegen Diebstahls zu 3 Wochen Gefängnis verurtheilt.
9) Der Barbier Robert G. zu Berlin klagt gegen den Barbier Oswald St. zu Blumberg wegen Beleidigung. Der Beklagte wird nach dem Ergebniß der Beweisaufnahme mit 3 Mk. ev. 1 Tag Gefängnis bestraft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Januar 1888 (No. 13), Amtlicher Theil, gekürzt

Holz-Auction.
Am Freitag, den 3. Februar cr., von Vormittags 9 Uhr ab sollen im Forstrevier Blumberg, im Jagen Jürgenbusch an der Kiesgrube am Blumberg-Schwanebecker Wege [u. a.]:
145 Meter kiefern Kloben I. Cl. ... öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Die Verkaufsbedingungen werden im Termin bekannt gemacht werden.
Blumberg, den 27. Januar 1888.
Die Forst-Verwaltung. Ziegner.

Ahrensfelde.
Sonnabend, d. 4. Februar von Abends 7 Uhr ab: Großer Maskenball,
wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth.
Maskengarderobe trifft Freitag wieder ein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Februar 1888 (No. 15), Anzeigen

Auf Schloßmeierei Blumberg steht ein Ackerpferd zum Verkauf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 8. Februar 1888 (No. 17), Anzeigen

Lindenberg.
Sonnabend, den 11. Februar findet bei mir großer Maskenball statt,
wozu ergebenst einladet A. Bolle, Gastwirth.
Maskengarderobe trifft schon Freitag ein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. Februar 1888 (No. 20), Anzeigen

E. frischmilchende u. e. hochtragende Kuh sind zu verkaufen bei Thürling in Mehrow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 17. Februar 1888 (No. 21), Vermischte Nachrichten

Wriezen. Ueber den Eisenbahnbau Wriezen - Berlin wird mitgetheilt, daß mit den Vermessungs­arbeiten bereits seit Mittwoch begonnen ist. Die in Aussicht genommene Linie geht zunächst in der Richtung nach Vevais, wendet sich dann hinter den letzten Häusern der Frankfurterstraße rechts die Schlucht hinauf nach Schulzendorf zu und zieht sich dann zwischen diesem Dorfe und dem Vorwerke Marienberg, links bei Frankenfelde vorbei, nach Sternebeck, wo ein Bahnhof angelegt wird. Von dort geht sie in gerader Richtung nach Werneuchen weiter. Die neue Bahn schließt sich an die Ostbahn an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Februar 1888 (No. 25), Anzeigen, teilw. gekürzt

Holz-Auction.
Am Freitag, den 2. März cr., von Vormittags 9 Uhr ab sollen im Forstrevier Blumberg im Jagen Jürgenbusch am Blumberg-Bernauer Wege nachstehende Hölzer meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden: ...
Blumberg, den 24. Februar 1888.
Die Forstverwaltung. Ziegner. [2]

Ein brauner Jagdhund mit weißer Brust und weißen Pfoten (Hündin) hat sich angefunden bei Mette, Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Februar 1888 (No. 25), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Ein schauerlicher Fall als Folge von Unzucht und des Leichtsinns erregt hier die Gemüther. Ein aus Schlesien hier eingewandertes Dienstmädchen, die ihren ganzen Verdienst schon für die Pflege eines unehelichen Kindes hinzugeben gezwungen war, stand zum zweitenmal vor den Folgen ihres unzüchtigen Lebenswandels, ohne es einzugestehen, Mit der Versicherung ihrer Unschuld war sie noch zu Neujahr zu einer anderen Herrschaft gezogen, ihren Zustand bis zum letzten Tage bestreitend. Am 11. d. Mts. verließ sie heimlich ihre Kammer und begab sich nach dem Kirchhof, um dort in der Mitternachtsstunde zwischen den Gräbern die Frucht ihrer Schande sofort nach der Geburt in der Kälte umkommen zu lassen. Um 1 Uhr nachts kam sie mit einem todten Kinde in der Schürze zu einer ihr bekannten Familie. Nach Feststellung der Thatsache durch den Kreisphysikus, daß das Kind lebend geboren, wurde das verbrecherische Frauenzimmer in das Untersuchungsgefängnis abgeführt.

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 15. Februar cr.
Zur Verhandlung kamen folgende Strafsachen: ...
6) Die im Sommer 1887 in Blumberg als Schnitter beschäftigt gewesenen Arbeiter August B., Heinrich F. und Wilhelm W. aus Gr.-Dölln hatten beim Kartoffelbuddeln sich mehrere Hasen angeeignet und waren dafür jeder mit einem Strafbefehle über 30 Mark bedacht worden. Ihr gegen diese Strafbefehle erhobener Widerspruch hatte aber schlechten Erfolg, denn heute wurde auf Grund der Beweisaufnahme gegen jeden der drei wegen ähnlicher Vergehen bereits vorbestraften Angeklagten eine Strafe von 40 Mark ev. 8 Tagen Gefängniß verhängt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Februar 1888 (No. 26), gekürzt

Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend
vom 22. Februar 1888.
Am Mittwoch, den 22. Februar cr. tagte hierselbst im Hotel zum Schwarzen Adler der land­wirthschaftliche Verein für Bernau und Umgegend. Gegen 5 Uhr eröffnete der Vorsitzende Herr Peters die von mehr als 100 Mitgliedern besuchte Versammlung. ...
Für die in der Sitzung am 21. März d. J. stattfindende Prämiirung treuer Dienstboten werden folgende Dienstboten bestimmt: 1) der Dienstknecht Emil Kobien, geb. 25. Mai 1826 zu Ladeburg, seit 1883 im Dienste bei dem Bauerngutsbesitzer Herrn Westphal - Blumberg, ..., 4) die Magd Anna Beerbaum, geb. 15. August 1866 zu Falkenberg, seit dem 1. April 1883 im Dienste beim Gemeindevorsteher Haase zu Ahrensfelde, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. März 1888 (No. 27), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Nachdem die Scharlach-Erkrankungen in Blumberg erloschen sind, wird die meinerseits mittelst Bekanntmachung vom 16. December pr. ... für den Umfang des Gemeinde- und Gutsbezirks Blumberg angeordnete allgemeine Anzeigepflicht hiermit aufgehoben.
Berlin, den 20. Februar 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. März 1888 (No. 28), gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 29. Februar. ...
Zur Verhandlung kamen folgende Sachen:
5) Nach einer Tanzmusik in Hönow, bei der sich der Knecht Carl K. daselbst in Folge eines Scherzwortes beleidigt glaubte, lauerte derselbe dem Knecht K. beim Nachhausegehen auf und hieb ihm mit einem starken Knüttel über den Kopf. Deswegen unter Anklage gestellt, wird Carl K. heute zu 1 Monat Gefängnis verurtheilt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. März 1888 (No. 30), Anzeigen

1000 Ctnr. Rosenkartoffeln, 200 Ctnr. Lübbenauer zur Saat hat abzugeben
Carl Haase, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. März 1888 (No. 30a, Extrablatt)

Se. Majestät unser allgeliebter Kaiser und König Wilhelm I. ist heute, Freitag, früh 8 Uhr 30 Min. sanft dem Herrn entschlafen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. März 1888 (No. 30b, Extrablatt)

Bekanntmachung. Es hat Gott gefallen, Se. Majestät den Kaiser und König, unsern Allergnädigsten Herrn, nach kurzem Krankenlager heute 8½ Uhr Morgens im achtundzwanzigsten Jahre Seiner reich gesegneten Regierung aus dieser Zeitlichkeit abzurufen. Mit dem Königlichen Hause betrauert unser gesammtes Volk den Hintritt des allgeliebten ehrwürdigen Herrschers, dessen Weisheit so lange über seinen Geschicken in Krieg und Frieden ruhmreich gewaltet hat.
Berlin, den 9. März 1888.
Das Staats-Ministerium. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. März 1888 (No. 31), Titelseite, gekürzt

Kaiser Wilhelm - todt.
Kaiser Wilhelm, unser guter edler Kaiser ist nicht mehr, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. März 1888 (No. 31), Kreis-Nachrichten

Bernau. Die Trauer für den Königlichen Hof wird drei Monate dauern.
Die öffentlichen Vergnügungslokale bleiben 16 Tage geschlossen.
Die Glocken werden mittags von 12 bis 1 Uhr 14 Tage lang geläutet.
In den Kanzleien wird sechs Wochen lang schwarz gesiegelt.
Schwarz gerändertes Papier ist nicht zu verwenden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. März 1888 (No. 32), Titelseite, gekürzt

Kaiser und König Friedrich III.
In Folge Ablebens weiland Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm I. ist die Preußische Krone und damit nach Artikel 11 der Reichsverfassung die deutsche Kaiserwürde auf den einzigen Sohn übergegangen. Derselbe hat als Friedrich III. den Thron bestiegen. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. März 1888 (No. 32), Anzeigen

Auf dem Dominium Blumberg findet ein unverheirateter Stellmacher Stellung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. März 1888 (No. 34), Titelseite, gekürzt

Die Bestattungsfeierlichkeit
für Seine in Gott ruhende Majestät Wilhelm I., Deutschen Kaiser und Königs von Preußen
am 16. März in Berlin. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. März 1888 (No. 32), Anzeigen

Es wird eine erfahrene Wirthin für die Leitung eines größeren Hausstandes eines Gutes gesucht. Zu erfahren bei Frau Krüger in Mehrow. bei Hönow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 1. April 1888 (No. 40), Titelseite, gekürzt

Schleunige Hilfe thut Noth!
Furchtbare elementare Ereignisse haben in einzelnen Landestheilen Vernichtung, Entsetzen und Elend verbreitet. Die ersten Zeitungsnachrichten über die Hochfluthen in den Elbe-, Weichsel-, Nogat-, Warthe- und Oderniederungen ließen kaum die Größe des Unglücks ahnen, ...
... Möge jeder sein Scherflein beitragen, um den Unglücklichen rasch zu helfen,. ... Beiträge nimmt die Kreiscommunalkasse zu Berlin, Kochstraße 24, und die Expedition dieses Blattes entgegen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. April 1888 (No. 43), Anzeigen

500 Ctnr. Rosenkartoffeln zur Saat hat abzugeben Carl Haase, Ahrensfelde.

Ein rother Hund hat sich angefunden und kann gegen Erstattung der Futterkosten abgeholt werden beim Schäfer Wolf in Birkholz.

