Am äußersten südlichen Ende des Dorfangers in Eiche steht ein Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege.
Ursprünglich bestand dieses Denkmal nur aus einer mit dem Reichs­adler gekrönten Stele, die fünf Soldaten listet, welche im ersten Weltkrieg gefallen sind.

Nach dem zweiten Weltkrieg war die politische Stimmung so, dass niemand sich traute, an dieser Stelle auch den Gefallenen dieses zweiten Krieges eine Gedenkstätte zu schaffen. Man muss froh sein, dass dieses Denkmal in der DDR-Zeit nicht abgetragen wurde, sondern hinter größer werdenden Koniferen ein Dornröschen-Dasein führen konnte. Nach der „Wende“ wurde es dann recht bald ein erstes Mal restauriert, blieb aber ansonsten unverändert.

Bild rechts: Das Eichener Kriegerdenkmal im März 2005

Vor ein paar Jahren wurde dann aber der Gedanke geboren, an dieser Stelle auch der Toten des zweiten Weltkrieges zu gedenken - nicht nur der gefallenen und vermissten Soldaten, sondern auch der Eichener Bürger, die z. B. durch Luftangriffe ums Leben gekommen sind. Über viele Monate haben die Eichener Ortschronisten, Hans und Gunther Meusel, mit Hilfe der älteren Bewohner des Dorfes versucht, eine möglichst vollständige Aufstellung der Kriegstoten zu fertigen. Zu allen möglichen Anlässen wurden die halbfertigen Listen zur Korrektur und Ergänzung ausgelegt und viele haben sich an der Suche nach Kriegsopfern beteiligt.

Im Jahre 2009 wurde dann ein Schluss- strich gezogen und beschlossen, das Kriegerdenkmal um zwei Tafeln zu ergänzen, auf denen in alphabetischer Reihenfolge die Toten des zweiten Weltkrieges aufgeführt werden. Leider musste das ohne Angabe des Geburts- und Sterbedatums erfolgen, da diese Daten nur für wenige der gefundenen Opfer bekannt waren. (Auf Seite 35 des 3. Heftes der „Beiträge zur Vergangenheit und Gegenwart des Ortes“ Eiche finden sich dafür die letzten Wohnorte der Opfer im Ort.)

Am 1.9.2009 konnte dann das sanierte Kriegerdenkmal eingeweiht werden: Auf einer mit Kieseln belegten und mit Ketten eingefassten Freifläche, die im hinteren Teil von neu gepflanzten Koniferen umrahmt wird, stehen jetzt auf beiden Seiten des ursprünglichen Denkmals zwei Säulen mit der Aufschrift „1939-1945“ und jeweils einer pultförmig daran angebrachten Namenstafel.


Das alte Denkmal in der Mitte wurde nicht nur „aufgehübscht“, sondern auf einer nachträglich angebrachten Tafel um die Namen von drei bisher nicht berücksichtigten Gefallenen des ersten Weltkrieges ergänzt.

Die früher völlig durch Pflanzen verdeckte Inschrift auf der Rückseite des alten Denkmals erklärt, dass dieses einst vom Landwehr­verein gestiftet wurde.


Hier sind die auf den verschiedenen Tafeln vermerkten Eichener Kriegsopfer:

Auf den mittleren Stele wird wie folgt der Opfer des 1. Weltkrieges gedacht:

Im oberen Teil der Stele ist eingemeißelt:
Unsere Kameraden

Albert Grunow † 14.9.1914
Otto Grummisch † 6.12.1915
Gustav Unterlauf † 28.8.1916
Richard Bautz † 31.10.1917
Fritz Grunow † 17.12.1918

Blieben im Weltkriege 1914-1918.

Ergänzt wird dies durch eine Tafel mit folgenden Namen:
Adolf Heise, † 14.09.1914
Johannes Kolrep, vermißt 1918

Für die fünf Erstgenannten finden sich im Sterberegister des Standesamtes Mehrow (in dem auch die Ahrensfelder und Eichener Sterbefälle vermerkt sind) folgende Eintragungen:
  • 03/1915: Richard Otto Albert Grunow, gest. in den Kämpfen bei Tolomprice in Frankreich am 14. Sept. 1914
  • 03/1916: Otto Heinrich Grummisch, gest. zu Schuddelurze ? am 6. Dezember 1915 (sh. Volksbund-Liste)
  • 17/1916: Gustav Unterlauf, gest. in der Schlacht an der Somme am 18. August 1916
  • 19/1919: Richard Ernst Bautz, gest. 31. Oktober 1917 in Artais bei Avion
  • 15/1919: Fritz Albert Grunow, gest. 17. Dezember 1918 in Charlottenburg

