Bei unseren Recherchen im "Kreis-Blatt des Nieder-Barnimschen Kreises" (1853-1867) bzw. im "Niederbarnimer Kreisblatt" (1868-1943) sind wir auf eine Vielzahl von Berichten über das Jagdgeschehen rings um Mehrow gefunden, darunter auch einige, die sich mit der Wilddieberei befassen. Diese Artikel sind nachfolgend chronologisch zusammengestellt:

Freitag, den 20. September 1861 (No. 38), Nichtamtlicher Theil, Anzeigen

Bekanntmachung.
Der zum Waffengebrauch berechtigte für die Gräflich von Arnimschen Güter Blumberg mit Elisenau, Falkenberg und Hellersdorf wie auch für die gepachtete Jagd auf Birkholzer Dominial= und Eicher=Gemeinde=Terrain angestellte vereidete Förster Fr. Wilhelm Walter, trägt als Abzeichen einen broncierten preußischen Adler mit ausgebreiteten Flügeln an der Dienstmütze, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Dominium Blumberg, den 16. September 1861.


Mittwoch, den 31. Januar 1872 (No. 9), Anzeigen

25 Thaler
Fünfundzwanzig Thaler zahle [ich] Demjenigen, welcher mir Personen, welche auf der Malchower Feldmark die Jagd widerrechtlich ausüben, so bezeichnet, daß dieselben zur gerichtlichen Bestrafung gezogen werden können.
H. Simon, Rittergutsbesitzer in Malchow.


Mittwoch, den 30. August 1876 (No. 79), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Seefeldt bei Werneuchen. Bei der am 24. Aug. d. Js. eröffneten Jagd hat der Gutsbesitzer Kirschbaum-Doß das gewiß auf unseren nördlichen Jagdgründen seltene Vergnügen, in einem in der hiesigen Feldmark liegenden Birkenwäldchen einen Cacadu zu schießen. ...
Dem früheren Besitzer (resp. Herrn) dieses Deserteurs sei hierdurch mitgetheilt, daß sich derselbe bei dem Gutsbesitzer Herrn Kirschbaum-Doß in Seefeldt, analog den Verhältnissen ganz wohl befindet und ihn von denselben reclamieren kann.
Der glückliche Schütze hat den Ausreißer so gelinde als möglich bestraft, indem er ihm nur den rechten Flügel zerschossen hat.


Mittwoch, den 28. Februar 1877 (No. 25), Kreis-Nachrichten

Blumberg. (Leichenfund) Am 17. d. Mts. Nachmittags ist bei einer in der hiesigen Gräfllich von Arnim'schen Forst abgehaltenen Fuchsjagd in einem ganz abgelegenen Theile am Fuße eines Baumes ein halbverwester und dadurch zur Unkenntlichkeit entstellter Leichnam aufgefunden worden. Nach der Kleidung war der Verstorbene männlichen Geschlechts. Die Fleischtheile des Körpers, sowie die inneren Theile waren bereits von den Würmern total zerfressen, der Schädel völlig kahl. Ueber die Person des Unglücklichen, der jedenfalls durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht hat, läßt sich somit nichts feststellen. Die vorgefundenen Kleidungsstücke bestanden in einer schwarz-seidenen Mütze, einem Jaquet und einer Weste von braungestreiftem baumwollenen Stoffe, einem Paar ledern Stiefeln und einem Paar Beinkleidern, deren Farbe und Stoff nicht mehr zu erkennen war. Außerdem fand man bei der Leiche ein weiß-leinenes Taschentuch, roth gezeichnet mit S. W. 11. - Für die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmordes durch Erhängen spricht vor Allem der Umstand, daß um den Hals der Leiche noch eine Schlinge von einer starken Uhrschnur sich befand, deren übrigerer Theil von einem Baumaste ungefähr 10 Fuß über der Stelle, wo der Leichnam lag, herabhing. Es ist anzunehmen, daß die Last des Körpers und der Einfluß der Witterung die Schnur mürbe gemacht haben und diese in Folge dessen gerissen ist, so daß der Leichnam zur Erde fallen mußte. Wie lange er hier gelegen, wird wohl unaufgeklärt bleiben. Viele Monate sind es jedenfalls.


Sonntag, den 12. Januar 1879 (No. 6), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Schluß der kleinen Jagd.
Auf Grund des § 2. des Gesetzes über die Schonzeit des Wildes vom 26. Februar 1870 in Verbindung mit dem § 94. des Zuständigkeitsgesetzes vom 26. Juli 1876 wird die Jagd auf Hasen, Auer-, Birk- und Fasanenhennen, Haselwild und Wachteln innerhalb des Regierungs-Bezirks Potsdam mit Ablauf des Sonnabend, den 18. Januar 1879 geschlossen, was wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen.
Potsdam, den 23. December 1878.
Der Bezirksrath.


Freitag, den 11. November 1881 (No. 131), Anzeigen

Jagd-Verpachtung.
Die hiesige Jagd soll, da der bisherige Pächter, Herr Graf von Arnim - Blumberg, verstorben ist, anderweitig verpachtet werden. Dieselbe umfaßt ein Areal von ca. 3900 Morgen, incl. der Forst. Der hiesige Ort liegt ca. 1 1/2 Meilen von Berlin, unmittelbar an der Berlin-Stettiner Chaussee. Die Jagd ist bisher sehr geschont.
Hierzu steht ein Termin auf Mittwoch, den 16. November cr. Vormittags 11 Uhr im hiesigen Gasthofe an, wozu Jagdliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die näheren Bedingungen im Termin bekannt gemacht werden.
Ahrensfelde bei Berlin, 7. November 1881.
Der Gemeinde-Vorsteher, Haase.


Freitag, den 30. December 1881 (No. 152), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Dem Bauergutsbesitzer Gottfried Ebel wurde am 3. Weihnachtsfeiertag Nachmittags gegen 1 Uhr ein seltsamer Besuch abgestattet. Ein Rehbock kam nämlich im wilden Laufe auf dessen Hof gesprengt. Nachdem er mit dem Kopfe gegen die Wand eines Gebäudes gelaufen, verkroch er sich in einem offen stehenden Holzschuppen des Gehöfts, von wo das am ganzen Leibe zitternde, fast atemlose, sonst aber gesunde Thier abgeführt und in einen leeren Stall gesperrt wurde, woselbst er sich noch jetzt befindet. Obwohl der p. Ebel es an nichts fehlen läßt, den seltsamen Gast auf's Beste zu bewirthen, so lehnt er doch jede Freundlichkeit seines Wirthes bescheiden ab; ihm scheint nichts lieber zu sein, als die Freiheit, denn voltigirend probt er die Festigkeit der Wände und mißt die Höhe des hoch an der Decke befindlichen Fensters. Alles aber nützt ihm nichts, er wird seiner Entlassung oder Erlösung ruhig harren müssen.


Sonntag, den 6. August 1882 (No. 91), Kreis-Nachrichten

Bernau. Nach dem Jagdschongesetz dürfen im Monat August geschossen werden: Männliches Roth- und Damwild [!], Rehböcke, Enten, Trappen, Schnepfen, Sumpf- und Wasservögel excl. Gänse und Reiher. Dagegen sind mit der Jagd zu verschonen: Elchwild, weibl. Roth- und Damwild, Wildkälber, Nicken, Rehkälber, Dachse, Auer-, Birk- und Fasanenhähne und Hennen, Rebhühner, Haselwild, Wachteln und Hasen.


