Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1887 (34. Jahrgang),
gefunden im Landesarchiv Berlin-Reinickendorf
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (Mai 2018).



Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1887 (No. 1), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Blumberg. Am 1. Weihnachtsfeiertag, Abends 6 Uhr fand hierselbst im Müller'schen Gasthofe die Bescheerung der Kinder seitens des hiesigen Krieger-Vereins statt. Bescheert wurden diejenigen Kinder, deren Väter Mitglieder des Vereins sind. Für die Kinder war ein großer Weihnachtsbaum hergerichtet, unter welchem sich schöne Geschenke befanden. Nachdem sich die Familien der Mitglieder des Vereins eingefunden, auch der Amtsvorsteher Herr Zeigner und Freunde des Vereins erschienen waren, hielt ein Mitglied des Vereins eine Ansprache, die den Zweck dieser Feier erläuterte. Darauf sprach Herr Lehrer Leuenberg über die Bedeutung ds Weihnachtsfestes ... Jetzt folgte die Verloosung der Geschenke, die gesondert für Knaben und Mädchen auf einer lange Tafel ausgebreitet waren. Den Schluß dieser schönen Feier bildete ein Hoch, das auf Se. Majestät den Kaiser ausgebracht wurde und der Gesang der Nationalhymne, die von allen Anwesenden stehend gesungen wurde. - Besonderes Ergötzen erregte noch die Plünderung des Weihnachtsbaumes sowie das Haschen der Kinder nach ausgeworfenen Nüssen. Der nackte Weihnachtsbaum wurde später unter den Mitgliedern des Vereins versteigert und wird der Erlös für denselben an das Krieger-Waisenhaus zu Römhild abgeführt werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1887 (No. 1), Anzeigen

Eine Arbeiterfamilie findet zum 1. April Wohnung und Arbeit bei Blumberg. A. Grün. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Januar 1887 (No. 2), Anzeigen

15000 Mark
werden gegen sichere Hypothek von dem Vorstande des Falkenberger Rettungshauses zu verleihen gewünscht. Näheres durch Pastor Blasche in Blumberg. [2]

Verloren.
Auf dem Wege von Berlin nach Blumberg ist am 3. d. Mts. von dem Personenwagen ein Reisekorb mit Kleidungsstücken (gezeich. N. Israel, Berlin) verloren worden. Es wird gebeten, denselben gegen Belohnung im Pfarrhause zu Blumberg abzugeben. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Januar 1887 (No. 6), Anzeigen

Heute Morgen 8 Uhr starb nach schwerem Leiden unser guter Vater, Gross- und Schwiegervater, der Schlächtermeister Carl Kieselack im 66. Lebensjahre.
Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen.
Lindenberg, 13. Januar 1887.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 16. d. M., nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]

Zwei tüchtige Pferdeknechte sucht Rittergut Hellersdorf bei Kaulsdorf. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Januar 1887 (No. 10), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonnabend, 29. d. Mts. Großer Maskenball, wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth.

Schloßmeierei Blumberg stehen 2 alte Arbeitspferde zum Verkauf.


Niederbarnimer Kreisblatt, ca. Freitag, den 4. Februar 1887 (No. 14), Anzeigen

Die von mir ausgesprochene Beleidigung gegen Herrn Fritz Ebel nehme ich hierdurch zurück und erkläre denselben für einen Ehrenmann.
Blumberg, den 31. Januar 1887. Hulda Huwe. [2]

Lindenberg.
Sonnabend, den 5. Februar: Großer Maskenball wozu ergebenst einladet L. Gahtow, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. Februar 1887 (No. 16)

Bekanntmachung.
Berlin, den 7. Februar 1887.
Nachstehende Verordnung
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen, verordnen auf Grund der Bestimmung ... des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869 im Namen des Reiches, was folgt:
Die Wahlen zum Reichstage sind am 21. Februar vorzunehmen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben Berlin, den 14. Januar 1887. Wilhelm, Fürst v. Bismarck.
wird in Gemäßheit des ... Wahlreglements vom 28. Mai 1870 hiermit noch besonders publicirt. ... [2]

Wahlbezirks-Eintheilung
des Nieder-Barnimer Kreises zur Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage am 21. Februar 1887.
No. / Bestandtheile des Wahlbezirks, Wahl-Lokal
Name des Wahlvorstehers, Name des Stellvertreters. [2]
  1. Ahrensfelde, Schulzenamt daselbst
    Gemeindevorsteher Hasse daselbst, Schöffe Krüger daselbst
  2. Blumberg, Gemeinde und Gut, Schulzenamt daselbst
    Administrator Ziegner daselbst, Gemeindevorsteher Grün daselbst
  3. Eiche, Giese'scher Gasthof daselbst
    Gemeindevorsteher Lindemann daselbst, Schöffe A. Bredereck daselbst
  4. Hellersdorf, Amtshaus daselbst
    Amtmann Muhr daselbst, Wirthschafts-Inspector Steldt daselbst
  5. Hönow, Stenzel'scher Saal daselbst
    Gemeindevorsteher Hörnicke daselbst, Schöffe Däberitz [!] daselbst.
  6. Lindenberg, Schulhaus daselbst
    Gemeindevorsteher Kirschbaum daselbst, Schöffe Gathow daselbst
  7. Mehrow, Gemeinde und Gut, Gutshaus daselbst
    Gutsvorsteher, Administrator Krüger daselbst, Gemeindevorsteher Thürling daselbst.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Februar 1887 (No. 19), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Hofmeier August Hoffmann in Hellersdorf ist als Leichenbeschauer widerruflich bestellt und vereidigt worden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. Februar 1887 (No. 22), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Bei der am 21. Februar stattgefundenen Abgeordnetenwahl für den Reichstag haben Stimmen erhalten:
Der Landtagsabg. Lohren  13184 Stimmen
Der Landtagsabg. Knörcke  6182 Stimmen
von Vollmar  5595 Stimmen
Der bisherige Reichtags-Abgeordnete Herr Lohren ist somit mit großer Majorität wiedergewählt.
Wahl-Ergebnisse
Wahlbezirk    Lohren    Knörcke    von Vollmar  
Ahrensfelde    84    14    1  
Hönow    94    6    -  
Mehrow    53    7    -  
Lindenberg    129    33    1  
Eiche    31    7    -  
Blumberg    251    3    -  