  • Zu Adolf Heise und Johannes Kolrep finden sich keine Sterberegistereinträge. Für Adolf Heise weist jedoch der Volksbund für Kriegsgräberfürsorge e.V. die Grabstelle aus. (sh. Volksbund-Liste)

    Auf den beiden neuen Tafeln sind folgende Opfer des 2. Weltkrieges vermerkt:



    Fredy Köpke * Kurt Kottschlag
    Bruno Lepzin * Erich Lichtenberg
    Alfred Lindenberg * Heinz Linke
    Harry Lorenz * Erich Luckschanderl
    Horst Mellich * Gottlieb Pinke
    Heinz Schmidt * Johann Schulz
    Karl-Heinz Schulz * Walter Schulz
    Michael Sollfrank * Erich Tissmer
    Karl Tissmer * Hubert Wegener
    Horst Wiesner
    Hans Ambros * Berhard Bark
    Karl Bark * Erich Berg * Otto Berg
    Günther Bleich * Franz Buchholz
    Georg Czemper * Helmut Drews
    Walter Drews * Joseph u. Frau Gawlik
    Helmut Giese * Richard Giese
    Franz Gladows * Franz Göschel
    Siegfried Grunow * Herbert Güthling
    August Heinrich * Erwin Hempler



    Zu folgenden Genannten haben wir einen Eintrag im Sterberegister des Standesamtes Mehrow gefunden:
  • 25/1943: Erich Berg, tödlich verunglückt am 25. März 1942 in Smolensk (sh. Volksbund-Liste)
  • 22/1950: Otto Berg, gestorben am 5. März 1945 in Nowo Osowska bei Schachty/Donez
  • 38/1947: Georg Czemper, am 1. Dezember 1942 nö. Blishne-Melnitschnyj gefallen (sh. Volksbund-Liste)
  • 30/1946: Helmut Drews, gest. am 19. Juli 1943 in Barwenkowo, n. Stalino/Russland (sh. Volksbund-Liste)
  • 28/1946: Walter Drews, gestorben am 30. Juni 1944 in Krasie, Kroatien (sh. Volksbund-Liste)
  • 06/1947: Richard Giese, gestorben am 26. Januar 1947 in Eiche Dorfstrasse 15 [jetzt Nr. 23]
  • 15/1959: Siegfried Grunow, gestorben am 6. Dezember 1945 in Thorn
  • 28/1942: Kurt Kottschlag, am 6. Mai 1942 in Berjosowik seinen Verwundungen erlegen (sh. Volksbund-Liste)
  • 17/1941: Harry Lorenz, am 21. Mai 1941 in Iraklion (Kreta) gefallen (sh. Volksbund-Liste)
  • 35/1946: Erich Lu[c]kschanderl, gest. am 15. September 1943 in Olekssenzy auf dem Hauptverbandsplatz
  • 66/1946: Heinz Schmidt, gestorben am 18. Februar 1945 in Veszprem (Ungarn) (sh. Volksbund-Liste)
  • 08/1954: Johann Schulz[e], am 21. Februar 1945 in Preist, Krs. Bitburg/Eifel gefallen (sh. Volksbund-Liste)
  • 59/1946: Walter Schulz[e], gestorben am 14. April 1944 in Zrmanja-Urlo (sh. Volksbund-Liste)
  • 39/1946: Michael Sollfrank, gestorben am 23. April 1945 als Wehrmachtsangehöriger in Berlin
  • 13/1950: Hubert Wegener, am 8. April 1945 in Breslau gefallen (sh. Volksbund-Liste)

  • Kein Sterberegistereintrag, aber ein Eintrag beim Volksbund für Kriegsgräberfürsorge e.V. findet sich für
  • Helmut Giese, 25.12.1923-09.08.1944: siehe Volksbund-Liste und
  • Herbert Güthling [-> Gutling], 18.04.1923-19.07.1943: siehe Volksbund-Liste

  • Anmerkung: Die mit "Volksbund-Liste" bezeichneten Links führen zu Zusammenstellungen der beim Volksbund für Kriegsgräberfürsorge e.V. gefundenen Kriegsopfer aus Ahrensfelde, Eiche und Mehrow.