Mittwoch, den 8. Juli 1885 (No. 77), Anzeigen

Jagd-Verpachtung.
Die Jagd der hiesigen Gemeinde soll auf 6 Jahre, vom 24. August cr. ab am 13. Juli d. Js., Nachmittags 4 Uhr im Zielisch'schen Gasthofe hierselbst öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Die Bedingungen werden im Verpachtungstermine bekannt gemacht werden.
Mehrow, den 5. Juli 1855.
Der Gemeinde-Vorstand.


Mittwoch, den 19. August 1885 (No. 95), Anzeigen

Ein Jagdhund, weiß mit braunen Flecken, hat sich am 15 d. Mts. bei mir angefunden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann denselben bei mir abholen.
H. Oxner, Lindenberg.


ca. Sonntag, den 5. März 1887 (No. 27), Anzeigen

Entlaufen ein Jagdhund, braun, glatthaarig, Vorderpfoten weiß mit braunen Tupfen, auf den Namen "Nero" hörend. Gegen Belohnung abzugeben auf Rittergut Hellersdorf.


ca. Sonntag, den 10. Juli 1887 (No. 78), Anzeigen

Große Auction.
Das bisher dem Bauergutsbesitzer Carl Wegener in Ahrensfelde, jetzt mir gehörige lebende und todte Inventar, bestehend aus:
6 sehr guten Pferden, 6 Kühen, 3 Jungvieh, 2 Bullen, 3 Schweinen, 1 Dresch- und Häckselmaschine mit Roßwerk, 1 Nähmaschine, 2 Rübenschneidemaschine, 2 neuen Jauchefässern, 1 Kornreinigungsmaschine (ganz neu), 9 sehr guten, fast neuen Wagen, Grubber und Krümmer, 1 Jagdschlitten und 1 ganz neuen Blockschlitten, sowie sonstigen Ackergeräthschaften,
soll Donnerstag, den 14. Juli d. J. öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Die Auction findet auf dem Wegener'schen Gehöft in Ahrensfelde statt.
Ahrensfelde, im Juli 1887.
Der Kaufmann M. Jacoby aus Marzahn.


ca. Mittwoch, den 13. September 1887 (No. 106), Anzeigen

Ein grauer Jagdhund, 1 1/2 J alt, ist zu verkaufen beim Gärtner und Jäger Glase in Mehrow.


Mittwoch, den 1. Februar 1888 (No. 14), Anzeigen

Ein brauner Jagdhund hat sich angefunden. Derselbe kann gegen Erstattung der Unkosten abgeholt werden.
Eiche, den 16. Februar 1888.
Der Gemeindevorstand. Lindemann.

Jagdhund, braun, Vorderpfoten weiß mit braunen Tupfen, auf den Namen "Nero" hörend, ist entlaufen. Wiederbringer erhält Belohnung auf Rittergut [!] Hellersdorf bei Kaulsdorf.


Mittwoch, den 27. Januar 1892 (No. 12), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Ein bedenkliches Rencontre mit einem Wilddiebe hatte der berittene Gensdarm Stelling an einem der letzten Tage in der Ahrensfelder Haide. Der Beamte überraschte den Schlächtergesellen Albert Puttlitz aus Ahrensfelde, der als Wilderer berüchtigt ist, auf dem Anstande. Als der Wilderer den Gensdarmen sah, riß er blitzschnell sein Doppelgewehr an die Backe. Der Gensdarm hatte jedoch seinen Karabiner noch um eine Sekunde früher angelegt und rief: "Gewehr weg, oder ich schieße!". Der Wilderer ließ die Flinte fallen und wurde verhaftet. Beide Läufe waren mit Schrot "Nr. Null-Null" geladen und mit Zündhütchen versehen. Der rechte Hahn war bereits gespannt, so daß es der Gensdarm nur seiner Schnelligkeit zu danken hat, daß er nicht auf der Stelle erschossen worden ist. Bei dem Wilderer wurden auch zwei Säcke gefunden, in denen sich Blutspuren und Rehhaare befanden. Er gestand, daß er Tags vorher einen Rehbock geschossen habe. Gegen ihn ist bereits die Untersuchung wegen Widerstandes gegen einen Forstschutzbeamten eingeleitet worden. (B. N. N.)


Freitag, den 5. Februar 1892 (No. 6), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. Im Monat Februar dürfen geschossen werden: Männliches Roth- und Dammwild, Rehböcke, Enten, Birk-, Auer und Fasanenhähne, Sumpf- und Wasservögel, Trappen. ...


Mittwoch, den 2. Mai 1894 (No. 51), Kreis-Nachrichten

Hönow. (O.E.) Eine eigene Berühmtheit hat unser Ort seit einigen Jahren durch die in unserer Heide stattfindenden Krähenjagden bekommen. Während die Jäger im Interesse der Jagd die Krähen zu vermindern suchen, kommt ihnen hierin eine Privatjagd zu Hilfe. In jetziger Jahreszeit kommen an jedem Sonntag und Feiertag Arbeiter aus Berlin, Friedrichsfelde, Weißensee und Landsberg nach der Heide zwischen Hönow und Eiche schon morgens um 3 Uhr zu Wagen oder zu Fuß angereist und es entwickelt sich ein wahres Krähenfest. Die hohen, schlanken Stämme werden erklettert, auch wohl die Nester mit langen Haken, die sich ein jeder mitbringt, heruntergezogen. Die jungen Krähen werden nun gefangen und in Säcke gesteckt. Es sollen dieselben einen guten Braten geben. Nun ist diese Jagd aber nicht ganz ungefährlich und ist schon einige Male Unglück vorgekommen. Einige Waghalsige schwingen sich geschickt von Krone zu Krone. Wer da nicht sehr geschickt ist, kann leicht herabstürzen. Besonders gemüthlich gestaltet sich dann die Rückfahrt, wobei eine große Korbflasche mit Branntwein die Runde macht; und kommt dann erst die Krähenfeststimmung zur rechten Geltung. Aus diesen Jagden erwachsen den Besitzern der Heide mancherlei Schaden, denn oft werden junge Stämme abgebrochen, Feuer angemacht und dergleichen mehr, und ist dadurch die Gegenwart eines Gendarmen nothwendig geworden. Die Vertilgung der Krähen wird nun allerdings gern gesehen, denn diese sind eine große Plage für unsere Gegend. Ihre Zahl steigt in die Tausend. Sie fressen die jungen Saaten ab, ziehen die gelegten Kartoffeln wieder heraus und fressen die Keime. Besonders schaden sie den jungen Hasen, auch holen sie mit großer Dreistigkeit Küchlein und junge Gänse vom Hofe. Es sollen sich diese Vögel durch Abholzen großer Heiden in der Nähe von Berlin nach hier gezogen haben und scheint auch die Nähe des Rieselfeldes diese Aasvögel anzulocken. Trotz aller Verfolgung ist ihre Zahl nicht wesentlich gemildert worden.