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. Februar 1887 (No. 23), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Das in der vorigen Nummer enthaltene Wahlergebnis berichtigt sich wie folgt:
Lohren  13365  Stimmen
Knörcke  6261  Stimmen
von Vollmar  5860  Stimmen
Der erstere hat also 1424 Stimmen mehr erhalten, als die beiden anderen zusammengenommen. Die Zahl der Wahlberechtigten beträgt 33067; es haben 25340 oder 77% gewählt. ...
Verzeichniß der Stimmenverhältnisse ...

Ortschaft
1884 erste Wahl
 Lohren/Knörcke/Arndt 
1884 Stichwahl
 Lohren/Knörcke 
1887
 Lohren/Knörcke/von Vollmer 
Ahrensfelde 31 / 13 / - 31 / 47 84 / 14 / 1
Blumberg 186 / 1 / - 225 / 4 251 / 3 / -
Eiche 19 / 3 / - 20 / 18 31 / 7 / -
Hönow 66 / 7 / - 71 / 7 94 / 6 / -
Lindenberg 79 / 53 / - 82 / 83 129 / 33 / 1
Mehrow 34 / 10 / - 18 / 32 53 / 7 / -


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. Februar 1887 (No. 24), gekürzt

Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend.
... Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten wurden diejenigen Dienstboten bestimmt, die in der Märzsitzung d. J. vom Verein wegen treuer Dienstführung prämiirt werden sollen. In Vorschlag wurden gebracht: ... 2. der Dienstknecht August Ebel, 5½ Jahre im Dienste beim Bauerngutsbesitzer Ebel in Blumberg, 3. der Dienstknecht August Schröder, 5 Jahre im Dienste beim Bauerngutsbesitzer Noack in Blumberg, 4. Der Knecht Carl Wittstock, 5 Jahre im Dienste beim Bauerngutsbesitzer Hagert in Lindenberg, ..., 7. die Magd Bertha Wegener, 5 Jahre im Dienste beim Bauerngutsbesitzer Müller in Ahrensfelde, 8 die Magd Anna Müller, 10 Jahre im Dienste beim Bauerngutsbesitzer Lehmann in Ahrensfelde, ... Der Verein beschloß, jedem dieser Dienstboten ein wohlausgestattetes Diplom und außerdem eine Geldprämie von 15 Mark zu überreichen. Bemerkt sei hier noch, daß der unter Nr. 2 genannte Knecht August Ebel aus Blumberg bereits am 1. November v. J. Soldat geworden ist. Es wurde ihm diese Prämie bewilligt, weil seine Dienstzeit eine besonders gute und treue gewesen und weil er nicht freiwillig aus dem Dienstverhältniß getreten ist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. Februar 1887 (No. 24), Anzeigen

2 frischmilchende Kühe mit Kälber, echte Holländer, stehen zum Verkauf bei Thürling in Mehrow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. März 1887 (No. 25), Anzeigen

Einen großen Posten Sechswochen-Kartoffeln hat zu verkaufen.
W. Hase, Gastwirth. Ahrensfelde


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 4. März 1887 (No. 26), Anzeigen

Entlaufen ein Jagdhund, braun, glatthaarig, Vorderpfoten weiß mit braunen Tupfen, auf den Namen „Nero“ hörend. Gegen Belohnung abzugeben auf Rittergut Hellersdorf.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. März 1887 (No. 28), Anzeigen

500 Ctr. Rosen-Kartoffeln zur Saat hat zu verkaufen W. Hase, Gastwirth, Ahrensfelde.

Ein großer, gelber Hund mit weißer Brust und weißen Füßen ist entlaufen.
Gegen Belohnung abzugeben bei A. Gathow, Lindenberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. März 1887 (No. 30), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Bauerngutsbesitzer August Ebel junior in Blumberg ist als Schiedsmann und der Sattlermeister Eduard Prietzel daselbst als Schiedsmanns-Stellvertreter des 32. ländlichen Schiedsmannsbezirks, bestehend aus Gemeinde und Gut Blumberg, gewählt und verpflichtet worden. [2]

Der Bauergutsbesitzer Wilhelm Grün in Blumberg ist als Gemeindevorsteher der Gemeinde Blumberg wiedergewählt und bestätigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. März 1887 (No. 31), Anzeigen

Zwei frischmilchende und zwei hochtragende Kühe stehen zum Verkauf bei Thürling in Mehrow.

