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1920 Kalender für den Kreis Niederbarnim Herausgegeben von Walter Möller Druck und Verlag von Wilhelm Möller, Oranienburg-Berlin |
Gefunden auf BrandenburgDok - dem Dokumentenserver der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB)
als Dokument 9202 (Rep. Z48_3826_1920). |
... Der Kalender für den Kreis Niederbarnim will auch in der vorliegenden Ausgabe, wie stets, dem Leser die Schönheit des Landes zwischen Havel und Spree, seine Geschichte und Eigenarten vor Augen führen und ein rechtes Heimatbuch sein. Das amtliche Material ist, den Verhältnissen zufolge stark verändert, entsprechend ergänzt und bearbeitet worden. ... |
Nachrichten aus dem Kreise.
Sitz der Kreisbehörden: Berlin - Kreisdienstgebäude: Berlin NW 40, Friedrich-Karl-Ufer 5. Landratsamt: [unverändert] Landrat: von Bredow. Stellvertreter: Regierungsrat Freiherr von Schmidtfeld Ferner sind zugewiesen: Regierungsassessor Dr. Reitzenstein. Beamte: ... Kreisausschuß. Mitglieder:
Kreisbauamt.
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Ortschaftsverzeichnis des Kreises Niederbarnim.
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Aus der Blütezeit der Bernauer Bierbrauerei.
Von Hermann Schulze - Bernau. Zu den vornehmsten und ertragreichsten Erwerbszweigen der Stadt Bernau gehörte bereits im Mittelalter die Bierbrauerei. Schon die Sage von der Gründung der Stadt durch Albrecht den Bären weiß die Güte des Bieres zu preisen, und etwa 300 Jahre später lockte wohl der edle Gerstensaft die Hussiten herbei, um hier einen wackern Bierschmaus zu halten. Als das den Bernauern angesagt wurde, waren sie eifrig bemüht, die kühnen Zecher würdig zu empfangen. Einstimmig opferten sie für die trockenen Hussitenkehlen einen Wagen Bier, in das sie ein Schlafmittel gemischt hatten, und für die Stürmenden den heißen Brei. Später aber hieß es von diesem wüsten Zechgelage in der Mark: "Bernauer heißer Brei macht die Mark hussitenfrei."
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Der Steinzoll
Mit dem 31. August 1919 hörte eine 260 Jahre alte Berliner Militärbehörde, das Gouvernement, zu bestehen auf. Vor 150 Jahren waren die Landstraßen der Mark Brandenburg nicht in so gutem Zustande wie in unseren Tagen. Schwer befahrbare Sandstraßen führten zur Stadt Berlin, so daß mancher Schweißtropfen den wenig zu beneidenden Gäulen abgejagt und mancher derbe Fluch den erbosten Fuhrleuten entlockt wurde. Auch der Zustand der Berliner Straßen gab zu keinem überschwenglichen Lob Anlaß. Das Gouvernement wollte hierin Besserung schaffen und bat das General-Direktorium durch die Kriegs- und Domänenkammer, die Landräte der Berlin benachbarten Kreise möchten beauftragt werden, daß jeder Bauer, der zu Wagen nach der Hauptstadt käme, zwei Feldsteine am Tor abzuwerfen habe. Diese Steine sollten beim Pflastern der Straßen Verwendung finden. So geschah es auch. ... |
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