Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


Vorheriger Jahrgang (1960) Neuer Tag Nächster Jahrgang (1962)

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 2.2.1961

50 Jahre Freiwillige Feuerwehr

Am 28. Januar 1911 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ahrensfelde gegründet. Das 50jährige Jubiläum haben wir in einer Feier gewürdigt, an der auch noch ein Teil der Mitbegründer als Ehrenmitglieder der Feuerwehr Ahrensfelde teilnahmen.

Mit einer Handdruckspritze ausgerüstet begann die Feuerwehr im Jahre 1911 ihre Arbeit zum Schutz des Eigentums der Bürger von Ahrensfelde vor der Feuergefahr. Die zwei Weltkriege rissen einen Teil der Kameraden aus ihren Reihen. Doch immer wieder fanden sich Männer, die die Arbeit im Brandschutz aufnahmen.

Nach dem Zusammenbruch des Hitlerregimes begannen die noch verbliebenen Kameraden der Feuerwehr sofort wieder mit dem Aufbau der Feuerwehr von Ahrensfelde. Durch viele freiwillige Arbeitsstunden der Kameraden hat sich die Feuerwehr wieder zu einer stets einsatzbereiten Wehr entwickelt.

Zwei selbst aufgebaute Fahrzeuge mit zwei Tragkraftspritzenanhängern gehören zu ihrer heutigen Ausrüstung. Ihre Tätigkeit im vorbeugenden Brandschutz hat dazu beigetragen, daß in der letzten Zeit kein Brand in Ahrensfelde entstanden ist.

Die Ehrenmitglieder wurden mit einer Urkunde für 50 Jahre treue Arbeit im Brandschutz durch den Rat der Gemeinde ausgezeichnet. Der Rat des Kreises Bernau, Abteilung Brandschutz, dankte den Kameraden der Wehr für ihre gute Arbeit und überreichte ihnen eine Prämie von 150 DM. Auch der Siedlerverein von Ahrensfelde sprach seinen Dank für die Arbeit im Brandschutz aus und überreichte den Kameraden der Wehr eine Prämie von 50 DM.

Der Wehrleiter, Kamerad Jauert, kann auf eine 10jährige Tätigkeit als Wehrleiter der Feuerwehr von Ahrensfelde zurückblicken. Der Bürgermeister der Gemeinde überbrachte ihm und der Wehr die besten Wünsche für die geleistete Arbeit im Brandschutz und ehrte den Kameraden Jauert mit einem Präsentkorb.
Wegner

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 23.2.1961

Ein Thema, das alle interessierte
Die besten Erfahrungen anwenden - der Weg zur guten genossenschaftlichen Arbeit

Mehrow
. Zehn Genossenschaftsbauern bei der LPG des Typ I nahmen am Vortrag über das Thema: "Wie muß die genossenschaftliche Arbeit in der LPG Typ I organisiert werden", der von der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse organisiert wurde, teil. Die aufgeworfenen Fragen der Genossenschaftsbäuerin Malucke, des Genossenschaftsbauern Kloppsteck [!] u. a., wie die Futterverteilung nach Leistung, Bodeneinheiten und Großvieheinheiten erfolgen soll, wurden allen Anwesenden richtig erläutert und am Beispiel erklärt.

Genosse Kloppsteck hat noch weitere Fragen an die Kollegen der RTS wegen der Uebernahme der alten Technik und des zweckmäßigen Einsatzes der alten und der neuen Technik, die alle Genossenschaftsbauern bei der jetzt vor uns stehenden Frühjahrsbestellung interessiert. "Bevor wir noch nicht Genossenschaftsbauern waren, kam oftmals ein Vertreter der MTS zu uns, jetzt scheint es so, als wenn die Mitarbeiter Angst vor uns haben", erklärte Kollege Kloppsteck. "Wir sind für jede Hilfe dankbar, deshalb helft uns bei der Lösung unserer genossenschaftlichen Probleme", ergänzte er weiter.

