NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 5.2.1958, unter "Felix und Oskar"

"Entstörstecker ... wie Sand am Meer!"

Ja, Felix litt irgendwie seit längerem; die Kummerfalten seines sonst so strahlenden, immer findigen Entdeckergesichtes schienen gefroren zu sein. Und das aus gutem Grund. Beschrieb er doch seit vielen Wochen mit seinem, ach so geliebten Moped "SR 1", in verkehrsreichen Straßen nervöse Kurven. Felix hatte Angst, einfach Angst vor "weißen Mäusen".

Sein flottes "Muli" hatte ein "störendes" Manko, das leider den Fernsehfreunden seines täglichen Beritts so manchen Fluch entlockte: der fehlende Entstörstecker auf der alles bewegenden Zündkerze zerzitterte so schöne Fernsehbilder. Mehrmals hatten sie ihn schon auf das störende Verhalten seines motorischen Drahtesels hingewiesen, die "weißen Mäuse", wie der Volksmund scherzhaft unsere tüchtigen Verkehrspolizisten nennt: zunächst sehr höflich, dann bestimmt fordernd und schließlich eine gebührenpflichtige Verwarnung. Hm, wie schmerzten Felix die drei Emmchen" Um so mehr, da in seinem großen randberliner Reisegebiet alle Spezialverkäufer stoisch flöteten: "Entstörstecker? - Ham wa nich!"

Als Felix nun nach bangevollen Wochen schier lendenlahm seine Schritte in eine HO-Fahrzeugverkaufsstelle in Berlin-Weißensee lenkte und bescheiden flüsterte: "Ham se Entstörstecker?", gab's endlich die Antwort: "Wie Sand am Meer!" Hierher hat also der liebe Handel alle Entsörstecker gestreut - ei, ei! ...

Felix kurbt nun wieder ohne bange Scheu mopedidiert umher. Aber dem Handel stellt er die Frage: "Kann denn ein derat massiertes Ersatzteilstreuen nicht vermieden werden?". Dieselbe Frage stellt für alle Mopedfahrer auch ihr
Oskar

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 22.2.1958

BVG sollte Endhaltestelle verlegen

Ahrensfelde. Der Berliner Bus 46 hat seine Endhaltestelle in Ahrensfelde, Kreis Bernau, an der Kirche. Bis zum Reichsbahnhof Ahrensfelde-Friedhof sind es noch etwa 600 Meter fester Straße. Sollte der Bus nicht bis dahin fahren und wenden können? Ueber 100 Fahrgäste täglich machen den genannten Weg, um zum Bus zu gelangen.

An der Haltestelle an der Kirche sind die Fahrgäste Wind und Wetter ausgesetzt, während bei einer Haltestelle am Bahnhof der Warteraum für die Ueberbrückung der Wartezeit benutzt werden könnte. Hier sollte die BVG den Vorschlag prüfen und eine Aenderung herbeiführen.
VK F. Retzlaff

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 12.3.1958, gekürzt

Neu in Berlin:

Selbstbedienung bei Fleischwaren

Vor wenigen Tagen eröffnete die HO Mitte an der Friedrich-, Ecke Georgenstraße den ersten Selbstbedienungsladen für Fleisch- und Wurstwaren in Berlin. Mit dem Verkaufsstellenleiter Herrmann arbeiten 22 Angestellte in diesem modern eingerichteten Geschäft. Eine Kühlmaschine vom VEB Kühlanlagenbau Dresden, eine Tiefkühltruhe, zwei gekühlte Wandregale und zwei Kühlvitrinen gehören zur Ausrüstung. Der Raum wird durch indirekte Beleuchtung und Deckenstrahler erhellt.

Alle Kunden erhalten beim Eintritt ein Drahtkörbchen, in das sie die fertig verpackten Klarsichtbeutel legen. Es gibt neben verschiedenen verpackten Wurstsorten auch alle Arten von Fett: Butter, Margarine, Schmalz und Oele. Gern gekauft wurden schon in den ersten Tagen Kartons mit je sechs Eiern, die selbstvertändlich vorher durchleuchtet sind.

