Im Gegensatz zu unseren Nachbargemeinden haben wir in Mehrow weder ein Kriegerdenkmal noch eine Gedenktafel für die Toten des Ersten Weltkrieges.

Wie alten Zeitungsberichten zu entnehmen ist, hing einst eine solche Gedenktafel in der Kirche, diese ist vermutlich im zweiten Weltkrieg entfernt und vernichtet worden.
Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. August 1925 (Nr. 181), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt
Mehrow. Ein Festtag war für unseren Ort der letzte Sonntag. Wurde doch an diesem Tage durch einen besonderen Festgottesdienst die [aus Eichenholz geschnitzte kunstvolle] Gedenktafel für unsere im Weltkrieg gefallenen Söhne des Ortes und zugleich die wieder vervollständigte Orgel eingeweiht. …

Zu einem Kriegerdenkmal ist es in Mehrow wohl nie gekommen - zehn Jahre nach Kriegsende hat man immer noch über die Bildung eines Denkmal-Ausschusses verhandelt.
Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. März 1928 (Nr. 70), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt
Mehrow. Der Landwehrverein Mehrow hielt am Sonnabend im Lokale Raetz seine März­versammlung ab. ... Kamerad Pose forderte vom Vorstand den Bau des Kriegerdenkmals in die Wege zu leiten. Da über diese Frage keine Einigung zu erzielen war, wurde die weitere Aussprache darüber vertagt. ... 
Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 19. April 1928 (Nr. 92), Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt
Mehrow. Der Landwehrverein tagte am Sonnabend im Lokal von Meißner. ... Unter Punkt „Verschiedenes“ wurde nach kurzer Aussprache beschlossen, die Wahl eines Kriegerdenkmals-Ausschusses und die Regelung der Pflege des Grabes des gestorbenen kriegs­gefangenen Russen auf die nächste Tagesordnung zu setzen. …

Um der Toten und Vermissten des Ersten Weltkrieg zu gedenken, haben wir aus verschiedenen Quellen eine Liste der Kriegsopfer erstellt, die sicher weder vollständig noch ganz zweifelsfrei ist, aber wenigstens einigen Opfern einen Namen gibt.


Die Opfer des Ersten Weltkrieges aus Mehrow (Stand: 11.11.2018)
Die Links (Pfeiltasten neben den Einträgen) führen auf die Seite "Eigene Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges", aus der ersichlich ist, welchen Listen die jeweiligen Namen und Daten entnommen sind.

Gefreiter Carl Rudolf Fritz Grothe, geb. am 3.12.1887 in Mehrow,
 gefallen (gemeldet am 18.10.1918)

Reservist Philipp Huth, geb. am 18.10.1885 in Galizien,
 gefallen am 27.8.1918 in Frankreich durch Granatschuss, hinterlässt Witwe und 4 Söhne

Musketier Rudolf Gustav Herrmann Ibscher, geb. am 25. August 1888 in Mehrow,
 in Frankreich (Verdun) vermisst seit 9.10.1918

Wehrmann Paul Richard Reinhold Lehmann, geb. am 7. August 1878 in Mehrow,
 bei Gefechten im Osten gefallen (gemeldet am 3.1.1915)

Fritz Otto Lindemann, geb. am 19. August 1881 in Mehrow,
 gefallen (gemeldet am 30.1.1917)

Ersatz-Reservist, Arbeiter Hermann Michaelis, geb. 20.7.1890 in der Neumark,
 gefallen in Bixtensee bei Eser am 24.10.1915

Kriegsfreiwilliger August Fritz Müller, geb. am 2.September in Mehrow,
 gefallen (gemeldet am 1.7.1915)

Paul Ottma, geb. am 31. März 1895 in Mehrow
 gefallen (gemeldet am 2.8.1916)

Gefreiter Willi Hermann Heinrich Pagel, geb. am 15. November 1894 in Mehrow
 gefallen am 30.10.1918 in der Schlacht bei Aincreville

Leutnant der Res. Friedrich Wilhelm Ernst Petersen, geb. am 24. Nov. 1896 in Mehrow
 gefallen am 31.5.1916 in Frankreich, Kriegsgräberstätte Nampcel

Reinhold Robert Rosien, geb. 15. Mai 1894 in Blumberg ?, wohnhaft in Mehrow
 gefallen am 14.10.1915 bei Semendria in Serbien, dort bestattet

Otto Heinrich Paul Sander, geb. am 6. Dezember 1875 in Mehrow,
 gefallen (gemeldet am 10.11.1915)

Rudolf Richard Paul Schauer, geb. am 21. August 1880 in Mehrow,
 gefallen (gemeldet am 16.10.1915)

August Karl Friedrich Schnabel, geb. am 15. September 1887 im Kreis Stolp,
 gestorben am 6.11.1914 im Lazareth Leke in Belgien

Reservist Paul Schorska aus Mehrow
 in Frankreich (Leke/Perwyse) vermisst seit 28.10.1914

Reservist Paul Karl Max Stolzenberg, geb. am 24. April 1896 in Mehrow
 gefallen (gemeldet am 26.10.1917)