Den Kollegen der RTS empfehlen wir, sich sofort mit den Genossenschaftsbauern in Mehrow in Verbindung zu setzen, damit zur Frühjahrsbestellung alle strittigen Probleme im Interesse unserer gemeinsamen sozialistischen Sache gelöst und in der höheren Produktion sichtbar werden.
VK Pagel

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 29.3.1961

Gute Tat zum Jubiläum

Ahrensfelde. Jetzt wurde in der BTSG Ahrensfelde auch mit dem Handballspielen begonnen. Die neu gebildete Mädchen- und Knabenmannschaft trug ihr erstes Spiel gegen Einheit Bernau aus. Während die Mädchen einen 6:1-Sieg errangen, unterlagen die Knaben von Ahrensfelde mit 14:1 Toren. Die beiden Mannschaften werden von dem erfahrenen Sportfunktionär Jauert betreut, der am Sonntag sein 40jähriges Sportjubiläum feierte. Nachträglich herzlichen Glückwunsch!


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 23.5.1961, gekürzt

Bernauer Schleife:
Großartige Besetzung Formel Junior 1100 ccm

In wenigen Tagen ist es soweit: Die "7. Bernauer Schleife" wird wiederum Zehntausende begeistern. Das ist nicht zuviel behauptet, denn das Nennungsergebnis der Formel Junior bis 1100 ccm garantiert erstklassigen Sport. Es werden insgesamt bei Formel Junior 3 Läufe zur Durchführung kommen. ...
Horst Brödnow

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 27.5.1961

60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Blumberg

Am 18. Mai 1961 konnte die Freiwillige Feuerwehr Blumberg auf ein sechzigjähriges Bestehen zurückblicken. In einer Festsitzung, an der Vertreter der örtlichen Organe, der Parteien sowie ein Teil alter Kameraden der heutigen Feuerwehr teilnahmen, wurde dieses Jubiläum gewürdigt.

Eine besonderer Überraschung brachten die Pioniere der Oberschule Blumberg. In einem lustigen Spiel zeigten sie das Treiben ders Schädlings "Lodrian" auf. Ausgerüstet mit Schutzhelmen der Feuerwehr führten diese Pioniere einen Kampf gegen den "Lodrian". Dieses Spiel der Pioniere, das von den Lehrern einstudiert wurde, zeigt, wie man auch in den Schulen mit den Kindern die Frage des vorbeugenden Brandschutzes lösen kann.

Aus der Chronik der Feuerwehr konnte der Kamerad Wenzel berichten, daß sich im Jahre 1901 aus 20 Bürgern des Ortes die Feuerwehr gebildet hat. Zogen die Kameraden damals zur Bekämfung von Bränden aus, so ist die heutige Arbeit der Feuerwehr der vorbeugende Brandschutzund und der Kampf um eine brandfreie Gemeinde im Kreis.

Auszeichnungen zum Jubiläumstag

Der Rat der Gemeinde brachte der Feuerwehr die besten Glückwünsche zu ihrem Jubiläum und eine Prämie von 300 DM. Der Rat des Kreises überreichte eine Prämie von 150 DM.

Für 25 Jahre treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr erhielt Kamerad Röglin die Medaille in Silber und wurde zum Brandmeister befördert. Die Kameraden Weber und Wenzel, als jetzige Leiter der Feuerwehr Blumberg, wurden zum Unterbrandmeister befördert. Sechs weitere Kameraden wurden zum Feuerwehrmann, acht Kameraden zum Hauptfeuerwehrmann und ein Kamerad zum Löschmeister befördert.

Mit einem fröhlichen "Löschen" von alt und jung fand diese Festsitzung zum Jubiläum der Feuerwehr ihren Abschluß.
Wegner

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 20.7.1961

Mehrow mähte ersten Roggen

Mehrow. Mit der Getreidemahd haben die Genossenschaftsbauern der LPG "Morgenrot" vorgestern begonnen. Auf einer Fläche von 5 ha mähten und binderten sie den Roggen. Die LPG-Mitglieder begannen die Getreideernte mit dem Einsatz von zwei Mähbindern auf einem 22 ha großen Roggenschlag.