Sonntag, den 19. Januar 1896 (No. 9), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Jagdpächter der Blumberger Gemeinde, Herr Müller - Berlin, Greifswalderstraße 9, hat die Erlaubniß erhalten, auf seinem Jagdrevier Gift gegen Füchse und ähnliches Raubzeug zu legen, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Blumberg, den 15. Januar 1896.
Der Amts-Vorsteher.


Freitag, den 15. Januar 1897 (No. 7), Amtlicher Theil, gekürzt



Bekanntmachung.
Dem Pächter der Blumberger Gemeinde-Jagd, Herr Georg Müller aus Berlin, ist die Erlaubniß ertheilt, auf seinem Jagd-Terrain Gift gegen Raubzeug zu legen, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Blumberg, den 12. Januar 1896.
Der Amts-Vorsteher.


Sonntag, den 6. Juni 1897 (No. 66), Anzeigen

Jagd-Verpachtung.
Die hiesige Gemeindejagd, welche ca. 600 Morgen groß ist und in 2 getrennten Parzellen liegt, soll vom 24. August d. J. ab auf sechs Jahre öffentlich meistbietend verpachtet werden und ist dazu Termin auf Freitag, den 18. Juni cr., Nachmittags 4 Uhr im hiesigen Bolle'schen Gasthofe angesetzt.
Die Bedingungen werden im Termin bekannt gemacht.
Mehrow, den 29. Mai 1897.
Der Gemeinde-Vorstand.


Mittwoch, den 17. November 1897 (No. 135), Amtlicher Theil, gekürzt



Bekanntmachung.
Die Jagdpächter der Blumberger Gemeindejagd beabsichtigen auf ihrem Jagdterrain Gift gegen Raubzeug zu legen, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Blumberg, den 10. November 1897.
Der Amts-Vorsteher.


Freitag, den 24. December 1897 (No. 151), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Dem Jagdpächter der Hellersdorfer Gutsjagd, Herrn F. Kleemann aus Rummelsburg bei Berlin, ist die Erlaubniß ertheilt, zur Vertilgung des Raubzeuges auf der Feldmark Hellersdorf Gift zu legen.
Ahrensfelde, den 20. December 1897.
Der Amts-Vorsteher.


Sonntag, den 14. Januar 1900 (No. 5), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Zur Vertilgung von Raubzeug wird auf der zum Gemeindebezirk Blumberg gelegenen Feldmark in nächster Zeit Gift ausgelegt werden. Es wird dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Blumberg, den 9. Januar 1900.
Der Amts=Vorsteher.


Mittwoch, den 21. Februar 1900 (No. 21), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein braun= und weißgefleckter Jagdhund mit langen braunen Ohren und abgestutztem Schwanze hat sich in Hellersdorf angefunden.
Meldungen gegen Erstattung der entstandenen Kosten im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 17. Februar 1900.
Der Amts=Vorsteher.


Freitag, den 31. August 1900 (No. 100), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein brauner Jagdhund mit etwas weißer Brust und ledernem Halsband hat sich in Ahrensfelde angefunden. Meldung im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 27. August 1900.
Der Amts=Vorsteher.


Sonntag, den 3. Februar 1901, Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Dem Pächter der Gemeindejagd Blumberg wird hiermit die polizeiliche Erlaubniß ertheilt, in seinem Revier Gift gegen Raubzeug zu legen.
Blumberg, den 1. Februar 1901.
Der Amts=Vorsteher.


Sonntag, den 19. Mai 1901, Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.=B.) Am Donnerstag Abend zwischen 7 und 8 Uhr wurde der Schmiedemeister Grunow von hier während eines Spaziergangs auf hiesiger Feldmark erschossen. Der Bedauernswerthe war am Nachmittag noch in einem hiesigen Gastlocale gewesen und entfernte sich von dort in der Absicht, noch die Felder zu besichtigen. Als der p. Grunow am Freitag noch nicht nach Hause zurückgekehrt war, benachrichtigte die Ehefrau unsere Einwohnerschaft; diese begab sich mit ihr auf die Suche und wurde der Vermißte dann auch an der Birkholzer Grenze als Leiche aufgefunden. Er hatte hinterrücks einen Schuß erhalten und war vornüber gefallen. Seinen Spazierstock und die Cigarre hielt er noch in der Hand. Die Ehefrau und zwei kleine Kinder betrauern den Tod ihres Ernährers.


Mittwoch, den 22. Mai 1901 (No. 58), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Zu der hier stattgehabten Blutthat wird der "Stb. Ztg." folgendes mitgetheilt: Grunow war, obwohl er selbst keine Jagd hatte, ein Feind der Wilddiebe und verfolgte diese wiederholt, einmal 3/4 Stunden weit bis nach Zepernick, man nimmt daher nach wie vor an, daß er von einem Wilderer erschossen worden ist. In Lindenberg selbst wohnt nun ein Arbeiter Bree, der wegen Wilddieberei vorbestraft ist. Bei diesem wurden zwei Gewehre beschlagnahmt, nachdem er vorher ausdrücklich bestritten hatte, Waffen zu besitzen.


Freitag, den 24. Mai 1901 (No. 59), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Die hier stattgehabte Blutthat hat auch bis heute noch keine Aufklärung gefunden. Der gegen den Arbeiter Bree ausgesprochene Verdacht hat bisher keine Bestätigung gefunden; denn die bei ihm beschlagnahmten Jagdflinten scheinen nicht als Mordwaffe gedient zu haben, umso mehr, als auch das Kaliber des Geschosses nicht paßt. Uebrigens ist seitens der Behörde die Möglichkeit in Betracht gezogen worden, daß Schmiedemeister Grunow überhaupt nicht das Opfer eines Mordes sondern eines unglücklichen Zufalles geworden ist (Stb. Ztg.)


Sonntag, den 26. Mai 1901 (No. 60, Beilage), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Wegen der Blutthat in Lindenberg befindet sich, wie Berliner Blätter berichten, ein Arbeiter Beck in Haft. Obwohl dieser bestreitet, den Schmiedemeister Grunow erschossen zu haben, so ist er doch der That dringend verdächtig. Die Behörde zweifelt nicht daran, daß der Schmiedemeister von Wilddieben, denen er unbequem war, erschossen worden ist. Grunow hat mehrfach Wilderern das Handwerk gelegt, indem er sie beobachtete und anzeigte. Aus Furcht vor einer Anzeige und zugleich aus Rache hat ihn nun einer ums Leben gebracht. In Lindenberg sind nicht weniger als zwölf Personen als Wilddiebe bekannt. Zu ihnen gehört auch Beck. Der Verdacht gegen ihn wird noch dadurch bestätigt, daß er an dem Tage, als Grunow erschossen aufgefunden wurde, nach Malchow hinausging und sich zu erhängen versuchte. An der Ausführung dieses Planes wurde er noch rechtzeitig gehindert. - Die Beerdigung des Schmiedemeisters Grunow hat am Donnerstag unter außerordentlicher Betheiligung der Einwohnerschaft und der benachbarten Ortschaften stattgefunden. Herr Pastor Braun - Lindenberg hielt die ergreifende Trauerrede.