Die individuelle Bedienung ist trotz allem in diesem Geschäft nicht vernachlässigt. An einem acht Meter breiten Verkaufstisch kann sich jeder Kunde nach eigener Auswahl Wurst und Fleisch einpacken lassen. Bezahlt wird vor Verlassen des Geschäftes an einer der drei Kassen.

Wie uns der Verkaufsstellenleiter versicherte, soll das Angebot in den nächsten Tagen noch um weitere Neuheiten erweitert werden. Dazu gehören Diätwurst, tafelfertige Gerichte in Gläsern bzw. Kühlpackungen und bratenfertiges Fleisch.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 16.3.1958, gekürzt

Rostocker Hochseehafen braucht Feldsteine

Der Rat der Stadt Rostock wendet sich an alle Bezirke unserer Republik mit der Bitte, beim Bau des neuen Ueberseehafens ihre Unterstützung zu geben. Zuerst muß die Hafeneinfahrt mit einer neuen Mole fertiggestellt werden. Für diesen Bauabschnitt werden etwa 100000 Tonnen Feldsteine benötigt.

Der Kreisausschuß Bernau der Nationalen Fromt ruft die Bauern, Landarbeiter und besonders die Jugendlichen auf, durch Sammeln von Feldsteinen diese Arbeiten tatkräftig zu unterstützen. ...

Richtet Sammelstellen ein! Jeder Kubikmeter Feldsteine, der gesammelt wird, hilft auch gleichzeitig die Aecker säubern. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 21.3.1958

Ist das der neue Arbeitsstil ?

Mehrow. Das Referat Steuern beim Rat des Kreises führt jährlich einmal die Eintragungen in den Sozialversicherungsausweisen bzw. die Lohnabzugskontrollen innerhalb der Gemeinden durch. Vor etwa vier Wochen waren die Gemeinden Eiche und Ahrensfelde an der Reihe. Die Gemeinde Mehrow wurde zu diesem Zeitpunkt nicht mit eingeladen. Am 11. März wurden aber 50 Genossenschafts- und werktätige Einzelbauern durch eine Einladung des Referates Steuern von Mehrow nach Ahrensfelde in Marsch gesetzt. Da die Gemeinde Mehrow über ein Klubhaus verfügt, is es der Bevölkerung unverständlich, warum die Kollegen des Referates Steuern diese Eintragungen nicht in Mehrow durchführen, sondern in Ahrensfelde. 50 Menschen mußten dadurch etwa sieben bis acht Kilometer laufen. Wir sind der Meinung, daß es umgekehrt besser gewesen wäre.
Brunn,
Vorsitzender des Rates der Gemeinde


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 16.4.1958

Ein Turm von 110 Meter Höhe entsteht

Im Auftrage des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen wird in Birkholzaue ein Dezimeterturm errichtet. Dieser Turm dient ausschließlich dem Richtfunk für Fernsehen. Nach Fertigstellung wird dieser Turm und noch einige andere, bereits im Bau befindliche bzw. schon fertiggestellte dazu beitragen, daß im gesamten Bereich der DDR ein guter Empfang gewährleistet ist und daß auch Uebertragungen von vielen Städten durchgeführt werden können.

Zur Schaffung der Fundamentgrube mußten 3175 Kubikmeter Erde bewältigt werden. Der Fundamentring hat einen äußeren Durchmesser von 32 Metern. Der Turm selbst wird ohne Antenne eine Höhe von 110 Metern erreichen und in Stahlbeton ausgeführt. Bei 80 Meter Höhe die bis Dezember 1958 erreicht werden soll, ist der Durchmesser 5,40 Meter und die Wandstärke 15 Zentimeter. An Baumaterial werden dazu etwa 2200 Kubikmeter Beton und 220 Tonnen hochwertiger Stahl benötigt. Gewissenhaft und sauber müssen die Techniker und Arbeiter des VEB Spezialbau Leipzig, die die Bauarbeiten durchführen, arbeiten. Wie mir der Bauleiter, ein 22jähriger Bauingenieur aus dem Vogtland erzählte, müssen laufend Betonproben an den DAMW eingesandt werden. Schon bei Eingang des Materials müssen ebenfalls ständig Proben durchgeführt werden. Nach Beendigung der Bauarbeiten, etwa im Herbst 1959, werden dann von anderen Spezialfirmen die Innenarbeiten begonnen. In der Mitte des Turmes wird ein Fahrstuhl eingebaut, denn wer möchte am Tage einige Male die rund 600 Stufen steigen ?

