Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 9.1.1963

Es steht eine Mühle
Eine öffentliche Anfrage an den Rat des Kreises und den VEAB

Mehrow. Seit Jahren bemüht sich unsere LPG, um den in unserer Gemeinde-Mühle befindlichen Schrotgang sowie einige Lagerräume zu nutzen. Gegenwärtig wird die Mühle vom VEAB-Kreisbetrieb als Lager genutzt. Zur Zeit ist es so, daß wir sämtliches Futtergetreide in der LPG Altlandsberg schroten lassen müssen. Das verursacht uns seit Jahren erhöhte Kosten, die wir aber vermeiden können, wenn wir den Schrotgang in unserer Mühle nutzen könnten.

In wiederholten Aussprachen mit Vertretern ders VEAB-Kreisbetriebes Bernau und auch durch an den Rat des Kreises gerichtete diesbezügliche Anträge hofften wir auf eine Klärung der Angelegenheit. Nach Angaben des stellvertretenden Direktors des VEAB-Kreisbetriebes sollte eine Regelung bis Ende des Jahres 1962 im Einvernehmen mit dem Rat des Kreises erfolgen. Zu Beginn des Jahres 1963 mußten wir auf Grund einer erneuten Nachfrage beim Direktor des VEAB feststellen, daß noch keine Klärung erfolgt ist, da der Rat des Kreises nicht die entsprechende Unterstützung leistete.

Wir stellen heute die öffentliche Anfrage an den Rat des Kreises und den VEAB-Kreisbetrieb Bernau, wann man endlich gedenkt, uns in unseren Bemühungen zur weiteren Stärkung unserer Entwicklung zu unterstützen?

Dazu erklärten wir nochmals, daß es möglich ist, uns den Schrotgang in der Mühle zur Verfügung zu stellen. Zur Erleichterung unserer Arbeit sind wir daran stark interessiert.
Genossenschaftsbauer
Karl Wunschock

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 28.1.1963

Wir helfen den Alten

Ahrensfelde. Das ist unser Pionierobjekt während der anhaltenden Kälte. Wir haben uns Gedanken gemacht was wir als Pioniere tun können, um auftretenden Schäden vorzubeugen. Klaus und Monika sind zur Gemeinde gegangen und haben die Namen aller alten und kranken Menschen aufgeschrieben. Diese haben wir dann aufgeteilt, so daß jede Gruppe 10 Rentner zu betreuen hat.

In Mehrow geht das schon ganz gut. Die Pioniere im Hort sind begeistert von der Timurhilfe, die sie leisten. Zwei Pioniere gehen jeden Tag zu Oma Lemke, die krank im Bett liegt. Die Pioniere kaufen für sie ein, holen ihr die Kohlen und heizen.

Aber leider gibt es noch einige mißtrauische Menschen, die uns einfach die Tür vor der Nase zumachen. Doch wir lassen uns nicht mutlos machen und versuchen es immer wieder.

Wir denken aber auch an die Industrie, d. h. an unsere Arbeiter in den Kohlebergwerken, die so tapfer sind. Trotzdem kann nicht so viel Kohle geliefert werden, wie gebraucht wird. Deshalb haben wir Pioniere den Kampf gegen den Wattfraß angesagt. Einige von uns haben Flugblätter geschrieben und in die einzelnen Haushalte verteilt. Alle Einwohner werden darin aufgefordert, sparsam mit Strom und Gas umzugehen.

Pionierfreundschaft
"Nikolai Ostrowski"
Ahrensfelde/Eiche/Mehrow

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 19.2.1963

BTSG Ahrensfelde-Traktor Biesenthal 0:7

In diesem Nachholepunktspiel der 1. Kreisklasse kamen die Gäste erst in der zweiten Halbzeit der von Schiedsrichter Henze (Schönow) gut geleiteten Begegenung zu einem klaren Erfolg. Vor dem Wechsel konnten die Platzherren noch mithalten und tauchten auch einige Male gefährlich vor dem Biesenthaler Tor auf. Der gute Totwart der Ahrensfelder ließ mit gekonnten Paraden die Biesenthaler Stürmer, die im Gegensatz zum Vorsonntag viel besser spielten, schier verzweifeln. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang der erste Treffer, nachdem der Ahrensfelder Schlußmann vorher noch einen Handstrafstoß gemeistert hatte.

