Riedel's Codex Diplomatictus Brandenburgensis, eine "Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Geschichtsquellen für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten." enthält im ersten Band der vierten Hauptteiles (veröffentlicht 1862) verschiedene alte Chroniken bzw. Bruchstücke von Chroniken.

Ab Seite 46 findet sich dort im III. Kapitel eine
Microc(h)ronicon Marchicum genannte Chronik der Mark Brandenburg aus dem Jahre 1599 (1600). Der Verfasser, Peter Hafft (bzw. Petrus Hafftitius, wie er sich lateinisch schrieb), stammte aus Berlin, besuchte bis 1545 die Schule in Pirna, studierte 1546 auf der Universität zu Frankfurt und war Lehrer und Rektor der Schulen zu Berlin und Cöln.



Diese etwa 120 Seiten umfassende Chronik enthält neben einer Vielzahl mehr oder weniger wichtiger politischer Ereignisse eine Vielzahl denkwürdiger Begebenheiten, darunter auch eine Menge von Wetterberichten aus dem 15,/16. Jahrhundert.

Von diesen sollen einige hier vorgestellt werden, belegen sie doch zweifelsfrei, daß Klimakatastrophen nicht wie heute oftmals angenommen, durch den Schadstoffausstoß verursacht werden, sondern vielmehr durch "erschreckliche Fewrzeichen am Himmel", die zugleich für Krankheiten und Teuerung verantwortlich sind.

Aus mancher der nachfolgenden Beschreibungen könnte Erich von Däniken eine vorzügliche Story über die Besiedlung der Mark Brandenburg durch Außerirdische machen, handelt es sich doch bei den oft erwähnten drei Sonnen am Himmel fraglos um die Landescheinwerfer der irrtümlich als abartige Regenbogen interpretierten fremden Raumschiffe:

Microcronicon Marchicum
...
Beschrieben durch M. Petrum Hafftitium, weiland Rectorem beider Schulen zu Berlin
vnd Cöllen an der Sprewe, Anno Domini MDMCIX. [1599]

Anno Christi 1427 ist ein solcher warmer vnd weicher Winter gewesen, dass auch die Pfirsich, Kirsbeume, Rockenblumen vnd andere Sommer Kreuter auf Nicolai geblühet. Dannacher im folgenden Sommer eine sehr geschwinde vnd schreckliche pestilentz entstanden, wiewol Pomarius vnd Entzelius die ins 25. Jahr setzten. Anno Christi 1444, vmb St. Veits tag, hat sich ein schrecklicher Comet am himmel sehen lassen.

In diessem Jahre [1448] den 1. Septembris ist die Sonne am Hellen lichten tage vmb 6 Vhren verfinstert worden. Darauff grosser Krieg vnnd blutvergiessen gefolget, in Engelandt, Flandern, Hispanien, Italien. Desgleichen Mordt, raub, aufruhr, zerstörung, verwüstung vnnd arglistiger Adel. Es geschah auch den Griechen vom Türcken grosse vberlast.

Anno Christi 1456 ist im Junio ein Comet entstanden nach St. Veits tag, welcher sich einen gantzen Monat lang hat sehen lassen.

In diessem Jahre [1468] ist wegen des külen vnd nassen Frülings vnd Sommers eine grosse tewerung vnd hungers noth in der Marcke gewesen, ...

Anno Christi 1472 Sind 2 schreckliche Cometen erschienen, darauf eine dreyjhärige dürre Zeit, auch viel Krieg, verlust und Pestilentz erfolgte.

Anno Christi 1473 Ist ein sehr heisser vnd dürrer Sommer gewesen, darauf ein harter vnd grimmiger Winter ist erfolget.

In diessem Jahre [1479] ist so ein gelinder vnd warmer Winter gewesen ohne einigen Schnee vnd Frost, Darauff ein sehr heisser vnd trockner Sommer erfolget, dass es auch zwischen Pfingsten und Michaelis wenig geregnet, Ist doch gleichwohl ein fruchtbares Jahr gewesen.

Anno Christi 1483 ... ist in Schlesien vnd in der Marcke eine grosse tewrung vnd mangel an Korne, Vihe, putter vnd allerley Victualien gewesen, ...

Man hat auch an etlichen örtern Dolen und Krähen in der Luft mit einander sehen kempfen, dass etliche todt auf die erde sind herruntergefallen.

Anno Christi 1491, vmb der Heiligen Drey Könige tag, ist ein Comet entstanden im Zeichen der Fische, eines tunckeln scheins mit einem langen schwantze gegen morgen ausgestreckt, vnd werete bis in die Fasten.

Den 8. Maij, welcher damals war der Sontag Vocem Jocunditatis, ist die Sonne auf 9 punct verfinstert im 20. Grad des Steinbocks, Darauf ist erfolgt ein grausam Vihesterben, zuuoraus des Rindtvihes vnd der Schweine.

... vnd ist dies Jahr [1493] ein vberaus Heisser Sommer gewesen.