Ein hellrother Hofhund, auf den Namen „Feldmann“ hörend, ist abhanden gekommen.
Der Wiederbringer erhält eine Belohnung bei W. Müller in Mehrow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. April 1888 (No. 45), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh des Rieselguts Falkenberg nebst Vorwerk Neu-Ahrensfelde ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Gemäß § 57 Abs. 5 der Kreisordnung.
Weißensee, den 11. April 1888.
Der Amtsvorsteher. Feldtmann. [2]

Personal-Chronik.
Der Herr Ober-Präsident hat den Administrator Jungk zu Hohen-Schönhausen zum Amtsvorsteher, den Gemeinde-Vorsteher Dubick zu Marzahn zum Amtsvorsteher-Stellvertreter des Amtsbezirks Hohen-Schönhausen und den Gemeinde-Vorsteher Grün zu Blumberg zum Amtsvorsteher-Stellvertreter des Amtsbezirks Blumberg auf eine fernere sechsjährige Amtsdauer wiederernannt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. April 1888 (No. 47), Kreis-Nachrichten, teilw. gekürzt

Blumberg. Am Sonntag fand im Gasthof zum Deutschen Hause hierselbst eine von dem hiesigen Krieger-Verein arrangierte Theater-Vorstellung nebst Concert von der Liebisch'schen Kapelle aus Bernau zum Besten der Ueberschwemmten statt. Die Betheiligung war sowohl von hier als auch aus den Ortschaften Ahrensfelde und Seefeld eine recht rege, so daß eine Einnahme von 104,25 Mk erzielt wurde, welcher Betrag der Kreis-Communal-Kasse in Berlin zur weiteren Beförderung überwiesen worden ist.

Weißensee. Der am Dienstag stattgehabte Weißensee'er Pferdemarkt erfreute sich eines recht regen Verkehrs. Der Auftrieb zu demselben bestand aus etwa 1500 Pferden meistentheils geringerer Sorte. Namentlich waren es die Landleute aus der Umgegend Berlins, welche jetzt zur Bestellung der Felder Pferde brauchten und ihren Bedarf am Weißensee'er Markt deckten. ... Von dem Auftrieb wurde etwa über die Hälfte - für einen Pferdemarkt ein sehr hoher Prozentsatz - verkauft. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. April 1888 (No. 47), Anzeigen

Ortskrankenkasse des Amtsbezirks Ahrensfelde.
General-Versammlung Sonntag, den 20. April cr., Nachmittags 4 Uhr im Hase'schen Saale zu Ahrensfelde.
Tages-Ordnung:
  1. Rechnungslegung pro 1887.
  2. Bericht der Revisionscommission.
  3. Verschiedenes (Krankenkontrolle pp.)
Der Vorstand. J. Lehmann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. Mai 1888 (No. 52), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Einrichtung von Postagenturen in Johannisthal bei Berlin und Marzahn bei Berlin.
Am 1. Mai d. Js. treten in den Orten Johannisthal - Kreis Teltow - und Marzahn - Kreis Niederbarnim - Postagenturen mit Telegraphenbetrieb in Wirksamkeit ...
Von dem bezeichneten Zeitpunkte ab werden die in den genannten Orten bisher bestandenen Posthülfsstellen aufgehoben. ... Die Postagentur in Johannisthal bei Berlin hat bis auf Weiteres nur einen Ortsbestellbezirk. Bei der Postagentur in Marzahn bei Berlin wird dagegen außer dem Ortsbestellbezirk aus den vom Postamte in Friedrichsfelde abgezweigten Niederlassungen Neu-Ahrensfelde und Bürknersfelde, sowie aus dem von der Postagentur Kaulsdorf (Ober-Postdirektion Potsdam) abgezweigten Dominium Hellersdorf ein Landbestellbezirk gebildet.
Berlin C., den 18. April 1888.
Der Kaiserliche Ober-Postdirector, Geheime Postrath Schiffmann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. Mai 1888 (No. 53), Amtliche Beilage, gekürzt

Bericht über den Kreistag des Niederbarnimer Kreises am 17. December 1887. [2]
Zu dem am 17. December 1887 im Kreishause, Berlin, Kochstraße 24, anberaumt gewesenen Kreistage waren 35 Kreistags-Abgeordnete erschienen. ...
Durch Akklamation ohne Widerspruch wurden gewählt:
A. zu Taxatoren der Pferde-Aushebungs-Commissionen
  1. Aushebungsbezirk Berlin I.
    Taxatoren: Gemeindevorsteher Dubick - Marzahn, Gemeindevorsteher Hörnicke - Hönow, Amtsvorsteher Witte - Dalldorf.
    Stellvertreter: Amtsvorsteher Schultz - Herzfelde, Gemeindevorsteher Catholy - Neu-Buchhorst, Gutsbesitzer Heese, Biesdorf;
  2. Aushebungsbezirk Berlin II. ...
  3. Aushebungsbezirk Bernau [u. a.] ...
    Stellvertreter: ... Gutsbesitzer Wilhelm Lehmann - Lindenberg, ...
B. zu Mitgliedern der Pferde-Musterungs-Commissionen
  • Musterungsbezirk I. Alt-Landsberg. ...
  • Musterungsbezirk II. Dahlwitz. ...
  • Musterungsbezirk III. Falkenberg
    Mitglieder: Gutsbesitzer Muhr - Hellersdorf (leitendes Mitglied), Amtsvorsteher Ziegner - Blumberg, Gemeindevorsteher Bausdorf - Kaulsdorf;
    Stellvertreter: Administrator Voigt - Kaulsdor (für das leitende Mitglied), Gemeindevorsteher Pahl - Friedrichsfelde, Administrator Dr. Trommer - Falkenberg;
  • Musterungsbezirk IV. Oranienburg. ...
  • Musterungsbezirk V. Schönfließ. ...
  • Musterungsbezirk VI. Neu-Weißensee. ...
  • Musterungsbezirk VII. Bernau. [u. a.] ...
    ... Stellvertreter: ... Bauergutsbesitzer Kirschbaum - Lindenberg.
  • Musterungsbezirk VIII. Klosterfelde. ...
  • Musterungsbezirk IX. Schönwalde. ...



Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Mai 1888 (No. 55), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Maul- und Klauenseuche auf dem Rieselgute Falkenberg und dem Vorwerk Neu-Ahrensfelde ist erloschen.
Weißensee, den 4. Mai 1888. Der Amtsvorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. Mai 1888 (No. 57), Anzeigen

Ein Grundstück (Haus, Stallung und Garten), verbunden mit Material-, Kohlen- und Geschirr­geschäft ist Familien-Verhältnisse halber sofort zu verk. bei Carl Gassmann, Blumberg.
Unterhändler verbeten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. Mai 1888 (No. 58), Amtliche Beilage, gekürzt

Tableau
der Impfbezirke und der Bezirksimpfärzte des Kreises Niederbarnim für das Jahr 1888. ...
Impfbezirk No. 1.
Kreis-Physikus Dr. Philipp zu Berlin.
  1. Amtsbezirk Falkenberg, bestehend aus Falkenberg, Wartenberg.
  2. Amtsbezirk Malchow, bestehend aus Malchow, Karow, Lindenberg.
  3. Amtsbezirk Blankenfelde, ...
  4. Amtsbezirk Französisch-Buchholz, ...
  5. Amtsbezirk Dahlwitz, ...
  6. Amtsbezirk Schöneiche, ..
  7. Amtsbezirk Cöpenick Forst, ...
  8. Amtsbezirk Ober-Schöneweide, ...
Impfbezirk No. 14.
Pract. Arzt Dr. Liedke zu Alt-Landsberg.
  1. Stadtbezirk Alt-Landsberg,
  2. Amtsbezirk Alt-Landsberg, ...
  3. Amtsbezirk Ahrensfelde, bestehend aus Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Hellersdorf.
  4. Amtsbezirk Neuenhagen, bestehend aus Neuenhagen, Seeberg, Hönow.
  5. Amtsbezirk Löhme, ...
Impfbezirk No. 16.
Pract. Arzt Dr. Bekel zu Bernau.
  1. Amtsbezirk Buch, ...
  2. Amtsbezirk Börnicke, ...
  3. Amtsbezirk Blumberg, bestehend aus Blumberg.
Berlin, den 4. Mai 1888. Der Kreis-Ausschuß des Kreises Nieder-Barnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Mai 1888 (No. 60), Amtliche Beilage, gekürzt