Nach dem Wechsel aber brach die gastgebende Mannschaft mehr und mehr zusammen, und in regelmäßiger Folge schnellte die Torskala bis zum Endergbanis von 7:0 für Biesenthal empor.

Den Torsegen teilten sich: S. Felkel (2), Lubitz (2), H. Felkel (2) und Bolz.

Im Vorspiel unterlag Traktor Biesenthal II der zweiten Mannschaft von Vorwärts Bernau mit 2:10 Toren.
H.F.

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 6.3.1963

Höchsten Nutzen erzielen

Blumberg. Dem Rat der Gemeinde stehen in diesem Jahr 10000 DM für die Verbesserung der Straßenbeleuchtung zur Verfügung. Nach einer Aussprache mit acht Elektrikern des Ortes erklärten sie sich bereit, die Straßenbeleuchtung im Nationalen Aufbauwerk zu montieren.

Für die Hauptinstandsetzungen gemeindeeigener Häuser stehen 21000 DM bereit. Diese Mittel müssen so genutzt werden, daß der höchste ökonomische Nutzen erzielt wird. Darum werden nach der Bereitstellung des Materials auch hier verschiedene Reparaturen im NAW durchgeführt.

Ueber ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle im Ortsteil Elisenau wären die Bewohner sehr erfreut. Für den Bau eines solchen Häuschens wird darum vom Rat der Gemeinde das Material zur Verfügung gestellt.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 25.3.1963

Kurz berichtet

Mehrow/Willmersdorf. Die Genossenschaftsbauern der LPG "Morgenrot" erfüllten den Volkswirtschaftsplan in Rind bis zum 10. März mit 136,2 Prozent. Die Genossenschaftsbauerrn der LPG "Freie Erde" lieferten bis zum gleichen Tag 128,4 Prozent zum Volkswirtschaftsplan ab.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 25.3.1963

Wie lange noch ...

... soll wohl der Verkaufswagen der HO in Blumberg auf der Straße stehen ? Da die Verkaufsstelle renoviert wurde, benötigte man diesen für etwa drei Wochen zur Aufrechterhaltung des Verkaufes von Backwaren. Nun sind seit dieser Zeit fast vier Monate vergangen, und der Wagen steht immer noch am Straßenrand. Die Hinweise, die die Verkaufsstellenleiterin des öfteren Vertretern der HO-Leitung gab, den Wagen doch abzuholen, blieben ohne Erfolg.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 18.4.1963

Umfangreiches Kultur- und Sportprogramm

Die Leitung der BTSG Ahrensfelde beschäftigte sich in ihrer Sitzung am 10. April mit der würdigen Umrahmung der Festtage der Arbeiterklasse im Monat Mai und beschloß ein umfangreiches Programm mit Kultur- und Sportveranstaltungen.

Am Vorabend des 1. Mai findet in der HO-Gaststätte am Bahnhof der Farblichtbildervortrag "Bei uns daheim" statt. Dazu singen Schüler der Polytechnischen Oberschule des Ortes. Am Vormittag des Internationalen Kampf- und Feiertages der Arbeiterklasse beginnen die Fuß- und Volleyballspiele um die Wanderpreise des Rates der Gemeinde Ahrensfelde. Nach der Maidemonstration führt die Sektion Reitsport ein Jagdspringen durch.

Auch der Nachmittag bietet ein reichhaltiges Sportprogramm. Im Mittelpunkt steht ein Läufertag mit Sportlern aus unserem Kreis und Berlin, der durch Turnvorführungen der Kleinkindergruppe und der Sektion Turnen unterbrochen wird. Außerdem finden die Pokalspiele sowie ein Dressurreiten statt. Beim Schachspiel und Luftgewehrschießen hat jeder Ahrensdorfer [!] Gelegenheit, sein Können zu beweisen.