Eine tüchtige Drescherfamilie, womöglich mit Drittgänger, findet zum 1. April Wohnung und Arbeit auf Rittergut Hellersdorf.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. März 1887 (No. 32), Anzeigen

Einen Arbeiter oder Arbeiterin auf Luxus verlangt Franz Schulz, Lohmühlenweg. [Bernau] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 20. März 1887 (No. 33), Anzeigen

Für Restaurateure.
Local- und Gartenstühle, Tische, Betten, Kegelkugeln, Maaße, Trichter, ein großer Küchentisch, sämtliche Gegenstände fast neu, hat zu verkaufen
H. Kanz, Gastwirth, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. März 1887 (No. 34), Anzeigen

Allen Denen, die meinen einzig geliebten Sohn, unsern guten Bruder, Schwager und Onkel, den Barbier Eduard Henneberg zur letzten Ruhestätte geleitet haben, insbesondere dem Herrn Pastor Blasche für die trostreichen Worte, dem Gesang-Verein „Hoffnung“ für die dem Verstorbenen erwiesene letzte Ehre, sowie den Frauen und Jungfrauen für die vielen Blumenspenden unsern tiefgefühlten Dank.
Blumberg u. Bernau, 21. März 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen. [2]

25-30 Ctr. Roggen-Richtstroh hat zu verkaufen Lemke, Blumberg bei Bernau. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. März 1887 (No. 35), Anzeigen

3 Wisp. (6 Woch.) Saat-Kartoffeln zur Saat hat zu verkaufen
Carl Haase, Bauerngutsbesitzer in Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. März 1887 (No. 36), Anzeigen

500 Ctr. Rosenkartoffeln zur Saat hat zu verkaufen
Carl Haase, Bauerngutsbesitzer in Ahrensfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. März 1887 (No. 37), Anzeigen

200 Ctr. Rosenkartoffeln zur Saat hat zu verkaufen
Carl Haase, Bauergutsbesitzer in Ahrensfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. April 1887 (No. 41), Kreis-Nachrichten

Hoppegarten. Großes Aufsehen erregte die am 31. v. M. ganz unerwartet erfolgte Verhaftung des hier auf einem Bau beschäftigten, gegen 19 Jahre alten, in Giesendorf, Kreis Teltow, orts­angehörigen Maurers Kühn. Der Grund der Verhaftung ist, wie nachträglich bekannt geworden, folgender. Kühn hat am 27. v. M. auf dem Vorwerk des Rittergutes Mehrow bei Alt-Landsberg gearbeitet und hat sich dort eines Verbrechens schuldig gemacht, das leider nicht so selten ist, wie man es seiner Unnatürlichkeit nach annehmen sollte. Er hat nämlich dort in einem Ochsenstall, in dem kein Mensch anwesend war, ein fünfjähriges Mädchen zu locken gewußt und sich dort an demselben vergangen. Das Kind, bei dem sich in Folge der ihm widerfahrenen Handlung körper­liche Schmerzen einstellten, konnte auf Befragen der Elter glücklicherweise die Persönlichkeit des jugendlichen Wüstlings so genau angeben, daß seine Festnehmung ohne Schwierigkeit ins Werk gesetzt werden konnte. Kühn, der das Verbrechen schon bei seiner Festnahme eingeräumt hat, ist nach dem Amtsgerichtsgefängniß zu Alt-Landsberg übergeführt worden. (Stb. Ztg.) [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. April 1887 (No. 47), Kreis-Nachrichten

Weißensee. Von einem Schadenfeuer ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag das Etablissement zum „Sternecker“ heimgesucht worden. Der so idyllisch am Weißensee gelegene und im Stile einer alten Burg erbaute „Eisschuppen“ ist in der fraglichen Nacht ein Raub der Flammen geworden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. April 1887 (No. 47), Anzeigen