Dieser weithin sichtbare Dezimeterturm wird mit dazu beitragen, daß noch mehr Menschen den Aufbau unserer DDR und das kulturelle Leben in unseren Dörfern und Städten am Bildschirm verfolgen können.
VK Elßner

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 12.6.1958, Leserbrief

Ungenutzter Wohnraum in Mehrow

"Verschiedenen Einwohnern in Mehrow ist aufgefallen, daß seit dem 2. April eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Küche leersteht. Hier sollte der Rat der Gemeinde eingreifen und helfen, den Wohnraum zu nutzen, denn die Mehrower Kinder, deren Mütter arbeiten, brauchen dringend, besonders zur Zeit der ernte, einen Kindergarten", schreibt uns die Leserin Frau E.B. aus Mehrow.

Wir erwarten vom Rat der Gemeinde und von der LPG eine Antwort wie sie den freistehenden Wohnraum nutzen wollen.

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 15.6.1958, stark gekürzt:

Wie kommen wir zum Pressefest ?
Omnibusverkehr zum Kreispressefest am 21. Juni 1958
...
Zusätzliche Linie mit LKW: Eiche-Mehrow-Ahrensfelde

Haltestelle: Rat der Gemeinde
ab Eiche 13.00 16.00 Uhr
ab Mehrow 13.10 16.10 Uhr
ab Ahrensfelde 13.20 16.20 Uhr
an Bernau 13.35 16.35 Uhr
Rückfahrt: 23.00 und 0.30 Uhr ab Bernau (Marktplatz)
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 24.6.1958, gekürzt

Trotz schlechten Wetters waren 1000 beim Pressefest

(Eig. Ber.) Mit dem Wetterbericht ist es ja sonst so, daß er zwar immer mit dem Wetter, aber selten mit dem Datum übereinstimmt. Am Sonnabend hat sich Petrus jedoch genau nach der Potsdamer Wetterwarte gerichtet: "Weiterhin unbeständig!" stand auf seinem Programm.

So viele sorgenvolle Blicke wie an unserem Pressefesttag sind wohl selten zum Himmel hinaufgeschickt worden. Diejenigen, die um 14.30 Uhr noch nicht auf dem Festplatz waren, überlegten hin und her, ob es sich wohl lohnen würde, noch loszugehen. Wie viele mögen gedacht haben: "Vielleicht hat man alles abgesagt!" Die anderen, dier pünktlich gekommen waren, um sich gute Plätze zu sichern, wurden mit einem Gewitterregen empfangen.

Da kamen sie nun in freudiger Erwartung an, mit Omnibussen, Fahrrädern und geschmückten Wagen von der LPG. Im strömenden Regen mußten sie über den schlammigen Vorplatz waten, um schnell ein Dach über den Kopf zu bekommen. Das Bierzelt vom Konsum war im Nu überfüllt. Unsere Gäste von der LPG Mehrow hatten hier noch Platz gefunden. Der Regen prasselte in Sturzbächen auf das Zelt nieder, und an den Seitenwänden regnete es kräftig herein. Es gab bei allen nur ein Gesprächsthema: "Ob es sich wohl wieder aufklärt?" Die Mehrower waren optimistisch. "Der Wetterbericht hat gesagt, daß es nur vorübergehende Schauer sind, es wird schon wieder aufhören!" Wie zum Hohn regnete es noch stärker weiter. Einem kleinen Jungen, der am Tisch saß, schwammen die Tränen in den Augen: "Ich will wieder nach Hause, bei dem Wetter ist ja hier doch nichts los."

... [nachfolgend wird dann ausgeführt, daß trotz des schlechten Wetters einiges los war] ...