Am Tag der Befreiung treffen sich nachmittags die Tischtennisspieler zur Ermittlung des Ortsmeisters. Die Schachspieler haben an diesem Tag sowjetische Freunde zu einem Wettkampf zu Gast. -sch-


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 21.5.1963, gekürzt:

Dramatische Kämpfe auf der Bernauer Schleife

Mehr als 35000 Zuschauer erlebten am Sonntag auf der Bernauer Schleife ein dramatisches Motorrad- und Wagenrennen; wo sich die DDR-Elite und internationale Fahrer packende Duelle lieferten.

Mit großér Spannung wurde der Lauf der Formel-Junior-Rennwagen der Leistungsklassen I und II erwartet. Hans Roediger vom MC Dresden hatte mit seinem Melkus Wartburg besonderes Pech. Schon verspätet kam er vom Start ab. Doch dann jagte er mit einer begeisterten Fahrt zur Spitze vor, die seit der vierten Runde von dem Leipziger Leutert ungefährdet gehalten wurde. Nur noch 100 Meter betrug in der letzten Runde der Abstand zu Leutert. Plötzlich kam der Wagen leicht ins Schleudern. Trotz eines Reifenschadens fuhr Hans Roediger weiter. Unter großem Jubel der Zuschauer und mit schlingerndem Hinterrad konnte er die Ziellinie vor Markhoff und somit als Zweiter erreichen. In diesem Rennen siegte Siegfried Leutert in 32.22 Minuten gleich 112,8 km/h.

Der nachfolgende Lauf der Leistungsklasse I sollte noch spannender werden. Doch im Laufe des Rennens zeigte sich, daß fast alle Fahrzeuge der DDR-Fahrer von Schäden betroffen worden.

Trotzdem gab es noch einen Kampf zwischen dem Belgier Andree Liekens und seinem Sportkameraden Jean Claude Frank, beide auf einem Cooper. Immer schneller wurde Jean Claude Frank. Zur 6. Runde angesetzt, mußte er jedoch nach einigen hundert Metern halten. Das Kühlwasser kochte. Da nicht gleich Wasser zur Stelle war, wurden schnell einige Flaschen Limonade aufgegossen und in toller Jagd ging die Fahrt weiter. In der Berliner Kurve hatte er jedoch seinen Sportkameraden überholt und sicher fuhr er nunmehr seinem Sieg mit entgegen. In 39.38 Minuten gleich 115,2 km/h konnte er die 15 Runden zurücklegen.

Seifert (MC Dresden) auf einem der neuen SEG Wartburg und Tegeler (MC Plauen) auf einem der neuen Melkus Wartburgs, erreichten das Ziel mit einer Runde Rückstand.
*
Eine tolle Fahrt zeigte auch Werner Musiol vom MC Ludwigsfelde. Er überrundete das gesamtge übrige Feld. Mit einer Zeit von 33.21 Minuten gleich 109,5 km/h raste er mit seiner MZ über das Zielband.

Große Begeisterung löste bei den Zuschauern der Start der Serienmaschinen aus. Brigitte Walther vom MC Zschopau auf ihrer ES fuhr einen guten Lauf und konnte noch einen guten 4. Platz erreichen. Als Helga Steudel im 3. Rennen zunächst führte, da brausten die begeisterten Zuschauer auf. Doch schon in den nächsten Runden fiel sie immer mehr zurück. Die "alten Hasen" hatten sich etwas vorgenommen. Doch sie alle wärem "sauer" geworden, hätte Helga nicht irgendeinen Defekt an ihrer Maschine. Sie kam nicht mehr so richtig auf Touren. Trotzdem fuhr sie einen großartigen Lauf.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 7.6.1963

Schwarzfahrt endete an einem Haus

Ohne im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein, befuhr der Arbeiter Werner Zandt von der LPG "Morgenrot" mit einem nichtzugelassenem Krad am 31. Mai 1963 gegen 1820 die Dorfstraße in Mehrow. Infolge mangelder Fahrpraxis und unter erheblicher Einwirkung von Alkohol verlor er die Gewalt über das Fahrzeug, fuhr über den rechten Fußweg und landete danach gegen ein Haus. Hierbei zog sich Zandt leichte Verletzungen zu.

