Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


Vorheriger Jahrgang (1956) Neuer Tag Nächster Jahrgang (1958)

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 3.1.1957

Die Gemeinde Ahrensfelde weiter an der Spitze

Das erste Jahr im zweiten Fünfjahrplan ist zu Ende gegangen. Unser Ziel, auch im Kreis Bernau die Steigerung der tierischen Produktion voranzubringen und den Ministerratsbeschluß vom 10. März 1955 zu verwirklichen, macht es uns auch weiter zur Pflicht, alles daran zu setzen, den von unseren Genossenschafts- und werktätigen Einzelbauern erarbeiteten freiwilligen Produktionsnachweis in den einzelnen Gemeinden unseres Kreises zu erfüllen.

Die Viehzählung vom 3. Dezember 1956 in ihrer Auswertung gibt uns hierüber ein recht anschauliches Gesamtbild, aber sie zeigt uns außerdem noch, wie unsere landwirtschaftlichen Betriebe in den Gemeinden gearbeitet haben, um das gesteckte Ziel zu erreichen.

Legt man für die Gesamtauswertung des Kreisergebnisses den Produktionsnachweis mit 100 Prozent zugrunde, so ergibt sich, daß eine Uebererfüllung bei Rindern mit 6 Prozent erreicht werden konnte, wobei eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 8 Prozent erzielt wurde. An der Spitze stehen hierbei die Gemeinden Ahrensfelde mit einem Erfüllungsstand von 117,5, Schwanebeck mit 116,4 und Zerpenschleuse mit 112,7 Prozent. Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß der 100-ha-Besatz der Gemeinden Ahrensfelde, Schönow und Schönwalde am günstigsten liegt. Demgegenüber stehen als Schlußlichte die Gemeinden Birkholz, Schönfeld und Willmersdorf. In der Erfüllung des Produktionsnachweises und im 100-ha-Besatz sind es noch viele Gemeinden, die aufzuholen haben.

In der Erfüllung des Produktionsnachweises bei Schweinen ist das Gesamtbild ein nicht günstiges. Das Erfüllungsziel konnte mit 99,4 Prozent nicht voll erreicht werden, wobei der Stand des Vorjahres auch nicht erreicht wurde. Beispiele für einen guten Stand geben die Gemeinden Ahrensfelde mit 139,4 Prozent, Groß-Schönebeck mit 119,8 Prozent und Tempelfelde mit 120,6 Prozent. Am ungünstigsten stehen die Gemeinden Klandorf mit 66,6, Ladeburg mit 63,1 und Weesow mit 82 Prozent. Im 100-ha-Besatz liegen die Gemeinden Ahrensfelde, Mehrow und Eiche an der Spitze, während das Schlußlicht die Gemeinden Basdorf, Ladeburg und Rüdnitz bilden.

Die Gesamterfüllung bei Schafen konnte nicht ganz erreicht werden, wobei gegenüber dem Vorjahr eine Übererfüllung mit 110,8 Prozent erzielt werden konnte. Die besten Plätze besetzten Bernau mit 124,4, Groß-Schönebeck mit 211 und Rüdnitz mit 128,7 Prozent. Den Abschluß bilden Klandorf, Lobetal und Weesow. Im 100-ha-Besatz haben besonders die Gemeinden Ruhlsdorf, Weesow und Schwanebeck aufzuholen.

Dieser kurze Hinweis gibt allen unseren Genossenschafts- und werktätigen Einzelbauern, besonders aber den Gemeindevertretungen und den örtlichen staatlichen Organen den Hinweis, aktiv zu sein, um die Erfüllungsstände noch zu verbessern und sich die Gemeinden als Vorbild zu nehmen, die ihre Pflicht dem Staat und der Versorgung der Bevölkerung in hoher Verantwortung genügten.
G. Vogel, Staatliche Statistik

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 7.2.1957, stark gekürzt:

VEB Kabelwerk führte als erster Betrieb unseres Kreises die 45-Stunden-Woche ein

"Wir sind der erste Betrieb im Kreis Berrnau, der mit der Einführung der 45-Stunden-Woche beginnt. Das ist eine große Ehre und Verpflichtung für uns alle", sagte der Werkleiter, Genosse Emil Seng, am 1. Februar in der Betriebsversammlung. "Dem Beginn des 7 1/2 stündigen Arbeitstages in unserem Betrieb gingen eine Reihe vorbereitender Maßnahmen voraus, erklärte auch der Genosse Rozinat vor dem Büro der Kreisleitung.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 7.3.1957, unter "Natur und Heimat"

Mein Heimatort Mehrow

Langsam schlendere ich die Straße von Ahrensfelde nach Mehrow entlang. Ich befinde mich gerade an der Obstplantage, die am Eingang des Dorfes liegt. In Gedanken versunken bin ich auch schon im Dorf angelangt. Das Rauschen und Rattern der großen Konsummühle empfängt mich. Sie ist das größte Gebäude meines Heimatortes und schon aus der Ferne sichtbar. Links von der Mühle stehen die ersten Häuser der LPG "Morgenrot" und schließlich sieht man den MTS-Stützpunkt. Trecker auf Trecker verläßt den Hof. Dahinter, geduckt und unscheinbar liegt das hundertjährige Schulgebäude, in dem die Schüler der ersten bis dritten Klasse unterrichtet werden.

Hinter der Mühle mahnen Kreuze und Denkmäler zur Besinnung. Inmitten des Friedhofs steht ein kleines, aus Feld- und Wiesensteinen erbautes Kirchlein. Nun gabelt sich die Straße nach rechts und links. Rechts bleibe ich vor einem sauberen Haus stehen. Es ist unser renoviertes Kulturhaus, in dem jung und alt beim Fernsehen, beim Tischtennis oder beim gemütlichen Schoppen Freude und Abwechslung finden. Nun bin ich mitten im Dorf. Hier reiht sich Haus an Haus. Zu linker Hand liegt der schöne Dorfteich, das Paradies der Gänse und Enten, im Winter bei Schnee und Eis, der Tummelplatz der Dorfjugend.

Ausgangs des Dorfes befindet sich der Rat der Gemeinde und der neueingerichtete Konsumladen, in dem uns ein reichhaltiges Angebot zum Kauf einladet. Die Straße führt weiter an einigen kleinen Häuschen vorbei und wieder empfängt mich die stille Landstraße, die nach Hönow führt. Mein Weg führt jedoch um den Dorfteich herum und ich stehe auf einer schattigen Straße, die in nordöstlicher Richtung in die Siedlung verläuft. Im Felde quiekt und grunzt es. Dort befindet sich das Reich der Borstentiere. Man sieht die großen und kleinen Schweine im Freien herumlaufen. Etwas weiter höre ich das Hämmern unseres Schmiedemeisters, der die Geräte der Bauer instand setzt. Hinter der Schmiede liegen vereinzelt die Neubauernhäuser. Dort ist es still. Ein jeder geht seiner Arbeit nach. Auf der Straße treffe ich hin und wieder einen Bauern. Ich grüße ihn höflich. Ein freundliches Nicken ist der Dank. Weiter führt der Landweg zur Autobahn und zum Ortsteil Trappenfelde.
Schülerin Reinhilde Lindholz
12 Jahre alt,
Zentralschule Ahrensfelde

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 10.5.1957

1919 unter der Knute eines Bothe - heute Meisterbauer

Liebe Berufskollegen!

Wenn ich an das Jahr 1919 zurückdenke, wie ich als Landarbeiter auf dem ehemaligen Rittergut in Mehrow Frondienste unter der Knute eines Bothe und später eines von Truxes leisten mußte, so kann es für mich nur eins geben: am 23. Juni stimme ich für die Kandidaten der Nationalen Front. Liebe Kollegen, erinnert Ihr Euch noch, als wir von diesen Herren einen Stundenlohn von 0,31 Mark erhielten und uns kaum das Notwendigste zum Leben unserer Familien kaufen konnten ? Soll es wieder so sein, daß ein Herr Bothe uns am Weihnachtsabend den Lohn kürzt und wir unseren Müttern und Frauen keine Weihnachtsfreude bereiten können ?