Etat für den Kreis Niederbarnim
für das Rechnungsjahr vom 1. April 1888 bis dahin 1889. [2]
A. Laufende Einnahmen.
Kapitel V. Von den Chausseen.
Titel I. Chaussee Nieder-Schönhausen - Liebenwalde - Höpen. ...
Titel II. Chaussee Berlin - Alt-Landsberg - Radebrück. ...
Titel III. Chaussee Weißensee - Bernau. ...
Titel IV. Chaussee Bernau - Alt-Landsberg - Neuenhagen ... Hirschgarten. ...
Titel V. Chaussee Rummelsburg - Cöpenick ... Neu-Zittau. ...
Titel VI. Chaussee Bernau ... Pechteich (Eichhorst). ...
Titel VII. Chaussee Germendorf ... Oberbarnimer Grenze bei Biesenthal. ...
Titel VIII. Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow.
  • Chausseegeld 600 Mark
  • Die Chausseegelderhebung wird nach der durch den langen Winter verzögerten Fertigstellung des neuen Chaussee-Etablissements erfolgen. ...
A. Laufende Ausgaben.
Kapitel VII. Für Chausseen und Wege.
Titel IX. Für die Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow.
  • Die Chaussee ist 6584 Meter lang.
  1. Gehalt für einen Aufseher: -
  2. Für Beschaffung von Chaussee-Baumaterial: 456 Mark
  3. Für Unterhaltung der Chaussee-Anlagen: 1044 Mark
  4. Für Unterhaltung der Gebäude: -
  5. Verwaltungs- und Recepturkosten der örtlichen Organe: 40 Mark


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Juni 1888 (No. 63), Anzeigen

Bekanntmachung.
Die Wiesen auf dem der Stadt Berlin gehörigen, zur Erbauung einer Anstalt für Epileptiker bestimmten Terrain in Biesdorf sollen meistbietend gegen gleich baare Zahlung am Donnerstag, den 7. Juni, Nachmittags 4½ Uhr an Ort und Stelle zur diesjährigen Grasnutzung verpachtet werden und zwar in einzelnen Stücken von 1,25 ha (5 Morgen).
Die Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.
Berlin, den 30. Mai 1888.
Die Städtische Bau-Deputation I. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 3. Juni 1888 (No. 64), Anzeigen

100 bis 120 Ltr. Milch nebst Wohnung sind vom 1. October ab zu verpachten.
Näheres beim Gastwirth Gathow in Lindenberg bei Berlin.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Juni 1888 (No. 65), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Wegen Vornahme einer Reparatur der Seegraben-Brücke wird der Weg von hier nach Mehrow vom 7. Juni cr. ab auf 8 Tage für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.
Alt-Landsberg, den 4. Juni 1888. Die Polizei-Verwaltung.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Juni 1888 (No. 66), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Am Mittwoch, den 6. Juni cr. fand hierselbst auf Veranlassung des hiesigen landwirth­schaftlichen Vereins die zweite Districts-Thierschau für die Kreise Niederbarnim, Oberbarnim und Teltow statt.
  1. Von den 1200 Mk. Geldprämien für Pferde erhielten ...
  2. Bei Rindvieh wurden verteilt 1500 Mk. Prämien. Es erhielten
    1. für Jungvieh, 1 Jahr bis 1¾ Jahr alt.
      II. Preis = 50 Mk. Rittergut Blumberg
    2. für Fersen, 1¾ Jahr bis 2½ Jahr alt.
      II. Preis = 60 Mk. Bauergutsbesitzer Lehmann - Ahrensfelde.
    3. für Kühe
      III. Preis = 50 Mk. Rittergut Börnicke,
      Silberne Medaille für Gesammtleistung Rittergut Blumberg
    4. für Bullen
      I. Preis = 120 Mk. Rittergut Blumberg
  3. für Schafe ... II. Preis = 30 Mk. Rittergut Blumberg
  4. Kälber unter 1 Jahr alt
  5. Für Schweine
  6. Federvieh ... II. Preis = 10 Mk. Gemeinde-Vorsteher Grün - Blumberg für Hühner


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Juni 1888 (No. 66), Anzeigen

Auction.
Am Freitag, den 8. Juni, nachmittags 4 Uhr werden in Ahrensfelde beim Gastwirt Wilhelm Haase 5 gute starke Arbeitspferde verkauft, wozu Kauflustige hiermit eingeladen werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. Juni 1888 (No. 68), gekürzt

Bericht über die Kreissynode Berlin-Land I und II. [2]
Die nach Theilung in 2 Superintendenturen nun auch geteilten Synoden traten am 7. Juni zunächst zu gemeinsamen, später zu getrennten Berathungen nach gemeinschaftlichen Gesang im evangelischen Vereinshause, Oranienstraße 106, zusammen. Die gemeinsame Sitzung wurde gegen ½10 Uhr durch den Superintendenten Hosemann - Biesdorf ... eröffnet. ...
... sodann wird dem Synodalrechner, P. Braun - Lindenberg, die Rechnung dechargirt. ...
In der I. Synode wurde zunächst der Vorstand gewählt: ... zum 2. weltl. Syn.: Ziegner - Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 13. Juni 1888 (No. 68), Anzeigen

Eine Wohnung
mit Keller und Stallung für 1 Pferd ist zum 1. October zu vermiethen bei Fr. Grün, Blumberg.

100 Liter Milch
sind zum 2. Oktober zu vergeben. Zu erfragen beim Gastwirt Bolle in Lindenberg.

Einen Webergesellen auf Seehund
verlangt A. Knöschke, Lohmühlenweg. [in Bernau] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Juni 1888 (No. 69), Anzeigen

Gute Templiner Kornsensen hält stets auf Lager G. Bade, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Juni 1888 (No. 69a, Extrablatt), gekürzt

Noch ist die Wunde nicht vernarbt, welche das Hinscheiden des allgeliebten Kaisers und Königs Wilhelm I. schlug, und schon wieder ist das königliche Haus und mit ihm ganz Deutschland in die tiefste Trauer versetzt worden, da es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, auch unseren theuren Kaiser und König Friedrich III. nach seinem langen, mit Geduld getragenen Leiden heute Vormittag 11 Uhr 15 Minuten durch einen seligen Tod in die Ewigkeit abzurufen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Juni 1888 (No. 70), Titelseite

Bekanntmachung.
Der königliche Dulder hat vollendet.
Nach Gottes Rathschluß ist Seine Majestät der Kaiser und König Friedrich, unser Allergnädigster Herr, nach langem, schweren, mit bewundernswerter Standhaftigkeit und Ergebung in den gött­lichen Willen getragenen Leiden heute kurz nach 11 Uhr Vormittags zur ewigen Ruhe eingegangen.
Tief betrauern das Königliche Haus und unser in so kurzer Zeit zum zweiten Male verwaistes Volk den allzufrühen Hintritt des vielgeliebten Herrschers.
Berlin, den 13. Juni 1888.
Das Staats-Ministerium.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. Juni 1888 (No. 72), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
Unter Bezugnahme auf § 17 der Control-Ordnung vom 28. September 1875 ... bringe ich nachfolgend das Verzeichnis derjenigen Personen zur öffentlichen Kenntniß, welche aus dem Kreise Niederbarnim für das Jahr 1888 hinter den letzten Jahrgang der Ersatz-Reserve resp. der Reserve und der Landwehr ersten und zweiten Aufgebots zurückgestellt worden sind, ...
Berlin, den 9. Juni 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2]
A. Hinter den letzten Jahrgang der Ersatz-Reserve zurückgestellt [insges. 12]: ...
B. Hinter den letzten Jahrgang der Reserve zurückgestellt [insges. 1]: ...
C. Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr ersten Aufgebots zurückgestellt [insges. 25]:
  1. Bartel, Wilhelm Hermann / Lindenberg / Garde-Jäger.
D. Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zweiten Aufgebots zurückgestellt [insges. 84]:
  1. Ebel, Heinrich / Blumberg / Füsilier.
  2. Töpfer, Friedrich / Blumberg / Dragoner.
  3. Raetz, Friedrich / Blumberg / Kürassier.
  4. Kirschbaum, Carl Friedrich Wilhelm / Eiche / Unteroffizier.
  5. Bugge, Friedrich Wilhelm / Hönow / Gefreiter.
  6. Kirschbaum, Friedrich Wilhelm Hermann / Hönow / Husar.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mitwoch, den 27. Juni 1888 (No. 74), Anzeigen