Sonntag, den 16. Juni 1901 (No. 68, Beilage), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Als vermuthliche Mörder des Schmiedemeisters Grunow von hier kommen nach dem neuesten Ergebniß der von der Berliner Criminalpolizei mit Eifer fortgesetzten Ermittelungen zwei Wilderer in Betracht, welche am 5. Mai, also zwölf Tage vor dem Morde, auf dem Wege zwischen Carow und Schwanebeck und am Tage der That in Lindenberg beobachtet worden sind. Diese beiden Männer werden verfolgt. Am Morgen des 5. Mai begaben sie sich von Carow nach Schwanebeck. Der eine trug ein Gewehr in einer Hülle auf dem Rücken, der andere geschossenes Wild in einem Rucksack, aus dem Blut auf die Erde niedertropfte. Nach der Beschreibung der Personen, welche das Wildererpaar beobachteten, ist der eine etwa 1,76 m groß, hat hageres Gesicht, hellblondes Haar und ebensolchen Schnurrbart und trug hellgrauen Ueberzieher, während sein Begleiter schwarzen Anzug trug.


Freitag, den 21. Juni 1901, Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Zu dem Grunow'schen Morde theilt das Königliche Polizeipräsidium in Berlin mit: Die in der Bekanntmachung der Königl. Staatsanwaltschaft beim Landgericht II vom 29. vor. Mts. bezüglich der Ermordung des Schneidermeisters [!] Grunow zu Lindenberg verdächtigen beiden Männer sind ermittelt und stehen, wie festgestellt worden ist, mit dem Verbrechen in gar keiner Verbindung.


Freitag, den 10. Januar 1902, Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Pächter der Blumberger Gemeindejagd beabsichtigt Gift zur Vertilgung von Raubzeug zu legen, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird.
Blumberg, den 8. Januar 1902.
Der Amts=Vorsteher.


Freitag, den 6. Februar 1903, Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Auf dem diesseitigen Gemeinde-Jagdrevier wird in der Zeit vom 4. Februar bis 1. April d. Js. zur Vertilgung von Raubzeug Gift gelegt werden.
Ahrensfelde, den 4. Februar 1903.
Der Amts-Vorsteher


Mittwoch, den 24. Febuar 1904 (No. 24), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Dem Jagdpächter der Ahrensfelder Gemeindejagd, Herrn Fabrikbesitzer G. Erbe aus Berlin, ist die Erlaubnis erteilt, zur Vertilgung des Raubzeuges auf der Feldmark Ahrensfelde bis zum 15. März 1904 Gift zu legen.
Ahrensfelde, den 19. Februar 1904.
Der Amts-Vorsteher.


Freitag, den 11. März 1904 (No. 31), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Zwecks Vertilgung von Raubzeug wird bis Mitte März cr. auf dem Blumberger Gemeinde-Jagdrevier Gift gelegt werden, was hierdurch veröffentlicht wird.
Blumberg, den 9. März 1904.
Der Amts-Vorsteher


Mittwoch, den 28. September 1904 (No. 114), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Am Sonntag, den 25. d. Mts. früh zwischen 7 und 8 Uhr ist der Gräflich Arnim'sche Förster Strempel im Kleinen Rehhahn in unmittelbarer Nähe der Chaussee Berlin-Blumberg beim Ringen mit einem Wilderer durch einen Schuß aus seinem eigenen Gewehr so schwer verletzt worden, daß er noch am selben Mittag im Krankenhaus am Friedrichshain verstorben ist. Der Täter hat das noch mit einem Schuß geladene Gewehr, eine doppelläufige Schrotflinte, Kaliber 16, mitgenommen und ist über die Felder in der Richtung auf Hellersdorf zu entflohen, wobei er teils gefahren ist, teils das Rad geschoben hat. Das Gewehr hatte er über die Schulter gehängt. Der Unbekannte ist etwa 30-33 Jahre alt, 1,72-1,73 m groß und hat blonden Schnurrbart. Bekleidet war er mit runder, ins Gesicht gezogener Radfahrermütze, grauem Radfahreranzug, und schwarzen Schuhen, wahrscheinlich Schnürschuhen. Alle Personen, die am Sonntag früh eine, wie oben beschriebene Person gesehen haben, werden ersucht, sich sofort beim Unterzeichneten oder in Berlin auf dem Polizeipräsidium, Zimmer 321, zu melden.
Als besonderes Kennzeichen wird angegeben, dass der Wilderer im Rahmen des Rades eine auffallend große, rotbraune Tasche hatte, in welcher er die Teile des zerlegbaren Gewehrs verbarg.
Blumberg, den 26. September 1904.
Der Amts-Vorsteher


Freitag, den 30. September 1904 (No. 115), Anzeigen

Statt besonderer Meldung.
Hierdurch die tieftraurige Nachricht, daß mein lieber Gatte, unser teurer Vater, am Sonntag, den 25. September, vormittags 11 Uhr im Kampfe mit einem Wilddiebe tödlich getroffen, seiner Verwundung nach wenigen Stunden erlegen ist.
Blumberg, den 25. September 1904.
Die tiefbetrübten Hinterbliebenen:
Frau Förster Elwine Strempel und Kinder.
Der Tag der Beerdigung in Blumberg bei Berlin wird noch mitgeteilt werden.

Der Revierförster Strempel, welcher über 20 Jahre in meinem Dienst gestanden hat, ist am Sonntag, den 25. cr., bei einer Begegnung mit einem Wilderer von diesem erschossen worden.
Während seiner langjährigen Tätigkeit hat er sich stets als ein gewissenhafter und eifriger Beamter erwiesen und hat auch bei dem Zusammentreffen mit dem Wilderer pflichtgetreu in der Ausübung seines Berufes sein Leben eingesetzt. Ich, sowie alle, die ihn kannten und schätzen gelernt haben, werden ihm ein treues Andenken bewahren.
Muskau O./L., den 26. September 1904.
Hermann Graf Arnim-Muskau.


Sonntag, den 5. Februar 1905 (No. 16), Amtlicher Theil

Bekanntmachung
Zur Vertilgung von Raubzeug wird auf der Feldmark des Rittergutes Mehrow vom 10. Februar bis 10. März d. Js. Gift gelegt werden.
Ahrensfelde, den 2. Februar 1905.
Der Amts-Vorsteher.


Freitag, den 5. Januar 1906 (No. 2), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Auf dem Blumberger Gemeinde-Jagdrevier wird während der Monate Januar und Februar Gift zur Vertilgung von Raubzeug gelegt werden.
Blumberg, den 3. Januar 1906.
Der Amts-Vorsteher.


Mittwoch, den 4. Juli 1906 (No. 78), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Einen guten Fang machte der Falkenberger Gendarmerie-Wachtmeister im hiesigen Walde, indem es ihm gelang, in der Person des Anstreichers Herm. Petzold aus Weißensee einen Vogelfänger und Jagdfrevler schlimmster Sorte zu fassen. Nicht weniger denn 9 Singvögel, 2 Kaninchen und 1 Junghasen hatte P. bereits lebend in seinen Netzen, als ihm das gerechte Schicksal ereilte. Nachdem auf telephonischem Wege die Personalien bestätigt wurden, sah man von einer Inhaftierung des P. ab, doch er hat eine längere Freiheitsstrafe zu gewärtigen, die sich noch dadurch erhöhen müßte, daß er seinen Sohn bei sich hatte, den er zu dem "sauberen Handwerk" anlernen wollte.


