Zeitungsberichte über den Magerviehhof Friedrichsfelde, gefunden in den Niederbarnimer Tageszeitungen

Zeitung für Nieder-Barnim, Mittwoch, den 28. Mai 1902 (Nr. 122), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Die Errichtung des Magerviehhofes ist in Frage gestellt. Nachdem das Abge­ordnetenhaus der Viehverwertungsgenossenschaft ein Darlehen von 2 600 000 M. zur Errichtung eines Magerviehhofes in Friedrichsfelde bewilligt hat, ist man darangegangen, einen Bebauungs­plan für das Gelände des künftigen Viehhofes und seiner Umgebung festzustellen. Dabei ist es nun zu erheblichen Differenzen zwischen der Gemeinde Friedrichsfelde und der Vieh­verwertungs­genossenschaft gekommen. Die Gemeindevertretung verlangt von der Genossenschaft die Anlage einer breiten chaussierten Straße längs des ganzen Viehhofes sowie dreier Querstraßen mit Kanalisationsrohrleitung. Ferner soll beim Bau von Wohnhäusern eine Abgabe von 200 M. für das Grundstück an die Gemeinde entrichtet werden. Das Geld ist für kommunale, besonders für Schulzwecke bestimmt. Die Genossenschaft für Viehverwertung will aber auf diese Bedingung nicht eingehen und hat der Gemeindevertretung ein Schreiben zugehen lassen, in welchem sie erklärt, sofern die Gemeinde bei ihren Forderungen beharrt, von der Errichtung eines Mager­viehhofes in Friedrichsfelde überhaupt Abstand nehmen zu müssen. Die Gemeindevertretung hat beschlossen, die gestellten Bedingungen im wesentlichen aufrecht zu erhalten. Die Genossenschaft legt demgegenüber einen großen Wert darauf, die Hauptstraße ungepflastert zu lassen, da sie die Errichtung eines Pferdemarktes im Anschluß an den Viehhof beabsichtigt.


Zeitung für Nieder-Barnim, Freitag, den 12. Dezember 1902 (Nr. 291), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der Bau des Magerviehhofes schreitet trotz grimmiger Kälte rüstig vorwärts. Die Maurer haben allerdings des strengen Frostes wegen ihre Arbeiten einstellen müssen. Es arbeiten aber noch etwa hundert Mann an der Kanalisation, sowie an der Legung der Gas- und Wasser­leitungen. Man will durchaus den zur Fertigstellung des Viehhofes festgesetzten Termin einhalten.


Zeitung für Nieder-Barnim, Mittwoch, den 25. Februar 1903 (Nr. 47), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der Magerviehhof wird, wie die Zentrale für Viehverwertung mitteilt, noch in diesem Sommer hier eröffnet werden. Die Arbeiten sind soweit fortgeschritten, daß die Rohbau­abnahme der meisten Gebäude jetzt stattfindet. Der Markt dürfte der größte Magerviehmarkt in Norddeutschland werden, besonders da auch sämtliche Händler sich endgültig entschlossen haben, diesen Markt zu beschicken.


Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 16. Juni 1903 (Nr. 138), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der Bau des Magerviehhofes in Friedrichsfelde geht seiner Vollendung entgegen. Zur Zeit sind 1600 Arbeiter beschäftigt. Die Verwaltungs- und Stallgebäude sind meist schon hergestellt und von der Polizei abgenommen.


Zeitung für Nieder-Barnim, Donnerstag, den 9. Juli 1903 (Nr. 158), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der hiesige Magerviehhof wird für Geflügel und Schweine am Mittwoch den 15. Juli eröffnet werden. Der erste Markt für Rinder und Hammel findet am Freitag, den 7. August, der erste Pferdemarkt Donnerstag, den 6. August statt.


Zeitung für Nieder-Barnim, Sonnabend, den 18. Juli 1903 (Nr. 166), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Die Eröffnung des Magerviehhofs in Friedrichsfelde hat Mittwoch programm­gemäß stattgefunden. Der Magerviehhof ist, wie die „Allg. F.-Ztg.“ meldet, noch so unfertig wie nur denkbar; das sich weit hinstreckende Gelände bot einfach das Bild einer großen Wildnis, und der Auftrieb dieses Magerviehhofs belief sich auf 86 fette Schweine. Magerschweine waren überhaupt nicht da. Dagegen standen auf dem alten Rummelsburger Magerviehhof, der fortgesetzt wird, 24 Doppelwagen Magerschweine, das sind etwa 1200 Stück, zu Markte.


Oranienburg, Sonntag, den 19. Juli 1903 (Nr. 167), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Rummelsburg. Der Rummelsburger Viehmarkt ist nunmehr zugunsten des Magerviehmarktes in Friedrichsfelde verboten worden. ... Für die Gemeinde Rummelsburg ist das ein empfindlicher Schlag. ...