Große Auction
auf dem Rittergut Hellersdorf, vom Bahnhof Kaulsdorf (Ostbahn) 3 Kilometer, von Berlin über Marzahn 14 Kilometer (an der Altlandsberger Chaussee).
Am Montag, den 2. Jui cr., Vormittags von 9 Uhr ab werden wegen Veränderung der Wirthschafts­weise auf dem Gute Hellersdorf nachstehende Gegenstände öffentlich meistbietend verkauft: ca. 50 vorzügliche Milchkühe, ca. 10 Pferde, div. Federvieh, verschiedene Ackergeräte, 3 Kutschwagen, Haus- und Küchengeräthschaften u.s.w. u.s.w. Die Kühe gelangen nachmittags gegen 3 Uhr, auf allgemeinen Wunsch event. auch früher zum Verkauf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. Juli 1888 (No. 77), Anzeigen, teilw. gekürzt

Ein Geselle auf Kammgarn ... [2]

Ein Arbeiter auf Peluche ... [2]

Schloßmeierei Blumberg sucht zum sofortigen Eintritt einen Knecht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Juli 1888 (No. 78), Anzeigen

Blumberg.
Der hiesige Krieger-Verein feiert am Sonntag, den 8. Juli cr. ein großes
Sommerfest, verbunden mit Scheibenschießen und Tanz, sowie anderer Belustigungen im Walde, wozu freundlichst einladet
Der Gastwirth zum Deutschen Hause. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Juli 1888 (No. 79), Titelseite, gekürzt

Heil unserm Kaiserpaare!
Kaiserin Auguste Victoria, Kaiser Wilhelm II.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Juli 1888 (No. 79), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Inspector Wolff in Hellersdorf ist zum Gutsvorsteher-Stellvertreter des Gutsbezirks Hellersdorf bestellt und bestätigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. Juli 1888 (No. 81), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Mit der einstweiligen Wahrnehmung des Amtes des Amtsvorstehers des Amtsbezirks Mehrow ist nach dem Abzuge des bisherigen Amtsvorstehers Muhr von Hellersdorf der Amtsvorsteher-Stellvertreter Krüger zu Mehrow beauftragt worden.
Der Amtssecretair Klockow zu Hellersdorf ist vom Herrn Ober-Präsidenten zum Standesbeamten-Stellvertreter für den Standesamts-Bezirk Eiche ernannt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Juli 1888 (No. 82), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Schäfer Friedrich Zinn in Mehrow ist als Amtsdiener und Vollziehungsbeamter des Amtsbezirks Ahrensfelde bestätigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Juli 1888 (No. 82), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 27. Juni 1888.
Als Vorsitzender fungirte Herr Amtsrichter Dr. Loewy; als Schöffen die Herren: Obersteiger Dietrich - Kalkb.-Rüdersdorf und Bauergutsbesitzer Noack - Blumberg. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. Juli 1888 (No. 84), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft wird bestraft, wer ohne polizeiliche Erlaubniß an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten mit Feuergewehr oder anderem Schießwerkzeuge schießt oder Feuerwerkskörper abbrennt.
Bernau, den 17. Juli 1888.
Die Polizei-Verwaltung, Paetzold.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Juli 1888 (No. 86), Amtliche Beilage, gekürzt

Verzeichniß I.
der zum Wahlverbande der größeren Grundbesitzer gehörigen Grundbesitzer, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Nieder-Barnim. Abtheilung A. Grundbesitzer.
  1. Graf von Arnim, Hermann / Standesherr, Rittergutsbesitzer / Muskau
    [in der Gemarkung] Blumberg, Gutsbezirk + Blumberg, Gemeindebezirk [Steuer-Summe:] 2552,79
  2. Kur- und Neumärkische Ritterschaftliche Darlehnskasse / Berlin W., Wilhelmsplatz 6
    [in der Gemarkung] Mehrow, Gutsbezirk [Steuer-Summe:] 1044,08
  3. Dotti, Friedrich Anton / Gutsbesitzer / Hönow
    [in der Gemarkung] Hönow, Gemeindebezirk [Steuer-Summe:] 797,43
Abtheilung B. Gewerbetreibende
  1. Sternecker / Brauereibesitzer / Neu-Weißensee
Verzeichniß II.
der zum Wahlverbande der Landgemeinden gehörigen Besitzer selbständiger Gutsbezirke und wahlberechtigten Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim.
Abtheilung A. Grundbesitzer. ...
Abtheilung B. Gewerbetreibende. ...
Verzeichniß III.
der Landgemeinden im Kreise Niederbarnim.
  • Laufende Nr. / Namen /
  • Civileinwohner, Zahl nach der Zählung am 1. December 1885.
  • Zahl der von jeder Gemeinde zu wählenden Wahlmänner.
    1. Lichtenberg / 15823 / 18
    2. Neu-Weißensee / 7308 / 10
    3. Reinickendorf / 7215 / 10
    4. Lindenberg / 893 / 3
    5. Blumberg / 815 / 3
    6. Hönow / 525 / 2
    7. Ahrensfelde / 498 / 2
    8. Eiche / 268 / 1
    9. Mehrow / 105 / 1
    10. Buch / 95 / 1
    11. Schöneiche 72 /1
    12. Bollensdorf / 31 / 1
Berlin, den 17. Juli 1888.
Der Kreis-Ausschuß des Kreises Nieder-Barnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. Juli 1888 (No. 87), Anzeigen, teilw. gekürzt

Geselle auf Futterplüsch ... [2]

Dominium Blumberg sucht zum sofortigen Antritt einen Schäferknecht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. August 1888 (No. 89), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Durch Beschluß des Sections-Vorstandes II. der Nordöstlichen Bauwerks-Berufsgenossenschaft ist der Kreis Niederbarnim neuerdings in drei Vertrauensmänner-Bezirke getheilt worden. Es gehören:
Zum Bezirke I. :   die Städte Bernau, Liebenwalde und Oranienburg; die Amtsbezirke ...
Zum Bezirke II. :   die Stadt Alt-Landsberg; die Amtsbezirke ... Neuenhagen, ...
Zum Bezirke III. :   die Amtsbezirke ... Blumberg, Ahrensfelde, ..., Malchow, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 8. August 1888 (No. 92), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Durch Rescript des Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten ... ist dem diesseitigen Kreise die Genehmigung ertheilt worden, an der Hebestelle Hönow, in stat. 3,6 der Chaussee von Neuenhagen über Hönow nach Mehrow und am Schnittpunkte der von Berlin nach Alt-Landsberg führenden Chaussee belegen, für den Verkehr auf dieser Chaussee das tarifmäßige Chausseegeld für eine Meile zu erheben. Zugleich ist genehmigt worden, daß mit dieser neuen Hebestelle die mit gleicher Befugniß für die Chaussee Berlin-Alt-Landsberg ausgestattete Hebestelle Seeberg verbunden wird.
Das Chausseegeld beträgt.
A. Vom Fuhrwerk einschließlich der Schlitten:
  1. Zum Fortschaffen von Personen, als Extraposten, Kutschen, Kaleschen, Cabriolets u. s. w. für jedes Zugthier 10 Pfg.
  2. Zum Fortschaffen von Lasten:
    1. von beladenen ... für jedes Zugthier 10 Pfg.
    2. von unbeladenen a. Frachtwagen 7 Pfg., b. gewöhnlichem Landfuhrwerk 3 Pfg.
B. Von unangespannten Thieren:
  1. von jedem Pferde, Maulthiere oder Maulesel, mit oder ohne Reiter oder Last 3 Pfg.
  2. von jedem Stück Rindvieh oder Esel 2 Pfg.
  3. von je 5 Fohlen, Kälbern, Schafen, Lämmern, Schweinen, Ziegen: 2 Pfg.
    Weniger als 5 der vorstehend zu III gedachten Thiere sind frei. ...
Die Chausseegeld-Erhebung beginnt am 9. August d. J., Mittags 12 Uhr und hört zu derselben Zeit die Erhebung im Chausseehause Seeberg auf.
Berlin, den 4. August 1888.
Die Chaussee-Commission des Kreises Niederbarnim. Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 8. August 1888 (No. 92), Anzeigen

Bei meiner Ausreise nach Australien sage ich allen lieben Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl. Caroline Ebel. [vermutl. in Bernau]