Mittwoch, den 12. September 1906 (No. 108), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Als am Sonntag morgen der Sohn des Bauern Koch aufs Feld fuhr, um Kartoffeln einzufahren, bemerkte er in einem Graben zwei Männer. In der Meinung, daß es Lindenberger seien, ging Koch auf dieselben zu. Als er näher herankam, erhoben die im Graben sitzenden plötzlich Gewehre und drohten, K. sofort zu erschießen, wenn er nicht mache, daß er fortkäme. Der Bedrohte eilte schleunigst ins Dorf zurück und benachrichtigte den dort stationierten Gendarm. Diesem gelang es, unbemerkt an die Personen heranzukommen und in dem Augenblick zu überraschen, als dieselben einen Rehbock in einen Sack steckten. Die Ertappten wurden natürlich sofort festgenommen. Es waren zwei Berliner, welche unberechtigt die Jagd ausgeübt hatten.


Sonntag, den 16. Dezember 1906 (No. 149, Beilage), Kreis-Nachrichten

Mehrow. (O.-B.) Beim Verscheuchen von Wild einen Rehbock mit einem Revolver zu erlegen, dies unglaublich klingende Jagdglück passierte einem hiesigen Besitzer. Weil Rehe allnächtlich seine Kohlköpfe auf dem Landhof besuchten, schaffte er sich einen Revolver an und schoß in stockdunkler Nacht denselben aufs Geratewohl ab. Die Jagdpächter glaubten, daß Wilddiebe ihr Revier unsicher gemacht hätten und suchten das Land genau ab, wobei sie den verendeten Rehbock entdeckten. Der glückliche Schütze wollte, als ihm der Gemeindevortsteher am anderen Tage hiervon Mitteilung machte, die Geschichte durchaus nicht glauben und überzeugte sich erst davon, als er das Gescheide an Ort und Stelle fand.


Sonntag, den 28. April 1907 (Nr. 51, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Teure Hasen wird im kommenden Jahr der Jagdpächter von dem Gelände der Stadtsynode abzugeben haben. Das ganze ca. 1200 Morgen betragende Terrain wird vorläufig noch nicht in Benutzung genommen, und deshalb vor wenigen Tagen die Jagd von ca. 500 Morgen verpachtet. Die günstige Lage der Jagd hatte eine große Anzahl pachtlustige Herren angelockt. Das Resultat war ein überraschendes! Mit 150 Mk. begannen die Gebote, bis nach etwa 1/2 Stunde ein Berliner Herr mit 1040 Mk. Bestbietender blieb, während zwei Herren aus Hohen-Schönhausen nur um 5 Mk. zurückstanden. Der Zuschlag wird nächstens erteilt werden.


Mittwoch, den 8. Mai 1907 (Nr. 55, Beilage), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Ein alter Wilderer, der steckbrieflich verfolgte Arbeiter Fuhrmann, wurde vom hiesigen Gendarmen in der Gutsforst abgefaßt und hinter Schloß und Riegel gebracht.


Sonntag, den 12. Mai 1907 (Nr. 56), Amtlicher Teil

Jagdverpachtung.
Die Verpachtung des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes der Gemeinde Ahrensfelde bei Berlin (Station der Wriezener Bahn, Fahrzeit 1/2 Stunde bis Schles. Bahnh.) wird am Donnerstag, den 23. Mai cr., nachmittags 4 Uhr in Hase'schen Gasthofe hierselbst öffentlich meistbietend stattfinden. Die Größe des Jagdgebietes beträgt ca. 1800 Morgen.
Die Bedingungen liegen schon vorher bei mir zur Einsicht aus.
Ahrensfelde bei Berlin, den 10. Mai 1907.
Der Jagdvorsteher, Müller, Gemeindevorsteher.


Sonntag, den 12. Mai 1907 (Nr. 56, Beilage), Kreis-Nachrichten

Mehrow. (O.-B-) Eine gefährliche Sorte Ausflügler wurde in der Nacht zu Himmelfahrt hier überrumpelt. Alljährlich fanden sich zu dieser Zeit eine größere Anzahl von "Wildschützen" ein, doch wollte es nie gelingen, sie abzufassen. In diesem Jahr ereilte sie aber das Schicksal!
Nachts 2 Uhr wurde das Dorf durch drei Gendarmen besetzt. Nicht lange dauert es, so erschien die Gesellschaft und knallte frisch drauf los. Wer beschreibt aber die Gesichter derer, die sich auch in diesem Jahre todsicher glaubten! Wohl oder übel ergaben sie sich, streckten die Waffen und baten um Gnade, welche ihnen insofern gewährt wurde, als man von einer sofortigen Verhaftung Abstand nahm, da sich alle genügend legitimieren konnten. Eine empfindliche Strafe haben sie zu gewärtigen, da neben Schußwaffen auch andere Instrumente als Gummischläuche mit Bleikugeln und dergl. bei ihnen gefunden wurden. Einige entkamen leider in der Dunkelheit.


Sonntag, den 7. Juli 1907 (Nr. 79, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Da der zum Gemeindevorsteher gewählte Rentier A. Hübner die Wahl nicht angenommen hat, muß in nächster Zeit eine abermalige Wahl stattfinden. -
Auf ihr Höchstgebot von 2330 M. für die hiesige Gemeindejagd, welche ca. 1900 Morgen umfaßt, haben die Herren Kohler und Nauber aus Weißensee den Zuschlag erhalten. Das Gebot ist im Verhältnis zu früher ein sehr günstiges zu nennen.


Mittwoch, den 11. Dezember 1907 (Nr. 146), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Bei der Treibjagd, welche die Herren Kohler und Nauber - Weißensee auf ihrem Ahrensfelde-Mehrower Jagdgebiet abhielten, wurden von ca. 30 Schützen 82 Hasen zur Strecke gebracht.


Sonntag, den 15. Dezember 1907 (Nr. 148, Beilage), Kreis-Nachrichten


Hönow. (O.-B.) Noch ist der traurige Fall in Erinnerung, in dem der Förster K. in Karlshorst von Wilderern erschossen wurde, und sollte man meinen, daß diese frechen Gesellen doch vorläufig ihr gefährliches Handwerk einstellen würden. Im Gegenteil! Sie werden noch kecker! Als ein hiesiger Besitzersohn mit einem Knechte auf dem Felde beschäftigt war, gewahrten beide in den "Dahlwitzer Fichten" am hellichten Tage einen fremden Mann mit einem Gewehr. Es ist kaum zu glauben, mit welcher Dreistigkeit derartige Subjekte zu Werke gehen.


Freitag, den 4. Dezember 1908 (Nr. 145, Beilage), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Die diesmalige Verpachtung der ca. 5200 Morgen großen Gemeindejagd hat ein Höchstgebot von 5800 M., welches die Kommerzienräte Simon und Man[n]heimer aus Berlin abgaben, gezeitigt. Bei der letzten Verpachtung wurden nur 3000 M. erzielt.


Sonntag, den 20. Dezember 1908 (Nr. 152, 1. Beilage), Kreis-Nachrichten

Hönow. Bei der Donnerstag hierselbst abgehaltenen Amtsjagd wurden 284 Hasen, 6 Rehe und 1 Kaninchen geschossen.