Bürgermeister Fritz Brunn, teilte uns mit, daß die Genossenschaftsbauern das schon reife Getreide auf den leichten Böden schon jetzt mähen und aufmandeln, um einen Vorlauf zu schaffen. Aus dem gleichen Grunde hat die LPG auch mit dem zweiten Heuschnitt begonnen.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 2.8.1961

Ohne Zeitverlust voran

Mehrow. "Jeden Tag drehe ich meine Runde auf den Feldern der LPG, damit ich weiß, welche Sorgen die Genossenschaftsbauern haben, wie der Fortgang der Ernte ist und wo wir bei der Einbringung der Ernte in der Gemeinde stehen", erklärte mir der Brürgermeister Genosse Fritz Brunn. Die Leistung von rund 90 Hektar Bindermahd zeigt, daß die Binderbesatzungen des Kollegen Wegner, Kasparek und Erich Zimmer jede Stunde zur Bergung der Ernte nutzen.

Ab heute erhält die LPG Typ I Hilfe durch die Binderbesatzungen. Der Kollege Willi Konrad rückt gleichzeitig den 160 Hektar Mähdreschergetreide auf den Pelz und die LPG Typ III beginnt das erste Getreide einzufahren.

Auch Genosse Heinze von der Hochschule der Deutschen Gewerkschaften leistet durch die schnelle Reparatur der ausgefallenen Maschinen der Genossenschaft einen guten Dienst, weil durch seine aktive Hilfe mit erreicht wurde, daß längere Wartezeiten ausgeschaltet wurden.

"Wir haben jetzt den richtigen Schwung. Der gestellte Termin zur Bergung der Ernte wird nicht nur eingehalten, sondern unterboten", war die abschließende Meinung des Genossen Brunn.
VK Pagel

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 5./6.8.1961

Heute und morgen: Treffpunkt Erntefelder

Mehrow. Der Beschluß der Parteiorganisation der LPG "Morgenrot" in Mehrow, alle Schichten der Bevölkerung werden aufgesucht und angesprochen, um bei der Bergung der Ernte mitzuhelfen, wurde vom Vorstand der Genossenschaft begrüßt und richtige Schlußfolgerungen gezogen. Der Vorstand legte fest, mit allen Mitgliedern der LPG zu sprechen und sie auch sonnabends und sonntags für die Ernte zu gewinnen.

"Wir haben jetzt alle Hände voll zu tun, daß wir selbst bei ungünstigem Wetter jede Hilfe gebrauchen", war die Meinung des Vorsitzenden Kollegen Arno Lüdke, "Allein auf die Hilfe unseres Patenbetriebes, der Hochschule der Deutschen Gewerkschaften, können und dürfen wir uns nicht verlassen, weil wir nicht warten können, sondern sofort handeln müssen", führte er weiter aus. Folgende Aufgaben sind wichtig: Getreideaufstellen, Fortsetzung der Mahd, Getreide- oder Heuräumung bzw. Frühkartoffelrodung.

Bei der Bewältigung der Erntearbeiten helfen alle Genossenschaftsbauern und freiwilligen Helfer mit, ist die Meinung der Traktoristen Grützmacher, Kasperzek und Wegner. Deshalb ist es wichtig, daß alle Handwerker mit in die Ernte gehen. Ein gutes Beispiel geben die Traktoristen selbst, die nicht nur ihre, sondern alle anfallenden Arbeiten, wie Getreideaufstellen und ähnliches verrichten, wenn es mit dem Traktor nicht geht.

Auch in der LPG "Jupp Angenfort" in Löhme gibt es ähnliche Vorstellungen für den Sonnabend und Sonntag, weil auch hier richtig erkannt wird, daß die Bergung der Ernte die volle Ausnutzung jeder Stunde und jedes Tages erfordert.
VK Wepa

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 7.8.1961

Bekanntmachung Nr. 1

Seit Beschlußfassung des Kreistages (siehe "Neuer Tag" vom 21.7.1961) über die Lösung bestimmter Fragen des Grenzgängerproblems mehren sich Anträge und Forderungen der Werktätigen des Kreises, alle Grenzgänger innerhalb kürzester Frist in den Arbeitsprozeß im Kreis Bernau bzw. im Bezirk Frankfurt (Oder) einzugliedern, damit Schluß ist mit den politischen Mißbrauch von Bürgern unserer DDR durch die Frontstadtpolitiker.