Doppelkalesche, gut erhalten, für den Preis von 450 Mark zu verkaufen.
Eckelt, Berlin, Landsberger Allee 144.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. August 1888 (No. 93), gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 1. August 1888. ...
Zur Verhandlung kamen folgende Strafsachen:
10) Der aus der Haft vorgeführte Tuchmachergeselle R. wird wegen Bettelns in Eiche mit 10 Tagen Haft und Ueberweisung bestraft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. August 1888 (No. 94), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Am 17./19. September werden in der Nähe der Stadt Müncheberg die Herbstübungen des Garde- und des III. Armeecorps abgehalten werden, denen die Uebungen in kleinen Gruppenverbänden für die Zeit vom 3. bis 16. September vorhergehen. Von diesen Uebungen wird auch der Niederbarnim­er Kreis wesentlich berührt. Es kommen hauptsächlich die Gegenden in der Nähe von Schildow, Schönerlinde, Schönwalde und der ganze Teil des Kreises östlich der Stettiner Bahn in Frage.
Der Umstand, daß zwei Armeecorps im Kreise und in der Nähe des Kreises ihre Uebungen theilweise vor Seiner Majestät dem Kaiser und Könige abhalten, hat zur Folge, daß die Einquartierungen der Truppen überaus starke, die normale Belegungsfähigkeit der Ortschaften in vielen Fällen weit überschreitende sein wird. ...
Berlin, den 6. August 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. August 1888 (No. 95), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Der Termin zur Vergebung der beim 3. Armee-Corps in der Zeit vom 12. bis 19. September d. Js. zur Anfuhr der Verpflegungs- und Biwaksbedürfnisse erforderlichen Manöver-Vorspannwagen findet am 20. August ... statt.
Der ungefähre Bedarf beträgt im Magazinort
  • Strausberg 92 Verpflegungs-, 279 Biwakswagen,
  • Herzfelde 45 Verpflegungs-, 100 Biwakswagen,
  • Prötzel 13 Verpflegungs-, 107 Biwakswagen,
  • Neu-Hardenberg 42 Verpflegungs-, 53 Biwakswagen,
  • Kaulsdorf 20 Verpflegungswagen,
  • Alt-Landsberg 42 Verpflegungswagen.
Anerbietungen mit Angabe des Preises ... sind ... verschlossen einzureichen. ...
Berlin, den 8. August 1888.
Intendantur 3. Armee-Corps. [2]

Bekanntmachung.
Für die Verpflegung des III. Armee-Corps während der bevorstehenden Herbstmanöver beabsichtigt die Königliche Intendantur III. Armee-Corps den Bedarf an Kiefernholz, Heu, Richt- und Maschinenstroh, Kartoffeln, Schlachtvieh (Rinder, Hammel), geräucherten Speck zur Füllung der Manöver-Magazine unmittelbar vom Produzenten (Landwirte, Forstbesitzer) anzukaufen.
Magazine sind vorgesehen in Kaulsdorf, Alt-Landsberg für den 12., 13. und 14. September, in Strausberg für den 13. bis 18. September, in Herzfelde für den 15. bis 17. September, in Hoppegarten (Kreis Lebus) für den 12. bis 14. September, in Neu-Hardenberg für den 13. bis 17. September und in Prötzel für den 18. September.
Verkaufslustige wollen ihre Angebote möglichst bald, spätestens bis zum 2. September an obige Intendantur ... richten. ...
Berlin, den 6. August 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. August 1888 (No. 96), Vermischte Nachrichten

Wriezen. Das diesjährige Manöver wird des Interessanten sehr viel bieten. Es werden in der Gegend von Müncheberg Reitermassen zusammengezogen, wie sie höchst selten einmal, allenfalls im Kriege zusammenkommen, und gegen welche die Cavalleriemassen, mit denen Napoleon I. am 16. October 1813 die Verbündeten im Süden von Leipzig zurückdrängte, nichts waren. Denn dort bei Leipzig brachen vielleicht 2000 Mann hervor, während Mitte d. J. 80 Schwadronen mit mehr als 8000 Pferden unter den Augen ihres Kaisers üben werden. Es ist die Blüthe der deutschen Ritterlichkeit, die 8 Regimenter der Garde, die 6 Regimenter des 3. Armeecorps und das 5. Kürassier- und 10. Husaren-Regiment. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. August 1888 (No. 99), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, den 26. und Montag, den 27. d. Mts.: Großes Erntefest,
wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth.

Lindenberg.
Sonntag, den 26. und Montag, den 27. August: Große Erntefest-Musik,
wozu ergebenst einladet A. Bolle, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 31. August 1888 (No. 102), Anzeigen

Für die Schloßmeierei Blumberg werden gesucht:
1 Knecht zum 1. November cr. und 2 Mägde zum 1. Januar 1889.

Der seit 10 Jahren hier wohnhaft gewesene Klempnermeister ist verzogen und deshalb Ersatz Bedürfniß. Passende Wohnung vorhanden.
Blumberg. Der Gemeindevorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. September 1888 (No. 103), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung. Den Maurermeister Carl Wilhelm August Conrad zu Alt-Landsberg habe ich als Taxator der Land-Feuer-Societät bestellt und vereidigt. Derselbe ist nunmehr berechtigt und verpflichtet, Taxen von Gebäuden behufs deren Versicherung gegen Feuersgefahr bei der genannten Societät auf Verlangen der Eigenthümer auszufertigen. ...
Berlin, den 25. August 1888.
Der Kreis-Feuer-Societäts-Director, Geheime Regierungs- und Landrath. Scharnweber. [2]

Bekanntmachung.
Gelegentlich der bevorstehenden Herbstübungen des Garde- und des 3. Armee-Corps sind den höheren Truppen-Commandos berittene Gendarmen als Patrouillenführer zugewiesen. Diejenigen Gemeinde- und Gutsvorstände, in deren Ortschaften diese Truppen-Commandos Quartier nehmen werden, wollen gefälligst auch den bei denselben befindlichen Gendarmen Quartier und Stallung beschaffen.
Berlin, den 31. August 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. September 1888 (No. 104), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Die Aufstellung des zum 5. und 7. September nach Blumberg und Mühlenbeck beorderten Vorspanns findet an folgenden Plätzen statt:
  • in Blumberg der von Berlin diesseits des Dorfes Blumberg linker Hand hart an der Berlin-Schwedter Chaussee - gegenüber dem ehemaligen Chausseehause - gelegene Platz
  • in Mühlenbeck ein dem Rittergutsbesitzer Besckow gehöriges Stoppelfeld, ...
Berlin, den 1. September 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath. Scharnweber.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. September 1888 (No. 104), Anzeigen

Bekanntmachung.
Am 5. September cr., Mittags 12 Uhr werden vom Manöver-Magazin in Blumberg die Abgänge von 5 Ochsen an Fleisch, Häuten, Geschlinge, Talg, Zungen pp. in öffentlicher Auction meist­bietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Blumberg, den 1. September 1888.
Königliches Manöver-Magazin. [2]

Bekanntmachung.
Am 7. September cr., Mittags 12 Uhr werden vom Manöver-Magazin in Blumberg die Abgänge von ca. 90 Hammeln an Fellen, Gedärmen, Fett pp. sowie Reste an Heu, Stroh, Konserven-Kisten ec. in öffentlicher Auction meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Blumberg, den 1. September 1888.
Königliches Manöver-Magazin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. September 1888 (No. 105), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Lindenberg. (Dir. Mitth.) Auch in diesem Jahre wurde, wie alljährlich, von dem Kriegerverein und den Schulen unseres Ortes das Sedanfest gefeiert. Da dieser Tag auf einen Sonntag fiel, war die Betheiligung der Bewohner des Ortes eine allseitige. Am Vormittage nahm der Kriegerverein am Gottesdienst theil. Um 2 Uhr Nachmittags begab sich der Kriegerverein unter Vorantritt der Musik von dem Versammlungsorte nach dem Schulhause, woselbst die festlich geschmückten Schüler sämmtlicher Klassen Aufstellung genommen hatten. Von dort aus nahm der Festzug seinen Weg nach einer nahe beim Dorfe gelegenen Wiese, auf welcher der Festplatz durch Stangen, mit Guirlanden und Fähnchen versehen, abgegrenzt war. Hier wurden die ersten beiden Strophen des Liedes „Nun danket alle Gott“ gesungen, worauf Herr Pastor Braun die Festrede hielt. ... Nachdem dann sämmtliche Schüler durch die Coulanz des Herrn Gemeindevorstehers Kirschbaum und der Herren Gemeindevertreter unseres Ortes mit Kuchen und Kaffee regalirt worden waren, gingen die Schüler unter Führung ihrer Lehrer zum Spiel über. ... Für die Unterhaltung der Erwachsenen sorgte in ausgiebigster Weise Herr Musikdirektor Gerstenberg, welcher unter schattigen Bäumen mit seiner Kapelle concertirte. ... Mit einem Hoch der Gemeinde auf die Lehrer endete die Feier. -

[Lindenberg.] Wie in vielen Orten auf dem Lande, so dient auch hier in Ermangelung eines Gefängnisses das Spritzenhaus zur vorläufigen Aufnahme von Arrestanten. Am 2. September, Abends hatte der im Ort stationirte Gensdarm einen Landstreicher wegen Bettelns in dieses provisorische Gefängnis gesperrt. Am andern Morgen bemerkten nun Knaben der ersten Klasse, welche um ½6 Uhr in die Schule gehen, daß sich einige Steine des Daches von dem der Schule vis-a-vis gelegenen Spritzenhause anfingen zu heben und in der entstandenen Oeffnung struppiges Haar sichtbar wurde, ein Kopf sich durch die engen Latten hindurchdrängte und der übrige Mensch nachfolgte. Ein Sprung - und das inhaftirt gewesene Individuum hatte die goldene Freiheit wiedergewonnen und eilte schleunigst von dannen. Als der Mann des Gesetzes später das Thor des qu. Gefängnisses öffnete, fand er dasselbe natürlich leer.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. September 1888 (No. 105), Anzeigen