Meine Antwort ist: Nein! Damals haben wir diesen Herren auch eine Antwort gegeben, indem wir uns als Landarbeiter dem Landarbeiterverband anschlossen, aber durch dessen reaktionäre Führung wir nur einen Teilerfolg zu verbuchen hatten.

Erst 1943, durch die Enteignung der Gutsbesitzer und die Durchführung der Bodenreform unter Führung unserer stolzen Arbeiterpartei, erhielten wir Land und wurden freie Bauern auf eigener Scholle.

Auch ich erhielt 1945 13 Hektar Land durch die Bodenreform und kann heute sagen, daß ich stolz auf meine Erfolge bin. Ich habe bisher gegenüber unserem Arbeiter-und Bauern-Staat mein Soll hundertprozentig erfüllt und darüber hinaus im Jahre 1956 12 Schweine, 14000kg Milch, 3000 Stück Eier über den Plan geliefert und dadurch meine Wirtschaft weiterhin gefestigt. Ich konnte mir Dinge anschaffen, die ich mir in der damaligen Zeit unter der Herrschaft der Großgrundbesitzer als Landarbeiter nie leisten konnte.

Deshalb, liebe Berufskollegen, kann es für uns nur eines geben: Nie wieder Herrschaft der Junker und Großgrundbesitzer und dadurch die Heraufbeschwörung der Gefahr eines dritten Weltkrieges. Da wir keinen Krieg wollen, liebe Berufskollegen, rufe ich Euch auf: Gebt Eure Stimme den Kandidaten der Nationalen Front. Damit entscheiden wir uns für den Frieden und für den Aufbau des Sozialismus in unserer DDR.
Richard Dietrich, Meisterbauer

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 16.5.1957 unter "Durch die Dörfer"

Mehrow. Die Traktorenbrigade der MTS Werneuchen wird bis zum 15. Juni ihren Halbjahresplan erfüllen.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 18.5.1957

Mit Elan an die Lösung der ökonomischen Aufgaben

Werneuchen. Nachdem die Brigade VIII in Hirschfelde am 2. Mai ihren Halbjahresplan in Feldarbeiten erfüllte und nun bereits mehr als 100 Hektar mittleren Pflügens darüber hinaus leistete, haben auch die Brigade IX in Tempelfelde und die Brigade IV in Löhme ihren Halbjahresplan in Feldarbeiten realisiert.

Anläßlich der Wählervertreterversammlung am 15. Mai in Werneuchen, bei welcher die Kandidaten zum Kreistag ihrem Wahlkreis VIII vorgestellt wurden, gab die MTS Werneuchen die Verpflichtung ab, bis zu dem Kommunalwahlen am 23. Juni 1957 500 Hektar mittleren Pflügens über den Halbjahresplan in Feldarbeiten zu leisten. Hierfür hat die Brigade VIII in Hirschfelde 200 und die Brigade VII in Mehrow 100 Hektar mittleren Pflügens übernommen. Der Kollege Pötzsch gab die Verpflichtung ab, daß die Brigade IV bis zu den Wahlen ihren Feldarbeitsplan mit 120 Prozent erfüllen wird.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 4.6.1957

Ueber 10000 Eier dem freien Aufkauf

Mehrow. Eine besondere Leistung in der Eierablieferung vollbrachten fünf werktätige Einzelbauern, die bis zum 10. April ihr Jahreseiersoll erfüllten. Dem freien Aufkauf lieferten bisher die Bauern Buttgereit 3556 Stück, Klopsteck [!] 1690 Stück, Bachmann 1988 Stück, Johann Persack 1533 Stück und Oskar Persack 1772 Stück.

