Es wird wohl auf beiden Seiten kaum jemand wissen und erlebt haben: Mehrow hat seit mehr als 40 Jahren eine Patengemeinde: Die Gemeinde Born im ehemaligen Untertaunuskreis!

Beim Sichten alter Aktenbestände sind wir darauf gestoßen, daß die Gemeinde Mehrow Ende der 50er Jahre die Gemeinde Born/Untertaunus als Patengemeinde angesehen und sogenannte "Friedensapelle" dorthin versandt hat.


Protokoll der ausserordentlichen Gemeinderatssitzung vom 8.4.1959

Die Wahl der "Patengemeinde" ist sicher nicht aus eigenem Antrieb erfolgt und vermutlich hat hier im Dorf auch niemand detailierte Kenntnis über die Gemeinde Born oder direkten Kontakt dorthin gehabt.

Einen Hinweis darauf gibt der "Dorfarbeitsplan" von 1955:


Dorfarbeitsplan der Gemeinde Mehrow für das Jahr 1955 vom 12.2.1955

Auch das Schreiben der "Friedensappelle" mit politischen Forderungen nach Abrüstung, Verhinderung eines Atomkrieges usw. ist sicher nicht aus freien Stücken erfolgt, aber das soll auch nicht nachträglich bewertet werden.

Irgendwann ist das alles in Vergessenheit geraten und außer vielleicht den damaligen Gemeinderatsmitgliedern weiß hier wohl niemand von dem Umstand, daß wir mal eine "Patengemeinde" hatten (die gar nichts dafür konnte ...) und um wen es sich dabei handelte.

Diese Wissenslücke wollen wir beseitigen und hier die Gemeinde Born im Untertaunuskreis kurz vorstellen. Vielleicht nimmt es der eine oder andere als Anlaß, sich bei einem Urlaub in jener schönen Gegend diesen Ort mal anzuschauen ... Und natürlich würden wir uns freuen, wenn sich mal ein Borner hierher verirren sollte.

Zunächst wollen wir uns aber mal von dem Begriff "Paten"gemeinde trennen, da sich nicht mehr herausfinden läßt, wer seinerzeit Pate von wem war oder sein wollte. "Partner"gemeinde ist zwar auch ein bißchen übertrieben, da wir uns ja gar nicht kennen, paßt aber insofern ganz gut, da schon der erste Blick auf unsere Gemeinden einige Gemeinsamkeiten zeigt.

Da ist schon mal das gemeinsame Thema Gemeindefusion. Was uns im nächsten Jahr (2003) bevorsteht, hat Born schon fast 30 Jahre hinter sich:

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Born, Breithardt, Hennethal, Hohenstein, Holzhausen über Aar, Steckenroth und Strinz-Margarethä im Untertaunuskreis zu einer Gemeinde mit dem Namen "Hohenstein" zusammengefaßt.

Born hatte seinerzeit 471 Einwohner - wir haben zur Zeit wohl 499.


Aber wir sollten erstmal klären, wo Hohenstein mit seinem Ortsteil Born liegt.

Da die meisten Mehrower erst seit wenigen Jahren die Möglichkeit haben, sich im Westen umzusehen (und natürlich erstmal die lang erträumten Auslandsreisen absolvieren müssen), wird nicht jeder gleich den Taunuskreis auf der Karte zeigen können.

Quelle: Der große Aral Auto Atlas 1997 Quelle: Der große Aral Atlas 1997 Also: Wenn man auf der Landkarte mit dem Finger nach links über Frankfurt/Main hinausfährt, kommt man nach Wiesbaden und weiter nach links durch Taunusstein nach Hohenstein. Auf halber Strecke zwischen diesen Orten findet man Born, wenn es denn der Kartenmaßstab zuläßt.

Laut Routenplaner sind es von Mehrow über die A10 / A9 / A4 / A7 / A5 / A66 / A3 bis Idstein und weiter bis Born ca. 635 km und 5 3/4 Std. Fahrzeit, wobei aber bestimmt die üblichen Staus nicht berücksichtigt sind.

Nicht weit von Born liegen mit Bad Schwalbach und Schlangenbad zwei nicht völlig unbekannte Bäder und die ganze Gegend nennt sich "Naturpark Rhein-Taunus", was auch schon mal ganz gut klingt.

Und richtig warm ums Herz wird einem beim dortigen Nummernschild: RÜD. Das weckt doch gleich Erinnerungen an Rüdesheim und dort beheimatete Getränke, auch wenn dieses KFZ-Kennzeichen ganz offiziell für "Rheingau-Taunus-Kreis (Kreis Bad Schwalbach)" steht.

Da Born schon lange Zeit "untergetaucht" und außerdem vielleicht nicht ganz so Skandal-umwittert ist wie Mehrow, ist die Trefferquote von Suchabfragen im Internet recht dürftig.

Wenn man dann aber erstmal 'rausbekommen hat, daß Born zu Hohenstein gehört, dann findet man aber doch so manches interessante Detail, z.B. unter www.region-frankfurt.de oder www.rheingau-taunus-info.de. Mehrower Großbetriebe, die sich dort ansiedeln wollen, finden wertvolle Informationen bei der IHK Wiesbaden: www.ihk-wiesbaden.de.


Wenn man die Webseiten der Parteien in dieser Region abklappert, dann landete man unter www.hohenstein.spdrtk.de auf der Seite des Hohensteiner SPD-Ortsvereins, die zwar nicht übermäßig aktuell ist (na, spätestens in 4 Jahren wirds zur nächsten Kommunalwahl wieder ein Update geben ...), uns aber schon mal zeigt, wer dort regiert.

Hans-Jürgen Finkler ist am 18. März 2001 mit 50,5 % (1713 Stimmen) zum Bürgermeister von Hohenstein gewählt worden.

Als wir Herrn Finkler unsere Absicht vorgetragen haben, über Born zu berichten, hat er sich auch gleich sehr kooperativ gezeigt und uns Material über die Geschichte Hohensteins und dessen Ortsteiles Born zukommen lassen. Ein paar Bilder sind auch noch versprochen - bald wird es hier dann also eine kleine Präsentation unserer Partnergemeinde geben.


Über die vor 50 Jahren von unserer Schule sicher nicht ganz freiwillig angestrebte Partnerschaft mit der ehemaligen Dorfschule in Seitzenhahn im Untertaunus erfahren Sie hier etwas.