Blumberg.
Sonntag, den 9. und Montag, den 10. September: Großes Erntefest
wozu ergebenst einladet W. Müller, Gasthof zum weißen Schwan.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. September 1888 (No. 106), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Das Corps-Manöver des III. Armee-Corps am Donnerstag, den 13. September d. Js. vor seiner Majestät dem Kaiser und Könige findet in dem Gelände statt, welches durch die Ortschaften Alt-Landsberg, Fredersdorf, Bollensdorf, Dahlwitz und Hönow eingeschlossen sind. Dieses Gelände wird für die Zeit des Manövers für Zuschauer zu Wagen gesperrt. Es sind Maßregeln dahin getroffen, daß die Wagen östlich Alt-Landsberg, westlich Hönow und südlich Bollensdorf und Dahlwitz sich aufstellen können, übrigens aber Wagen mit Ausschluß derjenigen, für welche von mir eine schriftliche Erlaubniß-Bescheinigung ertheilt ist, die vorgenannte Grenze nicht über­schreiten dürfen. ...
Ich darf im Uebrigen vertrauen, daß auch die Fußgänger den Weisungen der Gendarmerie-Patrouillen über die Oertlicheit der Aufstellung und die einzuschlagenden Wege willig Folge leisten werden, damit Störungen vermieden werden, und die eigene Sicherheit nicht in Gefahr kommt. ...
Berlin, den 6. September 1888.
Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. September 1888 (No. 106), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Das Brigade-Manöver des Garde-Corps am Freitag entwickelte sich zwischen Zepernick, Schönow und Schmetzdorf und nahm auf der Bernauer Feldmark sein Ende. Eine Menge Einwohner hatten sich schon früh nach dem Manöverplatz begeben, und durch das Geschütz- und Gewehrfeuer angelockt, strömten immer wieder neue Scharen ins Freie, um das interessante Schauspiel anzusehen. Nach Beendigung des Manövers hatte sich das Musik-Corps des Garde-Füsilier-Regiments (Maikäfer) an den Mühlen aufgestellt und empfing die verschiedenen vorbeiziehenden Truppentheile mit Musik. ... [2]

Lindenberg. (Dir. Mitth.) Bei einem Patrouillenritt, ausgeführt von Mannschaften des Leib-Garde-Husaren-Regiments ereignete sich am 5. September auf unserer Feldmark ein bedauernswerthes Unglück. In übergroßem Diensteifer sprengten 4 Reiter der genannten Truppe (je zwei) auf einander los, um die feindliche Patrouille gefangen zu nehmen, so daß bei dem darauf folgenden Zusammenstoß drei Reiter mit ihren Pferden stürzten. Im Augenblick waren sämtliche Pferde wieder auf den Beinen, jedoch nach ca. 40 Schritten fiel ein Pferd zu Boden und verendete; es hatte, wie sich später herausstellte, durch die Heftigkeit des Anpralls das Genick gebrochen. Der betreffende Husar hatte sich einen Arm gebrochen und außerdem auch noch eine innere Verletzung zugezogen. Das Blut quoll aus seinem Munde, ohnmächtig, ohne ein Auge aufzuschlagen, lag er das. Auf einem sofort aus dem Orte requirirten Wagen wurde derselbe nach dem Lazareth in Berlin geschafft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 14. September 1888 (No. 108), Kreis-Nachrichten, teilw. gekürzt

Blumberg. (Dir. Mitth.) Am vergangenen Sonntag und Montag wurde hierselbst, durch ziemlich warmes und klares Wetter begünstigt, das Erntefest nach althergebrachter Sitte gefeiert und verlief dasselbe in bester Ordnung und ohne Störung. Viele Berliner und andere Fremde waren, wie alljährlich, auch in diesem Jahre zu diesem Feste hierher gekommen, so daß die beiden Gasthöfe vollständig überfüllt waren. Die Gastwirthe, sowie die nach hier gekommenen Budenbesitzer machten gute Geschäfte.

Vor ungefähr acht Tagen entfernte sich der beim Tischlermeister Hellwig hierselbst in Lehre stehende Lehrling Wilhelm Noack aus Blumberg und ist bis heute noch nicht zurückgekehrt. ... Da der p. Noack früher schon Zeichen von Geistesgestörtheit gezeigt hat, so ist nicht ausgeschlossen, daß er sich in einem solchen Anfall ein Leid zugefügt hat.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. September 1888 (No. 109), gekürzt

Kaiser-Manöver.
Neuenhagen, 13. September. Die Bahnstation Neuenhagen bot heute Morgen ein höchst belebtes militairisches Bild. In langen Reihen standen hinter dem Bahnhofsgebäude die Ordonanzen mit den Pferden für die Suite des Kaisers, jede einzelne Ordonanz mit umgehängter weißer Tafel mit dem Namen des Reiters, die Stallknechte und Reitknechte mit den königlichen Pferden für den Kaiser und die fürstlichen Gäste, darunter drei Leibpferde für Seine Majestät. Der Bahnhof selbst war bis zur Neuenhagener Chaussee für das Publikum abgesperrt.
Um 8½ Uhr traf ein Extrazug mit etwa 80 zur Suite gehörigen Offizieren ein und um 9 Uhr und wenige Minuten lief der kaiserliche Zug ein. Der Kaiser in der kleinen Generalsuniform sah trotz der vielen Reisen in letzter Zeit recht frisch aus ...
Langsam ritten Seine Majestät mit Seiner Begleitung über den einen prächtigen Anblick gewährenden Platz, darin die neue Hönower Chaussee übeführt, die in ihrem Eingange und auch in ihrem Ausgange bei Hönow gleich der Neuenhagener Chaussee reich geschmückt war.
Diese neue Chaussee verfolgten seine Majestät bis über die stattliche Zochen-Brücke. ...
Nun das Manöver selbst:
Die Aufgabe des 3. Armeeekorps bestand darin, über Alt-Landsberg auf Strausberg vorzugehen und die Westarmee im Angriff auf Prötzel zu unterstützen. Auf drei Wegen ging das Armeekorps vor und zwar die 6. Division mit der Kavallieriebrigade über Seeberg; die 5. Division mit der Korpsartillerie über Mehrow; das rechte Seitendetachement über Neuenhagen. ...
Die linke Kolonne des Ostkorps [der Feind] war aber inzwischen gleichfalls vorgegangen, hatte mit ihrer Korpsartillerie die Höhe im Trigonometrischen Signal besetzt und wandte sich nun mit der gesamten intakten Infanterie gegen den rechten Flügel der 6. Division, welche dadurch in eine bedrängte Lage kam - aber nur für einen Augenblick - denn die 5. Division erschien zu dieser Zeit mit der Korpsartillerie zwischen Hönow und Seeberg. Ein lebhafter Artilleriekampf begann, und unter dem überlegenen Feuer der Korpsartillerie gingen jetzt die 6. und 5. Infanteriedivision gemeinsam vor und warfen das Ostkorps hinter die Bahnlinie Neuenhagen-Petershagen zurück, womit das Korpsmanöver endete. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. September 1888 (No. 109), Amtliche Beilage, gekürzt

Bericht
über die Kreistags-Verhandlung zu Berlin am 9. Mai 1888. ...
Zu 12. In die Vorschlagsliste der zu Amtsvorstehern beziehungsweise deren Stellvertretern geeigneten Personen wurden aufgenommen: ... für dem Amtsbezirk Ahresfelde: Bauergutsbesitzer Meißner zu Mehrow.
Zu 13. ... zum leitenden Mitgliede der Pferde-Vormusterungs-Commission Falkenberg an Stelle des den Kreis verlassenden Rittergutsbesitzers Muhr - Hellersdorf der Administrator Dr. Trommer zu Falkenberg und an dessen Stelle der Gemeindevorsteher Haase zu Ahrensfelde durch Akklamation ohne Widerspruch gewählt.
Zu 15. An Stelle des Rittergutsbesitzers Muhr zu Hellersdorf wurde zum Sachverständigen für die Abschätzung der Landlieferungen im Kriegsfalle (für Fouragelieferungen) der Lehngutsbesitzer Rosentreter zu Dalldorf durch Akklamation ohne Widerspruch gewählt.
Zu 16. Zum Chaussee-Commissarius wurde durch Akklamation ohne Widerspruch für die Marzahner Aufsichtsstrecke der Berlin-Prötzeler Chaussee an Stelle des Rittergutsbesitzers Muhr zu Hellersdorf gewählt der Amtsvorsteher Jungk zu Hohen-Schönhausen.
Zu 17. Durch Akklamation ohne Widerspruch wurden wiedergewählt in die Klassensteuer-Reclamations-Commission:
a. Mitglieder: ... [insges. 5]
b. Stellvertreter: 1. Gutsbesitzer Hörnicke - Hönow, ... [insges. 5] [2]