Diesem vorbildlichen Beispiel ihrer Berufskollegen sollte auch die Bäueruin Frieda Spiegelberg nacheifern.
Lohse

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 13.6.1957

FDJler wollen die ersten sein

Blumberg. In der Auswertung der 16. Zentralratstagung faßten die Freunde der LPG "Florian Schenk" am 12. Mai den Beschluß, die ungepflegte Ecke auf dem August-Bebel-Platz in Aufbaustunden in eine Ecke der Jugend zu verwandeln. Am 23. Juni werden die wahlberechtigten Freunde geschlossen mit dem Banner der FDJ bis 8.30 Uhr ihre Stimme für die Kandidaten der nationalen Front abgeben.

Werneuchen. Die Freunde der Konsumgenossenschaft werden mit allen Verkaufskräften gemeinsam ihren Halbjahresplan bis zum 23. Juni erfüllen.

Bernau. Alle wahlberechtigten Freunde der FDJ-Grundeinheit Post beschlossen, am Wahltag bis 8.30 Uhr ihre Stimme den Kandidaten der Nationalen Front zu geben.

Mehrow. Die ersten zur Wahl in ihrer Gemeinde wollen die wahlberechtigten Freunde der LPG sein.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 14.6.1957, stark gekürzt:

Bekanntmachung
der Wahlvorschläge für den Kreistag Bernau

Für die Wahl des Kreistages Bernau am 23.6.1957 werden folgende Wahlvorschläge bekanntgegeben:
...
Wahlkreis IX umfassend die Gemeinden Blumberg, Ahrensfelde, Eiche, Mehrow, Lindenberg und Birkholz

Kandidaten:

Horn, Richard, Schlosser, Bernau
Schwertner, Josef, kaufm. Angestellter, Bernau
Schneider, Alfred, Kaufmann, Neuenhagen
Badke, Elmar, Landwirt, Blumberg
Bauer, Hans, Gärtner, Hirschfelde
Ender, Willi, Brunnenbauer, Mehrow
Filusch, Paul, Traktorist, Mehrow
Gromer, Wilhelm, Stellmacher, Blumberg
Helbig, Horst, Gen.-Bauer, Blumberg
Kelm, Hermann, werkt. Bauer, Lindenberg
Klein, Stefan, Bandweber, Birkholz
Nachfolgekandidat:

Pommereit, Paul, Arbeiter, Birkholz

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 21.4.1956

Licht und Schatten am Tag der Erntebereitschaft

Mehrow. Traktoristen, Genossenschaftsbauern und werktätige Einzelbauern bildeten hier in Vorbereitung der Ernte und zum Tag der Erntebereitschaft eine Einheit. Gemeinsam gingen sie an die Vorbereitung und Durchführung dieses Tages heran. Am Tag der Bereitschaft selbst zeigten die Traktoristen den Genossenschaftsbauern und den Einzelbauern, mit welchen Maschinen ihre vertraglich gebundenen Flächen abgeerntet werden. Jeder konnte sich hier von dem guten Zustand der Maschinen und Geräte und deren Einsatzfähigkeit persönlich überzeugen. Der werktätige Bauer Bredereck aus Eiche erklärte sich bereit, als Freundschaftsfahrer auf allen Flächen in der Ernte zu helfen. Genossenschaftsbauern, Einzelbauern und Traktoristen werden ihrerseits den Aufruf von Wilmersdorf tatkräftig unterstützen. Blumberg. Hier zeigte der Tag der Bereitschaft, daß es unbedingt notwendig ist, einen engeren Kontakt zwischen Traktoristen, den Genossenschaftsbauern und den Einzelbauern herzustellen. Wenn hier nicht schnellstens etwas geändert wird, wird man die Einbringung der Ernte nicht termingemäß meistern. Diese Meinung vertreten neben den Traktoristen auch die Agronomin Lehman sowie der Kollege Hellbig von der LPG.
Im gesamten MTS-Bereich Werneuchen fehlen zur Zeit acht Stammfahrer, davon allein sechs für den Stützpunkt Schönfeld. Es erscheint dringend notwendig, sich mehr um das persönliche Wohlergehen der Traktoristen zu kümmern. Zuerst sollte man sich darum bemühen, daß den Traktoristen vernünftige Wasch- oder sogar Brauseanlagen zur Verfügung stehen.
Pagel

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 4.7.1957, gekürzt:

Wie sieht es mit der Erntebereitschaft im MTS-Bereich Werneuchen aus ?