In diessem Jahre [1501] sind den Leuten creutze von Mancherley Farben, weiss, roth eiter vnd blutfarbe auf die Kleider gefallen vnd sonderlich auf den hembden, Schleiern, brusttüchern, auch auf dieselben, so in Kisten verschlossen, Darauf ist Anno Christi 1502 eine grosse seuche vnd pestilentz gefolgt, welche sonder Zweifel die Creutze bedeut haben, Sintemal die Jenigen fürnemlich damals gestorben, welche die gemelte creutzen getroffen vnd befallen.

Anno Christi 1503 haben sich abermal creutzen ereugnet, auch im weissen brodte, Es ist auch an etlichen ortern blut an wenden gefunden vnd die pestilentz hat allenthalben hefftig angehalten.

In diessem Jahre [1503] ist ein solcher vberaus heisser Sommer gewesen, dass die beume vmd beche sind vertrockenet, Darauf ist erfolgt ein grosser misswachs des getreides vnd heftige tewerunge, welche viel diebe vnd Strassenreuber in der Marcke Brandenburg gemacht hat, welche die leute Jemmerlich ermordet vnd Ihnen das Ihre genomen haben.

Anno Christi 1504 ist ein Comet erschienen, darauf eine grausame hitze, vnseglicher hunger vnd schreckliche pestilentz erfolget.

Anno Christi 1506 ist von 12. Aprilis an 31 tage lang ein schrecklicher Comet gesehen, der seinen lauff von abendt gegen Mittag gehabt, vnd hat sich im Augusto widder ein ander bewiessen zwischen Mitternacht vnd aufgang vnter der kleinen Wagen.

In diessem Jahre [1506] sind die Früchte vberflüssig vnd reichlich gerathen, aber von den Raupen vnd andern Vngeziefer dagegen beschedigt vnd verderbt worden.

In diessem Jahre [1507] ist die Silberne Zeit in der Marcke gewesen vnd so wolfeile, dass die beschickung der Ecker mehr gekost, als die abnutzung oder das Gelt, so man aus dem getreide gekaufft hat. Denn 1 schffl. Rogken hat 21, 1 schffl. Gerste 16 und 1 schffl. Haffer 11 Merckische pfenninge gegolten.

Anno Christi 1509, den 11. Junij, zwischen 11 und 12 Vhren, war eine grosse Finsternis am Monde auf 7 punct vnd werte 2 Stunden vnd 26 Minuten, Darauf erfolgten im Herbst an vielen örtern schreckliche erdtbieben, Sonderlich zu Constantinopel im Griechenlande, do der Türckische Keyser seinen sitz vnd residentz hat.

Am ende des Mayen sahe man in diessem Jahre [1511] einen Cometen im Zeichen dess Lewen, welcher bis auf den 3. Julij in Lüfften schwebte.

In diessem Jahre [1513] ist ein solcher harter Winter gewesen, dass die alten gemeinlich Ihre Jahrrechnunge darnach gemacht haben.

Anno Christi 1515 ist ein Comet erschienen in der gestalt eines halben Monden.

Anno Christi 1516, im Jenner, erschien aber ein Comet, darauf erfolgte ein algemein sterben vnd dürrer Sommer vnd hat der Hagel Korn vnd Wein zerschlagen, Derowegen ein grosser mangel am getreide entstanden vnd hungersnoth erregt, dass also drey plagen zugleich regirt haben.

Anno Christi 1520 ist ein gelinder vnd warmer winter gewesen, Darauf auf 8. Petri Stulfeirtag eine grosse winterkelte eingefallen, welche gewert hat bis auf philippi vnd Iacobi.

Anno Christi 1525 hat man öffentlich in lüfften die krähen mit einander kriegen vnd kempfen gesehen vnd gehört, dass auch etliche dauon sind todt auf die Erde herunter gefallen, welchs sonder Zweifel des auflauffs vnd tumulte der aufrhürischen Pauren, so dis Jahr darauf erfolgt, ein Fürspiel ist gewesen.

Den 21. Februarij in diessem Jahre [1525] ist für der Sonnen vntergang ein heller Stern am himmel gesehen, welcher hernach sol herunter gefallen sein.

Den 15. Julij [1525], als Marggraff Joachim I., Churfürst zu Brandenburg, durch seinen Astronomum heimlich verwarnet, dass ein grausam wetter würde ankommen, dass zubesorgen, beide Stedte, Berlin vnd Collen, möchten vntergehn, Ist er mit seinem gemahl, der Jungen herrschafft vnd fürnembsten geliebten officirern auf den Tempelhoffischen Berg bey den Cölnischen Weinbergen gerückt, den vntergang beider Stedte anzusehen. Als er aber lange daselbst gehalten vnd nichts draus worden, Hat Ihn sein Gemahl (weil sie eine vberaus frome vnd gotfürchtige Fürstin gewesen) gebeten, dass er doch widder möchte hinnein ziehen vnd neben seinen vnterthanen auswarten, was Gott thun wolte, weil sie es vielleicht nicht allein verschuldt hetten, Darüber er bewogen vnd ist vmb 4 Vhren gegen abent widder zu Collen eingezogen. Ehe er aber widder ins Schloss komen, hat ihme das Wetter die 4 pferde sampt dem Wagenknechte erschlagen vnd sönsten keinen schaden mehr gethan.