In Durchführung des obengenannten Beschlusses wird angeordnet:

1. Alle Grenzgänger sind bis zum 5. September 1961 in ein ordentliches Arbeitsverhältnis im Kreis Bernau bzw. im Bezirk Frankfurt (Oder) zu bringen.

2. Dazu haben sich alle Bürger des Kreises Bernau, die einer Arbeit in Westberlin nachgehen, einer amtlichen Registrierung zu unterziehen. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um ein festes Arbeitsverhältnis oder um gelegentliche Dienstleistungen handelt.

3. Die Registrierung wird in der Zeit vom 7.8.-12.8.1961 jeweils von 8-12 Uhr und von 14-17 Uhr bei den für den Wohnsitz des Bürgers zuständigen Räten der Städte bzw. Gemeinden durchgeführt. Die betreffenden Bürger haben sich ohne Aufforderung zur Registrierung zu melden.

4. Bei Nichtbefolgung werden die Betreffenden auf der Grundlage der geltenden Bestimmungen zur Verantwortung gezogen.

Alle Bürger des Kreises werden aufgerufen, die Durchführung dieser Maßnahmen wirksam zu unterstützen.

gez. Leonhardt, amt. Vorsitzender des Rates des Kreises Bernau


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 25.8.1961

Am Rande notiert

Mehrow. 20 überörtliche Erntehelfer stehen in Bereitschaft, um, sobald das Wetter besser wird, Kartoffeln zu roden. Zur Zeit sind die Helfer in den Ställen der LPG eingesetzt.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 28.8.1961, gekürzt:

Das Friedenserntetempo muß erhöht werden

Bernau (Eig. Ber.) Der Kampf um die Bergung jeder Dezitonne Getreide und Stroh, um die Erfüllung des Staatsplanes in Getreide und in tierischen Produkten muß in unserem Kreis mit gewaltigem Elan fortgesetzt werden. Die Anstrengungen der vergangenen Tage reichen nicht aus, um die Erntearbeiten entsprechend dem Wettbewerbsaufruf des Rates des Bezirkes im wesentlichen bis zum Monatsende abzuschließen. ...

In 14 Gemeinden Erntenotstand erklärt

Auf Empfehlung des Kreisrates und des Kreisoperativstabes beschlossen samstag abend die örtlichen Räte der Schwerpunktgemeinden Blumberg, Danewitz, Eiche, Groß Schönebeck, Hirschfelde, Lindenberg, Löhme, Mehrow, Schönfeld, Stolzenhagen (Groß-LPG), Krummensee, Ladeburg, Tempelfelde und Willmersdorf, den Erntenotstand zu erklären. Das bedeutet, daß alle zur Verfügung stehenden Kräfte nach den Beschlüssen des Rates bei den Erntebergungsarbeiten mithelfen, um den Schwerpunkt schnell zu brechen.
...
Insgesamt halfen am Samstag über 1000 örtliche und 345 überörtliche Kräfte den Genossenschaftsbauern. Es wurden (jeweils ohne VEG) 223 Hektar gemäht, 118 Hektar gepreßt, auf 299 Hektar Getreide und auf 103 Hektar Stroh geräumt. Die Genossenschaftsbauern in Sophienstädt verzichteten auf Hilfe. Sie erklärten, daß sie allein die Arbeiten bewältigen. In Danewitz erklärten die Bauern, daß der Getreideplan und der Plan in tierischen Produkten bis zum 31. August erfüllt wird. Alles auf den Beinen ist auch in Krummensee. In Stolzenhagen wird man am heutigen Tage mit dem Bindern und Strohpressen fertig. In Ahrensfelde, wo am Samstag 30 und am Sonntag 40 örtliche Kräfte halfen, ist die Mahd beendet. Bis heute wird das letzte Getreide eingefahren. Der LPG in Mehrow halfen 100 Kollegen von der Hochschule der Deutschen Gewerkschaften. Während in vielen Orten unzählige Helfer tüchtig zupackten, unterschätzte der örtliche Rat von Klosterfelde sträflich die Werbung zusätzlicher Arbeitskräfte. Dort halfen am Samstag nur 30 Kollegen, davon siebzehn Lehrer.