Laut § 5, Absatz 1, der Straßenverkehrszulassungsordnung muß jeder, der auf öffentlichen Straßen ein Kraftfahrzeug führt, eine Erlaubnis der Deutschen Volkspolizei besitzen.

Der § 92 der STVZO droht in schweren Fällen bei Fahrern ohne Fahrerlaubnis im öffentlichen Straßenverkehr Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren und Geldstrafen an. Gleichfalls wird in schweren Fällen bestraft, wer als Halter eines Kraftfahrzeuges dessen Führung unter oben angeführten Umständen gestattet.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 8.6.1963, gekürzt

Keine Stunde mehr verlieren, Rübenwürger vernichten!

...
Begünstigt durch das gute Wetter wachsen überall die Rüben, aber auch das Unkraut sehr schnell. Es ist daher keine Stunde mehr zu verlieren, um dem Rübenwürger auf den Pelz zu rücken.
...
Schönfelde hinkt hinterher

... Wollen diese Kollegen den Schaden selber bezahlen ?

Vorsitzender gibt gutes Beispiel

Der Genosse Lüdke, Vorsitzender der LPG Mehrow, macht das anders. Er selbst stellt sich an die Spitze, indem er einen Morgen in persönliche Pflege übernahm. In den frühen Morgenstunden ist er bereits auf seinem abgesteckten Schlag anzutreffen.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 8.6.1963

Unsere aktuelle Tabelle:
Höchste Zeit!

Besonders in den letzten Tagen hat das Tempo beim Auslegen der letzten Kartoffeln sowie der Aberntung der Winterzwischenfrüchte nachgelassen.

So haben noch die LPG
     Prenden 4 Hektar
     Schönow 4 Hektar
     Tempelfelde 13 Hektar
Kartoffeln zu legen. Hier wird es höchste Zeit, wenn noch Durchschnittserträge erreicht werden sollen.

In der Aberntung der Winterzwischenfrüchte bilden die LPG
     Hirschfelde mit 24 Hektar
     Schönfeld mit 39 Hektar
     Mehrow mit 10 Hektar
     Willmersdorf mit 10 Hektar
das Schlußlicht in unserem Kreis.

Auch der Anbau von Silomais läßt in einigen LPG noch sehr zu wünschen übrig. So liegen die LPG Biesenthal, Blumberg, Eiche, Klosterfelde, Mehrow, Prenden, Tempelfelde und noch weit mehr unter dem Kreisdurchschnitt.

Mit der Wiesenmahd haben noch nicht die LPG Basdorf, Biesenthal, Danewitz, Ladeburg und Prenden begonnen. Will man hier "Holz" ernten?


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 24.7.1963, gekürzt:

Mähdrescher im konzentrierten Einsatz

Die Vegetationsperiode ist auch in unserem Kreis unterschiedlich. In einigen LPG können die Mähdrescher die Arbeit aufnehmen, in anderen noch nicht oder bedingt.

In der LPG "Morgenrot" in Mehrow ist die Vegetationszeit des Roggens beendet. Doch der Vorsitzende, Arno Lüdke, war der Meinung: "Wir können noch mehr Mähdrescher einsetzen". Der Ernteoperativstab überprüfte daraufhin gemeinsam mit den Genossenschaftsbauern die Flächen und organisierte über Nacht das Umsetzen von vier weiteren Mähdreschern in die LPG "Morgenrot". Ab gestern arbeiten insgesamt sieben Mähdrescher in dieser LPG.

Ein zügiger Erntevorlauf ist auch notwendig, denn bis zum Abend des 2. Juli waren erst 9 Prozent der Gesamtfläche des Kreises gemäht. Den größten Anteil an diesen 9 Prozent haben die LPG Typ III Schönfeld 23, Lindenberg 22, Hirschfelde 18, Blumberg und Eiche mit je 17 Prozent gemähter Fläche.