Den 11. Augusti [1525] ist ein schrecklicher Comet erschienen, desgleichen zuuor nicht gesehen, Des morgens vmb 4 Vhre hat er sich bewiesen vnd vber 5 Viertelstunden nicht gestanden. Er ist sehre lang, gross, gelbroth oder blutfarbig gewesen, An einem ort hat er die gestalt eines krummen arms gehabt vnd in der handt ein gross Schwerdt, an des Schwerdts seiten vnd Spitzen sind 3 grosse Sternen gestanden, von welchen sich ein breiter wolkenfarbiger Schwantz weit ausgestreckt, vnd auf den Seiten sind erschienen viel kleiner Sternen alss lange Spiesse, Dazwischen aber sind viel kleiner Schwerter blutroter Farbe vnd nicht wenig Fewrflammen, darunter sich hin vnd widder der viel grausamer angesichter mit rauchen Heuptern vnd bärten haben sehen lasse.

In diessem Jahre [1525] ist im Ost ein solcher grosser Wind gewesen, dass vmb Soldin in der New-Marcke wol für 1000 fl. Korn von Schwaden, so auf dem Felde gemehet gewesen, ist weggeführt vnd verjagt, dass Niemandt gewusst, wo es gestoben oder geflogen.

In diessem Jahre [1525] ist widder in der Marcke Brandenburg gute wohlfeile Zeit gewesen, dass 1 schffl. rogken einen vnd die Tonne bier 2 Schreckenberger galten, Dannenber sind viel auslendische leute bewogen, sich in die Marcke nidderzulassen vnd zu setzen.

Den 15. Februarij [1527] sind 3 Sonnen, mit 2 Regenbogen beschlossen, gesehen worden.

In diessem Jahre [1528] ist eine solche grosse dürre gewesen, dass man für Bartolomäi die bracke nicht hat pflügen können, Jedoch ist aus Gottes Gnaden vnd reichen milden segen gut getreide gewachsen.

Anno Christi 1529 (in welchem Jahre der Türcke auch Wien in Osterreich belagert hat, aber vngeschaffter dinge abziehen müssen), den 9. Januarij, vmb 10 Vhr auf den abendt, ist ein schrecklich Chasma oder Fewrzeichen am himmel erschienen von aufgang der Sonnen gegen Mitternacht vnd von dannen gezogen gegen der Sonnen Niedergang. Darauf ist im selbigen Jahre wegen woluerdienten sünden vnd vbertretungen der Götlichen geboten, durch billigen und eiuerigen Zorne Gottes eine vnuerhörte Newe Kranckheit vnd schreckliche plage, die Engelische seuche oder Schweisskranckheit, entstanden, welche alle Lender durchwandert vnd viel tausent Menschen weggerissen. Die mit diesser seuchen sind befallen, haben 24 Stunden vnd darüber aneinander geschlaffen vnd sind dauon nicht genesen, Sondern haben das verschlaffen. Die sich aber des Schlaffs enthalten können, sind widder gesundt worden, Darumb hat man die Leute mit rütteln, schütteln, hin und widder tragen, heben vnd legen für den Schlaff bewahren müssen. Diese Seuche hat vber einen Monat lang an einem orte nicht gewert.

In diessem Jahre [1529] sind 4 Cometen gesehen, die ihre schwentze gegen die 4 Enden der Welt ausgestreckt haben. Darauf ist ein vnfruchtbarer Sommer vnd Siebenjährige tewrunge erfolget.

Den 6. Augusti [1531] erschien ein Comet vnd liess sich etliche tage sehen für der Sonnen aufgang. Darnach folgte er der Sonnen vnd schwebte in der lufft bey 3 wochen lang, Nemlich bis auf den 3. tag Septembris.

Den 26. Septembris [1532], am tage Ruperti, ist ein Comet gesehen, welcher 3 himlische Zeichen, die Jungfrawe, Wage vnd Scorpion, durchwanderte.
In diessem Jahre ist eine dürre Zeit viel wochen aneinander gewesen, das das Erdtreich wol knie tieff ist trocken gewesen, Jedoch ist durch Gottes gnade vnd milden segen der Rogge vnd Gerste wol gerathen, aber der haffer nicht, Darauf grosse tewrung erfolget. Es sind auch die Obsbeume von der langwirigen hitze vnd menge der Raupen sehr beschedigt.

Anno Christi 1534 ist allenthalben grosser mangel an wasser gewesen, welche bis ins 35. Jahr gewert hat, vnd ist damals in der Brandenburgischen Marcke grosse tewrunge vnd mangel gewesen.

In diessem Jahre [1535] ist ein vberaus heisser Sommer gewesen vnd die Pest hat im Deutschlande viel Menschen weggerissen.

Den 16. Septembris [1536], auf den abendt zwischen 5 vnd 6 Vhren, hat man ein sehr schrecklich fewrzeichen gesehen, welchs von Mitternacht gegen abendt gelaufen.

Anno Christi 1538, den 8. Januarij, erschien ein Comet mit einem langen schwantze im Zeichen der Fische. Darauf hats den 12. Junij an vielen örtern Fewr geregnet vnd ist an grossen haufen von himmel herrab gefallen.
Es sind auch in diessem Jahre viel schreckliche gesichter erschienen, als gewappnete Menner, Schwerdter, Todtenbaren, Sonderlich ist nach dem Morgen werts ein grosser stern mit blutigen striemen vnd daneben ein blutiges Creutz vnd Kriegsfänlein erschienen.