...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 5.9.1961 (Namen gekürzt)

Maßnahmen der Regierung sind richtig

Mehrow. Die Mitglieder der Ortsgruppe der DBD K.W., N. B., R.D., H.G., G.M. und E.P. haben sich eingehend über die neuen Maßnahmen der Regierung ausgesprochen und schreiben hierzu:

"Freudigen Herzens begrüßen wir diese Maßnahmen zum Schutz des Friedens. Der 13. August 1961 ist ein großer Sieg unserer Arbeiter- und Bauern-Macht. Wir sind der Meinung, daß es richtig ist, noch in diesem Jahr einen Friedensvertrag mit Deutschland abzuschließen.

Wir werden mit angestrengten Kräften unsere genossenschaftliche Arbeit zu verrichten, um so unseren Beitrag zur Stärkung unseres Friedensstaates zu leisten. Damit die gesamte Bevölkerung aktiv mitarbeitet, werden wir gerade jetzt in der Wahlvorbereitung eine tatkräftige Arbeit im Ortsausschuß der Nationalen Front leisten. Dem Neuen, dem Fortschritt, dem Sozialismus gehört die Zukunft. Sozialismus bedeutet Frieden. Wir leisten unseren Beitrag dazu."


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 6.9.1961, gekürzt:

Mit Kosmostempo geht es weiter!
Wir dulden keinen Zeitverlust - Zwei Sonderschichten zu Ehren Titows -
Mit vollen Händen zur Wahl

Von der Brigade "Rosa Luxemburg" aus der Konsum-Textilverkaufsstelle 129 in Bernau. Berliner Straße 25, erhielten wir folgendes Schreiben:

"Wir grüßen German Titow, den großen Weltraumfahrer, und wünschen ihm weiterhin große Erfolge im Interesse aller friedliebender Menschen.
Unsere Brigade verpflichtet sich, zwei Sonderschichten zu leisten, um unsere schöne, neue Verkaufsstelle am 11. September 1961 der Bevölkerung zu übergeben und damit allen Bernauern einen guten Einkauf in einem modernen Kaufhaus zu ermöglichen.
Die Mitglieder der Brigade 'Rosa Luxemburg'".

Mehrow. Neben dem täglichen Nachtdrusch, um den Staatsplan tertmingerecht zu erfüllen, beendeten die Genossenschaftsbauern der LPG "Morgenrot" die Rapsaussaat am 3.9.1961. Alle wahlberechtigten Bürger nahmen Einsicht in die Wählerliste [?] und mit Hochdruck wird das wertvolle Stroh geborgen, um ausreichend Futter- und Streustroh einzubringen. In der zweiten Schicht bereiten jetzt die Traktoristen das Saatbett für Wintergetreide vor.
...

Jetzt zum Endspurt

In den nachstehend genannten Gemeinden und VEG wurde vorbildlich gearbeitet, um das Getreide vorfristig an unseren Staat abzuliefern.

Leider ist es noch nicht in allen Gemeinden so. Im Kreis Bernau war der Getreideplan am 4. September erst mit 77,5 Prozent erfüllt. Das heißt, daß noch große Anstrengungen gemacht werden müssen, um bis morgen das Ziel zu erreichen.

Besonders gilt das für die Stadt Bernau und die Gemeinden Birkholz, Blumberg, Lindenberg, Hirschfelde, Marienwerder, Mehrow, Schönerlinde, Schwanebeck, Stolzenhagen, Tempelfelde und Weesow. Deshalb fragen wir die Bürgermeister dieser Orte und die Verantwortlichen in der LPG: Ist gesichert, daß der Volkswirtschaftsplan in Getreide bis morgen erfüllt wird ?
...
Weyher

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 12.9.1961, gekürzt:

Wir bekennen uns offen zu unseren Kandidaten
Genossenschaftsbauern folgen dem Produktionsaufgebot in der Landwirtschaft

Mehrow. 78 Einwohner erklärten vorgestern auf der Einwohnerversammlung, daß sie am nächsten Sonntag die Kandidaten der Nationalen Front bis 10 Uhr offen wählen wollen.

Nach dem Vorbild der Genossenschaftsbauern in Zickhausen schließen sie sich dem Produktionsaufgebot in der Landwirtschaft an und wollen alle Reserven für eine höhere Produktion nutzen.