Freitag, den 26. Februar 1909 (Nr. 25), Kreis-Nachrichten

Krummensee. Die hiesige, 1700 Morgen umfassende Gemeindejagd wurde für 3000 M. jährlich an die Kommerzienräte Mannheimer und Simon in Berlin auf die Zeitdauer von sechs Jahren verpachtet. Die Pächter sind dieselben, welche vor einigen Wochen die Blumberger Jagd gepachtet haben. Der bisherige Pachtpreis der Krummenseer Jagd betrug nur 1200 M.


Mittwoch, den 23. Juni 1909 (Nr. 74), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Eine Hündin (Jagdhund) von gelbbrauner Farbe mit weißgrauem Stern und stachelhaarigem Fell und ledernem Halsband ohne Marke hat sich in Eiche angefunden.
Meldungen innerhalb vierzehn Tagen unter Erstattung von Insertions- und Futterkosten.
Ahrensfelde, den 18. Juni 1909.
Der Amts-Vorsteher.


Sonntag, den 6. März 1910 (Nr. 28), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein junger braun und blau gefleckter Jagdhund hat sich in Ahrensfelde angefunden.
Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 2. März 1910.
Der Amtsvorsteher.


Mittwoch, den 3. April 1912 (Nr. 40), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Auf der Feldmarke des gemeinschaftlichen Jagdbezirkes Mehrow werden ab heute Giftköder gelegt.
Mehrow, den 4. April 1912.
Roth, Jagdvorsteher.


Mittwoch, den 11. Dezember 1912 (Nr. 147, Beilage), Kreis-Nachrichten

Krummensee. Bei der hier abgehaltenen Treibjagd wurden 160 Hasen geschossen.


Donnerstag, den 4. Februar 1915 (Nr. 29), Anzeigen

Ein neuer Jagdschlitten steht zum Verkauf bei F. Weber, Lindenberg.


Sonntag, den 23. Mai 1915 (Nr. 119), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Während der Zeit vom 26. Mai bis 15. Juni d. J. werden zur Vertilgung von Raubzeug in der zum Rittergut Blumberg gehörenden Feldmark und Forst und zwar: Fasanerie, Rehhahn, Jürgenbusch sowie in den Ahrensfelder, Birkholzer und Elisenauer Grenzgebieten mit Phosphorgift gefüllte Eierschalen ausgelegt werden.
Blumberg, den 21. Mai 1915.
Der Amts-Vorsteher.


Sonntag, den 6. Februar 1916 (Nr. 31), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Jagdhund, braun gefleckt, hat sich in Wuhlgarten bei Biesdorf angefunden.
Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 3. Februar 1916.
Der Amts-Vorsteher, Buchholz.


Mittwoch, den 23. Februar 1916 (Nr. 45), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Seit längerer Zeit konnte man beobachten, daß in unserer Gegend Wilddiebe ihr Unwesen trieben. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag gelang es nun dem nach hier kommandierten Hilfsförster Westpfahl, einen Wilderer festzunehmen. Der Wildschütze hatte ein Reh erlegt.


Donnerstag, den 21. Dezember 1916 (Nr. 299), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Jagdhund hat sich in Ahrensfelde angefunden; Meldungen im Amtsbureau.
Ahrensfelde bei Berlin, den 18. Dezember 1916.
Der Amts-Vorsteher, Buchholz.


Sonnabend, den 16. November 1918 (Nr. 270), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Vorläufiges Jagdverbot. Das Verbot des Tragens von Waffen auf der Straße erstreckt sich auch auf Jagdgewehre aller Art. Um die Jäger vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, ist ein vorläufiges Verbot für jede Ausführung der Jagd erlassen worden.


Sonnabend, den 20. Januar 1923 (Nr. 11), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Der Besitzer von Clarahöhe bei Lindenberg hat die Erlaubnis, um seinen Wirtschaftshof Fußangeln und Selbstschüsse zu legen.
Ahrensfelde, den 16. Januar 1923.
Der Amtsvorsteher, Buchholz


Dienstag, den 8. Mai 1923 (Nr. 76), Aus dem Kreise Nieder-Barnim und Groß-Berlin, gekürzt

Bernau. Der Maulwurf ist jetzt ein jagdbares Tier geworden, dem mit großem Eifer nachgestellt wird. Die Maulwurfsfelle, die zu kostbarem Pelzwerk verarbeitet werden, stehen sehr hoch im Preise und wenn der Schwarzkittel weiter so zur Strecke gebracht wird, wird die Zahl bald sehr vermindert sein. ...


Sonnabend, den 24. April 1920 (Nr. 88), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Jagdhund hat sich hier angefunden. Der rechtmäßige Besitzer möge ihn abholen.
Lindenberg, den 22. April 1920.
Der Gemeindevorsteher.


Mittwoch, den 5. Mai 1920 (Nr. 96), Anzeigen

Dunkelbr. Jagdhündin "Jack" entlaufen.
Gegen Belohnung abzugeben bei L. Bauer, Lehrer, Lindenberg.


Dienstag, den 31. August 1920 (Nr. 195), Anzeigen, gekürzt

Altlandsberg. Der Verein zur Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd hält seine 27. Gebrauchshunde-Prüfung am 3. und 4. September auf der Domänen- und Stadtjagd hierselbst ab. ...


Freitag, den 13. Mai 1921 (Nr. 110), Anzeigen

Fast neuen sechssitzigen Jagdwagen verkauft Reiche, Lindenberg.


Mittwoch, den 23. August 1922 (Nr. 197), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein brauner Jagdhund hat sich angefunden. Meldungen im Amtsbüro.
Ahrensfelde, den 18. August 1922
Der Amtsvorsteher Buchholz.


Dienstag, den 8. Mai 1923 (Nr. 76), Aus dem Kreise Nieder-Barnim und Groß-Berlin, gekürzt

Bernau. Der Maulwurf ist jetzt ein jagdbares Tier geworden, dem mit großem Eifer nachgestellt wird. Die Maulwurfsfelle, die zu kostbarem Pelzwerk verarbeitet werden, stehen sehr hoch im Preise und wenn der Schwarzkittel weiter so zur Strecke gebracht wird, wird die Zahl bald sehr vermindert sein. ...


Freitag, den 28. September 1923 (Nr. 197), Allgemeines

Eiche. Anscheinend wegen zweier Jagdgewehre das Leben genommen hat sich hier der Obstzüchter Paul Hanicke aus Eiche. Er wurde in einer Waldparzelle hinter seinem Grundstück erhängt aufgefunden. Abends vorher war H. mit einem Potsdamer Jagdpächter zusammengetroffen, der ihm sein Gewehr zum Reinigen mitgab, weil beide sich am nächsten Tag zur Hühnerjagd treffen wollten. Da sowohl das Gewehr des Pächters, als auch das des H. trotz eifrigen Suchens bisher unauffindbar geblieben sind, wird vermutet, daß H. einen Zusammenstoß mit Felddieben gehabt und ihm dabei - man hat auch einen Schuß gehört - die Gewehre weggenommen worden sind. Aus Verzweiflung hierrüber wählte H. dann in einem Zustande nervöser Ueberreizung vermutlich den Freitod.