Zeitung für Nieder-Barnim, Freitag, den 31. Juli 1903 (Nr. 177), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der Verkehr auf dem neuen Magerviehhof in Friedrichsfelde war in der ersten Woche vom 19. bis 22. Juni recht bedeutend. Nach den Angaben der Verwaltung wurden 81 332 Gänse, 2400 Puten und 400 Hühner zugeführt worden. ... Der Schweinemarkt, der am 22. Juli eröffnet wurde, war an diesem Tage mit 2784 Schweinen und 842 Ferkeln betrieben, die bis auf 17 Stück sofort Käufer fanden. ...


Zeitung für Nieder-Barnim, Sonnabend, den 19. September 1903 (Nr. 220), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Nach beträchtlichen Unterschlagungen ist der Buchhalter des Viehkommissions­geschäfts von Steinborn & Co. auf dem neuen Magerviehhofe zu Friedrichsfelde durchgebrannt. Er soll leichtsinnig gelebt haben.


Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 13. Oktober 1903 (Nr. 240), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Der größte deutsche Rinderstall wird jetzt auf dem Magerviehhof in Friedrichs­felde fertiggestellt. Der Stall ist zweistöckig und bietet die Möglichkeit zum Auftrieb von 2000 Stück Großvieh, was sonst nirgends in Deutschland der Fall ist. Das Vieh wird nicht nur vor jeder Witterung geschützt, sondern auch für die Besucher des Marktes übersichtlich geordnet sein.


Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 16. Januar 1906 (Nr. 12), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Bernau. Für die Vorarbeiten zu der vom Kreise Niederbarnim geplanten Bahnanlage vom Bahnhof Tegel bis Bahnhof Berlin-Magerviehhof hat der Bezirksausschuß jetzt die im Enteignungsgesetz vorgesehene Erlaubnis erteilt, so daß jeder Besitzer verpflichtet ist, die Vermessungsarbeiten auf seinem Grund und Boden vornehmen zu lassen.


Zeitung für Nieder-Barnim, Mittwoch, den 25. Juli 1906 (Nr. 171), Aus der Provinz

Friedrichsfelde. Am letzten Sonntag abend und Montag morgen sind über 30000 Gänse auf dem Friedrichsfelder Magerviehhof, wo von jetzt ab jeden Montag und Donnerstag der Hauptmarkt abgehalten wird, angekommen und fanden guten Absatz. ... Die Tiere stammen meist aus Rußland, aber auch aus Polen und Westpreußen. Die russischen Gänse gehen zum Teil nach dem Oderbruch, von wo sie als Oderbrucher Fettgänse wieder zurückkommen, teils werden sie von den Besitzern der großen Mästereien angekauft, die sich in großer Anzahl in den östlichen Vororten Berlins befinden. ...


Niederbarnimer Anzeiger, Jg. 32, Nr. 56. Altlandsberg, Sonnabend, den 15. Mai 1915.

Friedrichsfelde. In den großen, jetzt verfügbaren Gebäuden des Magerviehhofs hierselbst werden demnächst Kriegsgefangene untergebracht werden. Die Räume werden für diesen Zweck hergerichtet. Die Beköstigung der Gefangenen ist öffentlich ausgeschrieben worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 7. September 1916 (Nr. 210), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Schöneiche. Der Magerviehhof Friedrichsfelde hat hier gegen 60 Stück Rindvieh eingestellt, die tagsüber in der königlichen Forst geweidet werden und nachts in einer Koppel untergebracht sind. Vor einigen Tagen ist aus der Koppel ein Stück verschwunden. Es wurde in der Nähe von Ravenstein abgeschlachtet. Dort wurden Kopf, Haut und andere Teile aufgefunden, während das Fleisch weggebracht war. Ueber den oder die Täter fehlen bisher geeignete Anhaltspunkte.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. Oktober 1916 (Nr. 252), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Brandenburgisches Magervieh täglich waggonweise abzugeben gegen sofortige Bezahlung an brandenburgische Landwirte und Mäster zum Preise von 70 M. bzw. 80 M. pro Zentner.
Sammelstelle Magerviehhof, Friedrichsfelde bei Berlin.


Niederbarnimer Anzeiger, 46. Jg., Nr. 83. Altlandsberg, Mittwoch, den 10. April 1929.

Hönow, den 9. April
Großer Frühlingspferdemarkt und Ausstellung in Friedrichsfelde. Auf dem Zucht- und Magerviehhof Berlin-Friedrichsfelde findet am Freitag 19. bis Sonntag 21. April der diesjährige „Große Berliner Frühlingspferdemarkt und Ausstellung“ statt. ...


Niederbarnimer Anzeiger, 46. Jg., Nr. 267. Altlandsberg, Mittwoch, den 13. November 1929.

Hönow, den 12. November.
Trichinenschau. Für den erkrankten Trichinenschauer Robert Richter übt vertretungsweise der Trichinenschauer Fagerstern jun. die Trichinenschau in Hönow aus. Da der Vertreter am Mittwoch jeder Woche beruflich auf dem Viehhof in Berlin tätig ist, weisen wir darauf hin, die Haus­schlachtungen möglichst am Mittwoch nicht vorzunehmen.