Verwaltungs-Bericht ...
Bevölkerung.
Während im Jahre 1886 die Zunahme der Bevölkerung des Kreises 6194 betrug, stieg dieselbe im vergangenen Jahre um 7602 Einwohner (5%), so daß die Einwohnerzahl jetzt auf 158600 angenommen werden kann. ...
Die Zahl der Geburten stieg auf 6600 mit einem Zuwachs von 291 gegen das Vorjahr. Die Zahl der Sterbefälle dagegen verminderte sich um 481 auf 4851 ...
Auf je 100 Geburten kamen im Jahre 1887 = 73,5 Sterbefälle ...
Unter dem Durchschnittssatze des Kreises bleiben für das Berichtsjahr die Standesämter ..., Mehrow 38,5 ... Blumberg 43,6 ... Hönow 52,9 ...
Ueber 80% Sterbefälle hatten die Standesämter ... Malchow 97,3 ...
Nach dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre blieben unter 70% die Standesämter ... Hönow 63,2, Mehrow 64,5 ...
Von den epidemischen Krankheiten, welche im Kreise während des Berichtsjahres geherrscht haben, sind besonders die Masern ... hervorzuheben. ...
Scharlacherkrankungen kamen namentlich in den Vororten Berlins ... vor, ...
Sehr erheblich waren auch im laufenden Jahre die Todesfälle an Diphteritis. Von 525 gemeldeten Erkrankungen verliefen 177 tödtlich. ...
Unterleibstyphus kam relativ häufig vor, ... immer aber in vereinzelten Fällen. ..
Von Cholera und Pockenerkrankungen blieb der Kreis verschont. ...
Chausseen
Die Gesamtlänge der im Niederbarnimer Kreise jetzt vorhandenen Kunststraßen beträgt 223307 m. Die Straßen befanden sich im Herbste vorigen Jahres in einem befriedigenden baulichen Zustande.
  1. Die Berlin-Prötzeler Chaussee hat eine Länge von 26844 m und in diesem Etatsjahre keine neuen Decklagen erhalten. ...
  2. Die Weißensee-Bernauer Chaussee = 16711 m lang hat ... eine 1974 m lange neue Decklage erhalten ... Auch diese Chaussee befindet sich bis auf die Pflasterstrecken bis Malchow und Lindenberg in einem guten baulichen Zustande. ...
  3. Die Neuenhagen-Mehrower Chaussee ist 6584 m lang und befindet sich in einem noch guten baulichen Zustande. ...
Berlin, den 4. Mai 1888.
Der Kreis-Ausschuß des Kreises Nieder-Barnim. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. September 1888 (No. 110), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Durch einen Schreibfehler ist in unserem Manöverbericht aus Neuenhagen in der letzten Nummer 109 der besonders herzliche Empfang Seiner Majestät am Eingange des Dorfes Neuenhagen nach Hönow verlegt. Am Eingange von Neuenhagen (nicht Hönow) hatten die Kriegervereine, die Vereine der Stadt Alt-Landsberg und die Stadt- und Landbevölkerung der Gegend Aufstellung genommen. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. September 1888 (No. 111), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Lindenberg. (Dir. Mitth.) Wie weit die Dreistigkeit und Frechheit der Spitzbuben geht, dafür liefert folgender Fall den Beweis. Am 18. September cr. ist bei den Pächter Böttcher hierselbst, während derselbe auf seinem Hofe beschäftigt war und die Schwägerin desselben in dem beim Hause liegen­den Garten arbeitete, ein Einbruch verübt worden. Der Dieb stieg vom Giebel des Hauses durch ein kleines, offenstehendes Fenster in das Haus, erbrach mit einem Stemmeisen die Kommode und entnahm derselben einen Beutel mit 120 Mk. Auch die Uhr des Besitzers, welche über dem Bette hing, ließ der Dieb mit sich gehen. Durch ein nach der Straße gelegenes Fenster hat er wahrschein­lich seinen Rückzug bewerkstelligt, da man nach der That hier ein Fenster geöffnet fand. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. September 1888 (No. 112), Amtliche Beilage

Bekanntmachung.
Gemäß § 112 der Kreis-Ordnung vom 13. December 1872 ... ist die ... Vertheilung der Kreistags-Abgeordneten einer Revision unterworfen ...
Die nicht ausscheidenden [insges. 9] Kreistags-Abgeordneten aus dem Wahlverbande der Landgemeinden sind auf die neu gewählten Wahlbezirke wie folgt vertheilt: ...
  1. der Gemeindevorsteher Hörnicke zu Hönow auf den Wahlbezirk No. VI. ...
Berlin, den 22. September 1888.
Der Kreis-Ausschuß. Scharnweber. [2]
Verzeichniß IV
der [insges. 17] Wahlbezirke für die Landgemeinden und die zum Wahlverbande derselben gehörigen selbständigen Gutsbezirke, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer aus dem Kreise Niederbarnim ... [mit Angabe der Einwohner] [2]
  1. Wahlbezirk Neuenhagen, bestehend aus den Amtsbezirken Neuenhagen, Löhme, Blumberg, Börnicke, Mehrow, Alt-Landsberg (5925 Einwohner; davon die Gutsbezirke Neuenhagen 109, Löhme 226, Blumberg 263, Börnicke 276, Mehrow 164, Alt-Landsberg 686).
    a. Gemeindebezirke: Neuenhagen 614, Seeberg 208, Hönow 525, Löhme 220, Seefeld 389, Krummensee 222, Blumberg 815, Börnicke 200, Mehrow 105, Ahrensfelde 498, Eiche 268. 1 Kreistagsabgeordneter
  2. Wahlbezirk Falkenberg, bestehend aus den Amtsbezirken Falkenberg, Hohen-Schönhausen, Malchow (4748 Einwohner; davon die Gutsbezirke Falkenberg 203, Wartenberg 127, Hohen-Schönhausen 184, Malchow 212).
    a. Gemeindebezirke: Falkenberg 319, Wartenberg 311, Malchow 508, Karow 331, Lindenberg 893, Hohen-Schönhausen 996, Marzahn 664. 1 Kreistagsabgeordneter


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. September 1888 (No. 112), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
An Milzbrand ist ein Ochse des städtischen Rieselgutes Hellersdorf verendet.
Die gegen Verbreitung der Seuche erforderlichen Maßregeln sind getroffen worden.
Mehrow, den 21. September 1888. Der Amtsvorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 10. October 1888 (No. 119), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Milzbrand unter dem Rindvieh des städtischen Rieselgutes Hellersdorf ist erloschen.
Mehrow, den 6. Oktober 1888. Der Amts-Vorsteher. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. October 1888 (No. 122), Anzeigen

50 gut ausgefleischte Märzschafe stehen in Mehrow zum Verkauf. Krüger.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. October 1888 (No. 125), Amtliche Beilage, gekürzt

Uebersicht der Urwahlbezirks-Eintheilung zu den Landtagswahlen 1888. [2]
  1. Wahlbezirk: Neuenhagen, Gem. und Gut (721) Hönow, Gem. (525) Seeberg, Gem. (389)
    • Wahlmänner Kl. III: 2, Kl. II: 1, Kl. I: 2
    • Wahlvorsteher: Amtsdirektor Dotti, Neuenhagen
    • Stellvertreter: Gemeindevorsteher Hörnicke, Hönow
    • Wahllocal: Bugge'scher Gasthof, Neuenhagen
  2. Wahlbezirk: Blumberg, Gem. und Gut (1076 Seelen)
    • Wahlmänner Kl. III: 1, Kl. II: 2, Kl. I: 1
    • Wahlvorsteher: Amtsvorsteher Ziegner, Blumberg
    • Stellvertreter: Gemeindevorsteher Grün, Blumberg
    • Wahllocal: Gasthof zum Deutschen Hause zu Blumberg
  3. Wahlbezirk: Mehrow, Gem. und Gut (269), Eiche, Gem. (268), Ahrensfelde, Gem. (501).
    • Wahlmänner Kl. III: 1, Kl. II: 2, Kl. I: 1
    • Wahlvorsteher: Amtsvorsteher-Stellvertreter Krüger, Mehrow.
    • Stellvertreter: Gemeindevorsteher Haase, Ahrensfelde.
    • Wahllocal: Amtsbureau zu Mehrow.
  4. Wahlbezirk Malchow, Gem. und Gut (720), Lindenberg, Gem (893).
    • Wahlmänner Kl. III: 2, Kl. II: 2, Kl. I. 2
    • Wahlvorsteher: Amtsvorsteher Spinola, Malchow
    • Stellvertreter: Gemeindevorsteher Kirschbaum, Lindenberg
    • Wahllocal: Barthel'scher Saal, Malchow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. October 1888 (No. 127), Anzeigen

Obst-Baumschule „Clarahöh“. Obstbäume und Obststräucher als: Stachel-, Johannes- u. Himbeeren empfiehlt in besten Sorten, zur Wein- und Saftbereitung passend, billigst. Erdbeerpflanzen „Kaiser Wilhelm II.“ (Früchte 3-4 Loth schwer), 100 Stück 3 Mark. Bei Abnahme von größeren Posten Obstbäumen, lasse [ich] dieselben in den Orten des Kreises Niederbarnim kostenfrei durch meine Obstgärtner sachgemäß pflanzen.
Lindenberg. R. Hientzsch, Baumschulbesitzer u. Mitglied des deutsch. Pomolog.-Vereins. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. November 1888 (No. 130), Amtliche Beilage