Die Volksvertreter erhielten Wähleraufträge, in denen gefordert wird, daß die gewählten Abgeordneten der Bevölkerung stets die Politik der Partei und Regierung erläutern und gegen das Rias-Hören und Westfernsehen auftreten.

Als Schwerpunkte für die Arbeit im Ort werden weiter genannt:
- Die Unterstützung der genossenschaftlichen Arbeit, damit auch die Zusammenarbeit zwischen den drei LPG verbessert wird.
- Auf kulturellem Gebiet die Jugend und die Arbeit der Dorfakademie und des Dorfklubs zu unterstützen.
- Im Ort soll ein Duschraum eingerichtet und am See ein Badestrand ausgebaut werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurde gefordert, daß die Arbeit der Volksvertreter und der Kommissionen weiter entwickelt werden muß, damit die sozialistische Demokratie im Ort voll wirksam werden kann.
...
Lukas

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 13.10.1961

Mit festen Bremsen erreichen wir keine Geschwindigkeit
Genossenschaftsbauern wollen liefern, Erfassungsstelle Blumberg hat die Schotten dicht

"Wir wollen unsere Kartoffelernte termingerecht abschließen und unseren Verpflichtungen an den Staat nachkommen", unterrichteten uns Genosse Helmut Becker, Parteisekretär, und Arno Lüdtke [!], Vorsitzender der LPG "Morgenrot" in Mehrow.

Zur Erreichung dieses Zieles haben sich die Genossenschaftsbauern am 11. Oktober 1961 zusätzlich eine Kartoffelkombine aus Blumberg geholt, die mithelfen soll, trotz der vielen anderen Arbeiten, die Kartoffeln bis zum 18. Oktober aus der Erde zu bringen.

"Hoffentlich ist am kommenden Sonnabend und Sonntag die VEAB-Erfassungsstelle geöffnet, damit wir auch in der Staatsplanerfüllung weiterkommen. Am 6. und 7. Oktober war dies in der Erfassungsstelle nicht der Fall, weil die Kollegen des VEAB am 6. bereits um 14 Uhr Feierabend machten und am 7. die Annahmestelle überhaupt nicht geöffnet war", erzählten uns die Kollegen Lüdtke und Micheel im weiteren Gespräch.

Mit festgezogenen Bremsen in der Kartoffelerfassung erreichen wir keine Höchstgeschwindigkeit und fördern auch nicht die Initiative der Genossenschaftsbauern und der vielen freiwilligen Helfer. Die Genossenschaftsbauern aus Mehrow-Eiche sind verärgert, weil die Hänger beladen stehenbleiben, obwohl diese anderweitig dringend gebraucht werden. Solche Arbeitsweise trägt auch mit dazu bei, daß unser Kreis in der Ablieferung mit zum Schlußlicht gehört.

Wir erwarten, daß auch der VEAB Schlußfolgerungen zieht und Voraussetzungen für die schnelle und reibungslose Kartoffelabnahme schafft.
VK Wepa

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 20.10.1961, gekürzt:

Alarm für alle LPG und VEG unseres Kreises

Die rechtzeitige Aussaat von Wintergetreide ist entscheidend, wie die Ernte im nächsten Jahr sein wird. Unser Ziel ist darum, bis zum 25.10.1961 alles Getreide im Boden zu haben.

Wie aber sieht es am 17.10.1961 mit der Aussaat aus? Die Drillarbeiten liegen bei 55,5 Prozent, was völlig unzureichend ist. Das Schlußlicht in unserem Kreis bilden die beiden Volkseigenen Güter Albertshof und Biesenthal. ...