Freitag, den 7. November 1924 (Nr. 263), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Blumberg. Eine durchaus ungewöhnliche Jagdbeute machten hier am gestrigen Mittwoch zwei Jägersleute. Sie hatten sich einen vor ihnen aufgehenden Hasen als Ziel ausgesucht, legten an, gaben Feuer und - o Graus -, anstatt Meister Lampe zu treffen, schossen sie einem Pferd, das gerade auf dem Felde einen Pflug zog, in die Beine. Das Tier stürzte natürlich sofort zu Boden und mußte abgestochen werden. Den "freudigen" Schreck, den die Jäger bekamen, als sie statt der kleinen Beute in Gestalt des Hasen ein Pferd zur Strecke brachten, kann man sich denken. Sie werden an dem Schadenersatz ziemlich lange zu knabbern haben. ...


Mittwoch, den 12. November 1924 (Nr. 267), Aus dem Kreise Niederbarnim

Blumberg. Der Jagdunfall, von dem wir in Nr. 263 uns Blattes berichteten, hat sich nach eingehender Erkundigung doch wesentlich anders abgespielt, als wir ursprünglich mitteilten. Zunächst hat es sich nicht auf der hiesigen Feldmark, sondern bei Ahrensfelde zugetragen. Der bewußte Hase lief auch nicht in Richtung auf das pflügende Gespann. Vielmehr scheute das Pferd bei dem Knall und geriet dabei in den Pflug. Hierbei schnitt es sich die Sehnen an den Beinen durch und mußte infolgedessen getötet werden. Die Sache entbehrt also durchaus des humoristischen Beigeschmacks, den man ihr nach der ersten Schilderung abgewinnen konnte.


Niederbarnimer Kreisblatt, 13. November 1925, Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Ein Jagdereignis seltener Art, das eher einer Münchhausiade, als einer wirklichen Begebenheit gleicht, geschah vor kurzem auf dem Jagdgebiet Trappenfelde. Ging da eines Tages der Förster Kunze mit seinem Jagdgenossen Meißner aus, um das edle Weidwerk auszuüben. Als der Hund eine Waldecke nach Hasen und Fasanen abstöberte, kam statt dieser ein Reh aus dem Gehölz und nahm seine Flucht gerade in der Richtung auf Meißner.
Die Gefahr erkennend, wollten beide gegenseitig ausweichen, sprangen sich dabei aber wieder in den Weg, und nun gab es einen so wuchtigen Anprall, daß der Schütze durch den Stoß der Ricke glatt zu Boden geworfen und letztere mit gebrochenem Genick auf der Stelle tot liegen blieb.
Der gefallene Nimrod hat anscheinend keinen äußeren Schaden davongetragen. Der Nervenschock und der augenblickliche Scherz an sehr empfindlicher Körperstelle sind durch das angenehme Magenpflaster aus Rehleber auch bald behoben werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 7. März 1926, Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Die Jagd des Gemeinschaftlichen Jagdbezirks Ahrensfelde wird am Sonnabend den 13. März nachmittags 6 Uhr, Im Lokal von Wilhelm Hase öffentlich meistbietend verpachtet. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 29. Februar 1928

Gegen den Abschuß geschützter Vögel.
Der Preußische Landesjagdverband teilt mit: Es mehren sich die Fälle, in denen Seeadler, Schwäne und Trappen, die sämtlich für das ganze Jahr (mit Ausnahme des Trappenhahnes im März) unter Schutz gestellt sind, abgeschossen werden. Dieser verbotene Abschuß wird als Uebertretung der einschlägigen Polizeiverordnungen bestraft, außerdem neuerdings auch noch gemäß einer Kammergerichtsentscheidung als Vergehen nach § 292 Strafgesetzbuchs wegen Wilddiebstahls.
Es sind geschützt: Der Seeadler und der Höckerschwan durch Ministerialverordnung vom 30. Mai 1921, der Singschwan und der Zwergschwan durch Ministerialpolizeiverordnung vom 13. Juni 1922, der Großtrappe durch Ministerialpolizeiverordnung vom 24. Juli 1923 (nur der Hahn ist im Monat März frei) und der Zwergtrappe durch Ministerialverordnung vom 30. Mai 1921.
Zur Vermeidung von Irrtümern wird künftig auf den Jagdscheinen die Trennung zwischen Schon- und Schutzzeiten aufgegeben werden, beide Zeiten werden zusammen aufgeführt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 10. September 1928, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Ueber einen Zwischenfall, an dem drei auswärtige junge Leute und der Jagdpächter beteiligt waren, berichteten wir zu Anfang des vorigen Monats. Bekanntlich hatte der Jagdpächter auf zwei der jungen Leute geschossen, glücklicherweise, ohne zu treffen. Das Landratsamt hat dem Jagdaufseher nun den Jagdschein abnehmen lassen. Eine weitere Klärung dieser Angelegenheit wird die Gerichtsverhandlung bringen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Juli 1929, Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Durch die Aufmerksamkeit einer Nachbarin konnten hier zwei Einbrecher auf frischer Tat ertappt werden. Da ihnen das Geld "ausgegangen" war, hielten es die beiden 17- und 18-jährigen Arbeiter A. und G. aus Berlin für zweckmäßig, sich zunächst ein Motorrad zu beschaffen. Sie fanden es auch in der Bismarckstraße in Charlottenburg und fuhren nun in die Umgegend Berlins, um jede Gelegenheit zu einem Diebstahl auszukundschaften. So führte sie das Schicksal auch nach Blumberg. Durch aufgebrochene Fenster waren sie in zwei Wohnungen, deren Inhaber auf dem Felde waren, eingedrungen und hatten hier alles Mitnehmenswerte zusammengepackt. Dabei wurden sie von einer Nachbarin der Bestohlenen bemerkt, die den zufällig vorbeikommenden Jagdaufseher um Unterstützung bat. Mit dem Gewehr hielt er die beiden Burschen solange in Schach, bis die Landjägereibeamten erschienen und die beiden festnahmen. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 8. Mai 1931, Amtsbezirk Blumberg

Beisetzung des Grafen von Arnim.
Blumberg, 7. Mai. Am Dienstag nachmittag fand in Muskau die Beisetzung des so plötzlich verstorbenen Grafen von Arnim statt. Zu den Festlichkeiten hatte sich, wie zu erwarten stand, eine nach Tausenden zählende Menschenmenge eingefunden. Das sonst so ruhige Parkstädtchen war wie verwandelt, und die Polizei wurde des Autoverkehrs kaum Herr.
Am Montag abend hatte für die nächsten Angehörigen eine Trauerfeier im Schlosse stattgefunden. Anschließend war der Sarg nach der Stadtkirche überführt worden, wo am Dienstag vormittag der Besuch für die Bevölkerung freigegeben war. Zur Trauerfeier selbst war das Kirchenschiff dicht von Leidtragenden besetzt. Geh. Konsistorialrat Schulz*Breslau hielt die Trauerrede.
Inzwischen hatten sich die Abordnungen der zahllosen Vereine im Park aufgestellt. Nach der Trauerfeier wurde der Sarg aus der Kirche getragen. Vor dem Leichenwagen schritten die gräfl. Forstbeamten, dahinter wurde, gesattelt und gezäumt, das Leibroß des Verstorbenen geführt, das ihn schon im Felde begleitet hatte. Es folgte die gräfliche Familie mit den nächsten Verwandten, dem Großherzog von Hessen und dem Grafen Dohna*Schlobitten. Der Kronprinz hatte, da er in Italien weilt, einen Sohn als Vertreter entsandt; ferner bemerkte man den ägyptischen Gesandten und viele hohe und höchste Offiziere. Acht Geistliche aus den Kirchen, in denen der Graf Patron war, schritten im Zuge mit.
Ueber die Schloßrampe ging der endlose Zug, dann durch den Blauen Garten, über die Doppelbrücke und über den Viadukt zum Mausoleum. Hier hielt Superintendent May*Muskau die Grabrede, und am Schluß rief jeder der acht Geistlichen einen Segensspruch über die Gruft.
Die Artillerie der Schützengilde hatte, während der Zug sich durch den Park bewegte, den Trauersalut von dem die Häuser überragenden Hochpark aus geschossen. Während nun der Sarg sich in die Tiefe senkte, spielte die Kapelle die schlichte, ergreifende Weise vom guten Kameraden. Die Jägerei blies das wunderbare Jagdsignal "Jagd vorbei", und der Kriegerverein Muskau schoß drei Ehrensalven über das Grab. Zum Schluß spielte auf den früher geäußerten Wunsch des Verstorbenen hin die Regimentsmusik den Parademarsch des Garde-Kavallerie-Regiments. Dann ging das Trauergefolge auseinander.