Am ende diesses Jahrs [1538] ists so warm vnd gelinde gewesen, dass die Jungfrawen aufs Newe Jahr vnd der Heiligen Drey Könige tag Krentze von Blawen Mertzen Violn, Leiptschen vnd dergleichen Sommerblumen getragen haben.

Im Maien [1539] hat man einen Cometen gesehen vnd ist in diessem Jahre zu Franckfurt an der Oder ein gross Pestilentzsterben gewesen.

In diessem Jahre [1540] ist ein solcher heisser Sommer gewesen, dass sich auch an vielen örtern die Wälde angezündt haben vnd die Wasser sehre ausgetrocknet sindt, Daher ist ein solcher Köstlicher vnd herrlicher Wein gewachsen, desgleichen seidther nicht geworden. ...

Anno Christi 1541 hat man einen erschrecklichen Cometen abermahl gesehen, einem langen Drachen gleich, mit einem langen fewrigen Schwantze.

In diessem Jahre [1541] sind die Hewschrecken mit grossem haufen durch die Marcke vnd andere Herrschafften geflogen vnd den früchten grossen schaden gethan.

Anno Christi 1544, den 24. Januarij, ist eine grosse vnd schreckliche Finsterniss der Sonnen gewesen.

In diessem Jahre [1546] ist die Sonne 3 tage lang wie eine fewrkugel gantz roth am himmel gesehen vnd daneben viel sternen, welche sich zu vnd von der Sonnen abgewandt haben.
Zu deme ist in diessem Jahre ein nasser vnd weicher früling gewesen mit sampt dem Sommer, dauon die Wintersaat grossen schaden genommen vnd die Ecker zur Sommersaat dermassen ausgewessert vnd verderbt, dass auch viel ecker haben vnbeseet müssen liegen bleiben, Derhalben entstund ein mangel vnd tewrunge allerley getreides, dass alle Kornheusser in der Marcke Brandenburg sind ledig worden, dass man auch aus Meissen, welchs damals aus Behmen gespeisset worden, Korne vnd von Leiptzig [Seite 109] gegen Berlin vnd in die Marcke brodt auf der Achse hat führen müssen. Jedoch hat diesse tewrung vnd mangel eine kurtze Zeit gewert.

Den 22., 23., 24., 25. Aprilis [1547] ist die Sonne blutroth am himmel gestanden, Ist auch dergestalt auf vnd niddergangen, das viel Leute in frembden Landen vnwissende, was im Deutschlande geschehe, sich besorgt, dass solche trawrige vnd blutige gestalt der Sonnen etwas sonderlichs vnd wichtiges bedeuten müste.
Es ist auch den 27. Aprilis ein gross fass fast einer stunden lang am himmel gesehen, welchs hernach herrunter gefallen.

Den 21. Septembris [1549], in der Nacht vmb 2 Vhre, sahe man nach Mitternacht werts ein gross fewrzeichen des ansehens, als wen eine gantze Stadt gebrandt hette.

Auch ist [1550] in der Mittel-Marcke solche grosse tewrung vnd mangel gewesen, das man das vnreife Korn in Backöfen dorren, trucknen vnd nachmals zu der Speise gebrauchen müssen, Vnd hat die Pest an vielen örtern in der Marcke hefftig grassirt vnd vbel haus gehalten.

Anno Christi 1551, auf Leatare in der Fasten, ist zu Franckfurt an der Oder gross Wasser gewesen vnd hat so sehr gewachsen, dass es eine halbe Elle hoch auf der Nidderlage gangen vnd ein Joch von der Brücken hinweg gerissen, dadurch den Wiessen vnd gärten grosser schaden zugefügt, Darauf eine grosse tewrung erfolgt, dass 1 schfl. Rogken hat 1 Taler golten.

Den 21. Martij [1551] in werender belagerung der Stadt Magdeburg hat man des morgens vmb 7 vnd 8 Vhrn 3 Sonnen vnd einen Regenbogen am himmel stehende gesehen. ...

Den 31. Augusti [1551], vmb 2 Vhr nach Mittage, war eine Finsternis an der Sonnen auf 8 punct, die werte eine Stunde vnd 56 Minuten.
Den 2. Septembris hat man ein schrecklich fewrzeichen am himmel gesehen, Darauf Ist an S. Michaelis tag plötzlichen eine solche grausame Kelte eingefallen, dass sich Jederman darüber verwundert, vnd ist an etlichen örtern ein tieffer Schnee gefallen.

Eben vmb diesse Zeit [1552, kurtz nach Laurentii] ist auch eine alte Wettermacherin von Blumberg für Berlin gebrandt, vnd do das fewr angangen, ist eine Weihe, so zuuor vmbs fewr geflogen, hinnein gefallen vnd so lange, dass man ein Vater vnser indes hette beten mögen, darin geblieben vnd nachmals ein stück von ihrem Peltze, einer Ellen lang, mit sich hinweg gefürt, dass alle, so dabey vnd vber gewesen, es dafür gehalten, dass Sie der Teufel hinweg gefürt habe.