Der guten Arbeit der Traktoristen, Schlosser und Techniker ist es zu verdanken, daß die Maschinen zur verlustlosen Einbringung der Erte im MTS-Bereich Werneuchen bis auf wenige Ausnahmen einsatzbereit sind. Kamen in Mehrow, Schönfeld, Tempelfelde und Löhme die Werktätigen und Genossenschaftsbauern bereits am 29. Juni zusammen, um sich von der Einsatzbereitschaft der Maschinen zu überzeugen, so geschah dies in Seefeld am Sonntag, dem 30. Juni.

Der stellvertretende Oberagronom, Kollege Igel, berichtete, daß die abgeschlossenen Verträge termingerecht erfüllt werden können, wenn die Technik voll genutzt und richtig eingesetzt wird. ...

Eine große Schwierigkeit besteht augenblicklich darin, daß noch ungenügend Schicht- und Freundschaftsfahrer im gesamten MTS-Bereich zur Verfügung stehen, um termingemäß alle Arbeiten zu bewältigen. Die Genossenschafts- und werktätigen Einzelbauern, Angestellte, Lehrer, Erzieher und Schüler werden aufgerufen, mitzuhelfen, das Brot des Volkes zu sichern, indem sie sich als Freundschafts- oder Schichtfahrer in den Stützpunkten der Maschinen-Traktoren-Stationen zur Verfügung stellen.

Die Mitarbeit aller Schichten der Bevölkeruung unter der Losung: "Jeder eine gute Tat für eine gute Sache" wird dazu beitragen, daß unsere Ernte termingemäß und verlustlos geborgen wird.
Pagel

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 27.8.1957

Erfüllungsstand im Wettbewerb
per 20. August in Getreide und Oelsaaten

Stelle
(Gruppe)
Stelle
(Kreis)
Stelle
(Gruppe)
Stelle
(Kreis)
Gruppe I: Ladeburg 2 6
Börnicke 2 4 Weesow 1 1
Lanke 6 29 Werneuchen 5 20
Marienwerder 4 24 Zerpenschleuse 3 13
Schluft 3 23 Gruppe V:
Schönow 5 27 Blumberg 3 15
Sophienwerder 1 3 Lindenberg 2 12
Gruppe II: Löhme 4 31
Eiche 2 14 Schwanebeck 1 11
Mehrow 3 21 Stolzenhagen 5 40
Schönfeld 1 5 Gruppe VI:
Schönwalde 6 39 Biesenthal 3 33
Wandlitz 4 22 Danewitz 5 38
Zepernick 5 30 Rüdnitz 2 28
Gruppe III: Ruhlsdorf 4 36
Ahrensfelde 6 32 Tempelfelde 1 19
Basdorf 3 16 Gruppe VII:
Birkholz 1 2 Groß-Schönebeck 2 10
Hirschfelde 2 8 Klandorf 5 37
Krummensee 5 26 Prenden 1 7
Seefeld 4 17 Schönerlinde 1 35
Gruppe IV: Willmersdorf 3 34
Bernau 6 25
Klosterfelde 4 18 Gülzow, Abteilungsleiter

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 29.8.1957

MTS Werneuchen leistet schlechte Arbeit bei der LPG "Morgenrot"

Mehrow. Am 10. Juli wurde mit dem Mähdrescher angefangen, Gemenge in der LPG "Morgenrot" zu dreschen. Das Stroh sollte zu Futterzwecken verwendet werden. Bis heute ist aber noch kein Halm gepreßt. Es ist vollkommen schwarz geworden und kann seinem Zweck entsprechend nicht mehr verwandt werden. Genauso sieht es mit dem Roggenstroh aus. Von 70 Hektar, die mit dem Mähdrescher geerntet wurden, ist ebenfalls noch kein Stroh gepreßt. Wo soll die Genossenschaft das Streustroh, Industriestroh (Sollabgabe) und Futterstroh zum Winter herbekommen ?