Niederbarnimer Kreisblatt, ca. 13. Mai 1931, Amtsbezirk Blumberg

Wegen Mangels an Beweisen
Blumberg, 11. Mai. Die Arbeiter Matysiak und Mania aus Berlin standen unter der Anklage der Wilddieberei. Sie sollen am 26. August v. J. bei Blumberg in der beim alten Bernauer Weg gelegenen Waldung ein Reh geschossen haben. An jenem Tage hörte der Heger Wolf auf seinem Dienstgang einen Schuß und sah, wie in einiger Entfernung zwei Männer aus dem Walde auf die Straße bogen. Er fand in der Nähe der Stelle, wo er die beiden gesehen hatte, wohlversteckt ein erlegtes Reh liegen. Förster und Landjäger wurden ins Bild gesetzt und man traf Anstalten, die Wilddiebe zu fangen.
Am 29. August sah man an der Stelle, wo das Reh geschossen worden war, zwei Männer lagern, die Rucksäcke trugen. Man bemächtigte sich ihrer und brachte sie nach Bernau zur Polizeiwache, wo man ihre Personalien feststellte und bei ihnen einen zusammengelegten geladenen Tesching mit Schalldämpfer fand. Diese Gegenstände wurden samt der beiden Rucksäcke beschlagnahmt. Die Säcke wurden zur Untersuchung eingesandt, und die wissenschaftlichen Sachverständigen sagten aus, daß darin Haare von Hasen und Rehen jüngerer und älterer Herkunft, sowie Blutflecke von Hasen und Kaninchen und von Rehen oder Hirschen sich befanden. Alles das deutete darauf hin, daß man es mit gewerbsmäßigen Wilddieben zu tun hatte.
Die Beiden bestreiten aber jede Schuld. Sie wollen sich auf einem Spaziergang befunden haben. Mit dem Tesching wollten sie Schießübungen veranstalten. Das Gericht kam, da beiden nichts nachzuweisen war, zu einem Freispruch.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. Mai 1933 , Amtsbezirk Blumberg [!]

Ahrensfelde. Das überaus seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern am Sonnabend Wilhelm Hase und seine Ehefrau. Echt deutsch, wie beide erzogen, so sind sie geblieben! Sicher nimmt die ganze Gemeinde herzlichen Anteil an dem Jubelfeste, erfreuen sich doch beide Ehegatten bis ins hohe Alter hinein der uneingeschränkten Liebe und Verehrung aller Volksschichten unserer Bevölkerung. So manches Ehrenamt hat der Jubelbräutigam in jungen Jahren bekleidet, sei es in der Kirchen- oder politischen Gemeinde. Und weit über die Grenzen des Ortes hinaus war "der Gastwirt" bestens bekannt. Selbst Groß-Berlin kannte und kennt ihn durch seinen Reitersport, war er es doch, der im Verein mit seinem Nachbarn Junghans den Reiterverein - den ältesten der Mark - vor 40 Jahren gründete. Noch als 75jähriger stieg er bei der Parade des Vereins gelegentlich einer Jubelfeier in den Sattel. - Und als Waidmann hatte er weite Teile der Mark kennengelernt, und wo Wilhelm war, da war Leben. Noch heute erzählt er mit Genauigkeit, ohne das bekannte "Latein", über seine vielen Jagdtrophäen, um die ihn mancher beneidet. Wir wünschen dem noch rüstigen Jubelpaare weitere gesunde Lebensjahre.


Niederbarnimer Kreisblatt, 22. Januar 1934, Titelseite, gekürzt

Das neue Preußische Jagdgesetz
Die idealen Aufgaben der deutschen Jägerei / Alle Jäger in einer Fachschaft
Weidmanns Dank, Hermann Göring!
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Niederbarnimer Kreisblatt, 24. August 1934, Amtl. Bekanntmachungen des Kreises Niederbarnim

Selbstschüsse
Dem Gastwirt Hermann Meißner in Mehrow ist widerruflich die polizeiliche Genehmigung erteilt worden, auf seinem Grundstück in Mehrow Selbstgeschosse zu legen.
Ahrensfelde b. Berlin, d. 23. August 1934
Der Amtsvorsteher als Ortspolizeibehörde


Niederbarnimer Kreisblatt, 1. Dezember 1934, Altlandsberg und Umgebung, anonymisiert

Blumberg. Die Gemeindejagd wurde dem bisherigen Pächter Dr. Richter - Berlin für den Rest der laufenden Jagdzeit wieder überlassen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 12. Dezember 1934, Altlandsberg und Umgebung

Blumberg. Bei der Gemeindejagd wurden am Sonnabend 112 Hasen und 2 Fasanen erlegt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 3. Januar 1935, Amtliche Bekanntmachungen des Kreises Niederbarnim

Bekanntmachung
Zu verkaufen: Eine Jagdflinte und eine goldene Herrenuhr mit goldener Kette.
Angebote, evtl. nach vorheriger Besichtigung im Gemeindebüro, bitte ich bis zum 10. Januar bei mir abzugeben.
Hönow, den 2. Januar 1935
Der Gemeindeschulze


Niederbarnimer Kreisblatt, 26. Juli 1935, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der gemeinschaftliche Jagdbezirk 2 der Gemeinde ist an den Regierungsbaumeister a.D. Peter Klein - Berlin ab 1. August auf 9 Jahre 8 Monate verpachtet worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 23. Oktober 1936, Oranienburger General-Anzeiger, gekürzt

Drama im Walde von Hoppegarten
Förster erschießt den Forstverwalter - Selbstmord des Täters - Das Nachspiel einer Kündigung
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Niederbarnimer Kreisblatt, 25. März 1938, Amtl. Bekanntmachungen des Kreises Niederbarnim

Bekanntmachung
Im Amtsbezirk Blumberg ist amtstierärztlich die Maul- und Klauenseuche festgestellt und über Blumberg und den Ortsteil Gut die Sperre verhängt worden.
Blumberg, den 24. März 1938
Kreis Niederbarnim
Der Amtsvorsteher der Ortspolizeibehörde