Am Christage [1554] erhub sich ein solch vngestüme Wetter vnd grosser Windt, als zuuor in langer Zeit nicht erhört worden, vnd werte ohne aufhören acht tage lang.
Am Newen Jahrs abendt erhub sich ein gross Donnern vnd blitzen, dass Jederman mainte, Gott würde mit seinem Jüngsten tage herrein brechen vnd der bösen Welt Feyrabent geben. ...

Anno Christi 1556 hat man einen erschrecklichen Cometen etliche Zeit gesehen, weisser vnd blawer Farbe, Darauff sind viel grosse Kriege in Lyfflandt, Vngern, Welschlandt, Franckreich, sampt einem sehr heissen Sommer erfolget. Es sind auch bey diesses Cometen werung vile Kinder an dem Schweren gebrechen hin vnd widder gestorben.

Den 5. Septembris [1556] vmb 9 Vhr des abends ist zu Cüstrin ein schrecklich himmelszeichen gesehen, dass sich vntzelige viel fewrflammen am gantzen himmel erzeiget, sampt 2 brennenden fewrseulen. ...
Auch ist in diessem Jahre so ein harter vnd kalter Winter gewesen, als man in langer Zeit bey Menschen gedencken nicht erfahren.

Den 6. Augusti [1558] erschien ein Comet, der stundt bis auf Bartolomaei.

Den 6. Aprilis [1560] ist ein gross Fewrzeichen am himmel gesehen, welchs viel vngefel vnd elendt verursacht hat.

Am tage der vknschuldigen Kindelein [1560], frü morgens zwischen 5 vnd 6 Vhrn, ist zu Berlin ein schrecklich fewrzeichen zwischen Morgen vnd Mitternacht am himmel gesehen.

Anno Christi 1561, Donnerstags nach Misericordias Domini, ist in einem grausamen Wetter vnd regen ein grosser hagel gefallen, welcher viele tage gelegen, ...

Anno Christi 1563, den 16. Februarij, gegen abendt vmb 4 Vhrn, hat sich ein grausamer erschrecklicher wind erhoben, welcher bis an 4 tag gewert, grewlich getobet vnd gewütet, gebewen vnd welden hin vnd widder grossen schaden zugefügt vnd ist zu der Zeit der Knopf von S. Marien Kirchspitze zum Berlin herrab geworfen, ...

Anno Christi 1564, den 16. Februarij, ist der himmel in der Nacht vmb 10 Vhrn allenthalben gewesen, als obs gebrandt hette.

Anno Christi 1565, baldt im anfange des Jahrs, war ein solcher hefftiger kalter Winter, desgleichen zuuor in langer Zeit nicht gewesen, Darauf erfolgte ein heisser Sommer, gross Wasser vnd pestilentzsterben zu Franckfurt an der Oder.

Am 24. tage Martij [1568] gieng der Mondt bleich vnd gelb auf vnd mitten darin stundt ein schwartz creutz.
Den 16. Julij ist die Sonne den gantzen tag vber blutroth am himmel gestanden vnd allenthalben im felde wie heidenrauch anzusehen gewesen wegen der grossen dürre den gantzen Monat lang.
Den 25. Septembris ist ein gross fewrzeichen am himmel erschienen, Darauf ein sehr kalter Winter vnd vngewöhnliche ergiessung der Wasser erfolgt.

Anno Christi 1569, am tage S. Johannis Baptistae, fieng es an zuregnen die gantze Erndte vber, dass auch grosser schade am getreide geschach, vnd ward der Weinwachs dermassen verderbt, dass man sich dessen wenig zugetrösten vnd zuerfrewen hatte.

In diessem Jahre [1571], den 4. Martij, ist bey hellen Monschein eine lichte Wolcke zwischen 8 vnd 9 Vhrn gegen Morgrn werts erschienen, gleich als wolte noch ein Mondt darunter aufgehn, aus welcher sind hernacher viel lange weisse stralen vnd ein grosser rauchdampf aufgangen. Es hat auch gar blawe, wie schwefelkertzlein, hernach geleucht. Aber gegen der Sonnen aufgang, als der tag hat sollen anbrecchen, sind die weissen stralen allesampt in roth verwandelt worden.
Im April ist die Sonne fast 8 tage lang blutroth auf vnd nidder gangen vnd haben sich sonsten allerley seltzame gesichte am himmel sehen lassen.

Eben an diessem tage [8. Nouembris 1572], ist im himlischen Zeichen, Cassiopeia genant, ein wunderstern erschienen, welcher bis vmb Lichtmesse des folgenden Jahres sich am himmel hat sehen lassen.

Den 11. Aprilis [1573] ist ein schrecklich fewrzeichen am himmel gesehen, Darauf hitzige fiber, vngewönliche pocken vnd eine geschwinde pest, daran an etlichen örten viel tausent Menschen gestorben, ist erfolget.

Den 23. Junij [1574], desgleichen den 12. vnd 21. Augusti, sind grosse vngehewre sturmwinde mit Donner vnd blitzen gewesen vnd die Wasser sind sehr angelaufen vnd haben an vielen orten merglichen schaden gethan.
Den 15. Nouembris ist ein schrecklich fewrzeichen nach der Sonnen vntergang gesehen vnd die gantze nacht vber bis auf den morgen gestanden.

