Am 5. März wurde in Mehrow die LPG Typ I "Einheit" gegründet. Gründungsmitglieder waren: Erich Klopsteg (Vorsitzender), Fritz Schaube, Bodo Schulz (beide Vorstand), Richard Malz, Hilda Manke, Alfred Zimmermann, Gustav Levandowski. |
Zum Unterschied zum Typ III (zu dem die 1954 gegründete LPG "Morgenrot" gehörte), bot der Typ I größere Freiheit bzgl. der privaten Wirtschaftsführung neben dem Genossenschaftsbetrieb. Die Bauern brachten zwar bis auf einen halben Hektar das gesamte Land in die LPG ein, behielten aber ihr Vieh und konnten damit privat wirtschaften. Für ganz "Widerspenstige" war das also eine Alternative ... |
Im Gegensatz zu der etwa zeitgleich im Mehrower Ortsteil Trappenfelde gegründeten Typ-I-LPG "Frohe Zukunft", die schon bald in die Typ-III-LPG "Morgenrot" übernommen wurde, hat sich Erich Klopstegs "Einheit" ganz gut gehalten. Planunter- und -übererfüllungen kamen genauso oft vor, wie bei der großen "Morgenrot". Den Vorwurf des Bürgermeisters, nicht richtig genossenschaftlich zu arbeiten, werden die Mitglieder wohl ertragen haben ... Wie der Bürgermeister richtig erkannt hat, lag ein Grund sicher darin, daß der Altersdurchschnitt der "Einheit" außergewöhnlich hoch war - da kann man beiweitem nicht soviel Herdentrieb erwarten, wie bei jungen Leuten ... |
Protokoll zur Ratssitzung v. 13.6.1963 Zu 3 gab Gen. Schimansky einen kurzen Bericht über den Entwicklungsstand der LPG Typ I, innerhalb unserer Gemeinde. Er brachte zum Ausdruck, daß die bisherige Arbeitsweise nicht zufriedenstellend ist, obwohl sehr viele Aussprachen mit den einzelnen Mitgliedern geführt wurden. Es muss ganz klar gesagt werden, dass in dieser LPG noch nicht genossenschaftlich gearbeitet wird. Jedes Mitglied arbeitet zum größten Teil für sich. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass das Durchschnittssalter 56 Jahre beträgt. |
Protokoll der Gemeindevertretersitzung v. 26.9.63 Koll. Bürgermeister [Schimansky] erörterte, dass 10-13 Mitglieder der LPG Typ III, keine Eier bei uns in der Sammelstelle abliefern. Diese liefern die Eier nach Berlin, um dort eine größere Menge Futter zu bekommen. |
Zum sich andeutenden Ende der LPG "Einheit" liest man im Protokoll der Ratssitzung vom 8.9.1966, wo schon von Übernahmeverhandlungen die Rede ist: |
Ein halbes Jahr später folgte dann aber auch schon das Eingeständnis, daß die "Einheit" den Plan erfüllt hat, während sich bei der "Morgenrot" Rückstände zeigten und daß das beim Typ I beanstandete "Für-sich-wirtschaften" auch bei Typ-III-Mitgliedern beobachtet wurde: |
Der Abg. Lüdke erläuterte den Mitgliedern der LPG Typ I die neuen Aufgaben auf Grund der Kooperationsbeziehung der LPG Typ III mit Berlin, er brachte zum Ausdruck, daß es für die LPG Typ I ratsam wäre, jetzt in die LPG Typ III einzutreten. |
Da die inzwischen rentabel arbeitende LPG "Morgenrot" eine gewisse Attraktivität besaß und mit dem zeitlich begrenzten Angebot eines vergleichsweise geringen Inventarbeitrages von 500,- Mark (später 800,- Mark) je Hektar lockte, sind die "Einheitler" (vermutlich) Ende 1966 zur LPG "Morgenrot" gewechselt. Die angedeuteten Kooperationsbeziehungen mit Berlin (LPG'en Wartenberg und Marzahn) kamen noch im gleichen Jahr zum Tragen. |