Verzeichniß
der Wahlmänner der für die Abgeordnetenwahl [am 6.11.] zu einem Wahlbezirke vereinigten Kreise Ober- und Nierbarnim. [2]
I. Kreis Nieder-Barnim
  1. Hönow: Fritz Dotti, Gutsbesitzer.
  2. do. Carl Hörnicke, Gemeinde-Vorsteher.
  3. Blumberg: Johannes Ziegner, Amts-Vorsteher.
  4. do. Ludwig Westphal Bauergutsbesitzer.
  5. do. August Noack, do.
  6. do. August Ebel, do.
  7. Mehrow: Bernhard Krüger, Amts-Vorsteher.
  8. Eiche: Julius Lindemann, Gemeinde-Vorsteher.
  9. Ahrensfelde: Carl-Haase, Gemeinde-Vorsteher.
  10. do. August Müller, Bauergutsbesitzer.
  11. Lindenberg: Carl Baurath, Halbbauer
  12. do. August Kirschbaum, Gemeinde-Vorsteher.
  13. do. Carl Gahtow, Lehngutsbesitzer.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. November 1888 (No. 131), Anzeigen

Schloßmeierei Blumberg sucht für sofort einen ersten Knecht. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. November 1888 (No. 134), Vermischte Nachrichten

Mahlsdorf. Am vergangenen Sonntag fand unter der Leitung der Herrn Gemeinde-Vorsteher Dubick und Lehrer Gummert im Bausdorf'schen Lokale hierselbst eine Versammlung statt, um über eine Petition an die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Bromberg wegen Errichtung einer Haltestelle in Mahlsdorf zu beraten. Die Petition wurde von allen Anwesenden unterzeichnet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. November 1888 (No. 134), Anzeigen

Bekanntmachung.
Donnerstag, den 15. d. M., Vormittags werde ich auf meiner Spargelplantage zu Lindenberg das Spargelkraut verbrennen lassen, was ich hiermit bekannt mache.
Ruleman Hientzsch. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. November 1888 (No. 136), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Dieser Tage vollendete der Glockengießermeister Collier aus Berlin die Umhängung resp. Instandsetzung der 3 hiesigen Thurmglocken, welche, weil sie sich schlecht und schwer läuten ließen, durch Einrichtung nach dem Collier'schen System in der Gangart erleichtert, und von denen die mittlere und die dritte Glocke, beide über 400 Jahre alt gewendet worden, wodurch sie auf abermals Jahrhunderte conserviert worden sind. Von letzteren beiden Glocken stürzte die kleinere bereits vor ca. 8 Wochen beim Läuten herunter, zum größten Glücke noch, ohne Unheil anzu­richten; nur von ihrer Krone brachen dabei 3 Henkel, während die Glocke zwischen der unter ihr hängenden mittleren und dem Glockenstuhle hängen blieb. Als nun diese mittlere Glocke auf's Gerüst gesetzt und vom Joch und Armatur befreit war, zeigte sich, daß auch deren Krone - an der die Glocke bisher gehangen - total durchgesprungen war, aber nicht nur die Krone, sondern sogar die Haube (Decke derselben) war querüber durch und durch geplatzt. Wenn man nun erwägt, daß die Läuter beim Läuten stets unter den Glocken standen und daß die Glocken, weil man davon keine Ahnung hatte, ohne allen Argwohn geläutet wurden, so ist es nicht genug zu bewundern, daß dabei nicht längst ein Unglück geschehen ist. Es ist jetzt sowohl die beschädigte kleine als auch die defekte mittlere Glocke mit einer neuen Krone ausgestattet, letztere auch mit einer Not-Decke, und demzufolge beide - ohne Umguß - wieder hergestellt worden.
(Auch bei der Anfang d. J. bewirkten Umhängung der Bernauer Stadtkirchen-Glocken fand sich die Krone der großen Glocke gleichfalls eingebrochen, ein Henkel derselben fehlte ganz. Wir nehmen von diesen Fällen Notiz, um anzudeuten, welche Gefahren beim Läuten von Glocken vorliegen, wenn nicht Alles in Ordnung ist. D. Red.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. November 1888 (No. 137), gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 14. November cr. ...
Zur Verhandlung kamen folgende Strafsachen:
4) Der Knecht Wilhelm K. zu Blumberg hat bei einem Feste daselbst die Handelsmann W'schen Eheleute aus Werneuchen ohne jede Veranlassung gemißhandelt und namentlich der Ehefrau mit einem zugeklappten Taschenmesser erhebliche Wunden an der Stirn beigebracht. Als er dieserhalb verhaftet werden sollte, versuchte sein Freund, der Knecht Hermann B., ihn zu befreien und griff den Amtsdiener St. thätlich an. In Folge dessen ist K. wegen gefährlicher Körperverletzung, B. wegen versuchter Gefangenen-Befreiung bezw. Widerstand gegen die Staatsgewalt angeklagt. Beide Angeklagte werden überführt und erhielten K. 2 Monate und 1 Tag, B. 14 Tage Gefängniß.
8) Beim Erntefest in Hönow ging es nach längerem Vergnügen etwas geräuschvoll zu, so daß der Gendarm H. sich veranlaßt sah, den Knecht Friedrich E., der des Guten zu viel genossen, zur Ruhe zu weisen. E. folgte aber nicht, sondern beschimpfte den Gendarmen und leitete demselben, als er zu seiner Verhaftung schritt, Widerstand. Deshalb unter Anklage gestellt, wird E. mit vier Wochen und 4 Tagen Gefängniß und mit 3 Tagen Haft bestraft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. December 1888 (No. 142), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Tischlermeister August Wegener hierselbst ist für den Amtsbezirk Blumberg zum zweiten Fleischbeschauer bestellt und verpflichtet worden.
Blumberg, den 28. November 1888. Der Amtsvorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. December 1888 (No. 148), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Der Bahnbau Berlin-Wriezen ist seiner Ausführung wieder um einen bedeutenden Schritt näher gerückt. Nachdem der Oberbarnimer Kreis die unentgeltliche Hergabe des Grund und Bodens beschlossen, fand zu demselben Zwecke am Montag, den 10. d. Mts. in Blumberg eine durch den Herrn Landrath des Niederbarnimer Kreises zusammenberufene Versammlung statt, zu welcher die Vertreter der Gemeinden Blumberg, Seefeld, Krummensee, Löhme und Birkholz eingeladen waren. Die Gemeinde Blumberg bewilligte anstandslos die Hergabe des nöthigen Terrains, Seefeld beantragte einen Zuschuß vom Kreise in Höhe von 5000 Mk., Krummensee bewilligte 1500 Mk., Löhme und Birkholz erklärten, die Bahn hätte für sie zu wenig Interesse, um besondere Opfer zu bringen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. December 1888 (No. 149), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. (Kreistagssitzung vom 15. December d. J.) ... Der erste Gegenstand der Tagesordnung: „Beschlußfassung über die Proposition des Kreis-Ausschusses wegen der Seitens des Kreises für den Bau einer Eisenbahn vom Bahnhofe Lichtenberg-Friedrichsfelde nach Wriezen zu über­nehmenden Verpflichtungen“ gab zu einer langen Debatte Veranlassung ... Die von dem Herrn Minister wegen des projectirten Bahnbaues gestellten Bedingungen sind folgende: Der gesamte, zum Bau der Bahn und deren Nebenanlagen ... erforderliche Grund und Boden ist der Staats­regierung in dem Umfange, in welchem der selbe nach den landesgesetzlichen Bestimmungen der Enteignung unterworfen ist, unentgeltlich und lastenfrei zum Eigenthum zu überweisen. ... Die Gemeinden Friedrichsfelde, Marzahn und Falkenberg verhalten sich betreffs der unentgeltlichen Abtretung des zum Bahnbau erforderliche Grund und Bodens vollständig ablehnend. Dagegen zeigen die Ortschaften Ahrensfelde, Blumberg und Seefeld resp. Umgegend ein erhebliches Interesse und sind auch deshalb nicht abgeneigt, theils durch Landabtretung. theils durch Geldbeträge das Unternehmen zu unterstützen. - Die Abstimmungen ergaben folgendes Resultat: 1) der Antrag wegen Übernahme der Verpflichtung auf die ganze Strecke im Kreise wird mit 34 gegen 2 Stimmen abgelehnt; 2) auch der Antrag, die Verpflichtungen für die Strecken von Ahrensfelde bis zur Oberbarnimer Kreisgrenze zu übernehmen, wird abgelehnt; 3) dagegen wird der Antrag, die Verpflichtung für die Strecke auf den Feldmarken Blumberg und Seefeld zu übernehmen, mit großer Mehrheit angenommen. - Der zweite Gegenstand der Tagesordnung: „Anerkennung der Verpflichtung des Kreises Niederbarnim zur Gestattung der Herstellung von Telegraphen-Verbindungen durch die Reichstelegraphen-Verwaltung an den vom Kreise bereist erbauten und für die [in] Zukunft noch zu erbauenden Chausseen“ wurde ohne Debatte genehmigt. ... [2]

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 12. December 1888.
Zur Verhandlung kamen folgende Sachen: ...
1) Die verehel. Schuhmacher A. zu Blumberg ist beschuldigt, den dortigen Amts-Vorsteher durch zwei Briefe, in denen sie demselben Mißbrauch seines Amtes zum Privatvortheil vorwarf, beleidigt zu haben. Bei der Schwere der Beleidigung erkennt der Gerichtshof auf 3 Wochen Gefängniß. [2]


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