General-Versammlung
der Ortskrankenkasse für den Amtsbezirk Ahrensfelde
findet am Sonnabend, den 30. April Abends 8 Uhr im Haase'schen Gasthof zu Ahrensfelde statt.
Tages-Ordnung:
  1. Abnahme der Jahres-Rechnung
  2. Sonstige Kassen-Angelegenheiten
Der Vorstand. Lehmann.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 6. Mai 1887 (No. 52), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Hönow. Am 30. v. M. feierte das Nachtwächter Richter'sche Ehepaar hier seine goldene Hochzeit. Nachmittags 3 Uhr zog dasselbe unter Vorantritt der Rauch'schen Musikkapelle zu Werneuchen und begleitet von den Angehörigen, sowie der ganzen Gemeinde durch das Dorf zur Kirche, wo ... der Ortspfarrer, Herr Pastor Uhlmann zu Ahrensfelde zu dem würdigen Paare sprach. Vor der Segens­ertheilung verlas derselbe ein Beglückwünschungsschreiben aus dem Kabinett unseres Kaisers und überreichte sodann zur großen Freude aller Festgenossen dem Jubelpaare die ihm von Sr. Majestät verliehene Ehejubiläums-Medaille. Der Jubilar ist seit 30 Jahren auf der Berlin-Prötzeler Chaussee als Arbeiter beschäftigt und at sich durch Zuverlässigkeit und seltenen Fleiß ausgezeichnet. In Anerkennung dessen war einen Tag vor dem Feste von dem Königlichen Landrath, Herrn Geheimen Regierungsrah Scharnweber ein Gratulationsschreiben nebst einer Postanweisung über 50 Mk. an den Gemeindevorsteher Herrn Hörnicke mit dem Auftrage eingegangen, beides dem Jubelpaare zu überreichen. Dieses geschah am Vorabende des Festes im Beisein der beiden Schöffen. Gleichzeitig gab die Gemeinde ihrer Anerkennung und ihrem Dank für treue Pflicht­erfüllung im Gemeindedienste dadurch Ausdruck, daß sie ein Sopha schenkte. Nach der kirchlichen Feier fand im Stenzelschen Gasthofe ein Festessen statt. Bei demselben toastete Herr Gemeinde­vorsteher Hörnicke auf Se. Majestät unsern geliebten Kaiser, sowie auf den Herrn Landrath, Geheimen Regierungsrath Scharnweber, Herr Pastor Uhlmann auf das Jubelpaar. Dem Festessen folgte ein Tanzvergnügen, das mit einer Polonaise eröffnet wurde, bei der auch das Jubelpaar nicht fehlte. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 8. Mai 1887 (No. 53), Amtliche Beilage, gekürzt

Tableau
der Impfbezirke und der Bezirksimpfärzte des Kreises Niederbarnim für das Jahr 1887. [2]
Impfbezirk No. 1. Kreis-Physikus Dr. Philipp zu Berlin.
  1. Amtsbezirk Malchow, bestehend aus Malchow, Karow, Lindenberg.
Impfbezirk No. 12. Pract. Arzt Dr. Liedke zu Alt-Landsberg.
  1. Amtsbezirk Ahrensfelde, bestehend aus Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Hellersdorf.
  2. Amtsbezirk Neuenhagen, bestehend aus: Neuenhagen, Seeberg, Hönow.
Impfbezirk No. 14. Pract. Arzt Dr. Bekel zu Bernau.
  1. Amtsbezirk Blumberg, bestehend aus: Blumberg.

Etat
für den Kreis Nieder-Barnim für das Rechnungsjahr vom 1. April 1887 bis dahin 1888.
Laufende Einnahmen
Kapitel V. Von den Chausseen.
Titel II. Chaussee Berlin - Alt-Landsberg - Radebrück: 14827 Mark (Vorjahr: 14320 M.)
Titel III. Chaussee Weißensee-Bernau: 9953 Mark (Vorjahr: 9942 M.)
Titel IV. Chaussee Bernau - Alt-Landsberg - Neuenhagen ...: 4888 Mark (Vorjahr: 4955 M.)
Titel VIII. Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow: - (Vorjahr: 10 M.)
Laufende Ausgaben
Kapitel VII. Für Chausseen und Wege.
Titel I. Im Allgemeinen. 17467 Mark (Vorjahr: 17139 M.)
Titel III. Für die Chaussee Berlin - Alt-Landsberg - Radebrück ...: 26590 Mark (Vorjahr: 26530 M.)
Titel IV. Für die Weißensee - Bernauer Chaussee: 11800 Mark (Vorjahr: 11550 M.)
Titel V. Für die Chaussee Bernau - Alt-Landsberg - Neuenhagen ...: 28460 Mark (V.: 19400 M.)
Titel IX. Für Chaussee Neuenhagen - Hönow - Mehrow: 2040 Mark (Vorjahr: 2040 M.)
    Die Chaussee ist 6584 Meter lang Die Aufseher-Geschäfte werden von den unter Tit. III und V aufgeführten Aufsehern mit wahrgenommen. Für Baumpflanzungen 1000 Mk.
Titel X. Für Wege im Allgemeinen: 22000 Mark (Vorjahr: 22000 M.)


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 22. Mai 1887 (No. 58), Anzeigen

Winter- und Sommerstroh hat noch zu verkaufen Heinrich Ebel II., Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. Mai 1887 (No. 60), Anzeigen

Ein Knabe, welcher Lust hat, Schlächter zu werden, kann in die Lehre treten bei
W. Mittelstädt, Schlächtermstr., Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Mai 1887 (No. 61), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 25. Mai 1887. ...
4) In der Privatklagesache des Altsitzers Martin M. wider den Kossäthen Wilhelm M. zu Mehrow wegen thätlicher und auf die Widerklage des Beklagten wegen wörtlicher Beleidigung erkennt der Gerichtshof nach vergeblichem Vergleichs-Versuch auf Kompensation beider Beleidigungen und Freisprechung der Gegner. Die Kosten werden jeder Partei zur Hälfte auferlegt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Juni 1887 (No. 62), Anzeigen