In Heil Weihenacht feiertagen ist ein grausamer erschrecklicher Wind gewesen, der böse Zeitunge gebracht hat, Darüber etliche grosse Leute hoch sind betriebt worden, Habens aber doch bald vergessen.

Vmb Ostern [1577] haben die Kirsen, Spilling vnd pflaumbäume, welchs in vielen Jahren nicht geschehen, geblühet.

Den 1. Julij [1577] war ein gross Wetter von 3 Vhren an nach Mittag, das werte bis vmb 1 Vhr nach Mitternacht.

Den 12. Nouembris [1577] auf den abendt ist vmb 6 Vhrn ein fewriger Comet erschienen vnter dem flegenden Adeler im 16. Grad des Steinbocks, nicht weit vom höhesten Planeten Saturno, vnd ist bis auf den 12. tag Januarij des folgenden Jahres für vnd für gestanden.

Den 7. Junij bis auf den 7. Julij [1579] hats Immerdar geregnet, Dannenher eine nasse vnd betrübte Erndte erfolget vnd zu tewrer Zeit grosse Vrsache gegeben.

Den 11. Martij [1580] ist solche grosse vngewönliche Winterkelte eingefallen, dergleichen man in vorigen Winter nicht erfaren.
Den 9. Aprilis ists die gantze nacht vber gegen Mitternacht werts so licht vnd hel gewesen, als wen der tag hette wollen anbrechen, vnd haben sich in diessem lichte viel weisseer vnd roter stralen sehen lassen.

Den 4. Octobris [1580] ist ein Comet erschienen mit einem rauchfarben, tunckeln vnd breiten schwantze vnd hat sich sehen lassen bis auf den 3. Nouembris.
Den 1. Nouembris ist abermahl ein gross fewrzeichen am himmel gesehen der gestalt eines halben Circkels oder aufgeworfenen Schantzgrabens, daraus viel vnd lange stralen gangen, welche zugleich als ein gross fewr haben angefangen zu brennen.

Anno Christi 1581, den 7. Januarij, des nachts vmb 10 Vhrn, sind gegen Mitternacht werts viele lange weisse strahlen am himmel gesehen bis auf 4 Vhr des Morgens.
Den 18. Februarij ist zum Berlin von halbe 2 bis vmb 4 Vhrn nach Mittag am hellen himmel ein Regenbogen gesehen mit allen seinen farben, Jedoch vngewönlicher weisse vnd vbernatürlicher forme vnd gestalt, Denn er kärte die hörner oder Spitzen vber sich widder die art eines gewönlichen Natürlichen Regenbogens vnd machte gleich als einen halben Circkel oben am gewelbe des himmels. Zu dem so waren auch die beiden Spitzen vber sich gar zugescherfft, fast wie ein halber Mondt, do sie doch am gemeinsamen Regenbogen oben so breit sein, als der Regenboge an Ihm selbst ist. Vnter dem Regenbogen, etwas niddriger gegen vntergang der Sonnen, sind 3 Sonnen, gar grausam anzusehen, erschienen, welche hernach von ein einem besondern Schweigbogen in der gestalt eines Regenbogens, aber nicht der farben, Sondern fast licht mit Fewrfarben vermengt, gleich zusammen gefügt vnd an einander sind verbunden gewesen.

Am Sontage Quasimodogeniti [1581] des nachts ist abermal ein schrecklich Fewrzeichen gegen Mitternacht werts am himmel gesehen, desgleichen den 26. Augusti.

Den 6., 7., 31. Martij, desgleichen den 1. Aprilis [1582], sind gegen Mitternacht werts abermal auf den abent Fewrstralen gesehen.

Den 18. Maij [1582] sind 3 Sonnen in einem Regenbogen eingeschlossen gesehen worden.
Den 20. Junij, des Morgens vmb 4 Vhrn, ist eine Finsternis an der Sonnen auf 4 punct gewesen vnd hat gewert 1 Stunde vnd 10 Minuten.
Den 10. Nouembris ist allenthalben in der Mittel- vnd New-Marcke ein vngehewrer vnd vbernatürlicher wind gewesen, der grossen schaden an Kirchen, gebewen, welden, windtmüllen vnd sonsten gethan, Vnd ist damals das vnterdach an S. Marien Kirch Thurn zum Berlin zu beiden seiten gantz und gar herrunter gerissen worden.

Anno Christi 1583, den 21. Februarij, ist ein grosser Hoff für Mittag vmb die Sonne gewesen. Darauf baldt grosse grimmige Kelte eingefallen.

Den 2. Septembris [1583], auf den abendt vmb 9 Vhrn, ist der himmel vberal fewrig gesehen worden vnd die gantze nacht vberal so geblieben.

Anno Christi 1584, im Jenner vnd Hornung, huste das Junge Volck sehre hart vnd wurden Ihrer viel mit hitzigen Fibern befallen.

Im Herbst [1584] haben die Rosen vnd andere bäume widder zum andern mahl geblühet, zu welcher Zeit auch viel Menschen mit dem 3 vnd 4 tägigen Fieber sind befallen vnd die breune an etlichen örtern weidelich regirt.

