Zeitungsberichte über die Anstalten am Berliner Stadtrand, gefunden in den Niederbarnimer Tageszeitungen

Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 17. Dezember 1889 (Nr. 197), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Lichtenberg. Bei der Errichtung einer zweiten städtischen Irrenanstalt in Biesdorf erwachsen den städtischen Behörden dadurch Schwierigkeiten, daß das zu dieser Anstalt erworbene Grundstück zum Teil im Gemeindebezirk, zum Teil im Gutsbezirk von Biesdorf liegt. Der Magistrat hatte daher mit der Gemeindevertretung von Biesdorf Verhandlungen angeknüpft, um diese Schwierigkeiten zu beheben. Die Verhandlungen führten zu dem Resultat, daß die Gemeindevertretung von Biesdorf sich mit dem Ausscheiden des städtischen Besitzes gegen Zahlung einer Summe von 13000 M. einverstanden erklärt hat. ...


Zeitung für Nieder-Barnim, Sonntag, den 2. Februar 1890 (Nr. 23), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Friedrichsfelde. Die Ostbahn hat eine Erweiterung ihres Rangierbahnhofs Friedrichsfelde beschlossen. Derselbe soll dicht, und zwar östlich angrenzend, bei dem Berliner Friedhof ausgeführt werden. Der letztere wird alsdann teils von den städtischen Ländereien der neuen Irrenanstalt, teils vom Eisenbahnfiskus eingeschlossen werden.


Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 25. August 1891 (Nr. 132), Allgemeine Rundschau

(Berliner Chronik.) Die kürzlich auch von uns wiedergegebene Meldung eines Berichterstatters [siehe unten], daß die neue städtische Irrenanstalt in Lichtenberg schon in etwa vier Wochen werde in Betrieb genommen werden können, wird jetzt von berufener Seite dahin berichtigt, daß die Anstalt nicht vor Ende 1892 zum Betriebe fertig gestellt sein werde.


Zeitung für Nieder-Barnim, Dienstag, den 25. August 1891 (Nr. 132), Lokal- und Provinzial-Nachrichten

Lichtenberg. Die neue städtische Irrenanstalt hierselbst ist soweit vollendet, daß sie in etwa 4 Wochen in Betrieb genommen werden kann. Schon jetzt hat es sich freilich herausgestellt, daß mit der neuen, für 1200 Personen bestimmten Anstalt dem Bedürfnis bei weitem noch nicht genügt ist. Das Haus wird schon bei seiner Eröffnung nahezu ganz besetzt sein, ein starkes Kontingent stellen allein diejenigen Irren, die jetzt auf städtische Kosten unter oft recht mißlichen und ungünstigen Verhältnissen in Familien oder mit erheblichen Geldaufwand in Privatanstalten untergebracht sind. Auch die Biesdorfer Anstalt für Epileptische wird kaum auf längere Dauer den Raumanforderungen genügen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. März 1895 (No. 37), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindviehbestande der Epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten bei Biesdorf ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden.
Der Ort wird deshalb gegen den Durchtrieb von Rindvieh, Schafen und Schweinen gesperrt.
Mehrow, den 26. März 1895.
Der Amts-Vorsteher. Krüger.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 5. Mai 1895 (No. 52), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Maul- und Klauensuche unter dem Rindviehbestand der epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten ist erloschen. Die Ortssperre wird hierdurch aufgehoben.
Mehrow, den 1. Mai 1895.
Der Amts-Vorsteher. Krüger.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. September 1895 (No. 105), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Ein der Epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet.
Mehrow, den 6. September 1895.
Der Amts-Vorsteher. Krüger.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 31. Januar 1896 (No. 14), Anzeigen

In der Anstalt Wuhlgarten bei Biesdorf ist ein Zehnmarkstück gefunden worden.
Die Direction. A. Hebold.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. October 1896 (No. 119), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Als gefunden im Verwaltungsgebäude der Epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten sind in Ahrensfelde abgegeben worden: ein Fingerreif mit blauem Stein und ein paar gelbe baumwollene Damenhandschuhe.
Ahrensfelde, den 5. October 1896.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Januar 1898 (No. 1), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Rindvieh der epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 1. Januar 1898.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Juni 1898 (No. 70), Kreis-Nachrichten

Marzahn. Die Rieselfelder werden fortwährend ausgedehnt, Gegenwärtig verhandelt der Berliner Magistrat mit hiesigen Besitzern wegen Ankaufs ihrer südlich in der Richtung nach Biesdorf belegenen Ländereien. Die Hellersdorfer Rieselfelder sollen bis an das Terrain der Anstalt Wuhlgarten ausgedehnt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. April 1899 (No. 41), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter den Schweinebeständen der Städtischen Epileptischen Anstalt Wuhlgarten ist die Rothlaufseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 4. April 1899.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. Januar 1901 (No. 4), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestande des Gutsgehöfts der Epileptischen Anstalt in Wuhlgarten ist die Schweineseuche und Schweinepest ausgebrochen. Die Gehöftsperre ist angeordnet.
Ahrensfelde, den 9. Januar 1901.
Der Amts=Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. April 1901 (No. 49), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Der Besitzer der Privat-Irren-Anstalt zu Nordend bei Nieder-Schönhausen Dr. C. Oestreicher - Fernsprecher: Amt Pankow Nr. 39 - hat sich bereit erklärt, Geisteskranke des Kreises Niederbarnim bis zu deren Ueberführung in eine Provinzial-Irrenanstalt vorübergehend zu den ortsüblichen Verpflegungssätzen aufzunehmen.
Den Magisträten, Amts- und Gemeinde-Vorstehern wird anheimgestellt, von diesem Anerbieten erforderlichen Falles Gebrauch zu machen.
Berlin, den 23. April 1901.
Der Landrath von Treskow.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. August 1901 (No. 95), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestande der städtischen Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten ist die Schweineseuche ausgebrochen. Gehöftsperre ist angeordnet.
Ahrensfelde, den 14. August 1901.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 4. December 1901, Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestand der Anstalt für Epileptische zu Wuhlgarten ist die Schweineseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 29. November 1901.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 16. Februar 1902 (Nr. 21), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
100 Mark Belohnung werden demjenigen gezahlt, welcher die Thäter die unbefugterweise im Karpfenteich der Anstalt für Epileptische zu Wuhlgarten gefischt, so namhaft macht, daß dieselben gerichtlich belangt werden können.
Ahrensfelde, 13. Februar 1902.
Der Amts-Vorsteher.