Bekanntmachung.
Da der Weg von Blumberg nach Krummensee gründlich ausgebessert wird, lange Strecken hoch abgerundet werden, auch stellenweise Boden angefahren wird, so ist der Weg jetzt für Fuhrwerk gänzlich unpassirbar, und werden die Adjacenten den Weg über Seefeld-Krummensee wählen müssen.
Noack.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. Juni 1887 (No. 65), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 8. Juni 1887. ...
1) Der Knecht Wilhelm G. zu Blumberg hat gegen ein Strafmandat des dortigen Amtsvorstehers Widerspruch erhoben, durch welches gegen ihn wegen Verweigerung der Arbeit 5 M. Geldstrafe event. 2 Tage Haft festgesetzt waren. Es gelang ihm aber nicht, sich reinzuwaschen, weshalb der Gerichtshof auf Bestätigung des polizeilichen Mandats erkannte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 19. Juni 1887 (No. 69), Amtliche Beilage, gekürzt

Namentliche Liste
der im Jahre 1887 klassificirten Reserve- und Landwehr-Mannschaften. [2]
C. Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt.
  1. Kirschbaum, Carl Friedrich Wilhelm; Eiche; Kürassier
  2. Bartel, Wilhelm Hermann; Lindenberg; Garde-Jäger
  3. Salzmann, Wilhelm; Lindenberg; Musketier
  4. Salzmann, Albert August; Lindenberg; Gefreiter


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Juni 1887 (No. 70), Anzeigen

Ein Knecht wird verlangt beim Gastwirth L. Gahtow, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Juni 1887 (No. 71), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Unter großartiger Betheiligung feierte am 19. d. M. der hiesige Landwehr-Verein das Fest seines 25jährigen Bestehens. ... 15 Vereine, darunter die Vereine aus ... Hohen-Schön­hausen, Blumberg und Bernau, hatten sich mit zusammen 13 Fahnen am Festorte eingefunden und wurden durch Ehren-Sectionen mit Musik eingeholt. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 26. Juni 1887 (No. 72), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 22. Juni cr. ...
2) Stark angeheitert kam der Maurer Gustav Sch. zu Eiche eines Abends zu dem Gastwirth G. daselbst, um sich durch Selterwasser abzukühlen. Er wollte aber als Eingang nicht die Thür, sondern das Fenster benutzen, was der Gastwirth nicht zugeben wollte, zumal ihm Sch. als Krakehler bekannt war. Da Sch. durchaus nicht abzuweisen war, so wurde er schließlich gewaltsam vom Fenster entfernt. Hierüber ergrimmt, lief Sch. nach der Hausthür, schlug aus dieser ein Stück Füllung heraus, lärmte und tobte, als er trotzdem keinen Einlaß fand ganz ungebührlich auf der Straße und bombardirte schließlich die inzwischen geschlossenen Fensterladen mit Steinen. Nur mit Rücksicht auf seine Trunkenheit kam Sch. heute mit zusammen 30 Mk. Geldstrafe ev. 6 Tagen Haft davon. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1887 (No. 73), Anzeigen

Milchverpachtung!
115 bis 120 Liter Milch täglich nebst g. Wohnung und Stallung sind vom 1. October d. J. ab zu verpachten. Zu erfragen beim Gastwirth Gahtow, Lindenberg. [2]

Blumberg.
Am Donnerstag, den 30. d. Mts., von Abends 7 Uhr ab:
Großes Militair-Harmonie-Concert,
ausgeführt von der ganzen Liebisch'chen Capelle aus Bernau, wozu freundlichst einladet
W. Müller, Gastwirth z. Deutschen Hause. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1887 (No. 76), Anzeigen

Blumberg.
Sonntag, den 10. Juli cr. feiert der hiesige Kriegerverein sein erstes Sommerfest im Blumberger Wald, verbunden mit Scheibenschießen und sonstigen Volksbelustigungen, wie Würfeln und Tanz, welches im Walde stattfindet. Hierzu werden Gäste ergebenst eingeladen.
Der Vorstand.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Juli 1887 (No. 77), Anzeigen

Blumberg.
Sonntag, den 10. Juli cr. feiert der hiesige Kriegerverein sein erstes Sommerfest.
Abmarsch vom Schönfeld'schen Local zum Festplatz Nachmittags 3 Uhr. Musik von der Liebisch'schen Capelle. Gesangvereine und Freunde sind hierzu freundlichst willkommen.
Der Vorstand.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 10. Juli 1887 (No. 78), Anzeigen

Große Auction.
Das bisher dem Bauergutsbesitzer Carl Wegener in Ahrensfelde, jetzt mir gehörige lebende und todte Inventar, bestehend aus:
6 sehr guten Pferden, 6 Kühen, 3 Jungvieh, 2 Bullen, 3 Schweinen, 1 Dresch- und Häcksel­maschine mit Roßwerk, 1 Nähmaschine, 2 Rübenschneidemaschinen, 2 neuen Jauchefässern, 1 Kornreinigungsmaschine (ganz neu), 9 sehr guten, fast neuen Wagen, Grubber und Krümmer, 1 Jagdschlitten und 1 ganz neuen Blockschlitten, sowie sonstigen Ackergeräthschaften,
soll Donnerstag, den 14. Juli d. J. öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Die Auction findet auf dem Wegener'schen Gehöft in Ahrensfelde statt.
Ahrensfelde, im Juli 1887.
Der Kaufmann M. Jacoby aus Marzahn.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. Juli 1887 (No. 80), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
An Stelle des bisherigen Fleischbeschauers, Barbier Hermann Oxner zu Lindenberg ist der Tischlermeister August Müller daselbst zum amtlichen Fleischbeschauer für den Amtsbezirk Malchow, insbesondere für die Ortschaft Lindenberg bestellt und verpflichtet worden.
Malchow, den 13. Juli 1887.   Der Amtsvorsteher Spinola. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, ca. Sonntag, den 17. Juli 1887 (No. 81), Anzeigen