Trotz der guten Stimmung hörten wir leider oft die Meinung: "Im vorigen Jahr war es noch schöner." Natürlich muß man ergründen, wie das kommt. Vom Wetter wollen wir hier ganz absehen. Es steht fest, daß unsere Handelsorgane einen großen Teil der Schuld tragen.

HO und Konsum haben sich in diesem Jahr keine große Mühe gegeben

Regelrecht lieblos wurde z. B. das Bierzelt vom Konsum aufgestellt. Ein paar aufgereihte kahle Glühbirnen schmückten zu Anfang das Zelt. Erst im Laufe der Veranstaltung kam man auf den Gedanken, ein paar Girlanden anzubringen. Uns ist auch unverständlich, daß die Handelsorgane nicht versucht haben, durch ein reichhaltiges Angebot und durch wirkliche Verkaufskultur Kunden zu werben. Warum gab es nicht genug Kaffee, weshalb reichten die Bratwürste nicht aus ? Wo blieben, wie versprochen, Schaschlik und andere Spezialitäten ? Das sind nur einige Fragen, die sich förmlich aufdrängen. Weshalb mußten gerade am Pressefesttag in vier Orten unseres Kreises in den HOG Sommerfeste durchgeführt werden ?
...
Viele unserer Gäste trennten sich in den späten Abendstunden nur ungern vom Pressefest. Sie hatten einen Tag voller Entspannung und Frohsinn verlebt, waren mit ihrer Heimatzeitung wirklich auf "Du und Du". Sie werden es sich nicht nehmen lassen, am großen Pressefest am 12. und 13. Juli in Frankfurt (Oder) mit dabeizusein.
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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 27.7.1958, gekürzt:

Die LPG wachsen

In der letzten Vollversammlung der LPG Blumberg wurden acht neue Mitglieder aufgenommen.
In Mehrow sind es zwei Betriebe mit zwei Personen und 22 Hektar, die sich der LPG Typ III anschließen werden.
In Tempelfelde erklärten ebenfalls zwei Bauern mit insgesamt 43 Hektar ihren Beitritt zur LPG, Typ III.
In Danewitz wird ein Betrieb mit 33 Hektar Mitglied der LPG, Typ I
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 3.8.1958

Zwei weitere Bauern

Mehrow. Mit 12,8 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche trat der werktätige Bauer Willi Kasperzik (eine Person) in die LPG "Morgenrot" ein. Auch Bauer August Schmidke erklärte seinen Eintritt in diese LPG. Er brachte 18 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in die Genossenschaft ein.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 7.8.1958

Für die sozialistische Zukunft

Mehrow. Ihre Bereitschaft, als Mitglieder der bestehenden Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft vom Typ III den sozialistischen Sektor auf dem Lande zu stärken, erklärten weitere drei Bauern des Dorfes, und zwar Franz Vilbrand, Karl Brauer und Adolf Kasperzik.

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 13.8.1958

Täglich tausend Flugpassagiere
Zentralflughafen Schönefeld mit großer Perspektive

"Achtung, Achtung, die Passagiere der ..." laut und unüberhörbar schallt die Stimme aus dem Lautsprecher über das "Bahnhofsgebäude" des Zentralflughafens der Deutschen Lufthansa in Schönefeld bei Berlin. Der Sprecher hat keine Langeweile: Pro Tag sind es im Durchschnitt 25 Maschinen der Auslandslinien mit 400 Passagieren und 15 Maschinen der Inlandslinien mit 600 Passgieren, die hier abgefertigt werden. Dazu kommen noch zahlreiche Rundflüge, die besonders an schönen Tagen sehr gefragt sind.

So sieht es bereits heute - drei Jahre nach Gründung der Deutschen Lufthansa - in Schönefeld aus, und in den kommenden Jahren ist ein weiterer Aufschwung vorgesehen. Im nächsten Jahr wird eine Steigerung des Verkehrs bei Inlandsflügen um 20 Prozent und bei Auslandsflügen um 5 Prozent erfolgen. Dies soll vorallem durch eine größere Flugdichte erreicht werden. Unter anderem ist geplant, zur besseren Auslastung der Maschinen einen Pilotenstützpunkt in Moskau einzurichten, um die Aufenthaltszeiten für die Maschinen durch den Wechsel der Besatzungen zu verkürzen.