Am tage S. Johannis entheuptunge [1585] ist ein schrecklich Donner vnd Wetterleuchten gewesen, welchs zwischen 3 vnd 4 Vhrn des morgens die spitze vnd das dach von S. Georgen Kirche zu Strausberg hat herabgeworfen.

In diessem Jahre [1585], ..., ist ein grausamer, vngestümer vnd vbernaturlicher Wind gewesen, der in Stedten vnd Dörfern an gebewen vnd auf den hötzern grossen schaden gethan, dass sich auch die Heuser erschettert haben, ...

Den 3. Febuarij [1586] sind an etlichen örtern in der Chur Brandenburg des nachts gezelte am himmel gesehen, aus deren Jeglichs ein haufen geharnischter Leute gegen einander gezogen vnd gleich als mit buchssen feindtselig auf einander geschossen, ...

Auf aller Heiligen tag fiel eine grimmige Kelte ein vnd werte bis auf Fastnacht des folgenden Jahres.

Den 3. Martij [1587] ist von halbe 1 bis vmb 4 Vhrn in der Nacht eine grosse Finsternis des Monden gewesen, also dass des gantzen Monden licht gleich als mit einem Finstern nebel vmbgeben vnd eine Zeitlang gantz und gar bedeckt gewesen, Darauf ist bald erfolgt die breune vnd grosse Hauptkranckheit vnter dem volcke an vielen örtern, die zimlich viel Menschen hernidder geworfen vnd etliche gar weg genomen haben.

Den 17. Martij [1588] hat man von der Sonnen aufgang bis zu Mittag einen grossen Circkel vnd Hoff vmb die Sonne gesehen, auch einen vbernatürlichen Regenbogen vnd zwu neben Sonnen, Darauf ist des folgenden tages , an welchem (Jedoch an vnterschiedtlichen örtern) der Merckische adel ist gemustert worden, ein vberaus grosser Sturmwindt erfolgt, der an gebewen vnd dechern grossen schaden gethan.

Den 14. Junij [1588] hats an etlichen örtern der Mittel-Marcke blut geregnet, dass mans eigentlich auf den blettern der bäume vnd Kreuter hat sehen können.

Den 18. Octobris [1589], des Morgens vmb 3 bis zu 6, ist abermahl ein Fewrzeichen am himmel gesehen gegen Morgen vnd Osten weisser vnd roter blutfarbe, mit fewr vermengt.

Im Meien [1590] erfror der Wein fast in der gantzen Marcke wegen des kalten Wetters, dass man dessen nicht viel hat bekomen.

In diessem Jahre [1590] ist ein heisser Sommer gewesen, dadurch die wasser allenthalben sehr sind ausgetrucknet, dass man auch an etlichen örtern nicht hat malen können vnd vber vier Meilen zur Mülle fahren müssen, Dadurch das Sommergetreide vbel ist gerathen.

Dis Jahr [1591]. auf Annunctiationis Mariae, erhub sich ein gewaltiger Wind in der New-Marcke, der nicht geringen schaden an gebewen vnd holtzern thäte, vnd werte bis Heilige Ostern.

Den 20. Maij [1592], nach 8 Vhrn auf den abendt entstundt ein schrecklich Fewrzeichen von abendt vnd Mitternacht werts, mit blut vnd Fewrfarben vermischt, vnd wärte fast die gantze nacht.

Von Michaelis an bis auf aller Heiligen tag [1592] ist ein nass wetter gewesen.

In diessem Jahre [1593] hat der Weinwachs wegen der Meyfröste einen grossen stoss bekommen, dass man sich dessen wenig zuerfrewen gehabt. Dazu ist der hopfe gleich wie in vorigen 3 Jahren auch vbel gerathen, dass man 1 schfl. vmb 16 gr. bezalen müssen.

Den 16. Junij [1594] hat das Wetter den Schützbaum zu Bernawe, als man die Schüzengülde gehalten, von oben bis zu vnderst zu stücken geschlagen vnd das Vogelschiessen verbotten.

Den 19. Augusti [1594] ist abermal ein gross fewrzeichen am himmel gesehen worden.

Den 3. Octobris [1594] sind abermahl viel gehle vnd schwartze stralen sampt Fewrbrenden vnd brennenden Kienstubben am himmel gesehen worden.
Den 12. Octobris ist ein sehr tieffer Schnee gefallen vnd ein vngestümer wind vnd wetter gewesen, von welchem in höltzern viel beume vmbgefellet, äste vnd zweige abgerissen vnd vom Schnee niddergedrückt, dadurch die wege verfellet worden.
Den 18. Octobris nach Mitternacht sind 4 gelblichte Monden, durch welche Jedern ein weisses creutz gangen, vnd ein befinsterter Mondt beyseits gesehen worden. Vber den Mondem aber ist ein Türckischer Flitzboge mit einem pfeil vnd darüber ein Regenbogen mit vber sich gekarten hörnern gestanden.