Wir fragen uns ebenso, wie soll die Fließmethode verwirklicht werden, um die Zwischenfrucht in den Boden zu bringen ? Das Grünfutter wird notwendig gebraucht, um die Milchproduktion zu steigern, aber auch die Gründüngung, um die Bodenfruchtbarkeit und die Bodenstruktur zu verbessern. Die Dorfzeitung der MTS Werneuchen brachte hierüber einen sehr guten Artikel. Leider nutzt uns dieser Artikel nichts, wenn sich leitende Funktionäre nicht darum bemühen, uns bei der Verwirklichung der Fließmethode zu helfen.

Jetzt hat die Kartoffelrodung begonnen. Es ist aber nicht möglich, den Wochenarbeitsplan, der mit dem Kollegen Böse gemeinsam aufgestellt wurde, und der pro Tag einen Hektar Kartoffelrodung vorsieht, einzuhalten. So ist es vorgekommen, daß zehn Frauen an zwei Tagen je drei Stunden warten mußten, weil der Brigadier Böse zu einer Besprechung nach Werneuchen mußte, aber vergaß, dem Traktoristen Bescheid zu sagen, daß er bei uns roden soll.

Bei solcher Arbeitsweise der MTS wird es uns sehr schwer gemacht, unsere LPG rentabel zu gestalten. Was nutzen uns die schönsten Artikel über die Anwendung der Technik, über die Fließmethode, über Arbeitserleichterung, wenn heute noch der künstliche Dünger für Raps bei uns mit der Hand gestreut werden muß. Was nutzt es, wenn am Tage der Bereitschaft die Räum- und Sammelpresse, die für uns bestimmt war, zwar schön und sauber dastand, aber erst jetzt repariert wird, wo das Stroh auf den Feldern verkommt. Das sind alles mit Ursachen dafür, daß die Bezahlung unserer Arbeitseinheiten so niedrig ist.
LPG-Vorsitzender Thiedke

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 30.10.1957

Erfüllungsstand in Getreide, Oelsaaten und Kartoffeln per 20.10.1957
Stelle
(Gruppe)
Stelle
(Kreis)
Stelle
(Gruppe)
Stelle
(Kreis)
Gruppe I: Ladeburg 2 16
Marienwerder 1 2 Weesow 3 17
Sophienstädt 2 4 Klosterfelde 4 22
Schönow 3 9 Werneuchen 5 26
Schluft 4 10 Bernau 6 28
Börnicke 5 21 Gruppe V:
Lanke 6 38 Schwanebeck 1 13
Gruppe II: Lindenberg 2 18
Mehrow 1 6 Blumberg 3 19
Wandlitz 2 8 Löhme 4 33
Schönfeld 3 11 Stolzenhagen 5 35
Zepernick 4 12 Gruppe VI:
Schönwalde 5 24 Ruhlsdorf 1 1
Eiche 6 31 Rüdnitz 2 20
Gruppe III: Tempelfelde 3 32
Basdorf 1 5 Danewitz 4 36
Hirschfelde 2 15 Biesenthal 5 37
Krummensee 3 23 Gruppe VII:
Birkholz 4 25 Prenden 1 7
Ahrensfelde 5 27 Klandorf 2 14
Seefeld 6 29 Groß Schönebeck 3 30
Gruppe IV: Willmersdorf 4 34
Zerpenschleuse 1 3 Schönerlinde 5 39


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 14.11. / 15.11.1957, (gekürzt)

Wie wird der Viehauftrieb im Jahre 1958 im Kreis Bernau aussehen ?

