Am 19. Februar 2017, gab es in Ahrensfelde und Mehrow einen „Gottesdienst der besonderen Art“: einen Bibel-Krimi.
Die Idee dazu lieferte ein jüngst erschienenes Buch, in dem ein paar Schulfreunde der Leidenschaft frönen, binnen einer bestimmte Zeit Kriminalfälle zu lösen, die sich in der Bibel verbergen. Da werden Orte und Namen gefälscht und Begebenheiten ausgemalt, so dass man schon ins Grübeln kommt, um was und um wen es sich da handeln könnte.
Glenn, der ein prächtigen Hauptkommissar abgeben würde, Nelly aus Schweden, die in der Kirchengemeinde ein Praktikum absolviert, die Pfarrerin als Optimal-Besetzung für den Hobby-Kommissar mit dem Spitznamen „Pope“ und noch jemand aus Mehrow, der als Brillenträger den „Professor“ spielen musste, begaben auf Täter-Suche.
Oder besser gesagt: Sie stachelten die Besucher an, den Täter und die passende Bibelstelle zu finden.
Im vorliegenden Fall ging es um den Vorarbeiter eines großen Bauunternehmens, der erschlagen unter einem Sandhaufen gefunden wurde. Das war eine ziemlich üble Type, und wie die Zeugen aussagten, hätte jeder in der Firma einen Grund gehabt, dem eins drüber zu geben.
Die angestrengten Recherchen deuteten auch tatsächlich darauf hin, dass der Täter in der Firma zu suchen ist - aber wo: unter den Arbeitern oder in der Chefetage?
Wie im richtigen Krimi wurden die Gedankenblitze und sonstigen Eingebungen auf Zetteln notiert und an eine Pinnwand geheftet. Als nichts mehr 'rauf passte, war das Publikum gefragt, das sich zusammenreimen sollte, an welcher Stelle in der Bibel man die Lösung finden könnte.
Erlaubt war dabei alles, bis hin zum Telefon-Joker.
Musikalisch untermalt wurde das Grübeln durch zünftige Krimi-Musik aus der Hand von Frau Preubsch, die statt der üblichen Choräle durch das ehrwürdige Kirchenschiff schallte.
Am leichtesten fand sich die Lösung im Internet: Die Firma, auf deren Baustelle der Mord passierte, hatte in dem gespielten Krimi den eindrucksvollen Namen „Pharo AG“. Da ließ sich leicht erraten, in welchem Land sie beheimatet ist - und wenn man Google mit diesem Land und den Begriffen „Sand“ und „Bibel“ auf die Suche schickte, dann war man recht schnell am Ziel. Aber erstaunlicherweise gab es unter den Besuchern ein paar Damen, die auch ohne technische Hilfsmittel den Täter benennen konnten. Miss Marple lässt grüßen!