Der vollen Auslastung der Technik muß mehr Augenmerk geschenkt werden. Wenn ich mich daran erinnere, daß wir bereits von einigen Jahren das Nachtdrillen durchgeführt haben, so kann man einfach nicht mehr dulden, daß das heute nicht mehr gemacht wird; denn die Technik ist dazu da, daß sie 100prozentig ausgelastet und mehr als bisher in zwei Schichten gearbeitet wird. Daß das geht und auch die Termine eingehalten werden können, zeigen die LPG in Schmetzdorf, Lindenberg, Ahrensfelde, Löhme, Mehrow, Schwanebeck u. a. die es verstanden haben, die Technik voll auszulasten.
...
Heinz Schulz

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 6.11.1961

Jetzt entscheiden Taten

Mehrow. Für jeden von uns hat der XXII. Parteitag, besonders das neue Programm der KPdSU, große Bedeutung, weil wir auch einmal im Kommunismus leben und arbeiten wollen und werden", ist die Meinung des Genossen Helmut Becker. "Daß hierzu aber noch viel von jedem von uns getan werden muß, darüber sind sich sowohl alle Genossen der LPG 'Morgenrot' in Mehrow als auch alle übrigen Bevölkerungsschichten klar", führte er weiter aus.

Die im ersten Abschnitt des Produktionsaufgebotes festgestellten Maßnahmen zum schnellen Abschluß der Hackfruchternte, die Einsaat der Wintergetreides und der Zwischenfrucht wurde mit Hilfe aller Schichten der Bevölkerung termingerecht abgeschlossen.

Jetzt waren die Genossenschaftbauern dabei, die Zuckerrüben restlos in die Fabrik zu befördern. Allein am 2. November 1961 wurden 80 Tonnen Zuckerrüben verladen, so daß bisher insgesamt 200 Tonnen abgeliefert wurden.

"Unser Traktorist Willi Konrad arbeitet vorbildlich. Nicht nur mit dem Mähdrescher, dem Mähhäcksler und der Kartoffelkombine erreichte er gute Leistungen, sondern auch die Rübenkombine versteht er richtig zu nutzen, wobei er alle Maschinen pflegt und schont", ist die Meinung des Schmiedemeisters Gustav Gehler. 1,5 bis 2 Hektar Rüben hat Kollege Willi Konrad täglich mit der Rübenkombine geerntet und so erreicht, daß am 28. Oktober die Zuckerrüben in Mehrow gerodet und bis zum 4. November alle Rüben an die Zuckerfabrik geliefert wurden.

Wo bleibt der Dungkran?

"Bei uns könnte vieles noch besser und leichter sein, wenn alle Werktätigen mit klarem Kopf für die große und herrliche Perspektive, die uns der XXII. Parteitag zeigt, bewußt arbeiten würden", war die Meinung des Traktoristen Fritz Wegener. Mindestens drei Personen können täglich beim Rübenverladen eingespart werden, wenn Genosse Hoffmann unseren Vorschlag befolgen und den Dungkran der LPG Eiche zur gemeinsamen Benutzung auf den Bahnhof stellen würde", führte er weiter aus. Wir würden dafür gerne in der LPG Eiche mithelfen. Leider kam Genosse Hoffmann über ein Achselzucken bisher nicht hinaus, obwohl beiden LPG mit der Verwirklichung dieses Vorschlages geholfen wäre.

Randprobleme ?

Unverständlich ist gleichfalls die Arbeitsweise der RTS. Obwohl die Leistungen der Traktoristen und Kombinefahrer Willi Kasperzek [!] und Bodo Schulz registriert wurden, weil sie mehrmals die Besten im Mähdrescher- und Maishäckselwettbewerb waren, ist es bisher niemals zu einer Auszahlung einer Prämie gekommen. Sowohl die Genossen Becker und Brötsch [!] als auch die Traktoristen sind der Meinung: Das liegt daran, daß Mehrow, weil es am Rande des Kreises liegt, auch am Rande behandelt wird. Wie lange noch ?

In der gleichen Zeit mehr

Daß die Genossenschaftsbauern in Mehrow sich viel zur Verwirklichung ihrer Perspektive vorgenommen haben, wird jedem verständlich, wenn er selbst mit den Genossenschaftsbauern spricht und ihre Taten sieht. Genosse Dietrich wird nach erfolgreichem Lehrgang den Fischgrätenmelkstand bedienen, weil durch die richtige Nutzung der Technik mehr Produkte in der gleichen Zeit für das gleiche Geld produziert werden, um die es ja beim Produktionsaufgebot und Sieg des Sozialismus in erster Linie geht.
VK Werner Pagel

Vorheriger Jahrgang (1960) Nächster Jahrgang (1962)