Ein neuer Federwagen mit Verdeck steht billig zum Verkauf beim
Schmiedemeister Schmöker in Ahrensfelde bei Berlin.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. Juli 1887 (No. 62), Anzeigen

Ein schwarzer Hund (Bulldogge) hat sich bei dem Heilgehilfen Richter hierselbst angefunden und kann gegen Erstattung der Kosten abgeholt werden.
Hönow, den 12. Juli 1887.   Der Gemeinde-Vorstand. Hörnicke. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Juli 1887 (No. 84), Anzeigen

Ein Mikroskop, fast neu, welches 53 Mark gekostet hat, ist für 25 Mark zu verkaufen.
Näheres bei H. Oxner, Lindenberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 5. August 1887 (No. 89), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonnabend, den 6. d. Mts., Abends von 7 Uhr ab:
Großes Militär-Harmonie-Concert,
ausgeführt von der Liebisch'schen Capelle aus Bernau. Entrée à Person 50 Pf.
Hierzu ladet freundlichst ein W. Hase, Gastwirth. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. August 1887 (No. 92), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 14. und Montag, den 15. August: Erntefest-Musik,
wozu ergebenst einladet L. Gahtow [!], Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. August 1887 (No. 94), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Die Auswanderungssucht.
Seit dem Jahre 1881, wo die Zahl der aus Deutschland Ausgewanderten ihren Höhepunkt erreichte - sie betrug in jenem Jahre 210547 -, ist die Auswanderung in stetigem Rückgange gewesen; Im vorigen Jahre belief sie sich nur noch auf 79157 Personen. Indeß, schon seit dem October vorigen Jahres hat sich ... wieder ein leichtes Anwachsen bemerkbar gemacht. ..., während die erste Hälfte des Jahres 1886 im Ganzen 40597 deutsche Auswanderer aufwies, sind für die erste Hälfte 1887 im ganzen 57181 Auswanderer zu verzeichnen gewesen. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. August 1887 (No. 95), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, den 21. und Montag, den 22. August: Großes Erntefest wozu ergebenst einladet
W. Haase, Gastwirth.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. August 1887 (No. 97), Anzeigen

Marzahn.
Am Sonntag, den 28. August, Nachmittags 3 Uhr Großes Bauernwettreiten
(5 Rennen, 3 geschlossene u. 2 offene)
Es laden ergebenst ein
Die Gastwirthe H. Groh, F. Drenske


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. August 1887 (No. 99), Anzeigen

Blumberg.
Sonntag, den 4. und Montag, den 5. September: Großes Erntefest wozu ergebenst einladet
Gastwirth im Deutschen Hause.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. September 1887 (No. 102), Anzeigen

Ein ordentliches Dienstmädchen für Haus- und Landarbeit verlangt sofort G. Bade, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. September 1887 (No. 103), Anzeigen

Dominium Hönow sucht zum 1. October 2-3 Drescherfamilien, 1 ordentlichen Stalljungen bei den Kutschpferden und 1 Viehmädchen bei hohem Gehalt.
F. Dotti


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. September 1887 (No. 104), Anzeigen

Von der Reise zurückgekehrt. Dr. Bekel [Bernau] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 11. September 1887 (No. 105), Anzeigen

Obstverpachtung.
Die Pflaumen meines 5 Morgen großen Gartens will ich sofort verpachten.
Fr. Grün, Blumberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 14. September 1887 (No. 106), Anzeigen

Ein grauer Jagdhund, 1½ J alt, ist zu verkaufen beim Gärtner und Jäger Glase in Mehrow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. September 1887 (No. 108), Anzeigen

Eine frischmilchende Kuh mit und ohne Kalb steht zum Verkauf bei Thürling in Mehrow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 25. September 1887 (No. 111), Titelseite, gekürzt

Bei meinem 50jährigen Dienstjubiläum am vorgestrigen Tage sind mir von meinem, seit 44 Jahren meiner Verwaltung anvertrauten Kreise und aus seiner Mitte so unendlich viele Beweise von Liebe und Anhänglichkeit zu Theil geworden, daß ich wahrhaft gerührt und beschämt bin. ...
Berlin, den 23. September 1887.   Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. October 1887 (No. 114), Kreis-Nachrichten

Bernau. In Bezug auf die Richtung, welche die beabsichtigte Sekundärbahn Friedrichsfelde-Wriezen nehmen wird, schreiben Berliner Blätter folgendes: Während man einerseits auf Grund der geographischen Lage annimmt, daß die Ortschaften Prötzel, Alt-Landsberg, Hönow von der geplanten Sekundärbahn berührt werden, soll auf der anderen Seite darauf hingearbeitet werden, daß dieselbe über Prötzel, Hirschfelde, Werneuchen, Seeberg, Blumberg und Mehrow geführt wird. Die Pläne sind bis jetzt noch nicht fertiggestellt. Von einem zweiten Bahnprojekte, durch welches Freienwalde über Werneuchen mit der Berliner Ringbahn (Weißensee) verbunden werden soll, war schon im vorigen Jahre mehrfach die Rede. Wie man hört, soll dieser ältere Plan nicht aufgegeben, sondern nur entsprechend verändert werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 21. October 1887 (No. 122), Anzeigen