Zeitung für Nieder-Barnim, Donnerstag, den 29. Mai 1902 (Nr. 123), Allgemeine Rundschau

(Berliner Chronik.) Die Deputation für die städtische Irrenpflege hat beschlossen, den Gemeinde­vertretern den Bau von zwei neuen Irrenanstalten vorzuschlagen und diesen Antrag damit zu begründen, daß die Irrenanstalt Buch nicht genügt, auf Jahre hinaus die steigende Zahl von pflegebedürftigen Personen aufzunehmen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 25. November 1904 (Nr. 139), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
100 Mark Belohnung werden demjenigen gezahlt, welcher die Täter, welche unbefugter Weise in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober d. Js. im Karpfenteich der Anstalt für Epileptische zu Wuhlgarten gefischt, so namhaft macht, daß dieselben gerichtlich belangt werden können.
Ahrensfelde, den 21. November 1904.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. April 1905 (Nr. 41), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestande der Anstalt für Epileptische zu Wuhlgarten ist die Schweineseuche ausgebrochen.
Ahrensfelde, den 31. März 1905.
Der Amts-Vorsteher.


Zeitung für Nieder-Barnim, Freitag, den 20. Oktober 1905 (Nr. 247), Allgemeine Rundschau

(Berliner Chronik.) Die Ueberfüllung der Berliner städtischen Irrenanstalten ist, wie man schreibt, hochgradig geworden. ...


Zeitung für Nieder-Barnim, Sonntag, den 25. März 1906 (Nr. 71), Aus der Provinz

Bernau. Die neue Irrenanstalt Buch wird bei ihrer Eröffnung am 1. April mit Kranken aus den beiden anderen gleichartigen Berliner städtischen Anstalten belegt werden. Dalldorf gibt 900 und Herzberge 450 Kranke an Buch ab.


Zeitung für Nieder-Barnim, Freitag, den 13. Juli 1906 (Nr. 161), Aus der Provinz

Buch (Kr. Niederbarnim). Der hiesige Hausbesitzerverein hat jetzt an den Magistrat die Bitte gerichtet, den städtischen Irrenanstalten hier einen besonderen Namen zu geben, damit sich nicht derselbe Vorgang hier wiederhole wie in Dalldorf, wo die Gemeinde sich wegen Anrüchigkeit ihres Namens veranlaßt gesehen hat, ihren Ortsnamen in Wittenau umzuändern.


Zeitung für Nieder-Barnim, Sonnabend, den 20. Oktober 1906 (Nr. 246), Aus der Provinz

Bernau. Nachdem der Berliner Magistrat es abgelehnt hat, der Irrenanstalt Buch einen neuen Namen zu geben, haben die Grundbesitzer von Buch sich an den Regierungspräsidenten gewandt. Sie weisen auf Dalldorf hin, das wegen der dortigen Irrenanstalt gezwungen war, den Ortsnamen mit Wittenau zu vertauschen, und bitten Vorsorge zu treffen, daß es ihnen nicht ähnlich ergehe.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 13. März 1908 (Nr. 32), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Auf Grund des Gesetzes über die Unterhaltung der öffentlichen Volksschulen vom 28. Juli 1906 bilden im Kreise Niederbarnim vom 1. April 1908 ab
A) einen Gesamtschulverband
  1. der Gutsbezirk und die Gemeinde Biesdorf und der Gutsbezirk Hellersdorf (hinsichtlich der Anstalten Wuhlgarten),
Berlin, den 8. März 1908.
Der Landrat Graf von Roedern.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. Juni 1908 (Nr. 72), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Ein Hund, schwarzer Wolfsspitz, hat sich beim Wächter der Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten angefunden. Meldungen gegen Erstattung der Kosten im Amtsbureau.
Ahrensfelde, den 9. Juni 1908.
Der Amts-Vorsteher.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Dezember 1910 (Nr. 146), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter den Rindviehbeständen des Rieselgutes Hellersdorf sowie der städt. Anstalt Wuhlgarten ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Ueber beide Orte ist die Gehöftsperre verhängt.
Ahrensfelde, den 7. Dezember 1910.
Der Amts-Vorsteher, Buchholz.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 28. April 1912 (Nr. 51), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Unter dem Schweinebestande des Gutsgehöfts der Anstalt Wuhlgarten ist amtstierärztlich die Schweinepest festgestellt. Gehöftsperre ist angeordnet.
Ahrensfelde, den 24. April 1912.
Der Amts-Vorsteher, Buchholz.