... Die bisherige Form, in fünf Auftriebställen Vieh abzunehmen und zu vermarkten, muß verändert werden. Der Wunasch vieler Erzeuger ist es schon lange, besonders aus dem Südteil unseres Kreises, daß Schluß gemacht wird mit der alten Methode, das Vieh selbst zur Auftriebstelle zu fahren.

In vielen Kreisen unserer DDR wird bereits die Vermarktung des Schlachtviehes so vorgenommen, daß es nur noch eine zentrale Viehauftriebstelle gibt, die den gesamten Schlachtviehanfall des Kreises vermarktet. ... Das Schlachtvieh wird aus den Gemeinden nach einem genau festgelegten Abfuhrplan mit VEAB-eigenen Fahrzeugen zu der zentralen Viehauftriebstelle gefahren. Zur Erleichterung ist in den Gemeinden, wie im Kreisplan vorgeschlagen, im Rahmen des Nationalen Aufbauprogramms, eine Viehsammelstelle zu errichten. Einige Zeit vor der planmäßigen Abfuhr wird das Schlachtvieh von einem Vertrauensmann in dieser Viehsammelstelle in Empfang genommen und mit einer Ohrmarke versehen. Der Bauer erhält seine Bescheinigung und ggf. bei Vieh für den Aufkauf seine 100,- DM in bar. Somit ist die Arbeit der Ablieferung für den Erzeuger beendet und er kann seinen Aufgaben in Stall und Feld nachkommen. Der Vertrauensmann, den die Erzeuger selbst wählen sollten, erhält für die Wartung des Viehes pro Stück Schaf, Kalb, Schwein oder Ziege 0,50 DM, bei Rindern 1,- DM.

Bei der Berechnung des volkswirtschaftlichen Nutzens wollen wir das Jahr 1956 betrachten. Im Jahre 1956 wurden etwa 31500 Stück Schweine, Kälber, Schafe und Ziegen und etwa 2000 Stück Rinder aufgetrieben. Im Jahresdurchschnitt wurden bei der Ablieferung jeweils zwei Schweine oder ein Rind durch den Erzeuger zur jeweiligen Auftriebstelle transportiert. Je An- und Abfuhr einschließlich Wartestunden wurden durchschnittlich 1/2 Arbeitstag bzw. Gespanntag notwendig. Dies ergibt, berechnet auf die o. a. Mengen, im Jahr mindestens 8775 Arbeits- und Gespanntage, die unserer Landwirtschaft bei der Ablieferung des Schlachtviehes für andere wichtige Aufgaben, vor allem der Produktionssteigerung verloren gingen. Ein Arbeitstag mit Gespann mit nur 24 DM berechnet ergibt also 210600 DM Kosten für die Erzeuger bei eigenem Viehtransport.

Demgegenüber würden sich die Kosten für den Viehtransport durch den VEAB gemäß der Preisverordnung Nr. 451 etwa wie folgt belaufen [*]:

29000  Schweine Durchschnitt je 3,-- DM 87 000,-- DM
2500  Kälber Durchschnitt je 2,50 DM 5 000,-- DM
2000  Rinder Durchschnitt je 6,50 DM 13 000,-- DM
für 31500 Stück Gebühren je 0,50 DM 13 750,-- DM
für 2000 Stück Gebühren je 1,-- DM 2 000,-- DM

122 750,-- DM

Somit verbleibt eine Gesamteinsparung des Kreises Bernau von 87850 DM. Volkswirtschaftlich werden wir aber noch weit höhere Einsparungen erreichen. Für Mieten, Pachten, Grundsteuern und sonstige Kosten des VEAB für die bisherigen fünf Objekte einschließlich Personalkosten werden Einsparungen von etwa 19400 DM erzielt, so daß sich ein volkswirtschaftlicher Nutzen von etwa 107250 DM ergibt. Die dadurch freiwerdenden Objekte können unseren volkseigenen oder genossenschaftlichen Betrieben zur Verfügung gestellt werden.