In diessem Jahre [1594] ist eine reiche vnd vberaus statliche Eckermast gewesen, dergleichen man in vielen Jahren nicht erfahren, welchs dem getreide sehr zu stewr komen, Sonsten were grosse tewrunge zubefahren gewesen.
Anno Christi 1595 ist ein harter starcker Winter gewesen, welcher sich vmb S. Katharinen tag des vergangenen Jahrs angefangen vnd bis auf Fastnacht gewert. Auch ist ein so tieffer Schnee gefallen, als wol zuuor in vielen Jahren nicht geschehen, Derwegen dan die fliessenden Wasser, als es loss gedawet, sich allenthalben sehr ergossen haben, viel Stedte vnd dörfer beschedigt, die Brücken vnd Demme weggerissen, die Ecker vberschwemmet, verderbt vnd grossen schaden gethan, welchs mit grossem gelde kaum zuerstatten gewesen.

Freitag nach Egidij [1595], auf den abendt vmb 8 Vhr, ist ein schrecklich fewrzeichen gesehen bis nach 12 Vhrn zwischen Mitternacht vnd morgen, gleich als hette eine gantze Stadt gebrandt, dass man eigentlich hat sehen können, als gienge ein haus nach dem andern an, do es doch sonsten die gantze nacht vber hefftig geregnet hat.

In diessem Jahre [1596] ist ein sehr nasser Sommer gewesen, Denn der Mey war sehre kül vnd vngstüme, durch die anderm 3 folgenden Monschein hats für vnd für geregnet, vnd sind wenig warme tage gewesen, dass man also das getreide dtehlende einbringen müssen.
Im Julio hat sich ein Comet bewiesen, welcher doch bald verschwunden.

Im Herbste [1596] sind ein wenig warme tage gewesen vnd haben sich erschreckliche Wetter mit vielen vnd grossen Donnerschlegen vnd blitzen erzeuget, Sonderlich am tage Exaltationis Crucis vnd Freitags darnach sind des Nachts 2 schreckliche wetter gewesen, dass auch ein blitz und Donnerschlag dem andern kaum hat weichen können, ...

Anno Christi 1597, im anfang des Jahrs, ist ein warm gelinde wetter gewesen etliche Zeit lang, dass man vermeint, es were schon früling verhanden, haben der wegen die Leute in gärten zu graben, seen vnd pflantzen angefangen, aber auf purificationis Mariae ist solche gross Kelte eingefallen, als im vergangen Jahre schiere nicht gewesen, mit vielen Schneeflocken, vnd hat der frost bis nach Ostern nihhaus gewert.

Den 10. Martij [1597] ist ein Tiefer Schnee gefallen, als den vergangen winter nicht geschehen.
Den 25. Martij hats frü morgens vmb 8 Vhrn angefangen zu schneien bis nach Mittag umb 3 Vhrn, welcher Schnee die gantze Ostern vber gelegen, ehe er zerschmultzen.

In diessem Jahre [1597] ist der Wein vbel geraten, auch an etlichen örtern nicht geringer Miswachs am getreide gewesen, dass man bald nach der Erndte 1 schfl. Roggen vmb 22 gr., auch wol tewrer kaufen müssen. Es ist auch an etlichen örtern eine Sprangmast gewesen.

Am H. Christabent [1597], desgleichen in der Nacht, ist ein zimlicher grosser wind gewesen.

Den 25. Februarij [1598] ist eine schreckliche Finsternis an der Sonnen im Mittage, dergleichen in hundert Jahren nicht erfaren, Darauf nicht viel guts bis daher erfolget vnd grösser vnglück hinfurder zubefahren.

Den 30. Martij [1598] hat sich abermal ein grausamer vngestümer wind erhoben, welcher den Negstvorhergehenden fromm gemacht, vnd hat bis an die Marterwoche gewert.

Den 19. Maij [1598] ist ein grosser Hoff vmb die Sonne gewesen von morgen an bis zum Abend, darauf ist den 1. Junij ein gross Regenwetter erfolgt, welches bis am pfingstabend gewert, dadurch das getreide in der Blüte, zuuoraus der Rocken, sehr verderbt vnd zu grosser theuerung vrsach geben worden.

Den 15. Junij [1598], vmb 12 Vhrn in der Nacht, ist ein schrecklich Thasma oder Fewrzeichen gewesen.

Auch ist in diessem Jahre [1598] ein sehr harter vnd kalter winter gewesen mit gross vnd tieffen Schnee, darüber das Schaffvieh sehr aufgangen vnd viel Schäffereien sehr geringe worden sind.

Im Julio vnd Augusto [1599] hat die rote ruhr hin vnd wieder in der Marcke regirt vnd ziemlich volck mitgenommen, sonderlich Junge leute.
In diessem Jahre ist eine ziemliche Ecker- vnd Buchmast gewesen, welche dem misswachs des Getreides vnd der tewrung sehr mercklichen ist zu stewr kommen, Vnd idt der wein auch vbel gerahten.
In diessem Jahr hat die rothe Ruhr fast an allen orten viel weggeräumt vnd sind zu Soldin fast 150 daran gestorben.

In diessem Jahre [1600] ist wegen des kalten vnd nassen wetters später Ost worden, dass auf Bartolomei noch nicht die gerste all ist eingebracht worden. Sonsten ist Gott Lob vnd Danck allerley getreide wol gerahten, aber der wein dieser orter gar verfroren.

Quelle: Google Buchsuche