Das Rittergut Mehrow b. Hönow sucht zum 1. April 1888 einen Vorschnitter mit 12 Parsch kräftigen Arbeitern.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. October 1887 (No. 123), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 19. October 1887. ...
1) Der aus der Haft vorgeführte Tuchscheerer Th. wird wegen Bettelns in Hönow zu 14 Tagen Haft verurtheilt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. October 1887 (No. 124), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
An Stelle des verstorbenen Barbiergehülfen Eduard Henneberg ist der Barbier Oswald Starke hierselbst für den Amtsbezirk Blumberg zum zweiten Fleischbeschauer bestellt und verpflichtet worden.
Blumberg, den 21. October 1887.
Der Amtsvorsteher. Ziegner.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. November 1887 (No. 127), Amtlicher Theil

Personal-Chronik.
Der Barbier Hermann Grünwald in Lindenberg ist als Leichenbeschauer der Gemeinden Linden­berg und Carow bestellt und vereidigt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. November 1887 (No. 127), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 26. October. ...
6) Die Arbeiter Friedrich R. und Wilhelm Sch. zu Hönow sind beschuldigt, aus der Dahlwitzer Forst ca. ½ Meter aufgearbeitetes Holz entwendet zu haben. Jeden von ihnen trifft auf Grund der Beweisaufnahme eine Gefängnißstrafe von 1 Woche. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. November 1887 (No. 129), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Dem Königlichen Landrathsamt spreche ich im Namen der Division unsern Dank aus für die zuvor­kommende freundliche Aufnahme, welche während der diesjährigen Herbstübung die Truppen im Kreise Niederbarnim gefunden haben.
Brandenburg, den 18. October 1887.
Graf von Haeseler, Generallieutenant u. Commandeur der 6. Division. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 2. November 1887 (No. 127), Vermischte Nachrichten

Ahrensfelde bei Berlin. Am 1. d. M. Abends wurde in der hiesigen Forst ein unbekannter Mann in gutem Anzuge erhängt aufgefunden. Bei Durchsuchung der Leiche fand man u. a. Visitenkarten auf den Namen Wilhelm Hennig, Berlin, Höchstestraße 19 lautend. Nachdem am nächsten Morgen dem Berliner Polizei-Präsidium Mittheilung gemacht worden, erschien im Laufe des Nachmittags die Frau des Verstorbenen, welche die Leiche als die ihres Mannes, des Stadtreisenden Hennig recognoscirte. Der Verstorbene hinterläßt fünf noch schulpflichtige Kinder. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 9. November 1887 (No. 130), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 2. November cr. ...
2) die wegen Diebstahl eines Ringes unter Anklage gestellte Dienstmagd Minna R. aus Hönow erzielte heute, da die Absicht der rechtwidrigen Zueignung nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte, ihre Freisprechung. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. November 1887 (No. 131), Anzeigen

Sonntag, den 20. November, Nachmittags 3 Uhr findet die ordentliche General-Versammlung der Ortskrankenkasse d. Amtsbezirks Ahrensfelde im Haase'schen Gasthof zu Ahrensfelde statt.
Tages-Ordnung:
  1. Ausloosung der Hälfte der Vorstandsmitglieder und Neuwahl derselben.
  2. Beschlußfassung über Anstellung eines Kassenarztes.
  3. Verschiedenes.
Der Vorstand. Lehmann. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. November 1887 (No. 132), Anzeigen

Dom. Blumberg sucht zu sofortigem Antritt einen zuverlässigen Kutscher und ein Mädchen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 23. November 1887 (No. 136), Anzeigen

Auf dem Rittergute Mehrow steht eine dreijährige schwarzbraune Stute zum Verkauf. Krüger. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 27. November 1887 (No. 138), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Schöffengerichtssitzung zu Alt-Landsberg am 23. November 1887. ...
2) Dem Arbeiter Emil N. zu Hönow wird zur Last gelegt, dem Gutsbesitzer D. eine Quantität Haferstroh weggenommen zu haben. Mangels ausreichenden Beweises beschließt der Gerichtshof die Vertagung der Sache und die Vervollständigung des Beweismaterials. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. December 1887 (No. 140), Anzeigen

Zu vergeben: Dung von 70 Kühen.
Näheres im Comtoir der Molkerei Hellersdorf, Berlin, Friedrich-Wilhelmstraße 3. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 2. December 1887 (No. 140), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend
vom 23. November 1887.
... Zu Delegierte[n] für die diesjährige Generalversammlung wurden gewählt die Herren Administrator Peters zu Börnicke, Gutsbesitzer Altmann zu Carlslust und Bauerngutsbesitzer Noack zu Blumberg. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. December 1887 (No. 141), Anzeigen