Durch die Steigerung der Produktion von Fleisch und damit von Vieh werden selbstverständlich die Einsparungen der Landwirtschaft von Jahr zu Jahr immer größer. Mit dem zentralen Viehauftrieb wird auch die Seuchengefahr im Kreis wirkungsvoll bekämpft werden können. Durch die Abfuhr von Viehsammelgehöften aus den Gemeinden und durch das Nichtbetreten der Viehauftriebstellen durch die Erzeuger werden gewisse Gefahrenherde ausgeschaltet. Die gewählten Bauernvertreter der VdgB bieten die Gewähr, daß keine Gewichtsdifferenzen und sonstigen Beanstandungen erfolgen. Eine weitere Verbesserung liegt darin, daß die Tierärzte des Kreises nunmehr stärker den Erzeugern zur Verfügung stehen, denn sie mußten einen Teil ihrer Zeit für die fünf Auftriebstellen bei der Vermarktung widmen. Diese Zeit kann jetzt für die stärkere Betreuung des Zucht- und Nutzviehs der LPG und Einzelbauern genutzt werden, was sich positiv für die Steigerung von Fleisch und Fett auswirken wird.
...
[*] Anm.: Die Schreib- und Rechenfehler wurden in der Aufstellung belassen. In der zweiten Zeile in der Mitte
sollten vermutlich 2,00 DM statt 2,50 DM stehen und in der vierten Zeile rechts 15750 DM statt 13750 DM.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 23.11.1957, (gekürzt):

MTS Werneuchen erfüllte Jahresplan

Die MTS Werneuchen konnte am 21.11.1957 ihren Jahresplan in Feldarbeiten erfüllen. In den letzten Wochen haben die Brigaden große Anstrengungen gemacht und das trockene Herbstwetter genutzt, um dieses Ziel zu erreichen. Fast täglich gab es einen Zugang von 200 Hektar mittleren Pflügens und oft auch mehr. Obwohl die Jahresauflage in Feldarbeiten für 1957 um etwa 4 Prozent höher war als im Vorjahr, ist es der MTS Werneuchen gelungen, diese um einen vollen Monat früher zu erfüllen, als 1956.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 12.12.1957

[Bild] "Fix zu Fix" heißt dieser Selbstbedienungsladen. Allerdings befindet er sich nicht in unserem Kreis, sondern in Berlin, Schönhauser Allee. Ob man es bei uns auch einmal versuchen wird? Jeder Anfang ist natürlich schwer, aber je eher der gemacht wird, je eher läuft es dann auch richtig. Und dem sozialistischen Handel würde man auch einen Schritt näherkommen.

Selbst dem Vati macht das Einkaufen Spaß

Anfang Oktober wurde der obige Selbstbedienungsladen eröffnet. Beim Betreten desselben erhält man einen Drahtkorb. In aller Ruhe kann der Kunde unter den vielen hübschen und nützlichen Dingen wählen. Moderne Vasen und Schalen, vielerlei Kleinigkeiten für den Haushalt, Schreibwaren, Kinderspielzeug und andere Industriewaren sind übersichtlich in den Regalen geordnet und ausgepreist. Was man kaufen möchte, wird in den Korb gelegt. An der Kasse werden alle Waren bezahlt und verpackt.

Von einer aufsichtsführenden Kollegin erfuhr ich, daß der Umsatz sehr gut ist und das Geschäft von der Kundschaft gern besucht wird. Der Vorteil liegt vor allem darain, daß man weder warten muß, noch von nachdrängenden Kunden beeinflußt, etwas vergißt. Den Hausfrauen, besonders den Berufstätigen und auch den einkaufenden Männern, wäre es eine große Erleichterung, wenn sie überall derartige Geschäfte vorfänden, vor allen Dingen für markenfreie und verpackte Lebensmittel. Vielleicht ließen sich solche Geschäfte auch in unserem Kreis einrichten.
VK Olsen

Vorheriger Jahrgang (1956) Nächster Jahrgang (1958)