In der Perspektive wird Schönefeld ein internationaler Knotenpunkt werden, da er der einzige in Berlin gelegene Flugplatz ist, der alle hierfür erforderlichen Voraussetzungen besitzt und insbesondere die Anforderungen hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit und der Höhenlage erfüllt. So hat der Flughafen Tempelhof zum Beispiel für den künftigen Strahlflugverkehr rein flächenmäßig keine Ausdehnungsmöglichkeiten. In Schönefeld ist dagegen der Bau einer mehr als drei Kilometer langen und 60 Meter breiten Betonpiste möglich und vorgesehen, auf der die schwersten Düsenflugzeuge starten und landen können. Zugleich sind mit der Erweiterung des Flughafens Verbesserungen der technischen Ausrüstung geplant.

Der Flugzeugpark des Flughafens Schönefeld besteht in erster Linie aus Passagiermaschinen vom Typ IL 14, von denen der größere Teil schon aus eigener Produktion stammt. Für Rundflüge und andere Aufgaben stehen dann noch das Mehrzweckflugzeug AN 2 und das Lufttaxi Aero 45 bereit. In Kürze werden Flugzeugführer zur Ausbildung an der in Dresden entwickelten Düsenpassagiermaschine 152 delegiert.

Neben dem Passagierverkehr auf 11 Inlandsstrecken wird im Herbst als Neuerung ein Flugnetz für Frachtbeförderung eingerichtet. Dann ist es möglich, über die Deutsche Spedition auch Frachtgüter schnell über weite Strecken zu transportieren.

Wenn der Besucher des Flugplatzrestaurants dem Landen und Starten der in- und ausländischen Flugzeuge zusieht, ahnt er wahrscheinlich nicht, daß zur Lufthansa auch noch die Abteilung Wirtschaftsflieger gehört. Sie leisten ihre Arbeit auf den Feldern der Republik. Im Frühjahr begann der Einsatz mit der Pflanzendüngung und ging dann über die Bekämpfung der Rapsschädlinge zur gegenwärtigen Aktion gegen die Kartoffelkäfer über. Ab Mitte September erfolgt dann die Herbstdüngung. Nebenbei werden noch Spezialarbeiten wie zum Beispiel Mückenbekämpfung und Düngung von Teichflächen durchgeführt. Der Plan sieht für dieses Jahr die Bearbeitung von insgesamt 100000 Hektar vor.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 19.8.1958, unter "Kurz berichtet":

Mehrow. Im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes übernimmt die Freiwillige Feuerwehr den Neubau des Feuerwehrdepots und will dabei 200 Aufbaustunden leisten.

Drei arbeitsfähige Rentner übernehmen den Holzeinschlag für sämtliche Rentner des Ortes. Um im Rahmen des Wettbewerbs "das schönste Dorf" den Ort besser zu gestalten, übernimmt die LPG mit der Gärtnerbrigade die Ausschmückung und Verschönerung des Dorfes. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 27.11.1958

Geflügel nicht gefragt ?

Ein sehr beliebter Artikel zu Weihnachten ist Geflügel, zumal dieses Erzeugnis im wesentlichen aus eigener Produktion stammt. Einige örtliche Räte scheinen diesem Erzeugnis aber keine Bedeutung beizumessen. Obwohl sich der VEAB bemüht, auch hier den Erzeugern entgegenzukommen (die Abholung erfolgt direkt aus dem Ort), stand am vergangenen Montag in den Gemeinden Groß-Schönebeck, Schluft, Klandorf, Zerpenschleuse, Marienwerder, Ahrensfelde, Eiche, Mehrow und Blumberg kein Geflügel zur Abholung bereit. Wie soll hier eine einwandfreie Weihnachtsversorgung der Bevölkerung, die auch wahrscheinlich von den Einwohnern vorgenannter Orte gefordert wird, gewährleistet werden ? Wir erwarten, daß Anfang nächster Woche das Bild ein anderes ist.

Rat des Kreises Bernau, Abt. Erfassung und Aufkauf

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