Obst-Baumschule „Clarahöh“.
Obstbäume und Obststräucher
als: Stachel-, Johannes- u. Himbeeren empfiehlt in besten Sorten, zur Wein- und Saftbereitung passend, billigst. Bei Abnahme von größeren Posten Obstbäume, lasse [ich] dieselben in den Orten des Kreises Niederbarnim kostenfrei durch meine Obstgärtner sachgemäß pflanzen.
Lindenberg. R. Hientzsch,
Baumschulbesitzer u. Mitglied des deutsch. Pomolog.-Vereins. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. December 1887 (No. 143), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Für den zum Abbruch verkauften, 23 m langen Stadtmauer-Theil am Königs-Thor beim „Elysium“ ist ... ein annehmbarer Preis erzielt worden. ... Meistbietender blieb der Maurermeister Herr J. Klement mit einem Gebote von 221 Mk. incl. Schuttabfuhr ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. December 1887 (No. 146), Vermischte Nachrichten

Dresden, 11. December. Wegen Bierpantschens [!] wurde unlängst der hiesige Restaurateur Brendler, welcher während des letzten Dresdner Vogelschießens im dem Restaurant „Berliner Walhalla“ als Bierausgeber gutes Bier mit stehen gebliebenen und schaal gewordenen Restern verschnitten hatte, zu 3 Wochen Gefängniß und 60 Mk. Geldstrafe verurtheilt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. December 1887 (No. 147), Amtlicher Theil

Aufgefundener Leichnam.
Am 12. d. Mts. ist auf der Feldmark Lindenberg am Fließgraben die Leiche eines 30 bis 35 Jahre alten Mannes, der anscheinend dem Arbeiterstande angehörte, aufgefunden worden. Die Leiche ist 1,58 m lang, von untersetztem Körperbau, hat einen großen Kopf, dunkelblondes, starkes Kopf­haar, blonden Schnurrbart, niedrige Stirn, kurze und etwas eingedrückte Nase, hellblaue Augen und vollständige Zähne. Bekleidet war dieselbe mit einem braun und gelblich karrirten, wollenen Jacket von englischem Stoff, mit einem grau und braun gestreiften, baumwollenen Hemd, einem Paar Hosen von englischem Ledertuch. Bei der Leiche sind noch ein halbwollenes, weiß und schwarz karrirtes Halstuch, sowie ein halblanger Schaftstiefel und ein Stiefel mit Gummizügen gefunden worden. Sämtliche Gegenstände sind sehr defect.
Da die bisherigen Ermittlungen zur Feststellung der Identität der Leiche erfolglos geblieben sind, so werden alle diejenigen, welche über dieselbe näheren Aufschluß geben können, ersucht, ent­sprechende Mittheilung nach hier gelangen zu lassen.
Malchow, den 15. December 1887.
Der Amtsvorsteher Spinola. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. December 1887 (No. 147), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Unter sonderbaren Umständen wurde dieser Tage in der Nähe des städtischen Rieselgutes Falkenberg auf Lindenberger Feldmark ein Erfrorener aufgefunden. Derselbe, in den 30er Jahren stehend, scheint geisteskrank gewesen und in Folge einer vollständigen Entblößung von sämmtlichen Kleidungsstücken, die zerstreut um ihn herumlagen, erfroren zu sein.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. December 1887 (No. 148), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Mit Rücksicht auf die in Blumberg vorgekommenen Scharlach-Erkrankungen wird für den Umfang des Gemeinde- und Gutsbezirks Blumberg ... die allgemeine Anzeigepflicht hiermit meinerseits unter Androhung der gesetzlichen Strafen angeordnet.
Es besteht diese Anzeigepflicht, wie ich noch besonders bemerke, darin, daß alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, sowie Medicinalpersonen schuldig sind, von den in ihrer Familie, ihrem Hause und ihrer Praxis vorkommenden Fällen der Scharlachkrankheit dem Herrn Amtsvorsteher in Blumberg ungesäumt schriftlich oder mündlich Anzeige zu erstatten.
Berlin, den 16. December 1887.
Der Landrath, Geheime Regierungsrath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. December 1887 (No. 148), Kreis-Nachrichten

Weißensee. Hier ist in der Nacht zu Sonnabend ein an der Königs-Chaussee, gegenüber dem Schlosse gelegenes, erst vor einigen Tagen eingedachtes vierstöckiges Hintergebäude mit lautem Getöse völlig in sich selbst zusammengestürzt. Der während der Nacht niedergegangene Regen hatte den Bau vollständig „aus dem Leim“ gelöst: jetzt bezeichnet nur noch ein wüster Haufen von Steinen und Balken die Stätte.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. December 1887 (No. 148), Vermischte Nachrichten, gekürzt

Nachdem bisher nur die berittenen Gendarmen mit Revolvern ausgerüstet sind, soll nunmehr nach einer neuerdings ergangenen Ministerialverordnung auch die gesamte Fußgendarmerie mit dieser Schußwaffe bewaffnet werden. [2]

Wer hat schon beim harmlosen Ausknobeln der Zeche bis jetzt wohl daran gedacht, daß er sich hierdurch eines verbotenen Glücksspiels schuldig macht und den betreffenden Wirth wegen Duldung von Hazardspiel auf die Anklagebank bringen könnte! ... [2]


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