Das Volksgut Börnicke hat mit 24 Prozent einen guten Stand erreicht, Lanke mit 17 Prozent hält auch noch mit. Aber insgesamt liegen die Volksgüter mit 6,9 Prozent völlig ungenügend im Rennen.
...
Weidlich

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 25.7.1963

Bis Freitag: Mahd - Drusch - Ablieferung
Gespräch mit den Vorsitzenden Arno Lüdke, LPG Mehrow

Mähdrescher rollt hinter Mähdrescher auf den Roggenschlägen der LPG "Morgenrot" in Mehrow. Es sind fünf an der Zahl. Löst das nun Freude oder Genugtuung beim Vorsitzenden der Genossenschaft Arno Lüdke aus oder ...? Doch lassen wir ihn selbst sprechen.

"Einerseits löst es natürlich Freude aus, denn wir haben in unserem Komplex drei Mähdrescher. der Ernteoperativstab beschloß aber am 22. Juli uns vier weitere Mähdrescher zu schicken. Davon sind nur drei eingetroffen. Einer steht zur Zeit in der Schmiede und wird repariert. Daher also nur fünf im Einsatz."

"Wie weit seid ihr mit der Ernte und wie ist der Ernteablauf der nächsten Tage ?"

"Wir haben bisher 44 Hektar Hafer, Gerste und Roggen gebindert und bis heute abend (23.7.) 31 Hektar Mähdrusch geleistet. Es verbleiben uns noch 107 Hektar Mähdrusch, die wir bei durchschnittlichem Einsatz von sechs Mähdreschern bis zum freitag abend bewältigen wollen.

Den Staatsplan in Roggen wollen wir ebenfalls bis Donnerstag/Freitag erfüllen, denn der Staat soll das erste Getreide haben, um kontiniuierlich zu planen.

Nach dem Mähdrusch setzen unsere Pressen und Häcksler ein. Das Strohhäckseln werden wir auf jeden Fall auf 30 Hektar durchführen. Wir häckseln aber zum erstenmal. Wenn wir es maschinenmäßig schaffen, werden wir noch auf 30 weiteren Hektar häckseln. Das gehäckselte Stroh blasen wir in einen Pilz, den wir unmittelbar am Stall errichten. Wir haben uns ausgerechnet, daß wir nicht nur jetzt Arbeitskräfte und Zeit dabei sparen, sondern auch in den weiteren Arbeitsfolgen."

"Wie sieht es mit der weiteren Fließarbeit aus?"

"An den Getreideschlägen lagen schon 120 Tonnen Kalk verteilt, so daß wir unmittelbar nach Räumung der Fläche die Stoppelkalkung durchführen. Es reicht für etwa zwei Drittel der gesamten Fläche für Mähdrescher. Natürlich rechnen wir uns dadurch höhere Erträge für die Nachfrucht aus. Wir bestellen 17 Prozent mit Winterzwischenfrüchten, 30 Hektar mit Stoppelsaaten und 50 Hektar mit Unter- und Nachsaaten. Nicht einbegriffen sind hierbei die Luzerneflächen."

"Noch eine Frage: Wie sieht es bei Euch mit dem Wettbewerb aus und wie hilft Euch das ganze Dorf?"

"Die Wettbewerbskommission hat am 13, Juli die Wettbewerbsbedingungen für alle Arbeiten in der Ernte erarbeitet. Wir prämieren nach Leistung und Qualität. Alle, die uns bei der Ernte unterstützen, werden ebenfalls in die Prämierung mit einbezogen.

Die Bevölkerung des Ortes hat uns schon in drei Einsätzen beim Roden der Frühkartoffeln geholfen. Dadurch konnten wir 13 Hektar bis zum Beginn der Getreideernte roden. Die Mädchen, die zur Zeit schulfrei haben, helfen täglich in der Gärtnerei. Alle örtlichen Kräfte, die uns helfen, werden nach den Saisonsätzen bezahlt.

Abschließend möchte ich sagen, wir sind in vollem Gang. Jetzt wird nicht auf die Uhr geschaut, sondern auf den zügigen Fortgang der Arbeiten. Je schneller und verlustärmer wir die Ernte einbringen, desto größer ist der Nutzen für die Genossenschaft, für uns alle."

"Ich danke für dieses Gespräch."
H.H.

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 12.9.1963

Mehrow erntet mit Tempo
Wir haben die richtigen Lehren aus der Getreideernte gezogen -
Die Hackfruchternte muß sachkundig und vorausschauend geleitet werden.

Überall beginnt in diesen Tagen die Hackfruchternte. Mehr als 1600 Studenten der Karl-Marx-Universität Leipzig haben sich für die nächste Woche angekündigt und 200 Studenten der Textilingenieurschule aus Berlin werden schon in den nächsten Stunden für die richtige Erntestimmung sorgen.

Aber auch viele freiwillige örtliche Arbeitskräfte werden neben den Studenten, den Genossenschaftsbäuerinnen und -bauern ihre Verpflichtung - tatkräftig bei der Bergung der Kartoffeln - einlösen.

Viele hunderte von Bürgern unseres Kreises werden in den nächsten Tagen und Wochen den Wahlaufruf zur Tat machen.

Doch sie alle haben in ihrer Arbeit einen guten Verbündeten - die moderne Technik.

Ueber 120 Kartoffelkombines, Siebkettenroder und Schleuderradroder stehen bereit.

Aber was nützen all die Arbeitskräfte, die moderne Technik, wenn ihr Einsatz nicht gut durchdacht und nicht sachkundig geleitet wird? Wir berichteten in den letzten TAgen darüber, daß die Genossenschaftsbauern der LPG "Morgenrot" aus Mehrow bereits über 30 Prozent Kartoffeln geborgen haben.

Bei einer Anbaufläche von 75 Hektar sind das 25 Hektar. Eine gute Leistung.

Lassen wir den Kollegen Lüdke, Vorsitzender dieser LPG selbst sprechen:

"Ja, wir haben aus den Erfahrungen der letzten Jahre, aber besonders aus der Getreideernte, die richtigen Schlußfolgerungen gezogen.

Nicht immer wurden die Erntearbeiten gründlich vorbereitet. So z.B. im Jahre 1958. Damals wären wir beinahe mit unseren Kartoffeln eingefroren, hätten wir nicht alles daran gesetzt, die letzten Hektar Kartoffeln mit großem Kraftaufwand zu bergen.

Die erste Schlußfolgerung war, daß wir mehr frühe und mittelfrühe Kartoffeln anbauten.

Jetzt haben wir das so organisiert, daß vor der Getreideernte 15 Hektar und bis zur Hackfruchternte mindestens 30 Hektar Kartoffeln aus dem Boden sind.

Doch das ist nicht allein entscheidend.

Beginnen muß man damit, die moderne Technik besser auszulasten, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt bei allen Erntearbeiten durchzusetzen, sowie den sozialistischen Wettbewerb und das Prinzip der materiellen Interessiertheit als eine Methode der besseren Leitungstätigkeit zu betrachten.

Weil wir mehr mit dem Mähdrescher ernteten, im größeren Umfange das Stroh häckselten, konnten wir einige Tage Vorsprung erarbeiten. Außerdem gibt es die Vereinbarung, daß alle Mitglieder während der Ernte bis 17.30 Uhr arbeiten.

Am Freitag und Sonnabend wird kaum ein leitender Funktionär im Büro anzutreffen sein. An diesen Tagen sind alle auf dem Felde.

Weil alle Mitglieder großes Interesse an einer hohen Produktion haben, gibt es keine unnützen Debatten über Selbstverständlichkeiten. Im Gegenteil. Die Mitglieder verlangen von den Leitungskadern eine straffe Arbeitsorganisation, um die Hackfruchternte bis zum 10. Oktober abschließen zu können. Sie haben recht. Wer jetzt eine Pause zuläßt, die Hackfruchternte nicht gut organisiert, der wird seine Kartoffeln bis zum Einbruch des Frostes nicht geborgen haben."
H. Sch.

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